Die Entstehung der Zombiefarm von CutePanzi (Wie alles entstand....) ================================================================================ Kapitel 20: Die Gedanken sind frei ---------------------------------- "Die sicherste Arbeit hier ist das erfolgreiche Verstecken vor Arbeit. Und ich habe es mir zum Beruf gemacht. Ich kann mit Stolz behaupten, mein Beruf hat mir mehrmals das Leben gerettet." Zitat Niles. Milenia öffnete die Augen. Oder eher, sie glaubte die Augen zu öffnen. Denn was sie sah, konnte sie sich lediglich damit erklären, dass ihr Geist vom Körper getrennt war und sich in einem anderen Raum befand. Einem leeren Raum mit einer verspiegelten Scheibe, die sie von Polizeiverhören kannte. Doch befand sie sich hinter der Scheibe und konnte ungehindert in den Raum sehen. Ihr Körper war dort leblos an einem Stuhl festgebunden. In diesem Moment betrat auch die grüne Statue den Raum. Diesmal bewegte sie sich sogar. Die vielen Augen musterten ihren Körper. Langsam ging die Statue auf sie zu. "Ich sehe, wir sind allein. Loque hielt sein Wort. Seid unbesorgt, es geschieht zu eurem Wohl. Ich kam, euch zu warnen." Die Stimme klang wie die eines sehr alten und weisen Mannes. Milenias Körper bewegte sich. Langsam öffnete der Körper die Augen. "Warnen wovor?" Milenia bekam eine Gänsehaut, als sie ihren Körper ohne ihren Willen sprechen hörte. Die Statue kam den Körper langsam näher. "Verrat. Mein Auge", er deutete auf das große Auge in seiner Brust, "hat Verrat vorhergesehen. Es sah euch fallen, durch einen aus den eigenen Reihen." Milenias Körper wirkte verzweifelt. "Wer sollte uns verraten?" Die Statue schloss die Augen. "Ich kann es euch nicht sagen, ohne den Lauf der Zeit zu verändern." Milenias Körper überlegte kurz. "Und warum habt ihr mich beobachtet?" Die Statue blieb knapp vor dem Körper stehen. "Ich habe über euch gewacht. Und ich gebe euch zwei Möglichkeiten: Ich kann euch an einen geheimen Ort bringen, der sicher ist. Diese Möglichkeit wählten bis jetzt alle anderen, die ich fragte, und ihr dürft diese Menschen dort auch kennen lernen. Die andere Möglichkeit ist, frei den Raum zu verlassen und in euer vorherbestimmtes Schicksal zu laufen." Milenias Körper überlegte. "Ich muss noch einiges erfahren. Solange komme ich mit in diesen sicheren Raum. Das heißt aber nicht, dass ich dort bleiben werde." Die Statue nickte. Es leuchtete kurz hellgrün und als Milenia das Augenzwinkern beendet hatte, war die Statue bereits in einer grünen Rauchwolke verschwunden, mitsamt ihrem Körper. Dann betrat Steve den Raum und sah sich verwirrt um. Nach etwas Zeit, in der er verdutzt herum stand, bemerkte er die Tür zu Milenias Raum. Er benutzte die Klinke, doch die Tür war verschlossen. Dann trat er sie ein. Mit einem breiten Grinsen sah er sie an. "Lebst ja doch noch. Was war'n los?" Milenia sah ihn entgeistert an. "Was machst du hier, Steve?" Steve zuckte mit den Schultern. "Versteckn spieln und du warst dran mit versteckn? Hab dich! Ne doch net. Loque hat dich entführt." Milenia ging jetzt erst ein Licht auf, was eigentlich geschehen war. "Verflucht Steve! Loque hat mich entführt, um sich als ich auszugeben! Und das alles um Kontakt mit der grünen Statue aufzunehmen!" Steve zuckte mit