Nächte der Versuchung von sleeping_snake (Integra und Disco?... Let's dance!!!! XDDD) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3: Bei der Arbeit (Zensiert) ----------------------------------------------- An das Animexx-Team: Ich habe es nach gutdünken zensiert. Wenn ihr nicht einverstanden seit, löscht diesen Teil, oder sagt mir was ich sonst noch rausnehmen muss. -------- Für alle die sich auf ein neues Kapitel gefreut haben: Tut mir leid. >.< Aber ich muss auch an die jüngeren Leser denken. -------- Kapitel 3: Bei der Arbeit (Zensiert) Integra glitt schwerelos und in träger Zufriedenheit durch einen tiefblauen, mit funkelnden Pünktchen übersäten Kosmos, als sie unsanft an der Schulter angestupst wurde. „My Lady. - My Lady... Sir Integra. Wachen sie auf. Es ist schon fast acht Uhr.“, erklang Walters geschäftige Stimme. Integra murrte vor sich hin, tastete nach ihrer Bettdecke, zog sie sich über den Kopf und döste wieder ein. Walter war sprachlos. War sein Schützling etwa krank? „Integra. Seit ihr wohl auf?“ ... Keine Antwort. „Soll ich den neun Uhr Termin verschieben? Oder – Was haben wir denn da?“, Walter entdeckte beige Verputzkrümel auf der himmelblauen Bettdecke und blickte rasch kombinierend zur Zimmerdecke. Der Leuchter befand sich in einem jämmerlichen Zustand und könnte jeden Moment auf die noch schläfrige Lady stürzen. Ohne länger über die eventuellen Konsequenzen nachzudenken, packte Walter Integra samt Decke und hob sie mit etwas mehr Mühe als noch vor 20 Jahren aus der Gefahrenzone. Und das keine Sekunde zu früh. Die metallene Halterung zersprang unter dem Gewicht des Leuchters in mehrere Teile, das Elektrokabel riss und warf knisternde Funken. Mit einem dumpfen Aufprall durchstiess er die Matratze, an der Stelle, an welcher noch eben Integra gelegen hatte. Integra die sich solche groben Weckmethoden von Walter nicht gewohnt war, wollte ihm gerade in Grund und Boden schimpfen. Jedoch blieb ihm das erspart, als ihr die plötzlichen Geschehnisse gewahr wurden. Rasch wechselte ihre Stimmung von Wut auf Dankbarkeit, aber auch dieser Zustand hielt nicht lange an. „Könnt ihr mir erklären, weshalb der Leuchter nicht mehr an seinem Platz hängt?“, wollte Walter nämlich wissen und schaute dabei prüfend in ihr Gesicht. „Tut mir leid Walter, aber da ich keine Technikerin bin, kann ich dir diese Frage schlecht beantworten... Äh, Walter. Hättest du die Freundlichkeit mich wieder auf die Erde zu setzen?“, , raste es durch ihren Kopf. Wortlos kam Walter ihrer Bitte nach und stellte sie auf die Beine. „Ich werde unverzüglich den Elektriker kommen lassen.“, meinte Walter. „Ja,... und schau dich doch bitte noch wegen einer neuen Matratze um.“, ergänzte Integra seinen Gedankengang. Walter nickte und strich sich, noch immer nicht ganz überzeugt, über sein tadellos rasiertes Kinn. „Wäre es euch recht, wenn ich euer Frühstück ins Büro bringe oder – chrm, chrm.“, unterbrach er und drehte sich sauber um 180 Grad von Integra weg. Leicht irritiert verlangte diese zu wissen: „Walter, was soll das werden? Was ist in dich gefahren?“ „Nun, Sir. Lediglich der Anstand. Ich würde es sehr begrüssen, wenn Ihr ebenfalls etwas dazu beitragen würdet.“ „Du sprichst in Rätseln Walter.“, verärgert blickte Integra an sich herab und wusste sofort was der gute Walter gemeint hatte. Ihr Bademantel klaffte auseinander und zeigte ihren ganzen reizvollen Körper, der von der zu Boden geglittenen Bettdecke, verhüllt gewesen war. Rasch zog sie sich den Mantelkragen vor der Brust zusammen und dachte mit hochrotem Kopf, was für ein Schatz Walter doch war. Ganz anders, als eine gewisse Person, welche in diesem Anwesen ihr Unwesen trieb. „Wenn mir die Bemerkung gestattet ist, möchte ich sie bitten einen Arzt aufzusuchen, da mir eine nicht zu übersehende Veränderung ihrer... Hautfarbe aufgefallen ist... Seit ihr wieder salonfähig?“, meldete sich Walter zu Wort. Geduldig auf eine Antwort wartend. „Ja bin ich... Arzt? Tut mir leid Walter, aber ich fühle mich blendend. Es besteht keinen Bedarf.“, antwortete Integra und nahm sich gleich vor, die Angelegenheit zu überprüfen, wenn Walter gegangen war. Dieser hatte sich ihr wieder zugewandt und in seinem vom Alter ergrautem Gesicht, spiegelte sich aufrichtige Sorge und ein Schuss Misstrauen wieder. „Soll ich ihnen nun eine Kleinigkeit ins Büro bringen?“, fragte er stattdessen noch mal. Er wusste nur zu gut, dass sie ihm oder sonst irgendjemandem keine noch so kleine Schwäche offenbaren würde. Er konnte ihr nur einen gut gemeinten Ratschlag geben. Was sie damit anfing, musste sie schon selbst entscheiden. „Neun-Uhr-Termin sagtest du? Gut. Gut... Ja, bring mir was Kleines um halb neun ins Büro. Und vergiss die Matratze nicht. Ich bin nicht scharf auf Zimmer-Camping. Danke Walter.