Our Second Chance von Perro (Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)) ================================================================================ Kapitel 26: Fix You ------------------- Das ist jetzt also wirklich schon das 25. Kapitel der Geschichte - also eine Art kleiner Geburtstag =) Als ich angefangen habe, dachte ich nicht, dass OsC so lang wird, aber es macht tatsächlich immer noch Spaß sich immer wieder etwas Neues auszudenken. Außerdem macht sich die Story in manchen Dingen selbstständig, was ja eigentlich immer ein gutes Zeichen ist... @ Kira-kira-chan: Da ich ja immer wieder auf möglichst viele Charaktere einen Fokus lege, bleiben manche natürlich auch in dieser Zeit auf der Strecke. Aber Hinata wird noch eine kleine Story-Line bekommen und wichtiger werden als in den letzten Kapiteln. Und auch Naruto wird noch seine Überraschungen mit ihr erleben. Sei gespannt =) @ R3I: Hey, vielen Dank für dein Kommi! =) So viel Lob... Und Respekt dafür alles in einem Ritt durchgelesen zu haben, das ist ja schon ein kleiner Marathon =) @ Lady_ita-sasu_: Ich bin mir ziemlich sicher, dass der 4. Kazekage nie mit Namen vorgestellt wird. Seine Frau hieß Karura und sein Schwager Yashamaru. Mehr weiß ich nicht =) So, dann mal los. Alle die mehr Sasuke und Naruto und Sakura haben wollten, werden jetzt für ihre Geduld belohnt ;) ~~~°~~~ Kapitel XXV – Fix You ~~~°~~~ And the tears come streaming down your face When you lose something you can't replace When you love someone but it goes to waste Could it be worse? Lights will guide you home And ignite your bones And I will try to fix you - Coldplay ~°~ Naruto ~°~ Mit der Zahnbürste noch im Mund zwängte sich Naruto auf einem Bein hüpfend in seine Socken. Es war ein normaler Morgen eines normalen Schultages und sein Wecker hatte ihn mal wieder im Stich gelassen. Wenn er sich nicht verdammt beeilte, würde er zu spät zur ersten Stunde bei seiner Geschichtslehrerin Yuuhi kommen und müsste sich von ihr eine saftige Standpauke anhören. Blöder Wecker! Naruto rannte ins Bad, spuckte die restliche Zahnpasta ins Waschbecken, stürmte zurück in sein Zimmer und wischte sich dabei flüchtig über den Mund – alles in Rekordtempo. Über seinem Schreibtisch klemmte ein wild beschriebener Zettel an der Pinnwand, den er jetzt gehetzt betrachtete. In den letzten Wochen war er schon so oft zu spät gekommen und hatte dabei im Eifer des Gefechts so viele Sachen vergessen, dass er sich eine Checkliste als Gedankenstütze aufgeschrieben hatte. #1 – Anziehen, duschen und Zähne putzen! Naruto sah an sich herab und schmeckte gleichzeitig den frischen Minze-Geschmack im Mund. Er hatte nicht die Zeit gehabt zu duschen, doch als er vorsichtig an seiner Armbeuge schnupperte, roch alles noch sehr annehmbar. Gecheckt. #2 – Schulzeug für die Fächer des Tages einpacken #3 – Klamotten für Fußballtraining #4 – Schichtplan für Ichiraku Ramen überprüfen #5 – Schlüssel, Handy Naruto stopfte schnell seinen Geschichtshefter in den Rucksack, warf sich diesen über die Schulter und tat das Gleiche mit der Sporttasche. Schlüssel und Handy fischte er aus den Taschen einer schmutzigen Hose, die zerknüllt unter dem Bett lag. Gecheckt. Gecheckt. Gecheckt. Es fehlte nur noch ein Punkt auf seiner Liste, den er vor ein paar Tagen dazu gekrakelt hatte. Es hatte nichts damit zu tun, dass er nichts für den Schultag vergaß, aber es war trotzdem eine Erinnerung daran, dass er noch Klarheit in eine unerledigte Sache bringen musste. #6 – Sakura Naruto starrte auf den Namen des Mädchens, das Sasuke und ihm in ihrer ersten Nacht in Konoha begegnet war und seitdem so ziemlich jeden Schritt ihres neuen Lebens eingefädelt hatte. Ohne sie hätten sie nicht ihre jetzige Wohnung und wären vielleicht niemals wieder zur Schule gegangen. Ohne sie wären sie nie Leuten wie Hinata und Chouji begegnet. Neji, TenTen, Kiba, Lee, Ino, Shikamaru, all die Menschen, die Naruto inzwischen als Freunde kannte, hätte er niemals getroffen, wenn er nicht damals Sakura zur Hilfe gekommen wäre. Sie stand für all das, was ihr neues Leben in Konoha ausmachte, und es hatte eine Zeit gegeben, in der Naruto dachte, sie könnte noch mehr für ihn sein. Doch dann war alles schrecklich kompliziert geworden mit der unangenehmen Atmosphäre zwischen ihnen, die seit dem Kuss von Sasuke und ihr anhielt. Naruto hatte es satt nicht mehr normal mit ihr reden zu können. Er