Two lost souls von abgemeldet (gewidmet für mein Yuki~~! (Gochi) ^o^) ================================================================================ Kapitel 1: Der Fremde --------------------- Es ist noch gar nicht lange her, seit ich hierher zog. Eine völlig neue Gegend, alles etwas heruntergekommen und eine neue Schule zu der ich gehen muss. Voll das Ghetto hier! Aber meine Mutter musste ja diesen Typen kennenlernen, musste ja ihr Leben mit ihm planen und nun hierher ziehen. Ich mag den Kerl nicht und ich habe auch allen Grund dazu! Er nimmt mir meine Mutter weg, verdreht ihr die Sinne und…ach es läuft gerade alles scheiße! Wenigstens verlief der erste Schultag gut, in meiner neuen Highschool. Ich hab schon ein paar nette Leute kennengelernt, die mir helfen wollen, ein paar wohnen sogar hier in der Gegend. Doch etwas beschäftigt mich, denn schon an meinem ersten Schultag hier, habe ich etwas mitbekommen…es gibt Gruppen. Natürlich gibt es überall Grüppchen, aber nicht so extrem wie hier. Hier gibt es nur die Looser und die, die noch recht ‚normal’ sind und dann diejenigen..über die nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird… Mit Marshall, meinem Klassenkamerad und Banknachbar verstehe ich mich gut und er war es auch, der mit diesem Thema begonnen hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet, als wir uns normal in der Pause unterhielten. Doch plötzlich sah er sich um, sprach gedämpfter und beugte sich zu mir herüber. „Freddie..lass mich dir einen Rat geben..geh sobald es dunkel wird nicht mehr allein auf die Straße. Hier treibt sich allerhand Gesindel rum, das nachts herauskommt…manche davon gehen hier eigentlich noch auf die Highschool. Wie gesagt…eigentlich.“ „Gesindel? Ich verstehe nicht ganz..was meinst du? Wer treibt sich draußen rum..?“ „Nun..es gibt da..eine Art Gang, die die Straßen beherrscht..es ist eine Bande von Jungs, die etwa in unserem alter sind.“ „Ja und? Nun erzähl schon, jetzt hast du mich neugierig gemacht!“ „Naja, es gibt da wohl so nen Typen, Justin. Der ist wohl so das Leittier der Gang. Er und sein Bruder Jess leben noch daheim und abends, wenn es dunkel wird..treffen sie ihre Leute, randalieren und tun was sie wollen. Sie sehen das als Freiheit an, glaube ich…aber der Polizei jede zweite Nacht Schwierigkeiten zu machen und sich dran aufzugeilen den Bullen ans Bein zu pissen find ich nicht ansprechend.“ Marshall lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ein Zeichen das er nun keine weitere Auskunft geben würde, wie ich vermutete und daher für’s Erste nicht weiter fragen würde. Stattdessen dachte ich darüber nach was er mir soeben erzählt hatte. Das alles klang als wäre ich in einen Alptraum hineingeraten und nicht fähig ihm zu entkommen. Gangs und dunkle Machenschaften, Polizei in Nöten und ich mit meiner Hals über Kopf verliebten und hoffnungslosen Mutter, mittendrin. Die nächste Zeit über blieb ich lange auf, länger als das die Sonne schon untergegangen war und trotz das es angeblich ruhig zu bleiben schien draußen, wusste ich als Einziger das dort nun etwas war. Das Licht in unserem Wohnzimmer war gedämmt und der Macker meiner Mutter sah Fußball. Irgendein spiel auf dem Sportkanal und trank ein Bier. Er stank nach Alk und stopfte Chips in sich hinein, deren Krümel sich auf der sonst so bequemen Couch meiner Mutter verteilten. Sein Dreitagebart widerte mich an, genauso wie der Rest an diesem Kerl und doch blieb ich hier mit ihm in einem Raum. Die weißen Vorhänge am Fenster schob ich beiseite und sah auf die dunkle Straße herab, die nur von ein paar Laternen beleuchtet wurde. Manche der Lichter waren kaputt und die meisten anderen Häuser hatten ihre Lichter schon gelöscht, was das ganze Erscheinungsbild mysteriöser stimmte und zugleich unheimlicher. „Moe?“, fragte ich, ohne den Kerl anzusehen. „Moe..?!“, wiederholte ich als keine Regung kam und erhielt ein kurzes Murren, was deutlich zeigen sollte das er sich auf sein Spiel konzentrieren wollte, doch ich achtete nicht darauf. „Warst du nachts schon mal draußen?