“, beendete sie das Gespräch. Walter verneigte sich leicht und verabschiedete sich mit den Worten: „Sehr wohl, Sir Hellsing.“ *** Währenddessen lag Alucard in seinem Sarg und schlürfte gierig an einer Blutkonserve. Als diese leer war, schleuderte er sie achtlos durch den Raum, zu den unzähligen Anderen. Er ärgerte sich grausam über letzte Nacht und über sich selbst. Natürlich war ihm bewusst, dass er eine zügellose Kreatur war... Aber die Kontrolle verlieren? Noch einmal versuchte er sich genauer an die Geschehnisse zu erinnern... Gespräch, Idee, Integra, Busen, Rot... Ein roter Nebelschleier überdeckte die nachfolgenden Eindrücke und wurde erst dann wieder klar, als er von der Decke, beziehungsweise vom Leuchter baumelte. Er war ziemlich geschwächt wieder im Kerker gelandet und leerte fast seinen gesamten Blutsvorrat für diesen Monat. Natürlich hätten es auch 3 – 4 Stunden Schlaf im Sarg getan um wieder zu Kräften zu kommen. Damit hätte er aber mit dem besten Willen ihren Geschmack nicht von der Zunge bekommen. Leider war der Ersatz ziemlich schwach. Im Vergleich zu ihrem edlen, samtig weichen und zugleich schweren, beinahe aufdringlichen, blumigen Geschmack, war es Abwasser. Alucard atmete tief durch. Er hatte sich gehen lassen und sich und seinen Fluch vergessen. Wäre er nicht gebunden gewesen, hätte er sich diese zarte Knospe schon bei ihrer ersten Begegnung geholt. Pädophil oder nicht, es wäre nur ein weiteres, kleines Strichlein auf Satans Sündenliste, mit seinen unzähligen Vergehen gewesen. Rasch warf er einen Blick auf seine Handschuhe und stellte nüchtern fest, dass die eingestickten Pentagramme aufgeglommen waren. „Die kleine Lady ist heute wohl sehr empfindlich.“, Wenn das Siegel schon auf Gedanken an längst vergangene Ideen reagierte... Ein Schmunzeln wanderte über seine Lippen. Er konnte nicht anders. Eigentlich störte es ihn, dass sie sich so gegen ihn sträubte. Aber es hatte auch seinen ganz speziellen Reiz. Er war ein Jäger. Jede Schwierigkeit war eine Herausforderung. Er würde sich nicht mit einem kleinen Sieg zufrieden geben. Er wollte sie ganz und gar. Jede noch so kleine Hautzelle von ihr, sollte sich nach ihm verzehren. Mit der gleichen Intensität wie der seinen, sollte die Begierde in ihren Eingeweiden brennen. Ihrer ganzes Leben lang. Ein extrem seltenes Gähnen, liess ihn in seinen Gedanken inne halten. Er war müde und würde nicht vor der Abenddämmerung wach sein. Träge legte er sich bequemer hin. Mit der Hand an der Waffe war er in nu eingedöst. *** Integra hatte an diesem Tag mehr zu tun als sonst schon. Oder kam ihr das nur so vor, weil sie so müde war? Inzwischen musste sie schon mehrere Liter Schwarztee intus haben. Leicht zittrig, zündete sie sich eine ihrer speziellen Zigarren an und zog geniesserisch den ersten Rauchschwall in ihre Lungen. Geschäftig überflog sie einen Polizeibericht und suchte in der Waffenkartei des Militärs nach neuen, verbesserten Handgranaten. Im Geiste war sie schon unterwegs ins Schlafzimmer, um an der neuen Matratze zu lauschen, als Walter in aller angemessenen Eile zur Tür herein stürmte. „Sir Hellsing!“, rief er auf dem Weg von der Tür zum Schreibtisch. „Ein Einsatz der Kategorie B. Hier sind die aktuellen Ergebnisse der Polizei und der Armee.“ Bei Integra angelangt, legte er ihr eine eilig zusammengestellte Akte auf das Pult. „Kategorie B? So schlimm? Ist Alucard informiert worden?“, fragte sie, während dem sie die Notizen und Satelliten-Fotos durchblätterte. „Zu allen drei Punkten „Ja“. Alucard wird in diesem Moment geweckt. Der Unterschlupf der Bande ist auf einem verlassenen Industriegebiet. Die Gouls nicht mitgerechnet fünf Stück.“, informierte Walter. „Dreckige Bastarde! Das trifft sich aber trotz allem ganz gut. Alucard soll ihnen ruhig die Hölle heiss machen. Suchen und vernichten.“ „Sehr wohl, meine Herrin.“, kam es aus der dunklen Ecke neben der Zimmertür. Integra ignorierte ihn und sagte zu Walter: „ Das Gelände ist verlassen. Hast du die Genehmigungen für den Angriff?“ „Schon bestätigt. Wir haben freie Bahn. Keine explosiven Chemikalien.“ „Gut. Was weiss die Presse?“. „Militärübungen. Wie viel Mann schicken wir?“ „Alucard, fünfhundert Soldaten, komplette Ausrüstung. Zwei Hubschrauber. Gelände abriegeln, Zivilisten fernhalten. Gouls aufspüren und unschädlich machen. Er macht die Freaks fertig. Noch Fragen?“, Integra blickte auf. „Nein, Sir.“, meinte Walter. „Kommst du mit?“, meldete sich Alucard zu Wort und lehnte lässig, mit vor der Brust verschränkten Armen, unter dem Portrait von Integras Vater. Integra blickte ihn eisig an und antwortete zähneknirschend: „Natürlich werde ich anwesend sein. Wie bei jedem Auftrag. Das ist meine Pflicht als Leiterin der Hellsing-Organisation.