Neue alte Freunde von absinthe (Spielt nach Eclipse... Bella und die Cullens besuchen Tanya und ihre Familie, aus der jdn eine besondere Fähigkeit hat und Bella plötzlich im Jahr 1918 aufwacht und den menschlichen Edward trifft...o.O...Lest selbst...^^) ================================================================================ Kapitel 15: Qual ---------------- öhhh, kleiner Denkfehler, der mir in den ersten Kapiteln aufgefallen is...Euch vllt auch?...xDDD Tanya und die anderen leben erst 1000 Jahre, nich 2000...^^; nya~, is euch scho ma aufgefallen, wie oft einem der Name "Edward" plötzlich ausserhalb von Twilight auffällt?...oO... und ja, soooooooooorry, weil´s solang gedauert hat. mein i-net ging nich und ich konn´s nich uploaden...>_<...dafür isses glaub ich auch n bisschen länger das kapi... soo, und jetzt viel spass...ah ja, Backofenpizza vorher aus dem Ofen holen...xDDD ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Was wollt ihr denn hier?” presste Edward mit gedämpfter Stimme hervor. “Bitte beruhige dich”, versuchte Tanya vorsichtig auf ihn einzureden, doch er schnaubte nur. “Meint ihr nicht, dass das der falsche Zeitpunkt ist?” Spöttisch funkelte er Katrina an. Tanya sah aus, als würde sie angestrengt versuchen, die Situation zu entschärfen, während Katrina mit reumütigem Blick immerzu zwischen Edward und mir hin und her blickte. “Bella…” sagte sie und ging dabei einen Schritt auf mich zu. “Komm ihr nicht näher!” befahl Edward und beugte sich dabei ein wenig vor, den Arm schützend vor mir abgestützt. Kate verharrte sofort in ihrer Bewegung und sah ihn erstaunt und zugleich ängstlich an. Der scharfe Ton in seiner Stimme war unüberhörbar. “Edward, was…?” wollte ich wissen und sah ihn an. Er starrte immer noch zu Katrina, als er mit einem verachtenden Ton antwortete. “Sie will sich bei dir entschuldigen.” Das letzte Wort betonte er so, als wäre es das lächerlichste, was er je gehört hätte. “Oh” war alles, was mir dazu einfiel, als ich zu Katrina blickte, die immer noch wie versteinert dastand. Jetzt sah sie nicht mehr so ängstlich aus wie am Anfang und Entschlossenheit stand in ihrem Gesicht. Die Spannung, die in der Luft lag, war zu spüren. Wieder wagte sie einen Versuch, auf mich zuzukommen und Edward saß plötzlich nicht mehr neben mir, sondern stand direkt vor ihr. Auch wenn ich es in der Dunkelheit nicht sehen konnte, war ich mir doch fast sicher, dass jeder einzelne seiner Muskel gefährlich zuckte. Tanya stellte sich zwischen die beiden, hielt Edward an den Armen fest und versuchte, ihn ein Stück zurück zu schieben, doch er bewegte sich keinen Millimeter. “Edward, bitte. Sie hat ein ziemlich schlechtes Gewissen wegen der ganzen Sache.” “Lass mich los”, zischte er, ohne den Blick von Kate abzuwenden und schüttelte ihre Hände ab. “Edward. Könntest du nicht wenigstens versuchen, sie zu verstehen”, flehte sie. “Da gibt es nichts zu verstehen. Entweder man hat sich unter Kontrolle oder nicht.” Scheinbar wollten die beiden nichts Böses. Aber Edwards aggressive Haltung machte die Situation nicht gerade entspannter. Eher im Gegenteil. Sie drohte, jeden Augenblick zu eskalieren. Irgendetwas musste ich unternehmen. “Edward…” setzte ich an und wollte aufstehen. Dummerweise verhedderte ich mich in der Bettdecke und wäre beinahe aus dem Bett gefallen, wenn zwei ziemlich muskulöse, kalte Arme mich nicht noch rechtzeitig aufgefangen hätten und mich zurück setzten. Es waren nicht Edwards und als ich aufblickte, sah ich in das Gesicht meines persönlichen Teddybären. “Emmett!” Er kicherte. “Immer bereit für das nächste Unglück, was?” Ich verzog das Gesicht, dann sah ich, dass Rosalie, Esme und Carlisle ebenfalls im Zimmer waren. Sie blickten überrascht zwischen