Our Second Chance von Perro (Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)) ================================================================================ Kapitel 13: Me Against The World - Part 2 ----------------------------------------- Hi, diesmal kommtder folgende Teil doch wieder halbwegs schnell, oder? Ich muss sagen, diese Geschichte steigt mir langsam zu Kopf, denn ich muss gestehen, dass ich einen Moment fast ENTTÄUSCHT war weniger als 20 Kommentare zu dem letzten Kapitel zu haben... Schlimm, oder? :( Aber man wird echt süchtig nach euch, Leute ;) @sternchen_chan: Tja, Sasuke ist eben ein wahnsinnig komplexer Mensch =) Das mag ich so an seinem Charakter, dass er immer wieder in alle Richtungen überraschen kann, ob nun wegen seiner plötzlichen Verletzlichkeit, seiner Arroganz, seiner Hilfsbereitschaft oder seiner fast an Depressionen grenzenden Vergangenheitsschwelgerei... Ach, der Kerl birgt einfach so viele Möglichkeiten und das wird auch in Zukunft so bleiben ;) @Hjuky: Da haste wieder Nachschub, auch wenn ich fürchte, dass es immer noch nicht genug sein wird ;) @underf1re: Also erstmal: Hi und herlich willkommen bei der Kommirunde von OsC =) Ich verstehe vollkommen was du meinst, aber ich liebe einfach alle Narutocharaktere und bringe es nicht über mich sie so zu vernachlässigen. Außerdem mag ich es total die Leute in komplexe Verbindungen zu bringen. Dein Einwand ist berechtigt, aber es wird wohl weiterhin so bleiben... Obwohl ich für Naruto und Sasuke wieder einen fetten Handlungsstrang in Planung habe, nachdem sie sich in den letzten Kapiteln etwas ausruhen konnten ;) @Kintaro: Ich kann dich perfekt auf meine Antworten auf sternchen_chan und underf1re verweisen ;) Und das Gefühl war vllt anders, weil ich schon seit dem Beginn von OsC unbedingt über dieses Konzert schreiben wollte... @dina-chan: Man, jetzt will ich das mit Gaara unbedingt wissen. Schick mir doch ne ENS mit deiner Idee und dafür verrate ich dir exklusiv, wie er in der Story wirklich auftauchen wird ;) Deal? @Hinata-chan88: Auch dir lege ich die Antwort zu underf1re zu Herzen ;) @Arethelya: Wow, so viel Lob gleich beim ersten Kommi. Ich danke dir! Zu OsC kann ich nur sagen, dass Vieles auch aus Erfahrungswerten und Beobachtungen von mir basiert, was ich im Enddeffekt für realistischer und ausgereifter halte als manch andere FFs. Schön, dass du das so schätzt =) Und das mit dem "Abgeben" einer potentiellen Romanze hat ich auch schon durch (in meinem Fall natürlich an nen Kumpel)... Soviel zu eigenen Erfahrungen! @Baby_girl94: Ahh, ich schwelge wieder in deinen Lobpreisungen xD Wenn du Schreibfehler findest, sag mir das ruhig. Die Word-Datei mit der Story ist leider so groß geworden, dass sich das Rechtschreibprogramm abgeschaltet hat. Deswegen sind vermutlich mehr Fehler in den letzten Kappis gewesen... Helft mir, sie auszubessern! Und zu Temaris Ansicht mit besten Freunden... Das ist meine Ansicht! ;) @Snuky: Man, noch ein neues Gesicht! ;) Vielen Dank für dein Kommentar, ENS gibts ab jetzt natürlich bei jedem neuen Kappi Boah... Soviel geschrieben diesmal. Jetzt geht's endlich los ;) ~~~°~~~ Kapitel XIII - Me Against The World – Part 2 ~~~°~~~ I’m a nightmare, a disaster That’s what they always said I’m a lost cause, not