Venganza Perdida von Snoop (Verlorene Rache) ================================================================================ Kapitel 3: Unexpected Circumstances ----------------------------------- Hupsala ^^° Spät, spät... Ich weiß *~* Und dabei hatte ich das doch vollkommen anders versprochen und geplant... Also, großes Sorry hierbei mal schnell °-° Gut, möchte euch dann auch nicht allzu lange aufhalten und euch eigentlich nur noch viiiiel Spaß beim 3. Kapitel wünschen :D Ich hoffe, es gefällt euch ;) Es war geradezu ein schmerzhaftes Naturereignis. Ja… Die hartnäckigen Sonnenstrahlen, die skrupellos durch die großflächige Glasscheibe ihres Fensters schienen, verursachten ein unangenehmes Zucken ihrer inzwischen stark gereizten Augenlider. Leise vor sich hingrummelnd zog die junge Frau das weiße Laken etwas höher, sodass beinahe nur noch ihr rosafarbener Schopf sichtbar war. Die lang gewachsenen Haare verteilten sich wirr und höchst unregelmäßig auf dem Kissen. Leise und hörbar erleichtert ausatmend veränderte die ruhende Kunoichi ihre Liegeposition, bereute ihre Aktion aber augenblicklich. Verdammt… Ein immer stärker werdender und inzwischen schon allzu bekannter Würgereiz schlich sich von ihrem Magen aus durch ihre Luft- und Speiseröhre und ließ sie einen bitteren Geschmack auf der Zunge schmecken. So schnell es ihre momentane Situation erlaubte, richtete sich die grimmig dreinschauende Haruno in ihrem weichen und angenehm gewärmten Bett auf, schlüpfte mit den nackten Füßen in die roten Puschelpantoffeln und schlürfte mit einer gemäßigten Geschwindigkeit und einem leicht panischen Ausdruck im smaragdfarbenen Grün aus dem inzwischen hell erleuchteten Zimmer. Nur nicht allzu schnell… Mit einer Hand tastete sie sich an der Wand des langen Flures entlang, während ihre zweite auf ihrem stark gerundeten Bauch Platz gefunden hatte. Gleich… Die Türe zum erlösenden Badezimmer war beinahe zum greifen nahe, vielleicht noch drei großzügige Schritte… Plötzlich und wie von Geisterhand sprang die helle Holztüre auf und ein gähnender, junger Mann trat mit halbgeschlossenen Lidern aus dem hell gekachelten Raum hinaus. Augenblicklich stoppte die Rosahaarigen in ihrem Vorhaben, ihre ohnehin schon großen Augen weiteten sich noch um ein gutes Stück und der zuvor noch so stark in ihrem Hals und Mund pochende Würgereiz schien mit einem Mal wie verschwunden. Was? Aber… Auch Sasuke hatte beim Anblick seiner Teamkameradin in der Bewegung innegehalten und starrte diese nun unentwegt aus dunklen, unergründlichen Augen an. Doch der Blick der 20 Jährigen konnte keineswegs lange im Gesicht des jungen Clanerben verweilen, sondern huschte ungewollt über das feuchte, rabenschwarze Haar, den entblößten Oberkörper und blieb schließlich an dem locker um die Hüften gebundene, schneeweißen Handtuch hängen. Moment… Hier stimmte etwas nicht… Und zwar ganz und gar nicht! Leicht kopfschüttelnd fand sie schließlich wieder die nun fragend ausschauenden Augen des 20 Jährigen und fuhr sich einige Male tief durchatmend durch das lange Haar. „Was machst du in meinem Bad?“ Nein… DAS war sicherlich die falsche Frage. Was machte er – besser gesagt – in ihrer Wohnung? So viel sie wusste, war sie gestern alleine innerhalb dieser vier Wände eingeschlafen. Mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen blickte er der verwirrten Kunoichi standhaft in die grünen Augen. „Ich war duschen…“ Mit diesen Worten ging er immer noch schelmisch grinsend an der paralysierten Sakura vorbei, schlenderte den Gang entlang und verschwand schließlich hinter der Ecke im Wohnzimmer. Ach so… Duschen also… Höchst verwirrt schüttelte die 20 Jährige abermals den Kopf und blickte in die Richtung, in welche der Schwarzhaarige soeben verschwunden war. Duschen?! Langsam formten sich die Augen der 20 Jährigen zu immer enger werdenden Schlitzen. Besaß der