Die Geschichte meines Lebens von abgemeldet (Gewidmet für mein L-ichan^^) ================================================================================ Kapitel 1: Der Fund ------------------- Es sieht nicht gerade wertvoll aus, dieses alte Buch. Die Seiten sind vergilbt und der Einband schon deutlich kaputt. Es grenzt nahezu an ein Wunder, dass es solche Bücher noch zum Verleih in der Bibliothek gibt. Warum ich es dann mitgenommen habe? – Tja, das frage ich mich jetzt auch… ~*~ Flashback Anfang ~*~ Gestern erst war ich in der Bibliothek und suchte nach einem Buch über Geschichte. Doch wirklich Lust auf die Suche hatte ich nicht und noch weniger auf eine Ausarbeitung. Kurzerhand beschloss ich also die Ausarbeitung einfach abzuschreiben, irgendein Klassenkamerad würde sie mir schon zukommen lassen. Doch nun war ich ja umsonst hergekommen…ach das war doch zu blöd! Langsam schritt ich die Reihen auf und ab, suchte nach etwas das mich interessieren könnte und wurde einfach nicht fündig. Zumindest nicht solange, bis hinter mir plötzlich etwas zu Boden fiel und mit einem dumpfen Aufschlag dort landete. Neugierig sah ich mich nach hinten um, doch dort war niemand. Nur ein Buch lag auf dem Boden, ein recht dicker Schinken. Achtlos lief ich weiter, denn irgendwer würde das Buch schon aufheben. Als ich die nächste Reihe ansteuerte kamen ungewollte Fragen in mir auf und meine Augen begannen gar nicht mehr die Schriften auf den Einbänden der Bücher zu lesen, über die sie hinweg huschten. Stattdessen warfen sich in meinem Kopf Fragen auf, Unmengen von Fragen. Am Ende der Reihe lief ich zurück und spähte um die Ecke. Eine Frau kam mir entgegen und das Buch lag noch auf dem Boden, doch sie ging daran vorbei und schien es nicht einmal zu sehen. Keines Blickes würdigte sie das Ding, dessen schwarzer Einband sich von dem weinroten Teppichboden abhob. Nahezu verwirrt blickte ich ihr nach und schritt dann auf den Gegenstand zu, der unberührt am Boden lag, blieb davor stehen und starrte eine Weile wortlos darauf herab. Die Goldene Aufschrift war schon etwas verblasst und doch noch lesbar. ‚Die Geschichte eines Jeden’, verkündete sie und ich schnaubte. Wie konnte man als Autor nur einen solch makaberen Titel wählen? Als könne man die Geschichte eines jeden Menschen in einem Buch zusammenfassen. Dennoch bückte ich mich und hob es auf, nachdem ich mich vergewissert hatte das keiner mich dabei sehen würde. Ich schlug es auf und der Einband knirschte, die Seiten waren dünn und gelblich, die Schrift deutlich alt und nicht aus dieser Zeit… Ohne noch länger zu zögern klappte ich es zu und schritt zur Ausleihung, legte es auf den Tresen ebenso wie meine Karte mit der Aufschrift ‚Jason Cadowell’, die meinen Namen preisgab. In ihrem Pc speicherte die Frau am Verleih meine Tat ab und reichte mir das alte Ding mit einem freundlichem ‚schönen Tag noch.’ Ich steckte das Buch nur in meinen Rucksack und schenkte ihr ein kurzes Lächeln, ehe ich verschwand und mich auf den Heimweg begab. ~*~ Flachback ende ~*~ Was auch immer mich bewegt hat mit dem Buch zur Ausleihung zu gehen, sicher bin ich nicht ob ich es noch einmal getan hätte. Musternd halte ich es in meinen Händen, drehe und wende es ein wenig als würde ich noch etwas wirklich Interessantes daran entdecken, etwas das ich vielleicht unbewusst wahrgenommen hatte und was mich bewegt hat dieses Buch mitzuschleppen. Doch nichts…es war nichts Aufregendes an diesem Buch. „Na dann..ich hoffe das wenigstens die Geschichte interessant ist.“, sagte ich mehr zu mir selbst und legte mich in mein Bett. Während es draußen schon dunkel war, schenkte die Lampe auf meinem Nachttisch mir genug Licht. Ich las die ersten Seiten aufmerksam und tauchte, ohne es wirklich zu merken, immer mehr in die Geschichte hinein… …das Buch drehte sich um einen Jungen namens Nathan und die Geschichte spielte im Mittelalter. Er lebte in einem kleinen Schloss, mit seiner ganzen Familie und war der Sohn eines Lord’s. Sein Vater war angesehen und hatte genügend Besitz. In seinem Leben hatte der Mann es weit gebracht. Er hatte ein Haus, genug Land, ausreichend Einkommen und Familie. Sein Sohn war sein größter Stolz und so war Nathan als glückliches Kind aufgewachsen. Doch inzwischen war er im ‚heiratsfähigen Alter’, wie man so schön sagte und weigerte sich gekonnt sich ein Mädchen seines Ranges zu erwählen, um mit ihr sein Dasein zu fristen bis zum Tode. „Nathan, mein Sohn, ich bitte dich. Sieh sie dir doch wenigstens an. Es sind gut erzogene Mädchen aus feinem Hause.“ „Nein ich will nicht, Vater. Wenn ich eine Person erwähle, dann selbst und nur aus Liebe. Ich will keine Mädchen vorgesetzt bekommen und zwischen ihnen auswählen.“, der blonde Junge schritt vor seinem Vater über die Gänge, eine Treppe hinab und durch die Eingangshalle. „Immer waren wir uns so einig, warum machst du mir nun solch Sorgen, Nathan? Warum?“, seufzte sein Vater auf, lief seinem Kind geschwind nach. „Ich weiß es nicht, Vater. Aber…nun…wie soll ich sagen, was ist wenn..wenn euer Sohn kein Mädchen erwählen möchte?“ „Was willst du damit sagen, Nathan? Möchtest du lieber einen Mann erwählen?“ Nathan blieb stehen, wandte sich zu seinem Vater um und sah in die gütigen, alten Augen. „Nein..so meine ich das nicht..“ Der Vater lächelte nur und schritt auf den Blonden zu, legte eine Hand auf dessen Schulter. „Mein Sohn, egal was oder wer es ist das dich glücklich macht, solange du dein Lächeln nicht verlierst werde auch ich damit zufrieden sein.“ Nathan erwiderte das Lächeln und legte eine Hand auf die seines Vaters, welche noch immer auf seiner Schulter ruhte. „Ich danke euch…Vater.“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)