a hero But I’ll make it on my own I’ve gotta prove them wrong Me against the world It’s me against the world - Simple Plan ~°~ Temari ~°~ Sie tippte sich ungeduldig mit dem Zeigefinger gegen die Wange und wartete darauf, dass Shikamaru endlich wieder hereinkommen würde. Das Superhirn zog inzwischen bestimmt schon seit zehn Minuten an seiner Zigarette und würde noch den Anfang des Konzerts verpassen, wenn er nicht gleich seinen Hintern wieder in Bewegung setzte. Oder hatte er sich etwa heimlich aus dem Staub gemacht? War er durch den Eingang geschlüpft und zu Ino gegangen, ohne dass sie es bemerkt hatte? Schließlich setzte sich Temari grummelnd in Bewegung. Sie war angefressen und warf die Türen daher gröber als nötig auf, als sie ins Freie trat. Ein kühler Wind zog ihr ins Gesicht und brachte gedämpftes Stöhnen und wütende Rufe mit sich. Shikamaru lag keine zehn Meter von ihr entfernt auf dem Boden, wie weggeworfener Abfall. Die zwei Jungen, die ihn schon den ganzen Tag verfolgt hatten, traten immer wieder auf ihn ein. Temari brauchte einen Moment, bis sie realisiert hatte was geschah, doch dann drehte sie sofort wieder auf dem Absatz um und brüllte in den Konzertraum: „Hilfe! Ich brauche hier draußen sofort Hilfe!“ Anschließend stürzte sie zurück nach draußen. Der Typ mit den Bandagen grub Shikamaru den Stiefel mit einer solchen Wucht in die Rippen, dass er ein Stück über den Boden rollte. Ein paar dunkle Haarsträhnen waren dem Genie aus dem Zopf gerutscht, so dass sie ihm ins zerschundene Gesicht fielen. „Aufhören!“, brüllte Temari. „Lasst ihn in Ruhe!“ Die beiden Schläger verharrten in ihren Bewegungen und wandten ihre Köpfe in ihre Richtung. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Wie viel Zeit hatten sie mit Shikamaru gehabt? Wie schwer war er verletzt? Sie kam sich schuldig vor, weil sie nicht schon früher nachgesehen hatte. Außerdem waren ihr die Typen schon vorher aufgefallen, doch er musste es ja unbedingt herunterspielen! „Ich habe die Polizei angerufen!“, bluffte sie spontan. „Die sind jeden Moment da!“ Die Schläger zögerten noch, doch in diesem Moment brachen zwei andere Jungen aus dem Konzerthaus ins Freie. Den einen mit den wilden braunen Haaren erkannte sie sofort als Kiba, den anderen als Sasuke Uchiha. Sie erfassten die Situation schnell und stürzten sich ohne Worte auf die beiden Schläger. Für mehrere Sekunden waren die vier nur ein undurchsichtiges Knäuel aus Gliedmaßen und ausgeteilten Schlägen. Temari nutzte die Gelegenheit, um tatsächlich die Polizei und einen Krankenwagen zu rufen. Sasuke schaffte es währenddessen irgendwie den Gegner mit der stacheligen Frisur zu Boden zu ringen und ihm einen betäubenden Schlag gegen die Schläfe zu versetzen. Im nächsten Moment stieß ihn das Bandagengesicht von seinem Komplizen und zerrte diesen hastig auf die Beine. „Wir sind hier noch nicht fertig, Shikamaru! Hörst du? Du bist tot!“ Zu zweit traten sie die Flucht an. Kiba stürzte ihnen hinterher, doch Temari hatte im Augenblick wenig Interesse an den Tätern. Stattdessen rannte sie an Shikamarus Seite und ließ sich achtlos auf die Knie sinken. „Shikamaru?