“ „Nein. Nicht oft..nur kurz..“ „Wieso?“ „Was geht dich das an, Kleiner…lass mich gefälligst Fernsehen!“ Ich seufzte und ließ den Vorhang fallen, wandte mich vom Fenster ab und verließ das Wohnzimmer, stieß dabei beinahe mit meiner Mutter zusammen. Sie hatte eine ungeöffnete Flasche Bier in der Hand und einen Teller mit einer soeben aufgewärmten Nudelterrine. Sie gab mir im vorbeigehen einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe sie ihren Lover mit Trank und Speise versorgte. „Ach Freddie…bringst du mal eben den Müll weg?“ „Jetzt noch?“, fragte ich, sah sie abschätzend an, doch ihr Blick war pure Aufforderung. „Ich hab vergessen es dir heute Nachmittag zu sagen…geht doch schnell, die Container sind gleich am Ende der Straße. Nun geh schon Fred, der Müll quillt über…“ Genervt verdrehte ich die Augen, ehe ich mich in den Flur begab und meine Straßenschuhe anzog, ebenso wie meine Jacke. Lustlos krallte ich mir den vollen Müllbeutel in der Küche und steckte meinen Wohnungsschlüssel ein. Die Haustür knarrte als ich sie aufzog und die kühle Abendluft preschte mir ins Gesicht. Schnell schlug ich meinen Jackenkragen hoch und sah mich auf der dunklen Straße um, lief dann in Richtung der Müllcontainer los. Unbehagen machte sich in mir breit. Jetzt hier raus zu müssen, so als könnte überall etwas lauern, etwas von dem ich zwar wusste aber nicht genau was es war und noch weniger wie ich mich schützen könnte. Vermutlich gab es so etwas wie Schutz noch nicht einmal, zumindest nicht in dieser gottverdammten Gegend! Als ich langsam aufblickte, erkannte ich in der Ferne ein Licht und staunte nicht schlecht. Meine Schritte verlangsamten sich, als ich die Müllcontainer in Flammen stehen sah und ein paar Gestallten drum herum, die lachten und Flaschen ins Feuer warfen. Es waren ca. 10 Kerle, allesamt mit einem Motorradhelm gewappnet. Manche saßen noch auf ihren Maschinen und hatten die Helme auf, die anderen hielten die Helme unter den Armen. Doch sie alle schienen nicht sehr erfreut über meinen Besuch zu sein. Ich schluckte schwer und blickte kurz hilfesuchend nach hinten, doch war ich allein auf der Straße. Starr vor Schreck blieb ich stehen wo ich war und spürte mein Herz rasen. Das war es also, was sich nachts herumtrieb…was die Gegend hier in Angst und Schrecken versetzte. Diese kleine Bande..?! Fest stand, dass mir die Blicke der Kerle unangenehm waren und ich nervös begann von einem Fuß auf den Anderen zu treten, allmählich sogar zurückzuweichen. In der Ferne wurden plötzlich Polizeisirenen hörbar und ich atmete auf, denn die dunklen Gestallten setzten ihre Helme auf, stiegen auf ihre Maschinen und starteten die Motoren mit einem letzten Blick zu mir, ehe die Gang an mir vorbeirauschte. Ich wagte es nicht ihnen nachzusehen oder hinzusehen, als sie an mir vorbeidüsten mit einer eindeutig zu hohen Geschwindigkeit für diese Straßen. Langsam nur löste sich meine Starre und ich beeilte mich den Müll loszuwerden, ehe ich zurück zum Haus rannte und die Haustür hinter mir zuschlug, gegen welche ich mich lehnte und ein paar Male tief durchatmete. Meine Augen schlossen sich wie von selbst einen Moment lang, um die eben erlebte Aufregung zu verarbeiten, bevor ich mich wieder hinauf, in die Wohnung begab, in der meine Mutter mit Moe fernsah. tbc... Kapitel 2: Die Suche beginnt ---------------------------- Während meine Augen in die Flammen sahen, die aus den Müllcontainern emporschlugen, trank ich den letzten Tropfen aus der Bierflasche im meiner Hand. Diese landete daraufhin sogleich in Scherben neben den anderen zerbrochenen Flaschen auf dem Boden. Lane, der wohl hirnloseste Typ unserer ganzen Clique, lachte bei jedem erneuten Klirren auf und freute sich wie ein kleines Kind. Entnervt sah ich zu Justin, meinem Bruder hinüber und rollte mit den Augen, als mein Blick auch sogleich auf eine Person fiel. Ich räusperte mich kurz, zog