“ „Ja natürlich. Bitte verzeiht mir die offensichtliche Frage.“, meinte Alucard leichthin. Integra kochte innerlich. Anscheinend hatte er ihre Gedanken aufgeschnappt. So offensichtlich waren ihre Ab-sichten. Alucard schmunzelte noch eine Ecke breiter. Walter der nur die spannungsgeladene Atmosphäre wahrnahm, fühlte sich sehr fehl am Platz und versuchte auf seine Weise die Stimmung zu lockern. „Bevor ich es vergesse. Es ist noch ein Brief für sie persönlich durch die Bombenkontrolle gekommen, Sir Hellsing. Wenn -“. „Das muss jetzt warten Walter, überprüf den Inhalt, ich habe jetzt einen Auftrag zu überwachen.“, Integra stampfte an den beiden Männern vorbei und warf, in Gedanken, an Alucard gewandt, folgende Drohung in seinen Empfangsbereich. , erklang Alucards Stimme in ihren Kopf. Klipp und Klar. Schon knallte die Tür hinter Integra zu. Dem armen Walter war das alles ein Rätsel. Fragend und mit verwirrtem Gesichtsausdruck blickte er zu seinem ehemaligen Partner hoch. Dieser grinste noch immer und meinte bloss: „Und ich muss den Auftrag noch erledigen.“ „Plopp“ und weg. Walter stand mutterseelen allein im Büro und war genau so schlau wie zuvor. *** Integra hatte sich eine Kugelsichere Weste ungelegt, warf sich ihren olivfarbenen Umhang über die Schultern, schnallte sich ihr Schwert an und verstaute eine Fünfmillimeter im Schulterhalfter. Mit wehendem Haar, schritt sie über die Einfahrt auf den Rolls Royce zu und wies den Chauffeur an, Gas zu geben. Innerhalb einer Viertelstunde hatten sie London verlassen und hielten mit quietschenden Reifen und einer halben Drehung, vor einem drei Meter hohen Maschendrahtzaun an. Integra stieg aus und musste sich erst einmal an die Autowand lehnen. Sie nahm sich fest vor, seine Akte zu überprüfen. Sie ging jede Wette ein, dass er einmal Rennfahrer gewesen war... Und überhaupt wie kam die alte Karre auf solche Geschwindigkeiten? <... Walter!> Hatte er nicht erwähnt, dass er einen neuen leistungsfähigeren Motor testen wollte? Sie vertrieb den Gedanken und schaute sich um. Die Soldaten liefen geschäftig hin und her. Einige bewachten den Durchgang, der in den Zaun gemacht wurde, Andere informierten sich per Funkgerät bei den anderen Einheiten. Integra schritt auf den Einsatzleiter zu, nachdem sie ihn ausfindig gemacht hatte. Die Männer an denen sie vorbei kam, salutierten pflichtbewusst und beeilten sich wieder an die Arbeit zu gehen. Man sah ihr ihre Wut zwar nicht an, aber die Wellen die von ihr ausgingen sprachen eine sehr deutliche Sprache. „Lagebericht.“, verlangte Integra. „Sehr wohl, Sir Hellsing. Das Gelände ist komplett umstellt. Alle 10 Meter wurden Posten aufgestellt. Die Hubschrauber sind bereits im Einsatz. Zwei Sondertruppen wurden eingeteilt um das Geländeinnere zu durchforsten und die äussere Umgebung und die anliegenden Dörfer sauber zu halten. Es wird auf alles geschossen was nicht mehr Mensch ist.“, kann es wie aus der Pistole geschossen. „Sehr gut. Ist Alucard auch schon im Einsatz?“, Integra schaute sich die Geländekarte an. Das Grundstück war quadratisch angelegt. Ihre Truppe hatte sich an der Nordfront stationiert. Die Hallen und die Fabrik, mehrere graue Klötze, bildeten den Mittelpunkt. An Zaun entlang verlief ein dichtes Wäldchen, das früher den Lärm der Maschinen gedämpft hatte. Jetzt war es ein kleines Problem für die Übersicht. Aus diesem Grund war der Zaun aufgeschnitten worden. Um die durch den ungewöhnlichen Lärm angelockten Gouls ins Kreuzfeuer zu nehmen. „Ja Sir. Er ist über Funk erreichbar. Soll ich nachfragen?“ „Das ist ja mal was ganz Neues. Wer konnte ihm das Ding den aufschwatzen?“, ungläubig blickte sie den jungen Mann an. „Nun ja, um ehrlich zu sein, er selbst hat darauf bestanden und verlangte zudem, dass sie sich sofort nach Ankunft melden.“, leicht verlegen richtete er ihr den versteckten Befehl aus. , kam es Integra, <Über Funk was? Damit DU mich triezen kannst, während ich hier nicht einmal anständig aus der Haut fahren kann. Weil es sonst jeder mitbekommen kann. Ganz clever.> „ALARM!!!“ „Alle Mann auf Gefechtsstation! Gouls auf zehn Uhr!“ Integras Geist hatte sich augenblicklich geklärt. Rasch nahm sie Helm und Gesichtsmaske mit integriertem Nachtsichtgerät entgegen. Mit gezogener Waffe ging sie hinter der Barrikade aus Militärjeeps in Schussposition. Sie verharrte wie alle anderen Anwesenden und starrte angestrengt in die von Scheinwerfern erhellte Nacht hinaus, alle Nerven auf Kampf getrimmt. - Da! Plötzlich war die gesamte Westflanke von wankenden Schatten übersäht. Man hörte die stöhnenden und heulenden Laute der Untoten, die gekommen waren, um ihren Hunger auf frisches Fleisch und Blut zu stillen. Mit grimmiger Erwartung umklammerte Integra den Griff ihrer Waffe noch fester und horchte auf das Signal des Spähers. In das näher kommende Gejammer mischten sich die schlurfenden Schritte von circa 100 Paar Füssen. Nun konnte man die violett glühenden Augen sehen. „FEUER!!!