The Marauders 5 von Break_The_Ice (5. Schuljahr) ================================================================================ Kapitel 15: Chaos auf dem Spielfeld ----------------------------------- "Ich check das Spiel nicht!“, rief Sirius über das Quidditchfeld, das sie ganz allein für sich hatten. Oliver und Danielle hatten ihnen erklärt wie Baseball ging und hatten es danach ausprobiert. James, der allerdings gleich darauf beleidigt war, weil er nicht auf dem Besen fliegen durfte, machte den Schiedsrichter. Sie hatten einfach einen der Treiberschläger mit einem Zauber verlängert und einen Baseballschläger daraus gemacht. „Das nennt man Pech, Sirius!“, rief Sean. „Ich hab noch nie bei nem Spiel verloren! Also halt die Klappe und sag mir, was ich machen soll!“, rief er zurück. „Roxy wirft dir den Ball zu, du haust drauf und läufst! Ist das so schwer, du Nullchecker?!“, rief Kathy und sah ebenfalls nur zu. „Und wehe du lässt ihn gewinnen, Roxy!“ „Bist du verrückt?“, grinste sie und sah dann Sirius hinterhältig an, während sie ihre langen, dieses Mal mit schwarzen Strähnen durchzogenen Haare zurückwarf. „Ich lass mir das doch nicht entgehen, wenn ich meinen Freund ärgern kann.“ „Wir sind in der vierundzwanzigsten Minute und es steht 12 zu 3 für Roxys Mannschaft!“, sagte James und tat wie Michael als Stadionsprecher. „Sirius Black, Künstlername Tatze, hat den Schläger. Es ist nur die Frage, ob er trifft, was viele hier auf dem Feld bezweifeln.“ „Ich hab mich als Treiber beworben, schon vergessen, du Hornochse?!“, sagte er beleidigt. „Hornochse?!“ „Das war so ne tolle Bezeichnung von Evans, schon vergessen, du Hornochse!“ „Halt’s Maul, Tatze!“ „Jetzt wirf endlich!“, rief Kerima Roxanne zu, die heute, was ihre Haare betrafen, mit ihr im Partnerlook war. Roxanne warf Sirius den Ball zu. „Und sie wirft!“, rief James. „Er trifft, schmeißt den Schläger weg und läuft uuuund… OUT!“ Sirius sah ihn empört an. „Out?! Was heißt hier out? Der war save!“ „Der war out!“ „Der war save!“ „Yeah! Remus Lupin fängt den Ball in der Luft und Black ist raus!“, Remus klatschte mit Sean ein und deutete schadenfroh auf Sirius. „Save!“, rief Sirius. „Raus!“, rief Remus zurück. „Save!“ „Du bist out, Mann! Raff’s doch endlich!“, rief James. Kerima schlug sich die Hand gegen die Stirn, während Roxanne sich vor Lachen gar nicht mehr einkriegte. „Sag mal spinn ich, oder spielen die da tatsächlich Baseball?“, fragte Lily fassungslos Nika, als sie am Spielfeld vorbeischlenderten. „Was immer das ist, sie spielen es.“, antwortete sie locker und grinste dann. „Und Sirius verliert.“ „Was?“, Lily sah sie überrascht an. „Was, was?“ „Du hast ihn Sirius genannt.“ „AH, Mist!“, regte sie sich auf. „Hey Leute!“, rief Roxanne zu Lily und Nika rüber. „Hey, Lil’, wie lief’s in Kräuterkunde?!“ „Ohnegleichen!“, rief sie grinsend zurück, um ihr nicht den Spaß zu verderben. Wie es wirklich in Kräuterkunde bei den ZAG-Prüfungen gelaufen war, wusste sie gar nicht so Recht. „Roxys Mannschaft braucht noch ’nen Spieler.“, sagte Kerima. „Was ist Lily, spielst du mit? Oliver erklärt dir die Regeln.“ „Wozu?“, fragte sie und ging mit Nika auf sie zu. „Black verliert doch sowieso, auch wenn ihr einer weniger seid.“ „Auch wieder war.“, sagte Roxanne und warf Sirius einen schadenfrohen Blick zu, den er nur typisch erwiderte. „Pause!“, rief James, ging zu Oliver und beachtete Lily kaum. „Außerdem kenne ich die Regeln von Baseball. Mein Dad ist ein Riesenfan von dem Sport.“, sagte Lily zu Kerima. „Ach ja? Ist er ein Muggel?“, fragte sie verwundert. „Meine Eltern sind beide Muggel. Ich bin Muggelstämmig.“, sagte sie und es war das erste Mal, dass sie sich nicht dafür schämte, oder Angst hatte, einen dummen Kommentar darauf zu hören. Kerima starrte sie mit offenem Mund an. „Du bist ne Muggelgeborene?“, fragte sie ungläubig. „Ja, ich dachte Kathy hat euch das gesagt?“, sagte sie diesmal wieder unsicher. Vermutlich würden sie sie jetzt doch nicht mehr so mögen, wie davor. Immerhin war von ihnen keiner Muggelstämmig. „Und da schaffst du’s so gute Noten zu schreiben?“, fragte Roxanne fassungslos und stellte sich neben Kerima. Jetzt fiel Lily auf, dass die zwei nicht nur dieselbe Frisur, sondern auch noch die gleichen Sachen anhatten. Wenn Roxanne nicht so ein frecheres Gesicht hätte als Kerima, würde man die zwei für Zwillinge halten. Obwohl Roxanne, trotz dunkler Haut, immer noch heller war, als Kerima. Lily fühlte sich schon wieder unwohl. „Na ja. Ich bin lernfähig.“ „Ja, und Muggelgeborene zu sein, bedeutet noch gar nichts, Roxy.“, sagte Kerima, als wäre das einmal wieder typisch für sie. „Du wusstest Anfang des Jahres genauso wenig, wie sie, trotz Zauberereltern.“ „Tut mir ja Leid. Ich hab nun mal kein Interesse gehabt, wie Hogwarts aussieht und hab nicht hingehört, wenn meine Eltern mir davon erzählt haben.“ „Ja, du hast dich ja lieber mit irgendwelchen Chaoten in Straßenecken herumgetrieben.“ „Es ist ja nicht jeder so ne Streberin wie du, M.K.“, entgegnete sie. „Ist ja gut.“, ging Lily dazwischen, während Nika zu Michael und Kathy ging. Sie wollte jetzt nicht der Grund dafür sein, dass sich die zwei streiten. „Ihr braucht euch nicht deswegen anzuschnauzen.“ „Ich bitte dich, Lily.“, sagte Kerima gelassen. „Mit Roxy ist das ganze Leben ein Streit. Daran bist du nicht Schuld. Madam hat einfach eine zu große Klappe.“, sie warf ihr einen fies grinsenden Blick zu. Roxanne hörte nicht mehr hin und warf einen Blick nach hinten zu den anderen, bevor sie sich wieder an Lily wandte. „Ähm, soviel ich mitbekommen hab, haben du und James ziemlich gestritten, kann das sein?“ Lily warf einen Blick zu James nach hinten, der sich mit Oliver und Sirius unterhielt. „Er hat sich aufgeführt wie ein Idiot.“ „Das tut er doch immer.“, lachte Kerima. „Zumindest immer, wenn du in der Nähe bist. Hast ihm den Kopf verdreht, was?“ „Nein.“, sagte sie sofort. „Er verarscht mich nur. Er hat Snape in der Luft aufgehängt und wollte ihm die Unterhose ausziehen, was glaubt er denn, was ich davon halte. Toll find ich das ganz bestimmt nicht.“ „Er hat dich wenigstens verteidigt, als Snape dich Schlammblut genannt hat. Was hältst du denn davon?“, sagte Jamie plötzlich. „Was ist, spielen wir weiter?“ Lily antwortete nicht darauf. Das stimmte. Zum einen hatte James sie verteidigt, aber das war gar nichts, zudem was er angestellt hatte, also war es ihr egal. Sie konnte sich auch gut und gerne selbst verteidigen. „Lily wird eingewechselt.“, sagte Kerima sofort. „Uns fehlt ein Spieler.“ „Nein, Kerima, ich will gar nicht-“ „M.K.“, sagten sie und Roxanne sofort gleichzeitig und Lily erschrak leicht. „Ich hab zwar nichts gegen meinen Namen, aber der klingt hier in England zu ausländisch.“, erklärte sie locker. „Hey Black!“, schrie Nika. Er sah sie genervt an. „Ti si glub!“, sagte sie und Kathy und Danielle lachten sich neben ihr halb kaputt. „Ich find die Sprache so genial.“, lachte Danielle. „Ihr mich auch!“, rief Sirius zurück und übergab Jamie den Schläger. „Also, wer spielt jetzt noch mit?“, fragte Kerima. „Das ist sonst unfair.“ „Ich spiel mit!“, sagte Nika sofort und hob die Hand. „Oliver hat mir gerade die Regeln erklärt. Außerdem will ich Black mal fertig machen.“ „Das hättest du wohl gerne!“, rief Sirius. „Okay, Nika, du löst mich ab.“, sagte Roxanne. „Was? Wieso? Ich kann nicht werfen.“, sagte sie verwirrt. „Oh, keine Panik, du musst auch nicht werfen können. Alleine dein Anblick, macht ihn schon nervös.“, grinste sie und drückte ihr den Ball in die Hand. „Pass auf, dass du dir nicht wehtust.“, sagte Sirius hinterhältig zu ihr. „Ich schlag fest drauf.“ „Na und?“, sagte Nika uninteressiert. „Ja te šijem.“ Danielle lachte wieder laut los. Das machte sie immer, wenn sie Nika kroatisch sprechen hörte. „Rede mit mir Englisch, oder mach die Fliege.“, sagte Sirius. „Wieso sollte ich? Bei der Quidditch-WM können auch nicht alle dieselbe Sprache sprechen. Also reg dich ab, Supak .“, sagte sie und spielte mit dem Ball herum. „Hey Roxy, willst nicht doch lieber du werfen? Ich kann das echt nicht.“ „Na gut.“, sagte Roxanne, nahm ihr den Ball ab, packte sie aber dann am Arm und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Nika sah sie schräg an. „Wieso denn das?“ Wieder flüsterte sie ihr etwas zu und Nika zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Ja, hab ich.“ „Gut.“, grinste Roxanne und flüsterte ihr noch ein letztes Mal ins Ohr bevor sie anfingen. „Okay.“, stimmte Nika zu, bevor sie zu den anderen ging. „Sirius!“ „Was?“ „Sretno.“, sie zwinkerte ihm zu. Wieder lachte Danielle, doch Sirius sah sie nur schräg an. „Das heißt, viel Glück.“, rief ihm Lily noch zu. „Nur damit du Bescheid weißt.“ „Ah okay. Auf das Glück kann ich verzichten.“, sagte er nur. „Okay.