Save me from the dark von Mona-Kaiba (ShinichixShiho) ================================================================================ Kapitel 2: Erste Ermittlungen ----------------------------- Zuerst einmal vielen liebe dank an Tribe-tha-Dragon für den Kommentar und ich würde mich wirklich freuen, wenn auch andere Leser ein Kommi hinterlassen. Ein kurzes 'Das Kapitel gefällt mir' (oder auch nicht), würde mir schon reichen. Jetzt aber zum Kapitel: Es war fünf Uhr am Morgen. Shiho hatte einen sehr schlechten Schlaf, seit sie wieder hier war und so hatte sie nun entgültig beschlossen, dass es nichts mehr brachte, weiterhin versuchen zu wollen, wieder einzuschlafen. Sie würde nach unten gehen und sich einen starken Kaffee machen. Doch sie war nicht alleine in der Küche. Shinichi saß bereits dort. Eine Tasse mit dampfenden Kaffee war in seiner Hand, all zu lange war er wohl auch noch nicht auf gewesen. Wortlos ging Shiho an ihm vorbei. Er blickte abwesend in seine Tasse. Er dachte sicher gerade an Ran, dachte sich Shiho und seufzte innerlich. Sie kannte das, wenn überall wo das eigene Spiegelbild sein sollte, plötzlich das, der geliebten toten Person auftaucht. Es würde lange dauern, bis das aufhörte. Vielleicht würde es sogar nie aufhören. Shiho nahm sich eine Tasse Kaffee und setzte sich zu Shinichi an den Küchentisch. Er hatte gestern kein Wort mehr gesagt. Sogar die Standpauke vom Professor, weil er sich einfach selbst entlassen hatte, hatte er sich schweigend angehört. Danach war er einfach in das Zimmer gegangen, dass für ihn vorgesehen war, und war nicht wieder raus gekommen. Vermutlich hatte er geweint. Shiho fand das nicht schlimm. Auch Männer mussten einmal weinen, vor allem, wenn sie so etwas wichtiges verloren hatte. Vermutlich war Shinichi gestern sogar erst so richtig klar geworden, was wirklich passiert war. Shiho hatte Mitleid mit ihm, sie wollte ihm gerne helfen, doch sie wusste nicht wie. Sie konnte Ran nicht mehr zurück holen und sie wusste auch nicht, wer sie Umgebracht hat, so das sie Shinichi sagen könnte, an wem er Rache nehmen kann. Nein, sie hatte nichts zu bieten, mit dem sie Shinichi in dieser schweren Zeit helfen konnte. Er würde da wohl alleine durch müssen, genau so wie sie damals, als sie ihre Schwester verlor. „Ich werde heute wieder dorthin gehen und dieses mal werde ich nicht weglaufen.“, verkündete Shinichi nach einer langen Zeit, die er schweigend seinen Kaffee angestarrt hatte. Shiho sah ihn erst verwundert an, nickte dann aber. „Ich hab nichts anderes erwartet.“ Es war ihr klar gewesen, dass es nicht eher ruhen würde, bis der Fall in seiner Hand lag. „Würdest du mich begleiten?“, fragte Shinichi und schlürfte nun endlich seinen ersten Schluck aus der Tasse. „Als Ausrede dafür, dass du in die Wohnung gehst, obwohl es dir Megure verboten hat oder als dein Chauffeur?“ Shiho hatte eigentlich keine Lust auf solche Spielchen. Aber andererseits war das vielleicht das einzige, was sie für ihn tun konnte. „Nein.“ Shinichi schüttelte mit dem Kopf. „Als meine Partnerin.“ Wieder erhielt er einen überraschten Blick von Shiho. Die aber absolut nicht zu wissen schien, was sie darauf erwidern sollte. „Ich hab nachgedacht, über das was du gestern gesagt hast, und ich glaube, ich brauche vielleicht wirklich jemanden, der mich ab und an daran erinnert, die Sache als Detektiv zu sehen und nicht als Ehemann des Opfers.