Hässliches Entlein von -Niji- (Sport und andere quälerein...) ================================================================================ Kapitel 2: Schneesturm und seine Folgen --------------------------------------- Kapitel 2 – Schneesturm und seine Folgen Jay lehnte sich gegen die Tür zum Fitnessraum. Seine Pose war bewusst gewählt, damit Shin darauf aufmerksam werden musste, das er nicht mehr als seine Shorts trug. (hrhr xP) Shin wandte sich sofort ab und studierte eingehend eines der Treppensteiggeräte (oder so xD) „Was kann ich für dich Kleiner tun?“ erkundigte sich Jay. „Mh also…“, räusperte er sich. „i-ich kann das nicht annehmen, es war ein schrecklicher Fehler...ich dachte du seiest eine Mikrowelle…“ Jay runzelte die Stirn. „Wie bitte?“ Shin warf ihm einen kurzen Blick zu ihm und Jay sah dass seine Wangen immer noch gerötet waren. Er musste feststellen dass es ihm gut stand aber doch fand er es amüsant, das der Kleine sich so genierte. „I-ich hab das Los nur gekauft weil ich dachte es wäre für einen guten Zweck, was aber der Hauptgewinn war, wusste ich nicht. Ich dachte es sei eine…Mikrowelle…“ Jay verzog das Gesicht. Niedriger eingestuft zu werden als ein Küchengerät, das war hart. Der Schwarzhaarige verschränkte seine arme vor der Brust und stellte fest:“ Du solltest dich glücklich schätzen, das du etwas gewonnen hast, was du auch wirklich brauchen könntest.“ Wie war den das bitte gemeint stutze Shin und wusste für einen Moment nicht was er darauf sagen sollte. Erneut stieg die röte seine Wangen auf. „Ich kann das wirklich nicht annehmen, ich kann die Karte...ehm ja auch jemand Anderen geben“ eigentlich war ja der Vorschlag nicht schlecht. Es würde beide aus der Klemme befreien, doch ein kleiner Teufel in Jay brachte ihn dazu zu kontern. „Tut mir Leid Kleiner aber du kannst mich nicht einfach umtauschen.“ So wie Jay das sagte, klang das wirklich hart. Das wollte Shin doch gar nicht aber was hielt ihn davon ab seinen Gewinn zu akzeptieren? Jetzt stand dieser Kerl vor ihm, den er schon immer angehimmelt hatte und wollte ihn nicht? So langsam verwunderte sich Shin selber über sein verhalten. „Aber ich kann…damit nicht viel Anfangen…“ versuchte der Blonde zu erklären. „Ich bin nicht wirklich geeignet fürs Fittnesstudio…“ „Die Entscheidung solltest du mir überlassen“, unterbrach Jay ihn und legte Nachdenklich eine Hand ans Kinn und ging um Shin herum. Betrachtete ihn prüfend von allen Seiten. Unter seinem blick verkrampfte sich Shin schlagartig und krallte sich mit seinen Fingern ins Shirt. Jay wusste nicht, wann er sich zuletzt so gut amüsiert hatte. Er legte seine Hände auf Shins dünne Schultern und fing an die Muskeln sanft zu massieren. Obwohl der Kleine heftig protestierte, tastete Jay seine Arme ab wie ein Arzt, der überprüfte, ob eine Verletzung vorliegt. Es war genau, wie er vermutet hatte. Der Kleine war völlig verspannt. Jay vergaß das er das ganze nur begonnen hatte, um Shin zu ärgern und seine Bewegungen wurden sanfter. „J-jay…“ „Das ist Teil meines Jobs“, zwinkerte er und fuhr fort: “Ich muss feststellen welchen Fitnessgrad meine Kunden haben. Also du könntest ruhig mehr vertragen. So dürr wie du bist.“ Dürr? Er fand ihn Dürr? „Also ich hab für meinen Geschmack genug, vielen Dank“ betonte Shin und wurde irgendwie richtig Kratzbürstig. Das ging nun zu weit, alles ließ er sich dann von ihm auch nicht gefallen. Er war zwar nicht gerade muskulös, okay es stimmte ja das er einwenig wenig wog aber dürr war er nicht! Das wollte Shin nicht einsehen. Jay musste ein Schmunzeln unterdrücken und führte seine Hand zu Shins Nacken. Scheinbar prüfend knetete er die Muskeln. „Aha!“ „Aha?“ wiederholte der Kleine nervös. „Was heißt hier aha?