damit die Aufmerksamkeit meiner Leute auf mich und nickte kurz in Richtung des Jungen, der uns nahezu geschockt anstarrte. Justin verschränkte die Arme vor der Brust und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Es kam nicht oft vor das andere so lebensmüde waren und sich heraustrauen wenn wir unterwegs waren. Nunja, der Kleine würde nun seine Lektion erhalten wenn er nicht schnell genug rennen konnte. Kyle, einer unserer kräftigsten ließ seine Knöchel knacken und alle warteten auf Justins Zeichen, dass wir uns den Störenfried vornehmen konnten. Doch noch ehe mein Bruder uns freie Hand lassen konnte oder Anweisungen erteilen, ertönte dieser lästige Laut..dieses schrille Geräusch. Polizeisirenen. Bullen, die Spaßbremsen schlechthin, würden bald auftauchen und auf die konnten wir gut verzichten. Schnell setzte ich den Helm auf der mir gehörte, ließ den Verschluss klicken und schwang mich zu Justin auf dessen Motorrad. Dieser ließ, wie die Anderen kurz darauf, den Motor aufheulen und fuhr die Straße entlang davon. Während wir an Geschwindigkeit zunahmen blieb mein Blick auf dem fremden Kerl. Der schien recht schmächtig, eine halbe Portion..den hätten wir locker fertig gemacht und ihm einen Müllbeutel über den Kopf gezogen! Es dauerte eine gute Weile bis wir daheim waren und Justin seine Maschine in der Garage parkte. „Wer war das? Ist der Zwerg neu hier?“ Fragend wandten sich meine Augen auf die Gestallt meines Bruder der sich den Helm abnahm, was ich ihm sofort gleichtat. „Keine Ahnung, schon möglich…aber er hat glück gehabt, zumindest heute. Wir werden ihn finden..“ „Finden?! Du willst nach dem Zwerg suchen?!“ „Klar, er hat uns gesehen..kann uns beschreiben. Wenn er zu den Bullen geht sind wir mächtig angepisst! Wir bringen ihn zum schweigen ehe er plaudern kann..kapiert?“ Natürlich, Justin hatte Recht! Wir würden den Jungen schon finden und ihn einschüchtern, ihn wenn nötig verprügeln, sodass er automatisch den Mund halten würde. „Jess, der schien in deinem Alter zu sein…du solltest dich da mal umhorchen.“ „Was?! Spinnst du..? Wieso ich..ich mach doch nicht die Drecksarbeit!“ „Ohh~ doch! Und wie du das tust.“, Justin kam auf mich zu, legte Brüderlich einen Arm um mich und blickte mich dennoch warnend an. „Wenn ich und die Anderen uns auf die Suche machen fällt es mehr auf, als wenn ein Kerlchen wie du einfach mal die Lauscher spitzt! Zick nicht rum..tu was ich dir sage..und nun ab ins Haus!“ Noch bevor ich etwas erwidern konnte, verpasste er mir einen leichten Schubs in Richtung der Tür und mit einem unwilligem Murren stieß ich die Tür mit dem Fuß auf. „Man ey!“, fluchte ich leise, damit er es nicht hören konnte und verzog mich alsbald auf mein Zimmer. Am nächsten Morgen erfuhr ich, das Justin es offenbar wirklich ernst meinte. Mit einem Ruck wurde die Jalousie vor meinem Fenster aufgerissen und das Licht schien in mein Zimmer, direkt auf mein Gesicht. Murrend kniff ich die Augen zusammen, fluchte auf und wandte mich ab. „Justin! Du blöder Wichser..hau ab! Lass mich pennen!“, zischte ich, spührte nur wie das Bett neben mir etwas nach unten ging. Ich konnte die Hand meines Bruder an meiner Schulter spüren, wurde sogleich wieder auf den Rücken gedreht. „Steh auf! Jess, du gehst heute zur Schule!“ „Bitte was?! Spinnst du?!“ „Du hast deinen kleinen Auftrag vergessen, den ich dir Gestern gab.“ „Und du denkst ich finde den Jungen in der Schule, ja??“ „Durchaus..nun steh endlich auf!