“, gab Shinichi zu und er tat es nicht sehr gern, dass sah man ihm deutlich an. „In Ordnung. Ich weiß zwar nicht, ob ich dir wirklich helfen kann, aber ich werde mein bestes tun.“, nickte Shiho und lächelte ihm kurz zu, er erwiderte ihr Lächeln selbstverständlich nicht. Die beiden schlürften ihren Kaffee zuende und verschwanden dann nacheinander im Bad um ihre Morgentoilette zu verrichten. Als sie fertig angezogen waren, trafen sie sich in Agasas Wohnzimmer. Dieser kam gerade gähnend aus seinem Schlafzimmer. „Wieso seit ihr den schon so früh auf?“, wunderte er sich und blickte die beiden verschlafen an. „Wir haben etwas wichtiges zu erledigen.“, erklärte. Shinichi. „Bis später!“ Er hatte kaum zuende gesprochen da war er auch schon an der Haustür. „Ich nehme noch einmal Ihren Wagen, Professor.“, sagte Shiho noch, schnappte sich die Autoschlüssel und war dann mit Shinichi auch schon aus dem Haus. Der Professor sah ihnen nur verwundert nach. ~*~ Shinichi und Shiho hatten sich einfach in die Wohnung geschlichen. Shinichis Schlüssel funktionierte schließlich noch, warum sollte er ihn also nicht verwenden? Es war immerhin auch seine Wohnung. Wenn jemand kommen würde, konnten sie ja immer noch behaupten, sie würden nur ein paar Sachen holen. „Ich würde gerne wissen... wie weit sie schon mit den Ermittlungen sind.“, murmelte Shinichi, während er den selben Weg zurück legte, wie am Tag des Mordes. Er ging zum Telefon und bemerkte sofort, dass sie Kassette aus dem Anrufbeantworter entnommen wurde, was im Grunde lächerlich war, niemand von den Leuten die darauf gesprochen hatten, konnten es gewesen sein. Megure selbst, fiel ja schon mal weg. Kogoro würde sich eher selbst erschießen als seine Tochter. Seine Eltern waren in Amerika und hatten sowieso keinen Grund das zu tun. Heiji steckte in Osaka fest und auch ihm traute Shinichi so etwas natürlich nicht zu. Naja, und Agasa, der angerufen hatte um Bescheid zu sagen, dass Shiho zu Besuch war, wie Shinichi mittlerweile wusste, war es sicherlich auch nicht. Das er selbst und Shiho ebenfalls nicht in Frage kamen, hatten sie am Tag zuvor auch schon geklärt. Shinichi hatte also alle ausgeschlossen, von denen er sich sicher war, dass sie es nicht waren und wieder kam er nur auf eine Schlussfolgerung. Der Mörder war niemand aus ihrem näheren Umfeld. Doch ein ganz fremder war es sicher auch nicht, denn wieso sollte ein Fremder Ran töten? Raubmord war es nicht, denn es wurde absolut nichts gestohlen. Nicht einmal der Teure TFT Fernseher, den sich Shinichi zur letzten Weltmeisterschaft zugelegt hatte. Es konnte also nur jemand sein, der Rache wollte. „Du wirst schlecht fragen können.“, antwortet Shiho ganz plötzlich auf die Frage, die Shinichi eher an sich selbst gerichtet hatte. Sie war eine kleine Runde durch die Wohnung gegangen, wobei sie das Schlafzimmer – welches deutlich als Tatort gekennzeichnet war – bisher gemieden hatte. „Habt ihr Nachwuchs erwartet?“, fragte sie schließlich. Sie war gerade aus einem Zimmer gekommen, dass so aussah, als wolle man draus mal ein Kinderzimmer machen. Zumindest deuteten die alte Wiege und das Schaukelpferd, sowie die verschiedenen Tapeten mit Kindermustern an der Wand, darauf hin. Shinichi schüttelte, fast bedauernd, mit dem Kopf. „Nein.“, seufzte er. „Wir hatten welchen geplant. Aber nun...