Blutmond von dannysahne (alternatives (Zutara?) Ende) ================================================================================ Kapitel 17: Der Weiße Lotusorden -------------------------------- LAGER LOTUSORDEN Katara blickte etwas skeptisch auf das Lager unten ihnen, dass sie von ihrem Posten auf der Klippe aus erspähen konnten. Irgendwie war das alles viel zu einfach gewesen. Wo waren die Wachen? Und was für ein Orden war das eigentlich? Für sie sah dieses Lager eher wie ein Kriegslager der Feuernation aus. Fragend blickte sie zu Zuko. „Was jetzt? Willst du einfach hineinspazieren und `Hallo´ sagen?“ Der Angesprochene ging darauf gar nicht ein, sondern versuchte noch immer konzentriert seinen Onkel dort unten zu erspähen - eigentlich dürfte er doch nicht zu übersehen sein. Was wenn er sich bezüglich des Orden geirrt hattef? Aber Junes Shirshu hatte sie hierher geführt. Iroh musste einfach hier sein, er musste! Katara der es so überhaupt nicht gefiel, dass Zuko sie ignorierte gab ein genervtes Schnauben von sich und zog sich vorsichtig vom Rand zurück, wo sie neben Toph stehen blieb und darauf wartete, dass der Herr – wie sie Zuko ironischerweise nannte - endlich einen Entschluss fasste. Gleichzeitig kam sie nicht umhin festzustellen, dass Zuko wie er da so am Klippenrand lag, eine ausgesprochen gute Figur machte. Sie musste über ihre eigenen Gedankten den Kopf schütteln, was war nur los mit ihr. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Stimmung von einem Moment zum anderen hin und her schwankte, gerade hatte sie seine Unentschlossenheit noch geärgert und im nächsten Moment bewunderte sie wieder seinen Hintern, der in dieser Position ausgesprochen gut zur Geltung kam. Tophs Warnung riss sie jedoch sogleich zurück in das hier und jetzt. „Da kommt jemand! Zwei, vielleicht auch drei Personen, aus der Richtung des Flusses!“ Zuko robbte sofort von seinem Aussichtspunkt zurück und ging neben den beiden in Kampfstellung, doch nichts rührte sich. Fragend blickte er zu der jungen Erdbändigerin, die in gespannter Lauerstellung ebenfalls auf den ersten Angriff wartete. Doch nichts geschah. „Wo sind sie jetzt?“ kam es leise flüsternd von Katara. „Genau vor uns,“ antwortete Toph genauso leise. Katara zeigte mit einer Kopfbewegung an Zuko gewandt an, dass sie sich von links an ihre Besucher anschleichen wollte. Zuko nickte zum Zeichen des Verstehens und zeigt mit dem Finger nach Rechts und flüsterte Toph zu, dass sie hier warten solle. Diese war jedoch alles andere als begeistert den Lockvogel zu spielen. Gespannt lauschte sie was als nächstes geschah und achtete darauf, dass sie Appa weiterhin im Rücken hatte um nach vorne ein freies Schussfeld zu gewährleisten. Hoffentlich achteten die zwei anderen darauf nicht genau in dieses hinein zu treten, sondern sich weiterhin auf der Seite zu halten. Plötzlich ging alles sehr schnell, sie hörte einen überraschten Schrei von einem ihr unbekannten Mann, der dem lauten Klatschen nach scheinbar Bekanntschaft mit Kataras Wasserpeitsche gemacht hatte und hörte wie einige Feuerbälle verdampften als sie mit Wasser in Berührung kamen. Moment mal, Wasser? Das Geräusch kam eindeutig aus Zukos Richtung, woher kam dann das Wasser? Katara war doch auf der linken Seite. Sie wollte sich schon bereit machen, ein wenig mitzumischen als eine eindeutig autoritäre Stimme „Halt“ rief und befahl das Kämpfen einzustellen. Katara hatte sich leise an den Mann angeschlichen, der jetzt genau vor ihr stand