The Resurrection of Hyperion von Phantom (Final Fantasy Ⅷ –) ================================================================================ Kapitel 1: Ellone ----------------- Keine Baumkrone wackelte in einer unnatürlichen Brise, kein Monster fühlte sich auf seiner Jagd durch ein ablenkendes Geräusch, einen irreführenden Geruch gestört. Die charakteristische Atmosphäre des kleinen Kontinents verblieb in Balambs Schoß, und als die Schüler des Gardens überrascht stöhnten, setzte das hochentwickelte Luftschiff aus Esthar bereits zur Landung an. Auf den Tag genau waren sechs Monate vergangen, seit die SEEDs ihre Zukunft, ihre Gegenwart und ihre Vergangenheit vor dem verzweifelten Zorn der Hexe Artemisia bewahrt hatten, und viele Menschen wünschten dieses Ereignis schon jetzt zu feiern. Selbst der Präsident Esthars gab sich die Ehre. Anschließend wollte er auch Galbadia einen Besuch abstatten, um dessen Oberhaupt zu treffen und die bisher bestehende Isolation des Oststaates gegenüber den anderen Kontinenten zu lösen. Sie alle wollten nun, erschöpft von der stetigen Anspannung und dem Misstrauen der Hexen-Kriege, nur noch Frieden, davon war Laguna Loire überzeugt, ebenso wie davon, dass Weimar Biggs sicherlich viel kompetenter war als sein Vorgänger Vincer Deling. Womöglich empfand er eine ursprüngliche Sympathie für ihn, weil Biggs durch ähnlich komplizierte und verwunderliche Umstände Präsident geworden war wie er selbst. Er war der festen Ansicht, dass man keine lückenlose Karriere im Militär und der Politik vorzuweisen braucht, um Staatsführer zu werden, sondern allein das Herz am rechten Fleck und den Mut, manchmal auf dieses zu vertrauen. Der erste Schritt aufeinander zu war bereits gesetzt: Die beiden großen Nationen beteiligten sich gemeinsam an der effektiven Reduzierung der zahlreichen und mächtigen Monster nach der jüngsten [Träne des Mondes]. Sogar der Schulsprecher des Gardens blinzelte verblüfft, als Esthars Präsident in einem schicken, weißen Anzug aus der Luke des Flugzeugs schritt, besann sich jedoch schnell und ließ die SEEDs salutieren, indem er selbst den Gruß des Balamb-Gardens ausführte. Flankiert wurde Laguna von seinen treuen Freunden, den Gouverneuren Kiros Seagill und Ward Zaback. Hinter ihnen folgte Ellione. Das Glänzen ihres Abendkleides wurde lediglich übertroffen von jenem ihrer Augen, da sie Squall und all die anderen Schützlinge Edeas erkannte, denen sie sich wie eine Schwester verbunden fühlte. Squall musste lächeln. Er wusste nicht, seit wann es so war, aber jedes Mal, wenn er Ellione wiedersah, verspürte er so etwas wie Erleichterung. Direktor Cid Kramer und seine Gattin Edea verneigten sich vor dem Präsidenten, welcher sich scheinbar verlegen am Hinterkopf kratzte und meinte, dass all die Floskeln doch nicht nötig wären unter Freunden. Mit derselben Geste bedachte er auch den Schulsprecher, als dieser ihn kühl mit [Herr Präsident] begrüßte. „Diese Förmlichkeit lässt mich mich hier so unwillkommen fühlen“, erklärte er frei heraus. „Gut siehst du aus, Elfe… – Squall. Die Uniform eines SEEDs steht dir genauso gut wie die junge Schönheit an deiner Seite.