“, sagte James wieder. „In Roxys Mannschaft: Kerima, Michael, Remus, Sean und neu dazugekommen, Blake. Ihre Gegner sind Sirius Mannschaft: Jamie, Danielle, Jeanette, Peter und Matthew. Es steht 13 zu 3 für Roxy. Wie wollen sie das noch aufholen?“ Jamie verdrehte die Augen und nahm den Schläger, während Roxy ihm den Ball zuwarf. Er schaffte es einmal durch und somit stand es langsam 13 zu 8. Doch sie hatten zwei Outs gemacht und Sirius war an der Reihe. Roxy warf ihm den Ball zu, doch er hatte gerade nicht aufgepasst und hatte ihn verfehlt. „Erster Fehlschlag.“, sagte James. „Pass mal besser auf.“, grinste Roxanne hinterhältig. Sirius stöhnte genervt. „Das ist unfair.“ „Ich weiß gar nicht wovon du redest.“, sagte sie unschuldig, wusste aber genau, dass es um Nika ging, die gerade in dem Moment ihre Jacke ausgezogen hatte und jetzt bauchfrei in einem schwarzen Top dastand und die Jacke grinsend zur Seite warf. „Mann, ist das heiß. Schwitzt du auch so?“, sagte sie und Kerima lachte. Roxanne warf wieder und Sirius verfehlte ihn ein zweites Mal. „Zweiter Fehlschlag.“, rief James während die anderen grinsend zusahen. „Wo hast du denn bloß deine Augen?“, sagte Roxanne. „Hey, das macht ihr mit Absicht. Das ist nicht fair.“, sagte er beleidigt und Roxanne lachte, genau wie Nika, die gerade ihren Zopf aufgemacht hatte. „Ich weiß wirklich nicht wovon du redest.“ „Oh Gott.“, Lily hielt sich lachend die Hand an die Stirn, während Kathy neben ihr ebenfalls lachte. Roxy warf abermals und als Nika den Träger ihres Tops die Schulter runter zog, verfehlte er wieder. „OUT!“, rief James. „Drittes Out! Roxys Mannschaft hat gewonnen!” Die anderen lachten alle und Roxanne ging auf Nika zu und umarmte sie. „Das war genial.“ „Das war unfair!“, rief Sirius und selbst er musste lachen. „Mann was wird das denn hier?“, lachte Kerima. „Ich dachte schon sie zieht sich echt aus.“ „Keine Panik.“, grinste Nika und zog den Träger wieder nach oben. „So eine bin ich auch wieder nicht.“ „Sirius.“, sagte Roxy fies und ging auf ihn zu. „Das war unfair.“, sagte er sofort und zeigte auf sie. „Schatzi, du hättest ja deine Augen auf den Ball richten können.“, grinste sie und legte die Arme um seinen Hals. „Schäm dich, so was vor meiner Nase. Ich dachte du hättest nur Augen für mich?“ „Ja klar.“, sagte er in einem Ton, als wäre das wieder typisch sie gewesen und warf Nika einen Blick zu, die ihn nur schadenfroh ansah. „Ich wollte es ehrlich gesagt nicht glauben.“, sagte Kerima zu Nika, die ihre Jacke einsammelte und sie gingen zu Lily und Kathy. „Ich dachte die spinnen nur so rum, als würde Sirius auf dich stehen.“ „Er steht nicht auf mich.“, sage Nika, als wäre das selbstverständlich. „Du hättest es genauso machen können und er hätte es verhauen. Kein Junge kann einem Strip widerstehen.“ „Kann schon sein, aber bei dir bekommt er die größten Augen.“, lachte Kathy und Lily schlug sich nur die Hand gegen die Stirn. „Echt, Nika, so etwas von dir.“, sagte sie. „Ich hab mich doch überhaupt nicht ausgezogen, was habt ihr denn?“, lachte sie und warf dann Sirius einen Blick zu. Doch der war längst wieder damit beschäftigt Roxanne zu küssen und ihr Grinsen verschwand. „Kein Wunder, dass er auf dich steht, du hast ja auch ne Hammerfigur.“, sagte Kerima neidisch. „Was?“, sagte sie ungläubig. „Hör auf, ich seh nicht anders aus, als ihr.“ „Sie tanzt, sie fährt in den Ferien jedes Mal nach Kroatien und bräunt sich am Strand, sie macht Sport, hat ein hübsches Gesicht, einen coolen Modegeschmack, blonde Naturlocken, grüne Augen und was weißt ich noch alles.“, sagte Lily typisch. „Kein Wunder, dass man neidisch wird.“ „Jetzt übertreibst du.“, sagte Nika. „Außerdem hab ich keine grünen Augen, sondern beigegrüne.“ „Na und?“, sagte Kerima. „Trotzdem siehst du toll aus. Wieso hast du mit Jamie Schluss gemacht?“ „Hat eben nicht mehr hingehauen.“, gab sie zu. „Aber wir verstehen uns trotzdem noch. Und jetzt behaupte mal nicht, dass du nicht toll aussehen würdest.“ „Liegt in der Familie.“, sagte Kerima, ohne jeglichen Widerspruch und Lily wusste gerade nicht, ob sie das von ihr arrogant fand. „Hey, geht ihr morgen mit nach Hogsmead?“, fragte sie dann. „Ein bisschen Shoppen, ein bisschen im Gasthaus abhängen.“ „Wir wollten morgen sowieso hin.“, sagte Lily. „Also, ich bin dabei.“, sagte Nika und klatschte mit Roxanne ein, die wieder auf sie zukam. „Genial.“, sagte sie und umarmte Nika erneut. „Die Jungs sind aber dabei.“, sagte Kathy zu Lily und zeigte auf James und die anderen. Lily warf ihm einen Blick zu und sah dann Kathy unsicher an. „Ich glaube, ich werde es überleben.“ Sie grinste erfreut darüber und Roxanne und Nika hörten dann endlich mit den Spinnereien auf. Sieht ganz danach aus, als hätte Nika eine neue beste Freundin gefunden, ging es Lily durch den Kopf, doch sie grinste dabei und meinte dies nur ironisch. Die beiden passten perfekt zusammen und waren beide so verrückt. „Wir beide gehen morgen im Partnerlook, Nika.“, sagte Roxanne und legte den Arm um ihre Schultern. „Hey Dan, kannst du mir die Haare wieder ganz blond färben?“ „Sonst noch Wünsche?“, fragte Danielle. „Mir geht schon der Proviant aus, Roxy. Behalt doch die schwarzen Strähnen eine Weile.“ „Na gut, dann mach ich mir eben nur Locken rein.“ „Deine sind trotzdem länger.“, sagte Nika. „Na und, dann schneid ich sie mir eben ab.“, sagte sie locker. „Obwohl, Sirius steht auf meine langen Haare.“ Sie lachte und dann entschieden sie sich gemeinsam ins Schloss zurück zu gehen. _______________________________________ Ti si glub. = Du bist echt doof. Ja te šijem. = Ich bin besser als du. Supak = Loser Sretno. = Viel Glück. _______________________________________ „Sieht aus, als wäre das Spiel vorbei. Gehen wir weiter?“, fragte Ian Lionelle, der Hüter aus Ravenclaw. Chris antwortete nicht und blickte nur Lily, Nika und den anderen mit verschränkten Armen hinterher, während sie innerlich vor Wut brodelte. „Was ist denn los? Wieso bist du so sauer?“, fragte Sirius verwirrt und ging James hinterher, der Richtung Gemeinschaftsraum ging. „Warum ich sauer bin?“, wiederholte er und stieg die Treppen hoch. „Ich seh nicht ein, dass ich mich morgen mit ihr abgeben muss und sie mir vorwirft, wie Leila mit mir Schluss gemacht hat, während sie mit diesem Filler ausgeht. Die wird morgen nur auf mir rumhacken. Wie bescheuert ich mich aufgeführt hab und wie kindisch das war, Schniefelus in der Luft aufzuhängen.“ „Und was willst du jetzt machen?“, fragte er entnervt. „Wenigstens eine Sache aus der Welt schaffen.“, sagte er locker, stieg mit ihm durchs Portraitloch und entdeckte dann Tracy mit ein paar Kumpels am Tisch. „Die ganze Sache ist also jetzt geklärt?“, fragte Chris kalt und holte Lily auf der Treppe ein, die auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum war. „Was?“, sie sah sie verwirrt an. „Ich mein die Sache zwischen uns. Du, ich und Nika, das ist also nun endgültig vorbei?“ „Chris, ich hatte nie die Absicht mit dir zu streiten.“, protestierte sie, doch Chris blieb eisig. „Nein, das vielleicht nicht. Wir müssen ja nicht unbedingt streiten, um zu zeigen, dass wir keine Freunde mehr sind. Ignoranz reicht schon, es sei denn ihr wollt ne Show vor euren neuen Freunden abziehen. Ich glaube das würde euch noch beliebter machen, weil ich ja nicht so wortgewandt und schlagfertig bin wie ihr.“, sie ging an ihr vorbei und wandte sich ans Portrait der Fetten Dame. „Chris verdammt, wir sind immer noch Freunde.“, sagte Lily leicht erschüttert. „Welche neuen Freunde? Ich will immer noch bei dir sein.“ „Oh bitte.“, sie drehte sich angewidert zu ihr um. „Welche neuen Freunde. Ich meine diese ganzen obercoolen und mords-wichtig-mach-Girlys, die ständig mit Potter, Black und den anderen rumhängen und mit denen ihr vorhin so einen super lustigen Nachmittag verbracht habt.“ „Nur damit du Bescheid weißt. Diese Girlys die du meinst, sind zufällig Kathy, Danielle und Jeanette, die du genauso magst, wie ich.“ „Als ob es nur die drei wären. Was ist mit Roxy Grace, Kerima McKenzie, oder Melanie Grant?“ „Also echt, Kerima ist in Ordnung.“, entgegnete sie etwas gereizt. „Melanie Grant ist kaum dabei und geht viel lieber mit Jungs aus und Roxy ist voll sympathisch und hat mir bei den ZAGs geholfen. Sie ist nur etwas durchgeknallt, aber das ist ja Nika auch.“ „Und da kommen wir zum nächsten Punkt.“, fauchte sie. „Hat Nika nicht gesagt, sie will Black aus dem Weg gehen und verabscheut ihn. Komischerweise war das vorhin kein bisschen verabscheuen, sie hat ihn sogar noch angemacht, um das Spiel für die anderen zu gewinnen!“ „Ja genau, um das Spiel zu gewinnen, um dafür zu sorgen, dass er verliert! Sie hasst ihn immer noch und sie ist halt mal so verrückt, dass sie mit Roxy gerne solche Sachen abzieht.