Edward, Tanya und Kate hin und her. Ich hatte nicht einmal bemerkt, wie die Tür aufgegangen war, geschweige denn wieder zu. Edward hatte sich kurz zu mir gedreht und als er sah, dass alles in Ordnung war, wandte er sich fragend an Carlisle und dann wieder zu Katrina. “Verschwindet auf der Stelle”, zischte er und seine Stimme bebte. “Edward, nicht so laut”, warnte Carlisle ihn und ging auf ihn zu, doch er reagierte gar nicht. Emmett saß auf meinem Bett und betrachtete das ganze Spiel mit voller Konzentration. Seine Züge waren nicht mehr amüsiert, sondern wachsam. Esme kam auf mich zu und umarmte mich herzlich. “Oh, Bella. Ich bin ja so froh, dass es dir wieder besser geht.” Als sie sich von mir löste, sah sie mir freundlich in die Augen und legte ihre Hand auf meine Wange. Ich lächelte zurück. Sie setzte sich auf den Rand des Bettes und legte einen Arm um meine Schultern, wobei sie jetzt ebenfalls zu den anderen blickte. Alle waren so angespannt und ich wusste nicht, warum. Gut, Katrina hatte mich in die Vergangenheit befördert, aus der ich beinahe nicht wieder herausgekommen wäre, doch es tat ihr offensichtlich von ganzem Herzen Leid. “Edward, wenn sie sich wirklich entschuldigen will, dann lass sie doch.” Katrina sah mich jetzt hoffnungsvoll an, während Edward nur fassungslos zu mir starrte. “Bella! Ist dir nicht klar, was für ein Glück du gehabt hast? Es ist fast unmöglich, wieder aus so einem Koma aufzuwachen. Die wenigsten haben es in den letzten tausend Jahren geschafft.” Ich musste schlucken bei dem Gedanken und ein Schauder lief mir den Rücken herunter, doch ich versuchte mich zusammenzureißen. “Sie hat es doch nicht absichtlich gemacht. Und wenn ich dieses Glas nicht fallen gelassen hätte, dann…” “Was hat das damit zutun? Ich hab ihr sogar gesagt, dass sie nicht einmal daran denken soll, es zu versuchen.” Seine Wut konnte er nicht mal mir gegenüber verbergen. Es war nicht das erste Mal, dass ich so etwas von ihm hörte. Er hatte es schon einmal erwähnt und jetzt erinnerte ich mich auch wieder an sein Verhalten, seid wir in Denali angekommen waren. Ich runzelte die Stirn. “Wenn du von vornherein vor so was Angst gehabt hast, wieso hast du mich dann überhaupt mitgenommen?” Plötzlich wanderten alle Blicke zuerst zu mir und dann zu Edward. Mir war, als würden sie den Atem anhalten, die Antwort abwartend. Auf diese Frage war Edward nicht gefasst und er biss sich auf die Lippen. Er wollte mir nicht antworten. Das war offensichtlich. “Edward”, beharrte ich. Rosalie ging einen Schritt vor und sah kurz zu ihm. Doch als er sie anfunkelte, gefroren ihre Bewegungen zu Eis. “Nein!” zischte er sie an. Sie starrte wütend zurück. “Sie hat ein Recht, es zu erfahren.” “Aber nicht jetzt.” Sein bestimmender Ton ließ Rosalie verstummen und sie verschränkte vorwurfsvoll ihre Arme. Irgendetwas verheimlichten sie mir. Mal wieder. “Könnte mir mal jemand verraten, was hier los ist?” “Später”, sagte er jetzt etwas ruhiger. Dann sah er plötzlich erschrocken zur Tür. “Es kommt jemand.” Von einer Sekunde auf die andere war ich alleine im Zimmer. Nur ein Lufthauch zog an mir vorbei, nachdem ich etwas hastig ins Kissen gedrückt wurde. Ich zog mir die Decke unters Kinn und schloss meine Augen, als die Tür schon aufging und jemand hereinkam. “Seltsam. Ich bin mir fast sicher, etwas gehört zu haben”, flüsterte die weibliche Stimme etwas überrascht. “Na so was…”. kam auf einmal von ihr. Sie ging durch den Raum auf die Außenwand zu und schloss das Fenster, durch das die Vampire anscheinend verschwunden waren. Als die Krankenschwester wieder zurückkam, spürte ich, wie sie über mich blickte, darauf wartend, eine unnatürliche Regung von mir zu erhaschen, die ihr sagte, dass ich nicht schlief. Ich