werte Herr etwa nicht sein eigenes, nicht zu unterschätzendes Anwesen, in welchem sicherlich eine viel pompösere Dusche vorzufinden war? Und überhaupt… Was zur Hölle hatte er in diesen frühen Morgenstunden in IHRER Wohnung zu suchen? Ein ungefragter und unangekündigter Aufenthalt an einem fremden Ort… Das sah dem schwarzhaarigen Clanerben sicherlich nicht ähnlich. Was steckte hinter seinem Besuch? Und warum sah er das eigentlich so locker? Wie selbstverständlich hatte er ihr auf ihre Frage soeben geantwortet und war ohne sie weiter zu beachten an ihr vorbeistolziert. Als würde er hier wohnen… Unverschämtheit! Soweit sollte es ja wohl noch kommen! Gerade wollte die Rosahaarige den zuvor heiß ersehnten Weg ins Badezimmer einschlagen, um sich voll und ganz sicherzugehen, dass der Würgereiz tatsächlich nachgelassen hatte, als sie Stimmen, ausgehend vom Wohnzimmer, wahrnahm. Verwundert stolperte sie beinahe den Gang entlang, denn ihre Füße schienen sich selbstständig gemacht zu haben und eine Zusammenarbeit mit ihrer Neugier eingegangen zu sein. Führte der Uchiha etwa Selbstgespräche? Ein leises Glucksen entrann ihrer Kehle, während ihre Beine ganze Arbeit leisteten. Das würde dann auch seinen Aufenthalt hier erklären. Wenn er in diesen zwei Jahren zu einem mental Gestörten mutiert war, war es wohl nahe liegend, dass er sich aus reiner Zufälligkeit in ihre Wohnung verirrt hatte. Dass er keinen Schüssel benötigte, das war der Rosahaarigen so klar wie Kloßbrühe. „Was braucht der denn so lang? Es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, ein paar Brötchen zu besorgen…“ DAS war aber nicht Sasukes Stimme… Neugierig erschnellte sich der Gang der jungen Frau, während sie mit gespitzten Ohren einzelne Gesprächsfetzen auffangen konnte. „Man Dobe… er ist doch gerade erst losgegangen…“ Abrupt hielt die Rosahaarige in ihrer Bewegung inne, als sich schließlich ihr Blickfeld komplett auf das Wohnzimmer erweitert hatte. Ihre strahlend grünen Augen blieben zunächst wieder an dem schwarzhaarigen Uchiha hängen, welcher eine Tasse Kaffee in der Hand hielt und locker an der Lehne der Couch lehnte. Doch schon bald wanderte ihr Blick weiter und landete schließlich bei einem jungen, strohblonden Mann, der es sich gähnend auf dem Sofa bequem gemacht hatte, die Lider beinahe komplett geschlossen hielt und ebenso wie der schwarzhaarige Clanerbe einen entblößten Oberkörper aufzuweisen hatte. Was… Das war doch… Ein einziger, höchst widerspenstiger Gedanke schaffte es, sich in ihrem Kopf komplett auszubreiten und schließlich auch den Weg über ihre Lippen zu finden. „Was macht ihr in meiner Wohnung?“ Beide männlichen Anwesenden richteten augenblicklich ihre Blicke auf die neu hinzu gestoßene Kunoichi, welche sich etwas hilflos ausschauend mitten im Wohnzimmer platziert hatte. Während Sasuke seine angehobene Tasse kaum merklich wieder sinken ließ, richtete sich der blonde Uzumaki zögerlich auf und schenkte der jungen, verwirrten Frau sein einmaliges und unvergleichlich schelmisches Grinsen. „Und was machst du mit meinen Boxershorts?“ Verwundert huschten Sakuras Augen an ihrem eignen Körper hinab und peinlich berührt musste sie feststellen – auch wenn ihr Sichtfeld durch die extreme Rundung ihres Bauches stark eingeschränkt war – dass sie tatsächlich ein fremdes Kleidungsstück trug. Sofort kam ihr die Zeit von vor zwei Jahren in den Sinn, in welcher Naruto des Öfteren die Tage oder vereinzelt auch Nächte bei ihr verbracht hatte, wenn es sich durch kurzfristige, gemeinsame Missionen eben so ergeben hatte. Sie hatte sicherlich noch viele Sachen im Schrank gelagert, welche bestimmt nicht ihr gehörten. Da hatte sie wohl gestern willkürlich etwas hinausgezogen, wobei es ihr die immense Müdigkeit verboten hatte, einen genaueren Blick auf das ausgewählte Nachtoutfit zu werfen. Aber das spielte doch jetzt überhaupt keine