Zeichen der Vergangenheit... (Alexander der Große) von Phai8287 (Wer träumt hier was?) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Obwohl er fürchtete, dass er sich vielleicht aufdrängte brachte David es nicht fertig Alexander schlafend, einfach alleine zu lassen. So saß er bei ihm auf dem Bett und strich mit seinen Fingern durch die blonden Locken. Das tat er auch noch, als der Ältere zwei Stunden später wach wurde. „Hmmm...?“ „Hy…“, erklang es daraufhin schüchtern und unsicher von dem Jüngeren. „Wie lange hab ich geschlafen?“ Alexander machte keine Rührung, die seine Hand von ihm fortschob. „Nicht lang…“ David sah zum Digitalwecker auf dem Nachtisch. „Grad mal zwei Stunden.“ „Und du warst die ganze Zeit bei mir? Warum?“ Die Nähe genießend schloss der Schülersprecher wieder seine Augen, dieses Mal jedoch ohne einzuschlafen. „Ich wollte dich nicht alleine lassen… aber wenn du willst das ich gehe…“ Zaghaft hielt er Davids Hand fest. „Nein... Ich finde, es ist sehr angenehm...“ Der Dunkelhaarige errötete. „Ja?“ „Es fühlt sich sehr warm an.“, erklärte der Blonde und lächelte. Mit einem Anflug von Besorgnis strich der Jüngere ihm über die Stirn. „Nicht das du Fieber kriegst!“ Und Alexander lehnte sich seiner Hand entgegen. „Nein, das meine ich nicht... Es fühlt sich gut an, wenn du da bist!“ David lächelte sanft und verlegen. „Das macht mich wirklich froh.“ „Was findest du eigentlich an mir?“ Zögerlich legte er seinen Arm um den Jüngeren. Tatsächlich kräuselten sich Davids Brauen leicht. „Ich weiß es nicht, doch vom ersten Augenblick an war da etwas Besonderes an dir…“ „Ach so...“ Alexander klang enttäuscht und das war er auch. Denn nie, interessierte sich wirklich jemand für ihn und das hatte er gerade auch bei David verstanden. Doch der sprach weiter: „Dein Blick ging mir durch Mark und Bein und ich…“ Der Dunkelhaarige errötete stark. „Ach es klingt dämlich!“ „Du? Was?“ Sehnsüchtig sahen graue in blaue Augen. Alexander musste das jetzt hören. „Du wirst mich auslachen!“ „Ich verspreche, das ich das nicht mache! ... Bitte ...“ Nervös sah David auf seine Hände. „Weißt du, der Grund warum es mit den Sechs nicht geklappt hat war… es war immer, als würde etwas fehlen, ich kann es nicht beschreiben und bei dir war das irgendwie anders… Ich sag ja es ist dämlich…“ Aufrichtig sahen ihn zwei graue Augen an, denn Alexander kannte dieses Gefühl zu gut. Nur das er es immer so kompensiert hatte, dass er seiner körperlichen Lust trotzdem gefrönt hatte. „Das ist es nicht!“ Mit freudiger Überraschung sahen blaue Augen auf. „Meinst du wirklich?“ Alexander nickte. „Nur weil ich Alice vögele, heißt das nicht, dass ich mich bei ihr wohlfühle...“ Das verwunderte David nun aber doch. „Und wieso bist du dann mit ihr zusammen?“ Er sah eine gerümpfte Nase. „Weil sie gut im Bett ist... und weil mein Vater meint, dass sie gut an meiner Seite aussieht.“ Der Jüngere verzog das Gesicht. „Was ist das denn für ein Grund?? Man muss die Person doch auch mögen mit der man zusammen ist! Wie grausig ist es denn wenn man sich mit dem Partner nicht unterhalten kann??“ „Über was soll ich mich denn mit Alice unterhalten? Sie ist gut in Mathe... Mir liegt die Politik und die Wirtschaft. Ich setze alles daran, später einmal Präsident zu werden! Ihr hingegen fliegen die Zahlen zu und trotzdem interessiert sie nur das Saufen, Klamotten, Schminke und Popen...