und sie nicht sehen konnte, da sie sorgsam drauf achtete hinter den Büschen in Deckung zu bleiben. Gerade als er auf Appa und Toph zustürmen wollte, versetzte sie ihm einen ordentlichen Hieb mit dem Wasser aus ihrem Beutel und zuckte bei seinem schmerzverzerrten Schrei merklich zusammen. Der arme Kerl tat ihr fast schon Leid. Geschickt nagelte sie ihn mit einem weiteren Wasserstrahl an einem Baum indem sie ihn dort festfror und nahm Kurs Richtung Zuko, aus dessen Richtung sie einiges Fluchen vernahm. Das nächste was sie sah, ließ sie jedoch innehalten, eine riesige Wasserwand rollte auf Zuko zu und hatte im nächsten Moment seine Feuerbälle ins Nichts aufgelöst. Instinktiv machte sie eine Satz nach vorne und hielt die Wand wenige Zentimeter vor Zuko an und schickte das Wasser augenblicklich zurück zu dessen Absender. Sie hörte auf der anderen Seite das Aufklatschen von Wasser und vernahm ein lautes Geschimpfe das ihr irgendwie bekannt vorkam. Wenn sie das gehört hatte, wurde ihr sogleich klar, als eben diese Stimme einen lauten Befehl brüllte und festen Schrittes auf sie zustürmte. Sofort rannte sie auf die sich ihr nähernde Gestalt zu und warf sich in seine Arme. „PAKKU!“ Kataras Umarmung wurde herzlich erwidert und sie glaubte so etwas wie Belustigung in seiner Stimme zu hören als er sie wieder los lies. „Ich hätte es wissen müssen! Wer sonst wäre so unverschämt mir meine eigene Wasserwand zurückzuschicken.“ Katara konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und drehte sich zu dem etwas verduzt dreinblickenden Zuko um. „Zuko darf ich vorstellen, das ist Meister Pakku, mein Lehrmeister wider Willen.“ Diese Aussage wurde sofort von eine Kopfnuss quittiert, doch Katara ignorierte dies und fuhr unbeirrt in ihrer Vorstellung fort. „Meister Pakku, dass ist Prinz Zuko, Aangs neuer Feuerbändigermeister.“ Zuko bezeugte kurz seinen Respekt vor Kataras Meister, in dem er sich verbeugte und sodann die Frage stellte die ihm förmlich auf der Zunge brannte. „Wir sind hier um nach meinem Onkel, Iroh, zu suchen, könnt ihr mir sagen ob er hier ist?“ Pakkus Gesichtszüge bekamen sofort einen wissenden Ausdruck. Tja damit hatten er und Jeong-Jeong die Wette wohl verloren und Iroh hatte wie immer recht behalten, der trotz Zukos letztem Verrat fest darauf beharrte, dass er schon noch rechtzeitig zur Vernunft kommen würde. Pakuu nickte Zuko zu und deutete auf das Lager jenseits der Klippe. „Ich werde dich zu ihm führen. Ich bin sicher er wird sich freuen dich zu sehen.“ *Und jemand ganz anderes ganz gewiss auch* - doch diesen Gedanken behielt er vorerst noch für sich. Sobald sich die Männer wieder um Pakku versammelt hatten und auch Toph vorgestellt war, machten sie sich auf Richtung Lager. Während Katara Pakku über das Befinden von Gran Gran und den Südlichen Wasserstamm ausfragte, trottete Zuko gedankenverloren hinterher. Er versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen, doch hatte er starke Bedenken was Irohs Empfang ihm gegenüber betraf. Was wenn er ihm sein Verhalten nicht verzeihen konnte und ihn zurückwies? Eine belustigte Stimme riss ihn jedoch augenblicklich aus seinen Gedanken. „Sag mal Pakku, was schleppst du denn da an? Wir können unmöglich noch mehr Mäuler stopfen!“ „Wenn die Füllung deines Magens deine einzige Sorge ist Bumi kann ich dich beruhigen, es sind keine Flüchtlinge die Unterschlupf suchen.