“ „Natürlich, Nikas neue beste Freundin Roxy, die zufälligerweise mit Black zusammen ist. Dass du da nicht eifersüchtig wirst, Lily.“, sagte sie sarkastisch. „Jetzt hör aber auf Chris! Du redest totalen Schwachsinn!“, rief sie aufgebracht. „Ich hab dir nichts getan. Nika war diejenige, die wollte, dass wir uns trennen, ich hab damit nichts zu tun!“ „Ach, Nika wollte, dass wir uns trennen! Interessant, wann hattet ihr vor, mir zu sagen, dass ihr mich nicht mehr haben wollt?!“ „Wir wollen dich noch bei uns haben! Chris bitte!“, schrie sie verzweifelt. „Ich weiß, dass Nika sich daneben benimmt, aber dafür kann ich nichts! Ich mag dich immer noch!“ „Alraunensaft!“, rief Chris wütend zur Fetten Dame und drehte sich von Lily weg. „Lasst euren Streit nicht an mir aus, ich bin nicht taub.“, entgegnete diese mürrisch und öffnete das Portrait. „Chris!“ „Spar dir die Mühe, Lily!“, schrie sie sie an. „Ihr könnt mich nicht mehr ertragen? Schön, ich euch nämlich auch nicht. Seit ihr eure Einstellung geändert habt, hasse ich euch! Euch beide, dich und Nika. Ihr beide seit es nicht mehr wert!“, sie ging Richtung Wendeltreppe, die zu den Schlafsälen führte. Lily wollte ihr hinterher, doch James hielt sie plötzlich an der Hand fest. „Hey Lily.“, sagte er gut gelaunt. Sie sah ihn etwas erschrocken an und Chris blieb stehen. Seit wann nannte er sie beim Vornamen? „Was?“, fragte sie leicht irritiert, das sie gerade nicht wusste, was sie gerade machen wollte. Ihre Gedanken waren immer noch bei Chris. Doch kaum, hatte sie das gesagt, küsste er sie. Lily blieb geschockt stehen und tat gar nichts. Sie registrierte nicht einmal richtig, dass James Potter sie gerade vor den Augen anderer küsste. Chris sah die beiden entsetzt an und selbst Sirius war der Mund aufgeklappt, doch er grinste beinahe. Erst als James sich wieder von ihr löste, hatte Lily endlich geschnallt was passiert war und sah ihn fassungslos an. Bis sie ihre Hand von ihm losriss und ihn heftig ohrfeigte. Lily schnaufte wütend und konnte ihn nicht einmal anschreien, so geschockt war sie. Doch dann drehte sie sich plötzlich zu Chris um, die sie wütend ansah und dann nach oben lief. Dann erschrak sie plötzlich als Tracy an ihr vorbeiging und mit ein paar Freunden nach draußen marschierte. „Tracy.“, sagte sie fast tonlos und ging ihm sofort hinterher. „Tracy!“ Sirius sah James mit verschränkten Armen an und saß auf der Sessellehne. James grinste dann auf einmal. „Das war’s wert.“ „Ja?“, grinste Sirius. „Und jetzt?“ „Die Show ist noch nicht vorbei.“, sagte er und ging dann nach draußen. Sirius folgte ihm. „Tracy warte!“, rief Lily, rannte die Treppen runter und holte ihn ein. Sie packte ihn am Ärmel und drehte ihn zu sich. „Du weißt, dass das nicht meine Schuld war!“ „Ach nein?“, fragte er kühl. „Hör auf damit, er hat mich geküsst, nicht umgekehrt!“, sagte sie hektisch. „Schon klar, Lily, aber du hast es zugelassen.“ „Ich war geschockt, verdammt! Ich hab ihn doch anschließend geohrfeigt, hast du das nicht mitgekriegt?!“ „Fand ich ziemlich fies von dir.“, sagte James locker und kam zu ihnen, wobei er sich auf das Treppengelände setzte. „Und dabei dachte ich, unser Date letzte Woche hätte dir was bedeutet.“ „Was?!“, fauchte sie. „Oder bist du doch wieder auf das Gefasel von Jason White reingefallen? War das der Grund warum du dich gestern mit ihm verabredet hast?“, fragte er. „Was redest du da für einen Müll?!“, schrie sie ihn an. „Du und White.“, wiederholte er. „Da war doch was letzten Samstag. Als du ihn geküsst hast, hab ich die Hoffnung aufgegeben, aber weil du mich danach so nett gebeten hast und mir erklärt hast, dass da nichts mehr läuft, hab ich ein Auge zugedrückt und bin mit dir ausgegangen und jetzt schmierst du mir eine.“ „Das -“, sie wusste jetzt überhaupt nicht was sie sagen sollte und sah dann wieder zu Tracy und wieder zu James und dann wieder zu Tracy. „Das ist nicht wahr, Tracy. Ich hab weder Jason geküsst, noch bin ich mit ihm (sie zeigte auf James) ausgegangen.“ „Ganz ehrlich, das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet.“, sagte James wieder. „Ich dachte du hättest mit Filler Schluss gemacht? Wieso hast du dich überhaupt auf White eingelassen, wenn du noch mit ihm zusammen bist?“ „Halt die Klappe, Potter!“, rief sie stocksauer. „Ah ja, ich weiß schon, der neue Ruhm, nicht wahr?“, mischte sich Sirius ein. „Jetzt wo du so beliebt bist, kommen die ganzen Jungs auf dich zu und du kannst dich nicht mehr richtig entscheiden mit wem du zusammen sein willst. Ich kenne das, Evans. Mir ging’s ja genauso mit den Mädels.“ Lily verschlug es die Sprache und sie brachte keinen Ton mehr heraus. Was sollte das jetzt? Wieso taten sie das? „Jason White…“, sagte Tracy dann auf einmal. „… hat mir alles erzählt.“ Lily sah ihn verständnislos an. „Was?“ „Die ganze Sache mit dir und ihm und dass du dich letzten Samstag doch dazu entschieden hast, wieder mit ihm zu gehen.“ Sie öffnete den Mund, stotterte aber nur dummes Zeug. „Moment. Stopp. Was soll das? Ich habe mit Jason die letzten paar Wochen, seit ich mit dir zusammen bin, nicht mehr geredet. Ich hab ihn nicht einmal angesehen…“ „Und jetzt triffst du dich auch noch mit ihm.“, er hörte ihr überhaupt nicht zu und warf James einen Blick zu, der ihn nur lässig erwiderte. „Ich wusste ja nichts davon.“, sagte James unschuldig und zuckte mit den Schultern. „Tja, soviel zum Thema Vertrauen.“, sagte Tracy kühl und wandte sich dann mit seinen Freunden zum Gehen. „Warte… Tracy warte.“, sie ging ihm hinterher und hielt ihn wieder auf. James blieb sitzen und sah Sirius an. „Der Rest erledigt sich von allein.“, sagte er und hörte den beiden gar nicht mehr zu. „Du hast fiese Gene, Krone.“, sagte Sirius grinsend. „Hey, glaubst du diesem Idioten etwa?“, fragte Lily Tracy fassungslos und hielt ihn wieder auf. „Der redet totalen Stuss! Ich hab mich nicht mit ihm, Jason, oder sonst jemanden getroffen. Ich war dir die ganze Zeit treu und bin es jetzt noch. Das ist ne linke Nummer von ihm, um uns gegenseitig aufzuhetzen. Ich dachte du kennst mich gut genug, um das zu wissen?“ „Und was ist mit White?“, fragte er ungläubig. „Der hat mir genau dasselbe erzählt. Er war ziemlich überzeugt davon, dich geküsst zu haben und dich auch noch mit irgendeinem anderen Typen gesehen zu haben.“ „Wie bitte?“ „Du hast schon richtig gehört. Auf jeden Fall muss ich jetzt los. Wir haben noch was zu erledigen und das zwischen uns ist vorbei.“, sagte er und drehte sich wieder um. „Nein.“, sagte sie und gab nicht nach. „Nein, nein, nein, nein, ich lass nicht zu, dass er mir das kaputt macht. Ich liebe dich Tracy!“ „Ja klar.“ „Tracy!“ „Es reicht jetzt, okay?!“, rief er genervt. „Ich will nichts mehr hören. Es ist vorbei. Schluss, aus, Punkt, Ende. Sie’s ein.“ „Ich seh gar nichts ein, okay?“, schrie sie wütend. „Absolut GAR NICHTS!“ „Na ja.“, sagte er gelassen. „Das ist ja bekannt bei euch beliebten Weibern. – Ich meine…“, er lachte. „…Gina Ryan, ne gute Freundin von den Typen mit denen du gehst, hat schon x-beliebige Typen betrogen.“ „Ich bin nicht eine von denen! Ich bin keine arrogante, aufgemotzte Zicke, die mit jedem dahergelaufenen Idioten rummacht! Ich hab was Besseres verdient!“ Tracy verdrehte die Augen und ging nun endgültig mit seinen Kumpels davon. „Ihr könnt mich alle mal kreuzweise!“, schrie Lily hysterisch in der Gegend herum und stieg wieder die Treppen nach oben. „Alle zusammen! Ich will keinen Typen mehr in meiner Nähe haben! Ich hab, verdammt noch mal, so etwas nicht verdient! Mir egal, ob der mit mir Schluss macht, oder der mich küsst und die mich hasst! IST MIR ALLES SCHEIßEGAL!“ James schlug sich lachend die Hand gegen die Stirn und schüttelte den Kopf. „Der Wahnsinn.“ Lily stampfte einfach an ihm und Sirius vorbei, rief das Passwort und ging wieder in den Gemeinschaftsraum zurück. „Durchatmen.“, sagte Nika. Lily tat es und saß auf ihrem Bett, während Nika sich vor sie auf ihre Höhe kniete und sie an den Schultern hielt. „Jetzt weißt du, wie es mir ergangen ist, als ich Chris angeschrieen hab.“ „Das war gar nichts dagegen.“, sagte Lily immer noch brodelnd. „Ich hätte mich am liebsten die Treppen runtergestürzt.“ Chris, die im Zimmer auf Nika getroffen war, als sie nach oben ging, hatte sich sofort wieder umgedreht und war zu Alice und Noreen verschwunden. „Sehen wir’s mal so.“, sagte Nika gelassen. „Jetzt sind wir beide wieder Single und frustriert und können uns gemeinsam in Den Drei Besen besaufen, bis wir kotzen.“ „Bis nach Hogsmead kann ich nicht mehr warten.“, meinte Lily nur mürrisch. An liebsten würde sie sich hier und jetzt besaufen und alles vergessen, was eben passiert war. „Ich hab sogar noch ’n Butterbier da, wenn dich das etwas beruhigt.“, sagte Nika lässig, stand auf und ging zu ihrem Nachttisch. „Ich glaub ich geh zu Roxy und frag, ob sie Feuerwhisky bei sich versteckt hat. Verrückt genug ist sie ja.