würde sie heute zur Rede stellen. ~°~ Sakura ~°~ Ein riesiges Transparent, das ein halbes Dutzend Fenster der Sporthalle verdeckte, war das einzige Überbleibsel des großen Kampfsportturniers der Schulen. Die Tribüne war abgebaut und die Sportmatten weggetragen worden. Stattdessen spannte sich ein Volleyballnetz für den klassenübergreifenden Sportunterricht der Mädchen quer durch die Halle. Sakura passte sich unter den wachsamen Augen von Anko Mitarashi einen Ball mit Ino hin und her. Ihre Sportlehrerin war ein wenig seltsam. Die meiste Zeit über war sie wunderschön, zuckersüß und immer zu Späßen aufgelegt, doch wenn man es schaffte sie irgendwie zu Verärgern (zum Beispiel durch mangelnde Beteiligung am Unterricht) zögerte sie nicht damit eiskalt schlechte Noten zu verteilen. „Weißt du wo TenTen heute ist?“, fragte Anko Hinata, die sonst immer mit TenTen die Partnerübungen ausführte. Sakura schielte zu ihrer schüchternen Freundin herüber und verfehlte dabei einen scharf geschlagenen Pass von Ino, der sie fast im Gesicht traf. „N-Nein...“, antwortete Hinata eingeschüchtert. Fast niemand litt so unter der wankelmütigen und unberechenbaren Persönlichkeit ihrer Sportlehrerin wie die leicht aus der Fassung zu bringende Hinata. „S-Sie ist schon den... g-ganzen Tag nicht in der Schule...“ Sakura huschte davon und jagte ihrem Ball hinterher, wobei sie immer wieder anderen Zweiergrüppchen ausweichen musste. Als sie wieder zu Ino zurückkam, sah ihre blonde Freundin sie etwas besorgt an. „Weißt du wo TenTen steckt?“ „Vielleicht ist sie krank?“, schaltete sich Hinata ein und schielte dabei nervös zu Anko herüber, als erwarte sie einen hinterhältigen Angriff der Lehrerin. „TenTen ist schon mal mit vierzig Grad Fieber in die Schule gekommen. Sie ist viel zu verantwortungsbewusst, um einfach ohne Entschuldigung Zuhause zu bleiben.“ Ino hob die frisch manikürte Hand und bekam einen träumerischen Glanz in den hellblauen Augen. „Vielleicht lief das Gespräch mit dem Musikproduzenten so gut, dass sie nie wieder zur Schule gehen muss! Die Band wird weltberühmt und TenTen wird auf die exklusivsten Partys eingeladen und feiert mit Hollywood-Stars und anderen VIPs. Nie wieder Volleyball und grässliche Mode-Missgriffe.“ Zur Verdeutlichung zupfte sie an ihrem grünen Sportdress, das alle Schüler der Konoha-High tragen mussten. „Und genau jetzt stößt sie mit ihrem Neji darauf an. Sie sitzen romantisch am Strand, ein bisschen Sekt und frische Erdbeeren...“ „Ich bitte dich“, unterbrach Sakura und imitierte ein würgendes Geräusch. „Jetzt wo du und Shikamaru ein Paar seid, sind deine Fantasien ja nicht mehr auszuhalten... Wo ist die alte Ino?“ „Keine Angst. Die ist immer noch da“, grinste Ino spitzbübisch. „Außerdem bin ich nicht die Einzige, die sich hier verändert hat. Du bist doch in letzter Zeit auch kaum wiederzuerkennen, du alter Trauerkloß!“ „Trauerkloß?“ „Klar!“ Inzwischen hatten sie ihre Bemühungen einer sinnvollen Übung aufgegeben. Nur Ino dribbelte noch ein wenig mit dem Volleyball herum und ließ ihn schließlich wie ein professioneller Basketballer auf dem Finger rotieren. „Im Ernst, manchmal wirkt es so, als wärst du gar nicht richtig anwesend...“ „I-Ino... Du... bist fies...“, murmelte Hinata. „Ich sage nur die Wahrheit. Wir haben alle etwas getan um unsere Probleme zu überwinden. Ich habe Shika meine Liebe gestanden, TenTen hat Neji die Stirn geboten, um ihn endlich mal wachzurütteln. Selbst Hinata jagt Naruto hinterher... auf ihre Weise...“ Hinatas Wangen schimmerten rosa. Ino nahm den Volleyball und warf ihn Sakura so scharf entgegen, dass es ihr die Luft nahm, als sie ihn auffing. „Also was ist mit dir? Dein Verhalten deutet doch eindeutig auf ein Jungen-Problem hin... Und nach Narutos Geburtstag ist es auch nicht mehr allzu schwer zu erraten um was es geht!“ Ein schriller Pfiff rettete Sakura davor sich zu rechtfertigen. Die meisten Mädchen stürmten sofort in die Umkleidekabine, denn das war das Signal für das Ende der Stunde. Anko schnürte sich ihre silberne Trillerpfeife gelassen wieder um den Hals, bevor sie die letzten unglücklichen Nachzügler in der Halle grinsend unter die Lupe nahm. „Ach, Hinata, Ino und Sakura... Wegen eurem Getratsche während des Unterrichts habt ihr nun die Ehre das Netz abzubauen. Und Tayuya, du sammelst die Bälle ein!