den Schultern. "Komischer Kauz. Was solls, ich bin weg. Hat sich ja erledigt." Steve ging wieder pfeifend davon. Milenia überkam eine schlechte Vorahnung. Sollte die Statue Recht haben, musste sie aufpassen. Dementsprechend griff sie zum Funkgerät und wählte den privaten Channel. "Wata, ich muss mit dir reden. Ich komm rüber zu dir." Dann machte sie sich unterwegs zu ihm. Niles schlenderte bedröppelt zurück zum Nachtclub. Das Packet hatte er zuvor in Steves Labor abgeliefert. Jetzt musste er Engelchen noch alles erklären. Er fühlte sich mies. Und als könnte sie es riechen, stand Engelchen bereits vor der Eingangstür und winkte ihm freudig zu. Er fühlte sich noch mieser. Und da Engelchen scheinbar einen Riecher für so etwas hatte, oder einfach fähig war, Gesichtsausdrücke zu lesen, kam sie ihm dementsprechend besorgt entgegen. "Was ist los, Steve? Du siehst aus, als würde dir etwas schwer auf dem Herzen liegen." Dieses freundliche Mitgefühl überzeugte Niles Gewissen, sich nochmals mieser zu fühlen. Er hätte jetzt einen wahnsinnigen Mutanten gebrauchen können, der ihn kurz und schmerzlos erlöste. "Ähm, nun ja, das ist so. Wie soll ichs sagen, ich mein es war keine Absicht oder so. Und du darfst mir das auch nicht übel nehmen das..." Engelchen stupste ihn freundlich an. "Sag‘s doch einfach, dann hast du es hinter dir." Niles schluckte. "Okay... Teufelchen hat etwas gefunden das sie kann, und arbeitet jetzt in einem geheimen Labor. Und da wirst du leider nicht hinkommen, bevor ihr neuer Lehrmeister sie rauslässt. Und das kann lange dauern. Aber sie scheint immerhin zufrieden zu sein." Er schloss die Augen, um nicht in das weinende Gesicht einer Schwester zu sehen, die von ihrer Zwillingsschwester getrennt wurde. Doch die Reaktion war anders als erwartet. Engelchen sprang Niles an und umarmte ihn überglücklich. "Das ist ja eine wunderbare Nachricht! Teufelchen hat endlich ihre Berufung gefunden! Ich freu mich schon darauf sie wiederzusehen!" Niles wäre fast auf die gute Stimmung eingegangen... aber auch nur fast. Ein zornig brennender Doombringer verwandelte seine aufsteigende Euphorie in Todesangst. "DU hast eines meiner BESTEN MÄDCHEN in ein GEHEIMES LABOR EINGESPERRT!?!" Mit ein paar wenigen großen Schritten war er bei Niles und griff ihn mit einer glücklicherweise noch nicht brennenden Hand um den Hals, um ihn daraufhin in der Luft zappeln zu lassen. Engelchen wollte noch helfend eingreifen aber Doombringer brachte sie mit einer Geste der anderen Hand zum Schweigen. Niles merkte, wie ihm die Luft ausging. Doombringer ging, mit dem hilflos baumelnden Niles, bis in sein Büro und ließ die Tür zuknallen. Dann setzte er Niles verwirrend behutsam ab und verschloss die Tür. Die Flammen erloschen und aus dem wutentbrannten Feuerdämon wurde ein väterlich freudig strahlender Doombringer. "Na sag schon, wie geht’s meiner Kleinen?" Niles schnappte nach Luft. "Du... ich dachte... du bringst mich… um." Doombringer zwinkerte. "Das sollen auch alle glauben. So wagt es keiner, sich an meine Mädchen zu vergreifen. Aber jetzt sag schon, wie geht es ihr?" Niles Atem beruhigte sich wieder. Ein Gedanke Doombringer für den Würgegriff wüst zu verfluchen machte sich breit, er überlegte es sich jedoch anders als