BoysLoveMix von abgemeldet (Eiskalte Liebe bis in Tod) ================================================================================ Prolog: Wie alles anfing... --------------------------- Prolog: Der Schweiß bricht aus ihn heraus. Er nimmt ein Taschentuch und wischt ihn weg. Doch der Schweiß bleibt hartnäckig und kommt wieder zum Vorschein. Er steht nun vor der großen Türe, die in das Büro seines Chefs führt. Er schluckt. Noch immer schallt in seinen Ohren die Worte des Chefs: „Sakano, ich möchte mit Ihnen etwas besprechen. Es geht um Ihre weitere Zukunft.“ Er hatte es mit kühlen Unterton gesagt. Er wusste, dieses Gespräch, das ihm zuvor stand, wird alles ändern. Und er hatte dabei ein sehr mulmiges Gefühl. Er wusste, was nun kommt, wird alles andere als schön. Mit zitternder und nasser Hand berührte er den Türknopf, kraftlos drückte er ihn vorsichtig runter, schob die Tür auf und ging mit bebenden Herzen ins Zimmer. Seine Augen waren auf den Boden gerichtet. Sein Chef saß in seinem Drehstuhl. Unbekümmert sah er sich die neue Ausgabe der „Cinepoint“ an. Er merkte gar nicht, dass Sakano das Zimmer betreten hat. „Chef, ich bin, wie ausgemacht, gekommen.“, eröffnete Sakano das Gespräch. Der Chef, Seguchi Tohma, blickte auf und sah Sakano verwundert an. Ihm ist nicht unbemerkt geblieben, dass Sakano nassgeschwitzt war. „Sakano, mein Guter, Sie sehen aber nicht gut aus. Sind Sie vielleicht krank, oder so? Wir können unser Gespräch auch gerne verschieben...“ „Ach, Quatsch“, Sakano versuchte zwanghaft zu lachen. „Mir geht es bestens. Ist nur etwas heiß hier, finden Sie nicht, Chef?“ „Hmm,... ja, etwas, da muss ich Ihnen recht geben.“ Sakano schluckte: „Sie wollten mit mir sprechen, Chef?“ Tohma winkte ab, stand auf und sah zum Fenster raus. „Jodie Winchester, die berühmte amerikanische Schauspielerin, soll die Hauptrolle in einem neuen Film spielen. Wussten Sie das schon?“ Sakano sah Tohma verwundert an. Er hatte schon mal einen Bericht darüber gelesen. Nur, warum will Tohma mit ihm darüber sprechen? „Ja, das wusste ich, Chef.“, beantwortete er seine Frage. Tohma nahm die Cinepoint, ging zu Sakano hin und hielt ihm das Heft vor die Nase. „Lesen Sie bitte, Sakano. Das ist die neuste Ausgabe von Cinepoint. Sie wird erst morgen erscheinen.“ Sakano sah sie den Artikel an, den Seguchi ihm vor die Nase hielt. Er sah ein großes Foto von Jodie, wie sie elegant in einem roten Abendkleid und einer Rose im Haar vor der Kamera posiert. Sie hat die Klamotten an, die sie auch im Film tragen wird. Daneben war ein etwas kleineres Foto, auf dem Seguchi zusammen mit ihm zu sehen war. Als nächstes nahm er sich die Überschrift vor. Ihm stockte der Atem, als er sie las. In großen Buchstaben stand da: „Neue Konkurrenz für Jodie Winchester! Seguchi Tohma erklärt ihr den Krieg.“ Sein Blick ging nun zum Bericht: „Während die hübsche und talentierte Schauspielerin in Hollywood die Hauptrolle im neuen Streifen von Starregisseur Richard Dimler ¸Love and crime` spielt, gab es aus Japan erste Reaktionen. Der Präsident von N-G records erklärte, er wolle seine Firma erweitern. Neben N-G records soll er nun auch N-G visual geben, die sich überwiegend mit Filme beschäftigen wird. Präsident von N-G visual soll nach Angaben von Seguchi Sakano werden...