“ Murrend erhebe ich mich, schlurfe ins Bad und streiche durch mein Haar. Ich könnte aus der Haut fahren! Schnaufend stelle ich mich unter die Dusche, finde durch das Wasser ein wenig Entspannung. Als ich mich abgetrocknet und angezogen habe, steht Justin schon in der Badtür, macht mir wieder Beine nicht zu lange im Bad zu trödeln. Er hält mir meine gepackte Tasche entgegen und eine Brotdose, sowie eine Flasche CocaCola. Nur ein letztes wehklagendes Seufzen entfährt mir, ehe ich mir die Tasche umhänge und Dose, sowie Flasche hineinstopfe. Justin selbst erntet nur noch einmal einen bösen blick von mir, ehe ich die Treppe hinuntergehe und meine Straßenschuhe anziehe. Ich verlasse das Haus, schließe die Tür nicht gerade leise hinter mir und gehe los zur Schule, als mir eine Idee kommt. Ich beeile mich um so schnell wie möglich am Schulgelände anzukommen und beobachte die Jungen und Mädchen die hereingeströmt kommen. Immer mehr und mehr drängen zur Schule und jeden einzelnen Jungen sehe ich mir genau an. Doch mit der Zeit wird mir mulmig. Hat mein Plan nicht geklappt?? Ist er vielleicht schon drinnen, war er also eher da als ich? Oder hab ich ihn übersehen. Muss ich wirklich einen ganzen Schultag absitzen?! Dennoch bleibe ich nahe beim Eingang stehen, warte weiter ab und dann, nach weiteren Minuten des Wartens sehe ich ihn. Das muss er sein, es war zwar dunkel aber ich habe keine Zweifel daran das ich den Jungen gefunden habe! Ich warte ab, bis er und sein Kumpel an mir vorbeigehen, folge ihnen dann und lausche angespannt. Ich lauf so dicht wie möglich hinter ihnen, ohne das mich einer von beiden wirklich wahrnimmt. Und dann…Freddie…kann das sein Name sein?! Ich verfolge sie bis zu ihrem Klassenzimmer. Zimmer 215. Ohne große Umwege gehe in nun ins Sekretariat und stelle mich an. „Guten Tag, ich hab gestern eine Federmappe in Zimmer 215 gefunden. Ich wollte fragen welche Klasse jetzt in dem Zimmer hat und ob vielleicht ein Freddie in dieser Klasse ist??“ Die Frau beginnt sofort in ihrem Pc zu suchen, nickt kurz und wendet sich mir wieder zu. „Klasse 10a – Freddie Chestwall.“ „Wissen sie wie lange er heute Unterricht hat?” Wieder klimpert sie kurz auf ihrer Tastatur herum, sieht dann zu mir. „Er hat heute nach der 7ten Stunde Schluss. Also 14.10Uhr.“ „Danke.”, sage ich kurz, wende mich ab und verlasse das Sekretariat… tbc... Kapitel 3: Der Konflikt ----------------------- Die Schulstunde endet, ich packe meine Sachen. Ich will so schnell wie möglich heim, denn ich fühle mich unwohl seit die Bande mich gesehen hat. Bisher ist nichts passiert und vielleicht bilde ich mir alles nur ein, aber was wenn nicht? Was wenn sie mir auflauern und mich krankenhausreif schlagen? Kurz muss ich schlucken bei dem Gedanken und schultere meinen Rucksack. Gemeinsam mit Marshall verlasse ich kurz darauf das Schulgebäude und wie jeden Tag laufen wir noch ein Stück zusammen, reden, lachen. Doch schon bald erreichen wir diese eine Kreuzung, an der sich unsere Wege trennen. Marshall bleibt stehen, wendet sich zu mir und sagt wie üblich „Na dann, bis morgen Fred.“, doch diesmal sagt er es anders als sonst. Er sieht mich dabei nicht an, sondern er sieht an mir vorbei. Noch ehe ich nach hinten sehen kann, was er denn da so gebannt anstarrt, lehnt er sich zu meinem Ohr und meint leise und doch verständlich genug für mich: „Pass gut auf dich auf.“ Dann dreht er sich um, geht davon, während ich noch an der roten Ampel stehe und ihm, auf grün wartend, nachsehe. Nun wende ich doch meinen Blick in die andere Richtung, erkenne einen Jungen mit Kippe im Mund neben mir. Wohl in meinem Alter, groß, dunkelhaarig. Er trägt eine Umhängetasche…und sieht mich an. Sofort schießt mir ein Name in den Kopf. //Jess!// Doch ist er das wirklich? Ich bemerke gar nicht wie die Ampel auf grün umschlägt, erst als er losgeht sehe ich das grüne leuchten, überquere nun auch die Straße. Der Junge läuft bei weitem langsamer als ich, zieht genüsslich an seiner Kippe. //Du bist doch verrückt! Vielleicht ist er auch einfach neu an der Schule!// Während ich laufe, sehe ich immer wieder nach hinten, doch egal wie schnell ich laufe, er lässt nicht zu dass der Abstand zu mir größer wird. //Will er mich also bis nach Hause verfolgen?!