The X-Files - Last Smile von Kakeru (Der Todessong) ================================================================================ Kapitel 3: Meeresrauschen ------------------------- Es war eine Nacht in der die Dinge in Bewegung gerieten. Während eine Sache beendet schien, begann wo anders eine neue. Doch in Wahrheit endet es nie, wir alle sind miteinander verknüpft in diesem riesigen Geflecht aus Denken, Handeln und Fühlen. So kann das Handeln eines Einzelnen Auswirkungen auf alle in diesem Geflecht haben. Je nach dem wie sie handelten oder dachten blieben die Namen lang in den Köpfen der Menschen oder waren nur in den Köpfen einzelner vorhanden. Nur bei diesen großen Taten merken wir, wie sie unser Leben nachhaltig verändern, aber wer weiß welche Dinge anders verlaufen würden, wenn man einen Streit vermeiden könnte, wenn man zu einer Zeit an einem anderen Ort wäre. Wie viel Leid wurde verhindert, wie viel Leid wäre stattdessen entstanden? Diese Nacht war eine Nacht der Zusammenkünfte. Menschen denen es, ohne es zu wissen vorbestimmt war, sich zu treffen, ohne es zu wissen teil nahmen am Schicksal des anderen. Es war schon spät, als Scully mit einem Taxi ins Motel zurück kam. Sie konnte nirgendwo den Wagen von Mulder sehen. Die FBI-Außenstelle in Chicago hatte Mulder schon längst verlassen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sie begann sich Sorgen zu machen, denn immer noch war es ihr nicht gelungen ihn direkt anzurufen. Sie kramte ihren Schlüssel aus ihrer Manteltasche und schloss die Tür auf. Kaum hatte sie das Licht angeschaltet fiel ihr Blick auf den Zettel der unter der Tür durchgeschoben war. Eilig hob sie das einfache Stück Papier vom Boden auf, von dem sie sich erhoffte, dass es ihr den Aufenthaltsort von Mulder verraten würde. Scully wusste nicht was sie von der neuen Aktion Mulders halten sollte. Gut, sie hatten dem Sailor Team viel zu verdanken, aber gleich einen Fall fallen zu lassen. Aber andererseits war es ihr fast Recht. An dem Fall war nichts dran, das hatte Mulder mittlerweile wohl ebenfalls festgestellt, sonst hätte er wohl diesen Fall nicht fallen gelassen. Und auch Scully hatte inzwischen eine Theorie über die ‚Erscheinung’ oder wie sie es nannte Einbildung. Zwar war sie ein wenig verärgert, dass Mulder einfach ohne sie geflogen war, aber da konnte sie jetzt auch nichts ändern. Und die Grußformel „Kuss Fox“ hatte sie ebenfalls wohlwollender gestimmt, als sie es sonst wäre. Donnerstag, 28. Februar 2008 6:40 Uhr Pazifik-Strand bei Los Angeles Die Sonne blickte an diesem Morgen über den Horizont, die Schleierwolken am ließen die Atmosphäre so mystisch erscheinen. Chris und Richie beobachteten den Sonnenaufgang über dem Festland, während auf der anderen Seite der Pazifik zu glitzern begann. Auch heute musste es wieder weitergehen. Noch immer hatten beide mit der Hiobsbotschaft zu kämpfen die ihnen Jay mitgeteilt hatte. Adam war tot. Aufgefunden in seinem Wohnhaus deutete nichts auf einen Einbruch hin. Sie entschlossen sich zum Hotel zurück zugehen, auch wenn sie hier in LA waren, der Februar ließ es auch hier in den Nächten kühler werden. Wie aus dem nichts vernahmen die beiden einen sanften Geigenklang, der einsam über die Wellen getragen wurde. Sie folgten dem Klang, der sie zu rufen schien. Und dann sahen sie die junge Frau, ihr Haar schien dem Meer zu