“ Sakano blieb die Spucke weg. „ICH?!“, brach es aus ihm raus. „Ja, ich habe vollstes Vertrauen in Ihnen, dass Sie diese Sache gut meistern werden.“, sprach Seguchi, nahm das Heft, das zwischen ihnen war, herunter. Es trennten seine Lippen von denen Sakanos nur wenige Zentimeter. „Oder haben Sie bedenken?“ Sakano blieb ihm die Antwort schuldig. Jetzt, wo Tohma es öffentlich gemacht hatte, kann er nicht mehr nein sagen. Er will seinen Chef ja nicht ich Verruf bringen. Auch, wenn es ihm nicht passt, dass Seguchi ihm das nicht zuvor gesagt hatte. „Ich sehen, Sie haben nicht dagegen, Sakano. Solche Männer liebe ich. Gradlinig und immer für neue Abenteuer bereit.“ flüsterte Tohma in Sakanos Ohr und grinste dabei verwegen. Sakano lief rot an. „Ist er das?“, Ryo sieht sich das Foto, das im Dee gegeben hat, genauer an. „Ja, das ist unser Mann! Uesugi Eiri, 23 Jahre alt, japanische Staatsangehörigkeit, wohnhaft in Tokyo. Mit 16 Jahren war er einst hier in New York. Da traf er auf Kitazawa Yuki.“, erklärte Dee Ryo. „Verstehe... und dieser Uesugi hat was mit dem Tod von Kitazawa zu tun?“, Ryo blickte auf. „Ganz genau! Das Verfahren wurde eingestellt. Uesugi war noch minderjährig und es hieß, er handelte aus Notwehr.“, Dee setzt sich auf seinen Stuhl und legte die Beine auf den Tisch. Er sucht in seiner Tasche nach einer Zigarette. „Er sagte aus, Kitazawa versuchte ihn zu Vergewaltigen.“ Ryo legt die Fotos beiseite. „Dann ist doch alles klar. Warum sollen wir uns den Fall nochmal vornehmen?“ Dee setzte sich nun aufrecht hin und blickt Ryo tief in die Augen. „Wegen den Drogen! Die Drogenbande, die wir letztens hinter Gitter gebracht haben, sagten aus, sie hätten die Drogen einst von Kitazawa Yuki bekommen. Uesugi hatte also ganz andere Gründe ihn umzubringen! Und dem gehen wir nun nach! Diesmal entkommt er uns nicht. Und er wird nie wieder morden!“ „Es gab noch mehr, die Uesugi umgebracht hat? Warum? Und warum soll er Kitazawa wegen den Drogen umgebracht haben?“, fragte Ryo. Dee lehnte sich gegen seinen Stuhl und zog fest an seiner Zigarette. Vorerst blieb er Ryo die Antwort schuldig. Taki sah skeptisch zu, wie unbekümmert Go das letzte Stückchen Erdbeersahnetorte in sich hineinstopfte. Sie saßen beide im Cafe „Roost“, in dem sie vom Chef aufs neue immer wieder Aufträge bekommen. Ab und zu auch von der Polizei. Meistens müssen sie dabei Drogen ausfindig machen oder auch gesuchte Personen. Auch diesmal haben sie einen Auftrag bekommen. Und der hatte es in sich, so mal der Auftraggeber die japanische Mafia war. Die Yakuza. „Wie kannst du nur so seelenruhig essen? Macht dir dieser Auftrag gar nichts aus?“, schnauzte Taki seinen Partner an. „Wolltest du etwa auch einmal probieren?“, fragte ihn Go mit vollem Mund, als er schon die Faust im Gesicht hatte. „Wir bekommen einen Auftrag von der Mafia und du hast nur deine Torte im Kopf?!“, maulte Taki, während Go versuchte, das verschluckte Erdbeerstückchen hoch zu husten. „Was ist so schlimm dran?