versuchte, so natürlich wie möglich zu atmen, um ihren Verdacht nicht zu bestätigen. Das war allerdings schwerer als erwartet. Mir kam es vor, als würde sie ewig dort stehen bleiben. Ich wollte wissen, was sie machte, doch ich ließ meine Augen geschlossen, aus Angst sie würde es bemerkten, wenn ich sie auch nur ein Stück weit öffnete. Dann endlich entfernte sie sich von meinem Bett und ging zu Tür. Mir war, als hätte sie etwas von “…nach dem jungen Mann nebenan sehen…” gemurmelt und kicherte dabei. Normalerweise sollte ich hoffen, dass Edward wieder in seinem Zimmer war, und eigentlich war ich mir ja auch ziemlich sicher, dass er es geschafft hatte, doch dieses Krankenhaus machte mich noch wahnsinnig. Es dauerte nicht lange, da ging die Tür auch schon wieder auf. Von den Cullens konnte es keiner sein, noch Tanya oder Katrina. Dafür waren die Schritte zu plump. Es war ein Mensch. Ich fragte mich, warum noch jemand kam, um nach mir zu sehen. Die eine Schwester war meiner Meinung nach genug gewesen, um meine Werte zu kontrollieren. Nichtsdestotrotz tat ich weiterhin so, als würde ich schlafen. Die Schritte waren ungewöhnlich vorsichtig. So als würde die Person versuchen, nicht allzu laut zu sein. Dann blieb sie vor meinem Bett stehen. Eine riesige, grobe Hand berührte zittrig mein Gesicht und strich langsam darüber. Über meine Haare, meine Ohrläppchen, meine Wangen, meine Augenbrauen, meine Augenlider, meine Nase, meine Lippen… Mir wurde unheimlich zumute. Ich riss die Augen auf, um zu sehen, wer dort vor mir stand. In der Dunkelheit konnte ich nicht sehr viel erkennen, doch das Leuchten seiner kleinen, schmalen Augen war deutlich. Er war schon etwas älter und trug, wenn ich es richtig erkannte, einen Reinigungsanzug. Er musste zum Personal gehören. Er lächelte mich an. Es war ein freundliches Lächeln und dennoch trieb es mir die Panik ins Blut. Es war, als würde sich viel mehr dahinter verstecken als es schien. Mein Körper erstarrte. Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, doch noch bevor ich einen Ton herausbringen konnte, hatte er seine schweißnasse Hand auch schon auf meinen Mund gepresst und bei seinem heißen Atem und seinem Mundgeruch, als sein Gesicht plötzlich nur noch Millimeter von meinem entfernt war, wurde mir übel. “Schh… ganz ruhig, kleines Mädchen. Daddy will dir nichts tun. Daddy will nur ein bisschen spielen.” Meine Augen waren vor Angst geweitet. Ich wünschte mir, Edward könnte meine Gedanken hören, damit ich ihm zurufen konnte. Nur einmal. Nur dieses einzige Mal. Aber womöglich war immer noch die Krankenschwester bei ihm und wenn er versuchen sollte, ihre Gedanken auszublenden, würde er auch nicht die von diesem Verrückten hören. Verdammt. Ein euphorisches Leuchten umgab wieder seine Augen, als er etwas schmales hervorzog, das im Stadtlicht, das durchs Fenster schien, blitzte. Es war ein Messer. Nein, eher ein Skalpell, der Form nach zu urteilen. Jetzt blickte er mich entschuldigend an. “Weißt du, Daddy wäre schon viel früher gekommen, aber es macht ja keinen Spaß, wenn du nicht wach bist, nicht wahr?” Langsam ließ die Taubheit in meinen Gelenken nach und ich versuchte, seine Hand von meinem Gesicht wegzureißen. Doch ich war noch zu schwach und selbst wenn ich meine volle Kraft hätte einsetzen können, wäre es nicht genug gewesen. Er war zu stark. Er presste meinen Kopf so sehr in das Kissen, dass ich kaum in der Lage war, ihn zu bewegen. Während ich mit meinen Händen weiterhin versuchte, ihn von mir zu lösen, strampelte ich mit meinen Beinen unter der Bettdecke und hoffte, ihn zu treffen. Und ein einziges Mal hatte ich es sogar geschafft. Der Stoß überraschte ihn und er schnitt sich aus Versehen in die Hand, die auf meinem Mund