Our Second Chance von Perro (Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)) ================================================================================ Kapitel 15: Waking The Demon ---------------------------- Hey hey, Da ihr so fleißig seid (22 Kommis in zwei Tagen!!! Supergeil, Leute! Ihr seid irre!), dachte ich mir, dass ich euch dafür auch belohnen muss ;) Deswegen ist das neue Kapitel besonders schnell fertig geworden und bereit von euch gelesen zu werden… Nur eine kurze Sache zu Narutos Narben auf dem Bauch: Sie sollen nicht vom Ritzen kommen oder weitere Bestrafungen von Kabuto sein, sondern sie sind durch die verheerende Bombe entstanden, die ihn als kleines Kind zum „Monster“ machten. Ich habe mich dabei an Narutos Siegelmal orientiert, dass er im Manga ja auch auf dem Bauch hat… @Dreams-of-Sasuke-x3: Ha, ich wusste, dass ich dich mit SakuSasu begeistern kann ;) @Baby_girl94: Vielen Dank für das Betalesen. Leider war ich wieder so iegensinnig, dass ich den Teil ganz am Ende des Kapitels doch wieder so gemacht habe, wie er ursprünglich war. Ich hoffe, du hältst mich deswegen nicht für undankbar ;) Ansonsten weiß ich ja schon, wie du über das Kapitel denkst, also muss ich wohl diesmal auf ein Kommi mit noch mehr Lobpreisungen verzichten =) @mo: Hey, danke! ;) Mal sehen was du dann zu den Ereignissen in diesem Chapter sagst! @arkansaw: Was ist totemo kawaii?? Also kawaii heißt süß, wenn ich mich richtig erinnere… Aber totemo?? Tja, und bei der Pairingentscheidung InoShikaTema gibt’s erstmal eine vorläufige (?!) Lösung… @sternchen_chan: Man kann ja auch ne Decke mitbringen ohne gleich den Hintergedanken zu haben darauf rumzumachen, sondern nur um sich vor kaltem Sand zu schützen… Würde Sasuke so denken? Hm… Wer weiß… =) Ansonsten: Die Kappis werden von der Länge so bleiben, ich find es ganz angenehm sie so zu schreiben und so gibt es wenigstens regelmäßig Nachschub… Und das mit dem Teilen mach ich ja auch nur, wenn der Song noch weiter zum Thema passt und es ein Ereignis ist, das abläuft ;) @inkheartop: Hey, ich habe dich schon vermisst ;) Die Lieder sind alle aus meiner Medienbibliothek, also wirklich auch Sachen, die ich selber gerne höre. Wenn ich suche, gebe ich einfach ein paar Stichwörter ein oder scrolle mich solange durch Songlisten, bis ich was Passendes finde… Ist manchmal aufreibender als das ganze Kapitel zu schreiben xD @Kintaro: Alter, alleine dein Vergleich mit der Nautilus zeugt doch davon, dass du deutlich mehr drauf hast als ein Schlauchboot xD Was für ein dreister Lehrer… Von so was sollte man sich nicht beeindrucken lassen, ich hatte auch schon unter Hausarbeiten zu stehen „Erbärmlich!“ und „7-Klässler-Niveau“ (in der 11ten)… ;) @BlueBlood: Ah, da bist du ja wieder! Mensch, wenn du weiterhin ENS bekommen willst, mach es mir nicht so schwer und ändere ständig deinen Namen oder gebe mir vorher bescheid, sonst find ich dich irgendwann nicht mehr ;) @dina-chan: Net böse aufgefasst ;) Ich bin schon manchmal rätselhaft und diese FF ist mir oft genug selbst ein Rätsel xD Zu Gaara: Immer raus mit den Theorien! Zu Hinata: Ja, da muss ich mir auch mal auf die Schulter klopfen. Eigentlich wollte ich sie erst ausrasten lassen, damit Neji sieht „Boah, wenn selbst meine Cousine so abgeht, dann läuft hier was falsch“, aber ich finde in ihrer stillen Art wirkte das Ganze noch viel effektiver… Manchmal sind Worte härter, wenn man sie kraftlos ausspricht, als wenn man sie schreit… Find ich zumindest… @DunkleCorella: Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast und dir die Story offensichtlich so gut gefällt, denn du musst sie ja schon ganz schön verschlungen haben ;) Das mit dem 50 Kapitel Riesen ist mir auch schon oft genug durch den Kopf gegangen, aber die FF macht sich mal wieder selbstständig und ich habe ständig neue Ideen und es macht einfach Spaß immer diese Parallelen zum Manga aufzustellen… Aber ich denke, bei etwa Kapitel 30 ist Schluss! @kleines-sama: Temaris Vergangenheit habe ich bisher gar nicht so bedacht, aber ich hätte da jetzt schon wieder Ideen… Und was lese ich da? “Erotische Szenen”? Oho! Naja, irgendwie muss ich ja das Genre Lemon rechtfertigen, aber wenn ich ein Adultkapitel schreibe, können ja wieder manche nicht drauf zugreifen… Auch doof! Und Naruto ritzt sich nicht!! ;) ~~~°~~~ Kapitel XV – Waking The Demon ~~~°~~~ Caution, There's just no limits to the boundaries you push I warned you but still you just fuck with my mind, There's no escape from this rage that I feel, Nothing is real, - Bullet For My Valentine ~°~ Neji ~°~ Die Schulklingel läutete und beendete eine weitere Unterrichtsstunde. Neji lehnte vor dem Klassenzimmer an einer Wand, die Arme vor der Brust verschränkt, und hielt den Blick aufmerksam auf die Tür gerichtet. Der Ton der Klingel war kaum verklungen, als auch schon die Tür aufflog und mehrere Schüler versuchten sich gleichzeitig ins Freie zu quetschen. Naruto und Kiba waren unter den ersten, die dem Zimmer zu entfliehen versuchten, doch Neji sah noch weitere bekannte Gesichter wie Sakura oder Shino. Er ließ sie an sich vorbeitreiben und zeigte mit keiner noch so kleinen Geste, dass er sie wahrnahm. Schließlich kam seine Cousine bedächtig aus dem Zimmer. „Hinata…“, sagte Neji ruhig. Die Angesprochene blieb stehen und sah sich einen Moment verwundert um, bis sie entdeckte, wer ihren Namen ausgesprochen hatte. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Ausdruck aus, als wäre sie unvermutet in eine Horde von Zabuza Momochis mordenden Mafiosi geraten. „N-Neji…“ Ohne große Erklärungen hielt er ihr das Notizbuch entgegen. Als sie es erkannte, riss sie es ihm blitzartig aus den Händen und drückte es an die Brust. „Woher… Das ist… Ich wollte nicht…“ „Ich weiß…“ „Ich suche schon… seit drei Tagen danach“, murmelte sie und wiegte das Buch in den Armen wie ihr leibliches Kind. Ihre blassen Augen, seinen so ähnlich und doch so anders, schimmerten beunruhigt. „Hast du… Hast du es gelesen?“ „Ja.“ Für einen Moment verlor er sich in den Gedanken an Hinatas Notizen. Sie waren fast so etwas wie ein Tagebuch gewesen, ein Fenster, durch das er offen in ihre Seele blicken konnte. Gleichzeitig hatten sie das Schicksal der Hyuuga-Familie aus einer völlig anderen Sicht erzählt. Viele Dinge, die er nie verstanden hatte und die ihn frustrierten, waren jetzt viel klarer. „Es war gut… Du solltest weiterschreiben…“ Damit ließ Neji seine Cousine stehen und lief den inzwischen leeren Gang entlang. Als er schon ein Stück gelaufen war, hielt sie ihn noch einmal zurück: „Neji… Du hast mich… Hinata genannt…“ „Ist schließlich dein Name…“ Er drehte sich nicht noch einmal um, so dass ihr sein Lächeln verborgen blieb. Doch hätte er es getan, dann hätte er gesehen, dass auch seine Cousine lächelte… ~°~ Ino ~°~ Shikamaru saß an seinem Lieblingsplatz auf dem Schuldach und las. Seine geschiente Hand lag nutzlos neben ihm und sein Gesicht trug immer noch bunte Flecken von Dosus und Zakus Fäusten, doch ansonsten war es ein typisches Bild und Ino hätte vermutlich darüber gelächelt… …wenn nicht Temari genau neben ihm gesessen hätte… Zwischen den Beiden