“ Mit einem eleganten Hüftschwenker verließ Anko die Halle und ließ sie alleine zurück. Ino fing fluchend damit an das Netz abzuhängen und winkte ihre Freundinnen ungeduldig hinzu. Doch Sakura starrte stattdessen Tayuya an, die die überall herumliegenden Bälle in einen Korb steckte. Ihr feuerrotes Haar biss sich mit dem Grün ihrer Sportkleidung, dessen lange Ärmel sie bis zur Schulter hochgekrempelt hatte. „Hey Tayuya!“, rief Sakura durch die Halle. „Weißt du was mit TenTen los ist?“ Die Violistin der Children of Destiny stellte den Ballkorb ab und setzte sich mit verschränkten Armen darauf. Ihr Gesichtsausdruck war seltsam, wie ein Lächeln, das sie mühsam unterdrückte. „Sie schämt sich sicher. Schließlich hat sie unserer Band den Erfolg versaut!“ Ino und Hinata hielten in ihrer Arbeit inne. Tayuyas Lächeln war inzwischen nicht mehr zurückzuhalten. „Wenn es nach unserer Band geht – Neji eingeschlossen – dann kommt sie uns besser nicht so schnell wieder unter die Augen!“ ~°~ Naruto ~°~ Die Zeiger der großen Uhr über der Tafel bewegten sich unnatürlich langsam, als wollten sie das Ende der Stunde einfach nicht anzeigen. Naruto wippte ungeduldig auf seinem Stuhl herum und warf dabei immer wieder Seitenblicke auf Sakura, die neben ihm saß und konzentriert an einer gestellten Aufgabe tüftelte. Er hatte noch weniger als sonst vom Unterricht mitbekommen und konnte sich beim besten Willen auf nichts anderes als seine Sitznachbarin konzentrieren. Deswegen stieß er ein langes, erleichtertes Seufzen aus, als die Schulklingel ihn endlich erlöste. Es folgte der übliche Tumult: Stühle schabten über den Boden, Schüler quatschten aufgeregt durcheinander und unterhielten sich über ihre Pläne für den Nachmittag, Taschen wurden gepackt, ein oder zwei Jubelrufe füllten den Raum und Sarutobis dröhnende Stimme versuchte erfolglos noch einmal Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, um die üblichen Hausaufgaben anzusagen. Sonst war Naruto immer einer der ersten, der den Klassenraum und die Schule hinter sich ließ, doch diesmal blieb er einfach auf seinem Platz sitzen und suchte Sakuras Blick. Als er ihn fand, schien sie sofort zu verstehen. Ihre Hände, die ihren Rucksack packten, hielten in ihrer Bewegung inne und legten sich stattdessen in ihren Schoss. Schüler und Herr Sarutobi strömten an ihnen vorbei, ohne dass sie aufhörten sich gegenseitig anzusehen und zu einem wortlosen Einverständnis kamen. Als sie schließlich hörten, wie die Tür schnappend ins Schloss fiel, waren sie allein im Zimmer. Sakura stand von ihrem Platz auf und lehnte sich gegen ihr Pult, ein unsicheres Lächeln auf den Lippen. „Hey.“ Plötzlich fehlten Naruto die Worte. Er hatte sich keinen Plan gemacht was er sagen wollte, doch er hatte normalerweise auch keine Schwierigkeiten einfach drauflos zu quatschen. „Hey“, gab er schließlich wenig kreativ von sich. „Du... Ähm... siehst gut aus heute.“ „Danke.“ Die Stille war quälend. Die Dinge, die zwischen ihnen standen, waren wie eine unsichtbare Glaswand, die sie auseinander hielt. Naruto rang verzweifelt um seine Stimme, während er seinen Blick kaum von ihr lösen konnte. Am meisten faszinierten ihn ihre Augen, so strahlend und jadegrün, grasgrün, smaragdgrün. Er hatte nicht gewusst, dass er so viele verschiedene Namen für Grüntöne kannte. „Ich... Ich halte das nicht mehr aus, Sakura...“ Er schien das Richtige gesagt zu haben. Sakuras Lächeln verschwand zwar, aber auch die Furcht und die Unsicherheit, die vorher in ihren wunderschönen Augen getobt hatten, waren weg. Was blieb war ihr offengelegtes Herz auf ihrem Gesicht. „Ich auch nicht, Naruto...“ „Ich will nur, dass es wieder so wie vorher wird. Du warst der erste Mensch, den ich hier kennengelernt habe und der erste nach Sasuke, der mich so akzeptiert hat wie ich bin. Trotz meiner Vergangenheit, trotz dem ganzen Schlamassel mit Kabuto und Orochimaru...“ Auch Naruto erhob sich von seinem Platz und spiegelte ihre Position an seinem Pult. Ihre Knie berührten sich fast, so nah saßen sie sich gegenüber. Eine Strähne ihres rosafarbenen Haares fiel Sakura ins Gesicht als sie darauf schaute und Naruto konnte der Versuchung nicht widerstehen sie ihr sanft hinter das Ohr zu streichen. „Naruto...“, begann Sakura zaghaft. „Ich mag dich, Sakura...