“, murrte sie verkrampft und wollte sofort etwas zerschmeißen. Nika gab ihr die Flasche Butterbier und schubste sie leicht an der Schulter. „Gute Idee. Ich wollte mich sowieso noch mit ihr treffen.“ „Ich hab diese Idioten alle nich verdient. Die geh’n mir alle ssso am Arsch vorbei.“ „Ich hatte schon die verrücktesten Träume.“, sagte Kathy zu Roxanne und Nika, als sie in Den Drei Besen saßen und Lily ununterbrochen anstarrten. „Unter ihnen war auch der, dass unsere wohlerzogene Lily Evans sich mal besäuft. – Ich hätte nie gedacht, dass dieser Albtraum mal wahr wird.“ Lily kippte jetzt schon die sechste Flasche Butterbier, während sie dazwischen zwei kleine Gläser Feuerwhisky von Kathy probiert hatte und die drei sahen sie fassungslos an. Selbst Roxanne hatte es die Sprache verschlagen. „Mein Leben is echt beschissen.“, nuschelte sie vor sich hin. „Und Chris hasst mich.“ „Lily, glaubst du nicht, es reicht langsam?“, fragte Nika besorgt. „Weischt du…“, lallte Lily. „… als ich noch so unbedeutend war und diese beschissenen Muggel mich alle in der Klasse gemobbt haben, dacht’ ich, ich krieg nie ’n festen Freund.“ „Lily, du warst elf.“, sagte Kathy. „Ich glaub deine größte Sorge war, überhaupt Freunde zu bekommen.“ Sie deutete auf sie, als hätte Kathy gerade einen wichtigen Punkt getroffen. „Da hascht du Recht. Eigentlich müsschte ich mit mei’m Dasein zufrieden sein, oder?“ „So was von zufrieden.“, stimmte Roxanne beiläufig hinzu und nahm dann ihre Flasche Butterbier, um einen Schluck zu trinken. „Bin ich aber nicht!“, donnerte sie und schlug mit der Faust auf den Tisch, wobei die anderen drei hochschreckten. „Lily!“, sagte Nika streng und sah sich um. „Sollten wir sie nicht lieber ins Schloss zurückbringen?“, meinte Roxanne. „Du willst sie lieber an den Lehrern vorbeischleppen und riskieren, dass die Slytherins sie verpfeifen, anstatt sie in einer Wirtschaft abreagieren zu lassen?“, fragte Kathy ungläubig. „Nein, hast Recht.“ „Nika.“, Lily beugte sich über den Tisch und nahm ihre Hand. „Ich bin sssooo froh, dass du meine beste Freundin bischt.“ „Das muss ich im Moment nicht erwidern, oder?“, fragte sie zweifelnd. „Wo is eigen’lich Potter?“, fragte sie und sah sich um, als würde er jeden Augenblick auftauchen. „Ich muss ihm nochma’ eine runterhauen, weil er mich so verarscht hat.“ „Wieso? Was hat er gemacht?“, fragte Kathy interessiert. „Er hat mich geküsst und dann haaat er mich und Tracy Filler verarscht und dann hat Tracy gesagt, es is vorbei. Und jetz’ hock ich da.“, erklärte sie und hielt immer noch Nikas Hand. „James hat dich geküsst?“, fragte Roxanne fassungslos und starrte sie mit offenem Mund an. „Ich glaube, ich muss mit ihm noch mal ein ernstes Wörtchen reden.“, sagte Kathy und nahm einen Schluck von Roxannes Butterbier. „Ich hasse ihn.“, zischte Lily. „Ich hasse alle Jungs auf dieser beschissenen Welt.“ „Oh, das ist schlecht.“, meinte Roxanne nur. „Vor fünf Jahren war ich noch ’n stinknormaler Muggel und jetz’, jetzt passiert so viel Mist, was mit Zauberer zu tun hat und Trolle und Vampire und Werwölfe und Kobolde und was es sonst noch alles gibt. Drachen, Hauselfen, Einhörner. Früher hab ich gedacht, das wär’n alles nur blöde Fantasiegeschichten. Ich hab Hexen gehasst und jetz’ bin ich eine. Könnt ihr euch das vorstell’n?“ „Tja, wie man sich doch täuschen kann.“, sagte Roxanne. „Hörst du jetzt mal auf damit?“, sagte Kathy. „Was denn?“ „Deine Mitleidstour. Besser ist es wenn du die Klappe hältst, anstatt sie dauernd so fertig zu machen.“ „’Tschuldigung.“, maulte sie. „Zufälligerweise sitze ich hier gerade in Den Drei Besen und muss mir die Lebensgeschichte einer völlig betrunkenen Mitschülerin anhören.“ „Du hättest ja nicht mitkommen müssen.“ „Ich wollte heute eigentlich mit den anderen mitgehen und ihr wolltet mir Gesellschaft leisten, schon vergessen?“ „Ja, ich weiß, Lily hatte sogar zugestimmt, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn die Jungs dabei sind, aber ich glaube nach dem Streit mit James können wir das vergessen.“ „Wischt ihr, was noch beschissen ist?“, fragte Lily. „Was?“, fragte Nika gelangweilt und hatte den Kopf auf ihre Hand gestützt, während Lily immer noch ihre andere Hand hielt. „Die ganze blöde Scheißaktion von Voldemort und dem Krieg, der da draußen irgendwo läuft.“ Roxanne verschluckte sich an ihrem Butterbier und Kathy sah sie fassungslos an. „Lily!“, rief Nika erschrocken, während Roxanne heftig hustete. „Sag mal spinnst du? Ich weiß, dass du dir nichts aus seinem Namen machst, aber muss du ihn hier in der Öffentlichkeit aussprechen.“ „Ach, is doch egal.“, sagte sie weg schlagend. „Viele Typen heißen so.“ „Keiner heißt so, du Schlaumeier.“, entgegnete Kathy und klopfte Roxanne auf den Rücken. „Er ist, nach Dumbledore, der mächtigste Zauberer der Welt.“ „Jetz’ macht nich’ so ’n Stress, wegen dem Arsch.“ „Ach du meine Fresse.“, sagte Roxanne und hielt sich die Hand gegen die Stirn, während sie noch einen Schluck nachtrank. „Die überrascht mich immer wieder aufs Neue.“, sagte Kathy in einem beiläufigen Ton. „Ich liebe euch alle drei.“ „Schon klar, Lil’.“ „War nicht gerade dein bester Kuss, oder?“, fragte Sirius feixend. James ging mir Sirius, Remus und Peter die kleinen Straßen von Hogsmead entlang und heilt Ausschau nach den anderen. „Er war gar nichts.“, antwortete James locker. „Ich wollte mich nur rächen, das ist alles. Sie hat mir sozusagen meine Beziehung versaut, weil Leila geglaubt hat, ich würde auf sie stehen und ich versau ihr ihre.“ „Und nachdem was da mit Schniefelus war, hat sie’s nicht besser verdient.“, fügte Sirius noch hinzu. „Ihr seid echt fies.“, meinte Peter. „Das wissen wir, Wurmschwanz.“, sagte er nur uninteressiert und wandte sich wieder an James. „Und du bist sicher, dass du nicht in sie verknallt bist?“ „Was?!“ „Du verknallt in Evans, kann das sein?“ „Nein. Wie kommst ’n du auf so was?“ „Na ja, du fragst sie ständig, ob sie mit dir ausgehen will, du versaust ihr ihre Beziehung, du küsst sie…“ „Das war doch nicht mal ‘n richtiger Kuss. Ich hab das auch gemacht, damit sie heute nicht mitkommt. Das war flüchtig. So mach ich’s auch bei Kathy, Mann.“ „Oho, also stehst du auch auf Kathy?“ „NEIN, verdammt! Ich steh nicht auf Kathy und ich steh nicht auf Evans, verstanden?“ „Verstanden.“ „Außerdem hab ich mich noch nie verknallt.“, fügte er noch hinzu. „Nein, gar nicht.“, sagte Remus sarkastisch. „In wen soll ich bitte schön verknallt gewesen sein?“ „Leila.“, sagte Sirius so nebenbei. „Ich war nicht in Leila verknallt.“, protestierte er. „Nein? Wieso warst du dann mit ihr zusammen.“ „Wieso bist du mit Roxy zusammen?“ „Weil ich sie liebe.“, antwortete er locker. „Ja klar.“ „Hey, glaubst du ich wär mit nem Mädchen zusammen, wenn ich sie nicht lieben würde?“ „Ja.“, kam es von Remus, James und Peter gleichzeitig. „Na vielen Dank auch.“ „Duuu!“, kam eine Stimme hinter ihnen. „Wer? Ich?“, Sirius drehte sich verwirrt um und die anderen taten es ihm nach. „Duuu.“, Lily ging auf James zu, gefolgt von Roxanne, Kathy, Nika und Alice. „Du bist so was von dran.“, zischte sie ihm ins Gesicht und James wich zurück. „Gott, hat die ne Fahne.“, er wedelte sich mit der Hand frische Luft zu. „Sag mal hast du getrunken?“, fragte Remus perplex. „Ich würd’ dir jetz’ sofort eine runterhauen, wenn ich nich’ genau wüsste, dass ich danach umfall’.“, sagte sie wieder zu James. „Schätzchen, du fällst jetzt schon gleich um.“, sagte er. „Nenn mich nich’ Schätzchen! Ich bin nich’ dein Schätzchen! Ich bin das Schätzchen von keinem!“, regte sie sich auf und er musste sie an den Schultern festhalten, damit sie nicht nach vorne umkippte. „Wie konntet ihr so etwas zulassen?“, Remus sah die Mädchen vorwurfsvoll an. „Was wenn die Lehrer sie erwischen?“ „Wobei sollten wir wen erwischen?“ Dann entdeckten sie Professor Stricrude und James drehte Lily um und hielt ihr den Mund zu, wogegen sie sich stark wehrte. „Was ist denn bei euch los?“, fragte er grinsend und kam auf sie zu. „Gar nichts.“, antwortete Nika unschuldig, während Lily wie wild um sich schlug, jedoch gegen James Griff nicht ankam. „James was soll das?“, fragte Stricrude typisch. „Wenn ich sie loslassen würde, würden Sie’s bereuen.“, sagte er und hielt Lily immer noch den Mund zu, während sie genervt stöhnte und nachgab. „Ich hab gerade ein paar frühere Kollegen getroffen, sie glauben es wäre heute zu gefährlich um nach Hogsmead zu gehen.“, sagte Stricrude und sah sich kurz um. „Wieso haben sie’s uns dann nicht verboten?“, fragte Remus und setzte sich mit Alice, Peter und Kathy auf eine Bank. „Weil sich das Ministerium nicht sicher war und mit Dumbledore geklärt hat, dass alles in Ordnung sei.“, antwortete er. „Aber er lässt die Schüler strengstens überwachen, damit sie nichts Blödes anstellen.