“ Rinoa Heartilly, in jenem Kleid, in dem Squall sie zum ersten Mal getroffen hatte, grinste heiter und schlang die Arme um einen ihres Freundes. Noch immer fühlten sich Laguna und Squall ganz seltsam, wenn sie sich ansahen. Vielleicht war dies der Grund, aus welchem der Jüngere in seine alten Muster zurückfiel. Obzwar sie sich kaum richtig kannten, erfüllte es Laguna mit Wärme, zu verfolgen, wie der SEED unter Rinoas Fürsorge mehr und mehr auftaute. Aber auch an ihr, welche ihm ebenfalls sehr schnell sehr eng ans große Herz gewachsen war, hatte sich etwas verändert: Die ehemalige Widerstandskämpferin war reifer geworden. Sie konnte ihre eigenen Gefühle besser verstehen und wusste endlich, was sie wollte und was sie selbst tun musste, um das zu erreichen. Dennoch schien sie Laguna nichts von ihrer Fröhlichkeit und Schlagfertigkeit eingebüßt zu haben. Er fand es unheimlich aufregend, wie sich Menschen im Verlauf eines halben Jahres änderten, und hoffte, dass auch er selbst interessant genug geworden war, um neu kennen gelernt zu werden. Obwohl alle Bemühungen zwecklos waren, die Visite der Insel durch den Esthar-Präsidenten vorsichtshalber geheim zu halten, wurde der zarte Duft dieser Nachricht im kleinen Städtchen Balamb vom Aufdringlichen saftig gebratener Fische verdrängt, noch bevor ihn jemand zur Kenntnis nehmen konnte. Rai-Jin erfuhr erst davon, als er einem alten Angler begegnete, der aus Fisherman’s Horizon hierher gereist war, um den sagenumwobenen [Balambschen Barsch] zu fangen, wofür er die Hilfe des stämmigen Mannes ersuchte, welche dieser natürlich unverzüglich leistete. Beim gemeinsamen Fischen kommt man schon einmal ins Gespräch, wenn wieder nichts anbeißen will, und so erklärte der Alte ihm, wie sein Freund ihm erzählt hatte, wie von dessen Enkel der Kollege von der Arbeit von seinem Chef erfahren hätte, dass von Esthar der Präsident und von dem Präsidenten von Esthar die Nichte von heute auf morgen nach Balamb kommen könnten, und wie der Kollege das Gerücht dem Enkel des Freundes des alten Anglers mitgeteilt und dieser es seinem Großvater anvertraut hätte, welcher es dem Freund hatte wissen lassen, der es nun dem dunkelhäutigen Hünen vermittelte. Rai-Jin wusste anschließend nicht mehr so genau, von wem er die Neuigkeit eigentlich hatte, aber er gab sie an Fu-Jin weiter, die es letztlich Cifer berichtete. Ihn ließ es kalt. Er ahnte, dass sie ihn bewegen wollten, zum Garden zu gehen, wo er auf Squall Leonhart treffen würde, weil sie hofften, dass er durch den Anblick des Erzrivalen seinen Kampfgeist wiederfinden würde. Deshalb versuchten sie immer wieder, mit dem Schulsprecher in Kontakt zu treten. Doch so leicht war es nicht. Inzwischen war Cifer seiner Gleichgültigkeit so sehr verfallen, dass selbst die Abneigung gegenüber seinem ehemaligen Mitschüler längst nicht mehr stark genug war, um sein Leben noch herumzureißen. Irgendwo tat es ihm ja selbst Leid. Glaubte er. Worte fand er keine, da Rai-Jin erhitzten Gemüts in das Zimmer stürmte, in dessen Mitte wie versteinert stehen blieb und ihn anstierte, als wartete er auf eine Goldnadel. Aus einem Reflex heraus hatte Cifer ihm den Kopf zugewandt und dabei zufällig festgestellt, dass der Tag schon im Sterben lag. Draußen zitterten ein paar Sterne an der blaubefleckten Schwärze des Himmels. „Fu-Jin“, begann der Riese schnaufend, wobei er alle Mühe hatte, seinen Zorn zu zügeln, „geht es mal nicht so gut. Sie macht sich mal große Sorgen. Um das Geld. Und um dich. Du solltest mal mit ihr reden – unbedingt. Ich führ’ dich mal zu ihr hin.“ Cifer erwiderte seinen flehend-fordernden Blick mit nichts als Ausdruckslosigkeit. „Keine Lust.“ Da konnte Rai-Jin nicht länger an sich halten: Er explodierte förmlich, stieß ein Geräusch aus, das einem Donner ähnlicher war denn einem Schrei, und versenkte seine gewaltige Faust in die Wand, dass ein Beben das Zimmer erschütterte. „Ist sie dir denn auch schon völlig egal?! Ist dir denn gar nichts mehr wichtig?! Fu-Jin hat mal geweint, Cifer, wusstest du das?! Sie hat mal wegen dir geweint!