“ Es war nicht richtig drum herum zu reden. Naruto hatte in den letzten Tagen zu viele Halbwahrheiten und Geheimnisse in seinem Leben gehabt und wollte deswegen Klarheit: klare Aussagen und klare Antworten. Sakura machte keine Anstalten seine Hand abzuwehren, also ließ er sie an ihrer Wange liegen. Ihre Knie berührten sich. „Naruto, ich weiß nicht-“ Er küsste sie, einfach so. Es war anders als damals auf Kibas Party. Es war keine Musik im Spiel oder Tequila oder andere Menschen oder die euphorische Stimmung einer Fete. Es ging nur um sie Beide, nicht einmal um Sasuke, sondern nur um ihre Gefühle füreinander, um ihre Zukunft, um das weiche Gefühl ihrer Lippen aufeinander. Die Glaswand zwischen ihnen bekam Risse, zerbrach in tausend Stücke. Naruto fühlte sich berauscht und vollkommen zufrieden und er bekam seine Antwort, noch bevor Sakura ihre Hände gegen seine Brust drückte und ihn von sich wegschob. „Naruto, es geht nicht...“ „Schade“, lächelte Naruto traurig. Auch wenn er wusste was sie ihm sagen würde, ließ er seine Hand noch ein paar Sekunden auf ihrer Wange ruhen, nahm noch einmal das Gefühl ihrer weichen Haut an seinen Fingern in sich auf, brannte ihren Kuss unentfernbar in seinen Erinnerungen fest. „Ich mag dich“, setzte Sakura an. „Ich mag dich wirklich! Und wahrscheinlich wären wir zusammen glücklich und es wäre wunderschön und du wärst der beste Freund, den man sich wünschen könnte. Aber ich mag auch Sasuke...“ Sie schüttelte den Kopf, frustriert über ihre eigenen Worte. „Und er hat mich auf eine Weise verhext von der ich nicht mehr loskomme... Ich kann es nicht verstehen und es nervt mich unheimlich. Ich wünschte oft, ich könnte das Alles vergessen, aber es geht nicht. Du wärst die richtige Wahl... Aber du bist nicht die richtige Wahl... Verstehst du?“ Naruto legte den Kopf schief und grinste herausfordernd. „Ich bin mir ziemlich sicher, du verstehst selber nicht wovon du redest.“ Sakura musste kurz lachen und es war ein wunderbares Geräusch. Naruto wollte sie nur wieder glücklich sehen. Es war ihm egal ob sie mit ihm zusammen sein wollte oder nicht, ob sie Sasuke mochte oder nicht, solange sie nur wieder fröhlich werden würde. Er könnte die Vorstellung nicht ertragen, dass sie dadurch unglücklich war weil er und Sasuke in ihr Leben getreten waren. „Also wie geht es jetzt mit uns weiter?“ „Ich werde dich immer mögen, daran wird sich nichts ändern“, erklärte Sakura leise. „Du wirst immer mein Freund bleiben.“ Naruto zuckte gespielt zusammen. „Ouch. Die Wir-bleiben-Freunde-Rede.“ Als Antwort schlug ihm Sakura die Faust gegen den Arm. „Du kannst auch nie ernst bleiben, oder?“ „Das macht nur Falten.“ Ein Lächeln schlich zurück auf Sakuras Gesicht, das gleiche Lächeln, das auch Naruto auf den Lippen hatte. Ein seltsamer Friede und fast so etwas wie Erleichterung erfüllte ihn in diesem Moment. Natürlich schmerzte es abgewiesen zu werden, doch nach all den Dingen, die sie Beide schon hinter sich hatten – den Horror mit Kabuto, die vielen Partys und Albereien im Unterricht, das Geständnis über seine Vergangenheit, die Tränen, das Lachen – war er einfach nur froh seine Freundin wieder zu haben. Und irgendwie spürte Naruto, dass sie wirklich immer Freunde bleiben würden, dass sie eine Verbindung zueinander hatten, die nur wenige glückliche Menschen in ihrem Leben erfahren durften. „Wollen wir gehen?“, fragte Sakura nach einem Blick durch das leere Klassenzimmer. „Du hast erst in einer Stunde Training, oder? Wir könnten noch ein Eis essen gehen.“ „Ein Date?“, meinte Naruto mit hochgezogener Augenbraue. „Wir sind doch nur Freunde. Ob das wirklich in Ordnung ist?“ „Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl wir sind eher so etwas wie Seelenverwandte. Geschwister vielleicht. Ich könnte mich selbst gut als eine von diesen besten Freundinnen vorstellen, die unheimlich eifersüchtig wird, wenn du mit einem Mädchen rummachst...“ Naruto warf sich den Rucksack über die Schulter, griff sich bei Sakuras Worten ans Herz und ließ sich nach hinten auf sein Pult fallen. „Argh! Sakura, du kannst ja echt ein Gefühls-Trampel sein!“ „Ach, halt die Klappe! Willst du nun ein Eis oder nicht? Es geht auch auf mich.“ Naruto nickte und öffnete ihr wie ein altmodischer Charmeur die Tür. Doch Sakura lief nicht an ihm vorbei, sondern schlang den Arm um seine Schultern und zerrte ihn lachend mit sich. „Außerdem... Wenn du mal die Augen aufmachen würdest, könntest du sehen, dass du ein viel schlimmerer Gefühls-Trampel sein kannst als ich!“ „Dafür würde es mich garantiert nicht stören, wenn du mit einem Mädchen rummachst. Ehrenwort.