schwarze Rosen von Ratte (Grausame Nachbarn II) ================================================================================ Kapitel 2: show must go on -------------------------- Es tut mir leid, dass dieses Kapitel in einer Songfic endet, aber ich fand es am besten so PS: Da ich nur einen Kommi schreiber habe, darf sich mein treuster Fan ein Thema für mein neues SPN-Gedicht wünschen^^ ~~~show must go on~~~ „...Lisa wurde vom Jugendamt auf ein Internat geschickt. Sie hat keine Familienangehörigen mehr und wir durften sie nicht aufnehmen. Natürlich wird sie auch psychiatrisch behandelt, doch ich glaube, die arme leidet sehr, obwohl wir ihr eingebläut haben, nicht zu verraten, wie ihre Mutter ums Leben gekommen ist.“ Sascha Dickens Stimme klang noch etwas mitgenommen und auch sein Gang und sein Gehabe hatten an Fröhlichkeit seid dem tragischen Tod von Delain abgenommen. Er lief den engen Flur entlang, auf dessen kahlem Boden einige Becher und Flaschen lagen, die von den anderen Musikern dort zurück gelassen worden sind. Er führte die beiden Brüder, Sam und Dean Winchester, durch den VIP-Eingang und beide hatten auch eine Karte dafür, da im Club nur bestimmte Stammkunden eingelassen werden sollten. Die Stadt an sich war ziemlich reich und daher waren auch die Clubs in dieser mit Jugendlichen vollgestopft, die mehr als nur eine Champagnerflasche sich leisten konnten, in dieser Preislage war dann aber auch der Eintritt. Aber auch so luxuriös und reich die Kunden auch sein sollten, die Räume hinter der Bühne waren versüfft, verqualmt und dreckig. Die weiße Farbe blätterte schon von den Wänden ab und an der Decke klebte der Schimmel. Die Musiker, die hier entlang gingen, konnten froh sein, wenn jede dritte Lampe brannte, damit sie nicht über lose Kabel stolperten. Dickens hatte den beiden sogar erklärt, dass der Club an sich auch nicht besser aussah, da die Atmosphäre, nicht so wie in den Schnöselclubs, gespenstisch, kühl und bedrohlich wirken sollte. Es gehörte eben zu ihrer Stammkundschaft. Dickens gehörte einer Rockgruppe an, die sich eher auf das covern alter Lieder beschränkte und nur bei besonderen Gelegenheiten ihre eigenen Lieder. Als sie endlich am Ende des langen Ganges angekommen waren, standen die drei vor einer geschlossenen, eisernen Tür, die zur Bühne und raus zu den Konzerträumen führen würde. Noch hatten sie knapp eine halbe Stunde Zeit, doch die beiden Brüder hatten sich noch unbedingt einmal umsehen wollen und so schloss Sascha die Tür jetzt schon auf, um sie rauszulassen. „Seid vorsichtig da draußen. Ich habe keine Ahnung, was das ist. Wir wüssten eigentlich nicht, was uns verfolgen könnte oder ob es wirklich mit unserer Band zutun hat. Manchmal dachte ich sogar es könnte...!“ Mit der rechten Hand die Tür noch immer offen haltend, stockte der ehemalige Freund von Delain, während sein Blick schuldbewusst Deans traf, der ihn fragend musterte. „Was dachtest du?“ Sam konnte es sich schon denken und indirekt war das vielleicht sogar möglich, den immerhin ist klar, dass Delain nicht auf natürliche Weise vom Leben geschieden war und dass sie sich an Sascha, ihrem besten Freund, gehängt hatte, um noch irgend etwas zu erledigen. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl, den die Tatsache, dass sie vielleicht ihr Geist vernichten mussten, würde das alles nicht gerade einfacher machen, sondern eher noch Dean vor einem innerlichen Zwist stellen. „Ich dachte, es könnte vielleicht... es ist ja möglich, dass.... nun ja... sie war ja öfters hier und vielleicht... oh man...!“ Sascha rieb sich etwas verlegen den Kopf, während er versuchte die richtigen Worte zu finden, ohne Dean zu verletzten, den obwohl sie so weit von einander entfernt gewesen waren, hatte Dean fast jeden Tag durch Sam eine E-Mail schreiben lassen, um zu erfahren, ob sie die Leiche von Delain endlich gefunden hatten. „Nun rück schon raus!“ „Ich dachte, es könnte vielleicht der Geist von Delain sein.