Rolle! Immer noch recht verwirrt schüttelte sie abermals den Kopf und ging mit langsamen Schritten auf die beiden grinsenden Shinobis zu. „Und das T-Shirt dürfte dann wohl meines sein…“ Zum zweiten Mal in einem so kurzen Zeitabschnitt wanderte der Blick der Rosahaarigen an sich selbst hinab und ungläubig konnte sie sich selbst von der Tatsache überzeugen, dass sie wirklich ein dunkelblaues, recht weites T-Shirt trug, wobei sie sich hierbei sicher war, ohne überhaupt einen Blick darauf werfen zu müssen, dass auf dessen Rückseite das eindeutige Wappen des Uchiha Clans prangen würde. Um Gottes Willen… Kleidungsstücke des Schwarzhaarigen standen in ihrem überfüllten Schrank natürlich ebenfalls zur Auswahl, da dieser ebenso damals ihre Wohnung als allgemeinen Stützpunkt missbraucht hatte. Allmählich fing sie an, die zentrale Lage ihres Grundstücks geradezu zu verfluchen. Langsam richtete sie den Blick wieder auf die beiden jungen Männer, wobei sie aber einen leichten Rotschimmer um den Nasenbereich herum nicht mehr so ganz verheimlichen konnte. „Habt… habt ihr hier etwa übernachtet?“ Ihre Stimme klang brüchig; eine Eigenschaft die sie an sich hasste. Wenn sie sich in ihrer Situation unwohl und ertappt fühlte, war dies eine automatisierte Funktion ihres Körpers. Narutos Grinsen war unübersehbar, als er mit einem neckischen Unterton auf diese schwache Frage antwortete. „Na klar, wonach sieht es denn aus?“ Natürlich… Der Blonde trug nur seine karierten Boxershorts und der Uchiha war frisch geduscht. Warum sollten sie sonst halbnackt durch ihre Wohnung laufen? Sie sollte vielleicht ihre Fragen etwas intelligenter formulieren. um endlich auf den Punkt kommen: Warum waren die beiden hier? Doch scheinbar meinte es Sakuras Mundwerk in diesen frühen Morgenstunden wirklich nicht gut mit ihr. „Und wo?“ „Im Gästezimmer…“ Das monotone Gemurmel des schwarzhaarigen Shinobi hallte einige Male in ihrem Kopf wider. Gästezimmer? „Was für ein Gästezimmer?“ In ihrer Wohnung existierte nichts dergleichen. Zumindest war das noch vor zwei Jahren der Fall gewesen. Während Sasuke gleichgültig mit den Schultern zuckend in der hellen Küche verschwand, schwang sich der blonde Uzumaki plötzlich topfit vom Sofa und ging einige Schritte auf die verwirrt dreinschauende Rosahaarige zu. „Na, deine alte Rumpelkammer! Shizunes Team hat sie auf Vordermann gebracht, damit Teme und ich von nun an auch ein Plätzchen zum pennen haben.“ Sakuras strahlend grüne Augen glichen allmählich zwei großen Pizzatellern und ihre Kinnlade war kurz davor, den Weg gen Boden einzuschlagen. So war das also… War das so?! „Ihr wohnt jetzt also bei mir…“ Es glich eher einer zaghaften und leise vor sich hingemurmelten Feststellung als viel weniger einer Frage, woraufhin die junge Kunoichi eine Hand gegen ihren Mund presste, auf der Stelle kehrt machte und mit schnellen Schritten wieder im Flur verschwand. Das Letzte, was der grinsende Uzumaki von seiner Freundin mitbekam, war ein gut hörbares und recht unsanftes Schließen einer Türe. „Warum ist sie denn so überrascht? Ich dachte Tsunade hätte mit ihr schon darüber geredet…“ Narutos strahlend blaue Augen fixierten den wieder ins Wohnzimmer getretenen Schwarzhaarigen, welcher sich langsam mit einer Hand durch das immer noch feuchte Haar fuhr. „Ich glaube, die Schwangerschaft bekommt ihr einfach nicht gut… sie musste wohl dringend den Weg zur Toilette einschlagen… °-°-° Unregelmäßiges Heben und Senken des Brustkorbes und lautes Einziehen der Luft war alles, zu was die 20 jährige Haruno fähig war. Mit dem Kopf über die weiße Kloschüssel gebeugt, gab sie nicht gerade das beste und schönste Bild von sich ab. Doch das war ihr vollkommen egal. In ihrem Kopf hatte in diesem Moment nur ein einziger Themenbereich Platz. Um das Schlimmste zu vermeiden, band sie ihre langen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und