Der Ruf der Karibik von Peshi ================================================================================ Kapitel 2: breakaway -------------------- Und hier ein weiteres Kapitel ^^ Ich hoff dass sich hier bald Leser finden die auch ein paar Kommis da lassen ;____; Kapitel 2 - breakaway Müde blinzelte ich der Sonne entgegen, welche durch das Loch in der benachbarten Zelle ausreichend hinein scheinen konnte um mich zu wecken. Moment, Zelle? Ich sah mich kurz um, jedoch ohne aufzustehen. „Endlich aufgewacht Missy?“, erklang eine vertraute Stimme neben mir. Mein Kopf schnellte zur Seite und ich erkannte Jack, welcher ebenfalls auf dem Boden lag und mich schief angrinste. Also war das doch kein Traum gewesen?! Ein Geräusch erklang, das Quietschen einer Tür gefolgt von Schritten die die Treppe hinunter eilten. „Hey! Sparrow!“ Ein junger Mann mit braunen Haaren stand nun vor unserer Zelle. Will Turner. Gott sei dank, nun kamen wir endlich hier raus. „Hi.“, erwiederte Jack jedoch nur gelangweilt. Irritiert und mit einem verständnislosen Gesichtsausdruck sah ich zu besagtem Piraten. Wie konnte er nur in einer solchen Situation den Coolen mimen? Der junge Mann ließ sich jedoch nicht beirren und sprach aufgeregt weiter. „Euch ist doch dieses Schiff bekannt, die Black Pearl!“ Ich sah von Will wieder zu Jack, welcher nur an die Decke des Kerkers starrte und desinteressiert tat. „Hab von ihr gehört.“ Gehört? Lügner. Innerlich verdrehte ich die Augen, lauschte jedoch weiter dem Gespräch. „Wo ist ihr Heimathafen?“ Genervt sah Jack ihn an und richtete sich etwas auf, um sich mit den Armen auf dem Boden abstützen und so seinen Gegenüber besser ansehen zu können. „Wo ist ihr Heimathafen?!“, wiederholte er spöttelnd die Frage von Will. „Kennst du die Geschichten nicht?“ Ich lächelte über diesen Moment der Verwirrung des jungen Mannes, setzte mich nun ebenfalls auf und nahm den Schneidersitz ein. Nun mischte auch ich mich in das Geschehen ein. „Captain Barbossa und sein Crew von Missgeburten segeln von der Isla de Muerta aus. Die Insel kann nicht gefunden werden, außer von denen die schon wissen wo sie liegt.“ Nun waren zwei Paar Augen auf mich gerichtet. Die einen verwundert und neugierig, die anderen misstrauisch und verwirrt. „Du hast mir einiges zu erklären, Liebes.“, wand sich nun Jack an mich und starrte mich regelrecht an. Doch wollte ich möglichst locker reagieren und funkelte angriffslustig. „Ich muss dir gar nichts erklären, Jack. Und nenn mich nicht ‚Liebes’! Ich hab auch einen Namen!“, wetterte ich los und vergaß meinen Vorsatz mit der Lockerheit. Ich hasste es nun mal, wenn man mir sagen will was ich zu tun hab. Belustigt über meine Reaktion, grinste er mich nur an und wollte etwas erwiedern, doch wurde er von Will unterbrochen. „Hört auf zu streiten!“ Himmel war der Kerl gereizt. „Das Schiff gibt es wirklich und deshalb muss es auch einen Ankerplatz geben. Wo liegt er?!“ Jack sah nun wieder betont gelangweilt zu ihm. „Warum fragst du uns?“ Uns? Jetzt sprach er schon von ihm und mir in einer gemeinsamen Komponente? „Weil ihr Piraten seit.“ Er zählte mich auch zu den Piraten? Die Tätowierung wurde hier offenbar reichlich missverstanden. „Und du willst ebenfalls ein Pirat werden?“ Der junge Mann griff wütend nach den Gitterstäben und funkelte Jack an. „Niemals!“, fauchte er etwas übertrieben und brachte mich dazu mit den Augen zu rollen. Doch musste ich auch schmunzeln, wenn ich daran dachte dass er einmal Captain der Flying Dutchman sein würde. Schließlich beruhigte er sich wieder und atmete tief durch, ehe er weiter sprach. „Die haben Miss Swann.