Neue alte Freunde von absinthe (Spielt nach Eclipse... Bella und die Cullens besuchen Tanya und ihre Familie, aus der jdn eine besondere Fähigkeit hat und Bella plötzlich im Jahr 1918 aufwacht und den menschlichen Edward trifft...o.O...Lest selbst...^^) ================================================================================ Kapitel 10: Pandemie -------------------- hm, was ich zu dem kapi zu sagen hab: no comment...>_<° selbst lesen... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich war völlig sprachlos. Ich wusste nicht, warum er das tat. Ich dachte, er konnte und wollte das nicht. “Es tut mir so leid. “ Seine Stimme hatte einen flehenden Unterton. “Was meinst du?” Ich war immer noch verwirrt. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und strich mir ein paar nasse Strähnen zur Seite. Sein Blick war warm. “Ich habe es versucht. Ich habe wirklich versucht, nicht an dich zu denken und dich zu vergessen…” Beim letzten Wort stockte mir der Atem. Er lächelte gequält. “Es ist gegen jede Vernunft. Ich breche gerade die Regeln. Würde uns jemand sehen, wäre es in Windeseile überall bekannt und ich würde meine Eltern in den Ruin treiben. Denn niemand will etwas mit einer Familie zutun haben wollen, dessen Sohn sich in fremde Ehen einmischt… Ich dachte, es würde besser werden, wenn ich dich nicht mehr sehe. Doch es wurde schlimmer. Es war fast unerträglich… Und als ich dich dann eben hier vor mir sah… Du sahst so vollkommen verloren aus. Ich konnte einfach nicht anders. Ich musste dich halten. Dich spüren. Dir das Gefühl geben, dass alles wieder gut wird.” Meine Augen waren immer noch vom Weinen gerötet und als könne er den Unterschied zwischen Regentropfen und Tränen erkennen, wischte er sie sanft weg. Sein Daumen berührte meine Lippen und verharrte dort. Langsam näherte sich sein Gesicht meinem und der Abstand zwischen uns wurde immer kleiner. “Edward?” Die Stimme seines Vaters ließ uns erstarren und wir drehten uns mit überraschten Gesichtern zu ihm. Er sah völlig verdattert aus. In einer Hand hielt er die Akten und es kam mir vor, als würde er sie jeden Moment fallen lassen. Sein Blick huschte von Edward zu mir und wieder zurück. “Du kennst sie?” fragte er verblüfft. Kennen war in anbetracht der Situation, in der wir uns befanden, nicht gerade das richtige Wort. Edward löste unsere Umarmung auf und hob die Decke vom Boden, um sie mir wieder um die Schultern zu legen. “Ja. Das ist Marie Swan. Die Tochter des Bäckers Benette”, erklärte er. Es kam mir vor wie ein Schlag in die Magengrube. Ich wünschte, er würde mich Bella nennen. Aber er kannte ja nur Marie. “Erinnerst du dich noch, als Mutter dir erzählt hat, dass ich jemandem das Leben gerettet habe?” fragte Edward und platzierte mich zurück aufs Sofa. Er setzte sich neben mich und wickelte mich fest in die Decke, wobei er mir den Rücken und die Arme rieb. “Die Sache mit der Kutsche.” Mr. Masen setzte sich uns gegenüber in einen Sessel. Sein Gesicht verriet, dass er immer noch etwas verwirrt war. “Edward nickte. “Genau. Ich habe sie gerettet. “ Er deutete auf mich. “Na, so was.” Sein Vater lachte zögerlich. “Und eben hat es schon wieder ein Masen gemacht.” Er hatte ein so warmherziges Lachen, das mir richtig leicht ums Herz wurde. Edward sah ihn fragend an. “Die junge Dame saß mitten im Regen auf dem kalten Asphalt und sah… hilflos aus. Du kennst mich doch, Edward. Wo immer eine Lady in Not ist…” Er grinste ein schiefes Lächeln und ich musste nach Luft schnappen. Edward hatte seines also von seinem Vater. Ich stieß einen Seufzer