angeekelt bemerkte sie, wie einzelne Schweißperlen ihr Gesicht hinab glitten. Sie wusste eigentlich selbst nicht so Recht, warum ihr das Ganze so sehr zu schaffen machte. Es waren ja schließlich Naruto und Sasuke… Ihr altes Team… Menschen, denen sie wirklich vertraute… Freunde… Es war einfach unerwartet gekommen. Unerwartet und unangekündigt. Würde nicht jede normale Person so reagieren? Eine einzelne Schweißperle verirrte sich und fand unglücklicherweise den Weg in ihr rechtes Auge, woraufhin dieses leicht zu brennen anfing. Leise stöhnte die 20 Jährige auf, während sie nach Erleichterung suchend das krampfhaft geschlossene Auge rieb. Dieser minimale Schockzustand hatte wohl abermals ihren paralysierten Magen zum Leben erweckt und war nun auch für ihren momentanen, höchst miserabeln Zustand verantwortlich. Leise und angestrengt schnaufend hievte sie ihren Körper wieder in eine aufrechte Position. Eines stand definitiv fest: Sie hatte absolut keine Lust mehr. Diese verdammte Schwangerschaft! Ihre Rückkehr nach Konoha, die vor kurzem noch vollkommen im Ungewissen verweilt und beinahe unmöglich erschienen hatte, hatte sie sich komplett anders ausgemalt. Erschöpft zog sie sich das dunkle T-Shirt über den Kopf und schlüpfte aus den Boxershorts. Aber was sollte sie jetzt tun? Eigentlich blieb ihr nichts anderes übrig, als das Beste aus der Situation herauszuholen. Ja… Auch wenn sie sich ihren Wohnbereich mit einem Chaot und einem Eisklotz zu teilen hatte. Natürlich war ihr klar, dass dies sicherlich keine eigenständige Entscheidung der beiden gewesen war. Nein… Dies trug eindeutige Spuren der fünften Hokage. Von der Frau, die sich wirklich Sorgen um ihr Wohlbefinden und um noch vieles mehr machte. DAS hatte Sakura inzwischen mehr als nur zu spüren bekommen. Doch hatte sie auch etwas realisiert: Gescheite Menschen kümmerten sich auf ihre ganz eigene und besondere Weise um ihre liebenden Mitmenschen und gaben hierbei ihr Bestes. Dieses Gefühl von Geborgenheit… Dieses war in den letzten beiden Jahren vollkommen verblasst und eigentlich in ihrem Inneren so gut wie nicht mehr vorhanden. Wenn man es langsam anging… Ja… Dann könnte sie sich sicherlich wieder wohl fühlen. Ob der Einzug der Beiden wohl der erste Schritt war? Vertrauenswürdige Menschen um sie herum… War dies wirklich Tsunades einzige Absicht? Leise seufzend ließ die Rosahaarige lauwarmes Wasser ihren Rücken entlanglaufen, was einen wolligen Schauer innerhalb ihres Körpers auslöste. Zu viele Gedanken… … Sorgen… … Ängste… Zu vieles, was einfach nicht in ihrem Kopf den erforderten Platz fand. °-°-° Sich sichtlich wohler fühlend schlüpfte die junge Kunoichi in eine weite, helle Trainingshose und ein – durch ihre momentane Situation begünstigt – recht eng anliegendes, rotes Tanktop. Ihre feuchten Haare versuchte sie mit einer Bürste zu bändigen um sie daraufhin mit dem Handtuch bei einem Trocknungsversuch nur wieder zu verknoten. Lange Haare waren anstrengend… Ob sie sie wieder schneiden sollte? Sie hatte seit ihrem 12. Lebensjahr ihr Haar immer kurz getragen; der Einfachheit halber. Auf gefährlichen Missionen hatte sie so nie das Problem gehabt, dass sich ihre Strähnen in sämtlichen Geäst verfangen und dies schmerzhafte Aufschreie mit sich gebracht hatte. Nein… Sie war niemals wie Ino Yamanaka gewesen. Und doch drohte den beiden nun dasselbe Schicksal, wenn auch leicht zeitversetzt. Ob es denn wirklich stimmte, dass die blonde Kunoichi tatsächlich schwanger war? Wenn ja dann… Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre vollen Lippen, während sie sich weiterhin gedankenverloren mit dem hellrosa Handtuch durch die Haare rubbelte. Na dann gute Nacht… Shikamaru tat ihr jetzt schon sichtlich Leid. Ja… Eine Schwangerschaft konnte in jeder Hinsicht anstrengend sein. Und mit anstrengenden Personen harmonierte diese wohl am wenigsten und würde wohl jeden einzelnen Tag zur Hölle auf Erden machen. Vielleicht sollte sie persönlich einfach versuchen, ihr Umfeld etwas freundlicher, etwas verständnisvoller zu behandeln. Schließlich wollten doch alle nur das Beste für sie. Denn anstrengend… Nein… So wollte sie keineswegs erscheinen. °-°-° „Baka, jetzt warte gefälligst, bis Sakura wieder da ist!