seine Augen Doombringers Körperbau noch einmal prüfend musterten. "Oh, scheinbar besser als je zuvor. Sie hat ihre Berufung gefunden im... rumschrauben." Doombringer klopfte ihn anerkennend auf die Schulter. Ein guter Richter hätte es als gezielte Körperverletzung gewertet. Aus Höflichkeit und aufgrund der Gefahr, tatsächlich Opfer gezielter Körperverletzung zu werden, lächelte Niles gequält zurück. Doombringer lachte scheppernd. "Ich hab mir schon echt Sorgen um sie gemacht. Sie hat sich so bemüht besser als ihre Schwester zu sein. Doch mal im Ernst: Ich hätte Angst gehabt mir was zu brechen, wenn sie mich massieren sollte..." Niles fügte in Gedanken hinzu: 'Dein Körper regeneriert Schusswunden von selbst innerhalb weniger Sekunden und Schmerzen spürst du auch nicht... nein, ich glaube nicht, das du Angst hättest.' "... und die Kunden sahen das natürlich genau so..." 'Ich hab es ihr versprochen dir nicht zu sagen: Sie hat bereits Kunden was gebrochen, weswegen diese keine Kunden mehr sind…' "...und ich hatte deswegen schon diesen jungen Samurai hier anfangen lassen, damit er sie vielleicht in die Reihen der Söldner aufnimmt..." 'Tatsächlich? Ich dachte, damit er weibliche Kunden herlockt. Du hast ihn nichts anderes machen lassen…' "... und ich glaube sie würde sogar eine hervorragende Söldnerin werden..." 'Ich dachte, du sagst heimlich immer du bist gegen Gewalt…' "... obwohl ich natürlich gegen Gewalt bin..." 'Als hält ich es geahnt!' "... doch das hätte ihrer Schwester zu sehr das Herz gebrochen, weswegen ich dem Jungen sagte er solle sie nicht anwerben..." 'Und jetzt kommt wieder:' "... und natürlich weil ich gegen Gewalt bin." 'Außer um die Frauen und Kinder zu schützen.' "Außer um die Frauen und Kinder zu schützen." Niles grinste innerlich und versuchte äußerlich so zu tun, als ob er interessiert zugehört hätte. Es war eine so schlechte Darstellung, dass selbst der Vogel in der Ecke des Raumes ungläubig Niles anschaute. Glücklicherweise reichte es noch aus, Doombringer zu überzeugen. Niles bemerkte jedoch den Vogel auch erst jetzt. "Sag mal, was ist denn das für ein Vogel? Deine Futterration für den Notfall?" Ein inneres 'Verdammt, das hast du jetzt nicht gesagt' kam etwas zu spät, denn die Worte waren bereits gesprochen. Doombringer verstand in den meisten Fällen keine Ironie. Der Fakt das er wieder anfing, wutentbrannt zu brennen bestätigte dies. "DU WILLST NICHT WIRKLICH BEHAUPTEN, ICH WÜRDE SÜSSE VÖGELCHEN FRESSEN!?!" Nile schluckte und fühlte sich sofort daran erinnert, dass in Doombringer ein gutmütiges Herz hauste, welches bei Unzufriedenheit gerne sein Haustier feuriger Zorn auf die Übeltäter schickte. "Ähm-nein-ich-nein-ich-ähm-mein-ähm-das-war-ein-Scherz-ähm-tschuldigung." Doombringers Flammen wurden für Niles Geschmack nicht klein genug. Der Verstand arbeitete fieberhaft. "Und Entschuldigung, Vögelchen." Die Flammen erloschen. Niles Herz beruhigte sich wieder und selbst seine Faulheit gab sich damit zufrieden, dass nur ein neuer angebrannter Tisch ersetzt werden musste. "Sag mal Niles, war das erste gerade ein viel zu langes Wort oder ein Satz?" Niles überlegte kurz. "Ich weiß es nicht. Aber wo wir beim... überaus süßen kleinen Vögelchen sind. Wie kamst du denn dazu, dir ein Haustier zuzulegen? Ich dachte, du hattest immer Angst die armen Tierchen ausversehen zu verbrennen." 