“ Belustigt grinste Jack ihn an. „Ah du hast also doch ein Mädchen gefunden!“, lachte er und machte ein typisches Jack Sparrow-Gesicht. „Ich verstehe. Du meinst du bietest allen die Stirn, eilst zu ihrer Rettung und gewinnst so das Herz der schönen Frau. Dann musst du das wohl allein machen. Ich seh darin keinen Vorteil für uns.“ Schon wieder dieses ‚uns’, doch überging ich das großzügig und sah zu Will. Sein Blick traf meinen. „Er wird uns hier raus holen.“ Jack sah mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Und wie soll er das machen? Die Schlüssel sind weg gelaufen.“, erklärte er und deutete mit dem Kopf in die Richtung, in die der Hund mit den Schlüsseln letzte Nacht verschwunden ist. „Ich hab beim Bau der Zellen geholfen. Das sind Türscharniere mit halbem Stift.“ Will drehte sich weg und sah sich suchend um, bis er schließlich nach einer kleinen Bank griff. „Mit dem richtigen Hebel und angemessenem Kraftaufwand…“ Bei diesen Worten hob er die Tür aus den Angel und der Weg zu unserer Freiheit war gebahnt. „…wird die Tür herraus gehoben.“ Ich beobachtete das Schauspiel und sah dann zu Jack. Dieser starrte jedoch interessiert auf den jungen Mann, welcher uns soeben befreit hatte. „Wie ist dein Name?“, fragte er noch immer in liegender Position. „Will Turner.“ Nun setzte Jack sich auf und sah nachdenklich zu Boden, eher seinen Blick wieder aufrichtete. „Die Kurzform für William, nehm ich an. Guter starker Name. Sicher nach deinem Vater benannt, nicht?“ Will selber sah den Piraten etwas verwirrt an. „Ja…“ Doch lenkte er seinen Blick auf mich, als ich aufstand und mir den Staub von meinen Sachen klopfte. „Also William Turner, wir haben unsere Meinung geändert.“ Ich sah zu Jack und auch er erhob sich. „Wenn du uns sicher hier raus holst, schwör ich beim Henker…“ Ich musste ob dieser Worte schmunzeln, hatte ich doch schon so oft begeistert diese Szene zurück gespult und noch einmal geschaut. „…dass wir dich zur Black Pearl bringen und zu deiner Angebeteten. Sind wir uns einig?“ Ich streckte meine Hand hervor und Will schlug nach kurze Überlegung ein, so wie er es gleich darauf auch bei Jack tat. „Abgemacht.“ Der Pirat neben mir grinste nun und fuchtelte mit den Händen in typischer Manier in der Luft herum. „Los hol uns hier raus.“ Will riss die Tür beiseite, welche nun polternd zu Boden fiel. „Schnell, uns hat wahrscheinlich jemand gehört.“, drängte er uns zur Eile, doch Jack stolzierte erstmal zu seinen Sachen die in der Ecke lagen. „Nicht ohne mein Hab und Gut.“ Irritiert sah Will zu mir, ich zuckte aber nur gelassen mit den Schultern. „So ist er immer.“, grinste ich den jungen Mann an. Leise schlichen wir drei uns an den Hafen an und hielten nach möglichen Wachen Ausschau. Schließlich verstand auch Will, was wir hier vorhatten. „Wir stehlen das Schiff…“, sprach er mehr zu sich selbst und folgte unseren Blicken zu einem anderen Schiff als er dachte. „Dieses Schiff???“ Jack sah ihn belehrend an und schüttelte leicht den Kopf. „Kapern! Wir kapern…dieses Schiff.“ Dabei deutete er auf eines der schwimmenden Dinger. „Nordischer Begriff.“ Ich sah zu Jack und auch er blickte mich einen Moment an. „Wir haben später noch immer etwas zu klären.“, flüsterte er mir nun zu und ich schluckte einmal hart. Dann drehte er sich zu unserem Begleiter. „Eine Frage noch, Will Turner, sonst macht das alles keinen Sinn. Diese Kleine, wie weit bist du bereit zu gehen um sie zu retten?“ „Ich würde sterben für sie!“, sagte er energischer als notwendig. Man musste Liebe schön sein. „Oh gut! Dann mach ich mir keine Sorgen.