“ Alexander zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht, wovon David sprach. „Das ist ja grauenhaft… das tut mir wirklich Leid…“ „Ich kenn es nicht anders, also, was sollte ich vermissen?“ Das machte den Dunkelhaarige stutzig. „Nur weil man etwas nicht kennt heißt das doch nicht, dass man es nicht vermissen kann!“ „Aber ich kenne es doch nicht anders. Irgendwann in der Junior High hab ich eben gelernt, dass es für mich normal sein muss...“ Mitfühlend legte David seine Hand auf Alexanders. „Das muss es doch aber nicht.“ „Nicht?“ Ungläubig sah der Ältere auf. „Natürlich nicht! Niemand sollte auf das verzichten was ihn glücklich macht!“ Ein herablassendes Lachen erklang. „Hast du eine Vorstellung vom Leben! Wer nicht pariert, der Fliegt! Das ist das Motto im Hause meines Vaters!“ Nun war es David der missfallend die Nase rümpfte. „Dann ist dein Vater ein Idiot!!“ Beleidigt drehte sich der Blonde weg. Er hatte sein Leben, so wie es war seit dem er denken konnte. „Was fällt dir ein, über etwas zu urteilen, was du gerade vor ein paar Minuten kennen gelernt hast?!“ David zuckte getroffen zurück. „So war das nicht gemeint…“ „Natürlich, sonst hättest du es auch nicht gesagt!“ Der Jüngere wusste nicht wie er sich rechtfertigen sollte und kam sich des Missverständnisses wegen fürchterlich schuldig vor. „Ich meinte doch nur, dass dein Vater dir doch nicht vorschreiben kann, wie du dich zu fühlen hast…“, nuschelte David. „Tut mir leid… ich hätte mich wirklich nicht einmischen sollen, wenn du willst kann ich gehen…“ Alexander zog sich ganz zurück und nickte. „Ich denke, das es vielleicht besser wäre, wenn ich etwas allein bin!“ Das war wie ein Schlag in die Magengegend für David. „Oh… ok…“ „Findest du den Weg allein?“ Der Dunkelhaarige nickte schwach. „Ich… ich denke schon…“ „Dann sehen wir uns vermutlich in der Schule!“ Der Ältere verkroch sich unter die Decke und begann seinen Gedanken, die in den letzten Stunden so durcheinandergebracht wurden, nachzugehen. Sich selbst verfluchend stand David vom Bett auf und machte sich, schwer seufzend, auf zur Tür. Doch auch dort rief in Alexander nicht mehr zurück. David hatte den Rest des Tages damit verbracht sich selbst in den Arsch zu beißen, denn er war sich sicher, seine einzige Chance in den Sand gesetzt zu haben. Mit einer entsprechenden Laune kam er dann auch am nächsten Morgen in die Schule. Alles war wie immer, bis er Alexander sah und wie sehr in Alice Getue ankotzte. David blieb wie angewurzelt stehen und starrte den Blonden an, dabei klammerte er sich fast hilflos an seine Bücher. Aber der tat so, als wäre nie etwas gewesen. Er grüßte ihn normal und schob dann die junge Frau von seinem Schoß. Schüchtern lächelte David ihm zu und strich sich das lange Haar hinter die Ohren, während Alice ihm giftige Blick zuwarf. Wofür sich David dezent mit dem Mittelfinger an der Nase kratzte. Aber Alice lachte nur, denn schließlich könnte sie jederzeit mit Alexanders Vater sprechen. All seinen Mut zusammennehmend trat David zu dem Blonden, Alice komplett ignorierend. „Hi David, bist du gut nach Hause gekommen?“ Alexander wirkte vollkommen neutral. „Ja, danke… Und geht es dir besser?“ Der Ältere nickte, während Alice ihren Arm besitzergreifend um ihn legte. „Es geht Alex hervorragend, wie immer! Du kannst gern gehen!