“ Er rührte sich nicht. Temari war kein Mädchen, das bei jeder Kleinigkeit durchdrehte, doch jetzt fingen ihre Finger an zu zittern. Behutsam drehte sie ihn auf die Seite, so dass sie ihn ansehen konnte. Seine Lippen waren mit Blut befleckt und ein Auge schwoll bereits zu. „Du Dummkopf! Warum hast du nicht gesagt, dass du in Gefahr bist? Warum musstest du es denn herunterspielen?“ Am liebsten hätte sie ihn geschlagen. Gleichzeitig wollte sie ihn in die Arme nehmen. Am Ende tat sich nichts von beiden, da sie Angst hatte ihn zu viel zu bewegen, und bettete seinen Kopf nur vorsichtig in ihren Schoß. Ein Strudel von unzähligen Gedanken und den widersprüchlichsten Gefühlen tobte durch ihr Inneres. „Wie geht es ihm?“, fragte Sasuke hinter ihr ruhig. „Ich weiß es nicht. Er blutet. Ich glaube, er ist bewusstlos...“ Wütend hörte sie, dass ihre Stimme zitterte. „Wo bleibt denn der verdammte Krankenwagen?!“ Sasuke legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst. Ich bin schon oft zusammengeschlagen worden. Es ist sicher nicht so schlimm, wie es aussieht. Du musst nicht weinen...“ Verdutzt griff sich Temari an die Wange und spürte tatsächlich die verräterische Nässe auf ihrer Haut. Warum weinte sie? Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal Tränen vergossen hatte, doch Shikamaru hatte ein Händchen dafür sie zu verwirren und ihre üblichen Prinzipien zu brechen. Er trieb sie oft zur Weißglut und schaffte es mindestens genauso oft sie positiv zu überraschen. Sie wusste nicht, ob sie ihn hassen oder lieben sollte. Hör auf zu weinen, du dummes Ding! Du bist keine Heulsuse! Du bist stärker als das! Entschlossen wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Im gleichen Moment kam Shikamaru ein schwaches Stöhnen über die Lippen. Sein nicht zugeschwollenes Auge flatterte auf und sog die Situation um ihn herum mit beänstigender Klarheit in sich auf. „Jetzt ist... dein Outfit ruiniert...“, murmelte er. „Und dabei musste ich... fast zwei Stunden bei dir warten, bis du es fertig hattest...“ „Du bist ein Idiot“, antwortete Temari mit einem schiefen Grinsen. Inzwischen hatte sie sich wieder unter Kontrolle und war dankbar dafür, dass Shikamaru sie nicht in ihrem schwachen Moment erlebt hatte. „Noch ein blöder Spruch und ich beende, was die beiden Typen angefangen haben...“ Shikamaru lachte kurz und rau, als würde es ihn Unmengen von Kraft kosten. Dabei fiel ihm wieder eine dicke Haarsträhne in die Stirn. Temari nahm sie zwischen die Finger und schob sie ihm zärtlich aus dem Gesicht. In der Ferne heulten endlich Sirenen auf. „Idiot...“ „Das sagtest du bereits...“ „Man kann es dir nicht oft genug sagen...“ ~°~ Sakura ~°~ Der Beginn des Konzerts war perfekt gewählt. Der Saal war bis zum Anschlag gefüllt mit Leuten und die Stimmung befand sich auf ihrem Höhepunkt. Überall redete man durcheinander, bis sich die Stimmen zu einem lauten Summen vermengten, das so klang, als stünde Sakura mitten in einem gigantischen Bienenstock. Bier floss in Strömen und der süßliche Geruch in der Luft verriet, dass auch der ein oder andere Joint die Runde machte. Das Publikum war bis zum Zerreißen gespannt, doch noch nicht ungeduldig oder gelangweilt. Genau in diesem Moment ging das Licht aus. Einige Fans fingen an zu jubeln und streckten die Arme in die Luft. Die Meisten allerdings verfielen wie Sakura in angespanntes Schweigen. Vier Schatten bewegten sich