aus und sie sahen mich an. Hastig nahm ich meine Tasse vom Tisch und trank den Tee, um nichts sagen zu müssen. Dann wandte Edward sich wieder seinem Vater zu. “Und was genau soll ich jetzt mit den Akten machen?” “Oh. Die Akten. Ja. Es wäre nett, wenn du sie an diese Adresse bringst.” Mr. Masen gab ihm einen Zettel. Edward las ihn und nickte. “In Ordnung.” “Es reicht auch, wenn du das morgen machst. Schließlich muss jemand die Dame auch wieder nach Hause bringen, nicht wahr?” Er zwinkerte mir zu und als mir das Blut in die Wangen schoss, lachte er wieder. Ich wusste nicht, wie spät es war, als Edward mich nach Hause gebracht hatte, doch im ganzen Haus war es still, also ging ich davon aus, dass die Benettes bereits schliefen. Ich öffnete die Tür. Alles war dunkel. “Ich werde dann gehen”, hörte ich hinter mir. Ich drehte mich zu Edward um. “Bitte nicht”, flüsterte ich ängstlich. Ich wollte solange wie möglich mit ihm zusammen sein. Das würde es erträglicher machen, hier zu leben. “Weißt du, wie es aussieht, sich nachts im Haus einer verheirateten Frau aufzuhalten?” sagte er spöttisch. “Ich bin nicht mehr verheiratet.” Er runzelte die Stirn. “Wie meinst du das?” Ich zögerte einen Moment. “Na ja, als ich damals wieder gesund war und ihr mich nach Hause gebracht habt, da ist ein… Brief angekommen, in dem stand, dass August tot ist.” Ich biss mir auf die Lippen. Edward sah mich nur an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. “Das tut mir leid.” Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte und lächelte nur. Er sah mich mitfühlend an. Wahrscheinlich dachte er jetzt, dass ich deshalb im Regen gesessen hatte, als sein Vater mir geholfen hatte. Ich war es so leid, die trauernde Witwe zu spielen. Andererseits… Vielleicht konnte ich es auch ausnutzen. Eine Witwe war schließlich einsam. Und ich war es ja auch, wenn er nicht da war. “Bitte bleib. Die Nächte sind schrecklich, wenn ich alleine bin.” Ich versuchte so verzweifelt wie möglich zu gucken. Er sah mich überrascht an, dann nahm er mich fest in die Arme und legte seine Wange auf meinen Kopf. Ich schloss die Augen und genoss den Augenblick. Als ich plötzlich fröstelte, löste er sich von mir - ohne jedoch den Arm von meiner Schulter zu nehmen - und wir gingen leise ins Haus. Ich wollte kein Licht anmachen, also tasteten wir uns im Halbdunkel zum Wohnzimmer. Edward fing mich jedes Mal auf, wenn ich fast stolperte. Ich suchte nach ein paar Kerzen - nach ein paar Wochen hier wusste ich, wo ich was finden konnte - und zündete sie an. Edward derweil stand in einer Ecke neben dem Fenster und betrachtete die Schallplatten. Ich flüsterte ihm zu, dass ich mir schnell ein paar trockene Kleider anziehen wollte und ging mit einer der Kerzen leise hoch in Maries Zimmer. Als ich wieder unten war, hatte er eine der Platten in der Hand und schaute sich die Rückseite an. Dann holte er sie aus der Hülle, legte sie auf den Schallplattenspieler, der neben ihm stand und drehte vorsichtig an einem Knopf, sodass die Melodie nur leise im Zimmer zu hören war. Die langsame Musik war wunderschön. Edward drehte sich zu mir und streckte lächelnd eine Hand aus. Normalerweise hätte ich alles getan um Tanzen und dergleichen aus dem Weg zu gehen, doch wir waren allein und ich wollte den Moment nicht zerstören. Ich ging auf ihn zu und nahm seine Hand. Er hob sie leicht in die Höhe, zog mich an sich und legte seinen freien Arm um meine Taille. Wir schwanken langsam zur Melodie, während wir uns gegenseitig in die Augen sahen. Dann küsste er mich auf die Stirn und ich