“ Die Arme des Blonden rutschten unter seinem Haupt hervor und stützten den Oberkörper, als er sich aufrichtete, den Kameraden unverändert anstarrend. „…Na und?“ In Rai-Jins Augen zischten Blitze. Es mochten die letzten Zuckungen sein, die durch seine absterbenden Gehirnzellen fuhren. Mutig überschritt er die unsichtbare Grenze von Cifers ewigem Wartezimmer. „Ich sag’ dir mal was: Beweg mal deinen Arsch und geh zu ihr!“ Cifers Augen zuckten – wohl die erste Gefühlsregung in seinem Gesicht seit Langem. „Wie redest du mit mir?“ „Du bist mal nicht mehr der Cifer, den ich respektiere“, erklärte Rai-Jin unverhohlen und ging noch weiter: „Du bist mal nichts mehr als ein verdammter, feiger Looser!“ „Und diese Worte aus dem Mund eines Trottels, der nicht denken, nur zuschlagen kann?“, konterte er mit scharfem Blick. „Ich zeig’ dir, wie ich mal [zuschlagen] kann!“ Schon langte die tellergroße Hand nach dem Kragen des grauen Mantels und zog ihn so weit empor, dass Cifers Füße nicht mehr den Boden berührten. Nicht, dass der sich davon einschüchtern ließ: „Bitte!“, forderte er ihn noch heraus. „Halt dich bloß nicht zurück!“ Nur Sekunden später landete Cifer Almasy unsanft auf den vier Buchstaben; während seine Gun-Blade hilflos an ihm vorbei stolperte, krachte die Haustür hinter ihm so hart ins Schloss, dass die Vögel auf den Dächern kreischend die Flucht ergriffen. „Verdammt!“, schrie er wutentbrannt und schlug die Faust auf den Grund. „Rai-Jin! Du Arsch! Das kannst du nicht machen!“ Er fluchte und schrie unnachgiebig. Die Außenseite der Tür wusste ihm jedoch nichts zu erwidern. Erst eine dicke Sonderausgabe der Timber Maniacs brachte ihn zum Schweigen, indem sie, von einem entnervten Einwohner zielsicher geworfen, gegen seinen Kopf klatschte. Vor Rage keuchend, zog er sich schließlich schwerfällig auf die Beine und seine Gun-Blade gleich mit. Was verlangte Rai-Jin von ihm? Dass er am Straßenrand schlief wie irgendein besoffener Penner? Gut, angetrunken war er tatsächlich ein wenig, fürchtete er. Ansonsten wäre es gar nicht so weit gekommen, hätte Rai-Jin ihn niemals überwältigen können. Der Arsch. Wer meinte er plötzlich zu sein? Hyne persönlich? Früher oder später würde er merken, dass sie ohne ihn nicht klarkämen, und dann würden sie ihn bitten, zu ihnen zurückzukehren, und sich entschuldigen und einsehen, dass sie einfach überreagiert hatten. Bis es soweit war, konnte sich Cifer ja ein bisschen die Beine vertreten. Es fiel merkwürdig schwer, vorwärts zu gelangen. In den letzten Tagen hatte er sich nur noch vom Bett erhoben, wenn es wirklich wichtig gewesen war. Seine Beine schienen sich das Gewicht dessen, was sie zu tragen hatten, abgewöhnt zu haben. Träge schleifte er die Gun-Blade hinter sich her, während er die Festigkeit seiner Schritte suchte, und wandelte in dem nächtlichen, sparsamen Lichtwurf wie ein hungriges Tier auf Beutefang. Das heisere Fauchen der Klingenspitze auf dem Asphalt dröhnte in seinem Gehör über das Atmen des Meeres hinweg und ließ die blendende Finsternis bedrohlich erscheinen. Wie lange hatte sie kein Blut geleckt? Das kalte Material der Straße sollte ihre Kanten schärfen, doch es tat es nicht, und die Häuser um sie her nahmen keinerlei Anteil. Von starrem Stein wird ein hungriges Tier nicht satt; es beißt sich lediglich die Zähne aus. Balambs friedliche Gleichgültigkeit hing ihm zum Hals heraus. Hier etwas unternehmen zu wollen gegen Lustlosigkeit und Langeweile erschien Cifer wie Schläge ins Wasser, welches so unendlich vorhanden diese winzige Stadt vom Geschehen der Welt trennte. Balamb