war gerade einmal genug Platz für den MP3-Player, von dem sie jeweils einen Kopfhörer im Ohr stecken hatten. Sie schienen nicht miteinander zu reden, denn auch die Austauschschülerin aus Suna hatte ein Buch in der Hand. Doch gerade dass sie auch ohne Worte so ruhig und vertraut nebeneinander sitzen konnten, brachte Ino zum Verzweifeln. Wieso nur? Seit dem Konzert waren sich Shikamaru und Temari näher denn je. Da Ino immer Klatsch und Tratsch nachjagte, hatte sie schnell von der Schlägerei vor dem Konzert erfahren und wie Temari ihrem Shikamaru beigestanden hatte. Sie verfluchte sich dafür nicht selber für ihn da gewesen zu sein… Alles schien ihr in die Quere kommen zu wollen: die Scheidung ihrer Eltern, ihr eigenes mehr als peinliches Verhalten und nun auch noch das Mädchen aus Suna, das es geschafft hatte Shikamaru für sich zu gewinnen… Wieso nur musste ich mich ausgerechnet jetzt in diesen Idioten verlieben? Ino atmete tief aus und wollte sich gerade einen Ruck geben und ins Freie treten, als sie sah wie Temari ihren Kopf an Shikamarus Schulter sinken ließ. Das faule Genie warf ihr einen fragenden Seitenblick zu, tat jedoch nichts um die Berührung zu beenden. Als wäre das die Bestätigung, auf die sie gewartet hatte, legte sie ihr Buch zur Seite und sah ihm tief in die Augen. Shikamaru zog eine Augenbraue in die Höhe, doch wieder tat er nichts um den Moment abzubrechen. Ino wollte vom Eingang des Schuldachs aus auf Temari zurennen und sie an den Haaren fortzerren, doch sie war vor Entsetzen wie gelähmt. Sie konnte nur auf die Beiden starren und wie sich ihr Moment immer mehr in die Länge zog, wie die Atmosphäre sich veränderte, wie es funkte zwischen ihnen. Und bereits bevor es geschah, wusste Ino mit grausiger Gewissheit, was geschehen würde. Shikamaru und Temari küssten sich. In diesem Moment starb irgendetwas in ihr. Sie wartete auf die Tränen, auf die zerreißende Trauer oder auf die glühende Wut, doch nichts davon kam. In ihrem Herzen schien ein schwarzes Loch entstanden zu sein, das alle Gefühle verschlang und nichts übrig ließ als Kälte. Ihr Schock war so groß, dass sie dem Kuss weiter zusah, obwohl sie sich nichts mehr wünschte, als wegzulaufen. Als sich Temari wieder von Shikamaru löste, lächelte sie glücklich. Dann nahm sie ihr Buch wieder zur Hand und las weiter, als wäre überhaupt nichts passiert. Shikamaru starrte sie immer noch von der Seite an. Alles war in kompletter Stille abgelaufen… Wieso nur musste sie auftauchen? In diesem Moment hasste Ino Temari. Wenn sie Shikamaru küssen dürfte, würde sie ihn danach nicht ignorieren, sondern ihn festhalten und nie mehr loslassen. Sie würde ihm sagen, wie sehr sie ihn für seine hilfsbereite Art mochte. Sie würde ihn besser zu würdigen wissen! Endlich gehorchten ihr ihre Beine wieder und sie verschwand hastig vom Schuldach. Die Treppen raste sie hinunter, zwei Stufen auf einmal nehmend, bloß weg von Shikamaru und Temari und dem Kuss und überhaupt allem! Sie rannte so schnell sie konnte, rannte bis ihre Lungen brannten. Schließlich verhedderten sich ihre Füße ineinander und sie stürzte ein kleines Stück Treppe hinunter. Der Aufprall war hart, doch sie nahm die Schmerzen kaum wahr… Als sie sich benommen aufrichtete, beherrschte nur ein Gedanke ihren Kopf. Wieso nur kann ich ihn nicht haben? ~°~ Sakura ~°~ Sakura wollte gerade die Wohnungstür aufschließen, als Naruto die Treppe hochgerannt kam und sie freudig winkend begrüßte. „Sakura! Hey, Sakura!