“ David ließ irritiert den Blick schweifen. „Die Klimaanlage ist heute aber laut, ich höre so ein seltsames Zischen!“ Und so hörte er Alexander herzlich lachen. „Komm, setz dich zu uns!“ Und mit einem erleichtertem Lächeln tat David das auch. „Aber Schatz, unser Tisch ist doch schon so voll!“ Alice tänzelte fast schon, wieder auf dem Schoß des Blonden, als dieser sie krampfhaft festhielt. David sah sie verächtlich an. „Wenn es dir zu eng ist kannst du dem Küchenpersonal sicher gerne beim Spülen helfen!“ Alexander streichelte sie beruhigend und küsste sie. „Was stellst du dich so an? Wir hatten doch alle beschlossen, dass wir gucken, ob David zu uns passt!“ Der wollte in dem Moment am liebsten Schreien, hatte Alexander doch erst am Vortag ihn geküsst. Was David dabei entging war, dass dieser Kuss weitaus weniger leidenschaftlich gewesen war. „Na gut Schatz, du hast Recht!“, lächelte Alice zufrieden. Der Dunkelhaarige hätte ihr das Lächeln am liebsten aus dem Gesicht gekratzt. Dann klopfte Alexander ihr auf ein Stück Hintern, dass nicht auf seinem Schoß war. „Schön! Und jetzt ab mit dir zum Unterricht. Du weißt doch, Mr. Miller ist auch immer zu früh und hasst es zu warten!“ David konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als die Exotin beleidigt von dannen zog. „Also ich weiß ja nicht wie du das aushältst!“ „Es ist alles eine Sache der Gewohnheit!“ Auch die anderen Freunde von Alexander begannen in ihre Klassenzimmer zu gehen. Selbst als noch etwas Zeit war, bis die Mittagspause um war. Als sie dann alleine waren sah David scheu lächelnd zu Alexander. „Du gibst Alice ganz schön Kontra!“, stellte der Blonde fest. „Sie ist das Grauen in Person! Alles an ihr widerspricht mir!“ „Ganz besonders ihr Hintern auf meinem Schoß!“ Graue Augen zwinkerten ihm zu und David errötete. „Leugne ich nicht!“ „Und was hast du jetzt vor?“ Alexander blieb neutral und offen. David zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht… hängt wohl von dir ab…“ „Ich würde gern noch etwas Zeit mit dir verbringen!“ David begann über das ganze Gesicht zu strahlen und auch seine Erscheinung hellte sich auf. „Wirklich?“ Der Ältere nickte und stand auf. „Ja, komm mit!“ David folgt sofort und wäre in diesem Moment sicher auch mit ans Ende der Welt gekommen. Ihr Weg führte sie jedoch sofort zu Alexanders Wagen und nicht ans andere Ende der Welt, wo der Ältere hielt ihm die Türe auf. „Steig ein!“ Erst jetzt wurde David stutzig. „Du willst schon wieder schwänzen?“ „Unsere Noten stimmen und wir schwänzen nicht! Ich verspreche dir, wir werden keine Fehlstunden haben!“ Hoffnungsvoll sah der Blonde ihn an. Mit einem Seufzen stieg David ein. „Ich hoffe nur die rufen nicht bei mir zu Hause an.“ Demonstrativ zückte Alexander sein Handy und wählte eine Nummer. „Ja hallo Jane, Alexander hier. David Adams und ich können die nächsten Stunden nicht im Unterricht sein. Wir bereiten die Weihnachtsfeier vor. ... Ok, dann bis morgen, bye!“ Er grinste den Jüngeren an. „Erledigt!“ Mit offenem Mund starrte der Dunkelhaarige ihn an. „Das ist echt…“ „Also, kannst du dich jetzt fallen lassen und mir deine Welt zeigen?“ „Meine Welt?“ David verstand noch nicht so recht, worauf er hinaus wollte. „Also dich, was dich ausmacht, wer du bist, was dir spaß macht und vielleicht gefällt es mir ja auch...