“ ~°~ Shikamaru ~°~ Ein angepriesenes Genie zu sein war mehr als anstrengend. Irgendwie flogen Shikamaru aus allen Richtungen immer wieder neue Erwartungen und einmalige Chancen zu, obwohl er am liebsten einfach nur am Strand gelegen und die Wolken beobachtet hätte. Doch Sensei Sarutobi förderte ihn beim Schachspiel und meldete ihn unaufgefordert zu Turnieren an, die Schulleiterin Tsunade trug ihn für Mathe-Olympiaden und ähnlichen Unsinn ein und seine Eltern stellten ihn in regelmäßigen Abständen Menschen von hochrangigen Colleges und milliardenschweren Firmen vor um seine Zukunft in von ihnen gewünschte Bahnen zu lenken. Shikamaru wollte das alles nicht, doch es war zu anstrengend sich dagegen zu wehren. Die neueste Geschichte war ein Forschungsprojekt, das dem Gewinner ein saftiges Preisgeld und der Schule eine Menge Ansehen einbringen konnte. Seine Mutter und Tsunade hatten sich gegen seinen Rücken darüber beraten und ihm schließlich alle nötigen Mittel zur Verfügung gestellt, noch bevor sie ihm vor bereits beschlossene Tatsachen gestellt hatten. Daher saß er an einem freien Nachmittag seines Lebens im Chemieraum der Schule und arbeitete an einem Projekt, für das er weder Interesse noch Spaß aufbringen konnte. Eine Reihe von Reagenzgläsern mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten stand vor ihm auf dem hitzebeständigen, flüssigkeitsabweisenden Tisch aus dunklen Keramikplatten. Ein Container zur Beseitigung gefährlicher Chemikalien stand im Abguss. Shikamaru trug eine Schutzbrille, einen weißen Kittel und Schutzhandschuhe, mit denen er kaum den Stift greifen konnte um seine Ergebnisse aufzuschreiben. Die Langeweile hing wie stickige Luft im Raum. „Klopf, klopf“, rief eine Stimme hinter ihm. Shikamaru ließ vor Schreck beinahe ein Glas mit äußerst ätzender Flüssigkeit fallen und fuhr auf seinem Stuhl herum, um den unerwarteten Gast ins Visier zu nehmen. Es hätte ihn nicht überraschen sollen, dass es Ino war. „Bist du verrückt?“, begrüßte Shikamaru seine Freundin. „Willst du mich verstümmeln?“ „Ein einfaches Hallo hätte es auch getan“, erwiderte Ino unbeeindruckt, bevor sie mit drei vollen Einkaufstaschen den Raum betrat. Ihre roten Lippen hoben sich zu einem Lächeln. „Aber es ist immer schön so liebevolle Worte von dir zu hören...“ „Sollte die Schule nicht schon abgeschlossen sein?“ Ino setzte sich auf seinen Tisch, direkt zwischen seine Aufzeichnungen, aufgeschlagene Bücher und farbenfrohe Chemikalien. Ihre Pose wirkte dabei unverschämt einladend. „Glaubst du wirklich, ein einfaches Schloss könnte Ino Yamanaka davon abhalten ihren Freund zu besuchen?“ „Ich glaube nichts könnte Ino Yamanaka von irgendetwas abhalten“, murmelte Shikamaru, während er sich bemühte die Flüssigkeit in seinen Händen sicher abzustellen ohne permanenten Schaden an seiner Haut oder der seiner Freundin anzurichten. Seine Worte schienen Ino zu amüsieren. Sie blätterte planlos durch seine Bücher und ließ ihre frisch lackierten Fingernägel dabei im Schein der Lampen aufblitzen. „Worüber ist dein Projekt?“ Shikamaru hob die Augenbrauen. „Interessiert dich das wirklich?“ „Um ehrlich zu sein nicht.“ Sie schlug das Buch mit einem lauten Knall zu. Die Erschütterung brachte die Reagenzgläser bedrohlich zum Zittern. „Es interessiert ja nicht mal dich...“ „Warum bist du dann hier?“, fragte Shikamaru. Er hatte nichts dagegen, dass sie ihn besuchen kam, doch es verunsicherte ihn Ino und brennbare Flüssigkeiten in einem Raum zu wissen. „Das Zeug hier ist kein Spielzeug... Das sind zum Teil hochprozentige Säuren...“ „Uh, ich mag deinen Dirty-Talk...“, grinste sie. „Und diese Aufmachung...“ Mit einer schnellen Bewegung hatte sie die Schutzbrille von seiner Nase stibitzt und sich selber aufgesetzt. Es ließ ihre eh schon großen blauen Augen riesig erscheinen. „Steht dir sehr gut“, gestand Shikamaru mit einem Schmunzeln. Ino rümpfte die Nase. „Sicher nicht so gut wie meine neuen Einkäufe...“ „Was hast du gekauft?“ „Ich dachte schon, du würdest nie fragen!“, quietschte Ino begeistert. „Ich zeig's dir!“ Plötzlich trug sie das Grinsen im Gesicht, für das sie berühmt war und das meistens Unheil bedeutete. Anstatt nach den Einkaufstaschen zu greifen, fing sie an die Knöpfe ihrer Bluse langsam zu öffnen. Shikamaru rollte mit den Augen und lächelte gleichzeitig. „Du hast die ganze Zeit darauf gewartet, dass ich dich das fragen würde, nicht wahr?