Sichtwelten von SakumiKazi (Wenn Gegensätze auf einander treffen) ================================================================================ Kapitel 10: T- 5 (1.Juli) ------------------------- T- 5 (1.Juli) Okiiki wartete schon ungeduldig auf ihn. „Man habt ihr euch viel Zeit gelassen“, murrte er und fing einen bösen Blick seines Sohnes ein. Grinsend hackte er sich bei ihm ein, ignorierte das Knurren und führte ihn zu einem Restaurant um die Ecke. „Das kann etwas dauern, du mut mir bei was elfen“, sagte Okiiki und führte Masaki an einen freien Tisch. „Hör auf mich ständig so abzufüllen! Ich muss…“ „Du musst nicht auf deine schlanke Linie achten! Du bist nur ein Strich in der Landschaft!“ „Es ist mein Körper, basta! Ich diskutiere nicht mir dir über diese banalste Sache der Welt!“ Der Kellner kam und unterbrach ihr Gespräch. „Das ist doch dumm von dir so zu denken, eine Cola“, sagte der Ältere. „Ein Kirschsaft, bitte. Ich sage es noch mal, über so etwas diskutiere ich nicht mit dir. Mein Körper ist für mich genau richtig und ich bin nun mal auch Vegetarier. Wenn ich mich nicht Wohlfühlen würde, würde ich das schon ändern und dich vielleicht sogar um Hilfe bitten, aber an dem ist es nicht und deswegen sehe ich keinen Grund darüber zu streiten. Mein Körper ist gesund, soweit es ein Vegetarier sein kann, und kräftig, also lass ihn in frieden“, grummelte er und verschwand hinter der Karte. „Vampirchen“, meinte Okiiki, als die Getränke kamen. „Lenk nicht vom Thema ab!“ murrte Masaki. „Ich lenke nicht ab, ich ändere es, damit du mit mir redest.“ „Was willst du mir zeigen?“ fragte er und bestellte das vegetarische Sushi. Okiiki nahm das normale und schaltete nebenbei seinen Laptop ein. Seufzend rutschte Masaki rum und ignorierte den knallbunten Hintergrund. „Wobei brachst du nun Hilfe?“ „Ich brauche noch ein paar Pflanzen, weis aber nicht welche.“ „Gut, dass du mich hast“, seufzte er und sah sich die Auswahl an. Er suchte ein paar aus und erklärte die Pflege und wie sie wucherten. Danach redeten sie wieder über alles Mögliche und aßen dabei. Später gingen sei zurück und Masaki durfte sich ein Zimmer aussuchen, da der Garten noch bearbeitet wurde. Von Zeit zu Zeit kam Toko oder sein Vater vorbei und fragten, ob er was brauchte. Gegen Abend klopfte es und murrend machte Masaki die Tür auf. Er sah in die großen, glänzenden, grünen Augen von Makiko. „Hi, na, kennst du mich noch?“ strahlte er nicht weniger verstrahlt wie sein Vater. „Tach, komm rein“, entgegnete Masaki und trat zur Seite. Makiko ging ins Zimmer und stellte das Tablett auf den Tisch. „Woher?“ fragte Masaki und warf sich wieder aufs Bett. „Ich habe dein Parfüme gerochen“, grinste der Rotschopf. „Mein Vater!?“ „Nein, Kumado“, entgegnete Makiko und brachte das Essen mit zum Bett. „Kumado habe es gemacht.“ „Gut, dann esse ich es“, grinste Masaki und inspizierte das mitgebrachte Essen. „Sag mal, kannst du tanzen?“ fragte der Rothaarige vorsichtig. „Ja, aber ich werde dich nirgendwohin begleiten.“ „Warum? Du bist cool und dich dabei zu haben wäre noch cooler.“ „Wohin will mein Vater mich schleifen?“ „Wie? Aber ich…“ „Du hast ihn nicht erwähnt, das ist richtig, aber du würdest von selbst nicht an mich denken, zu mal unsere nähere Bekanntschaft Vorgestern Mittag geschlossen war. Also wohin?“ Seufzend zog Makiko einen Brief aus dem Jacketttasche und reichte ihn Masaki. Mit einem Sandwich im Mund nahm er ihn und las den Inhalt. Ihm fiel das Sandwich aus dem Mund und stotterte: „W… wie kommt mein Sonnenschein an eine Einladung zu einem Szenenball?