“ Alexander fuhr einfach drauf los und war richtig gut gelaunt. Davis biss sich überlegend auf die Lippen. „Na ja, ich bin noch nicht lange genug hier um lieblings Orte zu haben, aber ein gutes Buch in freier Natur und ich bin glücklich.“ „Nimmst du auch mit mir in freier Natur vorlieb?“ Er fuhr auf den Freeway. „Natürlich!“ David konnte sich nichts Schöneres vorstellen. Sie waren eine halbe Stunde unterwegs, bevor sie einen schönen Laubwald erreichten. Alexander parkte und legte seinen Arm hinter Davids Sitz. „Und jetzt?“ Fast scheu lächelte der Jüngere ihn an. „Gehen wir spazieren?“ „Oh, ähm... ja...“ Der Blonde zog seinen Arm zurück und stieg aus. Mit einem zarten Lächeln stieg David aus und winkte Alexander zu. „Nun komm schon Stadtkind!“ Der zog eine Augenbraue hoch. „Extremcampen hab ich im letzten Sommer gemacht! Also vergiss das Stadtkind!“ Der Dunkelhaarige grinste. „Da bin ich ja beeindruckt!“ „Überleb du mal zwei Wochen in den Rockies ohne Vorräte mitzunehmen!“ Gemütlich gingen sie in den Wald. „Der zukünftige Präsident der Vereinigten Staaten ist also ein richtiger Abenteurer?“ Frölich ging David neben ihm her und ließ seine Hand immer wieder gegen Alexanders streichen und dem schien es nicht unangenehm zu werden. „Ja, das gibt mir ein Gefühl von Freiheit!“ „Und dann willst du in die Politik und Nicht lieber als Perlentaucher leben?“ Ermutigt griff David nach seiner Hand. Sie verschränkten ihre Finger ineinander und Alexander schüttelte seinen Kopf. „Es läuft so viel falsch in der Politik. Die ganzen Lügen und das dämliche Getue der sogenannten Senatoren... Vielleicht kann ich das ja ändern...“ „Das klingt nach großen Zielen und wenn ich dich so ansehe, glaube ich, dass du sie erreichen kannst!“ David hatte sogar das Gefühl dass Alexander das bereits einmal getan hatte. Für diese Antwort lächelte der ihm strahlend zu. „Danke! Aber was ist mit dir? Was willst du später mal machen?“ Der Braunhaarige zuckte die Schultern. „Ich wollte eigentlich immer reisen, denn auch wenn ich es nicht erklären kann, war ich immer auf der Suche nach etwas.“ Alexander war überrascht. So eine Antwort hatte er nicht erwartet. „Ich hoffe, dass du finden wirst, was du suchst!“ „Das seltsame ist, das aller erste mal in meinem Leben ist diese antreibende Sehnsucht weg und ich bin zufrieden einfach zu bleiben wo ich bin, auch wenn das vorher noch nie so war.“ Der Blonde zog seinen Arm um seine Hüfte und legte seine ebenfalls um die andere Hüfte. „Schön, dass du noch etwas bei mit bleiben möchtest!“ David lächelte glücklich. „Es ist fast unheimlich wie sehr ich das möchte.“ Ihm wurde tief in die Augen gesehen. „Wie auch immer du das machst... Aber den Gedanken hatte ich auch schon...“ Der Dunkelhaarige wusste nicht, ob man ihm ansah wie glücklich ihn diese Worte machten, doch ein Herz schlug Saltos. „Du hast keine Ahnung wie schön das klingt!“ Mit leuchtenden Augen sah Alexander ihn an und stellte sich vor ihn. „Du meinst das ernst!“, stellte er fest. „Das hab ich noch nie erlebt!“ „Ich auch nicht…“, gestand David. Der Schülersprecher kam ihm näher. „Ich hab gestern lange nachgedacht... und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast mich verhext. Aber das gibt es ja nicht! Also stehe ich wohl unter deinem Bann... Und! Da gefällt es mir!