lag, als er mit dem Skalpell gefährlich nahe an mein Gesicht kam. Bei dem Geruch des Blutes, das direkt unter meiner Nase war, wurde mir schneller schwindelig als erwartet. Meine Augen drehten sich nach hinten und die Übelkeit lähmte meine Bewegungen. Ich konnte nicht durch den Mund atmen wie sonst. Ich musste durch die Nase atmen. “Jetzt sieh dir an, was du gemacht hast. Daddy hat sich geschnitten.” Seinen vorwurfsvollen Ton nahm ich kaum wahr. Ich fragte mich, warum niemand zur Hilfe kam. Das Haus war voll von Vampiren, aber kein einziger war hier. In diesem Moment passierten mehrere Dinge auf einmal. Die Hand des Mannes ließ abrupt von mir los. Eine schmale, kalte Hand legte sich auf meine Wange und eine engelsgleiche, weiche Frauenstimme fragte immer wieder “Bella?” Ein dumpfer Aufprall war zu hören und als ich meine Augen ein Stück öffnete, konnte ich Katrina sehen, wie sie nach unten blickte. Ich drehte mich ein wenig und sah jetzt, dass der Mann reglos auf dem Boden lag. Dann sah sie besorgt zu mir. “Bella, alles in Ordnung?” Ich drehte mich wieder zurück und bemerkte jetzt, dass es Tanyas Hand war, die auf meinem Gesicht ruhte. “Was…?” Meine Stimme versagte. “Geht es dir gut? Hat er dir irgendetwas getan?” fragte sie jetzt eindringlicher. Ich schüttelte langsam den Kopf. Der Schock stand mir immer noch in den Knochen. Tanya atmete erleichtert aus. “Gott sei Dank. Eigentlich waren wir auf Carlisles Rat hin auf dem Weg nach Hause, aber als wir an diesem Kerl vorbeigegangen sind, meinte Kate, dass er ihr komisch vorkommt. Also sind wir ihm gefolgt.” Auch ich war irgendwie erleichtert. Sie hatten mir gerade das Leben gerettet. In diesem Moment kam Edward ins Zimmer. Er blickte panisch zu mir, dann zu Tanya und Kate und dann zu dem Mann am Boden. “Mr. Cullen! Es ist Ihnen verboten das Zimmer zu verlassen, geschweige denn das von Ms. Swan zu betreten”, hörte ich eine aufgebrachte Frauenstimme im Flur sagen, als er gerade einen Schritt ins Zimmer machen wollte. Er sah zu ihr und dann wieder zu uns. Tanya und Katrina wussten, was sie zutun hatten und schon in der nächsten Sekunde waren sie durchs Fenster verschwunden. In dem Augenblick stand Carlisle plötzlich hinter Edward. Er sah etwas überrascht aus, als er ihn sah und bemerkte, dass auch die Schwester Edward ertappt hatte. Dann sah er ins Zimmer. Erst zu dem Mann und dann in mein Gesicht, dass immer noch keine Farbe hatte. Das Blut war noch nicht zurückgekehrt und der Schreck saß noch tief. “Was ist denn passiert?” fragte er erschrocken. Edwards Lippen bewegten sich so schnell, dass nur Carlisle verstehen konnte, was er sagte. Jetzt war auch die Krankenschwester an der Tür. Sie funkelte Edward wütend an, oder versuchte es zumindest. Seine und Carlisles Gegenwart machten es ihr sichtlich schwer. Als sie ebenfalls ins Zimmer spähte und das Licht einschaltete, riss sie die Augen auf. “Holen Sie sofort die Polizei.” Carlisle hatte sich wieder gefasst. Die Frau nickte nur, hielt aber noch kurz inne und sah zu Edward. “Sie müssen wieder zurück in Ihr Zimmer. Sie haben nicht einmal die Schutzkleidung an.” Er nahm sie gar nicht wahr, sondern sah nur zu mir. Ich wusste, er wollte herkommen, doch die Anwesenheit der Schwester hinderte ihn daran. Carlisle sprach stattdessen mit der Frau. “Das hat sich erledigt. Die Ergebnisse der Proben sind bereits da. Es sind keine Erreger vorhanden. Deswegen bin ich eigentlich gekommen.” Sie sah etwas überrascht, dann erleichtert aus. “Dennoch sollte er nicht ins Zimmer gehen. Sonst könnte es sein, dass er sich doch noch ansteckt.” Carlisle nickte. “Und Sie sollten jetzt endlich die Polizei rufen.” Sie lief daraufhin den Flur entlang. Ich konnte hören, wie ihre Schritte leiser wurden. Als