“ „Wie ich mir schon dachte…“ Obwohl der Schwarzhaarige den Anschein gab, die Sache völlig ernst zunimmt, glaube Shin doch irgendwie ein beunruhiges Funkeln in seinen Augen zu entdecken. Machte er sich etwa heimlich über ihn lustig? Doch er wirkte völlig unschuldig als er erklärte:“ Du bist viel zu verspannt, Kleiner, Ich könnte etwas dagegen unternehmen.“ Raunte er leise in das Ohr des Blonden. Dieser wandte sich innerlich vor Verlegenheit und wollte sich von dem anderen losreißen als Jay anfing seinen Nacken zu massieren. „Ich spüre sehr viel Spannung hier“, murmelte Jay, während er verführerisch langsam an seinem Rückgrat entlang nach unten strich. „Ich…ich bin nicht verspannt.“ Haspelte Shin überfordert. „Ich kann dir helfen.“ „I-ich brauche keine Hilfe“, protestierte Shin gab aber trotzdem seine starre Haltung auf und bog sich ihm etwas entgegen. „Du solltest dich ruhig in meine Hände begeben…“ „Ich…will mich aber nicht…in deine Hände begeben…“ „Nein?“ „N-nein“, wiederholte Shin aber sein Tonfall klang alles andere als überzeugend. Er schloss seine Augen als Jays warme Fingerspitzen seine Schulterblätter zu massieren begann. Eine wärme, die seine Knie schwach werden ließ, breitete sich in ihm aus. Sich in seine Hände begeben? Er lag ja schon fast in seinen Armen! Wenn Shin sich auch nur wenige Zentimeter bewegte, würde er Jays Oberkörper berühren, der einfach so Perfekt war. Der Kleine zitterte, als ihm bewusst wurde das Jay ihm ganz nah war. Seine Schwarzen Augen schienen ihn zu Hypnotisieren, seine Lippen waren weich und einfach total einladend Seine sinnlichen Lippen reizte Shin, diesen Mund zu berühren. Nur zu gerne würde er dies tun. Auf einmal zog Jay den kleinen Blonden an sich und seine Lippen kamen immer näher. Es schien als ob er ihn gleich küssen würde und Shin sehnte sich so sehr danach. Doch bevor sich ihre Lippen trafen unterbrach Jay das ganze und blinzelte Shin amüsiert an. Sein Gesicht sprach bände. Als es dem Anderen bewusst wurde befreite er sich aus dem griff der magischen Hände und trat einen Schritt zurück und rang zitternd nach Luft. Shins Gesicht brannte. Er war wütend auf Jay und noch mehr auf sich selber. Ihn so bloßzustellen gab ihm einen schmerzhaften Stich. Wieso hatte er sich auch darauf nur eingelassen? Jay hätte ihn nie in Leben geküsst. Wieso kam er nur darauf dass er es ernst meinen würde? Schnell besann sich Shin wieder und versuchte normal zu klingen. „ich kann das nicht annehmen…“ er legte die Karte auf eines der Trainingsräder und versuchte das gerade geschehene zu ignorieren. Jay kam gefährlich näher auf ihn zu. Shin verachtete sich dafür das sein Herz zu rasen begann, als er näher kam. Ihm wurde klar, das es unklug war so jemanden wie Jay zu verärgern. Doch er war viel zu wütend, um vorsichtig zu sein. „Du bist wie alle anderen auch. Hübsch arrogant und egoistisch…“ brummte der kleine verärgert leise das Jay nur mit mühen verstehen konnte was er da gerade von sich gab. „Wovon redest du eigentlich?“ „Jeden Tag werde ich von solchen wie dir verarscht!“ zischte Shin immer weiter aufgebracht. Wieso musste er sich auch nur so drauf Hochsteigern. Er bereute es auch schon wieder das was er gesagt hatte und mied den blick des Anderen. Jay sagte nichts, sondern sah mit verschleiertem Blick den kleinen an. „Dachtest du ich würde dich küssen?“ „I-ich...n-nein!