“ Sam seufzte ein wenig bedrückt, versuchte aber sich die Sorge um seinen Bruder so wenig wie möglich anmerken zu lassen, während er noch mehr darüber herausfinden wollte. „Und wie kommst du darauf? Ich meine...!“ „... das kann gar nicht ihr Geist sein, da sie noch lebt!“ Sascha blickte zu Dean, als währe er der Geist, dann schaute er betroffen und entschuldigend zu Sam, während er mit der anderen Hand dann nach draußen auf die Bühne zeigte. „Nun ja. Der EMF-Empfänger zeigt auf jeden Fall eine Reaktion und nun ja... die Musikwahl, die der Geist trifft stimmt fast mit der von Delain überein.“ „Zufall!“ wendete Dean die Argumente mit nur einem Handwischen ab, während er nach draußen ging. „Und... Dose hatte Delain bei unserem ersten Auftritt nach ihrem Tod, nämlich der vor einer Woche, gesehen. Ich glaube nicht, dass das Zufall ist!“ „Dose? Was ist das schon für ein Name. Der hat sich das bestimmt nur eingebildet. Das kann nicht der GEIST von Delain gewesen sein!“ „Das habe ich ihm auch schon versucht zu stecken. Es gibt keine Geister!“ Eine weibliche, etwas dominante Stimme erklang aus dem Gang, aus dem sie gerade eben erst gekommen waren und als die drei Männer sich umdrehten, blickten sie in das Gesicht einer sehr bunten, schrillen, jungen Frau um die 20, welche frech grinsend zu Sam und Dean schaute. Sie hatte ihre wahrscheinlich braunen Haare weiß gefärbt und an den Spitzen erschienen sie unter einer riesigen, bunten Mütze in den verschiedensten Farbtönen. Einige Strähnen waren Grün, die anderen Blau und Rot. In ihrem Gesicht schien sich ein Locher verirrt zu haben, den sie hatte mindestens 5 Piercings im Gesicht und glatt 14 an den Ohren. Sie trug eine sehr auffällige Hose, die in bunten Farben leuchtete und ein langes, sowie ein kurzes Bein hatte. Darüber hinweg trug sie grün-gestreifte Stulpen, die halb ihre Schuhe verdeckten. Ihr Oberteil zeigte ihr Bauchnabelpiercing und endete an ihrem Armen in Netzstoff, was ihre helle Haut dürftig verdeckte. Als keiner zu antworten schien, hob sie ihre behandschuhte Hand und sprach, noch immer mit einem gewitzelten Unterton „Gestatten? Dose!“ Es dauerte noch eine Weile, bis sich nur einer von ihnen rührte und am Ende war es Sam, der die Hand schüttelte und freundlich den Gruß erwiederte. „Ich bin Sam und das ist mein Bruder Dean.“ „Schön euch kennen zu lernen. Ich habe gehört, ihr wart Freunde von Delain. Es tut mir wirklich leid. Ich hoffe, euch wird das Konzert gefallen. Wir wollten es ihr widmen und ach ja...!“ Sie blickte kurz an Sam vorbei in Richtung Dean, der sich noch immer nicht zu rühren vermag, sondern sie nur anstarrte, als währe sie die Bosheit in Person. „Schau nicht so, als währe ich ein Dämon. Ich weiß, solche Machos wie du können Farben nicht ausstehen, aber ich bin doch nicht im Zoo als Affe im Käfig gemietet!“ Dann zog sie an den beiden Jungs vorbei und verließ den Gang, um sich zu den Musikinstrumenten auf der Bühne zu begeben. „Warum heißt die Dose?“ Dean stand noch immer da, wie vom Blitz getroffen und murrend hatte er nur die Frage gestellt, während er zu Sam blickte, der noch immer lächelnd das Mädchen zu beobachten schien. „Ihr richtiger Name ist Doreen Stephanie de Croix. Kurz Dose. Sie ist unsere Drumerin und gar nicht mal so schlecht, ist aber ein wenig eigen, wie man sieht.“ Sam schaute noch kurz zu ihr, dann blickte er wieder zu Dean und Sascha, wobei ihn gerade der vielsagende, grinsende Gesichtsausdruck von Dean irritierte. „Was ist?“ fragte er achselzuckend, während sie die schmale Treppe neben der Bühne nach unten gingen, um sich unter die Leute zu mischen. „Nichts, Sammy, rein gar nichts!“ Dean grinste weiter, obwohl es doch schon lange nichts mehr zum grinsen gab. Als sie dann endlich einen Platz gefunden hatten, verabschiedete sich Dickens von den Brüdern, um dann auf die Bühne zu gehen und mit Applaus zu seiner Gitarre und zu dem Mikrophon gehen, welches er dann in die Hand nahm und sich erst mal räusperte. „Seid ihr den noch alle wach?“ begann er in die Menge zu rufen, während die ganze Halle aufzubrüllen schien. „Dann ist ja gut. Aber eigentlich könnt ihr das noch lauter. Nun gut, damit müssen wir arbeiten, fangen wir also AN!