“ Der Jüngere lachte nervös, aber glücklich auf. „Es gefällt mir, dass es dir gefällt!“ „Weißt du, was mir aufgefallen ist?“ Zärtlich strich Alexander ihm über die Wange und David lehnte sich ihm entgegen. „Was?“ „Das du viel gefühlvoller bist, als du tust. Vorhin in der Cafeteria hast du den Harten markiert. Ich hab sogar gesehen wie du Alice den Mittelfinger gezeigt hast.“ Seine Finger wanderten weiter zu seinem Nacken. „Aber du solltest sie ignorieren.“ David schloss genießerisch die Augen. „Wenn es so einfach wäre…“ „Versuche es, denn es gibt keinen anderen Weg!“ Jetzt zog Alexander ihn auch noch direkt an seinen Körper. Der Dunkelhaarige errötete. „Alexander…“ Ganz langsam legte dieser ihre weichen Lippen aufeinander und schloss dabei seine Augen. Ganz automatisch legten sich Davids Arme um seinen Nacken, als würden sie dort hingehören. Dieses Mal testete Alexander nicht. Viel eher war es so, dass er genoss was er tat und er kraulte dabei Davids Rücken. Der schmolz dahin und presste sich als heiße Masse gegen Alexander. „Hmmm... lecker!“ Der Blonde löste sich schließlich wieder, aber hielt ihn noch weiter im Arm. Genüsslich leckte sich David die Lippen. „Puh… du weißt eindeutig was du tust!“ „Du stehst dem aber in nichts nach!“ Alexander gab ihm ein Küsschen und grinste. Ein Kichern brach aus dem Jüngeren heraus. „Ich weiß!“ „Das sollten wir evtl. vertiefen!“ Die Hand des Älteren wanderte zu seinem Hintern. „Vielleicht kannst du mir ja noch etwas beibringen...“ David quiekte leicht und presste sich dichter an den Blonden. „Vielleicht könnte ich das…“ Es gefiel Alexander, was er dort fühlte und er knetete den knackigen Po leicht. Dabei küsste er den Langhaarigen noch einmal. David schnurrte regelrecht, als sie sich lösten. „Ich sollte dich zurück bringen, deine Mutter müsste dich gleich aus der Schule holen...“, kicherte Alexander. Der Jüngere nickte benommen. „Sie würde sich Sorgen machen.“ Gemeinsam gingen sie zurück zum Wagen und Alexander hielt David sogar die Wagentüre auf. „Ich beeil mich, damit sie nichts merkt!“ Der Ältere wurde angelächelt. „Vielen Dank! Also auch für das beeilen meine ich, meine Mum gehört zu der Überfürsorglichensorte!“ Lachend stieg auch der Blonde ein, bevor er losfuhr. „Du armer Kerl! Ich würde mir eingesperrt vorkommen!“ David schüttelte den Kopf. „Gar nicht, ich liebe sie sehr und ohne sie würde ich es zu Hause gar nicht aushalten.“ „Dann will ich sie kennen lernen!“ Er fuhr wirklich schneller, als auf ihrem Hinweg. Ein Strahlen trat in die blauen Augen des Jüngeren, denn keiner seiner Freunde hatte bis jetzt seine Mutter kennen lernen wollen. „Gern! Sie freut sich sicher!“ Überrascht sah Alexander ihn an. „Echt jetzt? Ich meine... Mein Vater würde mich aus dem Haus jagen, wenn ich ihm dich vorstelle!“ Der Andere verstand und nickte. „Mein Vater würde mich sicherlich tot prügeln! Aber meine Mutter weiß, dass ich schwul bin und auch wenn sie noch nicht darüber hinweg ist, dass sie nie Großmutter wird, hilft sie mir wo sie kann.“ „Das ist schön und freut mich für dich!“ Sie hielten auf dem Schulparkplatz. „Danke.“ Alexander erhielt einen kleinen Kuss auf die Wange, dann war David auch schon ausgestiegen. Schnell hatte der Ältere noch einen Blick gewagt, damit er sichergehen konnte, dass sie auch keiner gesehen hatte, bevor auch er nach Hause fuhr. David musste nicht lange warten, bevor er sah wie der Wagen seiner Mutter auf den Parkplatz fuhr. Voll Freude und Zufriedenheit lief er bereits auf sie zu, bevor sie angehalten hatten. „Hey, mein Schatz!