“ nuschelte Shin mit hochroten Kopf und wandte sich etwas ab, starrte die kahle Wand des Fitnessstudios an. Noch peinlich geht es echt nicht mehr, dachte er sich und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Jay lehnte sich lässig gegen die Wand und verschränkte erneut seine Arme vor dem Oberkörper und musterte Shin ausgiebig. Es wurde seltsam Still im Raum. Er musste weg, er musste schleunigst weg von diesem Kerl. Als Shin sich wieder zu Jay umdrehen wollte, wurde er plötzlich von diesem gepackt und an sich heran gezogen. Jay legte seine Lippen auf die des Kleinen und hielt ihn an sich als dieser versuchte sich zu wehren. Wollte er das überhaupt? Der Raum drehte sich vor seinen Augen. Er spürte deutlich die nackte Haut von Jays Oberkörpers an sich, das ihn komplett erschaudern ließ. Glühende Hitze durchströmte ihn. Langsam wehrte Shin sich nicht mehr sondern ließ es geschehen, doch eher er wirklich realisieren konnte gab Jay ihn wieder frei und stellte ihn auf die Füße. Schwindelig und atemlos taumelte der kleine zurück und musste sich am Lenker des Fahrrads festhalten, um nicht zu fallen. Eigentlich hätte er ihm einen vernichtenden eisernen Blick zuwerfen müssen, das hat er doch bestimmt nur getan um sich wieder lustig über Shin zu machen, doch stattdessen blinzelte der kleine nur hilflos und stieß mit hochroten Kopf hervor:“ W-warum…hast du das gemacht?“ Jay schüttelte nur den Kopf und erwiderte mit einem Grinsen:“ Kleiner wenn du das nicht weißt, kann ich auch nichts für dich tun. Falls du dich doch noch entscheiden solltest, ins Studio zu kommen, melde dich.“ Jay griff nach seinem Handtuch, schlang es sich um den Hals und schlenderte mit einem zwinkern lässig zum Duschraum. In der Zwischenzeit vergeudete Shin die folgenden zehn Minuten damit, höchst kreativer weise die übelsten Schimpfwörter für Jay zu finden. Unglücklicherweise stand er unter der rauschenden Dusche und konnte ihn nicht hören. Er versuchte somit seine Verwirrung und die röte im Gesicht zu verdrängen. Verzweifelt marschierte Shin im Fitnessraum auf und ab und wäre Jay beinnah nachgegangen, doch er hätte sich immerhin schon wieder so weit beruhigen können, das er erkannte, wie dumm das gewesen wäre. Er hatte sich schon genug in Schwierigkeiten gebracht. Was wohl passiert wäre, wenn er auch noch die Shorts ausgezogen hätte? Verschiedene Möglichkeiten huschten Shin durch den kopf und ließen seinen puls rasen. Schnell versuchte er seine Gedanken auf ein anderes Thema zu richten. Was geschieht hier eigentlich? Fragte sich Shin verwirrt. Für einen Moment als Jay davon gesprochen hatte seine Spannung zu lösen hatten seine Augen so warm geleuchtet als wäre er ihm wirklich wichtig. Doch Shin verdrängte es wieder. Jays Interesse lag wohl mehr ihn irgendwie auf irgendeinem weisen Bloßzustellen, das war bestimmt der Grund. Seine Worte setzten Shin echt noch zu. Dürr hatte er gesagt. Der Blonde blieb stehen und betrachtete sich in den Spiegel. Mit seitlich geneigtem Kopf musterte er seinen Körper. Hatte er sich möglicherweise in letzter Zeit vernachlässigt? Zu viele Mahlzeiten ausgelassen? Zu viele Nächte für die Schule durchgearbeitet? Der Hosenansatz saß etwas locker. Shin beugte einen Arm und überprüfte seinen Bizeps. (rofl xD) Das ist doch lächerlich, ging es ihm durch den Sinn und drehte sich weg. Was nun die anderen Vorwürfe betraf…zugegeben er war schon etwas verspannt aber wer war das heutzutage nicht? Die Schule stellte heutzutage nun mal hohe Anforderungen, die Shin unbedingt gerecht werden wollte. Schließlich wollte er später einen gut Bezahlten beruf haben. Ich bin einfach nur müde, dachte sich Shin, es war schließlich ein anstrengender Samstag. An diesem Tag versuchte er immer alles zu erledigen was er über die Woche aufbekommen und nicht geschafft hatte. Schlaf stand nicht mit auf dem Programm. Nun ja, in letzten Wochen hatte er ziemlich unter druck gestanden aber…Vorsichtig berührte Shin seine Lippen, die von Jays Kuss noch gerötet waren. An Gedanken dieses Kusses flogen erneut tausend Schmetterlinge durch Shins Magen. Der kleine schüttelte energisch den Kopf um die Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, ganz bestimmt brauchte er nicht Jays Methode, Spannung abzubauen. Shin linste zur Geschäftskarte und griff nach ihr und zerriss sie. Danach verschwand er aus dem Fitnessraum. Der Blonde kehrte nicht mehr in den Festsaal zurück. Er hatte einfach keine Lust auf seine Eltern zu treffen und ganz besonders nicht auf die Hexe. Er schlenderte durch die Räume und setzte sich irgendwann schließlich auf eines der Sessel die dort standen. Der Tag verlief heute echt grauenhaft. Schlimmer kann es echt nicht mehr werden. Wieso war alles und jeder nur gegen ihn? Seufzend schloss Shin seine Augen, müde hob er seine Beine an und schlang seine Arme drum herum. Eingekauert wie er da auf dem Sessel saß nickte er ein. Die Bilder des ganzen Abends huschte noch mal vor seinen Augen. Vielleicht wenn er aufwachen würde, wäre das alles nur ein Traum gewesen. Jay kennen zu lernen, ihn sogar zu ‚gewinnen’ und dann noch geküsst zu werden, schien eher ein unrealistischer Traum als die Realität zu sein. Shin hatte sein ganzen Leben immer nur Pech gehabt. Er wurde von allen Seiten schikaniert und gehänselt. Als er noch klein war, trug er eine Brille und wurde immer als Brillenschlange betitelt und damit fing alles an. Shin wurde zurückhaltender und ließ nach und nach einfach alles über sich ergehen, er wehrte sich dagegen nicht mehr. Dazu verlor er einfach die Kraft und den Mut. Obwohl der Kleine laufe der Jahre sich äußerlich eigentlich in einer ganz anderen Richtung entwickelte, hielt er sich weiterhin für Hässlich. Was sein Leben alles andere als angenehm machte. Er vergrub sich in Schularbeiten um wenigstens im Beruf erfolg zu haben. Es war wirklich Traurig. Einige zeit verging und auf einmal hörte Shin eine Stimme hinter sich. „Junge?“ der Blonde zuckte heftig zusammen und legte seine hand auf sein wild klopfendes Herz. Es war ein Mann des Sicherheitsdienstes. Der man grinste Shin an und schob die Mütze aus der Stirn zurück. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber da es Samstagabend ist und unten die Party läuft, konnte ich mir gar nicht vorstellen wer sich hier noch aufhält.“ Shin räusperte sich und setzte sich wieder ordentlich auf den Sessel. Der Mann schien nett zu sein. „Naja..ehm es war eine ziemlich langweilige Party“, erklärte er. Ausgenommen die Tatsache, das er einen Mann ‚gewonnen’ hatte und von ihm geküsst worden war das er für einen Moment die Welt um sich herum vergessen hatte. Doch das konnte Shin sich selber kaum eingestehen, geschweige denn laut aussprechen. „bleib besser nicht mehr zu lange hier“, warnte ihn der Sicherheitsdienst. „Weshalb? Es ist doch erst zehn Uhr.“ „Heute solltest du lieber früher nachhause mein junge. Es sei denn, sie möchten bis morgen hier bleiben.“ Als Shin ihn verwirrt ansah, lächelte der Mann breit. „Wann hast du eigentlich zum letzten Mal aus dem Fenster hinausgeschaut?“ Der blonde erhob sich von seinem Sessel und fuhr herum um aus dem Fenster zu blicken und musste nach Luft schnappen. Der vorher nachtschwarze Himmel war jetzt grau und auf dem Parklatz lag eine dünne Schneeschicht. Soviel zur Wetter Vorhersage ‚leicht bewölkte’ Nacht. „Verflixt!“ stöhnte Shin. „Die Straßen sind teilweise schon glatt. Du machst dich besser auf den Weg.