“, fragte Go, als er wieder Luft bekommen hatte. „Ist ein einfacher Auftrag. Wir müssen nur bei jemanden einbrechen, uns die Drogen schnappen und dann das große Geld einkassieren. Die Yakuza zahlt ne Menge Bares, wenn wir den Auftrag erfüllt haben. Das ist doch nicht schlecht.“ „Ja, aber man hört so einiges über die Yakuza, das mir das alles nicht geheuer ist. Ich meine, wenn so leicht ist, wie dieser Masatori-san erzählte, warum kümmern sich dann nicht seine eigenen Leute darum?“. gab Taki zu bedenken. „Weiß nicht, aber wir werden es schon sehen. Bis jetzt haben wir schließlich schon jeden Fall prima geknackt.“, lachte Go. Taki stüzte seinen Kopf auf die Hand, und schmunzelte seinen Kumpel an. Er fragte sich, warum er nicht auch so gelassen an die Sache rangehen könnte. Lag es wirklich nur an die Yakuza? Er mag Go wirklich sehr und er bekam das Gefühl nicht weg, dass diesmal irgendetwas passieren würde. Plötzlich knallte die Türe auf und ein fröhlicher Kerl platze herein. Er hatte einen rosafarbenen Plüschhasen auf dem Kopf. „HALLO ALLESAMT!!“, schrie er in das Lokal rein. „Hey, Kanji!! Lang nicht mehr gesehen!!“, brüllte er noch lauter, als er Kanji entdeckte. „RYUICHI!!!!“, brüllte Kanji noch viel lauter. Freudig sprangen beiden aufeinander zu. Sie knuddelten sich ab, als wenn es selbstverständlich wäre, dies in der Öffentlichkeit zu tun. Taki und Go starrten die beiden nur an. „Man, ist das lange her, dass wir uns gesehen haben!“, meinte Ryuichi. „Kann man wohl laut sagen! Ich freu mich richtig, dich zu sehen, Ryu-chan.“ Taki wand sich zu Go, und fragte ihn leise: „Ist das nicht Sakuma Ryuichi? Dieser bekannte Sänger von Nittle Grasper?“ „Hmm,... denke schon. Aber warum kennt ihn Kanji denn?“ Fragend sahen sich die beiden an. Kanjis Blick ging zu Kumagoro, dem rosafarbenen Plüschhasen auf Ryuichis Kopf. „KUMAGORO!!“, schrie Kanji ich den schrillsten Tönen, schnappte sich den Hasen und drückte ihn in seine Arme. Go winkte Kanji zu sich. Er hopste aufgeregt zu Go hin. „Wasn los?“, fragte Kanji Go. „Das ist doch Sakuma Ryuichi von Nittle Grasper, nicht? Woher kennst du ihn denn?“ Kanji lachte laut. „Wir hatten mal was miteinander. Lange her. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.“ Ende des Prologs Kapitel 1: Kapitel 1 - Besuch aus dem Jenseits ---------------------------------------------- 1.Kapitel: Besuch aus dem Jenseits Wir befinden uns gerade in der Behörde, die im Totenreich über die Taten der Menschen richtet – das Jou-cho. An der Spitze steht das Enma-cho, geleitet von Enma-Daio, dem Obergott der Hölle. Es ist das Tor, das das Reich des Todes mit dem des Lebens trennt. Die so genannten Todesengel sind Angestellte des Enma-Daio. Ihre Aufgabe besteht darin, die Seelen, deren Lebenslicht erloschen ist, zu holen. Doch nicht jede Seele geht freiwillig mit... Auch müssen sie das Tor bewachen, dass keine fremde Seele rein – bzw. keine Seele nach außen, in die Welt des Lebens, kommt. Diese Aufgabe muss heute ein junges Mädchen übernehmen. Ihr Name ist Wakaba Kannuki. „Die Sehnsucht war nicht mehr zu unterdrücken. Weinend fiel sie vor dem Grab ihres Geliebten auf die Knie. 'Geliebter! Du sagtest doch, du kommst gesund zurück! Warum lässt du mich nun alleine? Ich kann nicht mehr leben ohne dich'. Doch ihre Worte schluckte der Wind. Ihr Geliebter hörte sie nicht mehr.