“, rief er und wedelte dabei mit einer CD in der Hand herum. „Komm mit! Ich habe von TenTen ein Video von Nejis Konzert bekommen. Chouji konnte nicht dabei sein, deswegen gucken wir es uns jetzt mit ihm an!“ „Chouji?“ „Ich kenne ihn vom Fußball. Er ist Torwart. Aber es sind auch Andere da… Lee, Hinata, Sasuke…“ Bei der Erwähnung des schwarzhaarigen Uchihas konnte Sakura nur schwer verhindern locker zu bleiben. Bei ihrem Treffen am Strand hatten sie zwar nicht miteinander geschlafen, waren aber dennoch weit genug gegangen um ihr die Schamesröte ins Gesicht zu treiben, wenn sie zu genau darüber nachdachte… Seitdem hatten sie sich wieder zweimal getroffen und noch immer wusste niemand sonst davon… „Ich weiß nicht… Ich komme vom Tanztraining und bin ziemlich fertig…“ „Umso mehr Grund sich bei einem Video auf der Couch zu entspannen!“, rief Naruto euphorisch. Sakura lächelte kopfschüttelnd und gab nach. Es war unmöglich in das begeisterte Gesicht des blonden Chaoten zu blicken und seine Bitte abzulehnen. Sie ließ sich von ihm in seine Wohnung führen und ins Wohnzimmer, wo bereits die anderen Zuschauer warteten. Als Naruto dazustieß scheuchte er Lee vom Sofa, damit Sakura Platz zum Sitzen hatte. Sie ließ sich zögerlich neben Sasuke nieder, während sie Begrüßungen mit den anderen austauschte. Sie wusste ziemlich genau warum Hinata da war, fragte sich erstaunt, seit wann Naruto mit Lee befreundet war und warf Sasuke schließlich einen fragenden Blick zu. „Warum guckst du dir das Konzert nochmal an?“ „Naruto“, grummelte er. „Er nervt so lange, bis er gewinnt.“ Naruto richtete die Fernbedienung wie eine Pistole auf den TV und ließ das Video starten. Als alle Augen auf den Bildschirm gerichtet waren, nutzte Sasuke die Zeit, um Sakura kurz und unbemerkt über die Hand zu streicheln. Die Stelle fühlte sich warm an, noch lange nachdem seine Finger wieder weg waren… Eine Weile lang sahen und hörten sie nur die Children of Destiny. Selbst als Video glaubte Sakura einen Teil der intensiven Leidenschaft, die Neji ins Mikrofon brüllte, spüren zu können. Lee und Naruto gaben hin und wieder einen begeisterten Kommentar über einen Song oder über eine Passage, die ihnen besonders gefiel, ab. Sasuke hatte wieder angefangen, Sakura versteckt über die Hand zu streichen und sie war mehr als gewillt ein wenig zu dösen. Das Tanztraining forderte eben doch sein Tribut… Plötzlich krallte sich jedoch Sasukes Hand um ihre, so fest, dass sich seine Fingernägel in ihr Fleisch bohrten. Sakura unterdrückte ein schmerzerfülltes Keuchen und starrte ihn an, doch seine schwarzen Augen waren starr und ohne zu blinzeln auf den Fernseher gerichtet. Seine Haut war aschfahl. Hätten die verkrampften Muskeln in seinem Kiefer nicht gezuckt, hätte man ihn auch für eine sitzende Leiche halten können… „Sasuke“, zischte sie leise. „Was ist?“ Er antwortete nicht. Genauso plötzlich wie er ihre Hand gepackt hatte ließ er sie auch wieder los. Dann stand er auf, ohne ein Wort, ohne eine Reaktion. „Willst du nicht mehr mitgucken?“, fragte Naruto, doch Sasuke war bereits in seinem Zimmer verschwunden und knallte die Tür so heftig hinter sich zu, dass das Holz knirschte. Sakura sah ihm fassungslos hinterher. Was war passiert? ~°~ Neji ~°~ Der Proberaum war klein und stickig, doch er gehörte ihnen und war somit so etwas wie ein zweites Zuhause für die Children of Destiny geworden. Überall lagen leere Pizzakartons, Bierdosen, vollgekritzelte Textblätter, CDs und technisches Equipment herum. Die schallgedämpfte Wand war zugeklebt mit den größten Musikgenies der Neuzeit. Mehrere kleine Sofas, die eigentlich schon reif für den Sperrmüll waren, standen ohne sichtbare