“ Der Mann brauchte ihn nicht lange zu überreden. Seufzend nahm er sich seine Sachen und war auf dem Weg Richtung Ausgang. Die große Halle lag unheimlich dunkel und still vor ihm. Die Partybesucher waren offensichtlich alle hastig aufgebrochen, um dem Schneechaos zu entgehen. Und seine Eltern waren bestimmt auch schon verschwunden. Shin blickte verzweifelt durch den Raum. Er fühlte sich ziemlich alleine und unwohl in seiner Haut. Er mochte es nicht bei Nacht zu fahren. Und besonders nicht wenn die Straßen noch glatt waren. Shin erreichte die Ausgangstür und drückte sie auf und kroch tiefer in seine dünne Jacke. Es war nicht so kalt wie er es sich gedacht hatte. Schneeflocken rieselten zu Boden und glitzerten im Licht der Parkplatzbeleuchtung wie Diamanten. Die Strecke bis zu seinem wagen kam ihm unendlich weit vor. Bald drang der Schnee durch seine Schuhe und seine Füße wurden nass und kalt. Als Shin seinen Wagen erreicht hatte, war dieser schon fast zugeschneit. Bis auf ein weiteres Auto, das ein Stück weiter weg mit hochgeklappter Motorhaube dastand, war weit und breit nichts zu sehen. Jemand beugte sich über den Kotflügel und hörte wie derjenige leise Fluchte. Shin überlegte, zögerlich ging er auf den Kerl zu und blieb erstarrt stehen als der Typ sich aufrichtete. Es war Jay! Sein Herzschlag setzte beinnah aus. Er musste total verrückt gewesen sein, schoss es ihm durch den kopf. Eigentlich glaubte er ihn nie wieder zu sehen aber nun stand er hier voller Lebensgröße. Er hatte wirklich Pech. Solange ich lebe, kaufe ich mir nie mehr ein Los, schwor er sich. Jay bemerkte den kleinen zunächst nicht, er war völlig damit beschäftigt sein Auto zu verfluchen. Shin zögerte. Unsicher tapste er von einem Bein auf das Andere. Sollte er solange er ihn nicht bemerkte einfach verschwinden? Jays nähe machte ihn einfach verrückt und er benahm sich wie der letzte Depp. Fröstelnd zog Shin seine dünne Jacke um sich und beneidete Jay um den warmen Mantel. Als Shin sich doch entschied ihn anzusprechen und zögernd auf ihn zuging, schlug Jay gerade frustriert gegen die Motorhaube. „H-hey…“ machte sich der Blonde bemerkbar. Jay fuhr blitzschnell herum. Seine Miene schien genervt und finster zu sein, was Shin einwenig abschreckte. Jedoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Diesen gefallen wollte er dem Anderen nicht geben. „Probleme mit dem Auto?“ „Jap. Du solltest dich lieber aufmachen Kleiner. Ich werde auf den Abschleppwagen warten“, zu der Zeit und unter diesen umständen würde das wohl noch eine Ewigkeit dauern, dachte sich Shin. Ihm viel etwas ein, doch wusste er nicht b er es auch wirklich machen sollte. „Ich kann dich mitnehmen, das wird wohl sonst noch lange dauern bis jemand vorbeikommt und sonst ist hier niemand. Aber unter einer Bedingung.“ „und die wäre?“ fragte Jay gespannt nach und lehnte sich gegen sein Auto. „Keine Albernheiten mehr!“, „Albernheiten?“ „Du weißt genau was ich meine…“ „Oh keine Küsse mehr. Ich fand es ganz amüsant, du nicht?“ „N-nein…“ „Das liegt vermutlich daran das du keinen Sinn für Humor hast. Keine Sorge, es hat nichts bedeutet. Betrachte es einfach als eine Art Therapie. Einige Leute sehen so aus, als könnten sie ein wenig menschliche Wärme brauchen.“ Okay das tat jetzt echt verdammt weh, doch gestand es sich Shin nicht ein. Eine Art Therapie?! Das war alles was er bei dem Kuss empfand? Der Kleine biss sich auf seine Lippe und erhielt einen fragenden Blick. „Alles okay Kleiner?“ „eh? Jaja klar…“ Shin drehte sich hastig um und ging auf sein Auto zu. Wartete gar nicht darauf dass Jay ihm folgte. Entweder tat dieser es oder ließ es bleiben und wartete bis ihn jemand aus dem Schnee schippte. Der Schwarzhaarige zuckte mit seinen Schultern und ging dem kleinen nach. Beide stiegen ins Auto und als der Motor sofort ansprang als Shin den Zündschlüssel gedreht hatte, konnte er ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken. Der Scheibenwischer hatte auch keine Mühe, die Schneeschicht zu entfernen und hauchte gegen seine kalten Finger , während er darauf wartete das er freie Sicht hatte. Sofort kramte Jay in seiner Tasche Handschuhe heraus und reichte sie zwinkernd Shin. Dieser jedoch schüttelte den kopf. „Du brauchst sie genauso sehr wie ich.