// Der ständige Blick, der auf mir haftet…einerseits macht er mir angst, andererseits nervt es mich auch so angestarrt zu werden. Ich atme tief durch, nehme all meinen Mut zusammen und bleibe auf offener Straße stehen…sehe ihn an…warte… …offenbar hat der Kleine es verstanden, hat nun kaum noch Zweifel daran das ich ihn verfolge. Wozu auch Heimlichtuerei? Soll er doch wissen, dass wir ihn gefunden haben, soll er sich doch in die Hose machen vor Angst! Justin hat nicht gesagt ich solle vorsichtig sein und darauf achten das er mich bloß nicht bemerkt. Langsam schlendere ich auf ihn zu, bleibe neben ihm stehen und ziehe ein letztes Mal an meiner Kippe, ehe ich sie wegschnippe. Wieder treffen sich unsere Blicke und das erste an was mich sein Blick erinnert ist der Blick eines treudoof guckenden Hundes. Ich grinse leicht, will gerade etwas sagen, da ergreift Fred schon das Wort. „Wieso verfolgst du mich?“ „Wieso sollte ich nicht?“ „Ich habe das Gefühl es wäre besser dich nicht als Verfolger zu haben.“ „Mag sein, aber wer sagt das ich ein Verfolger bin?“ „Dann bist du eben ein Stalker…ist ja noch besser!“ Kein Kommentar, ich kann nur Schnauben und ein kurzes Grinsen huscht über meine Lippen. Er ist der erste, den ich sehe, der solch Situation mit solch Fassung zu tragen scheint und es sogar schafft mich kurzzeitig aus der Bahn zu werfen. „Ich bin k-„ „Wer bist du dann? Bist du der, von dem ich denke, das du es bist?“ „Wer denkst du denn, dass ich bin?“ „Jess.“ Ich pfeife kurz auf, stecke lässig die Hände in die Hosentaschen. „Bin ich also doch schon so berühmt, Freddie?!“, ich grinse ihn höhnisch an, kann in seinen Augen sehen wie es ihn beunruhigt, dass ich seinen Namen weiß. „Und weshalb bist du hier?“ „Ich folge dir, dachte das hätten wir geklärt..“ Er verdreht kurz die Augen, wendet sich ab und geht weiter, ich immer hinterher. Jedoch nach ein paar Metern schon bleibt er wieder stehen und dreht sich wieder um. „Ich hatte nicht beabsichtigt euch zu sehen, habe eure Gesichter nicht erkannt und weiß nicht wer ihr seid.“ „Du weißt wer ich bin.“, werfe ich kühl ein. //Er versucht sich raus zu winden… aber er hat Recht. Er ist neu und es war dunkel…vielleicht muss sich Justin mit den anderen gar nicht einschalten.// Fred fährt sich durch sein Haar, sieht sich hilfesuchend um, sucht förmlich nach Worten, das sehe ich ihm an. „Du kommst nachher 16.00Uhr hierher und dann mit zu mir heim. Mein Bruder wird mit dir reden wollen. Besser du kommst, sonst kommen wir irgendwann zu dir und du~…du kommst dann ins Krankenhaus!“ Ohne Fred noch die Zeit zu lassen etwas zu erwidern, gehe ich, lasse ihn stehen und begebe mich auf den Heimweg. Justin ist von der Idee den Fremden zu sich kommen zu lassen und die Angelegenheit mit Worten zu klären, weniger angetan als davon, den Fremden zu verfolgen und zusammen zu schlagen. „Mensch Justin, er ist so’n Schwächling, dem brauchst du nur gegen die Stirn schnippen und er kippt um!“ „Na offenbar hat er dich ja schon um den Finger gewickelt!“ „Was soll das jetzt wieder heißen?!“ „Das heißt, dass du los musst, wenn du nicht selbst zu spät zum Treffen kommen willst.“, mit diesen Worten verpasst Justin mir einen Schubs in Richtung Tür. Mit einem kurzen Kopfschütteln gehe ich hinaus, mache mich wieder auf den Weg... Schon von weitem erkenne ich Freddie, winke ihn zu mir damit ich den Weg nicht zweimal laufen muss. Er kommt zu mir und wir gehen schweigend los, wobei er mir blind folgt. „Wie heißt dein Bruder?“ „Du musst nicht alles wissen Kleiner.“ „Will ich doch auch gar nicht.“ „Warum fragst du dann..?!“ Der Junge verdreht erneut leicht die Augen, stöhnt dabei entnervt auf, doch ich gehe nicht weiter darauf ein und so entsteht wieder diese drückende Stille zwischen uns. Ich muss ja zugeben das er was hat. Mut auf alle Fälle, sonst wäre er nicht aufgetaucht, denn es hätte ja auch alles eine Falle meinerseits sein können. Scharfsinn, denn er kann kontern. Das er mich vorhin einen Moment lang in Schweigen versetzt hat, habe ich ihm nicht vergessen. Und naiv. Ja, naiv ist er, so wie er seine Nase in Angelegenheiten anderer steckt und immer wieder etwas fragt das ihn nicht zu interessieren braucht! Aber alles in allem ist er ein recht sympathischer Typ. Aber es scheint nicht, als würde das auf Gegenseitigkeit beruhen, oder doch? Bald schon erreichen wir – schweigend – mein Haus. Ich klingle kurz, verdecke dabei das Namensschild gekonnt mit meiner Hand. Justin öffnet die Tür, reißt sie förmlich auf und fixiert Freddie sofort. „Kommt rein.