“ Wakaba schluchzt. Versucht ihr Tränen zurück zu halten. „Dieses Buch ist so was von unheimlich traurig!“, heult sie vor sich hin. Sie liest weiter: „Sie stand auf. 'Geliebter! Warte auf mich! Ich werde nun zu dir kommen. Ich werde nun unser Versprechen einlösen! Nichts und niemand kann uns jemals trennen!' Selbst der Wind konnte diesmal ihre Worte nicht mehr unterdrücken. Er trug sie weiter, über das Meer hinaus, bis ans nächste Ufer. Sie ging zur Klippe, sah das blaue Wasser unter sich. Mit gewaltiger Macht wird es gegen die Felsen geschlagen. Ein Schauspiel, das sie sich nur kurz ansah, bevor sie ihre Arme ausbreitete. 'Geliebter! Mein über alles geliebter Mann! Ich komme!' Ein letzter Atemzug, ein letzter Blick in die Weite der Welt, ein letzter Gedanke, als sie dann sprang.“ Wakaba schlug das Buch zu, „NEIN!! Das ist nicht wahr! Nicht springen! Dein Mann lebt doch noch! Ich kann einfach nicht mehr weiter lesen!“, heult sie nun noch lauter. „Wer schreibt denn so eine traurige Geschichte?“ Sie sieht sich den Titel des Buches genauer an. „Sehnsucht nach Dir... von Yuki Eiri... . Der Schriftsteller muss ein netter und gutmütiger Mensch sein, wenn er so eine gefühlvolle Geschichte schreibt.“ Sie seufzt: „Ich würde ihn nur so gerne mal treffen. Wie er wohl aussieht?“ Plötzlich spürt sie, wie jemand hinter ihr an sie vorbeihuscht. Bevor sie sich umdrehen kann, wird ihr auch schon ein Tuch auf das Gesicht gepresst. Alles wird schwarz um sie rum. Der Flughafen in New York ist riesig. Man muss gewaltig aufpassen, dass man sich nicht verläuft und das richtige Gate findet. Und genau dieses Problem hat nun Dee Layten. Seines Zeichens, Polizist in New York. „So,... jetzt haben wir vom Chef die Tickets nach Tokyo bekommen... und nun stehen wir da und wissen nicht weiter!! So was Doofes!“, flucht Dee vor sich hin. Aus Wut war er gerade dabei, die Tickets zu zerreißen, wenn nicht Ryo ihm zuvor die Tickets aus den Händen gerissen hätte. „Nicht, Dee! Die brauchen wir noch unbedingt! Wir müssen nach Japan und diesen Uesugi auffinden!“, mault ihn Ryo an. Das Wort 'Uesugi' beflügelt Dee wieder zu neuen Taten. „Los! Wir fragen nun einfach jemanden. Der kann uns dann sagen, wo wir hin müssen, um diesen Kerl zu schnappen!!“, jault Dee vor sich hin und geht auch schon mal vor. „Naja, es würde auch jemand reichen, der uns einfach erstmal sagt, wo wir hin müssen, um nach Tokyo zu kommen.“, seufzt Ryo, dem das Verhalten seines Arbeitskollegen Leid ist. Währenddessen am Flughafen Tokyo. Auch dieser Flughafen ist riesig und man kann die gleichen Probleme wie in N.Y. bekommen, wenn man nicht aufpasst. Viele Leute steigen in ihren Flieger oder sie steigen gerade aus. Auf so einem Flughafen kann man jeden und alles sehen. Geschäftsleute, wie auch Touristen und Familien, die sich einen Urlaub ins Ausland geleistet haben. Sie alle gehen und kommen wieder. Oder sie kommen und gehen dann wieder. Doch es sind auch welche dabei, die kommen und bleiben. Auswanderer. Manche gehen auch und kommen nie wieder zurück. Es ist seltsam. Ein Mädchen weint. Es hat einen Teddybären in ihrem Arm und schreit nach ihrer