“ Nika biss sich auf die Unterlippe und warf Lily einen Blick zu, während Stricrude das mehr auf Sirius und James bezogen meinte. „Deshalb ist das ganze Lehrerkollegium hier. Ich hab mich schon gewundert, dass die nichts Besseres zu tun haben, als uns zu überwachen.“, sagte James. Lily hatte die Arme verschränkt und sah mürrisch drein, während er immer noch nicht die Hände wegnahm. „Dürfen wir zur Heulende Hütte?“, fragte Sirius. „Du kannst von Glück reden, dass du überhaupt noch hierher darfst, Sirius.“, sagte er. „Ich frag ja nur.“ „Okay, dann gehen wir eben zum Scherzartikelladen, da wollten wir sowieso noch hin.“, sagte James. Lily riss seine Hand von sich weg. „Aber ohne mich!“ „Du wirst keine andere Wahl, haben, Lily.“, sagte Roxanne. „Wir gehen nämlich auch mit und wir können dich jetzt kaum hier alleine lassen. – Nicht, dass sie noch was Dummes anstellt.“, flüsterte sie Nika noch zu, die nickend zustimmte. „Okay, dann Abmarsch.“, sagte Remus und stand auf. „Seid ein bisschen vorsichtiger, wenn ihr durchs Dorf marschiert, klar? Und bleibt in Gruppen.“, sagte Professor Stricrude noch, warf James und Lily noch einen misstrauischen Blick zu und ging in die entgegengesetzte Richtung weiter. „Klar.“, stimmte Roxanne zu und nahm Sirius’ Hand, während James die Sache mit Lily aufgab und Nika sie jetzt mitzerrte. „Ich geh nicht mit zum Scherzladen!“, rief Lily. „Nich’ mit dem! Lass los, Nika!“ „Komm gar nicht in Frage. Und hör auf hier so rumzubrüllen.“ Plötzlich setzte Lily sich auf den Boden. Sie sahen sie alle genervt an. „Lily.“, sagte Nika seufzend. „Ich geh kein’ Schritt mehr weiter, bis mein Anwalt hier is.“, sagte sie stur. „Besser wenn ich alleine mit ihr weitergehe.“, sagte Nika zu Roxanne und Alice. „Ist nicht nötig.“, sagte James. „Du hast gehört, was Stricrude gesagt hat, wir sollen in Gruppen bleiben.“ „Dann geht eben Alice noch mit. Du hast gehört, dass Lily nicht in deiner Nähe bleiben will und um ehrlich zu sein, ich auch nicht.“, entgegnete sie mürrisch. „Okay, anders.“, sagte Remus „Wenn ihr beide mitkommt, machen Sirius und ich eine Woche lang eure Hausaufgaben.“ „Wieso ich?“, protestierte Sirius. „Weil die Verlierer immer zahlen müssen. Es ist besser wenn sie mitkommen. Ich hab im Tagespropheten auch erst wieder gelesen, dass in der Nähe das Dunkle Mal gesichtete worden ist.“, sagte er. „Also Lily, aufstehen.“, sagte Roxanne und wollte sie hochziehen, doch sie blieb stur. „Nein.“, sie verschränkte die Arme. James hielt Lily die Hand hin und sah sie ernst an. „Ich mach deine Hausaufgaben zwei Wochen.“ Sie sah immer noch unsicher zu ihm hoch, als müsste er mehr bieten, was er dann auch tat. „Und ich hol dir Filler zurück.“, setzte er noch seufzend hinzu. Sirius und Remus tauschten verwirrte Blicke aus. Lily zögerte kurz und dachte darüber nach, sobald sie noch denken konnte, doch dann nahm sie seine Hand und ließ sich hochziehen. „Abgemacht.“, stimmte sie zu und wankte beim Aufstehen. „Aber dass wir das klarstellen, keine blöd’n Anmachen.“, fügte sie noch drohend hinzu. „Hey Chris!“, rief Alice, als sie sie weiter vorne mit Noreen entdeckte. Doch sie warf ihr nur einen flüchtigen Blick zu und ignorierte sie dann. „Hey.“, sagte sie beleidigt. „Was ist denn mit der los.“ „Die ist in ihrer Zickphase.“, antwortete Nika hochnäsig. „Habt ihr beide ’n Date?“ fragte Sirius James und Lily, da er immer noch ihre Hand hielt. Die beiden sahen ihn kurz verwirrt an und rissen dann erschrocken ihre Hände zurück. Lily wischte sie sich angewidert ab, wobei er ihr nur einen genervten Blick zuwarf. „Ich bin nicht giftig.“ „Na, wer weiß?“, murmelte sie nur. „Gehen wir weiter? Es wird schon spät und ich will noch in den Honigtopf.“, sagte Roxanne und ging mit Sirius voran. „Außerdem wollten wir uns mit den anderen wieder im Scherzartikelladen treffen.“ Als sie die Tür zum Scherzartikelladen öffneten, betrat Roxanne ihn zuerst, sah sich um und rutschte dann mit dem nächsten Schritt auf kleinen Perlen nach hinten aus, wobei Sirius sie in letzter Sekunde noch auffangen wollte, jedoch stattdessen mit umflog. Jemand lachte neben ihnen laut auf und als die beiden nach oben sahen, entdeckten sie Kerima. „Du blöde Kuh!“, rief Roxanne wütend und Sirius versuchte aufzustehen um ihr dann hoch zu helfen. „Tut mir Leid, Sirius.“, lachte Kerima immer noch und Kathy stellte sich neben sie. „Die Sache war eigentlich nur für Roxy bestimmt.“ „Was?!“, rief sie empört. „Es hätte auch jemand anderen erwischen können, du dumme, hässliche -“ „Hässlich?!“, unterbrach sie sie. „Was fällt dir ein, du Wurm?! Sieh mal in den Spiegel, dann weißt du wer hässlich ist!“ Lily und Nika warfen sich einen seltsamen Blick zu und Kathy verdrehte die Augen. Ums genau zu sagen, war keine von beiden hässlich. „Wenn ich auch nur deine hässliche Fratze sehe, wird mir schon kotzübel.“, sagte Roxanne mürrisch. „Ich glaube ich sollte mehr Scherzartikel kaufen gehen und dann mal feststellen, ob man dich hässlicher machen kann, als du eh schon bist.“, entgegnete Kerima. „Weißt du was, das ist mir so scheißegal, was du findest. Mein Freund findet mich jedenfalls hübsch, nicht wahr Sirius?“, sie sah ihn schleimerisch an. „Wenn du das sagst.“, meinte er nur und er und James waren schon längst mit den Regalen beschäftigt. Roxanne warf ihm einen tötenden Blick zu. „Ach ja?“, sagte Kerima. „John hat gesagt, ich wäre das hübscheste Mädchen, dass er jemals gesehen hat.“, sagte sie angeberisch und nickte zu ihm rüber. „Nicht wahr John?“ „Wenn du das sagst.“, sagte er ebenfalls und klatschte mit Sirius ein, der nur fies grinste. Sie verdrehte genervt die Augen und ging dann zu Lily und Nika, als Leila dann hinter einem Regal auftauchte. „Wo sind eigentlich Sean und Michael hin?“, fragte James und warf ihr einen kurzen Blick zu. „Unterwegs.“, Kathy zuckte mit den Schultern. „Ich glaube sie wollten was trinken gehen.“ „Hey M.K., ich hab’s.“, sagte Leila und warf Kerima irgendetwas zu. „Danke Leila.“, sie fing es auf und wandte sich an Roxanne, die sie misstrauisch ansah. „Was ist das?“, fragte sie und behielt sie genau im Auge. „Ach, nichts Besonderes und auch nicht für dich bestimmt, falls du Schiss hast.“, lächelte sie. „Wieso sollte ich vor dir Schiss haben?“, murmelte sie und sah sich dann weiter im Laden um. „Hast ja nicht lange um unsere Beziehung getrauert.“, sagte Leila zu James, der sie nur unsicher ansah. „Was soll das jetzt heißen?“ „Na ja, kaum mach ich mit dir Schluss, zögerst du keinen Moment um dich mit dieser kleinen Streberin zu verabreden.“, sie nickte zu Lily rüber, die sich mit Nika umsah. „Ich bin nicht mit ihr verabredet.“, entgegnete er genervt. „Dann ward ihr verabredet?“ „Nein. Ich war, bin und werde nie mit ihr verabredet sein. Was soll das Leila? Du hast mit mir Schluss gemacht, nicht umgekehrt. Du hast nicht das Recht eifersüchtig zu sein.“ Sie schnaubte ungläubig. „Als ob ich jemals eifersüchtig auf dich sein würde.“ „Was beschwerst du dich dann? Dann kann es dir ja egal sein, ob ich mit ihr verabredet bin, oder nicht.“ „Ist es aber nicht, okay? Ich bin nicht eifersüchtig, aber sie ist es definitiv nicht wert, mit dir zusammen zu sein.“, fauchte sie. „Dieses kleine Schlammb -“ „Leila.“, zischte er warnend und stellte sich dann nah vor sie. „Ich schwöre dir, wenn du sie nicht in Ruhe lässt, oder mich machen lässt was ich will, wird es dir definitiv Leid tun. Ich hab nichts gegen dich, aber wenn es darum geht, dass du Evans ohne Grund ständig beleidigst, kann ich ziemlich sauer werden. Du bist schon fast wie Schniefelus.“ Sie sah ihn empört an. „Du vergleichst mich mit Snape? Was fällt dir eigentlich ein? Es ist ja wohl meine Sache, wen ich ausstehen kann und wen nicht und dieses kleine Miststück gehört definitiv zu denen, die ich nicht ausstehen kann.“ „Und definitiv ist mir das egal.“ „Na also! Dann droh mir hier nicht, sonst werde ich definitiv sauer!“ „Können wir mal mit dem >definitiv< aufhören?“, regte er sich auf. „Ich hab damit nicht angefangen!“ „Doch hast du!“ „Ach halt die Klappe und geh mir aus dem Weg!“, sie schubste ihn zur Seite und beachtete ihn nicht mehr. James verdrehte die Augen. „Weiber.“ „Hey Kerima.“, rief ein schwarzer Junge, blieb neben ihr stehen und legte den Arm um ihre schultern. „Mal ehrlich, sieht der Typ nicht besser aus, als John?“, er deutete auf einen Typen weiter hinten im Laden. „Sebastian.“, sagte Kerima genervt. „Hör auf zu versuchen, mich mit anderen Typen zu verkuppeln. Die Nummer zieht nicht, okay?“ „Oder der, der ist doch auch nicht schlecht.“, er deutete auf jemand anderen. „Hör auf! Wenn er dir so gut gefällt, dann nimm du ihn doch!“, rief sie wütend. „Ist überhaupt nicht mein Typ.“, beschwerte er sich. „Und ich sage es dir ein letztes Mal. Auch wenn dir John nicht gefällt, ich bleibe bei ihm, okay?