“, er tritt beiseite. Ich gehe ins Haus, gefolgt von Fred und höre wie die Tür ins Schloss fällt. „Küche!“, gibt Justin im Befehlston von sich und ich biege in das Zimmer ab. Ich ziehe einen Stuhl vom Küchentisch weg, deute auf diesen und umlaufe den Tisch dann, um mich selbst auf einen Stuhl auf der anderen Seite zu setzen. Justin nimmt Freddie gegenüber platz, faltet seine Hände ineinander und sein Blick wirkt bedrohlich, wie zum Angriff bereit. „So, Eddie...“ „Freddie.“ , wirft dieser ein. „Wie auch immer, du hast uns also letztens gesehen, als wir unterwegs waren?“ Ein schwaches Nicken bringt Freddie nur Zustande, ehe mein Bruder fortfährt. „Hast also gesehen wie wir getrunken haben und ein kleines Feuerchen gemacht?!“ „Habe ich .“ „Und was denkst du, soll ich nun tun. Dich davon kommen lassen, wo du zu den Bullen gehen könntest?“ Fred senkt kurz den Blick, atmet tief durch, so als würde er sich schon darauf vorbereiten gleich zu sterben. Dann hebt er den Blick wieder, sieht zu meinem Bruder auf und hält Justins eisernem Blick stand. „Warum sollte ich das tun, vielleicht damit mein Haus eines Nachts als nächstes brennt? Oder damit ich vielleicht im Krankenhaus lande, obwohl ich erst neu in der Gegend bin? Alles nur weil ich ein paar Leute gesehen habe, die nachts Motorrad fahren. Weil ich gesehen habe wie sie etwas getrunken haben? Nur weil ein Müll-Container brannte? Ich habe keine Gesichter erkannt, dafür war es erstens zu dunkel und zweitens stand ich in dem Moment zu sehr unter Schock. Und selbst wenn wüsste ich noch immer keine Namen und hätte auch keine Beweise…folglich werde ich nicht zur Polizei gehen.“ Justin schwieg eine Weile, ließ sich das eben gesagte durch den Kopf gehen und nickte. „Fein, Eddie. Ich hoffe sehr du hältst dein Wort, es wäre besser für dich. Ich denk, soweit wäre auch alles geklärt.“, er stand auf und verließ die Küche. Ich selbst grinste leicht, denn offenbar wusste Fred nicht nur mich zu verblüffen. Ich sehe ihn an, bemerke sogleich den nahezu empörten Gesichtsausdruck. „Ich heiße Freddie…nicht Eddie!“ „Ist ja gut, mach dir nicht ins Hemd.“, grinse ich, stehe nun auf und lehne mich etwas über den Tisch, um ihm aufmuntern auf die Schulter zu klopfen. tbc... Kapitel 4: Unverhoffter Besuch ------------------------------ Die nächsten Tage verliefen ruhig und ich hörte weiter nichts, weder von Jess, noch von dessen Bruder oder dem Rest der Gang. Und bereits nach einer Woche war ich sicher, dass ich nie wieder von einem der beiden Brüder hören würde. Falsch gedacht, denn während ich mir in der Mikrowelle das Essen von gestern Abend noch mal aufwärmte klingelte es an der Tür. Meine Mutter ging zu Sprechanlage, drückte dann den Knopf mit dem Schlüssel darauf, der mit einem lauten Surren dafür sorgte das unten im Haus die Tür aufging. Während sie nun zur Küche kam und mich ansah, lehnte sie sich an den Türrahmen. „Besuch für dich.“ „Wer, Marshall?“ „Ein Junge zumindest…hat nach dir gefragt. Er kommt hoch.“ Während sie sich nun wieder von der Tür abstieß und durch den Flur in Richtung Wohnzimmer verschwand, ging ich durch den Flur zur Haustüre und zog sie auf. Ich hörte ein paar Schritte im Treppenhaus und sah hinab, auf den der da kommen würde... Doch ich schaute nicht schlecht als Jess hinauf kam. Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken die Tür zuzuschlagen, sie zu verriegeln und mich nicht zu rühren. Doch Jess hatte mich bereits gesehen, kam nun die letzten Treppen auf mich zu. „Hi.“, sagte er knapp und stellte sich vor mich. Mir selbst stand der Mund vor Sprachlosigkeit und Verblüffung etwas offen, wodurch sich nur meine Augenbrauen nach oben zogen. „Wollt fragen ob du grade Zeit hast.