Blutmond von dannysahne (alternatives (Zutara?) Ende) ================================================================================ Kapitel 6: Rutschpartie und andere Hindernisse ---------------------------------------------- KATARA + ZUKO Katara hätte bei dem Ruck, der durch Zuko fuhr und in schlagartig nach hinten blicken ließ, beinahe die Kontrolle über ihre ohnehin schon wackeligen Beine verlieren lassen. Ihr Gleichgewichtssinn war zur Zeit wirklich nicht der Beste, was angesichts der enormen Zahl ihrer Verfolger nicht wirklich beruhigend war. Den selbst wenn sie nicht so angeschlagen wäre, sie konnten unmöglich gegen so viele Angreifer bestehen, da konnten sie und Zuko auch noch so gute Bändiger sein. Von Azula und Ty Lee einmal abgesehen die vor einer riesigen Staubwolke ritten, die von den vielen Soldaten hinter ihnen zeugten, waren auch noch zwei oder mehr der großen Panzerfahrzeuge mit von der Partie. Noch hatten sie sich nicht eingeholt, doch das war nur noch eine Frage der Zeit. Katara zupfte Zuko am Ärmel um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, nachdem er wie gebannt auf die näher kommende Truppe starrte. „Zuko, wie weit müssen wir noch gehen um die Anderen zu treffen?“ Zuko riss sich aus seinen düsteren Gedanken und blickte zu ihr hinunter ehe er antwortete. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich schätze mal, dass wir sie in ein, zwei Stunden erreicht hätten, wenn wir unser Tempo von vorhin beibehalten hätten.“ Er blickte wieder Richtung Verfolger bevor er bitter hinzufügte. „Bis dahin haben sie uns längst eingeholt.“ Katara nickte nur, dass hatte sie sich fast gedacht. Vielleicht konnten sie ja durch den Fluss in der Schlucht, den sie zuvor von Zukos Rücken aus gesehen hatte ihren Abstand zu Azula und ihrem Gefolge weit genug erhöhen, damit ihnen Aang und die Anderen zu Hilfe eilen konnten. Schnell hatte sie ihren Entschluss gefasst und zog Zuko, an dessen Arm sie sich immer noch festgehalten hatte, mit entschlossener Miene Richtung Abgrund. Zuko setzte zum Protest an, doch Katara kam ihm zuvor und sagte ledigtlich, „Jetzt nicht! Vertau mir einfach!“ während sie ihn weiter Richtung Klippenrand lenkte. Als sie den Absatz erreicht hatten blickte Katara zum Fluss hinunter und überlegte wie sie am Besten zu ihm gelangen konnten. „Zu Schade, dass Toph nicht da ist. Sie hätte uns eine Treppe hinunter schaffen können!“ Zuko blickte sie überrascht an. „Du willst zum Fluss runter? Selbst wenn du Wasser zum bändigen hast, du bist immer noch zu geschwächt für einen Kampf. Du solltest dich lieber ...“ Kataras Blick ließ ihn jedoch verstummen. Es war eine Mischung aus Kränkung und Entschlossenheit. „Dein Vertrauen ehrt mich wirklich! Aber ich auch eigentlich auch nicht vor zu kämpfen.“ Die Ironie in ihrer Stimme war unüberhörbar und Zuko biss sich auf die Lippe um weitere Kommentare, die ihm auf der Zunge lagen, zu unterdrücken. Sie war schließlich nicht dumm und ein durchaus ernst zu nehmender Gegner – wie er selbst genau wusste – nur im Moment einfach nicht. Er musste sich eingestehen, dass er sich einfach Sorgen um sie machte. Katara blickte zurück auf die immer näher kommende Angriffswelle – sie musste sicht beeilen ihren eben gefassten Plan in die Tat umzusetzen. Sie entfernte sich einige Schritte von Zuko und stellte sich trotz ihrer schmerzenden Glieder aufrecht hin. Nachdem sie einige Mal konzentriert Luft geholt hatte atmete sie tief aus und bewegte langsam ihre Finger. Diese Bewegung allein tat immer noch höllisch weh und sie versuchte sich jetzt nur auf ihr Vorhaben zu konzentrieren. Mit einer schnellen und ausschweifenden Geste ihrer Arme dreht sie sich einmal um sich selbst und zog das Wasser aus der Grassteppe in einem weiten Bogen aus den Halmen bevor sie es mit einem gezielten Schlenker über die Klippe Richtung Fluss beförderte und einfror. Auf diese Weise hatte sie eine Eisrutsche geschaffen die von der oberen Grassteppe hinunter in die Schlucht führte und die sich in weiten Bögen an den Fluss führte. Sie lächelte als sie ihr Werk betrachtete und sich wieder zu Zuko drehte, der ihr den Gefallen tat und überrascht dreinblickte. Immer noch lächelnd deutete sie auf die Bahn. „Bitte nach dir!