“, sagte sie streng und ging ihm dann nah vors Gesicht. Sie grinste hinterhältig und flüsterte beinahe. „Ich liebe ihn und wer weiß, vielleicht heirate ich ihn einmal nach der Schule.“ „Hör auf mich zu ärgern.“, zischte Sebastian mit zusammengebissenen Zähnen. „Was, wenn mir dein Freund nicht passt?“, sagte sie locker. „Mir doch egal.“ „Siehst du? Dann ist es mir auch egal.“, sie drehte sich um und stand dann vor John. „John.“, sie legte die Arme um ihn und grinste ihn an. „Kannst du meinem nervigen Zwillingsbruder klarmachen, dass es ihm egal sein kann, mit wem ich zusammen bin?“ „Das ist ne Familienahngelegenheit. Colin und ich gehen jetzt jedenfalls zu Den Drei Besen. Du kannst ja später nachkommen, wenn du mit deinen Einkäufen fertig bist.“, er gab ihr einen flüchtigen Kuss und ließ sie dann stehen. „Bis später.“ „Hey! John, warte! Du kannst mich hier nicht einfach so stehen lassen!“, beschwerte sie sich. „Nicht mit dem da.“, sie deutete auf Sebastian. Er hob nur kurz die Hand zum Gruß und verschwand dann aus dem Laden. „Und so was nennt sich Freund.“, murmelte sie mürrisch. „Hey M.K., ich hab noch ein paar Sachen, womit du Roxy das Leben schwer machen kannst.“, sagte Leila. „Ich glaub, ich spinn, jetzt verschwört ihr euch schon beide gegen mich!“, rief Roxanne wütend. „Keine Sorge, Roxy, ich bin auf deiner Seite.“, sagte Kathy und legte einen Arm um ihre Schulter. „Was ist M.K.? Ich und Roxy gegen dich und Leila. Mal sehen wer hier mehr drauf hat.“ „Ich bin im Moment nicht scharf auf ein Duell. Regeln wir das, wenn wir zurück im Schloss sind.“, lehnte sie ab. „Leila glaubt, wir haben ein Date.“, sagte James und setzte sich dann neben Lily auf eine Bank. „Na und? Lass sie doch weiter denken.“, sagte sie nur kühl und beachtete ihn kaum. „Wie geht’s deinem Rausch?“, fragte er dann. „Ich hab kein’ Rausch, okay. Ich bin nur gut drauf.“, fauchte sie. „Ja klar.“ „Wer ist das überhaupt?“, fragte sie um vom Thema abzulenken und deutete auf den Sechzehnjährigen. „Sebastian, M.K.s Zwillingsbruder.“, antwortete er nur und sah sich seine Einkäufe an. „Der sieht nicht schlecht aus.“, sagte sie und grinste. „Er ist schwul.“ Sie schlug ihm gegen den Arm. „AU! Das mein ich wörtlich.“, meckerte er und rieb sich den Arm. „Frag M.K. und schlag mich nicht dauernd. – Und überhaupt seit wann stehst du auf Schwarze?“ „Du brauchst es.“, entgegnete sie kalt. „Das geht dich ’n Dreck an, auf wen ich steh.“ „Also so ähnlich wie ein Juxzauberstab?“, fragte Roxanne und hielt die kleine Kugel hoch, die sie Kerima weggenommen hatte. „Ja.“, antwortete Kerima. „Nur, dass man zweimal klatschen muss.“ „Gute Idee. Ich klatsch dich und du klatscht auf den Boden.“, sagte sie und begutachtete die Kugel. Kerima drehte sich weg und ging ein paar Schritte vor, doch dann klatschte sie zweimal in die Hände und… >PENG!< „AAH!“ Die Kugel in Roxannes Hand explodierte und sie ließ ihr ganzes Zeug fallen, während sie auf den Boden fiel. „Wer klatscht hier jetzt auf den Boden?“, fragte Kerima und drehte sich wieder zu ihr. So ziemlich alle im Raum lachten, bis auf Lily und Nika, die mehr erschrocken waren. Roxanne, deren Herz sich allmählich beruhigte und die sich die Hand hielt sah mit einem tötenden Blick zu ihr auf. „Du miese Ratte, du hast mir die Hand verbrannt!“, rief sie wütend, während Sirius zu ihr ging und ihr aufhalf. „Oh, hab ich vergessen dir zu sagen.“, sagte sie gelassen. „Das ist nicht so was Ähnliches wie ein Juxzauberstab, sondern eher, wie soll ich sagen, eine Art Bombe.“ Lily war echt erschrocken darüber, was die anderen alles anstellten. Roxanne hätte sich ernsthaft verletzten können. Was sie ihrer Meinung nach auch hatte, denn es sah so aus als würden sie die Verbrennungen wirklich sehr schmerzen. Sirius zog sie hoch und sie murmelte nur Sachen von „Zweimal Klatschen, von wegen.“ und „Ich könnte sie anzeigen.“. Kerima und Leila lachten nur und klatschten miteinander ein. Kathy holte ein Tuch aus ihrer Tasche und verband damit Roxannes Hand. „Wenn du das noch einmal machst kracht’s!“ „RUNTER!“ BOOOM! Das Gebäude gegenüber explodierte und die Scheiben vom Laden zersprangen. James hatte Lily gepackt und von den Fenstern weg, auf den Boden gezogen, während laute Schreie zu hören waren. Sämtliche Gegenstände zerbrachen klirrend und flogen durch die Luft und eine dicke Staubwolke machte sich auf der ganzen Straße breit. Die Leute draußen rannten davon und einige im Laden nahmen ihre Hände wieder von den Köpfen und sahen vom Boden auf. Lily nahm ebenfalls wieder die Hände runter, als die Explosion vorbei war und drehte sich auf der Seite um, wobei sie winzige Klassplitter von sich räumte. „Alles okay?“, fragte James neben ihr und sah ebenfalls nach draußen. „Ja, geht schon,… nichts passiert.“, murmelte sie geschockt. Trotzdem hatte sie sich verletzt. Die Glassplitter hatten sie an der Haut aufgeritzt und sie blutete im Gesicht. „Was war das denn?“, fragte Roxanne entsetzt und richtete sich auf, während im Laden Panik ausbrach. Von draußen war wieder ein große Explosion zu hören und Schreie, die jedoch weiter entfernt gewesen war. „Alles klar bei euch?“, fragte Sirius und sah in die Runde. Zustimmendes Gemurmel ging rum und James half Lily auf. „Wir sollten hier verschwinden!“ „Gute Idee.“, stimmte Remus zu und Roxanne half Nika einige Holzkisten wegzuräumen, die auf sie drauf geflogen waren. „Hast du dir was getan?“, fragte sie besorgt. „Ich weiß nicht.“, sagte Nika und stand auf. „Ich glaub ich hab mir die Hand verstaucht.“ Sie zuckten zurück, als es plötzlich wieder vor ihnen explodierte und noch mehr Sachen zersprangen und Lily war sich sicher, dass jetzt auch der Rest der Glasscheiben aus dem Rahmen geflogen ist. Sie konnte gar nicht glauben, dass James sie schützend in den Arm genommen hatte, damit ihr nicht noch mehr passierte. „Na los, raus hier! Bevor hier noch mehr in die Luft geht!“, rief ein Mann und sie eilten aus dem komplett ramponierten Laden. Draußen sahen sie völlig geschockte, aber auch hektisch kreischende Zauberer und Hexen, die sich fast alle umrannten. Sie flohen alle aus ihren Häusern und Läden, von denen einige in die Luft gingen, oder in Brand gesteckt wurden. „Potter, lass los!“, rief Lily genervt, da er sie am Arm mitzerrte, doch dann stolperte sie und fiel auf den Boden, während die anderen weiterliefen und sich aus den Augen verloren. „Verdammt, Evans, wieso musstest du dich ausgerechnet heute besaufen?!“, James blieb stehen und wollte ihr aufhelfen, doch dann entdeckte er sie. Fünf Gestalten mit schwarzen Umhängen und die Zauberstäbe auf die Häuser gerichtet. Ihre Kapuzen waren weit über ihre maskierten Gesichter gezogen. – Todesser. James musste flüchtig an den Vampir denken, es war immerhin dunkel, doch dann fiel ihm ein, dass die ihn ja längst nach Askaban gebracht hatte. James zog Lily hoch und holte seinen Zauberstab heraus, während er sich mit ihr durch die Menge drängte, die immer mehr anschwoll. Von den anderen war keine Spur zu sehen. Das Geschrei wurde lauter, umso mehr Dinge explodierten und Flüche durch die Gegend rasten. Doch dann tauchte Sirius wieder auf. „James! Diese Idioten haben den Weg zum Schloss blockiert! Die einzige Chance, die wir haben ist die Heulende Hütte! Die anderen sind gerade auf dem Weg dahin!“ „Was ist mit den anderen?“, fragte er und sah sich um. Sirius tat es ihm nach und entdeckte dann wieder die Todesser, die direkt auf sie zukamen. „Die meisten von unseren Freunden sind in der Nähe! Die anderen Schüler sind bereits weiter hinten bei den Ministeriumsleuten! Sie sind eben eingetroffen! Die bringen das schon hin! Auf jeden Fall sollten wir von hier verschwinden, wir können nichts ausrichten, James!“ James war Lily einen kurzen Blick zu und dann rannten sie los. Doch es erwies sich gleich nach den ersten Sekunden als schwierig durch die hektisch herumlaufenden Menschenmassen zu laufen. Kinder weinten, angsterfüllte Rufe und panische Schreie dröhnten durch die kalte Nachtluft und hörten sich zusammen mit den Flüchen, die die Todesser ausriefen an wie eine fremde Sprache. Über ihnen zersprang klirrend eine Laterne und sie sprangen zur Seite um nicht von den flammenden Glasscherben getroffen zu werden. Dann erkannte er hinter ihnen die Ministeriumsleute. Einige von ihnen lenkten die Leute in eine Richtung um sie in Sicherheit zu bringen, andere kämpften gegen die Todesser und versuchten ihre Angriffe abzuwehren, damit nich noch mehr verletzt wurden. „Wir müssen irgendwas machen!“, rief Nika, als sie zwei kleine Kinder entdeckte. „Und was sollen wir deiner Meinung nach machen?“, rief Peter zurück. „Kämpfen?! Gegen Todesser?! Nein danke!“ „Du bist so was von feige, Pettigrew!