gleichen, während der Wind in ihm spielte. „Kommt bitte mit, es ist derzeit nicht gut, sich allein hier draußen aufzuhalten“ empfahl die blonde Rennfahrerin den beiden Sängern, während Michiru unerbittlich die Geige in Schwingungen versetzte. Sie war eine wahre Meisterin. Dieser Morgen und ihr Spiel waren untrennbar miteinander verbunden. Chris und Richie sahen sich an, doch keiner wagte es auch nur zu lächeln. Sie liefen an den beiden vorbei, welches nicht weit vom Strand weg war. Michiru blickte zu Haruka, und die Blonde wusste sofort was die Virtuosin ihr sagen wollte. „Es geht hier glaube ich um viel mehr“ seufzte Michiru. Haruka hätte dem nichts hinzufügen können und so schwieg sie und sah den beiden hinterher. Vicent stieg aus dem Auto aus. Ein kurzes Dankeschön zu seiner Mutter und er schloss die Tür des Jeeps mit Schwung. Er wollte gerade in das Hotel hinein gehen da sah er wie Chris und Richie sich vom Strand her näherten. Er lief ihnen entgegen. Nach dem Anruf waren alle sehr besorgt. „Man es tut gut Euch zu sehen.“ stöhnte er, als er nach einem schnellen Sprint sich zu den beiden gesellen konnte. Beide waren gestern erst am Flughafen angekommen. „Gehen wir Izzy holen und fahren dann aufs Revier“ schlug Chris bestimmend vor. Die Gedanken der drei kreisten sich um Jay. Alle hofften, dass es ihm gut ging. 8:12 Uhr FBI-Außendienststelle, Los Angeles Mulder stand vor dem dunklen Betongebäude. Bei dem Anblick verging ihm ja schon fast die Lust hinein zugehen. Im Vergleich mit der FBI-Zentrale in Washington D.C. konnte dieses Gebäude einfach nicht mithalten. „Agent Mulder?“ rief eine wohl vertraute Stimme. Es war Setsuna Meio, die sich hier mit Mulder treffen wollte. Seine Rettung er musste sie nicht in diesem kalten Stahlbetonklotz suchen gehen. Noch immer arbeitete Setsuna Meio verdeckt für das FBI als Agent Oakley. In ihrer Hand hielt sie eine Aktentasche. „Das ist Adam Jooles, ein junger Musikproduzent hier aus LA.“ erläuterte Oakley die Fotos die Mulder genau studierte. „Er war 32 Jahre alt, also recht jung. Die Polizei glaubt, dass ein Mitglied aus einer Boyband die mit Jooles zusammengearbeitet hat, ihn umgebracht hat.“ Mulder sah sie fragend an, denn sie sprach von mysteriösen Umständen. Entweder der Kerl hatte außergewöhnliche Kräfte oder aber Oakley glaubte an seine Unschuld. „Dieser Jay war kurz nach der Tatzeit in einer Bar im Vinence Beach gewesen. Mehr als 20 Leute haben ihn dort auch gesehen. Da es aber im Haus nur frische Spuren von Jay und Adam gab, hat die Polizei ihn erstmal in Untersuchungshaft gesteckt.“ Mulder stutzte, denn ohne stichhaltige Beweise würde das Verfahren doch schon beim Haftrichter eingestellt werden. „Aber es wäre doch möglich, dass er ihn umgebracht hat, und dann sofort das Haus zu diesem Club verlassen hat.“ stellte Mulder fest, doch Oakley hatte ja noch ihren Trumph im Ärmel. „Michiru hat zusammen mit Jay und Adam an einem Song gearbeitet. Vielleicht sagt Ihnen der Titel etwas, Agent Mulder.“ Und bei den Worten 'Last Smile' wurde Mulder tatsächlich hellhörig. „Glauben Sie, dass sie diesen Jay weiter in Untersuchungshaft belassen?