“ „Nicht umsonst ein Genie...“ Ino schwang sich vom Tisch, kam auf ihn zu. Ihr blondes Haar floss bis zu ihren Ellenbogen herab wie goldener Honig. Sie küssten sich, streichelten sich und liebten sich im Chemieraum der Schule. Shikamaru fand, es gab wichtigere Dinge im Leben als Forschungsprojekte und die Zukunft. ~°~ Naruto ~°~ Narutos Körper fühlte sich leicht an als er über den Fußballplatz sprintete, so als wäre ihm eine schwere Last von den Schultern genommen. Tatsächlich schien das Gespräch mit Sakura ihn auf eine gewisse Weise befreit zu haben. Ihr Kuss, der letzte den sie je teilen würden, hatte so viele Dinge für sie klargestellt ohne dass sie überhaupt ein Wort darüber verlieren mussten... „Naruto! Naruto, schieß!“ Er sah den Ball durch eine lange Flanke auf ihn zukommen, zögerte nicht einen Moment, sondern sprang einfach. Sein Körper war aus Luft, trug ihn in die Höhe, gehorchte ohne Wiederworte. Mit einem spektakulären Fallrückzieher setzte er den Ball an Chouji vorbei ins Netz des Tores, direkt bevor ein schriller Pfiff das Ende des Trainings verkündete. Wie üblich stellte sich die Mannschaft um ihren Coach Jiraiya auf, der sie mit neu gewonnenem Stolz betrachtete. „Die Schulmeisterschaften stehen vor der Tür, Jungs. Ihr habt die letzte Zeit hart dafür gearbeitet und ich muss sagen, dass ich eure Fortschritte deutlich sehen kann. Wenn ihr alles anwendet, was ihr gelernt habt, könnt ihr den Titel holen! Also haltet euch die letzten Tage fit, verletzt euch nicht und seid bereit für die große Show.“ „Danke Coach!“, rief Naruto im Einklang mit den Anderen. Er wollte in die Umkleidekabine gehen, doch Jiraiya hielt ihn noch einmal zurück. „Naruto. Ich weiß nicht wen du heute beeindrucken wolltest, aber bei mir hast du es auf jeden Fall geschafft. So eine Leistung bei den Schulmeisterschaften und das Hokage-College wird dich mit offenen Armen empfangen.“ Er zwinkerte ihm brüderlich zu. „Vielleicht solltest auch das Mädchen wieder mitbringen. Sie scheint dich heute motiviert zu haben...“ „Welches Mädchen?“, fragte Naruto verwirrt. Jiraiya deutete mit dem Daumen hinter sich zu den Tribünen. Naruto folgte der Geste und erwartete irgendwie Sakura dort sitzen zu sehen, doch statt rosafarbenem Haar sah er schwarzes und statt strahlend grünen Augen sah er dunkles Schokoladenbraun. Haku winkte ihm unbekümmert zu, als wäre es nicht ungewöhnlich, dass sie ihm bei seinem Training zuschauen würde. Seit sie bei ihnen wohnte, hatten sie zwar den ein oder anderen Lacher geteilt, doch im Prinzip wusste er überhaupt nichts über sie und konnte sie daher schwer einordnen. Nachdem sich Jiraiya wortlos zurückgezogen hatte, kam sie von den Tribünen zu ihm herunter. Komischerweise war Sasuke nirgendwo zu sehen. „Hey, Naruto!“ Seine geheimnisvolle Mitbewohnerin musterte ihn und sein verdrecktes Trikot mit unverhohlener Neugier. „Du spielst gut. Wo hast du das gelernt?“ Im Waisenhaus in Oto zwischen Mülleimern und Beton... „Ich habe schon immer ganz gerne gespielt“, antwortete Naruto. Ein Blick in ihre Augen, die viel zu alt für ihr kindliches Gesicht wirkten, ließ ihn irgendwie glauben, dass sie genau wusste wie sehr er diese Thema zu meiden versuchte. „Was machst du hier?“ „Ich wollte mit dir reden.“ Haku steckte die Hände in die Taschen ihrer ausgefransten Jeans. Lange schwarz-weiß gestreifte Armstulpen gingen ihr bis zu den Ellenbogen und ihr Haar wurde durch ein schwarz-weiß kariertes Tuch aus dem Gesicht gehalten. „Über Sasuke.“ Sofort war die Freude über seine Versöhnung mit Sakura verschwunden. „Ist etwas passiert?“ Haku schüttelte den Kopf, doch ihr Gesicht blieb ernst. Schon seit Naruto sie das erste Mal gesehen hatte, fragte er sich, warum sie immer so entsetzlich traurig wirkte. „Aber es geht ihm trotzdem nicht gut. Alles steuert auf eine Katastrophe zu, wenn niemand etwas unternimmt. Ich dachte du als bester Freund könntest etwas tun...“ Die Art, wie sie das Wort Katastrophe benutzte, ließ Naruto erschaudern. Dieses Mädchen hatte viel gesehen und Schlimmes erlebt, da war er sich sicher. Also wenn sie etwas so ernst nahm, musste es schrecklich sein. „Warum unternimmst du nichts? Du bist doch ständig bei ihm...“ „Ich stehe in Sasukes Schuld und bin ihm zu dank verpflichtet, deswegen sind mir die Hände gebunden. Aber ich will auch nicht, dass er so weitermacht wie bisher... Dafür bedeutet er mir viel zu viel...