“ Lehnte er ab. „Du bist aber der Fahrer und ich würde es besser finden wenn deine Hände nicht am Lenkrad festfrieren. Also los, nimm sie endlich. Zögernd akzeptierte Shin die Handschuhe und streifte sie über. Danach senkte er den kopf, doch Jay sah noch wie seine Lippen zitterten. Er beugte sich zur Seite um sein Gesicht besser betrachten zu können und entdecke das der Kleine ein ebenso kleines Grübchen neben dem zuckenden Mundwinkel hatte, das einfach jeden, der es sah, dahin schmelzen lassen musste. Jay lächelte. „Wollen wir nicht los?“ fragte er leise und ließ damit Shin zusammenzucken. Sofort richtete er sich wieder auf und legte den ersten gang ein. Der Schwarzhaarige lehnte sich wieder grinsend in seinem Sitz zurück. Shin brauchte Ewigkeiten um vom Parkplatz auf die Straße zu gelangen. Jay wäre am liebsten selbst gefahren den er war nicht gewohnt anderen die Kontrolle zu überlassen aber er unterdrückte das verlangen den kleinen Ratschlägen zu erteilen. Es war komisch Jay wieder in seine nähe zu haben, dachte sich Shin und musste ab und an zu seinem Beifahrer hinüberlinsen. Auch wenn er arrogant war, war er immer noch diesem Kerl verfallen. Wieso konnte man Gefühle nicht einfach abstellen? Dann war vieles Andere einfach leichter. Die fahrt über blieb es Still zwischen den beiden und der Kleine war auch froh das Jay seine Sprüche für sich behielt. Er musste sich schließlich auf den Verkehr achten. Jay spannte sich etwas an als Shin vorsichtig abbremste und von der breiten Hauptstraße in eine schmalere, wenig befahrende abbog. Hoffentlich landen wie nicht in einem graben, dachte er sich. Denn er hatte im Augenblick wirklich keine Lust, auszusteigen und das Auto wieder auf die Straße zu hieven. „Kleiner, bist du dir sicher, dass es eine gute Idee war abzubiegen?“ „Ich weiß genau, wo ich hinfahre“, meinte er nickend und fuhr unbeirrt weiter. Na hoffentlich, dachte Jay sich, den er hatte nicht die blasseste Ahnung wo sie sich befanden. Er kam selten in diesen Außenbezirk. Ihre fahrt hielt auch nicht mehr sehr lange. Auf einmal stotterte der Motor und verstummte schließlich ganz. „Was zum…“ rief Jay. Shin richtete sich auf und schüttelte den kopf. Er hatte gerade noch zeit, den Wagen an den Straßenrand zu lenken, bevor er stehen blieb. Der Scheibenwischer funktionierte noch und auch das Licht. Der Kleine saß hinter dem Lenkrad und blickte unglücklich und verlegen in die Winterlandschaft hinaus. „Was zum Teufel ist passiert?“ verlangte Jay zu wissen. Shin machte sich kleiner und legte seine Hände in den Schoß. „Nicht genug Benzin im Tank…“ nuschelte er kleinlaut und hoffte wirklich das Jay ihm nicht jeden Augenblick den kopf abbiss. Er hatte schließlich die beiden in dieses Schlamassel gebracht. „Wie bitte?“ Jay starrte ihn ungläubig an und beugte sich dann hinüber um selber nachzusehen. „Die Tankanzeige steht tatsächlich auf null.“ „Ich weiß…“ Shin schaltete die Zündung und das Licht aus. Die gegen sah sehr einsam und verlassen aus und dazu schneite es immer noch. Jay lehnte sich in seinem Sitz zurück. Was für eine Nacht! Zuerst diese vermaledeite Sache mit dem Hauptgewinn dann war sein Auto fahruntauglich und nun noch das. Wenn einem so viel Schlechtes widerfuhr, konnte man nur noch eines tun. Ein tiefes, leises Lachen neben sich ließ Shin zusammenzucken. „Was ist so lustig?“ fragte dieser misstrauisch. „Nichts. Ich dachte ur das ich es ne erleben würde, das jemand den Trick mit dem Benzin versucht.“ Jetzt wurde der Kleine aber wütend. War er so selbstsicher? „Du glaubst tatsächlich, das ich mitten in einem Schneesturm vorgebe, das Benzin sei ausgegangen um mit dir alleine sein zu können? Du hältst dich wohl für absolut unwiderstehlich! Ich wollte noch tanken aber dann hatte ich so viel zu tun das ich es einfach vergessen habe.