lehnte meinen Kopf an seine Brust. Seine Wärme war so angenehm… Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Ich bemerkte nicht, dass die Musik aufgehört hatte zu spielen, genauso wie wir aufgehört hatten, uns zu bewegen. Edward legte mein Gesicht in seine Hände und betrachtete mich eine Weile mit einem zufriedenen Ausdruck in den Augen. Dann berührten seine Lippen meine Augenlider, meine Nasenspitze, meinen Mundwinkel und schließlich meine Lippen. Der Kuss war erst zaghaft und zögerlich und wurde dann immer leidenschaftlicher. Mein Blut kochte und mein Puls raste. Unter meinem Gesicht brannte es wie Feuer. Ein angenehmes Feuer. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und stellte mich auf die Zehenspitzen, um mich noch stärker an ihn zu pressen. Langsam lösten wir uns wieder voneinander und ich schnappte nach Luft. Genauso wie er. Ich sah ihn an und er lächelte. Dann zog er mich wieder an sich und legte seine heiße Wange an meine Schläfe, während ich meine Augen schloss. Als ich am nächsten Tag aufwachte, lag ich in meinem Bett. Ich wusste nicht, wie ich dort hingekommen war. Unten hörte ich aufgeregte Stimmen. Ich zog mich an und ging in die Vorhalle. Mr. und Mrs. Benette waren im Wohnzimmer. Als sie mich sahen, kam Mrs. Benette auf mich zu. “Oh, Marie! Du glaubst ja gar nicht, was für Sorgen wir uns gemacht haben, als du gestern nicht nach Hause gekommen bist. Und dann finden wir dich heute morgen hier auf dem Sofa…” Mr. Benette hatte mich wahrscheinlich nach oben getragen, als sie mich hier fanden. “Was ist denn überhaupt passiert?” fragte sie besorgt. Ich musste mir schnell etwas ausdenken. “Ehm, ich… war nur spazieren und hab mich dann verlaufen. Aber dann habe ich jemanden getroffen, der mir den Weg zurück beschrieben hat.” Ich lächelte und hoffte, sie würde mir glauben. Scheinbar hatte ich tatsächlich wenigstens einmal in meinem Leben Erfolg mit meinen Ausreden, oder aber es interessierte sie nicht wirklich. Mrs. Benette umarmte mich und schluchzte herzergreifend. “Oh… Marie. Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht. Ich dachte schon, du hättest dich irgendwo angesteckt und…“ Ich täschelte vorsichtig ihre Schulter. “Alles in Ordnung.” Sie löste sich wieder und war sichtlich mitgenommen. “Es ist ja so schrecklich. All die Menschen, die sterben. Vor allem der arme Mr. Masen. Aber Gott sei Dank ist es ab heute Pflicht, diese Schutzmasken zu tragen…” Mein Atem stockte und ich starrte sie an. “Was hast du gerade gesagt?” Sie unterbrach ihr theatralisches Trauerspiel und blickte zu mir. “Dass wir jetzt immer diese Schutzm- “ “Nein, das mit Mr. Masen.” “Oh. Er wurde heute ins Krankenhaus gebracht. Er hat sich angesteckt. Aber er soll es wohl nicht mehr geschafft haben. Mrs. Masen und ihr Sohn tun mir so leid”, sie seufzte. Ich starrte ins Leere und konnte für einen Augenblick nicht denken. Gestern hatte ich ihn noch gesehen und mit ihm gesprochen und heute… Ich konnte es nicht glauben. Ich wollte es nicht glauben. Und doch wusste ich, dass es passieren würde. Und Edward… Ich stürmte aus der Haustür. Mrs. Benette rief mir noch etwas zu, doch ich verstand es nicht. Ich rannte so schnell ich konnte und hoffte, den Weg zu den Masens noch richtig in Erinnerung zu haben. Als ich dann endlich vor dem riesigen Gittertor stand, war ich erleichtert. Ich ging hinein, rannte zur Haustür und klopfte energisch mit dem Türklopfer. Die Tür öffnete sich und eine der Angestellten stand vor mir. Es war die, die mich bedient hatte, als ich hier gewesen war und die mich offensichtlich nicht