“ Wenig später tat ich dann etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich befand mich auf dem Grund des Ozeans, mit zwei Männern und einem umgekehrten Ruderboot über mir in dessen Inneren sich eine Luftblase gebildet hatte. „Das ist entweder wahnsinnig oder brillant.“, hörte ich Will sagen und schnaufte einmal kurz ob der Obskurität dieses Momentes. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie nahe diese beiden Eigenschaften beieinander liegen.“, gab ich in einer Mischung aus mürrisch und belustigt von mir und stiefelte mühsam weiter bis wir uns direkt unter unserem Ziel befanden. „Wir müssen jetzt nach oben schwimmen.“, gab Jack uns nun die Anweisung und zustimmend nickten wir, ehe wir noch einmal Luft holten und uns von dem Boot befreiten. Schnell schwammen wir noch oben, bevor uns der Sauerstoff ausging. An der Oberfläche angekommen, griffen wir nach einem herunter hängenden Seil an welchem wir uns hoch ziehen und auf das Schiff klettern konnten. Das Schiff selber wimmelte nur so von Wachmännern, also galt es schnell zu handeln, was Jack auch ohne Umschweife tat und seine Waffe auf sie richtete. „Alle Mann ganz ruhig bleiben, wir übernehmen das Schiff!“, rief er und erntete ganz zu seinem Missfallen ausschließlich Lacher. „Dieses Schiff kann nicht von zwei Männern und einer Frau gesegelt werden. Ihr schafft es nicht mal aus der Bucht raus.“, mischte sich einer der Wachen ein. Jack ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und grinste seinen Gegenüber hämisch an. „Jungchen, ich bin Captain Jack Sparrow. Klar soweit?“ Dabei entsicherte er seine Waffe. Der Männer selbst konnten nur nervös in den Lauf schauen und ergriffen anschließend die Flucht. „Feiglinge…“, gab ich kopfschüttelnd von mir und es dauerte nicht lange bis sich uns unser eigentliches Ziel, die Interceptor, näherte. „Da kommen sie.“, wies Will uns darauf hin. Schnell hatten sie zu uns aufgeschlossen und waren nah genug heran gefahren, um auf unser Schiff klettern zu können. Wir selber standen auf der Reling, jeder mit einem Seil bewaffnet. Verständnislos sah ich dem Treiben noch einen Moment zu. „Für wie blöd halten die uns?“, schnaufte ich und schwang mich dann mit den anderen zusammen auf die Interceptor, wo wir schnell die Verbindungsseile zum anderen Schiff durch schlugen und unsere Flucht antraten. Während Jack unserem Begleiter erklärte, wie man die Segel setzte, starrte ich noch einmal zu dem anderen Schiff hinüber, auf dem James Norringten sich befand und nun wahrscheinlich schwarz ärgerte. Jack trat neben mich und schwang seinen Hut. „Danke Commordore, dass ihr uns den Weg bereitet habt!“, rief er grinsend und so segelten wir davon. Ich lehnte an der Reling und beobachtete die Wellen, wie sie sich am Bug brachen. Meine Gedanken glitten wieder zu Julia. Ich war bisher die einzige, die sie noch hatte nach dem Tod unserer Eltern. Mein Blick glitt hoch gen Himmel und ich blinzelte einzelne Tränen weg, wollte ich doch nicht schwach wirken. Dies war es, was ich mir immer gewünscht hatte. Mein eigenes Abenteuer, weg von dem grauen Alltag. Doch zu welchem Preis? Ich ließ den einzigen Menschen allein, der mir etwas bedeutete. Ich konnte nur beten, dass es ihr gut ging und mich damit abfinden, dass es nun so war wie es war. Ich schloss die Augen, dachte an ein Lied, dessen Bedeutung ich erst jetzt so richtig verstand. Leise glitten mir die Zeilen über die Lippen. „I’ll spread my wings and i’ll learn how to fly. I’ll do what it takes till I touch the sky. Make a wish, take a chance, make a change and breakaway. Out of the darkness and into the sun. But i won’t forget all the ones that I love. Take a risk, take a chance, make a change and breakaway...” Meine Augen wieder öffnend, blickte ich zu meinen beiden Gefährden. ‚Und breche aus…’, ging mir erneut die Liedzeile durch den Kopf und ich musste lächeln. Ja ich würde diese Zeit genießen. Jede einzelne Minute. „Als Junge hab ich in England gelebt. Meine Mutter hat mich allein aufgezogen. Nachdem sie starb, kam ich hier her um meinen Vater zu suchen.