“ Ein verwunderliches Bild offenbarte sich der Rosahaarigen, als sie wieder das Wohnzimmer betrat. Nicht nur, dass eine weitere Person hinzugestoßen war, nein, alle drei männlichen Shinobis saßen brav am gedeckten und gut bestückten Esstisch. „Kakashi-sensei?“ Auch wenn der Grauhaarige schon längst nicht mehr der Teamleader war, so hatte es sich die Kunoichi nicht abgewöhnen könne, ihn weiterhin auf diese Weise anzusprechen. Vielleicht sah sie es selbst als eine Art respektvolle Geste gegenüber älteren und erfahreneren Ninjas. Der 34 Jährige schaute bei seiner Nennung von dem immer vorhandenen Buch in den Händen auf und hob zum Gruß die Hand. Länger als gewöhnlich ruhte sein freigelegtes Auge auf seiner ehemaligen Schülerin, bevor er den Blick wieder gen Buch richtete. Doch in genau diesem Moment ergaben die zusammengereiten Buchstaben einfach keinen Sinn. Schon seltsam… Wenn er zurückdachte an die Anfänge von Team 7, dann erschien ihm die jetzige Situation doch höchst absurd. Doch irgendwann wurde jeder einmal älter und Sakuras unerwartete Schwangerschaft bedeutete eine völlig neue Zukunft für die junge Kunoichi. Eine Zukunft, wie sie sie selbst sicherlich nicht geplant, geschweige denn überhaupt angedacht hatte. Auch wenn sie es jetzt noch ablehnte und verneinte, würde sie früher oder später selbst merken, dass diese Zukunft viele helfende Hände willkommen heißen würde. „Können wir dann jetzt anfangen?“ Naruto blickte mit einem gequälten Ausdruck in den strahlend blauen Augen abwechselnd zwischen der Haruno und seinem schwarzhaarigen Freund hin und her, wessen dunkle Augen auf der Rosahaarigen ruhten. Ein leichtes Lächeln umspielte Sakuras Lippen, als sie sich mit zögerlichen Schritten auf den reich gedeckten Tisch zu bewegte und schließlich mit einem erleichterten Seufzer auf einem der bequemen Stühle zwischen Naruto und Sasuke Platz nahm. Das Leuchten in ihren Augen hatte hierbei keiner der drei Shinobi übersehen, genauso wenig wie sie leicht verwundert aber doch sehr erfreut die leise geflüsterten Worte der Kunoichi wahrnahmen. „Ich danke euch…“ °-°-° Eine leichte Brise glitt durch ihr kurzes, dunkles Haar und verfing sich neckisch in einzelnen Haarsträhnen. Dass sich dies als ein recht angenehmes Naturspiel herausstellte, bemerkte die 33 Jährige überhaupt nicht. Ihr Blick war wie gebannt auf zwei Personen gerichtet, die etwas weiter entfernt sich gegenüberstanden und scheinbar ein recht amüsiertes Gespräch führten. Ihre Hände verkrampften sich kaum merklich in den Unterlagen, die sie fest an ihre Brust gepresst hielt. Unterlagen, welche sie eigentlich aufmerksam durcharbeiten sollte. Deswegen war sie auch ursprünglich hinaus auf den großen Hof gekommen und hatte sich erleichtert auf einer gut beschatteten Bank niedergelassen. Wo ließ es sich bei solchen Temperaturen denn besser arbeiten, als in freier Natur unter großen, Schatten spendenden Bäumen? Im Büro der Hokage sicherlich nicht. Nicht nur, dass die stickige Luft beinahe unerträglich schien, nein… In letzter Zeit hatte sie einfach das unangenehme Gefühl, dass sie nicht immer in diesem Raum willkommen war. Es war seltsam… Doch das lag sicherlich nicht an Tsunade. Viel eher gab ihr Jiraiya das Gefühl, dass sie ihre Arbeit genauso gut an einem anderen Ort ausführen konnte. Die Blicke des Weißhaarigen sprachen in letzter Zeit Bände. Bände, die eindeutige nicht ihre Anwesenheit gestatteten. Ob er sie wohl nicht leiden konnte? Aber… Ein lautes Lachen holte Shizune wieder zurück in die Realität und das Bild vor ihren dunklen Augen begann wieder scharfe Umrisse zu erhalten. Anko Mitarashi schien sich ja prächtig mit Genma zu verstehen. Nein… Nicht nur mit ihm… Eigentlich mochte sie doch wirklich jeder der ANBU Organisation, zumindest schien sie zahlreiche männliche Anhänger zu haben, welche sie mit ihrem Lächeln und überhaupt mit ihrem gesamten Auftreten beglücken konnte. Was hatte sie nur an sich, das sie so unwiderstehlich machte? War es, weil sie bei der ANBU war? Machte das das gewisse Etwas aus? „Shizune?