“ Um Integra herum knallte es. Zuerst schossen die hinteren Reihen. Dann kam ihre vordere Front. Wie es in den Manövern geübt wurde: Die eine Reihe schoss die andere lud nach. Ihre Schüsse verhallten als letzte, wurden aber immer mit einem Treffer belohnt. Leider war dies nur der Anfang. Von irgendwo her ertönte es: „FEUER EINSTELLEN!!! ALLE MANN IN DECKUNG!!! FORDERE FRONT: HAND-GRANATEN BEREITHALTEN!!!... WERFEN!!!“ *** An einem viel ruhigeren Ort, in einem der verlassenen Lagerhäuser, drangen die Ge- räusche des Massakers nur gedämpft an Alucards Ohr. Er erwartete ein anständiges Blutbad. Gemächlichen Schrittes drang er in die Dunkelheit ein. Vereinzelt fielen einige Mond-strahlen durch die hoch angelegten Kunststofffenster. Diese Vampire hier, waren gar nicht so blöd wie man vermuten könnte. Ein gutes Versteck. Ein guter Hinterhalt. Der ungebetene Gast war schon von weitem zu sehen, man selbst bildete kein sichtbares Ziel... Aber nur solange man von normalen Menschen ausging. Alucard hatte sie schon längst aufgespürt. Zwei kauerten auf den Querbalken der Stützpfeiler des Daches als Scharfschützen. Einer stand hinter der zweiten Säule von Links und ein Vierter befand sich hinter dem Eingangstor, durch welches er soeben geschritten war. In einigem Abstand davon blieb er stehen. Er hatte schon lange keinen solchen Job mehr gehabt. Er würde ihn in vollen Zügen geniessen. Schliesslich würde es sicher wieder eine kleine Ewigkeit dauern, bis sich eine weitere Gruppe von Idioten hervorheben würde. Auch wenn sie nicht mal mittelmässig waren, er würde sie nach allen Regeln der Kunst eliminieren. Es war Show –Time. Mit ruhiger Stimme sprach er in den Raum: „Zeigt euch ihr Missgeburten. Ich weiss, dass ihr hier seit.“ Wie erwartet wurde das Tor mit quietschenden Angeln zugestossen und fiel polternd ins Schloss. Ein hagerer Teenager im typischen Hip–Hoper Look, also weiter Pullover mit Kapuze, Jeans, die ein gutes Stück unter dem Gesäss anfingen und in wulstigen Falten auf überdimensionalen Turnschuhen halt suchend aufhörten, lehnte lässig am Tor. Zudem war er mit einem 20 Zentimeter langen Armeemesser ausgestattet, mit welchem er sich demonstrativ die spitz zulaufenden Zähne säuberte. Der Angreifer hinter der Säule trat nun auch hervor. Ebenfalls ein Teenager. Weiblich. Sie hatte kurze, blondierte Haare, eine Baseballmütze auf, trug ein viel zu enges Top, das durchschimmerte, einen knappen Rock mit Leggins darunter und ihre Füsse steckten in schweren Springerstiefeln. In den Händen hielt sie je einen Elektroschocker. In angespannter Haltung bewegte sie sich langsam auf Alucard zu und leckte sich dabei über die blutrot geschminkten Lippen. Dieser musterte sie kurz und kam zum Schluss, dass Integra eine wesentlich bessere Figur machte als das Weibsbild vor ihm. „Hast dich wohl verlaufen, du Witzfigur.“, höhnte der Junge. Er löste sich von dem Tor und fing an, ihn mit dem Mädchen einzukreisen. Beide waren sehr siegessicher und liessen es sich nicht nehmen, einwenig mit der scheinbar hilflosen Beute zu spielen. „Hey, Alter. So wie du rumläufst... wolltest wohl zum Fasching oder suchst du den Idioten-Klub?“, während er sprach zwinkerte er seiner Begleiterin zu, welche ihm mit einem Kuss und einem viel sagenden Augenaufschlag antwortete. „Na ja. So wie du aussiehst hab ich ihn schon gefunden.“, Alucard hatte eigentlich vorgehabt das hilflose Opfer zu mimen... Egal; er war eh ein schlechter Schauspieler. Der Grünschnabel bettelte geradezu danach eingestampft zu werden. „... Was fällt dir ein, du Arsch!?“ Mit einem wütendem Knurren stürzte sich der Beleidigte, mit gezücktem Messer auf Alucard. Dieser wich mit traumtänzerischer Sicherheit aus und liess ein freudiges Lachen ertönen. Nach mehreren vergeblichen Angriffen, schnauzte der Junge: „Tina! Beweg deinen Hintern und hilf mir!“ Tina, die bis jetzt nur gespannt zugeschaut hatte, fiel nun auch voller Elan in die Kampfhandlung ein. Sie war um einiges geschickter als ihr Freund. Sie griff mit katzengleicher Fertigkeit an und wusste ihre Waffen gut einzusetzen. Sie war schwer zu durchschauen und trieb Alucard immer näher an die Aluminiumwand. Die Gesichter der Jungendlichen glühten siegessicher, als Alucard nicht mehr weiter ausweichen konnte. Tina fragte mit melodiös, schmeichelnder Stimme: „Hey. Jack. Was hast du jetzt vor?“ „Ganz einfach. Ich schlitz der Arschfresse den Wanst auf.