“, begrüßte sie ihn und lächelte. „War die Schule schön?“ Er grinste sie nur an und ließ sich glücklich seufzend in den Beifahrersitz fallen. Emma zog eine Augenbraue hoch, als sie losfuhr. „Männer sind also doch keine Schweine?!“, stellte sie an seinem Verhalten fest. Er kicherte. „Mum!“ Doch dann nickte er. „Du musst mir alles erzählen!!!“ Sie wurde richtig hibbelig und freute sich für David. Und aus dem sprudelten die Worte nur so raus. Er erzählte ihr alles von Alexanders Unsicherheit, aber auch von ihrer Zeit zu zweit, auch wenn er das Schwänzen ausließ. „Ich glaub… ich glaub ich bin dabei mich zu verlieben!“ Natürlich verstand seine Mutter, was Alexander so verunsicherte und sie griff zart nach Davids Hand. „Das freut mich wirklich für dich! Aber du musst aufpassen! Nicht das er dich nur für deine Vorlieben ausnutzt!“ „Keine Angst, ich glaube er mag mich wirklich! Ich stelle ihn dir bei Gelegenheit mal vor!“ Sie nickte und küsste seine Hand. „Mach das, mein Engel, ich würde mich freuen!“ Dann räusperte sich Emma ernst. „Und jetzt noch mal zurück zu eurer Zweisamkeit. Du hast Hausarrest!!! Du kannst das nur während der Schulzeit gemacht haben, da du sonst zu hause warst!“ Blaue Augen wurden groß. „Aber… aber Mum!!“ „Keine Wiederrede! Es ist schön, dass du endlich mal Glück hast und deine Gefühle wirklich erwidert werden! Aber Schuleschwänzen ist ein Tabu!“ David konnte nicht leugnen, dass er sich schuldig fühlte, wegen des verpassten Unterrichts. „…Du sagst aber Dad nichts oder?“ Seine Mutter parkte und lächelte ihn an, als sie ihm liebevoll durchs Haar strubbelte. „Mach dir keine Sorgen, er wird nichts erfahren! Aber du wirst mir helfen!“ Er strich sich sein Haar beleidigt glatt. „Helfen?“ „Na ja, wir müssen den Besuch deines Freundes doch ordentlich vorbereiten!“, erklärte sie lachend und sah ihn an. Ihr Sohn fiel ihr um den Hals. „Danke, danke, danke!!! Du bist die Beste!!“ Grinsend stieg Emma aus. „Ich weiß, ich hab dich schließlich lieb!“ David konnte es gar nicht besser gehen, als er ihr folgte. „Es wird dir gefallen Mum! Er sieht gut aus, ist charmant und… er raubt mir einfach den Atem!“ Sie kicherte als sie zu ihrer Wohnung gingen. „Na, dann bin ich wirklich mal gespannt!“ Davids gute Laune hielt auch noch den nächsten Tag an. Während des Unterrichts hatte er das Gefühl auf Wolken zu schweben und konnte die Pause gar nicht erwarten, denn dann könnte er endlich Alexander sehen. Dieser strahlte ihn auch an, als er zu seinem Tisch kam. „Hey David!“ Doch dann zog er wieder Alice auf seinen Schoß. Der Dunkelhaarige konnte nicht verhindern, dass das Lächeln aus seinem Gesicht verschwand. Dann küsste die junge Frau auch noch den Schülersprecher. Aber dieser sah dabei immer nur zu dem Jüngeren. Der konnte seinem Blick aber nicht stand halten und kramte lieber seine Wasserflasche aus seinem Ruchsack, um daran zu nippen. Mit sich selbst zufrieden, beendete Alice schließlich wieder den Kuss. Sie konnte David nicht leiden und das Alexander soviel Interesse an diesem zu haben schien, störte sie total. Das ihre Gefühle in der Hinsicht erwidert wurden stand David klar ins Gesicht geschrieben. Aber Alexander stand schließlich auf. „Entschuldige mich, Schatz! David und ich waren gestern für die große Weihnachtsfeier unterwegs. Wir müssen den ganzen Kram noch katalogisieren!