“, schrie sie ihn an, doch Alice beschwichtigte sie wieder. „Keine Zeit zu streiten, wir müssen -“ Ein Schrei von Roxanne ließ sie zusammenzucken. Sie bückte sich und hielt sich die Hände schützend über dem Kopf, als eine weitere Laterne über ihrem Kopf in Stücke riss. Als der Übeltäter einen weiteren Fluch in ihre Richtung zielte, drängte Kerima sich durch die Menge und warf ihm eine ihrer explodierenden Kugeln gegen den Kopf, dessen Umhang daraufhin selbst Feuer fing. „M.K.!“, rief John erschrocken, während der Todesser verzweifelt versuchte das Feuer an seinem Umhang zu löschen. Nika half der verletzten Roxanne hoch und zog sie zur Seite. Ein anderer jedoch hatte alles mitbekommen und so wurde er auf die Hogwartsschüler mitten im Getümmel aufmerksam und sah sie grimmig an. „Oh shit.“, fluchte Kerima. „Ich schätze Scherzartikel reichen da nicht mehr!“, rief Remus. „Zauberstäbe raus!“ Kerima ließ einige ihrer Sachen fallen und zog ihren Zauberstab, genau wie die anderen. Der Todesser hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf die kleine Gruppe, doch bevor irgendjemand einen Zauber aussprechen konnte, schrie James: „Expelliarmus!“ und ihm wurde der Stab aus der Hand gerissen. Sekunden darauf stürzten sich die Auroren auf die Todesser und machten sie unschädlich. Nika stürzte sofort auf Lily zu und schlang die Arme um sie. „Lily, ich dachte dir wäre etwas passiert!“ „Verdammt, Schluss damit!“, rief Sirius und nahm Roxanne Huckepack, da sie ihren Fuß schlimm verletzt hatte. „Wir haben keine Zeit, wir müssen zur Heulenden Hütte!“ Sie drängten sich voran, wobei Remus an Chris vorbeilief und sie mitzerrte. „Remus?!“, sie erschrak. „Na los, komm schon! Wir wissen einen Weg zum Schloss!“ „Aber nicht die Heulende Hütte, oder? Remus, du weißt, dass ich da nicht hin will!“ Doch er hörte nicht auf sie, sondern packte sie nur an der Hand. „Komm schon!“ Sie verließen schließlich das Dorf und das Rieseninferno und der Lärm nahm immer weiter ab. Als ein Lichtblitz an ihnen vorbeischoss, wussten sie allerdings, dass sie entdeckt und verfolgt wurden, also bogen sie in den Wald rein, wo sie besser fliehen konnten. „Sind sie noch hinter uns?!“, rief Nika und drehte sich um, doch Chris drängte sie weiter. „Keine Ahnung, ist doch egal, lauf!“ James zuckte zusammen, als er einen grünen Lichtblitz am Himmel bemerkte und sah unterm Laufen auf. Er musste allerdings schnell feststellen, dass es ein Fehler war, als er über eine Baumwurzel stolperte und auf den Boden fiel. „James, verdammt, wie blöd kann ein Mensch sein?!“, rief Remus hysterisch, doch er richtete sich wieder schnell auf, während er das Dunkle Mal am Himmel entdeckte. Der Grund für den grünen Lichtblitz und das Zeichen dafür, dass es längst ein Opfer, oder mehrere geben hat. Es war ein Totenkopf aus dessen Mund eine Schlange ragte. Fremde Stimmen von weiter hinten, verrieten ihnen, dass sie die drei Todesser immer noch verfolgten und sie rannten umso schneller Richtung Heulende Hütte. Nach einer Weile, glaubten sie, sie abgehängt oder zumindest einen Großen Vorsprung zu haben. Dann war sie in Sicht, das schäbige Holzgebäude und sie rannten aus dem Wald, über die Wiese und über den Zaun um zur Hütte zu gelangen. „Da rein?!“, schrie Lily ängstlich und blieb stehen. „Da rein.“, bestätigte Remus und zog sie an der Hand weiter. „Und mach jetzt ja keine Zicken. Sie sind immer noch hinter uns.“ James hielt an, drehte sich um und sah gen Himmel, wo man das Dunkle Mal jetzt noch deutlicher sah. Und dann erkannte er ihn. - Stricrude. Er flog über die Baumspitzen hinweg und wollte anscheinend gerade los fliegen um den Auroren Bescheid zu sagen. James erkannte ihn wegen des Lichts, das von den Flammen kam und das seine graubraunen Federn beleuchtete. Ein grüner Lichtblitz schoss knapp an ihm vorbei und James erschrak. Sie hatten ihn erkannt. Wieso sonst sollten sie einen Falken abschießen wollen? „James!“, rief Sirius von hinten, während die anderen bereits in der Heulenden Hütte waren. „James, jetzt komm schon, bevor sie uns erwischen!“ Er zögerte trotzdem und hatte seinen Blick immer noch auf den Vogel geheftet, der jetzt versuchte in den Wald zu fliegen um in Deckung zu gehen. Doch dann geschah es. Der nächste grüne Lichtblitz traf ihn. „Nein!“, rief James panisch und Stricrude stürzte vom Himmel in die Bäume hinein. „James, komm!“, Sirius packte ihn und zerrte ihn mit in die Hütte, ohne, dass James auch nur einmal nach vorne sehen konnte. Er musste ihm helfen. Er musste zu ihm. Nachsehen ob ihm etwas passiert war. Vielleicht hatte er ihn gar nicht richtig getroffen. Aber er konnte nicht. Sirius hatte ihn bereits durch die kaputte Holztür geschubst, als die Todesser ankamen, und ließ ihn nicht mehr zurück. James und Sirius rannten durch den Gang, an den Zimmertüren vorbei und die Wendeltreppen hinunter bis zur Falltür, die in den Tunnel führte. Sie öffneten die Falltür und prangen in die Dunkelheit. Sirius schloss sie wieder und James ließ seinen Zauberstab aufleuchten. „Lumos!“ Sirius tat es ihm nach und sie blieben stehen um zu verschnaufen. „Okay. Wir sind außer Gefahr.“, keuchte Sirius und sein Herzschlag beruhigte sich allmählich. „Die würden es nie wagen, wegen uns die Hütte zu betreten. Die anderen sind schon vorgegangen. Wir sollten zum Schloss zurück.“ „Wie kannst du jetzt nur so ruhig sein?“, fragte James wütend, während Sirius voranging. „Da draußen sind immer noch ein paar unserer Freunde und Stricrude hat es gerade erwischt.“ „Ich hab dir schon einmal gesagt, wir können nichts machen, Krone.“, antwortete er ebenfalls gereizt und richtete den Zauberstab nach vorne, als könnte er die anderen sehen. Doch es war so dunkel und ruhig, dass James das bezweifelte. „Und was Stricrude angeht, weißt du überhaupt nicht, ob er getroffen wurde, oder nicht.“ „Du hast es selbst gesehen, Sirius! Tu nicht so als wäre dir das egal! Du weißt genau, dass -“ „Es ist mir nicht egal, okay?!“, schrie er ihn an und blieb stehen. „Ich bin nicht ruhig! Ich könnte mich genauso aufregen wie du, aber ich tu es nicht, verdammt! Und jetzt lass uns gehen. Wir besprechen das sobald wir in Hogwarts sind.“ James sah ihm kurz hinterher, seufzte genervt und folgte ihm dann. Als sie am Ende des Tunnels ankamen, sahen sie noch Remus und Chris, die den anderen gerade halfen, die Öffnung vor die Peitschende Weide hochzuklettern. „Zieh sie mal hoch, Nika!“, rief Chris zu ihr hoch, als Lily gerade versuchte hochzuklettern. „Das versuch ich doch! Lily jetzt stell dich nicht so an und klettere!“ „Das sagst du so einfach.“, entgegnete sie. Nachdem alle oben waren und vor der Peitschenden Weide standen, die Peter noch zum stillschweigen gebracht hatte, wagte kaum jemand etwas zu sagen. James sah sich um. Sie waren gerade einmal zu zehnt. Er selbst, Sirius, Remus und Peter, Lily zusammen mit Nika und Chris und Kerima, Kathy und Roxanne. Alice und Noreen hatten sie aus den Augen verloren und die anderen hatten, so hoffte er, die anderen Geheimtunnel benutzt um zu entkommen oder wurden von den Auroren in Sicherheit gebracht. „Alles okay, Roxy?“, fragte Sirius besorgt und kniete neben ihr, als sie im Gras saß. Sie blutete am Kopf und hatte gefährliche Schnitte an Armen und Beinen. Am schlimmsten sah jedoch ihr Bein aus, das vom Knöchel fast bis zum Knie blau und angeschwollen war. „Es geht schon.“, brachte sie quälend hervor. „Keine Panik, ich hab da ein paar Sachen noch dabei.“, sagte Kerima locker und wühlte in ihrer Tasche herum. „Vergiss es, du vergiftest mich. Was immer es auch ist.“, lehnte Roxanne ab. „Hey, hab mal etwas mehr Vertrauen zu deiner Freundin. Ich will dir nur helfen.“, entgegnete sie. „Du bist nicht meine Freundin und auf die Hilfe kann ich verzichten. Du hast so viele Kugeln dabei, dass du doch gar nicht mehr weißt, was welche ist. Hernach gibst du mir noch deine Minibomben in den Mund.“ „Ich experimentiere eben gerne herum.“ „Mir ist so schwindlig.“, murmelte Lily und hielt sich die Hand an den Kopf. „Kein Wunder nach dem Rausch.“, sagte James nur, doch dann wankte sie und kippte vor Remus um, sodass er sie auffangen musste. „Na super.“, murmelte er zu sich selbst. „Wieder eine mehr, die wir zum Schloss tragen müssen.“, sagte Remus und hob Lily hoch. „Na los gehen wir.“ „Hey, du hast da gerade mein Mädchen in den Armen.“, beschwerte sich James. „Willst du sie tragen? Ich hab nichts dagegen.“ „Nein, nein, mach nur.“, erwiderte er locker und sie machten sich auf dem Weg zum Schloss. In der Eingangshalle angekommen, trafen sie schon andere Schüler. Anscheinend war es einigen gelungen bereits zu entkommen. Sie blieben am Brunnen stehen und Sirius setzte Roxanne ab, während Remus Lily ebenfalls auf den Brunnenrand legte. „Woher kanntet ihr den Tunnel?“, fragte Nika dann, während Kerima John umarmte und mit ihm und Leila zu einigen Slytherins hinüber ging, wo auch Jane und Bellatrix standen. „Sag kein Wort darüber, ja?