leiden konnte. Sie sah mich herablassend an. “Tut mir leid, aber die Masens empfangen heute keinen Besu…” Ich stürmte an ihr vorbei, ignorierte ihre wütenden Zurufe und rannte durchs Haus. Als ich im Wohnzimmer ankam, sah ich Edward auf dem Sofa vor dem Kamin sitzen, das Gesicht in den Händen verborgen. Ich setzte mich zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. “Tut mir wirklich leid, Edward…” flüsterte ich ihm zu. Er sagte nichts. Sein Körper zitterte. Ich drehte seinen Kopf langsam zu mir, damit ich sein Gesicht sehen konnte. Ich hielt den Atem an. So ein gequältes Gesicht hatte ich noch nie bei ihm gesehen. Seine Augen waren rot und nass von den Tränen, die schweigend seine heißen Wangen hinunter liefen. Seine Lippen bebten. Er sah mich an, als wollte er sich dafür entschuldigen, dass ich ihn so sah. “Edward…” flüsterte ich wieder. Während meine eine Hand immer noch auf seiner Wange lag, strich ich ihm mit der anderen über die Haare. Es tat weh, ihn so zu sehen. Ich wollte ihn trösten und für ihn da sein. Ich wollte so für ihn da sein, wie er für mich da gewesen war, als ich von meinem letzten Besuch bei Jacob zurückkam. Ich nahm ihn fest in die Arme, als hoffte ich, das Zittern seines Körpers stoppen zu können. Dankend schlang er seine um mich und legte seinen Kopf auf meine Schultern. Ich strich ihm über die Haare und ein paar seiner Tränen rannen an meinem Hals herunter. “Danke…” Seine Stimme brach, während sein heißer Atem auf meiner Haut brannte. “Jederzeit”, sagte ich leise und strich ihm abermals über den Kopf. Wir saßen eine Weile so da, bis er kurz aufhustete. Ich sah ihn wieder an und lächelte. “Ich hole dir etwas zu trinken.” Dann ging ich aus dem Wohnzimmer und sah mich kurz in der Vorhalle um, weil ich nicht wusste, wo die Küche war. Aus einem der Zimmer hörte ich das Klappern von Geschirr und lief darauf zu. Meine Hoffnungen bestätigten sich. Es war die Küche und ein Bediensteter stand dort und wusch Teller und Tassen ab. Er sah mich überrascht an, doch ich ignorierte ihn und öffnete schnell einen Glasschrank mit Gläsern. Ich füllte eines mit Wasser und ging vorsichtig zurück ins Wohnzimmer, damit ich nichts verschüttete. Mein Herzschlag setzte aus. Das Glas fiel klirrend zu Boden und zerbarst in lauter kleine Splitter, wobei Wassertropfen an meine Kleidung spritzten. Edward kniete gekrümmt auf dem Boden, auf dem ein riesiger Fleck tiefrot leuchtete. Einen Arm hatte er um seine Brust geschlungen, mit der anderen Hand hielt er sich den Mund zu. Blut rann zwischen seinen Fingern hindurch. Bitte nicht! Nicht er! Nicht jetzt! Tränen schossen mir in die Augen und mein Herz schlug unregelmäßig. Jetzt zitterte auch ich. Mein Atem kam stoßweise und ich musste immer wieder Luft holen. Irgendwie stolperte ich zu ihm und hockte mich hin. Ich legte eine Hand an seine Wange und hob sein Gesicht an. “Edward?” flüsterte ich ängstlich. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Ich legte meine freie Hand darauf und fühlte seine ungewöhnlich heiße Haut. Zu heiß und erst jetzt fiel mir ein, dass sie gestern abend auch schon sehr warm gewesen war. Es hätte mir eher auffallen müssen. Edward sah mich an und der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er hustete und sein Körper schüttelte sich, als er sich wieder krümmte. Er presste seine Hand noch stärker auf seinen Mund und versuchte den neuen Schwall Blut aufzuhalten. Doch es brachte nichts. Es kam hindurch und der Fleck auf dem Boden wurde größer. Die Tränen rannen mir die Wangen hinunter. Ich drehte mich immer