kannte keinen Zeitfluss und hasste jenen, der wartete, denn ein Ort, in welchem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft irgendwie alles das Gleiche war, bot dem Wartenden kein Ziel, was der Grund dafür sein mochte, dass Cifer Almasys Warten sinnlos und zermürbend war. Deshalb verlangsamte die Stadt sein Vorankommen – sie wollte ihn festhalten. Er musste hier raus. Ehe er sich versah, wanderte der Ziellose über die weiten, grünen, unbewohnten Ebenen von Alclad. Zur einen Seite – seiner linken – erstreckte sich die Gualug-Gebirgskette, auf der anderen umrandete irgendwo jenseits seiner Sichtweite die Renallküste den Kontinent. Weit entfernt, aber vor ihm erhellte ein kräftiger Schein die Nacht. Es war der beeindruckende Ring, der wie ein Heiligenschein über dem riesigen Gebäude des Gardens schwebte, in welchem er selbst einst zuhause gewesen war. Heute waren ihm seine Türen verschlossen, denn Squall Leonhart herrschte nun über die Militärakademie und würde seinen Todfeind nicht auf tausend Meter an seine Löwenhöhle heranlassen. „Vertrauen Sie uns.“ Je mehr Nacht der helle Schein für sich beanspruchte, desto greifbarer wurden ihm die Erinnerungen, welche er an seine Schulzeit hatte. Als wäre es gestern gewesen, entsann er sich jener Worte, die er überzeugt an den Direktor entrichtet hatte, nachdem dieser ihm, Fu-Jin und Rai-Jin den Posten des Ordnungsdienstes zugewiesen hatte. Ein Grinsen zuckte an Cifers Mundwinkeln, als er an die Folgen eines Troublemakers mit Einfluss dachte. Selbstverständlich hatten sie ihre Position häufiger zu ihren persönlichen Gunsten ausgenutzt, aber auf der anderen Seite konnte man nicht behaupten, sie hätten sich der ihnen auferlegten Pflicht nicht mit ganzem Eifer verschrieben. Die Spitzen des Ringes lugten über den Horizont. Wo er den Garden in eine blaue Lichtsäule hüllte, leuchtete der Himmel nahezu weiß. Wie das aus dem Wasser tauchende Atlantis ragte der runde Komplex schließlich aus dem Grasland empor. Cifer blieb stehen. Als sein Blick nach Minuten aus dem Griff des imposanten Anblicks entlassen wurde, nahm er eine blinkende Bewegung am Rande seines Sichtfeldes wahr. Es waren die Flügel eines Beißkäfers, der erregt surrend und in wilden Kurven unmittelbar auf ihn zuflog. Bevor er daran dachte, die Waffe in Position zu bringen, registrierte er, dass das Monster nicht allein war: Ein weißes Kleidungsstück hob sich mühsam von der Kulisse des Gardens ab, zwei Hände flatterten nervös in der Luft herum. Die heftigen Gesten waren kaum einzuordnen, also reckte Cifer den Hals und kniff die Augen zusammen. Da er die Konturen der Person erkannte, wurde auch sie seiner gewahr: „Ist dort jemand? Bitte! Helfen Sie mir!“ Der Beißkäfer kreiste um ihren Kopf und machte Anstalten, sie anzugreifen, doch ihre ratlos winkenden Hände scheuchten ihn wieder und wieder fort. Sie wimmerte und konnte einen spitzen Schrei schließlich nicht mehr zurückhalten; er schockierte den Käfer derart, dass er plötzlich die Flucht ergriff – direkt in die erhobene Klinge der [Hyperion]. Ein scheußliches Geräusch – dann schlug der Gun-Blader das perforierte Monster mit einem einzigen Schwenker von seiner Waffe. „Ich danke Ihnen“, keuchte das Mädchen in dem weißen Rock mit einem Ton, als hätte sie dem Wesen eine weniger endgültige Strafe gewünscht. Als sie ihm aus dieser Nähe in das Gesicht sah, wurden ihre Augen groß. „Ich hab’ dir nicht geholfen“, entgegnete Cifer desinteressiert. „Das Ding ist mir zu nahe gekommen.“ Er gab dem Drang nach, sich in Bewegung zu setzen, doch ihre Hand auf seinem Ärmel ließ ihn innehalten. „Cifer.