Ordnung im Raum herum. Neji saß auf einem dieser Sofas, bei dem schon der Schaumstoff aus der zerfetzten Haut quoll. Seine Finger zupften zielgenau an den Saiten der Gitarre und erzeugten so die melancholischen Klänge seines neuesten Songs, die im Raum hingen wie der beißende Rauch von Sakons Zigaretten. Der Gitarrist und Jirobo tranken zusammen ein Bier. Es war keine richtige Probe, deswegen waren Tayuya und Kidomaru auch nicht da, sondern mit Kiba beim Skaten. „Ich glaube, ich habe alles“, sagte TenTen schnaubend. Sakon und besonders Jirobo sahen bedauernd dabei zu, wie sie ihre letzten Habseligkeiten aus dem Proberaum in eine Tasche stopfte. Das Geräusch des zugezurrten Reißverschlusses hatte etwas Endgültiges… Neji versuchte sich nicht ablenken zu lassen, doch einer seiner Finger rutschte ab und brachte den Song so in einen nicht zu rettenden Missklang. Verärgert stellte er die Gitarre zur Seite. Dabei fing er Jirobos Blick auf, der ihn dazu aufzufordern schien, nun endlich etwas zu sagen. „Wo willst du hin?“, fragte er schließlich. TenTen ließ ihre Tasche achtlos liegen und funkelte ihn wütend an. „Das habe ich doch, glaube ich, schon vor zehn Minuten gesagt. Weg von hier. Ich verlasse die Band.“ „Aber wo willst du hin?“, wiederholte Neji unbeeindruckt. „Wir wissen Beide, dass du irgendetwas brauchst, in das du deine Energie stecken kannst. Du musst immer etwas zum Organisieren und Planen haben. Hier bist du Manager. Hier wirst du gebraucht.“ „Ach ja? So sah das beim Konzert aber nicht aus! Ihr könnt offensichtlich ganz gut ohne den Manager die Setliste ändern und eine… eine Pornoshow auf der Bühne abliefern! Das war echt billig und es würde mich nicht wundern, wenn euch deswegen wieder kein Talentsucher entdeckt hat!“ „Darum geht es also, ja?“, fragte Neji kalt. Er spürte, dass auch in ihm langsam die Wut hochkam. Wieso wollte sie alles wegwerfen, was sie zusammen aufgebaut hatten? Die Band war sein Leben und er hatte gedacht, dass es auch ihres wäre… „Es geht dir also nur darum, dass Tayuya und ich dem Publikum etwas geboten haben!“ „Geboten?“, wiederholte TenTen mit einem für sie völlig überspitzten, schrillen Lachen. „Ihr habt euch mit euren Blicken auf der Bühne halb ausgezogen!“ „Äh… Leute…“, versuchte Jirobo schlichtend einzugreifen. „Und was geht es dich an? Was hat es mit dem Manager zu tun, was wir auf der Bühne machen?“ „Leute… Bitte…“ „Halt die Klappe!“, schrieen Neji und TenTen gleichzeitig. Jirobo riss vor Schreck die Augen auf und drückte sich tiefer ins Sofa, als hoffte er sich so unsichtbar machen zu können. Als Neji wieder TenTen ansah, schienen aus ihren sonst so sanften braunen Augen die Funken zu fliegen. „Halt mich nicht für dumm, Neji Hyuuga! Denkst du denn ich weiß nicht, warum du diese kleine Nummer abgezogen hast? Ich hab deinen Blick gesehen! Das war nur gegen mich gerichtet, um mir wehzutun! Um mich eifersüchtig zu machen!“ Jirobos und Sakons Ohren wurden so groß wie Teller, doch im Augenblick war das Neji ganz egal. „Genau das Gleiche hast du mit Uchiha doch auch gemacht! Ich habe mich benommen wie ein Trottel und du machst mir Vorwürfe, weil ich dir zeige was das für ein scheiß Gefühl ist!“ „Anders geht es ja nicht!“, brüllte TenTen zurück. Plötzlich war kein Feuer mehr in ihren Augen, sondern Tränen. „Ich habe in all den Jahren doch alles probiert, um dir endlich begreifbar zu machen was Sache ist, doch es geht einfach nicht in deinen Dickschädel rein! Du bist der sturste Mensch auf der Welt!