“ Protestierte Shin lautstark und verschränkte wütend seine Arme. „Hey Kleiner, ich habe doch nur einen Scherz gemacht“ lachte Jay und versuchte ihn dadurch wieder zu beruhigen. „Es nützt nichts, wenn wir uns jetzt aufregen. So etwas kann schon mal passieren.“ Shin seufzte frustriert und vermied es Jay anzusehen. Der musste immer noch lachen. In seiner nähe war es tatsächlich immer sehr lustig. „Wo sind wir?“ erkundigte sich der Schwarzhaarige nach einiger zeit der Stille und sah durch die Windschutzscheibe. Er konnte nur schemenhaft Bäume, einen Zaun und ein freies Feld erkennen. „Wir sind noch einige Kilometer von jeglicher Zivilisation entfernt. Ich habe eine Abkürzung gewählt, hätte aber wohl besser auf der Hauptstraße bleiben sollen. Wie konnte ich nur so dumm sein!“ Shin presste seine Lippen aufeinander und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er wollte keine Schwäche vor Jay zeigen. Wohlmöglich würde der ihn noch auslachen. Sein Beifahrer blieb still und sah den kleinen einfach nur an. Er fragte sich wann Shin zuletzt mal acht Stunden Schlaf gehabt hatte. „Mm… hast du eine Decke im Kofferraum?“ der kleine sah auf und schüttelte den kopf. „Nein. Ich hab sie heut morgen zusammen mit den Anderen Sachen herausgenommen und wieder vergessen einzupacken.“ Murmelte er leise und der weinerliche Ton in der Stimme konnte man nun deutlich heraushören. „Macht doch nichts“. Versuchte Jay ihn wieder zu beruhigen. „Wir werden es überleben“ aber irgendwie war er sich bei dem Kleinen nicht so sicher. Die Temperatur im Wagen sank rapide und er zitterte in seiner dünnen Jacke wie Espenlaub. Jay konnte beim besten willen nicht länger mit ansehen wie so ein Kleiner Junge sich noch zu Tode friert und öffnete die Knöpfe seines Mantels. Als Shin bemerkte, was er tat schüttelte er hastig den Kopf. „Nein! Es ist schon schlimm genug das ich dich in diese Lage gebracht habe aber ich will nicht das du erfrierst!“ „Niemand erfriert.“ Gab Jay knapp und ehe Shin protestieren und realisieren konnte, hatte er ihn gepackt und auf sein Schoß gezogen. Das Herz des blonden schlug ihm bis zum Hals als er bemerkte wo er sich nun befand. Er wagte es erst gar nicht zu Atmen oder sich auch nur auf kleinste Weise zu bewegen. Jay schlang seine Arme um den zierlichen Körper und drückte ihn an sich um sich beide zu wärmen. Doch Shin behielt immer noch einen kleinen Abstand zwischen ihnen und verspannte sich am ganzen Körper. Doch die wärme die von Jay ausging ließ ihn schmelzen und er gab seinen Widerstand auf und kuschelte sich an den Körper des Anderen. Energisch kämpfte er jedoch immer noch dagegen an, vollends schwach zu werden und in Tränen auszubrechen. Der Kleine war entsetzt über sein versagen. Er war stets so tüchtig gewesen, immer alle Situationen gewachsen zu werden, doch in letzter Zeit wusste er nicht mehr wo ihm der Kopf stand. Er hatte Probleme mit seiner Familie mit der Schule und dann kam auch noch der stress mit den Vorbereitungen der Hochzeit seines Bruders. Wann wurde er das letzte Mal so in die Arme genommen? Shin konnte sich schon nicht mehr erinnern. Zwar war das eine Andere Situation in der sie sich hier befanden, doch zugegebenermaßen tat es dem Kleinen einfach unheimlich gut. Er schluckte mehrmals und beruhigte sich damit das er immer noch nicht so tief gesunken war und in Jays armen loszuheulen. -ENDE- Uuuuuuuund? Kommentare sind erwünscht ;_; schließlich will ich ja auch wissen ob es sich lohnt die Story weiter zu schreiben >< und vielen dank für die anderen drei kommischreiber >_< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)