“ war Pakkus einzige Erwiderung hierauf. Ein geschnauftes „Dann ist ja gut“ war von Bumi zu hören, ehe er sich wieder seiner Suppenschüssel zuwand und begierig weiteraß. Katara musste sich zusammenreißen, dass ihr die Gesichtszüge nicht entgleisten. Dieser Spinner hatte sich doch wirklich kein bisschen verändert. Er mochte ja vielleicht Aangs Freund sein und der König von Omashu, doch dass dieser Typ nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, war ihr schon beim letzten Treffen klar geworden. Noch während sie über Bumis Verhalten bzw. dessen Desinteresse den Kopf schüttelte fiel ihr Zukos Gezappel auf. Er schien eindeutig nervös zu sein, warum konnte sie sich allerdings nicht erklären und auch sein fast schon verzweifelter Gesichtsausdruck war ihr nicht wirklich verständlich. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, doch Zuko schüttelte nur den Kopf und räusperte sich, um Pakkus Aufmerksamkeit wieder auf ihr eigentliches Ziel zu lenken. Dieser zog eine Augenbraue hoch, was sein ohnehin immer grimmig wirkendes Gesicht noch bedrohlicher aussehen ließ und deutete mit der Hand kommentarlos auf eines der gegenüberliegenden Zelte. Zukos Herzschlag beschleunigte sich automatisch, bevor er sich der angegebenen Richtung zuwand und schnellen Schrittes in das große Zelt trat. Doch wer ihm da entgegenblickte, war nicht Iroh. Zumindest nahm er ihn in diesem Augenblick nicht war, denn die Frau die bis eben noch mit dem Rücken zum Eingang gestanden hatte, drehte sich zu ihm um und lächelte ihm voller Freude zu, bevor sie Zuko in ihre Arme zog. „Mutter“ kam es fast schon hauchend von diesem. ------------------------------------------------------------------------------ Zukos Gedanken überschlugen sich. Seine Mutter! Seine Mutter war hier, beim Weißen Lotusorden. War sie etwa schon die ganze Zeit hier gewesen? Hatte Iroh etwa die ganze Zeit gewusst wo seine Mutter war? Doch noch bevor er zornig über Irohs Verschwiegenheit werden konnte, fiel ihm sein eigener Verrat wieder ein und er befand Irohs Schweigen für gar nicht mal so falsch. Doch im Moment spielte das alles keine Rolle. Seine Mutter war hier und ihrer Umarmung nach zu schließen hatte sie ihn genauso vermisst, wie er sie. Freudentränen bildeten sich in seinen Augen die er verzweifelt versuchte wegzudrücken doch es gelang ihm nicht wirklich. Iroh der dieses Bild des Wiedersehens mit lächelndem Gesicht betrachtete, schämte sich seiner Tränen nicht und ließ ihnen freien Lauf bevor er Zuko ebenfalls in seine Arme schloss nachdem Ursa ihn wieder freigegeben hatte. Zukos genuscheltes „Es tut mir Leid“ überging er einfach und drückte ihn noch fester an sich. Er hatte seinen Neffen wieder, alles andere spielte keine Rolle. Nachdem er seinen Onkel nochmals ausgiebig gedrückt hatte, wand er sich wieder seiner Mutter zu und überschüttete sie förmlich mit Fragen wo sie die ganze Zeit gewesen war und was sie gemacht hatte - doch diese schüttelte nur mit einem traurigen Lächeln den Kopf. Zuko verstand nicht was los war und blickte seinen Onkel fragend an. Dieser beantwortete Zukos stumme Frage: „Eure Mutter kann euch nicht antworten Zuko.“ Er bedachte Ursa mit einem aufmunternden Lächeln. „Es war neben der Verbannung Teil ihrer Strafe die Stimmbänder zu verbrennen.