“ Ja, nun war es vorbei. Es würde keine Kinder mehr für ihn und Ran geben. Shinichi fühlte sich plötzlich noch schlechter als vorher. Ran hatte sich so sehr ein Kind gewünscht. Wenigstens diesen so einfachen Wunsch, hätte er ihr doch wenigstens noch erfüllen können. Aber er war ja immer so beschäftigt gewesen. Er hatte ihren Kinderwunsch auch nicht wirklich ernst genommen. Er hatte gedacht, sie hätten noch alle Zeit der Welt. „Entschuldige, ich wollte dich nicht daran erinnern.“, sagte Shiho als sie merkte, dass er irgendwie getroffen aussah. „Schon gut. Es ändert ja nichts.“ Shinichi versuchte tapfer zu wirken, aber es war schwerer als er zuerst angenommen hatte. Gerade hier, in der Gemeinsamen Wohnung von Ran und ihm. Überall waren Sachen, die schmerzhafte Erinnerungen in ihm hervor riefen. Aber er musste sich zusammenreißen. Er brauchte einen klaren Kopf, wenn er diesen Fall lösen wollte. Shinichis Blick fiel auf die Schlafzimmertür. Er würde da rein gehen müssen. Ob er wollte oder nicht. Um nachzuvollziehen, was geschehen war, musste er den Tatort sehen und versuchen alles genau zu analysieren. Mit zitternden Knien und erschreckend langsam, ging er auf das Schlafzimmer zu. „Shinichi, vielleicht solltest du das lieber lassen.“ Shiho sah ihn besorgt an. Sie befürchtete, dass er das nicht verkraften könnte. Doch Shinichi schüttelte entschlossen mit dem Kopf. „Es muss gehen.“ Seufzend folgte ihm Shiho und irgendwann waren sie wirklich im Schlafzimmer angekommen. „Großer Gott...“, entfuhr es Shinichi, als er sich im Raum umsah. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, dass hier so viel Blut war. Er wusste, jetzt wo er genauer darüber nachdachte, auch gar nicht mehr, wo genau Ran der Schuss getroffen hatte. Na toll, wie sollte er den so diesen Fall lösen? „Megure hat neulich im bei der Befragung vom Professor erwähnt, dass es ein Schuss mitten zwischen die Augen war. Das würde auf jeden Fall das Blut erklären.“ Shiho kniete sich zu der Stelle runter, die als der Ort markiert war, wo Ran gelegen hatte, sie sah nicht, dass Shinichi zusammen gezuckt war. „Es könnte aber auch gut sein, das etwas von dem Blut von dir war. Deine Kopfverletzung ist ja sicher nicht ganz ohne Spuren geblieben, oder?“ Sie sah ihn an, er war leichenblass. „Shinichi. Wenn du damit nicht umgehen kannst, dann wirst du diesen Fall nicht lösen können.“, stellte Shiho seufzend fest und blickte ihn an. Shinichi räusperte sich. „Es geht schon.“, presste er tapfer hervor und blickte sich im Raum um. „Gehen wir davon aus, dass der Mörder geplant hat, Ran umzubringen.“ „Das sollten wir besser nicht.“, wiedersprach Shiho. „Er könnte es genau so gut, auch auf dich abgesehen haben.“ „Warum dann der Brief?“, erkundigte sich Shinichi. „Er muss mit PC geschrieben worden sein, sonst hätte die Polizei ja die Handschrift vergleichen können. Und er wird die Nachricht sicher nicht erst hier auf meinem Laptop geschrieben haben, oder?“ „Vielleicht hat er ihn ja einfach geschrieben, für den Fall, dass er statt dir, Ran erwischen sollte?“ Auf jeden Fall, war es gut möglich, dass es dem Täter egal war, welchen von beiden er traf. Nicht zuletzt, wegen der Verletzung von Shinichis Kopf, die ja auch hätte tödlich enden können. Shinichi schüttelte mit dem Kopf. „Das glaube ich nicht.