“ Zuko starrte die Rutsche entlang und hoffte nur, dass sie stabil genug war. Er hatte keine Lust in die Tiefe zu stürzen. Doch dann musste er über sich selbst den Kopf schütteln. Da hatte er gerade noch gesehen wie sie scheinbar aus dem Nichts, eine riesige Menge Wasser herbeigezaubert hatte und zweifelte dennoch an ihren Fähigkeiten. Er sollte ihr wirklich langsam vertrauen, was angesichts seiner langen Jahre des Misstrauens allem und jedem gegenüber nicht wirklich leicht war. Er würde sich bemühen müssen, auch wenn es ihm nicht wirklich behagte über einem tiefen Abgrund auf einer dünnen Eisschicht herabzugleiten, die ihm jeden Moment unter den Füssen wegschmelzen konnte. Katara konnte sich eines Lachens nicht erwehren, als sie Zukos Überlegungen beobachtete, die nur in dem Wechsel seines Minenspiels erkennbar war. Es war nicht zu übersehen, dass ihm nicht besonders wohl in seiner Haut war angesichts dieses Fluchtweges. Mit einem unterdrückten Grinsen und einem kleinen Satz stellte sich Katara auf die Bahn, wobei sie zunächst noch ein Abrutschen verhinderte, indem sie etwas Eis um ihre Füße bändigte, das sie an Ort und Stelle hielt. „Ich schätze, diese Mal wirst du dich an mir festhalten müssen um heil unten anzukommen. Nur für den Fall, dass Azula auf die Idee kommt die Rutsche zu zerstören bevor wir unten sind. Es wird mir leichter fallen, das Wasser um uns beide gleichzeitig zu bändigen, falls es notwendig werden sollte.“ Zuko stieg etwas vorsichtiger auf das rutschige Eis, darauf bedacht keinen falschen Schritt zu machen und auf dem Hintern zu laden. Etwas verlegen ergriff er Katars Schultern um sich daran festzuhalten. Doch als Katara das Eis um ihre Füße bändigen wollte, wurde klar dass das so nicht ging. Es schränkte sie zu stark in ihrer Armbewegung ein, die sie benötigte um das Wasser zu bändigen. „So geht das nicht. Wenn ich nicht richtig bändigen kann, landen wir schneller unten als uns lieb ist,“ und mit verlegener Stimme setzte sie hinzu, „Du musst dich an der Hüfte festhalten.“ Ein tiefes Schweigen antwortete ihr, doch als sie seine Hände an ihrer Seite spürte – die sich nicht wirklich hielten, sondern fast nur ansatzweise auflagen – bändigte Katara das Eis um seine Füße zu einer Art Schale und schwang sich mit ihm über den Rand während sie das gleiche bei sich tat. Schon nach der ersten Beschleunigung wurde Zukos Griff deutlich fester, so dass sie ihm nicht erst sagen musste, dass er sich fester halten musste. Als es jedoch in halsbrecherischem Tempo immer weiter abwärts ging und sie nur durch Kataras Bändigen nicht aus den Kurven flogen, schlang er reflexartig und aus echter Angst heraus, die Arme um ihre Mitte und lehnte sich dichter an sie. Katara, die voller Konzentration ihren Weg auf der Eisbahn lenkte, versuchte ihr klopfendes Herz, das bei Zukos Nähe immer stärker schlug, zu ignorieren. Als sie etwas die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, erreichten sie die ersten Feuerbälle. Die Rutschpartie war für Zuko von Anfang an mehr als unangenehm gewesen. Er hasste es nicht die Kontrolle über den Gang der Ereignisse zu haben und von jemandem anderem abhängig zu sein. Auch wenn es durchaus angenehm war, Katara so nahe zu sein (glücklicherweise hatte sie seinen hochroten Kopf nicht sehen können, als er ihre Hüften ergriffen hatte). Doch jetzt, nachdem sie auch noch den von oben regneten Feuerbällen ausweichen mussten und Teile der Eisbahn immer wieder auseinanderbrachen, so dass Katara durch mehrere waghalsige Manöver dem Absturz entgegenwirken musste, trat das beklemmende Gefühl seiner Magengegend immer deutlicher zu Tage. Das ständige Hin und Her, sowie die diversen Kreiselbewegungen die Katara vollführte um neue Wege zu bahnen führten dazu, dass er sich noch fester an Katara festhielt, wobei er gleichzeitig sorgsam darauf achten musste nicht zu fest zuzudrücken um ihr nicht weh zu tun. Katar der bei seinem Klammergriff schier die Luft wegblieb, versuchte indes die Aufkommende Erschöpfung niederzudrücken. Als