“, hörte ich Will erzählen und ging zu den beiden. Doch runzelte der junge Mann nun die Stirn und starrte erst zu Jack, dann zu mir. „Mein Vater! Bill Turner! Im Gefängnis habt ihr beiden erst zugestimmt, nachdem ihr meinen Namen gehört habt!“, rief er aufgeregt und sah uns misstrauisch an. „Da ich mein Ziel erreicht hatte, bin ich nicht mehr drauf eingegangen. Ich bin kein Einfallspinsel! Ihr kanntet meinen Vater!“, stellte er nun fest und sah uns an. Jack blickte erst genervt zu mir und dann zu Will. „Ich weiß nicht wie es bei Celine ist, aber ich kannte ihn. Einer der wenigen die ihn als William Turner kannten. Alle anderen nannten ihn einfach nur Stiefelriemen Bill.“, damit ging er an ihm vorbei und ich folgte ihm. „Stiefelriemen?“, fragte Will verwirrt und sah zu uns. Ich nickte und sah zu Jack. Er starrte mich noch seltsamer an, als sonst, doch ließ ich mich davon nicht beirren und mischte mich trotzdem ein. „Ein guter Mann, guter Pirat.“ Mein Blick wanderte zu einem entsetzten Will, als auch mein Lieblings-Pirat sich wieder einklinkte. „Ich schwör dir, du siehst genauso aus wie er.“, witzelte er und wand sich dann wieder dem Ruder zu. Will selber schien diese Offenbarung allerdings weniger zu passen. „Das ist nicht wahr!“, wetterte er los. „Er war bei der Handelsmarine. Ein guter, respektabler Mann der das Gesetz achtete!“ „Er war ein gottverdammter Pirat! Ein Taugenichts!“, versuchte Jack ihm klar zu machen, doch hatte er schneller als er gucken konnte, Wills Klinge unter der Nase. „Steck das weg Junge. Es hat keinen Sinn, du würdest wieder geschlagen.“ „Du hast mich nicht geschlagen. Du hast die Regeln verletzt! In einem fairen Kampf würde ich dich töten!“ „Lohnt es sich dann für ihn, fair zu kämpfen Mr. Turner?“, warf ich nun ein und löste das Seil vom Mast, welcher nun mit Schwung ausschlug und Will vom Schiff fegte. Nur knapp konnte er sich noch fest halten. „Da du gerade sowieso nur rum hängst, hör mir gut zu. Die einzige Regel die wirklich eine Rolle spielt, ist folgende: was eine Person kann und was eine Person nicht kann. Zum Beispiel…“ Gespielt nachdenklich wanderte ich auf und ab, sah kurz zu Jack und dann wieder zu Will. „Du kannst dich damit abfinden, dass dein Vater ein Pirat und ein guter Mann war oder du kannst es nicht. Der Pirat steckt in deinem Blut Junge, das wirst du wohl eines Tages einsehen müssen.“ Dann stellte ich mich zu Jack. „Wir zum Beispiel können dich absaufen lassen, aber das Schiff zu zweit nach Tortuga bringen, das können wir nicht. Klar soweit?“ Wie ich Jacks Spruch doch liebte. Ich musste es einfach sagen. Jack zog derweil den Mast zurück, wobei Will hart auf dem Deck aufschlug und einer Klinge entgegen starrte. „Also, kannst du unter dem Kommando eines Piraten segeln?“ Er wendete das Schwert so, dass der Griff zu dem am Boden liegenden zeigte. „Oder kannst du es nicht?“ Ich rollte die Augen. Damit hatte er deutlich gezeigt, dass er der einzige Captain an Bord dieses Schiffes war. „Tortuga?“, fragte Will noch einmal nach und griff nach der Waffe. Jack nickte zustimmend. „Tortuga.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)