“ Er ging zum, noch immer geöffneten Schrank, der und dessen Inhalt ebenfalls voll war, mit Rans Blut. „Ich gehe davon aus, dass er hier im Schrank auf Ran gewartet hat. Ich meine, es ist ja allgemein bekannt, dass Frauen sich immer als erstes umziehen, wenn sie von irgendwo nach Hause kommen.“ Shinichi fing sich einen bissigen Blick von Shiho ein, die das irgendwie als Beleidigung aufgefasst zu haben schien, sie sagte aber nichts, sondern blickte ihn nur weiterhin gespannt an. „Also. Ran hat den Schrank geöffnet, um sich neue Sachen raus zu nehmen und den Moment ihrer Überraschung, als sie diese fremde Person im Schrank entdeckte, nutzte er um sie zu erschießen. Ob der Schuss direkt zwischen die Augen nur geplant oder ein Zufall war, lasse ich mal dahingestellt.“ Er sähe zumindest keinen Grund dafür, jemanden absichtlich gerade dort zu erschießen. Außer vielleicht, dass man sich dann sicher sein konnte, dass das Opfer auf jeden Fall nicht wieder aufstand, geschweige denn gerettet werden konnte. Aber da gab es auch noch andere Stelle dafür. „Dann...“ Shiho erhob sich und ging zur offnen Tür. „Dann musste er damit rechnen, dass du angestürmt kommst. Er hatte also nicht viel Zeit. Er stürmte also aus dem Schrank und versteckte sich vermutlich hinter der Tür, die ja nach innen aufgeht und ihn somit verdecken würde.“ Sie sah sich kurz um. „Er muss das Rohr also bereits zuvor da hin getan haben, den so schnell, konnte er unmöglich irgendwie ein Eisenrohr her nehmen.“, schlussfolgerte sie und erhielt ein Nicken seitens Shinichi. „Er hat nicht geschossen, weil er mich ja nicht unbedingt umbringen, sondern nur bewusstlos machen wollte. Lange genug, damit er abhauen konnte aber möglichst so, dass ich überlebe, damit ich unter Rans Tod leiden kann.“, erkannte Shinichi seufzend. Das war das erste Mal seit langem, dass es ihm keinen Spaß machte, den Tathergang zu rekonstruieren. „Es musste aber jemand gewesen sein, der dich sehr gehasst hat und dem es auch egal gewesen währe, währst du doch an dieser Verletzung gestorben. Denn es ist ja allgemein bekannt, dass ein Schlag mit einem harten Gegenstand auf den Hinterkopf lebensgefährlich sein kann.“, überlegte Shiho. Sie blickte kurz hinter die Tür, dort war nichts zu erkennen, was ihnen weiter helfen könnte. „Ich frage mich nur, wie kann man einfach so mit einer Waffe und einem Eisenrohr in der Hand aus einem Haus stürmen, indem gerade ein Schuss gefallen ist?“ Das wollte ihr irgendwie nicht so ganz in den Kopf gehen. „Vermutlich hat der Mörder beides zwischen seiner Gürtelschnalle und der Hose befestigt. Wenn er dann eine lange Jacke drüber gezogen hat, dann fiel es sicher nicht so auf. Vermutlich musste er auch nicht weit fliehen. Er hatte sicher irgendwo ein Auto.“, überlegte Shinichi. „Er hat also die Nachricht für dich, irgendwo hier abgelegt, hat dann alles so präpariert, wie du es gerade gesagt hast und ist schnurstracks geflüchtet. Doch vermutlich hat er alles getan um nicht auf zu fallen. Er wird also möglicherweise ganz normal durch die Gegend gelaufen sein, als er das Haus verlassen hat.“ Nur so konnte sich Shiho jedenfalls erklären, wenn es kam, dass niemand einen verdächtigen bemerkt hatte, weder im Haus, noch auf der Straße. Shinichi nickte. So in etwa musste es wohl abgelaufen sein. Doch das brachte sie nicht wirklich weiter. Irgendwie musste er aus Megure oder Takagi die Beweise rauskitzeln. Vielleicht sollte er auf die Tränendrüse drücken? Aber vor all den Leuten? Nein, sicher nicht noch einmal. Es reichte schon, dass er im Krankenhaus so ausgerastet war. „Hey! Was macht ihr hier?!