“ Gesagt... Die Klinge sauste wie ein silberner Strahl durch die Luft und färbte sich rubinrot, als sie sich durch Leder, Stoff und Fleisch frass. Alucard japste noch immer grinsend auf, liess sich schwer gegen die Wand fallen und rutschte schleifend zu Boden. Mit erschlafften Gliedern und ins Gesicht geglittenen Hut, blieb er regungslos liegen. Tina warf sich freudig an Jack und verschlang ihn beinahe mit heissen Küssen. „Na Babe, wie hab ich das gemacht?“ Selbstgefällig fasste er ihr an den Po und zog sie enger an seine Hüfte. „Grossartig mein Held.“, säuselte Tina und fingerte an Jacks Schritt herum. Dieser genoss es sichtlich und zog eine Schnute, als sie sich von ihm löste und ihr Mobiltelefon mit eingebauter Kamera aus der Rocktasche kramte. „Dein Hobby ist noch kranker als das hier, Süsse.“, meinte Jack. Grinste aber wohlwollend vor sich hin, als Tina lachend meinte: „Ach,...verpiss dich doch. Du stehst genau so darauf wie ich. Wann bekommt man wieder die Gelegenheit eine so crazy Leiche vor der Linse zu haben?“ Sie kniete sich vor Alucard nieder und fragte mit leicht geneigtem Kopf. „Mal ehrlich hast du jemals einen noch dämlicheren Hut gesehen als diesen hier?“ „Ja... der meiner Grossmutter.“ Beidseitiges Gelächter. „Der stört. Weg damit.“, leicht erregt strich ihre Zunge über die Oberlippe. „Ich will dein Gesicht sehen toter Mann.“ Noch bevor ihre Fingerspitzen das rote Leder berühren konnten, schnellte Alucards Hand hervor und schloss sich mit roher Gewalt um die schmalen Finger. Geschmeidig erhob er sich und zog die sich windende und vor Schmerz und Überraschung schreiende Tina mit in die Höhe. Er hielt sie gut 10 Zentimeter über den Boden fest. Beide Teenager starrten mit Grauen erfüllten Gesichtern. Starrten auf den vermeintlich Toten und auf seine Faust, welche sich zerstörerisch fester ballte und die eingequetschte Hand in einen einzigen unförmigen, bluttriefenden Fleischklumpen verwandelte. „Dämlicher Hut?“ „...Scheisse! Der Typ lebt noch!?“ Jacks Stimme klang hoch und schrill. ************ZENSIERT************ Von Panik gepackt stolperte Jack rückwärts. Weg von dem kleinen Aschehäufchen und schrie verzweifelt zur Decke hoch: „Schiesst! SCHIESST! Knallt den Phychopaten ab! LOS!!! LOS DOCH!!!“ Die bis jetzt im Hintergrund gebliebenen Scharfschützen; liessen sich nicht lange bitten und feuerten mit tödlicher Präzision auf Alucard. Gelächter. Dieser lachte laut als ihn die Kugeln die Haut in Fetzen rissen und sich seine Kleider mit seinem Blut tränkten. Lachte, als er seine 40 Zentimeter lange Casul aus dem tiefen seines Umhangs zog und auf die nicht älter als zwölf Jahre wirkenden Schützen richtete. Lachte, als sich je eine seiner Silberkugeln einen Weg durch Herz und Stirn der kindlichen Vampire bahnte. Lachte, als die zu Staub zerfallenden Leiber mit einem Seufzer auf ihn herabrieselten, die Schusswaffen polternd echoend neben ihm zu Boden fielen und er lachte immer noch, als er sich Jack zuwandte. Dieser blickte ihn an und musste mit ansehen, wie sich die von Waffen zugefügten Wunden schlossen und selbst die zerrissenen Nähte der Kleider sich wieder zusammenfügten. Das vergossene Blut waberte in dunstigen Wolken um Alucard herum und liess seine Gestalt undeutlich erscheinen. Er breitete die Arme aus. Bereit für eine tödliche Unklammerung. Jack konnte keinen Schritt mehr tun, als Alucard unmittelbar vor ihm stand und seine Finger um Jacks Kehle legte. Langsam presste er ihn zu Boden und hockte sich schwer auf seinen Brustkorb. Alucard hielt inne und blickte, geniesserisch die Luft einatmend, auf das Häufchen Elend unter ihm. Das Aroma aus Blut, Asche und blanken, unverfälschten Angstschweiss berauschte aufs Äusserste und versetze ihn in euphorische Stimmung. Oh, wie hatte er den Kampf vermisst! ... Nun ja, es war mehr eine einseitige Abschlachterei von Ungeziefer. Doch dieser Umstand würde seine Verzückung nicht mindern und mit grösster Schadenfreude, würde er sich der qualvollen Folter des kleinen Klugscheissers, diesem Abschaum, widmen. Er würde ein kleines, abergläubisches aber amüsantes Spielchen an ihm ausprobieren. ***********ZENSIERT*********** „Sie hasst mich...“ Aus seiner Westentasche Piepste es misstönend. Etwas ungeschickt, klaubte er das Funkgerät hervor und betätigte den Sprechschalter: „Ja?“, meinte er mit rauchiger Stimme. „ALUCARD!!! Wo zur Hölle bleibst du? Wir haben hier noch immer jede menge Gouls in Nacken. Mach Schluss und beweg dich hierher.“, polterte Integras Stimme aus dem Gerät und hatte auch schon wieder aufgelegt. Vollkommen ruhig starrte er auf das Funkgerät, erhob sich und zog seine Waffe. Schoss, ohne einen Blick zurückzuwerfen in Jacks Brust. Blieb noch einen Augenblick stehen und flüsterte, leise triumphierend, bevor er verschwand: „... nicht.