“ „Kommt drauf an..Zeit wozu? Mich nun doch verkloppen lassen??“ „Ach was… ich will grad mit paar Kumpels ne Runde Basketball spielen, uns fehlt noch ein Mann. Und da ich wusste wo du wohnst, komm ich dich abholen.“ „Wie außerordentlich nett von dir!“, die Ironie in meiner Stimme ist kaum zu überhören und doch lächelt er mir zu, als wäre ihm das völlig entgangen. „Sorry Jess, aber ich bin grade am essen.“ „Na dann spachtel schneller, Junge! Los, los! Wir haben nicht ewig Zeit.“ Ohne noch weitere Zeit zu vergeuden schiebt er mich in die Wohnung zurück, schließt die Tür und sucht sich selbstständig die Küche. Um wieder an Fassung zu gewinnen muss ich erstmal durchatmen, bemerke dabei nur den kurzen musternden und ebenso skeptischen Blick meiner Mutter aus dem Flur. Wartend sehe ich auf die Zeitanzeige der Mikrowelle, während Jess sich auf einem der Küchenstühle niederlässt. Basketball - Ich und Basketball?? Wenn das kein Lacher wird, was dann? Ich war niemals eine Sportskanone, konnte weder superschnell rennen, noch hatte ich die Ausdauer dazu. Werfen geht ja ganz gut, nur das Treffen oder wohl mehr das Zielen war da mein Problem. Die Mikrowelle gibt einen lauten und unüberhörbaren Signalton von sich, der mich veranlasst meine Gedankengänge fürs Erste zu beenden. Stattdessen hole ich mir den warmen Teller aus der Maschine, setzte mich Jess gegenüber und widme mich meiner verdienten Mahlzeit. Schweigend sehen wir ab und an zu dem jeweils Anderen, wobei unsere Blicke sich immer wieder treffen. //Ich kann doch einfach ablehnen..was will er schon machen?! Ich will mich nun mal nicht blamieren und schon gar nicht vor Fremden, irgendwelchen Typen die ich nicht kenne und die sicher alle super gut spielen können.// „Jess, hör mal. Ich hab nie gespielt und kann das einfach nicht. Ich werd mich fürchterlich blamieren!“ „Na und? Ist doch nur ein Spiel..biste halt nicht in meinem Team, ist doch nicht so schlimm.“ Stille tritt ein, schweigend sehen wir uns an, ganz so als würden unsere Blicke sich gegenseitig bekämpfen. Doch letztendlich verliere ich, weiche mit einem Seufzen aus und senke den Blick wieder auf meinen Teller. „Aber ich bleib nicht ewig.“ „Schon klar…der kleine Freddie muss früh ins Bett.“ „Spar dir diese Scherzchen, so was kannst du echt stecken lassen!“ Einige Zeit später und schneller als mir lieb ist, gelange ich mit Jess an einen Basketballplatz. Der Boden ist rau und extra aufgearbeitet, auf dem Boden sind ein paar Linien vorgegeben, die Körbe hängen an Stangen und sich direkt gegenüber und das Feld selbst ist von einer Art großem Zaun umgeben. An der Seite stehen ein paar Bänke, auf welchen ich mich nur zu gern niedergelassen hätte. Die 8 Kumpels von Jess spielen schon ein wenig, trippeln und werfen sich gegenseitig den Ball zu. Sie sehen nicht größer oder stärker aus als Andere auch, was mein Gemüt zum Teil beruhigt und wirklich bombastisch sieht das bisschen Spielen was sie da betreiben auch nicht aus. „Hey Jungs..das ist Fred, unser letzter Mann. Bilden wir die Mannschaften.“, meint Jess und die Jungs nicken, wenden sich ihm zu. Allmählich teilen sie sich alle ein, sodass ich mich zu den 4 Jungs geselle, denen noch ein Spieler fehlt. Jess befindet sich unter diesen, schnappt sich sogleich den Ball. „Wir haben den Neuling - wir kriegen zuerst den Ball!“ Die Gegnerische Mannschaft murrt, nickt jedoch, denn irgendwer muss ja anfangen und irgendwo kam dieser Einwand somit ja für alle gelegen. Und somit beginnt ein Spiel mit Schnelligkeit, Geschicklichkeit und vielen Fouls… Mein Atem geht schnell, während ich mit den Jungs von einer Seite des Spielfeldes zur anderen renne und das Gefühl habe das meine Zunge irgendwo hinter mir noch über den Boden schleift. Jess hingegen scheint gar nicht genug zu bekommen, wirft mir immer und immer wieder den Ball zu und langsam frage ich mich ob er nicht doch nur tut um mich zu schikanieren. Während die gegnerische Mannschaft sich den Ball wieder einmal aneignet und das Spiel wieder einen Richtungswechsel macht, bleibe ich stehen. Meine Beine stehen etwas auseinander gespreizt, sodass ich mich bequemer mit den Händen auf meinen Knien abstützen kann und ein paar Male tief durchatmen. Ich lasse den Kopf hängen, verschnaufe nur wenige Sekunden, bis ich das trippeln des Balles wieder näher kommen höre und kurz darauf schon mein Name gerufen wird. „Freddie!