“ Der Jüngere wusste gar nicht was ihm geschah, da zog Alexander ihn schon mit sich. Der Blonde brachte ihn direkt in sein Büro als Schülersprecher, dass seltsamer Weise tatsächlich mit Dekokram für Weihnachten vollgestopft war. „Du hast mir gefehlt!“ Sofort wurde der Langhaarige in starke Arme gezogen. Obwohl er protestieren wollte und dem Älteren seine verletzten Gefühle gegen den Kopf knallen wollte, schmolzen alle negativen Empfindungen sofort davon, als er in den Armen des Anderen lag. „Du mir auch…“ Alexander strahlte und küsste ihn. „Ich wusste gestern gar nicht, wo mir der Kopf stand! Es war so schön und einfach... Der Spaziergang und dann... Ich wollte nur noch deine Nähe fühlen. Das ist wahnsinnig, dass hatte ich noch nie!“ David konnte bei diesen Worten nur noch lächeln. „Mir hat die ganze Nacht noch das Herz wie verrückt geschlagen!“ Sie schlangen sich jeweils in die Arme des Anderen und fühlten sich wohl. „Gestern Nachmittag hab ich dann alles besorgt, was wir eigentlich hätten machen sollen. So fällt es gar nicht auf!“ Seine roten Wangen gegen Alexanders Brust drückend seufzte der Jüngere. „All das für mich?“ „JA! Niemand wird irgendetwas merken! Du hast es ja eben im Speisesaal selbst gesehen!“, sagte Alexander stolz und küsste ihn auf den Schopf. Jetzt runzelte David die Stirn. „Das eben, musste das denn sein?“ Liebevoll wurde er gekrault. „Wir dürfen doch beide nicht auffallen! Aber was wäre auffälliger, wenn ich mit Alice schluss mache und meine Zeit nur noch mit dir verbringe? Wir machen weiter wie bisher... Aber eben auch mit uns!“ Alexander strahlte ihn an. „Du könntest dich zum stellvertretenden Schülersprecher wählen lassen, dann haben wir noch mehr Zeit gemeinsam!“ Es schien, er hatte sich das alles genau überlegt. Seine Ideen lagen David allerdings schwer im Magen. „Ich weiß ja nicht…“ „Es geht nicht anders!“, erklärte Alexander weiter und zog ihn auf ein Sofa in seinem Büro. „Also lass uns das Schwere hinter uns lassen und uns einander widmen...“ David konnte nicht nein sagen, als er sich erneut in den Armen des Älteren wider fand. „Natürlich… du hast Recht.“ Lächelnd zog der Blonde ihn auf seinen Schoß und küsste ihn hingebungsvoll. „Schön, dass du das auch so siehst!“ Da er nicht wusste was er sagen sollte oder wie genau er zu der Angelegenheit stand, legte David nur seine Arme um den schönen Nacken und erwiderte den Kuss mit aller Inbrunst. Zum Katalogisieren der Sachen kamen sie während der Mittagspause nicht mehr, da sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Aber Alexander würde das Nachmittags noch allein machen. „Sag mal, was hast du heute Abend eigentlich vor?“ Der Jüngere sah ihn ein wenig schuldbewusst an. „Na ja, da ich Hausarrest habe werde ich wohl in meinem Zimmer versauern.“ „Hausarrest?“ Alexander war verwundert. „Was hast du angestellt?“ „Mum hat das mit dem Schwänzen rausbekommen.“ Dafür küsste Alexander David liebevoll. „War es schlimm?“ Der dunkle Schopf schüttelte sich. „Gar nicht, sie freut sich ja für mich und würde dich auch gerne kennen lernen.“ Ein Gemisch aus Schreck und Freude spielte sich in Alexanders Gesicht. „Wirklich?