“ *** Während Integra abwartete dass der Granaten-Hagel endete, regte sie sich arg über den verkorksten Tag auf. Eine nervtötende Aktion kam selten allein. Sie lag noch immer hinter dem Jeep, hatte sich eine Zigarette angezündet und versuchte etwas in den Staubwolken zu erkennen. Man sah kaum noch die Hand vor Augen, geschweige denn einen Goul. Misserable Bedingungen. Fünf Meter von ihr entfernt ertönte auch schon der erste erstickte Aufschrei, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag auf feuchte Erde. Es ging los. Höchste Zeit Alucard auf den Plan zu rufen. Aber zuerst musste sie sich eine günstigere Sicht verschaffen. Die systematischen Angriffe verebbten und man hörte nur noch wie vereinzelt um sein Leben geschossen wurde. Vorsichtig linste Integra über die Motorhaube und horchte. Immer noch eine misserable Ausgangslage. Langsam griff sie nach dem Funkgerät, wurde aber unerwartet derb von hinten angefallen. Ein Goul hatte sie gepackt und versuchte sie gleichzeitig zu Boden zu ringen und seine fauligen Zähne in ihren Nacken zu versenken. Er hielt sie fest umschlungen und der einzige Grund weshalb er zögerte, sie sich einzuverleiben, mussten die geweihten Kleidungsstücke sein, die sie trug. Trotzdem war es nur eine Frage er Zeit, bis ihm sein morsches Gehirn darüber aufklären würde. Mit einem heftigen Ruck warf sie sich gegen die Umklammerung, soweit bis sie sein linkes Bein zu fassen bekam und zog es hoch. Sie fielen Beide seitwärts zu Boden und der Goul liess Integra los, um sich wieder aufzurichten. Zu seinem Pech, war sie aber nicht so lahm wie er. Sie hechtete hoch, wirbelte Schwert ziehend herum und durchtrennte etwas unsauber den Hals der gottverlassenen Kreatur. Sie blickte aufgekratzt umher. Keine weiteren Angreifer. Sie nahm das Funkgerät zur Hand und bestellte auf ihre liebenswerte Art und Weise Alucard zu sich. Für Mehr fehlte ihr die Zeit. Sie war umstellt. während sie das dachte, drehte sie sich argwöhnisch um die eigene Achse und stiess mit etwas Unnachgiebigem zusammen. „Es geht alles seinen korrekten Ablauf, meine Herrin. Der einzige Grund weshalb hier noch Abfall herum wuselt ist: Der fünfte Hirte ist nicht wie die andern ins Warme gegangen, sondern bei seinen Schäfchen geblieben.“ „Sehr Poetisch. Und im Klartext heisst das: Dir ist einer entwischt.“, interpretierte Integra. „Nein. Er war nicht bei den Anderen und bevor ich ihn aufspüren konnte, hat die holde Maid nach ihrem Erretter gerufen.“, korrigierte er schmunzelnd. „Schnauze halten. - Dein BOSS hat nach dir verlangt damit du ihm den Weg frei räumst, schon vergessen?“, meinte Integra trocken. „Ich bitte vielmals um Vergebung, Sir Hellsing.“ Binnen Sekunden war die Mauer aus Gouls nieder gemäht und Alucard steckte seine Waffe weg. „So, das sollte euch einen Vorsprung verschaffen. Ich empfehle mich, da ich meinen Auftrag noch beenden muss.“ Mit einem spöttischen Grinsen war er auch schon wieder verschwunden. Es ärgerte Integra immer wieder, dass er ihre ganze Mission, so auf die leichte Schulter nahm. Leider konnte sie es sich nicht leisten, weiter über ihn herzuziehen. Direkt vor ihr wurde einer ihrer Männer attackiert und wenn ihm niemand helfen würde, sah es schlecht für ihn aus. Sie entlud ihre Fünf Millimeter und knallte dem Angreifer die Birne von den Schultern. Geschwind eilte sie auf den Mann zu, der verwundet auf dem Rücken liegend eine leichte Mahlzeit abgeben würde. Auf ihrem Weg dahin durchstiess sie mehrere wankende Gestalten mit ihrem Schwert und trennte nötigenfalls einige nach ihr grabschende Hände und Arme ab. „Soldat! Hat er dich gebissen?!“, rief sie über den Lärm der Schüsse hinweg. „Ja Sir - Arrgh!!!“, stöhnte der junge Mann. „Wo?“ Hektisch kniete sich Integra zum Soldaten und mit einem raschen Blick auf Namenszeichen wiederholte sie die Frage: „Wo wurden sie gebissen Soldat Holms?“ „...“, Holms schwieg beharrlich. „Spucks aus du Idiot, oder muss ich dir eine Kugel durch den Schädel blasen, damit ich dich von deinem Problem befreien kann.“, keifte ihn Integra an, da sie keinen Nerv für Ratespielchen hatte. „... Am Hintern,. Verdammt!“ Betreten schaute er zu Boden und Integra musste kurz leer Schlucken. „Sir, hinter ihnen!!!“, rief Holms panisch. Integra sprang auf und schoss auf die sich nähernden Gouls. „Los Mann, Wunde freilegen.“, befahl sie zwischen zwei Schüssen. „WAS???“, meinte Holms erschrocken. „Vorwärts!“ In einer Pause wechselte sie geübt das Magazin und suchte in ihrer Manteltasche nach der Weihwasser Phiole. Nachdem sie eine weitere Reihe Gouls auf Distanz gebracht hatte, wandte sich Integra dem Soldaten zu und erblickte einen knackigen, durchtrainierten Arsch, der von einer sich grünlich färbenden Bisswunde verunstaltet wurde. „Zähne zusammen beissen und nicht ausschlagen.“, sagte sie im grimmigem Ton und träufelte das Weihwasser auf die Pobacke. Das Wasser zischte und dampfte auf der Wunde und Holms wimmerte, schmerzgepeinigt, durch die Zähne hindurch. „Es ist noch nicht vorbei. Still halten.