“ Mit diesen Worten griff sie forsch nach ihrer Tasche und rauschte zum Ausgang. Als die Tür hinter ihr zuknallte, herrschte eine dröhnende Stille in der Luft. Neji ließ sich wieder in sein Sofa gefallen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er während des Streits aufgesprungen war. Auch die Worte, die sie sich an den Kopf geschleudert hatten, kamen erst nach und nach wirklich zu seinem Bewusstsein durch. Um mir wehzutun… Eifersüchtig… Ein scheiß Gefühl… Anders geht es ja nicht… In all den Jahren alles probiert… Sturste Mensch auf der Welt… Frustriert fuhr sich Neji durch die Haare. Als er zu Sakon und Jirobo hinübersah, starrten sie ihn an als wäre er von einem anderen Planeten. „Was ist?“, fuhr er sie an. Jirobo hob die kräftigen Augenbrauen. „Alter… Ich bin ja wirklich tolerant, aber wenn du ihr nicht sofort hinterher rennst, muss ich dir verdammt wehtun…“ „Er reißt dir die Arme raus und spielt damit Baseball“, fügte Sakon grinsend hinzu. Neji starrte die Bandmitglieder noch eine Weile an, dann sprang er auf und stürmte nach draußen. Es war, als würde sich ein Haufen von Puzzleteilen in seinem Kopf endlich zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Seine Unausgeglichenheit, die ständige Wut, TenTens Verhalten… Man fragte ihn oft, ob er mit seinen blassen Augen überhaupt richtig sehen konnte, doch er hatte nicht gewusst, dass er tatsächlich die ganze Zeit blind gewesen war… TenTen… Ich bin so dumm… Er rannte in die Richtung, in die sie musste wenn sie nach Hause wollte. Als sie im Proberaum gewesen waren, hatte es angefangen zu regnen und ein wahres Unwetter strömte auf die Erde herunter. Schon nach wenigen Sekunden war Neji durchnässt bis auf die Knochen, doch er rannte weiter, bis er TenTens schmale Gestalt in der Ferne sah. Seine Schritte ließen das Wasser bis zu seinen Knien hochspritzen. Als er die Managerin eingeholt hatte, hielt er sie zurück, in dem er sie am Oberarm packte. „TenTen… Warte…“ „Willst du mich jetzt auch noch quälen? Lass mich gehen…“ Ihre Stimme klang erstickt, war nicht mehr zu vergleichen mit dem temperamentvollen Ausbruch im Proberaum. Neji rang um Worte, die seinen inneren Zustand widerspiegeln würden, doch er war noch nie einer von denen gewesen, der seine Gefühle offen zeigen konnte. „Ich… Du…“ „Ja, ich weiß… Die Band braucht mich… Ihr schafft das auch gut alleine…“ „Nein. Es geht nicht um die Band“, erwiderte er stockend. Der Regen trommelte auf ihn nieder und war so laut, dass man schreien musste, um gehört zu werden. Neji entschied sich dafür seinen Stolz herunterzuschlucken und weiterzureden, bevor er es sich anders überlegen konnte. „Als ich dich mit Sasuke gesehen habe, bin ich ausgetickt, okay? Ich habe es erst selbst nicht verstanden, aber die Wahrheit ist… Ich brauche dich… Ich schaffe das nicht alleine… Ich will es auch gar nicht alleine schaffen… Also... bitte... geh nicht weg…“ TenTen verkrampfte sich. „Spiel nicht mit mir, Neji.“ „Das tue ich nicht…“ Sie drehte sich zu ihm um. Ihre braunen Haare, befreit von ihrer Duttfrisur, klebten ihr am Kopf. Neji wusste nicht, ob die Nässe auf ihren Wangen Regen oder Tränen waren. „Durch Hinata habe ich gelernt, wie ich auf andere wirke… Ich bin manchmal ein Arschloch… Und vielleicht bin ich der sturste Mensch auf der Welt…“ Bei diesen Worten lachte TenTen erstickt. Neji trat dicht an sie heran und strich ihr eine braune Haarsträhne von der Wange. „Aber ich spiele nicht mit dir… Diesen Song vom Konzert… Den habe ich schon auf die Setliste gestellt, bevor mir Tayuya das mit Sasuke und dir erzählt hat… Ich habe ihn auf der Beachparty geschrieben… Er war für dich gedacht…“ „Wirklich?