sie außer Sichtweite war, saß Edward auch schon neben mir und hielt mich fest im Arm. “Es tut mir leid. So wahnsinnig leid. Ich hab es nicht gesehen”, entschuldigte er sich mit gequälter Stimme und presste seine Lippen auf meine Haare. Langsam löste sich meine Starre. Ich zog ihn noch fester an mich und vergrub das Gesicht in seiner Brust. “Was hat sie gemacht?” nuschelte ich in sein Hemd. Er wusste, wen ich meinte. Ich spürte, wie sein Körper sich anspannte. “Das Gleiche, was sie auch bei dir gemacht hat.” Das bedeutete, dass sein Verstand jetzt irgendwo in der Vergangenheit einer seiner Vorfahren umherwanderte. Ich schauderte. “Müsste er nicht langsam mal wieder aufwachen?” Edward war immer noch angespannt. “Das wird er nicht.” Ich löste mich von ihm und sah ihn mit geweiteten Augen an. Sein Mund hatte sich zu einer schmalen Linie geformt. “Kate hat bereits gesehen, dass er nicht wieder zurückkommt. Ich hab’s in ihren Gedanken gelesen. Und ehrlich gesagt ist mir das auch ganz recht. Ich wüsste nicht, was ich mit ihm machen würde, wäre er wieder wach.” Ich sah ihn an und legte eine Hand auf seine kalte Wange. An die Nacht in Port Angeles, als er mich vor den vier Männern in der Dunkelheit gerettet hatte, konnte ich mich noch zu gut erinnern. Wie wütend er damals war und wie viel Anstrengung es ihn gekostet hatte, sie nicht zu zerreißen. Ich legte meinen Kopf wieder an seine Schulter und er zog mich noch fester an sich, wobei er mir ununterbrochen über den Rücken strich. Plötzlich versteifte sich sein Körper. “Ich bin bald wieder da.” Er gab mir hastig einen kühlen Kuss auf die Stirn, bevor er auch schon wieder im Flur stand, in dem mittlerweile auch Esme, Rosalie und Emmett waren. Edward erklärte ihnen schnell die Situation. Emmetts Knurren war so laut, dass sogar ich es hören konnte. Auf einmal erstarrten sie und Edward bedeutete ihnen, nach draußen zu gehen. Ich hatte völlig vergessen, dass dieser Kerl sich ja geschnitten hatte. Carlisle hatte unterdessen die Schutzkleidung angezogen und kam ins Zimmer, als im gleichen Augenblick die Krankenschwester mit ein paar weiteren Personen in Schutzkleidung, die offenbar zum Personal gehörten, angelaufen kam und ins Zimmer zeigte. Carlisle hatte sich bereits über den reglosen Körper des Mannes gebeugt und fühlte seinen Puls. Als einer der Ärzte zu ihm ging und fragte, was mit ihm sei, antwortete er mit seiner professionellen, ruhigen Art eines Mediziners. “Wie es scheint, is er bewusstlos. Ich kann keine weiteren Anzeichen für Verletzungen erkennen, außer der Schnittwunde an seiner Hand.” Der Arzt nickte und sah dann zu mir. “Und wie geht es Ihnen?” Obwohl seine Stimme sogar durch den Mundschutz klar und deutlich war, hatte ich ihn nicht gehört. Erst als Carlisle auf mich zukam und vorsichtig “Bella?” sagte, regte ich mich und sah ihn an. Ich schluckte und versuchte, ein wenig zu lächeln. “Mir… geht es gut.” Als ich kurz zu Edward sah, spürte ich seine Zerrissenheit zwischen dem Drang, wieder herzukommen und der Vorsicht, nicht wieder einer Untersuchung zum Opfer zu fallen. “Was genau ist denn eigentlich passiert?” Ich starrte ihn an. Ich wusste nicht, wie oder was ich überhaupt sagen sollte. Carlisle unterbrach die Stille. “Das können wir sie immer noch fragen, wenn sie sich etwas beruhigt hat.” Im nächsten Augenblick waren bereits ein paar Beamte da und das Krankenhauspersonal brachte den Körper aus dem Zimmer. Einer der Beamten wollte zu mir, doch die Krankenschwester wies ihn an, vorher die Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Ein paar Minuten später kam er auch schon wieder und stellte sich neben mein Bett, einen Notizblock und einen Stift gezückt. Das Krankenhauspersonal wurde indes angewiesen, wieder