“ Naruto dachte an die ständigen Blessuren in Sasukes Gesicht und an ein großes Bündel Geldscheine. „Was macht er?“, fragte er atemlos. Haku deutete mit einem Kopfnicken in die Ferne. „Zieh dich um. Dann zeig ich es dir.“ ~°~ Haku ~°~ Haku führte Naruto über eine Stunde durch die Stadt. Zuerst fuhren sie ein Stück mit dem Bus bis zum Stadtpark, indem Sasuke sie damals in ihr Verkleidung als Jongleur aufgesucht hatte. Dann lief sie mit ihm durch die Seitenstraßen und verwinkelten Gassen des Viertels und ging dabei sicher ein paar Umwege einzubauen, damit Naruto ihren Zielort nicht wiederfinden würde. Sie tat Sasuke und ihm einen Gefallen, doch sie würde dafür nicht riskieren die Sieben Schwerter in Gefahr zu bringen. Allein die Tatsache einen Außenstehenden mitzunehmen war ein schwerer Verstoß gegen Zabuzas Regeln und bereitete ihr ein ungutes Gefühl des Verrats. Naruto fragte sie immer wieder wohin sie ihn führte, doch sie schwieg eisern bis sie die verlassenen Lagerhallen, die von der Stadt längst vergessen worden waren, erreicht hatten. „Wo sind wir hier?“, fragte er sicher zum tausendsten Mal, während er sich umsah. Sein Blick sprach Bände, als er die heruntergekommenen Hausfassaden und von Schlaglöchern gezeichneten Straßen betrachtete. „Wir sind fast da“, antwortete Haku nur und bog schnell um eine Ecke. Die Gasse in der sie sich nun befanden unterschied sich in keiner Weise von den anderen. Nur ein kleiner unauffälliger Eingang führte von außen in den Keller eines Lagerhauses. Ein gelangweilt aussehender Wächter stand davor und blies den Rauch seiner Zigarette in die schmutzige Luft. Die Tätowierung der Sieben Schwerter färbte sein halbes Gesicht schwarz. Haku grüßte ihn mit einem flüchtigen Nicken. Jeder wusste wer sie war und niemand stellte fragen, wenn sie irgendwo auftauchte, deswegen gab es keinen Probleme, als sie Naruto an dem Wächter vorbeiführte. „Wer ist das?“, fragte Naruto. Haku warf ihm einen bösen Blick zu, der ihn verstummen ließ. „Hör endlich auf Fragen zu stellen. Halt einfach die Klappe und folge mir!“ Sie öffnete die Tür und stieß Sasukes besten Freund grob ins Innere. Ein Blick auf den Wächter verriet, dass sie ihn wahrscheinlich auf dem Rückweg schmieren musste, damit er vor Zabuzas nichts Falsches ausplauderte. Schnell huschte sie Naruto hinterher in einen dunklen Gang, von dessen Wände ihre Schritte widerhallten. Alte Öllampen warfen in gleichmäßigen Abständen unruhige Schatten auf den Boden. „Wenn du mich nur hierher gelockt hast, um jetzt meinen Körper zu benutzen und mich anschließend umzulegen, tue es bitte gleich“, scherzte Naruto, obwohl seine unruhige Stimme verriet, dass ihm die Umgebung echtes Unbehagen bereitete. Haku lächelte nur still in sich hinein und übernahm wieder die Führung. Als sie das Ende des Ganges und eine weitere Tür erreicht hatten, blieb sie stehen. Ein wildes Durcheinander von erregten Stimmen drang gedämpft durch den rostigen Stahl der Pforte. „Bist du bereit?“, fragte Haku ein wenig düsterer als nötig. Naruto schluckte und sah aus als würde er sich fast in die Hose machen. „Ja.“ Was er nicht alles für Sasuke auf sich nimmt... Haku entschied, dass es die richtige Entscheidung gewesen war ihn hierher zu führen. „Guck dir an, was da drin vor sich geht. Wir werden nicht lange bleiben können, um unnötige Aufmerksamkeit zu vermeiden. Mach keine Szene!“, befahl sie, bevor sie die schwere Tür mit einem Ruck aufdrückte. Brüllende Stimmen und grelles Licht empfing sie. Haku und Naruto kletterten in das große Kellergewölbe, das sich vor ihnen ausbreitete. Während Haku bereits vorher gewusst hatte, was sie erwarten würde, blieb Naruto wie vom Donner gerührt stehen und stieß ein leises „Alter!“ aus. Der Raum wurde dominiert von einem riesigen, würfelförmigen Käfig, auf den mehrere Scheinwerfer gerichtet waren. Eine Meute von aufgebrachten Männern rüttelte von außen gegen die Stäbe des Gefängnisses, wedelte mit Geldscheinen und brüllte durcheinander. Die Meisten von ihnen trugen schwere Jacken und kurzgeschorene Haare, aber es gab auch ein paar ältere Herren in teuren Anzügen und Krawatten und noch weniger Männer mit der Tätowierung der Sieben Schwerter an Armen oder Gesicht. Doch Naruto starrte nicht auf den beleuchteten Käfig oder die aufgehetzte Zuschauermenge, sondern auf die zwei Menschen, die im Inneren des Stahlwürfels gegeneinander kämpften. Einer von ihnen war Sasuke. „Was zum Teufel? Was zum Teufel geht hier vor?