auf der abgedunkelten Bühne und nahmen ihre Positionen ein. Dann schnitt ein einzelner Lichtstrahl durch die Dunkelheit und erhellte Kidomaru, der seine Drummsticks verspielt in den Händen wirbeln ließ und schließlich einen einfachen Beat am Schlagzeug anstimmte. Als er das Intro ein paar Mal wiederholt hatte, schien ein zweiter Lichtstrahl auf Tayuya und ihre Violine, dann auf Sakon mit seiner Gitarre und auf Jirobo mit seinem Bass. Immer wenn sie in Licht getaucht wurden, fielen sie nach und nach in das gespielte Thema ein, bis alle vier Instrumente das langsame Intro spielten. Rauch schoss aus versteckten Düsen, so dass die Bühne vollkommen in Nebel getaucht wurde. Die Band war nur als dunkle Schemen zu erkennen. Als Letztes brach ein blutroter Lichtkegel aus der Decke. Dort, wo er auf den Boden traf, öffnete sich eine versteckte Klappe, aus der das fünfte Mitglied der Children of Destiny langsam empor gehoben wurde. Stürmischer Jubel füllte die Halle. Das Intro veränderte sich mit der Ankunft des Sängers, wurde schneller und schneller und schraubte sich immer weiter in die Höhe, bis die Musik unter Sakuras Haut zu fahren schien. Ihre Muskeln spannten sich an, schienen es kaum erwarten zu können sich zu bewegen. Als der aufgebaute Druck der Musik kaum noch zu ertragen war, fiel der Nebel in sich zusammen und gab den Blick auf die komplette Band frei. Neji stand im Zentrum, ganz in Schwarz gekleidet. Sein Kopf war gesenkt, so dass seine Augen hinter dem dichten Vorhang dunkler Haare verschwanden. Jirobo, Kidomaru, Tayuya und Sakon spielten das Introthema noch ein letztes Mal, bevor sie schlagartig aussetzten und nur die Gitarre einen einzelnen Ton in dramatische Länge zerrte. Neji hob schlagartig den Kopf, riss das Mikrofon an den Mund und brüllte hinein. Gleichzeitig explodierten die Instrumente um ihn herum in einem wilden Musiksturm, der jeden Einzelnen in die Luft springen und kreischen ließ. Sakura wurde von der Euphorie mitgerissen. Die Musik war eine Macht, die sie in ihren Bann zog, ein Feuer, das durch ihren Körper fuhr. Gitarre, Bass und Drumms wirbelten um Nejis Stimme, unterstützten sie und zerfetzten sie gleichzeitig, während Tayuya ihrer Violine bittersüße Töne abrang, die einen beinahe greifbaren Schmerz projezierten. Auch Neji sang von Schmerz, sang von Schicksal und der Ohnmacht des Einzelnen und tat dies mit brachialer Gewalt. Seine Stimme war eine Urkraft, die zerstören und erschaffen konnte und dies mit jedem Wort tat. Sakura spürte, wie sie in dem aufreibenden Rausch der Musik unterging. In diesem Moment kam es ihr fast so vor, als könnte sie allen Zorn und alle Verzweiflung von Neji in seinem Song hören und verstehen. ~°~ TenTen ~°~ Das Konzert war ein voller Erfolg. TenTen stand neben der Bühne an einem versteckten Platz, von dem aus sie die aufgebrachte Menge sehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Die Augen der Zuschauer schienen im Rausch der Musik zu leuchten. Kein Körper blieb ruhig, niemand konnte sich wehren gegen die mitreißende Gewalt von Nejis Stimme. Selbst TenTen, die die meisten Songs schon hundert Mal im Proberaum gehört hatte, konnte sich nur schwer ruhig hallten. Ihr Fuß wippte zum Takt des Liedes, während sie Neji beobachtete. Der Hyuuga schien in eine