'Und ich hoffe diese Sorgen machst du dir auch irgendwann mal um mich'. Doombringer nickte erfreut. "Da hast du vollkommen recht. Ich habe wirklich immer Angst, die kleinen Tierchen zu verletzen. Doch dieser Vogel hier ist ein Phönix. Das Feuer tut ihm nicht weh. Ganz im Gegenteil. Er zündet sich manchmal selbst an!" Niles machte große Augen. "Ein Phönix? Der alte irre Psy hat einen Phönix erschaffen? Und er kann unbeschadet sich selbst anzünden und aus der Asche auferstehen?" Doombringer kippte mit den Händen wie ein Mann, der die Frage so verzerren wollte bis sie richtig passte. "Naja das mit dem Auferstehen aus der Asche klappt ganz gut. Und das mit dem selbst anzünden auch. Nur das mit dem unbeschadet brennen klappt nicht so ganz. Deswegen steht er recht oft aus der Asche wieder auf... . Aber es tut ihm nicht weh. Ganz sicher." Niles fand, das die letzten beiden Sätze sich mehr wie eine Entschuldigung als wie ein tatsächlicher Fakt anhörten. "Und was macht er sonst so? Außer sich selbst verbrennen, meine ich." Dommbringer grinste breit. Ein Signal für Niles, jetzt auf äußerst interessiert zu tun. "Er ist ein intelligentes Haustier, das sogar schlauer als ich ist..." 'Was nicht schwer ist' "... und Fünkchen – das ist sein Name übrigens – hat vor Koch zu werden..." 'Oh wie praktisch, dann kann er sich selbst als Herd benutzen' "... und weißt du was das lustigste daran ist? Da wirst du nie drauf kommen: ... " 'Zu spät, ich glaube, ich bin bereits darauf gekommen' "... Er kann sich selbst als Herd benutzen. Ist doch der Hammer oder?" "Äh... ja... klar. Voll der Hammer. Wäre ich nie drauf gekommen." Doombringer lachte. "Deswegen bin ich auch der Kopf hier." Dr. Psy freute sich. Er hatte es geschafft, Ameisen zu züchten, die wahllos einen Gegenstand von drei nahmen und damit zu einer anderen Gruppe Ameisen liefen, die dasselbe machte. Voreinander blieben die Ameisengruppen mit dem Gegenstand stehen und liefen nach einem Pfiff von Psy wieder zurück, um den Gegenstand an seinem alten Ort abzulegen. Danach begann das Spiel von neuem. Es war schön, Schere-Stein-Papier mit sich selbst spielen zu können, ohne im Voraus zu wissen, welche Seite gewinnt. Noch ein bisschen weitere Forschung und er würde ihnen auch beibringen können, Schach zu spielen. Er konnte es kaum erwarten, schachwütige Ameisen auf das Personal in ihren Pausen loszulassen. Schach sollte ja das Gehirn trainieren und Spaß machen. Also eine perfekte Pausenbeschäftigung. Die Mitarbeiter würden sich bestimmt sehr freuen. Und als Dank würden sie sich bestimmt freiwillig zur Verfügung stellen, bei seinen Experimenten zu helfen, anstelle schreiend wegzurennen. Der Sinn davon schreiend wegzurennen blieb Psy sowieso immer fremd. Welchen Nutzen hatte das für die Wissenschaft? Diese neuen Forscher und Wissenschaftler lernten scheinbar nur Unsinn in ihren Akademien. Dann drehte er sich um und sah seinen Butler, der ihn mit einem Gehstock bewusstlos schlug. Butler lernten scheinbar auch nur Unsinn in letzter Zeit. Manchmal kam sich Psy vor wie der einzige, der noch bei Verstand war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)