“ „Kein Schimmer, was ist das?“ fragte Makiko und reichte ihm das Sandwich wieder. „Glaub mir, du willst da nicht hin“, sagte er zu Makiko und aß das Sandwich auf. „Kann sein, aber man sollte di Erfahrung machen, bevor man es ablehnt.“ „Nein, eure kurzfristigen Planänderungen gehen mir auf die Nerven“, seufzte Masaki und roch an dem Tee. „Leute ich habe auch noch ein privates Einsiedlerleben… Probier das mit wem anders aus und lass mich in frieden“, murrte er und stand auf. „Warum?“ fragte Makiko und folgte ihm zum Balkon. „Weil ihr mein Leben auf den Kopf stell und das gefällt mir überhaupt nicht. Verschwindet alle aus meinem Leben, du, mein Vater, meine Lehrer und alle anderen, die ständig was von mir verlangen.“ Mit Tränen n den Augen flüchtete Makiko aus dem Zimmer. Die Tür blieb offen und Masaki wollte sie gerade nicht zu machen. Den Brief hatte er auf dem Bett liegen lassen, während er selbst einfach nur stumm aus dem Fenster schaute. „Du bist der unsensibelste Mensch dem ich jemals begegnet bin.“ „Sag das nicht mir, sondern meinem Vater, Toko. Verschwinde und mach die Tür hinter dir zu.“ „Ich werde die Tür schließen, aber ich komme zu dir“, sagte Toko und kam rein. „Dein Vater hat gewarnt, dass du manchmal etwas derb bist, aber das mit Makiko war nicht nötig.“ „Ich sage meine Meinung und ich kann doch nichts dafür, wenn ein 22-jähriger seine Tränen nicht unter Kontrolle halten kann. Ich werde Tag für Tag von der reinen Existenz meines Vaters gekränkt und mich bedauert auch niemand. Wie ich mit den Ansichten der Menschen um mich herum leben muss, so müssen die auch mit meinen leben. Ich ändere mich nicht, nur weil es einigen Leuten nicht passt und wenn es eben nicht anders geht, müssen mich halt die Menschen meiden, wie ich sie meide“, erklärte er und sah die ganze Zeit stur aus dem Fenster. „Die gehört mal mächtig der Kopf gewaschen. Du bist ein eleganter Schauspieler.“ „Ich mag Makiko und mein Verhalten ihm gegenüber was keines Falls geschauspielert, aber die letzten zwei Wochen waren die reinste Hölle für mich. Ich bin weder fürs Ausland geeignet, noch für seine Arbeit und ich will das auch gar nicht sein, denn so sauber die Arbeit auch sein mag, ich finde schon allein die Vorstellung widerwärtig. Fang jetzt bloß nicht an meinen Vater in Schutz zu nehmen. Solche Kritik ist er von mir gewohnt und weis damit umzugehen.“ „Ich werde der letzte sein, der diesen verrückten Kerl in Schutz nimmt. Es geht mir auch nicht m ihn, sondern um dein vorlautes Verhalten Makiko- kun gegenüber. Er ist der älter als du, los hast du ihm Respekt zu zollen, wie auch deinem Vater, und er ist nicht wie dein Vater, der halbwegs mit solchen Frontalangriffen zu Recht kommt. Du kannst in deinem Niveau langsam nicht mehr weiter sinken. Du kannst nicht von deinem Gegenüber verlangen, das er das so locker wegsteckt wie Okii- chan…“ „HEY! Für dich mir gegenüber immer noch Okiiki!“ fuhr Masaki ihm ins Wort. „Ich nenne ihn wie ich will! Wo waren wir stehen geblieben?“ „Das nicht jeder mein Verhalten so locker weg steckt, wie mein Vater“, erwiderte Masaki ausdruckslos und trank das Glas Cola aus, was er Toko am liebsten über den weißen Anzug gekippt hätte. „Ja, genau. Also, wie ich schon sagte, du bist ein exzellenter Schauspieler, also bleib das in der Öffentlich bitte auch, wir können es uns nicht leisten Makiko zu verlieren, nur weil du deine Launen an ihm auslassen musst!