“ „Loslassen.“ „Wo willst du hin, Cifer?“ Mit bedrohlicher Langsamkeit drehte er ihr das Haupt zu. Sie war ihm tatsächlich keine vollkommen fremde Person. Neben ihm stand die junge Frau mit der angeblichen Begabung, die Gedanken eines Menschen in die Vergangenheit zu senden. Die Hexe Artemisia hatte nach ihr getrachtet. Aus diesem Grund hatte er selbst sie entführen lassen. Natürlich war es Squall gelungen, sie zu befreien, noch ehe Artemisia mit ihr anstellen konnte, was immer sie geplant hatte. „Erinnerst du dich nicht an mich?“, fragte sie. „Wenn du gekommen bist, um dich freiwillig entführen zu lassen“, erwiderte Cifer kühl, „dann bist du zu spät. Artemisia ist vernichtet, und ich bin nicht länger ihr Handlanger.“ Sie schüttelte gemächlich den Kopf. „Ich bin hier, um mich von etwas zu lösen.“ Mit einem ablehnenden „Na dann, viel Vergnügen“ zog er seinen Arm fort. Stattdessen fing sie seine Augen ein. „Du bist der Einzige, der nicht [zurückgekehrt] ist.“ „Was?“ „Du warst doch Schüler dieses Gardens?“, fragte sie da, und er wusste nicht, ob sie ihm damit ihre Aussage erläutern wollte oder gerade just das Thema gewechselt hatte. „Ordnungsdienst“, korrigierte er dennoch sofort. „Ein Gun-Blader?“ Mit einer schwunglosen Bewegung hob er die dunkle Waffe, halb Pistole, halb Schwert. Daraufhin leuchtete in ihren rehbraunen Augen ein Entschluss. „Warum begleitest du mich nicht?“ Skeptisch senkte er die Brauen über die Augen. „Warum gerade ich? Frag doch das Schulfestkomitee um den Schulsprecher.“ „Das kann ich nicht“, sagte sie fest und wandte den Blick in die schwarze Ferne. „Probleme mit Squall?“, fragte er, auf eine bittere Weise amüsiert. „Ist wohl doch nicht alles voller Blumen und Regenbogen in eurer Welt, hm?“ „Als Ordnungsdienst, war es da nicht deine Aufgabe, die Schüler sicher in ihre Quartiere zu geleiten?“ „Unsere Aufgabe war es, den Leuten in den Arsch zu treten, die das mit der Uhrzeit nicht kapieren.“ „Na fein“, schien sie nachzugeben, hörbar enttäuscht. „Ich kann dich nicht zwingen. Aber ich kann dir ein Angebot machen. Für die sichere Überführung nach Balamb…“ In ihrer Handtasche kramte sie nach der Geldbörse. Cifer sah zu, wie sie großzügig Tausenderkarten herauszog. Es irritierte ihn, weshalb jemand wie sie, der mit dem Präsidenten von Esthar nahezu familiäre Beziehung hatte, auf die Bezahlung jemandes wie ihn angewiesen sein sollte, der nicht einmal SEED war. „4000 Gil?“ Ein paar Karten machte er in dem Fach noch aus. „6000.“ „Du hältst offensichtlich viel auf dich“, sagte sie, aber nach einem Vorwurf klang es nicht. „4500?“ „Ich halte nur viel auf die bösen Beißkäferchen“, gab er zurück. „6000.“ „Als [Auftraggeber] werde ich mich nicht deinem Willen beugen. Du benötigst das Geld genauso wie ich den Schutz durch deine Fähigkeiten. 5000 Gil – mein letztes Angebot.“ Cifer verschränkte die Arme vor der Brust. Eigentlich hatte er keine Lust, den Bodyguard zu spielen, von dieser Schnepfe begleitet über Alclad zu hüpfen und dabei auch noch professionell auszusehen. Auf der anderen Seite war es leicht verdienter Gil und sein erster Auftrag seit Wochen. Er würde Fu-Jin und Rai-Jin beweisen können, dass er doch noch zu etwas fähig war. Insgesamt sorgten 5001 Gründe dafür, dass er ihre ausgestreckte Hand letztlich ergriff, um die Übereinkunft mit einem Händedruck zu beschließen. „Abgemacht.“ „Auf eine gute Zusammenarbeit, Cifer Almasy.“ „Steh nur nicht zwischen dem Gegner und meiner Gun-Blade rum, …“ Abrupt hielt er inne. Sie musste lächeln. „Ich bin Ellione.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)