“ Sie fingen an und wie sie anfingen. Die ganze Halle sang mit, obwohl kein einziges der Lieder von ihnen stammten. Sogar Dean musste sich eingestehen, dass die Musiker nicht schlecht waren, obwohl sie an die Originale niemals ran kommen würden. Ab und an war der Bassist nicht im Takt und der Sänger hatte nicht wirklich eine gute Stimme, aber Sascha und Dose machten sich gar nicht so schlecht und als Dickens ein Solo hatte, merkte Dean, wie sie Fuß sogar im Takt mitzugehen schien. Es gab schon schlechtere Bands und abgesehen davon, war es ja umsonst, genauso wie die Getränke, die sich die beiden genehmigten... oder besser, die sich Dean genehmigte. Der Abend zog sich hin und unter den Liedern fand sich ‚Summer of ’69’ oder ‚wind of change’. Man spielte ‚killer queen’ und noch einiges mehr. Es wurden Lieder von Metallica, White Snake, Queen und Scorpiens gespielt und zum Schluss schien der ganze Saal zu toben. Sascha ging wieder ans Mikrophon, stellte sich gerade hin, strafte die Schultern und fing dann ganz leise an zu erzählen. Und Deans Augen weiteten sich. Er erzählte davon, wie er Delain kennen gelernt hat und wie sie durch Dick und Dünn gegangen waren. Er erzählte von ihr, als währe sie noch lebendig, erzählte Witze und log ein wenig über die Dinge, die sie zusammen machten, damit kein Verdacht über ihre wirkliche Tätigkeit aufkam und dann blieb es still. Keiner rührte sich, keiner sagte etwas und die Schweigeminute schien die Spannung zum platzen zu bringen. Für Dean war es kaum auszuhalten. Am liebsten währe er aufgesprungen und hätte es in die Welt hinausgeschrieen, dass sie garantiert noch leben würde, dass sie nicht tot sein würde, dass sie hier irgendwo war, vielleicht verletzt, vielleicht entführt und einsam, ABER sie lebte noch. Genau diese Gedanken schien Sam zu fühlen, den er schaute ihn mitleidig an und legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter, um ihn notfalls zurück zuhalten und ihm gleichzeitig Trost zu spenden. „Ich danke euch!“ kam die Stimme von Dickens, der schon sehr angeschlagen und traurig klang. „Und als letztes Lied, welches wir heute spielen, spielen wir nicht für euch, sondern für Delain Hemmins und ihrer Familie. Wir spielen ihr Lieblingslied ‚Show must go on’“ Dean schaute auf den Tisch und ballte die Fäuste zu Händen, während er versuchte ruhig sitzen zu bleiben und nicht rauszurennen. Er wollten den Geist sehen, er wollte wissen, ob es Delain war oder vielleicht nur ein ganz normaler Geist. Empty spaces - what are we living for Abandoned places - I guess we know the score On and on, does anybody know what we are looking for... Another hero, another mindless crime Behind the curtain, in the pantomime Hold the line, does anybody want to take it anymore Der Rhythmus drang in das Blut ein, alle waren Still und nur die Stimme des Sängers und die Töne der Instrumente erhallten den Raum, während Dean versuchte, nicht hinzuhören, alles zu vergessen. Warum war nur alles geschehen? Warum das alles? Sie hätte nicht sterben sollen, er hätte sie nicht zurück bringen sollen oder er hätte bei ihr bleiben sollen. Sie hatte doch alles überstanden, den Fluch, den Geist... warum nicht das Feuer? Wieso hatte sie sich nicht retten können? Sie war doch so stark gewesen, so kraftvoll und nun war sie womöglich tot? Nein, das konnte nicht sein. Mit bebenden Blick schaute Dean nach oben, direkt auf die Bühne, direkt zu den vielen Menschen, die davor standen und jeden einzelnen musterte er, in jeden Gedanken versuchte er einzudringen, während er völlig vergaß, warum er eigentlich hier war. Show must go on, Show must go on Inside my heart is breaking My make-up may be flaking But my smile still stays on. Alle hatten ihm den Rücken zugedreht und selbst Sam schaute nach vorne, als hätten sich alle von ihm abgewendet. Die stickige Luft verschlang jede Mühe sich Gedanken zu machen, zerschmetterte jeden Geist und jede Hoffnung. Mühevoll erhob er sich und noch während Sam überrascht zu ihm schaute, versuchte er ein Lächeln zustande zu bringen, ein gequältes, hoffnungsloses Lächeln, als er „Ich muss mal kurz aufs Klo!