“, hauchte TenTen. Neji beugte sich als Antwort zu ihr herab und verschloss ihre Lippen miteinander. Er verstand nicht, warum er das nicht schon viel früher getan hatte. Es fühlte sich richtig und so gut an, TenTens weichen Mund auf seinem zu spüren… Viel zu schnell für seinen Geschmack löste sie sich wieder von ihm. „Woher… Woher dieser Sinneswandel? Wieso bist du plötzlich so… offen?“ „Hinata hat mir den Kopf gewaschen…“ „Hinata?“, wiederholte TenTen ungläubig. Sie suchte die Lüge in seinen Augen, fand jedoch nichts, da es wirklich ihr Buch war, das seine Sicht auf viele Dinge so verändert hatte… Eine Weile standen sie im strömenden Regen, ohne sich daran zu stören. Schließlich meinte Neji: „Also bleibst du unser Manager? Jirobo reißt mir sonst die Arme aus und spielt mit ihnen Baseball…“ TenTen lachte als Antwort nur, warf sich an seinen Hals und küsste ihn wieder. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit hatte Neji das Gefühl, dass sein Leben ein Stückchen leichter geworden war… ~°~ Sasuke ~°~ Sasuke glitt lautlos ins Wohnzimmer. Er hatte geduldig gewartet bis sich die Videogemeinschaft auflöste, hatte Narutos anschließendes Klopfen an der Tür ignoriert und ausgeharrt bis sein bester Freund schlafen ging. Als Sasuke nun vor dem Fernseher stand, lag bereits dunkle Nacht über Konoha. Nur wenig Mondlicht fand seinen Weg in die Fenster, gerade genug um die Umrisse der Möbel erkennbar zu machen. Sasuke trat an den DVD-Player, den Naruto freudestrahlend in einem Second-Hand-Laden erbeutet hatte, und schaltete ihn an. Die CD mit dem Konzertvideo war noch drin. Künstliches, blaues Licht legte sich kalt über sein Gesicht. Er setzte sich auf das Sofa, nahm die Fernbedienung in die Hand und spulte eine Weile durch den Auftritt der Children of Destiny. Schließlich fand er die gesuchte Stelle und schaltete auf Play. Die Kamera war auf Neji gerichtet, der im Rausch seiner Musik die Haare fliegen ließ, und dabei leidenschaftlich sang. Kleine Schweißtröpfchen füllten die Luft. Das Bild schwenkte über die springende Masse zu seinen Füßen und über den erhöhten Balkoninnengang, der ebenfalls mit Fans vollgestopft war, ehe es zur Bühne zurückkehrte. Sasuke stoppte das Video und spulte ein Stück zurück. Als die Kamera wieder über den Rundgang schweifte, hielt er das Bild an. Die Aufnahme zitterte ein wenig und war von schlechter Qualität, doch Sasuke fand das, was er suchte, genauso schnell und deutlich wie am Nachmittag. Sein Herzschlag dröhnte unnatürlich laut in seinen Ohren wieder. Er stand vom Sofa auf, kniete sich vor den Fernseher und strich abwesend über den Bildschirm. Etwas Schreckliches erwachte in ihm, etwas, das er seit Jahren eingesperrt hielt, doch das nun wie ein rasender Dämon hervorzubrechen drohte, um die Welt mit Zerstörung zu überziehen. Wut zuckte wie ein Blitz durch seinen Körper, so rot und heiß wie tausend Feuer, so pechschwarz und bodenlos wie die Weiten des Alls. Die Wut fraß alles in ihm auf, ließ nichts mehr in ihm zurück als nackten Hass. Mit bebenden Fingern zog er das Familienbild aus der Hosentasche. Es bestand kein Zweifel. „Du mieses Schwein“, stieß Sasuke zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Er starrte auf das Video und den jungen Mann mit den dunklen Haaren, der darin teilnahmslos am Geländer stand. Eine tiefe Furche zog sich schräg unter jedem Auge über die Wange. Es war eindeutig Sasukes verschollener Bruder… Itachi Uchiha, der Schlächter des Clans… ~~~°~~~ To Be Continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)