ihren Aufgaben nachzugehen, was sie allerdings eher widerwillig taten. Carlisle hatte mein Zimmer nicht verlassen und saß jetzt auf einem Stuhl neben mir. Der Polizist befragte mich über das Geschehene und ich hatte Mühe, alles richtig zu ordnen und ihm jedes Detail zu schildern. Tanya und Kate ließ ich aus. Stattdessen erzählte ich, dass der Mann einfach plötzlich umgekippt war. Während des Gespräches sah Carlisle plötzlich überrascht zu Edward, der ihn ungeduldig anschaute. Er stand auf und ging zu ihm. Die beiden unterhielten sich so leise und so schnell, dass es aussah, als würden sie sich nur anstarren. Dann ging Carlisle auf einmal mit schnellen Schritten den Flur entlang und war verschwunden. Edward lächelte mich beruhigend an, als er meinen überraschten Gesichtsausdruck sah, dann wanderte sein Blick zu dem Beamten, wobei seine Augenbrauen sich zusammenzogen. Der Polizist riss mich aus meiner Trance und ich versuchte, mich wieder auf seine Fragen zu konzentrieren. Als er fertig war, bedankte er sich und ging. In dem Augenblick kam Carlisle auch schon wieder. Er nickte Edward zu, der daraufhin in Windeseile verschwunden war, und kam in mein Zimmer. Ich sah ihn an und sein besorgter Blick ließ mich doch tatsächlich das Ganze für kurze Zeit in den Hintergrund schieben. Sobald ich allerdings wegsah, kam alles wieder. “Soll ich dir etwas geben, damit du besser schlafen kannst?” Ich schüttelte den Kopf und gab mir Mühe, zu lächeln. Das, was ich gerade brauchte, konnte er mir nicht geben. Edward. “Meinst du, er könnte vielleicht hier bei mir im Zimmer bleiben? Er steht jetzt doch nicht mehr unter Beobachtung, oder?” Hoffungsvoll sah ich ihn an und er lächelte. “Darüber haben wir gerade geredet. Ich habe den Arzt gefragt, ob es in Ordnung wäre. Zuerst war er alles andere als begeistert, doch als ich ihm versprochen habe, dass Edward nichts unvernünftiges machen wird und du dich nach dieser ganzen Sache wohler fühlst, wenn er hier bleibt, stimmte er widerwillig zu.” Ich starrte ihn an und fragte mich, welche Mittel er diesmal eingesetzt hatte. “Stimmt etwas nicht?” fragte er mich, als er meinen Blick sah. Ich schüttelte ehrfürchtig meinen Kopf. Das einzige, was mich jetzt störte, war die Wartezeit bis Edward wieder hier war. Und als hätte er meine Gedanken gehört, kam er im nächsten Augenblick auch schon zur Tür herein, wieder die Schutzvorkehrungen tragend. “Ich bleibe in der Nähe, damit nicht wieder das Gleiche wie beim letzten Mal passiert.” Edward nickte Carlisle wortlos zu, während er auf mich zukam. Die Tür schloss sich und er nahm seine Maske ab, als er das Licht wieder ausschaltete. Ich stellte mich auf meine Knie, doch das leichte Schwindelgefühl, das sich einstellte, ließ mich nach vorne fallen. Edward fing mich noch rechtzeitig auf und musste unweigerlich kurz grinsen. Seine Züge waren wieder besorgt, als er mein Gesicht in seine Hände nahm und mit den Daumen über meine Wangen strich. “Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?” “Jetzt ja”, sagte ich und spürte, wie eine Träne sich lautlos aus meinen Augen stahl. Wahrscheinlich die Nachwirkung des Schocks oder einfach nur die Freude darüber, dass nichts weiter passiert war und Edward vor mir stand. Er beugte sich zu mir und küsste sie weg. Dann presste er seine kühlen Lippen auf meine Stirn, setzte sich aufs Bett und zog mich auf seinen Schoß. Mein Adrenalin von vor ein paar Minuten war aufgebraucht und ich fröstelte ein wenig. Edward nahm die Bettdecke und wickelte mich darin ein. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und eine Weile saßen wir schweigend da, während er mit seiner Hand immer wieder über meine Haare fuhr - ganz langsam vom Ansatz bis zu den Spitzen. Es konnte sonst etwas passiert sein, doch wenn er da war, beruhigte mich das ungemein. “Ich frag mich, was dieser Kerl überhaupt wollte”, sagte ich mehr zu mir selbst. “Die Polizei hat eine Vermutung. Auch wenn sie die erst überprüfen müssen.” “Welche?” wollte ich wissen und versuchte, es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Er zögerte, ehe er eine Antwort gab. “In Alaska ist… seit ein paar Monaten ein… Serienmörder unterwegs…” Ich musste schlucken. “…Er mischt sich wohl unter das Personal von öffentlichen Einrichtungen, arbeitet ein paar Tage dort, um einen Überblick über die Leute zu bekommen und dann… sucht er sich daraus sein Opfer…” Während er das sagte, zog er mich fester an sich. Ich zitterte bei dem Gedanken über das, was er erzählte. “Und was für Opfer sind das immer?” So sehr mich die Vorstellung auch ängstigte, so neugierig war ich doch auch über das Ganze. Edwards Hände verharrten an meiner Schulter und seine Fingerspitzen drückten mir so sehr ins Fleisch, dass es fast wehtat. “Weiblich… zierlich… lange, braune Haare… hübsch… und meistens gerade nicht in der Lage, sich sonderlich zu wehren…” “Und was macht er dann mit ihnen?” Ich konnte mir nicht helfen. Ich musste ihn weiter fragen, doch er gab keine Antwort. “Edward?” “Nicht heute. Ein andermal.” Sein Ton ließ keinen Widerspruch zu, doch ich antwortete trotzdem. “Aber das sind nur Vermutungen. Der hier muss das ja nicht gewesen sein, oder?” Seine Klammerung löste sich jetzt ein wenig. Ich war mir sicher, dass ich die nächsten Wochen ein paar blaue Abdrücke von Fingerspitzen an meiner Schulter sehen würde und ich konnte spüren, wie es an der Stelle unter der Haut pochte. “Ganz richtig.” “Wenn er es allerdings war, dann könnte er jetzt niemandem mehr etwas antun.” “So sieht es wohl aus.” Für einen ewig langen Moment presste er seine steinharten, kalten Lippen auf meine Stirn. “Du solltest jetzt schlafen.” “Und du bleibst hier.” Eigentlich wusste ich dass bereits, dennoch wollte ich es von ihm bestätigt haben. “Ich lasse dich nicht eine einzige Sekunde mehr aus den Augen.” Ich lächelte ihn an. Einen Augenblick sah er mir in die Augen und die Röte, die mir ins Gesicht stieg, konnte er hundertprozentig durch die Dunkelheit hindurch sehen. Dann verschmolzen seine kühlen, steinharten Lippen plötzlich mit meinen. Die nächsten Tage waren die reinste Qual. Ich konnte spüren, wie es mir langsam besser ging, doch die Ärzte beharrten darauf, mich noch ein bisschen unter Beobachtung zu stellen. Edward wich wie versprochen kein einziges Mal von meiner Seite. Sobald jemand auf dem Weg hierher war, hatte er bereits Carlisles Gedanken gelesen, entfernte sich ein wenig von mir und rückte seine Kleidung zurecht - inklusive Mundschutz. Immer wenn eine Schwester oder ein Arzt kam, um nach mir zu sehen, spannte er sich an. Seit dem Zwischenfall traute er keiner einzigen Person des Personals mehr und jedes Mal wenn sie eine untypische Bewegung machten, sah ich aus den Augenwinkeln, wie sein Körper in den Angriff wechselte. Die Schwestern - sie hatten es sichtlich schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren - mochten anfangs vielleicht noch vor sich hinträumen, doch sobald sich Edwards Haltung kaum merklich änderte, wirkten sie verwirrt und irgendwie ängstlich, auch wenn sie sich wahrscheinlich nicht erklären konnten, warum. Es amüsierte mich und ich grinste dabei in mich hinein. Wie sich herausgestellt hatte, war der Mann wirklich der gesuchte Mörder gewesen. Er lag immer noch in diesem Krankenhaus und die Ärzte konnten sich sein Koma nicht erklären. Wir wussten es besser, doch diese Tatsache half den Leuten hier wenig, da sie es nicht erfahren durften. Esme, Rosalie, Emmett und Carlisle leisteten uns ab