“ Leicht aufgeschreckt blickte die Angesprochene zu ihrer Linken und konnte perplex mitverfolgen, wie ein braunhaariger Shinobi sich neben ihr auf der schattigen Bank niederließ. Iruka… Stumm blickte sie in die dunklen Augen des 34 jährigen Umino, wobei ihr Blick ungewollt die längliche Narbe streifte, welche sich quer über seinen Nasenbereich zog. Er wollte mit ihr reden? Aber was… Was sollte sie mit ihm reden? Noch nie hatte sie ein Gespräch unter vier Augen mit ihm geführt, es waren immer nur geschäftliche Ereignisse mit Tsunades Anwesenheit gewesen, in denen sie beide einen stets recht kurzen Wortwechsel gehabt hatten. Ungewohnt… Verlegen richtete sich ihr Blick auf den Boden, wo sie vereinzelte Grasbüschel sprießen sehen konnte. Was wollte er? „An was arbeitest du?“ Smalltalk? Hatte er nicht viel wichtigere ANBU Missionen auf seiner Liste, als dass er sich hier auf eine recht absurde Weise mit ihr, einer unwichtigen Jonin, unterhalten konnte? Kaum merklich schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf und blies sich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht. „Missionsberichte…“ Kurz angebunden wollte sie eigentlich keineswegs klingen, doch mehr schien sich scheinbar nicht den Weg von ihren Gedanken über ihre Zunge zu wagen. „Scheinst dich aber nicht besonders gut drauf konzentrieren zu können. Ist bei dir alles in Ordnung?“ Verwirrt blickte Shizune wieder auf und direkt in die dunklen Augen des Umino. Was war das plötzlich für ein aufkeimendes Interesse, welches er momentan und genau in diesem Moment an den Tag legte? „Ich…“ „Iruka! Kommst du?“ Augenblicklich verdunkelte sich der Blick der 33 Jährigen und ihre Mundwinkel schlugen allmählich den Weg nach unten ein. Doch diese plötzliche Mimikveränderung blieb gänzlich im Verborgenen, denn der braunhaarige ANBU hatte bei seiner Namensnennung seine ausgiebige Musterung der Dunkelhaarigen unterbrochen und fixierte nun Anko, welche sich mit dem dunkelhaarigen Shiranui der Bank genähert hatte und eindringlich den sitzenden Umino anschaute. Nach einem minimalen Schweigemoment drehte sich der braunhaarige ANBU wieder der 33 Jährigen zu und schenkte ihr ein schelmisches, beinahe jungenhaftes Grinsen, welches er mit einem Augenzwinkern kombinierte. „Ich muss jetzt los, dieses Gespräch wird aber noch weitergeführt...“ Wie bitte? Gespräch? Welches Gespräch? Dank der Mitarashi war sie doch selbst nicht einmal mehr zu einer verbalen Äußerung gekommen. Zögerlich nickend beobachtete Shizune, wie das Dreiergespann beschäftigt diskutierend davonzog. Die Stimme, die hierbei am lautesten heraus stach, war die einer weiblichen Person: Anko Mitarashi… °-°-° Unregelmäßig atmend und verschwitzt ließ sich der 20 jährige Nara zur Seite rollen und blieb regungslos und mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liegen. Gerade als er den Arm zur Seite ausstrecken wollte, um seine Hand auf der Hüfte der blonden Kunoichi zu platzieren, schwang sich diese mit einer beachtlichen Geschwindigkeit aus dem Bett und war wenig später auch schon kommentarlos im angrenzenden Badezimmer verschwunden. Was war denn jetzt los? Verwundert öffnete Shikamaru seine dunklen Augen und stützte sich mit beiden Ellbogen etwas von seiner bisherigen Liegeposition auf. „Ino?