“ David nickte. „Wirklich! Ich hab ihr schließlich viel von dir vorgeschwärmt.“ Der Blonde wurde rot und grinste trotzdem. Gleichzeitig wurde er auch traurig. „Das hört sich schön an!“ Der Jüngere umarmte ihn liebevoll. „Das wird sicher schön!“ „Und wann möchte sie mich kennen lernen?“ Alexander lehnte sich an. Bei ihm wäre so etwas wohl nie möglich. „Nächste Woche ist mein Vater auf Geschäftsreise, da könntest du zum Essen kommen!“ Der Ältere nickte. „Ja, ich werde kommen!“ Wieder drückte David ihn an sich. „Ich freu mich!“ Die Pause endete und Alexander seufzte. „Du musst los!“ David hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Wir sehen uns?“ Auch er wurde geküsst, aber voller Begierde, denn innerlich hatte Alexander es aus ihm unverständlichen Gründen bereits akzeptiert. „Spätestens morgen in der Pause!“ Der Jüngere strahlte ihn an. „Bis dann!“ Die Stunden zogen sich, doch auch wenn Alexander schnell mit dem Weihnachtskram fertig war, wollte er weder nach Hause, noch sonst zu den anderen Orten, wo er immer hing. Denn dort bestand die Gefahr, dass er Alice über den Weg lief und je mehr er seine Zeit mit David verbrachte, desto mehr ekelte ihn diese junge Frau an, was er vorher wohl verdrängt hatte. Immer wieder lockte ihn das Telefon, als sei er ein verliebter, unerfahrener Jüngling und irgendwann gewann es. Alexander nahm den Hörer und wählte. Bei seinem ersten Versuch legte er wieder auf, bevor es das erste Mal klingeln konnte. Während seines zweiten Versuches, ließ er es aber klingeln. Und bevor er wieder auflegen konnte ertönte schon eine sympathische Frauenstimme. „Adams.“ „Ähm... Alexander Dearing hier. Könnte ich bitte David sprechen?“ Der Blonde war mehr als unsicher. „Ohh…“, erklang es begeistert am anderen Ende der Leitung. „Etwa DER Alexander??“ „Öhm... Alexander eben... Wer ist denn da?“, antwortete der verdutzt. „Emma Adams! Davids Mutter, ich hab ja schon viel von dir gehört!“, begann die Frau zu schnattern. „Viel? Von mir? Ähm... Was denn?“ „Oh, nur gutes mein Lieber! Keine Sorge!“ „Das ähm ist gut, glaub ich... Kann ich evtl. David haben?“ So normal und herzlich, aber vor allem so aufdringlich, war äußerst neu für den Schülersprecher. „Natürlich, gleich… Wie lange kennt ihr euch eigentlich schon?“ Stutzig sah Alexander den Hörer an. „Ich glaube seit einigen Tage nach dem David eingeschult wurde. Ich bin der Schülersprecher und hatte ihn zu mir ins Büro gebeten...“ „Warum denn das? Hat er was angestellt von dem ich nichts weiß?“ Der Blonde wusste nicht warum, aber er ließ sich ausfragen, auch wenn er das sonst nie tat. „Nein, nein!!! Keine Sorge! Ich begrüße die neuen Schüler immer gern persönlich... Leider hatte ich vorher keine Zeit, weil bald die Wahlen sind, für den neuen Schülersprecher und ich möchte mich wieder aufstellen lassen. Deshalb hab ich ihn zu mir kommen lassen, damit ich ihn begrüßen konnte.“ „Oh, wie nett von dir! Scheinbar hast du gleich einen guten Eindruck hinterlassen!“ Alexander konnte Geräusche im Hintergrund hören und eine Stimme die fragte: „Wer ist denn dran Mum?“ „Ist das David? Könnten sie ihn mir bitte geben?“, fragte der junge Mann jetzt und diesmal auch etwas nachdringlicher. „Natürlich, war nett mit dir zu sprechen! … Ist für dich Schatz, dein Freund!“ „Mum!!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)