wieder zur Tür und schrie nach Hilfe. Ich hörte hastiges Fußgetrappel. Die Angestellten, als auch Edwards Mutter standen mit geweiteten Augen in der Tür. Mrs. Masen regte sich nicht. Sie starrte mit offenem Mund auf ihren Sohn. Die Bediensteten schlugen sich die Hand vor den Mund. Einer meinte, dass wir ihn ins Krankenhaus bringen müssen und ein anderer rannte los, um den Wagen vor die Haustür zu fahren. Mrs. Masen saß schweigend im Auto und betrachtete Edward. Ihr Gesicht war ganz bleich. Ich saß neben ihm, meinen Arm um seine Schulter. Er hielt sich ein Handtuch vor den Mund, um das Blut aufzuhalten, dass ihm immer wieder hoch kam. Als wir im Krankenhaus ankamen, herrschte dort das reinste Chaos. Krankenschwestern und Ärzte rannten hektisch hin und her. Die Wartehalle war überfüllt mit Patienten. Und alle trugen einen Mundschutz. Wir versuchten einen Arzt, der an uns vorbei rannte, aufzuhalten. “Bitte, er muss sofort behandelt werden”, flehte ich. Er starrte uns entgeistert an, dann blickte er zu Edward, dessen Arm auf meiner Schulter lag, um sich zu stützen. Hätte mir nicht einer der Bediensteten geholfen, ihn zu halten, wäre ich unter seinem Gewicht weggesackt. Er hustete und erbrach abermals Blut ins Handtuch. Der Arzt sah uns hilflos an. “Hier ist alles belegt. Sie müssen ihn in das Lazarett hinterm Krankenhaus bringen”, sagte er hastig und malte mit der Hand eine Kurve in der Luft. Ich nickte und wir rannten - so wie es mit Edward möglich war - wieder hinaus. Auf dem freien Feld hinter dem Gebäude stand ein riesiges Armeezelt, das so groß war wie ein Flugzeughangar. Wir eilten zum Eingang. Hier war nicht ganz so ein Chaos wie in der Klinik, obwohl das Personal ebenfalls in Eile schien und einen Mundschutz trug. Eine der Krankenschwestern blickte zu uns und sagte zu ihrer Kollegin “Noch einer.” Sie kam auf uns zu und gab uns ein paar Masken. “Setzen Sie die auf. Und dann kommen Sie bitte mit.” Wir folgten ihr durch eine lange Reihe von dürftig aufgebauten Betten, auf denen überall Menschen lagen, die entweder schliefen oder stöhnten und laut atmeten - oder schon tot waren und hinausgebracht wurden. Es stank nach Medikamenten und Schweiß. Die Krankenschwester blieb stehen und deutete auf eine kleine Reihe leerer Betten. “Hier. Es wird so bald wie möglich ein Arzt kommen und ihn sich ansehen.” Dann verschwand sie. Wir legten Edward auf das Bett. Er stöhnte auf. Seine Augen waren krampfhaft geschlossen. Mrs. Masen bedankte sich bei ihren Angestellten und schickte sie wieder zurück zum Anwesen. Ich stand da und betrachtete Edwards gequältes Gesicht, während ich ihm immer wieder über die Wange und die Haare strich. “Es wird alles wieder gut.” Es sollte aufmunternd klingen, doch es war eher verzweifelt. Ich wusste, wie es endete und trotzdem hatte ich in diesem Moment Angst, es würde anders ausgehen. Seine Mutter stand mir gegenüber neben dem Bett und berührte ebenfalls seine Wange. Sie lächelte matt, dann wandte sich zu mir. “Danke”, flüsterte sie. “Danke, dass Sie bei ihm waren, als… als es passiert ist.” Ich sah sie etwas überrascht an und lächelte dann ebenfalls. Sie hustete kurz. Mir fiel auf, dass sie schwitzte. “Alles in Ordnung?” Was für eine Frage. Ich wusste doch eigentlich, dass sie auch sterben würde. Bei dem Gedanken bekam ich Gänsehaut. “Ja, mir ist nur etwas warm. Das ist alles.” Sie klang heiser. “Vielleicht sollten Sie sich auch hinlegen.” “Nein, nein. Ist schon in Ordnung. Das geht wieder vorbei.” sie lächelte mich wieder an. Plötzlich sackte sie zusammen und wäre auf den Boden