“ Zuko starrte seinen Onkel fassungslos an. Er konnte es nicht glauben. Wie hatte sein Vater nur so etwas befehlen können und warum? Unglaublicher Zorn wallte in ihm auf. All die Jahre hatte er sich um die Anerkennung seines Vaters bemüht und nun musste er erfahren, dass er seiner Mutter noch Schlimmeres angetan hatte als ihm. Unbewusst berührte er seine Narbe mit den Fingern um die sich sogleich Ursas Hand schloss und die ihn mit einem aufmunternden Lächeln bedachte. --------------------------------------------------------------------------- Derweil berichteten Katara und Toph an dem Lagerfeuer vor dem Zelt Pakku und den anderen Anführern, zu denen neben Bumi auch Jeong-Jeong und Sokkas Schwertmeister gehörten, von ihren letzten Abenteuern. Während die Anführer des Lotusorden begannen untereinander das weitere Vorgehen zu diskutieren, ertappte sich Katara dabei wie ihr Blick immer wieder zu dem Zelt huschte, in das Zuko verschwunden war. Was machte er nur so lange da drin? Und warum zum Kuckuck musste sie schon wieder ständig an ihn denken? Mit einem etwas genervten Stöhnen über ihre Unkonzentriertheit wand sie sich wieder dem Gespräch zu, nur um sich einer grinsenden Toph gegenüber zu sehen. Katara versucht nicht zu erröten und verfluchte die Erdbändigerin innerlich für ihren schalkhaften Gesichtsausdruck. Wie machte sie dass nur? Toph war blind, trotzdem hatte Katara das Gefühl, dass sie einfach alles mitbekam. Es war einfach zum verrückt werden. Als Zuko endlich wieder in Begleitung seines Onkels aus dem Zelt trat, war Katara als erste wieder auf den Beinen. Zukos entrückter Gesichtsausdruck verwirrte sie etwas, doch als noch eine Person aus der Öffnung trat und Zuko die Frau ehrfurchtsvoll anblickte verstand sie überhaupt nichts mehr. Zuko nahm die Hand der Unbekannten und zog sie mit sich zum Feuer, um sie Katara und Toph vorzustellen. Sofort verstand Katara den glücklichen Ausdruck der sich um seine Züge gelegt hatte. Sie freute sich ungemein für ihn, aber gleichzeitig fühlte sich auch den kleinen Stachel der Eifersucht tief in ihrem Inneren – ihre Mutter würde niemals zu ihr zurückkehren können. Doch noch bevor Katara, Zuko ihren Glückwunsch dafür, dass er seine Mutter wieder gefunden hatte, aussprechen konnte, kam Iroh ihr zuvor. „So so, mein lieber Neffe reist jetzt also mit zwei jungen hübschen Damen umher. Ich hoffe doch dir ist klar Zuko, dass du dich für eine der beiden entscheiden musst. Es gehört sich nicht mit zwei Mädchen gleichzeitig anzubandeln, auch wenn sie noch so hübsch sind.“ Zuko der bei diesen Worten feuerrot wurde, schrie Iroh förmlich ein entsetztes „Onkel“ entgegen, während seine Mutter neben ihm mit vorgehaltener Hand leise kicherte. Toph hingegen war nicht so zurückhaltend und brach in schalendes Gelächter aus, bevor sie Iroh auf die Schulter klopfte und lachend meinte, dass er sich darum nun wirklich keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Katara war kurz davor die Erdbändigerin zu erwürgen, einzig und allein der Blick den Zukos Mutter zwischen ihr und ihrem Sohn hin und her huschen ließ hielt sie davon ab. Wenn sie wenigstens nicht schon wieder so rot wäre, aber der unsichere fast schon verzweifelte Blick den Zuko ihr zuwarf, trug nicht unbedingt dazu bei ihre Gesichtsfarbe wieder zu normalisieren. Auch Iroh schien nicht zu entgehen, dass hier anscheinend ein heikler Punkt berührt wurde, glücklicherweise enthielt er sich weiterer Kommentare, da Pakku in äußerst genervtem Ton hinzufügte, dass wenn sie die diverse Beziehungsfragen und Familienvereinigung endlich hinter sich gebracht hätten, man sich vielleicht wieder wichtigeren Themen zuwenden könne. Katara konnte ihrem Meister nur zustimmen, jedes andere Gesprächsthema wäre ihr jetzt höchst willkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)