Mutter. Ein anderer, wohl ein Geschäftsmann, hastet und versucht, seinen nächsten Flieger noch rechtzeitig zu erreichen. Hier und da sieht man einige Jugendliche stehen. Sie scheinen nirgends hin zu wollen. Nur so einfach abhängen, wie sie es nennen. Vielleicht handeln sie mit Drogen oder sie wollen sich welche besorgen? Das weiß hier niemand so recht. Hier herrscht eine Anonymität, wie es sie sonst nie gibt. Hier wird nicht gefragt, mit wem man gleich im gleichen Flieger sitzt. Man kann sich nicht ausmalen, welches Ziel jeder einzelne von ihnen hat. Mit Vorfreude auf den Urlaub denken alle nur an sich – und höchstens noch an ihre Familie. Ticket, Pass,... ist alles dabei, bevor man durch das Gate in eine andere Welt, eine andere Kultur geht? Eine letzte Kontrolle des Gepäcks und der Person, bevor man weiter gewunken wird. Geführt zum richtigen Flieger und auf den richtigen Platz, wird gelacht, gequatscht und sich gefreut. Nochmal richtet er sich seine Sonnenbrille zurecht. drückt seine Zigarette im Behälter aus und macht sich auch auf den Weg zu seinen Flieger. Er hat nicht viel Gepäck dabei. Das hat er nie, wenn er reist. Viel zu viel Aufwand, wie er findet. Geld, das ist alles, was er braucht, für diesen Trip an andere Ende der Welt. Die Kontrolle hinter sich gelassen steht er vor dem Flieger. Der Wind wirbelt seinen blonden Pony aus der Strin. „Amerika,... ich komme...“, denkt er sich und steigt in den Flieger. „So, nun alle aufstellen! Es ist Zeit für unsere jährliche Visite! Schließlich muss ja auch die Statistik der Toten aktualisiert werden!“, ruft Saya, ein Todesengel, der eigentlich für Sektor 9 zuständig ist in die Menge der Seelen. Doch bei der Visite muss jeder Todesengel mithelfen. „Man, was für ein Durcheinander!“, jault Yuma. Sie ist die Partnerin von Saya. Beide sehen sich sehr ähnlich, nur, Saya hat grüne Augen und Yuma blaue. Yuma blickt sich um und versucht ein wenig mehr Ordnung rein zubringen. „Die Neuzugänge stellen sich dort zu Tsuzuki! Alle Neuzugänge zu Tsuzuki, bitte!“ Auf ihren Befehl hin, wandern ein Teil der Menge zu besagten Ort bei Tsuzuki. „Okay, ich rufe nun jeden auf und wenn ich euren Namen sage, antwortet mir bitte!“, erklärt Tsuzuki den Neuzugängen. „Macht euch keine Sorgen. Dieses Durcheinander hier sind wir schon gewohnt. Muss halt gemacht werden!“ Asato Tsuzuki, schon seit 1900 als Todesengel beschäftigt, schafft es immer wieder, anderen die Nerven zu stehlen. „Fangen wir mal an,... Yamahoshi Rika?“ „Hier!“. Er macht ein Kreuz hinter dem Namen und geht weiter seine Liste durch. Als er gerade den nächsten Namen vorlesen wollte, spürte er, wie er von hinten an getippt wurde. Er dreht sich um. „Tsuzuki, ich bin gerade die Liste der zu früh Verstorbenen durchgegangen.“, sagte ein dunkelblonder Junge, gerade mal 16 Jahre alt, als er starb. Sein Name ist Hisoka. „Und,... es fehlt jemand.“ „Was?! Bist du dir sicher, Hisoka?“, schrie Tsuzuki entsetzt. „Ich werde nun zum Chef gehen und ihm das berichten.“ Hisoka wollte sich gerade umdrehen und gehen, als er von Tsuzuki aufgehalten wird. „Bist du wahnsinnig?! Wenn der Chef das erfährt sind wir Hackfleisch!! Wir müssen ihn finden, bevor die Visite hier vorbei ist!