Das Leben eines Käsebrötchens- eine alltägliche Tragödie von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Leben eines Käsebrötchens eine alltägliche Tragödie Ich wurde von einem Haufen Amateure erschaffen. So sagten jedenfalls die anderen Käsebrötchen, als ich gerade auf einer abschüssigen Fläche inmitten meiner Artgenossen zu Bewusstsein kam. Ich sah mich um, konnte aber außer einem gleißenden Licht über mir nur verschwommene Schemen erkennen. Manche davon bewegten sich. Der Kollege rechts neben mir klagte, dass sein Käseüberzug viel zu hell und weich sei, während ein anderer angeekelt vor einem Haufen Krümel zurückwich. Tatsächlich schien sich hier niemand zu fragen, was dies für ein Ort und was der Sinn unseres Daseins war. Gerade als ich über diese Frage tiefgründige Theorien aufzustellen begann, packte mich etwas Riesiges heimtückisch von hinten, ich hatte es nicht kommen hören, da Käsebrötchen bekanntlich über kein Gehör verfügen. Ich wurde in die Luft gehoben, sodass ich kurzfristig die ganze Ebene mit Käse-, Mohn- und Sesambrötchen überblicken konnte, bevor ich in einen riesigen Sack gesteckt, nein, geworfen wurde, in dem reine Panik herrschte. Ich erkannte zwei normale, ein Körner- und ein Mohnbrötchen, die unkontrolliert herumschrien. Bevor ich mich orientieren konnte, fand direkt über mir eine Explosion statt und das gleißende Licht von oben erlosch schlagartig. Der Sack aus einem seltsam steifen Material wurde umhergeschleudert, was es unmöglich machte, sich zu konzentrieren. Nach einiger Zeit hilflosem Umherschlingerns durchfuhr unser Behältnis ein harter Ruck, als er auf eine glatte Oberfläche stieß, auf der es ruhig zum Liegen kam. Nichts bewegte sich. Voller Schrecken harrten wir der der Dinge, die da kommen. Als wir, scheinbar nach Stunden, wieder das Tageslicht erblickten, stimmte ich in die allgemeine Hysterie mit ein, die nun ausbrach, denn ein riesiges, fleischiges Ding kam uns von der Öffnung entgegen und packte das Mohnbrötchen, das vor Angst anfing zu krümeln. Mit grenzenlosem Entsetzen sahen wir zu, wie es von dem fleischigen Ding, das offenbar zu einem noch größerem Fleischbrocken, dessen Ausmaß sich nur erahnen ließ, gehörte, auf eine weite, sterile Fläche befördert wurde. Das Mohnbrötchen krümelte erbärmlich, sein Hirn schien schon seinen Dienst versagt zu haben, während sich ein langer, glänzender Gegenstand ihm näherte. Dann drang es in das Brötchen ein und teilte es sauber in zwei Hälften. Wir erzitterten, als diese auf die Fläche zurück fielen, die nun nicht mehr rein, sondern übersäht mit den Innereien unseres Kollegen war. Wir begriffen die entsetzliche Wahrheit: Das fleischige Ding war ein Killer. Wir sahen gelähmt und unfähig, zu fliehen, zu, wie die Leiche mehr und mehr verunstaltet und schließlich mit dem fleischigen Haufen verschmolzen wurde. Wieder streckte es sich gierig nach uns aus- und packte mich. Ich wurde erneut in die Luft gehoben und sah es nun genauer. Mir stockten die Moleküle, als ich erkannte, dass dieses Monster Augen hatte, aus denen es mich auch noch freundlich anstarrte. Einen Moment nachdem ich den Blick nicht mehr ertragen konnte, spürte ich duch die Schleier meiner Ohnmacht, wie ich hinuntersank und zu meinem grenzenlosen Entsetzen auf den Überresten meines Kollegen abgelegt wurde. Schaudernd betrachtete ich meine Umgebung- da sah ich es über mir aufblitzen. Ich zog mich vor Angst zusammen und machte mich für meinen Untergang bereit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)