gefallen, wenn der Arzt, der gerade kam, sie nicht aufgefangen hätte. Er legte sie auf das Bett neben Edward und fühlte ihre Stirn. Ihre Brust hob und senkte sich schwach. Der Blick des Arztes war ernst und nachdenklich. Dann wandte er sich zu Edward und legte ihm ebenfalls seine Hand auf die Stirn. “Wie lange ist es her, seit er in diesem Zustand ist?” fragte er mich ohne den Blick von Edward abzuwenden. Ich musste kurz überlegen. “Vor etwa einer halben Stunde hat er Blut gespuckt. Aber ich glaube, das Fieber hatte er schon etwas länger…” Er nickte. “Leider können wir nichts weiter machen, als den beiden etwas gegen die Schmerzen zu geben und zu hoffen, dass sie sich wieder erholen.” Jetzt sah er mich an. “Sind Sie seine Frau?” Ich zögerte kurz, dann nickte ich. Es würde eh bald egal sein. Und eigentlich wäre ich es ja irgendwann sowieso gewesen, wenn sich diese blöde Sache mit der Zeit nicht dazwischen gedrängt hätte. Jetzt blickte er mitfühlend. “Es tut mir leid, dass Sie das alles miterleben müssen.” Meine Mundwinkel hoben sich kaum merklich. Er holte zwei sterile, altmodische Spritzen von einem der Wagen, die im ganzen Lazarett verteilt standen, füllte sie mit einer Flüssigkeit und hielt sie nach oben. Eine kleine Fontäne kam aus der Nadelspitze, als er die überschüssige Luft herausdrückte. Dann schob er Edward den Ärmel nach oben, klopfte auf seine Armbeuge und spritzte ihm das Schmerzmittel. Das Gleiche tat er bei Mrs. Masen. Er erklärte mir noch, dass ich noch einmal nach vorne zum Eingang müsse, um die Namen eintragen zu lassen, bevor er verschwand. Edward öffnete die Augen ein Stück und als er sprach, musste ich mich anstrengen, alles zu verstehen, so leise war er. “Was ist mit meiner Mutter?” Auf diese Frage war ich nicht gefasst. Er hatte es also mitbekommen. “Keine Sorge. Es geht ihr gut. Sie ist nur etwas müde.” Ich versuchte es so ehrlich wie möglich klingen zu lassen. Ich wollte nicht, dass er sich jetzt auch noch Sorgen machte. Er schloss seine Augen wieder und versuchte zu lächeln. Ich nahm an, er war erleichtert. Ich berührte ihn an der Schulter und beugte mich zu ihm herunter. “Ich bin gleich wieder da, ja?” “Hm-hm…” Ich drückte noch seine Hand, bevor ich wieder durch die Reihen der Betten zurück zum Eingang ging. Eine der überarbeiteten Schwestern sah auf. “Mir wurde gesagt, ich solle unsere Namen eintragen lassen.” “Oh. Ja. Einen kleinen Augenblick.” Sie schrieb etwas auf einem Stück Papier zu Ende und gab es einer anderen Frau, die daraufhin aus dem Zelt ging. Dann nahm sie ein großes, gelbliches Buch, schlug es auf und sah mich fragend an. “Elizabeth Masen und Edward Anthony Masen. Sie liegen dort drüben.” Ich deutete in die Richtung, in der ihre Betten standen. Sie folgte der Richtung und schrieb dann die Namen in das Buch. Ich wollte wieder zurück gehen. “Warten Sie. Ihren Namen brauche ich auch.” Ich drehte mich um und sah sie überrascht an. “Warum?” “Damit wir wissen, wen wir benachrichtigen sollen, falls die Personen es nicht schaffen.” Mein Magen verkrampfte sich. Ihre Erklärung kam so gefühllos herüber, dass es schien als hätte sie die Hoffung schon längst aufgegeben, dass irgend einer der Patienten wieder lebend hier rauskommen würde. “Isabella Marie Masen.” Der Name kam über meine Lippen, ohne dass ich überhaupt darüber nachgedacht hatte. “Marie?” Ich drehte mich um. Carlisle stand hinter mir. “Carlisle! Gott sei Dank!” Ich war so erleichtert, ihn zu sehen und ging auf ihn zu. “Was machst du hier?” fragte er mich leise, als wir zurück zu Edward und seiner Mutter