“, ertönt es, ehe der Ball auch schon angesaust kommt. Ich schaue gerade auf, sehe nur noch den braunen Ball mit seinen schwarzen Streifen, ehe ich einen heftigen Schmerz verspüre. „Boah…voll auf die Nase, ey!“, johlt einer der Kerle, der sich auch gleich den Ball aneignet, während ich mir mit einer Hand das schmerzende Gesicht halte. Ich hab es doch gewusst, Basketball ist ein gefährlicher Sport und nichts für mich! Langsam fühle ich wie mit Blut auf der Nase läuft und über die Lippen, weshalb ich mich schnell wieder nach vorne überlehne und versuche das Elend mit der Hand zu verdecken. Die Jungs stehen um mich herum, glotzen als hätten sie nie jemanden mit Nasenbluten gesehen. Jess hingegen kratzt sich leicht am Hinterkopf, klopft mir dann auf die Schulter. „Musst du halt schneller reagieren.“, meint er in einem versuchten aufmunternden Ton, doch ich beschenke ihn nur mit einem Giftblick der besten Sorte und offenbar versteht er den Wink. Er schaut in die Runde, blickt auf die Uhr und wendet sich den Anderen zu. „Ich werd Fred heimbringen…spielt ihr mal weiter, wir hören voneinander.“, verkündet Jess, schlägt ganz macho-like mit jedem einzelnen von ihnen ein und drückt seinen Kopf kurz gegen die der 8 Typen. Ich selbst heb zum Abschied nur kurz meine freie und unblutige Hand, ehe ich kehrt mache und davon zische, ohne groß auf Jess zu warten oder darauf zu achten das er mithalten kann. Endlich weg von diesem Spielfeld, diesen Typen..weg von diesem mörderischen Spiel! Von meinem gewohnten Verfolger gefolgt kehre ich nach Hause zurück, putze mir im Bad die Nase und lege mir einen kleinen Eisbeutel in den Nacken. Es hat inzwischen schon von selbst ganz gut aufgehört zu bluten, aber Vorsorge ist bekanntlich besser. Während ich in mein Zimmer schlendere, mich auf meine Couch sinken lasse, schnappe ich den Blick von Jess auf, welcher nun in meiner Zimmertür lehnt. „Vergiss es! Ich spiele nicht noch mal mit! Du hetzt mich ja nur von einer Seite zur anderen..!“ „War das so offensichtlich, ja??“, grinst er leicht, stößt sich vom Türrahmen ab und setzt sich auf die andere Seite der Couch. „Nur zu gut, Jess…nur zu gut!“ „Mhmm..na gut, das nächste Mal spielen wir richtig..oder was anderes.“ „Ihr spielt, ich schaue vielleicht zu.. noch mal mache ich den Scheiß nicht mit!“ „Gott, nun hab dich nicht so. Bist ja schlimmer als ein Mädel das seine Tage hat!“ „Jess..ich hab ‚meinen Tag’..immerhin hab ich aus der Nase geblutet, hast du doch gesehen oder nicht?!“ Trotz der angespannten Stimmung; durch meine innere Wut über mein eigenes Versagen, meine eigene öffentliche Blamage und über Jess’ ätzende Art einen noch immer Salz in die Wunde zu streuen; lächeln wir beide uns nun doch an und ich merke wie die Anspannung in mir nachlässt. „Ja ok..vielleicht komm ich noch einmal mit, aber dann hab ich keinen Bock drauf wieder nur am rennen zu sein.“ „Schon klar…wir kriegen dich schon noch fit, Fred. Sieh mich einfach als deinen ‚personal trainer’!“ „Um gottes Willen..dann bin ich ja gleich verloren!“ tbc… _________________________________by the way_____________________________________ auch ein gaaanz~ liebes Dankeschön für die Kommis an ReinaDoreen freut mich das dir die FF zu gefallen scheint ^.- @Gochi... du hast nichts von 'Gääängstern' gesagt, nur von Gang's und Ghetto! und das haste bekommen.. die knallen Fred also nicht für seine schlagfertigen Kommis ab! *fg* ..und sei ehrlich, du hast gewusst das Fred~ in Wahrheit schlagfertig sein kann! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)