völlig andere Welt abgeglitten zu sein, in eine Welt, die er ganz alleine bewohnte und die nur ihm gehörte. Er sang seine Stücke mit brennender Leidenschaft. Seine Augen waren unfokussiert, als würde er gar nicht den Konzertsaal sehen. Wenn er die Musik so sehr lieben kann... Wieso fällt es ihm dann bei Menschen so schwer? TenTen verfolgte eine Schweißperle, die ihm von der Stirn lief und ihre Bahn über seine Wange zog, fast wie eine Träne. Er gab so viel für seine Musik. Hoffentlich würde der Talentsucher das bemerken und ihn endlich entdecken. Hoffentlich würden seine Mühen sich endlich bezahlt machen. Als sich das Konzert dem Ende näherte, nahm Neji nach einem stürmischen Jubel der Fans plötzlich das Mikro in die Hand. Er atmete schwer, doch auf seinen Lippen zeichnete sich ein begeistertes Lächeln ab, das nur die Musik bei ihm hervorbringen konnte. Wie sehr sich TenTen wünschte, dass er auch einmal für sich so lächeln würde... „Der letzte Song ist ganz neu“, brummte Neji in das Mikrofon. „Ich habe ihn erst letzte Woche geschrieben...“ TenTen horchte verwundert auf. Niemand hatte ihr gesagt, dass die Band eine neue Nummer spielte, doch als Sakon die Saiten seiner Gitarre anschlug, erkannte sie die Melodie trotzdem wieder. Es war das gleiche Lied, das Neji am Lagerfeuer gespielt hatte. Schon damals hatte sie das Gefühl gehabt, als würde die Sehnsucht, die aus den Tönen sprach, direkt aus ihrem Herzen kommen. Jetzt jedoch, verbunden mit den Instrumenten der ganzen Band, erzählte der Song eine so intensive Geschichte davon, etwas um jeden Preis haben zu wollen, ohne es erreichen zu können, dass TenTen eine Gänsehaut bekam. Das Publikum lauschte wie hypnotisiert und starrte verträumt auf die Bühne, als Tayuya ihre Stimme mit Nejis verband und dem Ganzen eine völlig neue Bedeutung gab. Ein Mädchen und ein Junge, die beide von der Sehnsucht sangen... Wenn man sie nicht so gut kannte wie TenTen, hätte man sicher denken können, dass sie sich gegenseitig meinten... Plötzlich fing die Managerin einen mitfühlenden Seitenblick von Jirobo auf, direkt bevor Neji und Tayuya aufeinander zutraten. Sie sangen immer noch, doch sie schauten nicht mehr auf ihre Zuschauer, sondern nur noch auf sich selbst. Stahlhartes Perlmutt traf auf wildes Blassgrün. Es knisterte regelrecht in der Luft, während die beiden den Blickkontakt nicht einen Moment abreißen ließen und mit den bittersüßen Worten auf den Lippen immer noch näher aufeinander zugingen. TenTen öffnete fassungslos den Mund, klappte ihn zu, öffnete ihn wieder. Sie konnte nicht begreifen, was da auf der Bühne passierte. Was dachte sich Neji dabei? Das gehörte alles nicht zu der Show, die sie die ganze Woche lang geübt hatten! Inzwischen waren sich die Beiden so nahe, dass sich ihre Körper berührten. Ein paar Zuschauer johlten oder riefen Neji eindeutige Aufforderungen zu. Der Sänger grinste und strich mit der freien Hand über Tayuyas Wange, während diese sich an ihn presste. TenTen wurde speiübel. Ihr Hirn weigerte sich zu realisieren, was sich vor ihren Augen abspielte. Tayuya und Neji? Warum? Wie? Wann? Sie hatte gedacht, sie hätte bei ihren Manövern mit Sasuke bemerkt, dass der Hyuuga eifersüchtig war und tatsächlich etwas für sie empfand. Nach all den Monaten und Jahren