“ Erklang plötzlich die eiskalte Stimme einer Frau, die Shiho sofort erstarren ließ. Shinichi drehte sich um. Vor ihm stand eine bildhübsche blonde Frau mit eiskalten blaugrauen Augen. Ihr hübsches Gesicht zierte im Moment eine wütende Miene. „Das hier ist kein Tatort und kein Spielplatz.“ Die Fremde Frau verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Shinichi abwartend an, die verschreckte Shiho ignorierte sie gekonnt. Shinichi rappelte sich auf. „Ich bin Shinichi Kudo. Der Mann von der Frau, die hier ermordet wurde.“, erklärte er. „Verstehe. Mein Name ist Lillian Brown - FBI Agentin.“, sagte die Frau mit ihrer kalten Stimme. „FBI?“, wunderte sich Shinichi. „So ist es.“, nickte Lillian. „Wir glauben, dass das hier kein Gewöhnlicher Mordfall war. Wir vermuten dahinter eine totgeglaubte Verbrecherorganisation. Daher wurde ich hier her geschickt um das zu überprüfen.“ Shinichi musterte die Frau einen Moment misstrauisch. Sie sah nicht aus wie eine FBI-Agentin. Sie erinnerte eher an ein europäisches Topmodel. Obwohl ihr Gesichtsausdruck schon an den eines FBI-Agenten erinnerte, der schon viel erlebt hatte, trotzdem. Shinichi hatte irgendwie das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte und Shiho schien das ähnlich zu sehen, wenn Shinichi sie so betrachtete. „Geht es Ihnen nicht gut? Sie zittern ja.“ Lillian hatte sich nun doch an Shiho gewandt, die keinen Ton hervor zu bringen schien. „Warten Sie, ich bringe ihnen ein Glas Wasser. Das ist Ihnen doch recht, oder? Es ist ja schließlich ihre Wohnung.“ Die FBI-Agentin blickte Shinichi kurz an, doch dieser nickte nur und so verschwand sie kurz und kam mit einem Glas voll Wasser zurück, welches sie Shiho fürsorglich reichte. „Also!“, begann sie dann. „Was genau tun Sie hier? Wollen sie etwa irgendwelche Beweise vernichten?“ Shinichi schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin Detektiv und ich will herausfinden, wer meine Frau ermordet hat. Versuchen Sie nicht, mir das ausreden zu wollen! Ich habe mich entschieden und egal wie sehr sie auch versuchen mich zu behindern, ich werde den Mörder meiner Frau finden.“, brachte er entschlossen hervor. Die Agentin seufzte. „Ich hab schon gehört, dass so etwas kommen würde. Aber gut, ich habe nicht vor, jemanden aufzuhalten. Wenn ihr euch unbedingt umsehen wollt, bitte. Aber behindert meine Arbeit nicht!“ „Werden wir nicht.“, versicherte Shinichi. „Allerdings hätten wir noch einige Fragen.“ „Welche?“, wollte die Agentin wissen. „Was haben Sie schon gefunden?“, entgegnete ihr Shinichi, während Shiho das Glas auf der Kommode abstellte und sich halbwegs wieder fasste, ihre BO Vergangenheit machte sie offenbar immer noch empfindlich für solche merkwürdigen Persönlichkeiten, wie die FBI-Agentin. „Eigentlich nichts.“, musste Lillian zugeben. „Noch nicht! Aber wir Arbeiten daran.“, versicherte sie. „Keine Fingerabdrücke? Die Mordwaffe? Oder das Eisenrohr?“, fragte Shinichi fassungslos. Es konnte doch nicht sein, dass sie nach so langer Zeit, noch gar nichts gefunden hatten. „Nein. Nichts dergleichen. Zumindest nichts, was mit dem Mordfall zu tun hat.“, war die gelassene Antwort. „Und Verdächtige?