“, zischte Naruto entsetzt. Haku beobachtete jede seiner Reaktionen, die verschiedenen Gefühle, die sich in rasender Geschwindigkeit auf seinem Gesicht ablösten. Überraschung. Verwirrung. Zorn. Furcht. „Was macht Sasuke da?“ „Er hat sich verkauft“, erklärte Haku ruhig. Im Ring drosch Sasuke mit kalten Augen auf seinen Gegner ein und ließ ihn gegen die Käfigstäbe krachen. „An Zabuza. Er wollte etwas und musste etwas dafür geben. Ein Leben für ein Leben. Einen Dienst für einen Dienst.“ „Eine Hand wäscht die andere“, murmelte Naruto. „Was ist das für ein Scheiß?“ Der Kämpfer im Ring hatte den Spieß umgedreht und rammte Sasuke sein Faust so hart ins Gesicht, dass dieser fast zu Boden ging. Blut floss ihm aus einer Platzwunde an der Stirn über die Wange und perlte wie rote Tränen von seinem Kinn. Haku sah wieder zu Naruto. Der blonde Chaot sah aus, als wüsste er nicht ob er weinen oder toben sollte. „Sasuke wollte Waffen und Informationen“, sprach Haku weiter. „Zabuza wusste, dass Sasukes Familie auf eine lange Tradition von Kampfsportlern zurückreicht und wollte daher als Gegenleistung, dass er bei diesen Wettkämpfen mitmacht. Es geht um viel Geld.“ „Und wer ist dieser Zabuza?“, knurrte Naruto. Haku sah mit Besorgnis die wachsende Wut in ihm, deutete jedoch trotzdem als Antwort auf den großen Holzstuhl, der den besten Platz vor dem Käfig einnahm. Auf ihm saß Zabuza der Nebeldämon wie ein König. Bei seinem Anblick spürte Haku wieder dieses grausame Gefühl ihn verraten zu haben, denn seine Pakte und Regeln waren heilig, sie zu brechen eine schwere Sünde. Trotzdem hatte sie nicht tatenlos zusehen können, wie Sasuke wegen seinem Bruder Körper und Seele verrotten ließ. „Zabuza ist meine Familie.“ Haku starrte diesen harten, finsteren Mann an, der sie damals gerettet hatte. Er war für sie Vater und Bruder gewesen, mehr Familie, als durch Blut je erreicht werden konnte. Er war der Grund gewesen warum sie heute noch lebte und für lange Zeit war er auch der einzige Grund gewesen, warum sie weiterleben wollte. Bis sie Sasuke getroffen hatte. Der junge Uchiha bedeutete ihr bereits deutlich mehr als ihr eigenes Leben und fast soviel wie das von Zabuza. Der Gedanke erschreckte sie ein bisschen. „Aber warum... warum tut Sasuke das?“, fragte Naruto gebannt. Haku dachte an ihre erste Nacht in der neuen Wohnung und an den Kampf, den sie durch das benachbarte Zimmer mitangehört hatte. „Weil sein Bruder in Konoha ist.“ Naruto riss die Augen auf, starrte sie an, starrte den Käfig an, starrte Zabuza an. Dann überstürzten sich die Ereignisse: Sasuke ging blutend zu Boden und die Menge johlte mit wedelnden Geldscheinen und Zabuza wandte seinen Kopf in ihre Richtung und Naruto schrie aufgebracht und Haku zerrte ihn aus dem Keller zurück in den Gang, bevor er eine Dummheit machen konnte. Sie war sich sicher, dass sich die Blicke der beiden Jungen für einen Moment gekreuzt hatten, doch Narutos sonst so offene Augen waren plötzlich nur noch zwei blaue Spiegel. „Bring mich wieder nach Hause...“, verlangte er distanziert. „Naruto...“ „Bring mich nach Hause!“ Die Wucht, die hinter seinen Worten lag schockierte Haku, denn sie hatte nichts mehr zu tun mit dem verplanten, liebenswürdigen Naruto, den sie kennengelernt hatte. Stumm nickte sie und führte ihn durch den Gang zurück auf die Straße, vorbei an dem Wächter, dem sie im Vorbeigehen ein paar Fünfziger in die Hand drückte, und durch das Wirr-Warr der Stadt in die belebteren Viertel. Die ganze Zeit blieben sie still in ihre Gedanken vertieft und Haku fragte sich, was als nächstes passieren würde. Sasuke hatte Naruto gesehen und Naruto hatte Sasuke gesehen. Außerdem war sie sich nicht sicher, ob Zabuza etwas von ihnen mitbekommen hatte. Haku fühlte, dass sie die bevorstehende Katastrophe eher beschleunigt als verhindert hatte... ~~~°~~~ To Be Continued ~~~°~~~ Das war doch endlich mal wieder ein Kapitel mit dem ich sehr zufrieden bin. die Story fokussiert sich wieder mehr auf Naruto/Sakura/Sasuke und gipfelt nach und nach zum großen Finale. Besonders die Szenen mit Haku schreiben sich fast wie von selbst und machen großen Spaß. Da ich letzte Woche nur am Arbeiten war, könnte es ein bisschen länger als üblich dauern, bis ein neues Kapitel erschint. Aber wie immer werde ich euch informieren! =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)