“ „Ach, und wie stellst du dir das vor? Alle Todesengel sind hier für diese Spektakel eingeteilt worden! Wir können nicht einfach gehen.“, erinnert Hisoka ihn. „Es fällt doch niemanden auf, wenn wir in diesem Durcheinander mal für kurze Zeit nicht anwesend sind. Und die Visite ist noch ganz am Anfang. Nicht? Wir geben Saya und Yuma Bescheid! Dann kann nichts passieren.“, sagt Tsuzuki und blickt sich die Menge noch mal genau an. Hisoka nickt, obwohl ihm nicht so wohl bei diesem Gedanken ist. Aber er muss Tsuzuki recht geben. Der Chef würde ausrasten, wenn er es erfährt. Er folgt Tsuzuki zu den beiden Mädchen. „Jetzt dauert es nicht mehr lange und ich treff dich wieder, Eiri-san!“ Eine Gestalt wandert durch den Stadtpark in Tokyo. „Und ich werde dir das nehmen, was dir am Wichtigsten ist, weil du mir das genommen hast, was mir am Wichtigsten war!“ Der Mond schimmert silbern am Himmel. Die Sterne sind verdeckt von dunklen Wolken. Der Wind bläst kalt in dieser Novembernacht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Schnee die Welt in einem weißen Mantel legt. „Ich werde dich finden, Eiri-san! Aber zuerst will ich jemanden ganz anderen haben!“ Er murmelt noch länger das Gleiche vor sich hin. Geplagt von Hass und Wut geht er seinen Weg weiter, mit dem Gedanken, endlich Rache und somit für immer Frieden zu finden. Er trägt ein Mädchen in seinen Armen. Das Todesreich ist riesig und das merken Tsuzuki und Hisoka nun am eigenen Leib. Sie irren nun schon seit Stunden umher, auf der Suche nach der verschwunden Seele. „Das bringt nichts!“, keucht Tsuzuki und hält seinen Bauch, dem Seitenstechen wegen. Schnell schnappt er immer wieder nach Luft. Hisoka lässt sich auf den Boden fallen. „Wir müssen zum Chef und ihm alles berichten, die Seele könnte schon überall sein. Wir haben keine Chance.“, sagt Hisoka mutlos. „Nein!! Ich will aber kein Hackfleisch werden!!!“, jault Tsuzuki plötzlich auf und hält sich mit beiden Händen den Kopf. „Schwachkopf!“, schreit ihn Hisoka an, „Er macht doch kein Hackfleisch aus uns!“ „Du kennst ihn halt noch nicht so lang wie ich...“, heult Tsuzuki. „Guck mal!“, murmelt Hisoka seinen Partner zu und deutet ihn, wo er hinsehen soll. Tsuzuki muss ich umdrehen und sieht nun das Tor, das das Todesreich und das Reich der Lebenden trennt. „Du meinst, er könnte in die Menschenwelt gegangen sein?“, er sieht Hisoka fragend an. „Unmöglich, es wird doch tagtäglich bewacht. Das wäre doch aufgefallen. Außerdem hat Wakaba heute Dienst...“ Hisoka ließ ihn nicht mehr zu ende sprechen, schnappt seinen Arm und zieht ihn mit zum Tor. Sie sehen sich um. Von Wakaba keine Spur. Hisoka findet ein Buch auf den Boden. Er betrachtet es und geht zu Tsuzuki. Sein Partner sieht durch das Tor. Ihm rollen Schweißperlen von der Strin. „Hisoka, wenn es stimmt.“ Er blickt ihn tief in die Augen. „Wenn es stimmt, was du vermutest und eine Seele ausgebrochen ist, dann... weißt du, was das dann bedeutet?“ In Hisokas Augen erkennt man sehr genau das Entsetzen. Er schluckt. Er hat schon mal davon gehört, was passieren wird, wenn eine Seele ausbricht. „Wakaba ist auch nicht mehr hier... ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber wir müssen sie finden! Unbedingt!“, schreit nun der sonst so stille Hisoka. „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit! Wir müssen wieder da sein, bevor die Visite vorbei ist!“ „Komm!“ ruft Tsuzuki und rennt durch das Tor. Hisoka betrachtet noch mal das Buch. 'Yuki Eiri... unmöglich...', geht ihm durch den Kopf. Tsuzuki ist schon mal vorgelaufen. Er bemerkt nicht, dass Hisoka ihn gar nicht mehr folgt. Langsam öffnen sich Wakabas Augen. „Wo bin ich?“, sagt sie benommen. Sie bekommt keine Antwort. 'Bin ich alleine?' Sie reibt sich die Augen. Als ihr Blick klarer wird, sieht sie sich um. Sie ist in einem kleinen Raum. Die Wände sind aus Holz. Das einzige, was in diesem Zimmer steht, ist ein Bett. Wakaba richtet sich langsam auf. „Mein Schädel brummt.“ Sie reibt sich die Stirn. „Was ist eigentlich passiert? Ich kann mich an nichts erinnern...“ Das Zimmer ist dunkel, und wird nur vom Mond erhellt. Sie sieht aus dem Fenster und bemerkt, dass sie sich in einem Wald befindet. Ihr Kopf wird immer klarer und als sie ganz realisiert hat, wo sie eigentlich ist, wird es ihr mulmig. Sich schluckt tief und schreit so laut sie kann: „Hilfe!!“ Der Mond macht aus den Schatten der Bäume angsterregende Kreaturen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele Menschen denken, es würde hier in der Gegend spuken. Nur ein paar Furchtlose wagen hier durch zu laufen, wenn die Sonne sich schon verabschiedet hat. Auch, wenn dieser Weg eine wunderbare Abkürzung ist. „Ha-ha-hatschieeee!“ Shuichi Shindou. Er ist einer dieser Furchtlosen. Er kramt aus seiner Tasche ein frisches Taschentuch und putzt sich die Nase. „Vielleicht hat Sakano recht – und ich sollte mich lieber richtig auskurieren?“ Er steckt das Taschentuch wieder ein. „Er wirkt aber selbst irgendwie seltsam. War heute ständig abwesend und bekam nichts mit. Das passt gar nicht zu ihm,...“ Shuichi wurde es immer schummriger im Kopf. Als er seinen Kopf berührte, merkte er, dass er richtig heiß wird. Fieber,... das hat ihn gerade noch gefehlt. Er kann nicht mehr gerade laufen und schwenkt von einer Seite zu anderen. Seine Knie werden weich und drohen, im Gewicht seines Körpers zusammen zu klappen. Für kurze Zeit wird es ihm schwarz vor Augen und klappt tatsächlich zusammen. Er wird von jemanden aufgefangen. „Keine Sorge, ich bringe dich zu mir ins Hotelzimmer. Dort kannst du dich richtig ausruhen.“, hört er eine Sanfte Stimme sprechen. „Yu.. yuki?“, stammelt er zusammen und dachte dabei an seinen Geliebten, Eiri Yuki. „Ja, alles wird gut.“, hört er die Stimme. Shuichi versucht, den Mann anzusehen, der ihn aufgefangen hat, doch er erkennt nichts – noch immer ist alles verschwommen. Ihm ist egal, wohin er gebracht wird, er will einfach nur schlafen. Und schon bei diesem Gedanken, fallen ihm die Augen zu. Das Flugzeug startet in Tokyo. Yuki ist auf den Weg nach Amerika, New York. Und er hat ein bestimmtes Anliegen, dorthin zu fliegen. Er faltet den Brief nochmal auf. „Ich werde kommen!“, sagt er, als wenn er damit eine Frage aus diesem Brief beantworten wollte. Ende des 1. Kapitel – Besuch aus dem Jenseits Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)