“ „Erstens hätte er nie kommen müssen. Zweitens verstelle ich mich nicht, nur weil du Hirnie das willst. Drittens ist Makiko kein Ding, sondern ein autonomes Wesen. Viertens verbitte ich mir, dass du mit mir so redest. Und Fünftens verschwindest du jetzt lieber, bevor ich wirklich mal aus mir raus komme“, sagte er zunehmend kälter werdend. Er würdigte Toko keines Blickes und besah sich die frisch geschärften Fingernägel. Murrend zog Toko sich vom Schlachtfeld zurück und ließ Masaki wieder allein. Schweigend beobachtete er die Sonne, sie sie zwischen den Hochhäusern verschwand. ~~~ Bei Okiiki im Büro ~~~ „Warum ist dein Sohn so zickig?“ fragte Toko aufgebracht und schloss die Tür geräuschvoll hinter sich. „Die Tür hat auch Gefühle, also knall sie nicht so“, sagte der Blonde extrem ruhig, nahm die Brille ab und lehnte sich in dem Bürostuhl zurück. „Wie kann man nur so seelenruhig dasitzen und die ruhe förmlich in der Luft sehen, während der eigenen Sohn dabei ist einen Spitzenreiter nach dem anderen zu vergraulen!?“ fauchte Toko. „Welcher Tag ist heute?“ fragte Okiiki, ohne auf die Worte des andere weiter einzugehen. „Dienstag, du hast einen Kalender vor deiner Nase“, entgegnete der Brünette und setzte sich. „Das Datum, du Keks!“ „Den 1. Juli. Klärst du mich nun bitte mal auf!?“ „Masaki hat in fünf Tagen Geburtstag. So ne Woche bis fünf Tage vorher ist er meist noch schlechter drauf als sonst.“ „Klar, warum habe ich das nicht gleich gewusst? Bei euch verrückten sollte mich eigentlich nichts mehr überraschen“, meinte Toko sarkastisch. „Und jetzt bitte noch, was der arme Makiko damit zutun hat.“ „Mit viel Mühe habe ich mir eine Einladung zu einem Szenenball erkämpft. Du weist doch was das ist?“ „Na ja so la la, aber du kannst es mir trotzdem erklären.“ „Das ist eine Art Tanzball für Masakis Gleichen, anders ausgedrückt, ein Treffen für Gothics, Emos, Visus und Lollitapüppchens.“ „Auf salopp gesagt, ein Treffen von Verrückten.“ „Beleidige nicht mein Vampirchen. Seid bei Ma- chan diese Veränderung begonnen hatte es nicht möglich, dass er einen am 6. Juli auch nur in Augennähe kommt. Mit Tee und Muffins verkriecht er sich für 24 Stunden in seinem Bett und hofft, dass der Tag schneller vorbei geht. Daher habe ich mir angewöhnt ihm vor oder nach dem 6. Juli seine Geschenke zu geben und dieser Ball ist vom 4. zum 5. Juli. Er wird den Wink schon verstanden haben. Jetzt reg dich nicht über ihn auf und geh wieder an die Arbeit, wir haben bis zum 6. noch viel zu tun.“ „An Masakis Geburtstag?“ „Was soll ich denn zu hause, wenn er mich noch mehr ignoriert, als sonst schon? Los jetzt, arbeite weiter, ich schau mal nach dem Drei-Käse-Hoch“, sagte Okiiki und stand auf. ~~~ Masaki lag in Boxern auf dem Bett und schlief. Die schwarze Boxer war kaum von dem seidenschwarzen Bettlacken zu unterscheiden, so sorgte diese Kombination dafür, dass Masakis freier Körper wie ein der eines Geist erschein, fahl, weiß, leichtend. Er schien zu schweben, was nicht zu letzt vom hereinscheinen fast vollem Mond beeinträchtigt wurde. Leise öffnete Okiiki die Tür und sah sanft lächelnd auf die scheinbar schwebende Person seines Sohnes. Er ging zum Bett und setzte sich auf den Rand. Schweigend beobachtete er den wunderschönen Anblick und konnte sich nur schwer wieder los reißen. Leicht beugte er sich nach vorn und strich Masaki durch das sanfte schwarze Haar. „Du bist die prachtvollste Gestalt in meinem Garten Eden“, flüsterte er und gab seinem Sohn einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er ihn zudeckte, aufstand und wieder ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)