und zu Gesellschaft und sobald Edward bestätigte, dass niemand hierher unterwegs war, umarmte mich Esme herzlich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich war froh, dass sie da waren. So verging die Zeit wenigstens ein bisschen. Emmett spielte mit mir Schach. Womöglich war er froh, einmal gegen jemanden zu spielen, der nicht schon im Voraus wusste, welche Züge er plante. Edward saß allerdings neben mir und hielt seine Hand hinter meinem Rücken. Jedes Mal wenn Emmett am Zug war, deutete er mit seinen Fingern die Zahlen der Felder, auf denen die Figuren standen, an und dann, auf welche Felder sein Bruder sie setzen würde. Die ganze Anstrengung war aber umsonst, denn seine sanften Berührungen ließen mich unwillkürlich schaudern und machten es mir schwer, mich überhaupt auf das Spiel selbst zu konzentrieren. Jedes Mal, wenn ich zu lange für meinen Zug brauchte, sagte Emmett argwöhnisch mit seiner melodischen Stimme “Bella” und ich starrte ihn erschrocken an. Edward kicherte leise neben mir. Ich stieß ihm mit meinem Ellenbogen in die Seite, doch verursachte das nur bei mir den geplanten Schmerz und ich stöhnte auf. Er nahm ihn behutsam in seine Hände und legte seine kalten Lippen darauf. Sein kitzelnder Atem gab mir eine Gänsehaut und meine Atmung geriet ins Stottern. Das Spiel hatte ich längst vergessen. “Edward, könntest du bitte aufhören, Bella abzulenken?” Emmett war beleidigt. Edward lachte, legte einen Arm um meine Schultern und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. Dann grinste er Emmett verschlagen an. “Tut mir Leid. Ich kann mich einfach nicht beherrschen.” Ich prustete los und die anderen lachten ebenfalls mit. Emmett schmollte und ich beeilte mich mit meinem Schachzug. Am dritten Tag nach dem Vorfall teilte uns der Arzt mit, dass ich entlassen werden konnte. Die Cullens und ich waren sichtlich erleichtert. Edward konnte es kaum erwarten, endlich aus diesem Krankenhaus zu verschwinden. Bevor wir gingen, bekamen wir noch ein paar Medikamente, die ich einnehmen musste. Falls sich mein Zustand wieder verschlechtern würde, sollte ich umgehend wieder zurückkommen. Edward schnaubte verächtlich, als wir in die kühle Außenluft traten, die mir angenehm ins Gesicht wehte. “Als wenn ich je wieder hierher kommen würde.” Er hatte seinen Arm fest um meine Taille geschlungen. Stolpern war ausgeschlossen. Emmett lachte ständig neben uns. “Hast du die Schwestern gesehen? Ich glaub, die haben fast angefangen loszuweinen.” Edward grinste ihn an und Rosalie… Ja, Rosalies Ausdruck konnte ich nicht richtig deuten. Es war etwas zwischen Erhabenheit, Selbstzufriedenheit und vielleicht auch ein bisschen Wut. “Hat sich die Ärztin eigentlich wieder erholt?” richtete Edward seine Frage an Carlisle. “Dr. Mendels? Als sie wieder aufgewacht ist, war sie ganz enttäuscht, dass du bereits untersucht wurdest. Sie wollte es doch tatsächlich noch ein zweites Mal machen. Aber als ihr Kollege sie ansah, als wäre sie nicht ganz bei Trost, ließ sie von der Idee wieder ab.” Edward hob eine Augenbraue und schauderte an meiner Seite. Ich war wirklich froh, endlich draußen zu sein. Die Leute waren doch alle nicht ganz bei Verstand. Emmett konnte anscheinend über alles lachen und selbst als Rosalie ihn anfunkelte, hörte er nicht auf. Zwar presste er ein “Tut mir Leid” zwischen seinem Lachanfall hervor, doch das nahm ihm keiner wirklich ab. Als Edward mich auf dem Rücksitz schob und sich neben mich setzte, sah ich ihn fragend an. “Wohin fahren wir jetzt eigentlich?” “Nach Hause. Wohin sonst.” Er war etwas verwirrt über meine Frage. “Könnten wir nicht noch mal zurück nach Denali?” fragte ich vorsichtig. Alle starrten mich an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)