die Rampe jedoch mit einem lauten Knall völlig in sich zusammenfiel blieb ihr nichts anderes übrig, als sich und Zuko den Rest des Weges mit einer gewaltigen Wasserspirale aus dem Fluss, hinuntergleiten zu lassen. Mit letzter Kraft bildete sie eine Eisscholle, die sie und Zuko den Fluss hinunter tragen würde und ließ sich erschöpft darauf nieder sinken. Zuko blickte indes zum Klippenrand hinaus. Sie hatten sich einen Vorsprung erkämpft, aber Azula würde sie sich wieder einholen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie eine andere Möglichkeit gefunden hatte ihnen herunterzufolgen. Zuko hoffte nur, dass sich bis dahin der Abstand zwischen ihnen weit genug erhöht hatte. Während die Strömung die Scholle immer weiter flussabwärts zog, versuchte er sich einigermaßen bequem hinzusetzen, was aufgrund des kalten Eises nicht eben einfach war. Er hatte immer noch kalte Füße von der Eisschale die ihn auf der Rutsche umschlossen hatte. Katara schien die Kälte jedoch nichts weiter auszumachen. Völlig entspannt wie es schien, lag sie ausgestreckt auf dem Rücken und hatte die Augen fest geschlossen. Gerade als Zuko sich zu fragen begann, ob sie wieder ohnmächtig geworden war, richtete sie sich ruckartig auf und blickte ihn direkt an. Ihre kristallblauen Augen schienen ihn geradezu zu taxieren, was ihm einen unangenehmen Kloß im Hals bescherte. Er versuchte nicht zu zappeln, wurde aber angesichts ihres intensiven Blicks immer nervöser bevor er fragte: „Was ist?“ Ihr Blick wurde merklich weicher als sie antwortete: „Ich habe dir noch gar nicht gedankt.“ Er blickte sie verständnislos an und so wurde sie etwas genauer. „Was ich meinte ist – DANKE, dass du mich da rausgeholt hast! Ich habe es in der ganzen Aufregung ganz vergessen dir zu sagen, wie dankbar ich dir dafür bin und dass es mir Leid tut.“ Zukos Blick wechselte schlagartig wieder von Verständnis zu Unglauben. „Wofür denn entschuldigen? Dafür, dass du unseren Hals aus Azulas Schlinge gezogen hast. Keine Sorge ich habe deine selbstmörderische Abfahrt überlebt und bin dir ebenfalls durchaus dankbar.“ Nun war es an Katara verständnislos dreinzublicken bevor sie begriff, das er die Eisrutsche meinte und lachend erwiderte: „Ich habe auch nicht unsere kleine Rutschpartie gemeint“ - Zukos Gesichtsausdruck hatte inzwischen etwas von gespieltem Entsetzen angesichts dieser Untertreibung. – „Was ich damit sagen wollte ist, dass ich mich dafür entschuldigen muss, wie ich dich im Lufttempel behandelt habe. Es tut mir Leid, dass ich so gemein zu dir war und dich verdächtigt habe, uns verraten zu haben. Das war nicht gerade freundlich von mir.“ Zuko schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich bitte dich, sei doch nicht albern. Du musst dich wirklich nicht entschuldigen. Glaubst du den ich hätte an deiner Stelle anders gehandelt. Ganz sicher nicht. Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest. Dein Misstrauen war völlig normal.“ Katara setzte zum Widerspruch an, überlegte es sich jedoch anders und wendete sich statt dessen der Scholle zu, die sie rasch wieder vergrößerte, bevor sie durch das warme Wasser langsam wieder kleiner wurde. Sie blieb mit angewinkelten Beinen sitzen und legte den Kopf auf die Knie um ihren verworrenen Gedanken zu folgen. Er war nicht sauer auf sie, weil sie ihn ungerechtfertigter Weise verdächtigt hatte. Im Gegenteil sogar. Er hatte Verständnis für ihr Verhalten gezeigt. So gesehen konnte er manchmal recht verständnisvoll und charmant sein wenn er wollte. Wenn man mal davon absah, dass er der Sohn des Feindes war, würde er ihr unter anderen Umständen sogar ausgesprochen gut gefallen. Allein dafür hätte sie sich am liebsten selbst eine Ohrfeige verpasst. An was sie nur schon wieder dachte, sie hatte zur Zeit wirklich andere Sorgen. Sie senkte die Stirn auf ihre Knie und hoffte so die aufkommende Röte ihrer brennenden Wangen zu verbergen während sie versuchte ihre aufkommende Wut über sich selbst auf die Anderen zu richten, die ja wohl auch einen Treffpunkt hätten wählen können, der etwas näher lag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)