gingen. Ich sagte nichts, stattdessen deutete ich zu den beiden Betten, vor denen wir jetzt standen. Beim dem Anblick kamen mir wieder die Tränen, versuchte aber, sie zurückzuhalten. Ein überraschtes “Oh.” war alles, was Carlisle herausbrachte. Ich ging an Edwards Bett und nahm seine Hand in meine, dann flüsterte ich ihm ins Ohr. “Dr. Cullen ist jetzt hier. Alles wird wieder gut.” Plötzlich nahm eine kalte Hand meine von Edwards weg und zog mich ein Stück zurück. “Ich würde den Körperkontakt vermeiden und nicht so dicht an ihn heran gehen. Du könntest dich anstecken”, meinte Carlisle. Ich funkelte ihn an. Ich wollte bei Edward sein. So nah wie möglich. “Es ist zu deinem Besten”, versuchte er mich zu beruhigen und ich wusste, dass er es nur gut meinte. Dann flüsterte ich so leise, dass nur Carlisle mich verstehen konnte. “Verwandeln Sie ihn. Bitte. Ihn so leiden zu sehen, ist…” Ich konnte den Satz nicht beenden. Ich schluchzte. “Das kann ich nicht einfach so machen. Was ist, wenn Mrs. Masen es überlebt? Dann hätte ich ihr den einzigen Verwandten genommen. Oder wenn er selbst es überlebt?” Carlisle flüsterte ebenfalls. “Seine Mutter wird es nicht schaffen. Und er auch nicht. Es sei denn…”, versuchte ich einzuwenden, doch Carlisle schüttelte nur den Kopf. “Das wissen wir noch nicht. Und diese Entscheidung kann man nicht einfach so treffen, Bella.” Er sah mich entschuldigend an. Ich schluchzte wieder und sah zu Edward. “Ich weiß aber, dass er sterben wird…” Meine Stimme klang erstickt und ich nahm wieder Edwards Hand. “Bella, nicht…”, warnte mich Carlisle. Meine Augen wurden schmal. “Wenn er stirbt, ist es mir egal, ob ich mich ebenfalls ansteckte.” Diesen Entschluss hatte ich bereits getroffen. Carlisle sah mich traurig an. Dann wurde sein Gesicht ernst. “Ich werde versuchen, so oft es geht nach den beiden zu sehen.” Er legte mir eine Hand auf die Schulter, blickte mich mit seinen schwarzen Augen an, als wolle er mir Hoffnung machen, und ging dann. Als er weg war, ließ ich mich auf die Knie fallen, verschränkte meine Arme auf dem Bettrand und verbarg mein Gesicht darin. Ich konnte meine Tränen jetzt nicht mehr länger zurück halten und es schüttelte meinen ganzen Körper. “Nicht.” Edwards heiße Hand lag auf meinen Haaren. Ich hob meinen Kopf und sah, dass er mich anlächelte, was noch mehr Tränen verursachte. Warum versuchten alle, mich aufzumuntern, wenn ich doch genau wusste, wie es enden würde. “Schh… nicht weinen.” “Edward…” “Es wird alles wieder gut. Wie du gesagt hast.” Er war derjenige, der krank war und tröstete mich. Ich versuchte zu lächeln, doch als er einen Hustenanfall bekam, fuhr ich panisch hoch. Ich holte ein Tuch von einem der Wagen und wartete auf das Blut, doch es kam nichts und ich legte es beiseite. “Siehst du… Kein Blut. Das ist doch gut.” Sein leises Lachen zitterte, doch mein Gesicht war immer noch geschockt. “Das ist nicht lustig”, flüsterte ich vorwurfsvoll. “Bitte… Ich möchte dich nicht so traurig sehen… Ich würde viel lieber dein Lächeln betrachten”, bat er mich und legte seine erhitzte Hand an meine Wange. Ich hielt sie mit meiner Hand fest und lächelte tatsächlich ein wenig. “Na bitte…”, meinte er und versuchte, einen weiteren Hustenanfall zu unterdrücken. Meine Miene wurde wieder ängstlich. Die Zeit verging viel zu schnell, obwohl schon etliche Stunden vergangen waren und ich kein Zeitgefühl mehr hatte - ich wusste nicht, ob es draußen schon dunkel war oder der neue Tag bereits angefangen hatte - während ich ihm immer wieder die Schweißperlen wegwischte und sein Gesicht