“, wollte Shinichi weiter wissen. „Die gibt es wie Sand am Meer. Sie wissen doch sicher wie das funktioniert. Ohne Beweise, kann man die Verdächtigen nicht eingrenzen.“ Die Ruhe mit der die Agentin sprach, brachte Shinichi zur Weisglut. Was dachte sich diese Frau eigentlich? Es ging hier immerhin um einen Mord. „Aber, wenn wir gerade mal dabei sind. Was ist mit Ihrer hübschen Freundin hier, hat die ein Alibi?“, wendete sich Lillian an Shiho. „Nein, aber Ai war es nicht.“, sagte Shinichi, noch bevor Shiho etwas sagen konnte. „Ah, Sie heißen also Ai?“ Die Agentin ignorierte Shinichi. „Nein, mein Name ist Shiho Miyano.“, erklärte Shiho. „So? Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Sind Sie nicht auf Bewährung?“, erkundigte sich Lillian weiter. „Diese Strafe war absolut ungerecht. Ai hat niemals jemanden selbst getötet und sie hat wieder gut gemacht, was sie damals getan hat. Außerdem ist die Bewährung fast abgelaufen.“, rief Shinichi erneut dazwischen und wurde erneut von der FBI Agentin ignoriert. „Also, Miss Miyano. Haben sie ein Alibi für die Tatzeit, oder nicht?” „Nein, habe ich nicht.“, entgegnete Shiho. „Ich bin sogar hier in der Nähe gewesen. Wollen sie mich jetzt festnehmen?“ „Nein. Noch nicht.“ In den Augen der FBI Agentin funkelte plötzlich etwas. Doch dann räusperte sie sich. „Inspektor Takagi wird sicher gleich hier sein, er wird sich nicht freuen, sie zu sehen. Also gehen Sie besser. Im Moment, werden sie hier sowieso nichts finden.“, sagte sie. Shinichi blickte zu Shiho rüber. Diese nickte ihm zu. Im Moment war es sinnlos, hier zu bleiben. Also nickte auch Shinichi schließlich und ging mit Shiho Richtung Wohnungstür. „Ach ja, Herr Kudo?“, rief die Agentin ihnen plötzlich nach. Shinichi drehte sich noch einmal zu ihr um. „Ai, ist ein merkwürdiger Spitzname für jemanden, der NUR eine Freundin ist, oder?“ Shinichi wusste worauf sie anspielte, aber er wusste ja, warum er es vorzog, Shiho mit Ai anzusprechen. Also drehte er sich einfach wieder um und ging mit Shiho nach draußen. „Hast du auch das Gefühl, dass man dieser Frau nicht vertrauen kann?“, wendete er sich schließlich an Shiho. „Sie ist merkwürdig.“, nickte diese jedoch nur. „Wieso hast du ihr eigentlich so bereitwillig gesagt, dass du kein Alibi hast und zum Tatzeitpunkt in der Nähe warst?“, wollte Shinichi plötzlich wissen. „Hätte ich lügen sollen?“ „Nein. Aber...“ „Aber was, Shinichi? Du weißt, dass ich noch fast drei Jahre Bewährung habe. Wenn ich einen Meineid leiste, dann bin ich in kürzester Zeit im Gefängnis und wenn ich erst einmal im Gefängnis war, dann kann ich meinem Job als Lehrerin gleich vergessen. Es wird so schon schwer.“, seufzte Shiho. Shinichi schwieg. Er hatte lange seine Meinung zu diesem Urteil. Shiho war zwar damals nachweisbar in der BO gewesen, aber sie hatte nie jemanden getötet, auch wenn sie ein Gift entwickelt hatte, dass das tat. Außerdem hatte sie Reue gezeigt und ihm und somit auch der Polizei und dem FBI sehr geholfen. Ohne sie würde die BO wahrscheinlich heute immer noch existieren. Aber so war das Gesetz eben, manchmal, einfach nur unfair... ~~~ Bei Fragen, Anregungen, Kritik oder auch vielleicht Wünsche für das ein oder andere Spezialkapitel einfach in ein Kommi schreiben. ^_~ Ich versuche allen zu Antworten, die mir schreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)