hatte sie gedacht, dass sie es endlich geschafft hatte seinen eisernen Schutzpanzer zu durchbrechen. Sie hatte so geduldig sein müssen! Ihre Gedärme schienen sich zu verknoten. Heiße Tränen der Wut sammelten sich in ihren Augen. Wie konnte es sein, dass Tayuya ihn zu so einer Tat auf der Bühne bringen konnte? Sie warf einen schnellen Blick auf das Publikum, von denen inzwischen viele einen Kuss verlangten. Es war unerträglich. Als sie wieder auf die Bühne sah, standen Neji und Tayuya Stirn an Stirn. TenTen versuchte die Tränen wegzuwischen, doch es kamen immer neue nach. Dann sah Neji sie direkt an. Es war nur für einen ganz kurzen Moment, doch dieser reichte ihr, um die kalte Berechnung in seinen Augen zu sehen. Sie begriff sofort und der Knoten in ihrem Magen zog sich noch fester zusammen. Ihr Herz schien platzen zu wollen. Er hat es bemerkt... Er hat es bemerkt und zahlt es mir heim... Sie hätte glücklich sein müssen, dass er nur eine Show abzog und nicht wirklich etwas mit Tayuya vorhatte, doch sie fühlte in sich nur Schmerz und Enttäuschung. Wie konnte er nur so gemein sein? Schließlich schwappten die Tränen über und flossen warm über ihre Haut. Sie machte sich nicht mehr die Mühe sie wegzuwischen. Sie drehte sich einfach nur weg von der Bühne und rannte zu irgendeinem Ort, an dem niemand sie weinen hören würde... ~°~ Sakura ~°~ Als die Bühnenbeleuchtung erlosch, bebte der Konzertraum durch den donnernden Applaus des Publikums. Sakura wäre sicherlich ebenso begeistert gewesen, wenn die letzten Minuten sie nicht völlig aus der Bahn geworfen hätten. Sie konnte immer noch kaum fassen, was sie auf der Bühne gesehen hatte. Neji und Tayuya hatten den letzten Song in eine fast erotische Vorstellung verwandelt. Ino stand neben ihr, ebenfalls über alle Maßen erstaunt. Zumindest denkt sie jetzt nicht so viel an Shikamaru... Das ganze Konzert hatte Ino immer wieder auf die Uhr gestarrt, so als würde das faule Genie mit dem Ananaszopf doch noch wie versprochen auftauchen. Als das jedoch nicht passierte, wurde ihre Laune immer schlechter. Sakura seufzte. Wo sie auch hinschaute schienen Probleme hervorzuspringen. „Los, lass uns nach TenTen schauen“, meinte sie schließlich. Ino nickte und folgte ihr, als sie sich durch die Menge kämpften und mit den Ausweisen, die TenTen ihnen vorher gegeben hatte, hinter die Bühne traten. Die Children of Destiny hatten es sich auf einer alten Couchgarnitur bequem gemacht und stießen mit gekühltem Bier auf ihre tolle Show an. Sakuras Blick wurde finster, als sie Neji ansah. „Wo ist TenTen?“, verlangte sie wütend. Neji zuckte nur die Achseln, ohne sich die Mühe zu machen sie anzusehen. Tayuya saß direkt neben ihm und beobachtete ihn mit einem verlangenden Blick, den er ebenso achtlos ignorierte. Schließlich räusperte sich Jirobo. Er sah alles andere als ausgelassen aus. „Sie ist... beim Hinterausgang. Ich wollte sehen, ob alles in Ordnung ist, aber sie hat mich wieder weggeschickt...“ Sein breites Gesicht schien vor Kummer in sich zusammenzufallen. „Vielleicht habt ihr mehr Glück...