“ Als Antwort bekam der 20 Jährige nur das Aufdrehen einer Duschbrause und das monotone Geräusch von plätscherndem Wasser. Duschen? Seit wann flüchtete sich die blonde Yamanaka nach seiner Meinung nach wieder einmal hervorragendem Sex unters Wasser? Hatte sie jetzt plötzlich etwas an ihrem gemeinsamen Sexleben auszusetzen? So schnell wie sie im Badezimmer verschwunden war, so schnell stand die 20 Jährige auch schon wieder mit einem Handtuch um den zierlichen Körper gewickelt im Schlafzimmer. „Ich muss gleich los! Hab mich mit Tenten zum joggen verabredet…“ Ungläubig richtete sich der dunkelhaarige Nara vollends im Bett auf und fixierte seine nun beschäftigt im Zimmer umherwuselnde Freundin. „Joggen? Aber du bist doch schwanger…“ Augenblicklich hielt die Angesprochene in ihrer Bewegung inne und ließ langsam die in ihrer Hand befindliche, dunkle Trainingshose sinken. „Ja und gerade einmal einige Wochen! Jetzt wo Sakura wieder da ist, darf ich keineswegs nachlassen. Tenten brennt außerdem sicherlich genauso drauf wie ich zu erfahren, wo die Gute denn nun die vergangen zwei Jahre abgeblieben ist. Vielleicht war sie ja auf einer geheimen Trainingsreise und denkt jetzt wohl, sie wäre besser als ich und…“ Dass sich der Nara nur kopfschüttelnd eine Hand vors Gesicht schlug und sich wieder zurück in die Kissen fallen ließ, um sich somit in einer bequemeren Position auf dem Bett zu platzieren, das bekam Ino überhaupt nicht mit. Viel zu sehr war sie doch beschäftigt, in einem bewegenden Monolog die Situation zu analysieren und ihre ganz eigenen Vermutungen aufzustellen. Wo immer die Rosahaarige denn auch gewesen sein mag, was die blonde 20 Jährige da von sich gab, hatte sicherlich nicht einmal ansatzweise etwas mit der Realität zu tun. Doch wo hatte sich Sakura die letzten zwei Jahre tatsächlich aufgehalten? Er persönlich hatte sich bisher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht. Zu anstrengend erschien ihm das Ganze doch… °-°-° Gedankenversunken brütete die blonde Frau mittleren Alters über einem der neusten ANBU Berichte. Doch ihre Konzentration galt keineswegs den vor ihr liegenden Akten. Nervös glitten ihre schlanken Finger über das beschriebene Papier. Was wollte er schon wieder hier? Warum stattete er ihr ständig grundlose Besuche ab, wenn er doch sowieso nichts zu sagen hatte. Ständig lehnte er an der Wand oder saß in einem Stuhl, machte sich sämtliche Notizen und wartete darauf, dass sie selbst mit der Arbeit zu Ende war, nur um sie dann noch ins Zandi auf ein paar Drinks einzuladen oder zu einer Spielrunde zu begleiten. Dachte er etwa, er könnte sich auf diese Weise vor der Miete eines eigenen Büros drücken? Indem er gnadenlos einfach diesen Raum als Arbeitsplatz ausnutzte und sie im Nachhinein mit Alkohol beruhigte und auf eine hinterhältige Weise bestach? Kopfschüttelnd richtete sie ihren Blick von den Akten auf und ließ ihn durch das helle Zimmer gleiten. Kurz verweilten ihre hellbraunen Augen an der unbeweglichen Statur des weißhaarigen Sannins, welcher mit geschlossenen Lidern auf einem nahe gelegenen Stuhl ruhte. Doch wo war eigentlich Shizune schon wieder abgeblieben? In letzter Zeit verbrachte sie den Großteil ihrer Arbeitsstunden außerhalb dieser vier Wände, was ziemlich ungewohnt für ihre Person erschien. Ein zögerliches Klopfen an der großen Türe durchbrach die erdrückende Stille des Raumes und ließ zwei Augenpaare gen Geräuschquelle blicken. „Herein.“ Eigentlich hatte die Hokage ihre dunkelhaarige Gehilfin erwartete, doch stattdessen schritt die zierliche Gestalt der 20 jährigen Hyuga durch den Eingang. Natürlich… Sie hatte sie doch zu sich bestellen lassen. Unsicher ließ Hinata ihren Blick durch den Raum schweifen und blieb ebenfalls wie die Blonde zuvor für einige Momente an Jiraiyas Statur hängen, welcher inzwischen wieder entspannt die Lider geschlossen hatte. Langsam bewegte sich die Dunkelhaarige auf den großen Tisch zu. „Tsunade-sama? Sie haben mich rufen lassen?