“ stammelte. Whatever happens, I'll leave it all to chance Another heartache, another failed romance On and on, does anybody know what we are living for? I guess I'm learning, I must be warmer now I'll soon be turning, round the corner now Outside the dawn is breaking But inside in the dark I'm aching to be free Mühvoll kämpfte er sich durch die Massen, die doch so ruhig und unbeweglich vor der Bühne standen. Immer noch wahren sie alle abgewandt, wie Salzsäulen erstarrt, während die Musik sie betörte und sogar welche zu Tränen rührte. Mühevoll versuchte er die Augen offen zu halten nach einem eventuellen Geist, der hier sein Unwesen trieb, doch er sah nur leere, unbekannte Gesichter, die nicht auf ihn zu achten schienen, dann stand er am Ausgang. Sein Blick schweifte noch einmal über die Menge, dann erstarrte er selbst zur Salzsäule. Nur ein Gesicht war von der Bühne abgewandt und blickte ihn genau an. Es war ein weißes, helles Gesicht, welches von schwarzen, glänzenden Haaren umrandet war. Sie schien wie ein Engel zwischen all dem grau und dem Schwarz, als währe das Licht nur auf sie gerichtet. Sie stand da und lächelte ihn an. Dean erschrak erst, dann rieb er sich die Augen. Sie konnte kein Geist sein, dafür war sie zu fest und auch der EMF-Empfänger, der unter seiner Jacke verborgen war, schlug nicht aus. Sie war kein Geist, sie LEBTE! Show must go on Show must go on Inside my heart is breaking My make-up may be flaking But my smile still stays on Wieder begann er sich durch die Menschenansammlung zu kämpfen, gegen den Strom, aber diesmal in die andere Richtung. Er wollte zu ihr und sie in die Arme schließen und dann wollte er wieder mit Sam von hier verschwinden, sie zurück lassend, in dem Bewusstsein, dass sie noch lebte. Seine Begierde stieg mehr und mehr, während er dem Standort näher kam, wo sie noch eben gewesen war, doch... sie war schon weg. Sie stand nicht mehr da und von weitem sah Dean nur noch, wie sie durch die Tür nach draußen ging, ihr schwarzes Haar wallend im Wind der offenen Tür. My soul is painted like the wings of butterflies Fairytales of yesterday will grow but never die I can fly - my friends Show must go on Show must go on I'll face it with a grin I'm never giving in On - with the show – Er folgte ihr, so schnell er konnte. Dennoch dauerte es viel zu lange, bis er endlich draußen war und er die frische Luft auf seiner Haut spürte, hinter ihm die Klänge ihres Lieblingsliedes. „Delain? Wo bist du? Ich hab dich gesehen!“ Er beobachtete die ganze Straße vor dem Club doch außer ein paar Autos und seinem Impala war nichts zu sehen. Dann erklang das Motorengeräusch einer Maschine, die er nur zu gut kannte und mit flauen Gefühl im Magen rannte er los, um sie noch zu erreichen. Zu spät, sie war bereits verschwunden, als er um die Ecke bog und schwer atmend stehen blieb. Er blickte nur nach unten und erkannte im schlechten Licht der Laterne etwas auf dem Boden liegen. Sofort ging er hin und hob die schwarze Rose auf, um die ein kleiner Brief und ein Schlüssel hing. Er überlegte lange, bevor er sich entschloss, den Brief zu lesen, doch noch bevor er ihn öffnete, erklang das Geräusch von seinem Handy. Eine SMS von Sam: ‚Fehlanzeige. Es gibt keinen Geist, sondern nur eine defekte Stromleitung, die den EMF-Empfänger verunsichert hat’ Dean schaute auf, schmunzelte und war sich nun gewiss: Sie lebte. Langsam drehte er sich um, roch noch einmal an der Rose und ging dann zurück. Den Brief würde er im Motel öffnen. Währe er nur einen Augenblick länger geblieben, dann hätte er ganz leise, nicht mehr als der Hauch eines Schmetterlings „Gut gemacht, Persephone!“ gehört. Und leise endete das Lied... I'll top the bill, I'll overkill I have to find the will to carry on On with the - On with the show - Show must go on... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)