“ „Danke Jirobo“, antwortete Sakura und lief mit Ino im Schlepptau schnurstracks zum Hintereingang. Er führte in einen kleinen Hof, der nur von einer flackernden Außenlampe beleuchtet wurde. TenTen saß auf einer Bank, von der bereits die Farbe abblätterte, und versuchte sich mit zitternden Fingern eine Zigarette anzuzünden. „Hey Süße“, sagte Sakura mit möglichst einfühlsamer Stimme. Sie setzte sich neben TenTen auf die Bank, während Ino ihr die Zigarette aus der Hand nahm. „Du rauchst doch gar nicht. Fang jetzt nicht wegem diesem Idioten damit an“, erklärte Ino, bevor sie sich die Kippe selber anzündete. TenTen lächelte reumütig. Auf ihren Wangen glitzerten noch die Überreste ihrer Tränen. Lange Zeit sagte niemand von ihnen etwas. „Am meisten wurmt mich, dass ihr es mir immer gesagt habt“, murmelte sie schließlich leise. „Ich weiß, dass Neji kein schlechter Mensch ist... Oder glaubte es zu wissen... Und ihr habt immer versucht mir klar zu machen, dass er nicht der Richtige ist, dass es mir nur wehtun würde...“ Mit klammen Fingern löste sie ihre Dutts und kämmte sich durch das offene, braune Haar. „Vielleicht hätte ich mich wirklich nicht so an ihn hängen sollen...“ „Ich habe dich immer gerade dafür bewundert“, gestand Ino, bevor sie Zigarettenrauch in die milde Nachtluft entließ. „Du liebst einen Jungen und hast dich immer an ihn gehalten und ihn unterstützt. Ich fand es mutig von dir, es so offen zu zeigen. Ich meine, jeder weiß wen du liebst... Außer Sturkopf Neji selbst.“ TenTen sah Ino an, als sähe sie ihre Freundin zum ersten Mal. „Du... bewunderst mich?“ „Klar.“ Ino grinste frech und schnippte die Zigarette nur halb aufgeraucht weg. „Und im Augenblick versuche ich mit Shikamaru genau so zu sein wie du.“ TenTens Augen wurden groß. Aus dem Nichts zückte sie ein Taschentuch und schnäuzte sich kurz. Sakura lächelte gerührt. Das war die Ino, die nur die wenigsten kannten. Eine Freundin, auf die man sich verlassen konnte, wenn es darauf ankam. „Sie hat Recht“, sagte Sakura. „Du hast so lange für Neji gekämpft. Es gefällt uns vielleicht nicht immer, aber noch weniger gefällt es uns, wenn du dich aufgibst.“ „Genau. Wer ist schon diese Tayuya? Die ist doch ein halber Junge!“ Gegen ihren Willen musste TenTen lachen. Sie wischte sich die letzte Träne aus dem Augenwinkel und setzte ein tapferes Lächeln auf. Danach herrschte wieder eine Zeit lang Stille, auch wenn sie diesmal friedlich war und keiner den Drang spürte sie zu brechen. Am Ende war es wieder TenTen, die noch einmal das Gespräch suchte: „Und was ist nun mit Shikamaru und dir?“ Ino zog eine Grimasse. „Er hat sich nicht blicken lassen. Wie ich von Lee gehört habe ist er nach draußen gegangen, kurz danach Temari und keiner von beiden kam wieder...“ „Oh. Das tut mir Leid...“ „Offensichtlich hat im Moment keiner von uns Glück mit Jungs. Wenigstens hat Sakura nicht auch noch solche Probleme, sonst müssten wir uns den kompletten Tag lang gegenseitig vom Weinen abhalten.“ In diesem Moment fiel Sakura siedend heiß ein, was Sasuke vor dem Konzert zu ihr gesagt hatte. Sie schaute auf die Uhr und fragte sich, wie lange er auf sie warten würde. Doch sie konnte nicht weg, nicht jetzt. Also blieb sie neben TenTen sitzen und legte ihr einen Arm tröstend um die Schultern. ~~~°~~~ Nächstes Mal gibt es den Abschlussteil des Konzerts: Wie geht es Shikamaru? Was machen Naruto und Hinata? Und wie lange wartet Sasuke auf Sakura? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)