“, Integra zündete sich eine Zigarette an, zog daran bis die Spitze glühte und brannte die Wunde aus. Dann leerte sie den Rest aus der Phiole darüber und erhob sich. „Kannst du weiter kämpfen?“, fragte sie ihn. „Jawohl Sir!“, meinte er voller Überzeugung. „Gut. Und jetzt schau zu, dass du dich hier fort bewegst. Soldat. Für die Queen. Amen.“, sagte sie, wartete bis er die Hose oben hatte und stürzte sich wieder ins Gefecht. Sie achtete gar nicht mehr auf ihre Umgebung und drosch unermüdlich auf ihre Angreifer ein. , zeterte Integra. Ihr sonst so feines Gespür für fragwürdige und skurrile Situationen meldete sich in letzter Zeit immer erst auf den letzten Drücker. Der bislang gewaltige Ansturm auf sie ebbte immer mehr ab. Es folgten ihr immer weniger Gouls und die die es taten, hielten einen gebührenden Abstand. Leider war diese vermeintlich gute Nachricht alles andere als beruhigend. Mit Sicherheit hatte sie sie nicht mit ihrer Schwertkunst vertrieben. Diese Zombies würden ohne mit der Wimper zu zucken, durch ein Säurebecken waten, nur mit der Aussicht auf Frischfleisch. Was hielt sie also zurück? Integra wurde bei dem Anblick klar, der sich ihr bot, dass sie sich wie eine blutige Anfängerin ins Wäldchen Innere hatte treiben lassen. Dieser Umstand liess sie beinahe vergessen, dass vor ihr der fünfte Vampir im Bunde, zwischen den dicht stehenden Bäumen auf einem eineinhalb Meter hohen Leichenberg, bestehend aus ihren Soldaten, thronte. Davor lag, auf welkem Laub, wie so nebenbei Alucard. Der Vampir hatte sich erhoben und keifte verärgert, den am nächst stehenden Goul an: „Ihr nutzloses Pack! Ihr sollt mir kein Weib anschleppen! - Ich will Sir Hellsing!“ Das war ja wohl ein schlechter Witz! Konnte der Tag überhaupt noch schlechter werden? „Der steht vor dir. Du frauenfeindlicher Proll.“, knirschte Integra. „Ach ja? Wenn das so ist, bereite dich auf eine Reise zur Hölle vor... und bevor ich es vergesse. Grüss den Roten von mir.“, meinte der Vampir gelassen, Schritt auf Integra zu und liess es sich nicht nehmen, kräftig auf Alucards Magengrube zu treten. Dadurch floss Blut über dessen halb geöffneten Lippen und ein weiteres Rinnsal trat aus seiner markanten Nase. „Hey du Freak. Ich hab dir nicht erlaubt meinen Diener als Fussabtreter zu gebrauchen. Und demselbigen habe ich auch nicht erlaubt während der Arbeit ein Nickerchen zu machen.“, meinte Integra gespielt entrüstet. „Tja, dieses ‚Nickerchen’ könnte noch ein Weilchen dauern. - Sir -Hellsing.“, näselte er betont ihren Titel. „Ich bitte ein weiteres Mal um Verzeihung meine Herrin. Er wird sie nicht wieder belästigen.“ Wie ein alles verschlingendes schwarzes Loch ragte Alucards imposante Gestalt in den Nachthimmel. Ein einzelner Schuss fiel, ein einzelner Aufschrei erklang und alle ruhelosen Gestalten zerfielen seufzend zu Asche... „Du!... Beweg dich nicht vom Fleck.“, befahl Integra und zeigte unmissverständlich mit der Schwertspitze auf Alucard. Mit einem letzten warnenden Blick zog sie das Funkgerät hervor und meldete allen Einheiten: „Mission beendet. Alle Lebenden sammeln sich am Ausgangspunkt, Verletzte möglichst rasch ins Lazarett bringen und morgen Abend liegt ein vollständiger Bericht auf meinem Schreibtisch. Amen.“ Sie legte auf. Wandte sich zu Alucard: „Ich muss noch etwas mit dem Kommander besprechen, bleib im Hintergrund wie immer... Du machst die Soldaten nervös.“ „Oh... Da fällt mir doch glatt etwas ein... in meinen Räumen wird noch der Bote liegen...“, entsann sich Alucard. „Hast du ihn etwa umgebracht!?“, brauste Integra auf. „Natürlich nicht.“, beschwichtigend hob er die Arme, “Er ist bloss Bewusstlos...Was denkt ihr auch von mir?“ „Zu vieles... und du lässt ihn einfach da unten liegen?“, ungläubig schaute sie ihn an. „Er ist selbst schuld... ich kann es auf den Tod nicht leiden, wenn man mich aus dem Schlaf reisst.“, verteidigte er sich halbherzig. „Verschone mich!“, beendete sie Kopf schüttelnd das Thema. , meldete sich ein kleines verräterisches Stimmchen. „Du musst nur das Schlaflager mit mir teilen und vor mir wach sein, dann wäre es ein leichtes Unterfangen.“ Wie aus heiterem Himmel war er vor sie getreten, hatte sich zu ihrem Mund geneigt und fuhr sacht mit seinen Lippen über die ihren. Mit einem schallenden Aufschlag fuhr Integras Hand in sein Gesicht. „Für so etwas hast du dir den falschen Ort und Zeitpunkt ausgesucht.