streichelte. Carlisle kam fast jede Stunde zu uns und betrachtete die beiden skeptisch. Jedes Mal versuchte er mich zu überreden, nach Hause zu gehen, doch ich schüttelte energisch den Kopf. Ein Zuhause hatte ich ohne Edward nicht. Ich versuchte, in seinem Gesicht ein Anzeichen dafür zu finden, dass er sich bereits entschieden hatte, doch es war reglos wie eine Statue. Edwards Zustand verschlechterte sich zunehmens. Seine Hustenanfälle wurden häufiger, seine Haut kam mir vor, als wäre sie noch heißer als zuvor, was ich auf das steigende Fieber schob, und sein Körper zitterte so heftig, das ich meinte, das Bett würde mitgeschüttelt. Die Grippe setzte ihm so sehr zu, dass er fast nichts um sich herum mehr mitbekam. Nicht einmal, dass der leblose Körper seiner Mutter aus dem Lazarett geschoben wurde. Plötzlich stieg Panik in mir auf. Carlisle sollte doch mit ihr reden, bevor sie starb. Sie bat ihn doch eigentlich darum, dass er Edward retten sollte. Wo war er? Normalerweise hätte er schon längst wieder hier sein sollen, um nach Edward zu sehen! Ich schaute mich hektisch im Lazarett um. Jede Menge Ärzte und Schwestern, aber kein Vampir war zu erkennen. Hatte er sich entschieden, es nicht zu tun? Aber ich hatte ihm doch gesagt, dass er es tun würde. Oder war es ein Fehler, ihm schon vorher davon zu erzählen? Entsetzt zog ich mir den Mundschutz vom Gesicht. Ich zitterte vor Angst und meine Augen wurden wieder nass. Bitte lass ihn hier so schnell wie möglich auftauchen. Sonst ist es zu spät. Die Tränen liefen über meine Wangen zu meinen Mundwinkeln und ich konnte sie im Mund schmecken. Ich sackte wieder auf die Knie. Edward bemerkte mein Wimmern und strich mir über die Haare. “Hey…” Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich etwas gehört hatte und blickte zu ihm. Verzweifelt wischte ich mir die Tränen aus den Augen, um wieder eine klare Sicht zu haben. Edwards Gesichtsausdruck war freundlich und irgendwie… entschuldigend. “Tut mir leid… Sieht so aus, als würde es doch nicht so enden, wie wir gedacht haben.” “Edward…” So sollte er nicht reden. Ich wollte nicht hören, dass er sich von mir verabschiedete. “Ich bin froh,… dass ich dich vor der Kutsche weggezogen habe…” Er lächelte wieder. Ich nahm seine Hand und presste meine tränennassen Lippen auf die Innenfläche, während noch mehr Tränen über meine Wangen und jetzt auch über seine Finger liefen. Ich wollte ihm sagen, dass er aufhören sollte, doch der Kloß in meinem Hals schnürte mir die Kehle zu. “Wenn es wirklich einen Gott gibt, dann werden wir uns wieder sehen…. Da bin ich mir sicher…” Er schaute mich immer noch freundlich an. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und beugte mich über ihn. “Du kannst mich nicht verlassen, hörst du?… Das ist nicht fair… Ich brauche dich doch… Ich liebe dich…”, flehte ich mit meiner erstickten Stimme. Er nahm mein Gesicht und zog es zu sich herunter. Dann presste er seine zittrigen, heißen Lippen auf meine und die salzigen Tränen vermischten sich mit dem Kuss. “Edward…” Meine brüchige Stimme war weniger als ein Flüstern und ich weinte so heftig, dass meine Sicht wieder verschwamm. Wo war denn bloß Carlisle verdammt noch mal? Ich hielt immer noch seinen Kopf in meinen Händen. Seine Arme sackten zurück aufs Bett und seine Augenlider fielen langsam zu. Ich starrte ihn an. “Edward…?” NEIN! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ alle hassen mich jetzt...*schreiend weglauf und neue ID machen lass und zu den Känguruhs zieh* Wussssssshhhhhhh... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)