Behind the obvious von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- ~Prolog~ ~~~~~~~~~~~~~~~ Mein Himmel ist Messing Meine Erde Eisen Mein Mond ein Klumpen Lehm Pestilent meine Sonne Brennend am Mittag Und ein Dunst des Todes Bei Nacht. William Blake ~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war nahezu vollkommen schwarz in der Gasse. Die einzige Lichtquelle, bei der es sich zudem noch um eine nur schwach leuchtende Laterne handelte, befand sich gute hundert Meter weit entfernt an einer Straßenecke. Es war ungewöhnlich still. Natürlich, denn der Lärm der, auch bei Nacht, recht lebhaften und lauten Hauptstraßen drang nie bis in diesen Teil der Stadt. Die geduckte Gestalt in der düster wirkenden Gasse kümmerte sich nicht um derartig nichtige Dinge. Ihr stechend grüner, nahezu fluoreszierender Blick galt weder den ominösen, pechschwarzen Schatten in dem Sträßchen, noch den eingeschlagenen Fensterscheiben der heruntergekommenen Häuser sondern einzig und allein ihrer Beute. Jäger und Gejagter. Speisender und Speise. Gefahr. Ahnungslos lief ihr Opfer ein paar trippelnde Schritte weiter, näher auf das immer unausweichlicher werdende Schicksal zu. Näher zu ihr. Vollkommen lautlos duckte sich die schwarze Gestalt noch ein wenig tiefer in ihrem Versteck zusammen und setzte zum alles entscheidenden Sprung an. Es musste schnell gehen. Keine Geräusche, keine Zeit zur Flucht. Spielen konnte sie immer noch, wenn ihr Opfer unfähig war zu fliehen. Als sich alle Muskeln in dem sehnigen Körper anspannten und bereit waren nach vorne zu schießen, gleich einer Gewehrkugel und mindestens genauso tödlich, drang ein ungebetenes Geräusch durch die Dunkelheit. Die Ohren der Jägerin zuckten, als es ihre empfindlichen Hörorgane erreichte. Noch war es weit entfernt, doch es kam rasch näher. Schritte. Schnelle, kurze, unkoordinierte Schritte und keuchender Atem. Flucht. Der Kopf der Gestalt ruckte zurück zu ihrer Beute. Auch diese war aufmerksam geworden und drehte den hübschen Kopf unruhig lauschend von rechts nach links und wieder zurück. Schließlich blieb der Blick aus dunkelbraunen Knopfaugen direkt auf der Jägerin ruhen. Eine Sekunde lang starrten die beiden sich an, berechnend, abschätzend, abwartend. Die Schritte waren näher gekommen. Mit einem Fauchen stieß sich die deutlich größere Person ab und stürzte sich auf ihr auserkorenes Opfer, doch das Überraschungsmoment war vorbei und blitzschnell war es hinter einer niedrigen Mauer verschwunden. Bevor die Jägerin die Verfolgung aufnehmen konnte spürte sie die Nähe eines weiteren Lebewesens. Wütend und enttäuscht wand sie sich um und fixierte mit blitzenden Augen den Eingang zur Gasse, wo jeden Moment derjenige auftauchen würde, der sie um ihr Abendessen gebracht hatte. Keine Sekunde später stolperte ein zitterndes Etwas um die Ecke. Beim Anblick der leuchtenden Augen inmitten der Dunkelheit entfuhr dem panischen Menschen ein halbunterdrückter Schrei und er fiel über seine eigenen Füße. Es war ein junger Mann von etwa 25 Jahren, mit dreckigem, mausbraunem Haar und erschrockenen grauen Augen, die sich in die der schwarzen Gestalt bohrten. Diese fauchte leise, doch nicht wegen des direkten Augenkontaktes, den sie so gerne vermied und den sie unter anderen Umständen vielleicht als Bedrohung oder gar Herausforderung verstanden hätte. Nein, die Jägerin spürte, dass etwas kam. Etwas Böses. Ihre Ohren zuckten während sie den zitternden Jungen beim Aufstehen beobachtete. Er hastete an ihr vorbei, schien sie nicht mehr wahrzunehmen und obwohl ihre feinen Ohren kein verräterisches Geräusch wahrnahmen, so wusste sie doch um das Kommen eines anderen Jägers. Seine Beute befand sich nun gute drei Schritte hinter ihr und sie drehte gerade anmutig den Kopf, als die Straßenlaterne zu flackern begann. Panisch blickte der Junge (denn nach mehr sah er gerade einfach nicht aus) sich um und lief dabei direkt in seinen Verfolger. Er fragte nicht, wie dieser so plötzlich vor ihm auftauchen konnte und wahrscheinlich interessierte es ihn auch nicht. Er hatte kaum noch Zeit zum Schreien, da legte sich eine starke, feingliedrige Hand über seinen Mund und scharfe Fangzähne verbissen sich in seinem Nacken. Die Jägerin beobachtete fasziniert, wie das Flackern in seinen Augen verblasste, bis es schließlich ganz matt war. Mit einem gurgelnden Geräusch und einem dumpfen Aufprall schlug der leblose Körper auf dem Boden auf. Der schwarze Jäger blickte auf und seine glühenden Iriden fanden den Blick der bis dahin stillen Beobachterin. Zum dritten Mal in dieser Nacht kreuzte deren Blick nun den eines anderen Lebewesens. Doch dieses Mal war es anders. Ihr Gegenüber war ein Jäger, wie sie und doch so viel anders. So viel mächtiger. Langsam senkte sie den Kopf, bezeugte damit ihre Unterwürfigkeit, auch wenn ihr Stolz aufschrie und sie sich zusammennehmen musste. Als sie nach kurzer Zeit wieder aufblickte, war er verschwunden und nur die schlaffe Gestalt am Boden zeugte noch von seiner Existenz. Die Jägerin schüttelte sich kurz und wand sich zum Gehen. Beim Verlassen des engen Sträßchens streifte sie flücht den Kadaver, doch es störte sie nicht. Als sie die Öffnung zur Querstraße erreichte beschloss sie, dieses Viertel die nächste Zeit zu meiden, nur zur Sicherheit. Die kleine schwarze Katze huschte über die Straße und verschmolz mit der Dunkelheit. Sie würde sich eine andere Maus für ihr Nachtmahl suchen müssen. Doch bevor sie sich darüber ärgern konnte, packte sie wieder der Kitzel der Jagd. Sie war eine Jägerin. Und diesmal würde sie ihre Beute nicht so leicht davonkommen lassen. ____ so, auf die Gefahr hin, dass das keiner liest^^: Ich versuch mich mal wieder an ner FF. Die letzten hab ich alle entweder abgebrochen oder gelöscht, doch im Moment hab ich Schreibwut. Also schreibt schön Kommis, dass sie nicht abflaut^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)