“ Mit einem Räuspern richtete sich die Hokage in ihrem Sessel auf und blickte der jungen Jonin in die hellen Augen. „Man hat mich wissen lassen, dass du gestern bei Sakura warst.“ Kaum merklich verkrampfte sich die Haltung der Hyuga und nervös strich sie sich ihr Pony aus dem Gesicht. „Was hat sie dir erzählt?“ Eine unangenehme Stille legte sich abermals über die anwesenden Personen, bis Hinatas dünne und brüchige Stimme die leicht stickige Luft wie ein unscharfes Messer durchschnitt. „Sie hat mir nichts über die zwei Jahre berichtet…“ Ungeduldig erhob sich Tsunade und ging langsam um den langen Tisch herum, wobei sich die Augen der 20 Jährigen minimal weiteten. „Hör zu, du musst uns dringend sagen, was du weißt. Das würde uns die Suche nach den Entführern um Welten einfacher machen…“ Der sanfte und beruhigende Unterton in der Stimme der Blonden schien keineswegs den gewünschten Effekt zu erbringen. „Es tut mir Leid Tsunade-sama, ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen.“ Mit diesen Worten machte die Dunkelhaarige auf dem Absatz kehrt und eilte mit schnellen Schritten aus dem Zimmer hinaus. „Hinata!“ Der Ausruf der Hokage blieb erfolglos und seufzend kehrte sie schließlich wieder zu ihrem Sessel zurück, wo sie sich erschöpft abermals niederließ und den Kopf in ihre Hände bettete. Es könnte doch alles so einfach sein… Warum schwieg jeder? Was war nur aus der heutigen Jugend geworden… „Freundschaft…“ Verwundert blickte Tsunade auf und geradewegs in die nur allzu bekannten Augen ihres ehemaligen Teamkameraden. Da stand er… Genau vor ihrem Tisch und sie hatte nicht einmal mehr mitbekommen, wie er sich aus seiner unbeweglichen Starre gelöst hatte. Ihr Kopf… Ihr Kopf war einfach viel zu überfüllt, als dass sie noch dazu in der Lage war, normale Begebenheiten korrekt wahrzunehmen. Wurde sie langsam vielleicht einfach zu alt? „Freundschaft?“ Jiraiya blickte unverwandt in das helle Braun ihrer Iris. „So läuft das eben bei Freundschaften…“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder von der verwirrt dreinschauenden Blonden weg und schlug abermals den Weg zu dem Stuhl ein. Freundschaft? Natürlich wusste sie, dass Sakura und Hinata ein ganz besonderes Verhältnis zueinander hatten und sich sicherlich besser als sonst irgendwer in diesem Dorf verstanden, doch warum dachte die Hyuga nicht logisch mit? Zog sie denn tatsächlich das Enge Verhältnis mit dem starken, undurchdringbaren Vertrauen der klar und deutlich gefährdeten Sicherheit ihrer Freundin vor? Sie und Sakura sollten endlich aus ihrer Scheinwelt aufwachen und der knallharten Realität ins Auge schauen. Dass die Dunkelhaarige im Besitz wertvoller Informationen war, dass hatte ihr die Mimik und Gestik der Hyuga klar und deutlich verraten. Es waren Informationen, die sie dringend benötigten… Hinata war keine harte Nuss wie Sakura und sichtlich einfacher zu knacken. Sie musste wohl in naher Zukunft eine ernste Konversation mit Kiba Inuzuka führen… Hatte dieser nicht wegen der Stelle als Spezial-Jonin eine Anfrage gestellt? Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf die Lippen der blonden Hokage, während sie sich entspannt in ihrem schwarzen Sessel zurücklehnte. Jap, dat wars auch schon wieder :) Dieses Kapitel kann glaub nicht ganz mit der Länge des Vorhergehenden mithalten, hat euch aber hoffentlich trotzdem gefallen und ihr könnt mir ein kleines (oder auch großes ^^) Feedback hinterlassen *-* Bis zum nächsten Kapi, das hoffentlich nicht allzu lang auf sich warten lassen wird. Achso, bevor ichs vergesse: Die ENS Liste wird dann ab jetzt erst aktiv, sind bisher noch zu wenig Leute. Also meldet euch, wenn ihr drauf wollt, um bei Erscheinung des nächsten Kapitels Bescheid gesagt zu bekommen :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)