“ Mit fester Stimme und eisigem Blick wandte sie sich von ihm ab und ging mit herrischem Schritt zum Ausgangspunkt. Da Alucard wusste, dass sie Recht hatte, liess er es auf sich beruhen und wanderte stattdessen als Schatten zwischen den Soldaten umher. Dabei schnappte er deren Gerede und Getuschel auf. Viele von ihnen rühmten seine Integra, andere sprachen mit grosser Ehrfurcht darüber, wie sie mit ihnen gekämpft hatte. Alucard empfand unangemessenen Stolz, als er so hörte, dass seine Herrin unter ihren Männern geachtet und als würdiges Oberhaupt der Organisation angesehen wurde. Nur die alten Knacker der Round Table mussten diese Tatsache noch anerkennen und sich von ihrer veralteten Einstellung verabschieden... Integra sass bereits im Wagen und hatte den Fahrer angehalten zu warten. Sie hatte die Brille abgenommen und rieb sich die Augen. Es war bereits zwei Uhr morgens und sie wollte nur noch ins Bett. Als Alucard neben ihr platz nahm und mit dem Kopf an die Autodecke stiess, klopfte sie an die getönte Glasscheibe, die den vorderen und den hinteren Teil des Wagens unterteilte. Der Chauffeur fuhr in gemässigtem Tempo über die Landstrassen. „Du wolltest mich sprechen?“, fragte Alucard ruhig. „Nein. Eigentlich wollte ich dich anbrüllen und dir in die Eier treten. Aber da ich viel zu fertig dafür bin und ich mir die Nerven sparen will, werde ich dich begnadigen und nur eine monotone Predigt halten und das Treten auf ein andermal verschieben.“, meinte Integra. Schob sich die Brille wieder auf die Nase und lehnte sich entspannt an das weiche Rückenpolster des Rücksitzes. , resigniert seufzte er auf. „Also... Wo fange ich an? ... Erstens: Du hast mich um meinen sauer verdienten Schlaf gebracht. Zweitens: Ich wäre heute Morgen beinahe abgekratzt. Drittens: Ich musste die Kosten dafür übernehmen. Viertens: Ich musste Walter anlügen Und Fünftens: Nur um ein kleines Detail von gestern Nacht zu erwähnen, bin ich jetzt alles andere als stolze Besitzerin, von einem Knutschfleck mit 15 Zentimeter Durchmesser und von dunkelvioletter bis schwarzer Farbe... Ich hoffe dein schlechtes Gewissen hat den Wink mit dem Zaunpfahl mitbekommen.“, sie schaute ihn schräg von der Seite an, „Und bevor ich es vergesse, ist es normal bei dir, dass du Blut aus der Kopfhaut aussonderst während du, du...“ Sie suchte krampfhaft nach den richtigen und möglichst anständigsten Worten. „Ich glaube mir ist das Blut zu Kopf gestiegen oder geschossen, wie du willst.“, meinte er Schulter zuckend. „Du verarscht mich doch! Das ist alles? Du warst aufgeregt?“ Ungläubig, aber mit einem Lächeln auf den Lippen starrte sie ihn an. Ihr ganzer Ärger war bei dieser schlichten und doch ehrlichen Antwort verpufft. Alucard schwieg und kreuzte die Arme vor der Brust und starrte stur geradeaus. Als der Wagen in eine Kurve ging, fiel Integras Kopf an Alucards Oberarm. Verwundert schaute er auf und sah, dass sie eingenickt war. Seine Gesichtzüge nahmen einen sanften Ausdruck an. Vorsichtig hob er seinen Arm und legte ihn stützend um ihre Schultern. Sie wirkte richtig zerbrechlich. Aber wie sie heute bewiesen hatte, täuschte der Eindruck. Integra kuschelte sich näher an ihn, legte sacht eine Hand auf seinen Oberschenkel und döste friedlich weiter. Gestern wäre ihm diese Berührung beinahe unerträglich vorgekommen, doch heute genoss er nur das warme Gefühl, welches er dabei empfand. Er war zu gesättigt vom Blut und vom Kampf zu befriedigt, um auch nur den kleinsten unanständigen Gedanken zu hegen... Viel zu schnell für seinen Geschmack erreichten sie das Anwesen und er stiess Integra sacht an. Wenn auch nur ein Einziger sie so vorfand, würde sie ihm ein Leben lang nicht verzeihen. „Wir sind da. Schlaf in deinem Bett weiter Integra.“ Beide stiegen aus dem Wagen und erklommen die Treppe zum Eingang. Als sie im Empfangssaal vor den beiden Treppen standen, die Alucard wie die Eingänge der Hölle und des Himmels empfand, wollte er sich gerade verabschieden. Wurde aber von Walter unterbrochen, der die nach oben führende Treppe herabeilte und Integra mit einer angedeuteten Verneigung begrüsste. „Sir Hellsing. Ich habe versucht sie zu kontaktieren. Der Brief. Es ist von grosser Wichtigkeit.“, meinte er im gelassenem Tonfall, als er ihr den geöffneten Brief übergab. „Kann das nicht bis Morgen warten, Walter?“, meinte Integra genervt. „ Ich glaube kaum. Bitte werfen sie einen Blick darauf, Lady Hellsing.“, entgegnete er bestimmt. „Gib her.“ Unwirsch griff sie nach dem Umschlag und holte das Schreiben heraus. Während sie die Zeilen überflog, weiteten sich ihre Augen und ihr Mund öffnete sich leicht vor lauter Ungläubigkeit. Zu guter Letzt hielt sie den Brief von sich weg und machte ein Gesicht als ob er sie mit einem mal beissen könnte. Rasch nahm ihn ihr Alucard ab, um für sich den Inhalt zu studieren. Etwas weniger erstaunt sprach er, das Unaussprechbare aus. „Der Vatikan hat Hellsing zum Ball eingeladen?“ ---------- So, ich hoffe ihr seit damit zufrieden, und die Zensierten Stellen gibts eben erst auf den 18. Geburtstag. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)