“ fragte Mulder die verdeckte Sailor Kriegerin. „Ich glaube nicht dass er es war. Aber man wird ihn als Sündenbock hinstellen wollen um zu zeigen wie gut die Polizei hier arbeitet. Viel wichtiger ist jedoch, dass die restlichen Jungs der Band sich fürchten. Nicht vor einer Verurteilung von Jay, denn an dessen Unschuld glauben sie alle, sondern viel mehr, dass dieser Fluch sie ebenfalls betrifft. Schließlich haben sie bereits eine provisorische Demo-Version des Songs aufgenommen.“ 10:09 Uhr Sherrif Department 12, Los Angeles Jay hörte wie sich die Tür öffnete. Er ging vor zu den Gitterstäben, die ihn hier in diesem Kargen Zimmer gefangen hielten. Er sah, wie ein Mann im Anzug herein trat, dicht gefolgt von einer Frau, ebenfalls in Business-Kleidung. Ein Wärter öffnete die Zellentür und die drei Besucher traten ein. „Wer sind sie?“ fragte der verwirrte Sänger. Mulder zog seinen Ausweis und stellte sich vor. „Und das hier ist Agent Oakley, ebenfalls vom FBI. Jetzt musste Jay schon wieder das selbe erklären. Er hatte doch nichts getan, war immer wieder seine Beteuerung. „Adam lebte noch, als ich das Haus verließ, was danach passiert ist, weiß ich nicht. Hören Sie, ich bin völlig durcheinander, ich meine ich hätte nie damit gerechnet, dass Adam so plötzlich stirbt. Er war ein guter Freund von mir.“ Mulder nickte. Dann wendete er sich Oakley zu und nickte auch ihr ebenfalls zu. Er war ein bedeutender Psychoanalytiker. Er hatte schon einige für das FBI hervorragende Täter-Profile erstellt die zur Lösung von aussichtslosen Mordfällen dienten. Er spürte, dass dieser junge Mann, der hier vor ihm saß kein Mörder war. Es war wohl besser er würde sich den Tatort anschauen. Schließlich verließen Oakley und Mulder die Zelle. Die beiden betraten den deutlich freundlicheren Arbeitsbereich, ein Großraumbüro für die Polizei hier. „Agent Mulder!“ rief einer der Polizisten. „Hier ist jemand für sie!“ Und schon hatte er Dana entdeckt, die schnurstracks auf ihn zu ging. „Einfach so davon zu fliegen und mich in Chicago stehen zu lassen“ neckte sie ihren Partner, Freund und Lebensgefährten. „Agent Oakley!“ wunderte sich Scully. Was war den nun vorgefallen? Scully wollte unbedingt wissen, warum sie den Fall in Chicago so plötzlich sausen ließen und so dringend nach LA fliegen mussten. Die drei Agenten nahmen sich also den nächsten Freien Tisch mit ein paar Stühlen und tauschten ihren Wissenstand aus. „Scheinbar haben Sänger heutzutage alle Probleme. Vielleicht liegt das ja an dem starken Stress bereits in der Jugend oder sogar in der Kindheit“ frage sich Scully. Und Oakley führte den Gedanken sofort fort. „Sie meinen also, dass Eltern versuchen ihr eigenes langweiliges, erfolgloses Leben zu kompensieren in dem sie ihre Kinder versuchen berühmt zu machen?“ Doch hier musste Mulder jetzt Einspruch erheben. „Die Stringinis sahen auf mich nicht gerade so aus, als hätten sie ein langweiliges erfolgloses Leben.“ Doch noch während Mulder mit seinem Ausführung beschäftigt war, wikrte Scully ganz plötzlich abwesend. Ihr Blick war zur Tür gerichtet. „Die Welt ist doch mal wirklich klein, meinst du nicht auch Fox?“ Scully erkannte sofort die vier jungen Männer die gerade das Revier betraten. Mulder drehte sich um und in seiner Stimme schwenkte fast schon ein wenig Euphorie mit als er den Namen des Blonden Aussprach „Christopher Richard Stringini.“ „Es ist also ein Bandkollege von Richie der hier wegen Mordverdacht sitzt“ stotterte Scully. Jetzt erblickte auch der junge Anwaltssohn, wer ebenfalls hier im Department war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)