“, sagte Sirius, während James sich nervös umsah, als könnte Stricrude jeden Moment auftauchen. Allerdings entdeckte er nur zwei fremde Männer, die sicherlich Auroren waren und Professor Kesselbrand. „Ich habe gerade miterlebt wie ein Haufen Todesser ganz Hogsmead dem Erdboden gleichgemacht hat und bin durch die Heulende Hütte gelaufen. Das einzige was ich jetzt wissen will, ist, woher ihr den Tunnel kennt.“ „Na woher wohl? Wir sind ja bekannt dafür -“ „HEY!“ PLATSCH! „Ups, sorry Blake.“, sagte Michael entschuldigend, als Sean ihn geschubst hatte und er Nika in den Brunnen gestoßen hatte. Sie strich sich aufgebracht die Haare nach hinten und sah ihn wütend an. „Was fällt euch ein, ihr Idioten?“ „Siehst du, das hast du jetzt davon.“, sagte Michael typisch zu Sean, der ihn nur gleichgültig ansah. „Mike! Sean!“, rief Kathy überglücklich und umarmte beide. „Ich freu mich so, dass es euch gut geht.“ „Ja? Ich freu mich auch.“, sagte Michael und ließ immer noch die Arme um sie. „Wenn dir was passiert wäre, könnten wir ja nicht mehr zusammen ausgehen.“ Sean verdrehte hinter ihm genervt die Augen. „Oh, ist schon okay. Kümmert euch nicht um mich.“, sagte Nika und rappelte sich patschnass auf. „Ich bin ja nur komplett nass und bekomme vielleicht bei so einer kalten Nacht eine Erkältung, aber sonst nicht der Rede wert.“ Kerima kam wieder zum ihnen herüber und bot Nika die Hand an, um sie herauszuziehen. „Wehe, du machst mich auch noch nass.“, sagte sie und Nika warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich hab da übrigens so Kugeln von Leila gekriegt die gegen Erkältung vorbeugen.“ „Nein danke.“, sagte sie. „Ich brüte sie lieber aus, als dass ich fremdes Zug vom Scherzartikelladen annehme.“ „Jetzt komm schon.“, schmollte Kerima. „Da kauf ich das Zeug und dann will es keiner ausprobieren.“ „Probier es doch selber aus.“ „Hab ich doch schon. Bei mir hat’s gewirkt. Ehrlich.“, sagte sie. „Du kannst mir vertrauen. Hat beim Nervenzusammenbruch auch geholfen, als ich dabei war meine ZAGs zu machen.“ „Im Ernst?“, jetzt wurde Nika neugierig. „Auch bei den UTZen?“ „Nika, ich bin erst in der sechsten, falls dir das entfallen ist.“, entgegnete sie. „Ich mache meine UTZe erst nächstes Jahr.“ „Ach ja, ich vergaß. Und das Zeug hilft echt gegen Nervenzusammenbrüche?“ „Logisch und gegen Erkältungen. Zumindest kleinen mit Schnupfen und so.“ Nika warf Chris eine Grimasse zu, die sie nur mürrisch entgegnete. „Also?“, fragte Kerima und hielt ihr die Kugel hin. „Nein, ich nehm nichts gegen ne Erkältung.“, widersprach Nika trotzdem noch. „Bitte.“ „Nein.“ „Bitte.“ „Nein.“ „Bitte, ich muss die loswerden. Ich hab zu viele davon.“, bettelte sie. „Ist nur ein Kaugummi.“ „Okay. Von mir aus.“, stöhnte sie und nahm sie. „Wenn’s dich glücklicher macht.“ „Schmeckt doch gut?“, sagte sie und kaute eine andere. „Sind das jetzt Kaugummis, oder Minibomben?“, fragte Peter verwirrt. „Willst du auch eine? Hilf gegen Nervosität. Das können jetzt alle gebrauchen.“, sagte Kerima locker. „Wie könnt ihr nur in so einer Situation an Prüfungen und Kaugummis denken?“, fragte Alice bestürzt und kam auf sie zu. Chris umarmte sie sofort erleichtert darüber, dass es ihr gut ging. „Sind euch die anderen im Dorf etwa egal?“ „Nein.“, sagte Nika empört. „Natürlich machen wir uns Sorgen, aber…“ „… aber wir finden es besser, die Sache vorerst lockerer zu sehen, bevor die schlechten Nachrichten kommen. Wir können hier eh nur warten.“, beendete Kerima. „Genau. Roxy wäre auch unserer Meinung, wenn sie nicht so schwer verletzt wäre, hab ich Recht Roxy?“, fragte Nika sie. Roxanne lächelte nur leicht zustimmend, während sie mit einem nassen Tuch ihre Wunden ein bisschen sauber machte und ihr Bein kühlte. „Sollten wir Roxanne nicht langsam in den Krankenflügel bringen?“, fragte Chris besorgt, als sie sie und Sirius beobachtete, wie er Roxanne einen Splitter an der Stirn herausholte. „Professor Kesselbrand hat gesagt, wir sollen hier warten.“, antwortete Kerima. „Die Hauslehrer und Dumbledore sind noch nicht wieder zurück und was mit Madam Pomfrey ist, weiß ich auch nicht. Ich glaube sie ist ebenfalls kurz nach Hogsmead appariert.“ „Wieso denn das?“, beschwerte sich Sirius. „Das Dorf können doch die Heiler übernehmen, hier sind auch Verletzte.“ „Ja schon klar, ich weiß es doch auch nicht…“ „M.K.?“, sagte Nika. „Ja?“, sie drehte sich zu ihr. „Stand auf der Packung irgendetwas von Nebenwirkungen? Ich hab gewaltiges Kopfweh.“ „Was?“, sie sah sie irritiert an und wühlte dann in ihrer Tasche rum. „Wie kommen wir überhaupt nach Hogwarts?“, fragte sie dann erschrocken und stand auf. „Wir waren doch eben noch im Dorf? Was ist passiert. Wo sind die Todesser?“ „Nika?“, fragte Remus unsicher. „Geht’s dir gut?“ „Was ist passiert?“, fragte sie ihn nochmals. „Hoppla.“, sagte Kerima nebenbei und sah auf die bunte Schachtel. „Das waren nicht die für Erkältungen, sondern für die kurzfristige Amnesie.“ „Wie bitte?“, fragte Alice verwirrt. „Sie hat alles vergessen, was in den letzten zehn Minuten passiert ist.“, erklärte sie knapp und ziemlich nebensächlich. „Also nicht so schlimm. Wir können ihr ja alles erzählen.“ „Was?!“, knurrte Nika wütend. „Du hast mir zehn Minuten meines Gedächtnisses ausgelöscht? Und wer sagt mir jetzt wie wir es geschafft haben, da raus zu kommen?“ „Wir sind durch einen Geheimtunnel abgehauen.“, sagte Sirius nur. „Welcher es ist, ist unwichtig, wir sind in Sicherheit.“ „Ich will aber wissen welcher! Wie? Was? Wann? Welcher Geheimtunnel? Es gibt einen Geheimtunnel nach Hogsmead?“, fragte sie aufgebracht und hielt sich ihren schmerzenden Kopf. „Sag ihnen kein Wort.“, flüsterte Remus Chris ins Ohr. „Lily wird sich auch kaum daran erinnern. Es ist besser, wenn die beiden nichts von der Heulenden Hütte wissen.“ „Hey, was gibt’s da zu flüstern?“, sagte sie wütend. „Privatgespräche.“, antwortete Chris nur, die ihm damit zugestimmt hatte und Remus es den anderen ebenfalls sagte. „Ja, ihr Turteltauben wieder. Kannst ihn ja gleich vor unseren Augen abknutschen, dann sag ich deinem angeblichen Freund, du gehst fremd.“ Chris wollte wütend auf Nika losgehen, doch Remus hielt sie zurück. „Das können wir jetzt echt nicht gebrauchen.“ Am liebsten würde James jetzt auch die letzten zehn Minuten vergessen und in Ruhe darauf warten, dass Stricrude mit den anderen Lehrern auftaucht. Stattdessen war er umso nervöser, ob ihm was passiert war. Wie konnten die anderen jetzt nur schon wieder Blödsinn machen, während das alles passiert war? „Ihr solltet euren Streit endlich mal begraben.“, meinte Alice. „Was wäre, wenn einem von euch etwas passiert wäre? Derjenige, der davongekommen wäre, hätte sich wahnsinnige Vorwürfe gemacht.“ „Glaubst du, ich hätte sie vermisst.“, sagte Nika mit verschränkten Armen und Chris sah sie stocksauer an. „Nika!“, sagte sie fassungslos. „Das ist doch echt voll daneben.“, sagte jetzt James und ging wieder zu ihnen. „Man sollte nie zerstritten auseinander gehen.“ „Oh ja, der Profi spricht.“, sagte sie nur. „Aber nur zu eurer Information, die Sache zwischen mir und Chris geht euch nen Scheißdreck an, also haltet euch da raus.“ „Wie kann man nur so eingebildet sein?“, sagte Chris abschätzend. „Oh bitte, halt die Klappe.“, stöhnte Nika nur und ging ihr aus dem Weg. „Was ist überhaupt mit Lily passiert?“ „Die war so betrunken, dass sie umgekippt ist und jetzt schläft.“, erklärte James, als plötzlich Professor McGonagall auftauchte und alle aufsahen und wirre Stimmen plötzlich losbrachen. „Seit alle einmal still!“, rief sie und brachte die Schüler damit zum schweigen. „Ihr geht jetzt alle in eure Gemeinschaftsräume! Die stark Verletzten werden bitte in den Krankenflügel gebracht! Aber nur die stark verletzten. Wer Kratzer, oder sonstige kleinere Wunden hat, geht in den Gemeinschaftsraum und wird später versorgt! Also los!“ Sie standen auf und folgten ihr ins Schloss, während Sirius Roxy wieder Huckepack nahm und sich an die anderen wandte. „Ich bring Roxy in den Krankenflügel. Wir sehen uns später.“ „Geht klar.“, stimmte James zu, während Remus Lily jetzt ebenfalls Huckepack nahm und er aufpasste, dass sie nicht runterrutschte. Kerima ging wieder zu Leila und den anderen um in den Slytheringemeinschaftsraum zu gehen und John ging mit Colin Druck zu den Ravenclaws. Kathy hatte Nika geholfen, Lily in ihren Schlafsaal zu tragen und sie ins Bett zu legen, wo sie in Ruhe ihren Rausch ausschlafen konnte. Danach war Stille und sie saßen schweigend auf ihren Betten und warteten. Es war erst halb neun. Vermutlich wäre sie gerade einmal vor einer Stunde aus Hogsmead zurückgekehrt, wenn der Angriff nicht gewesen wäre. Nika und Chris warfen sich immer abwechselnd unruhige Blick zu, fiel Kathy auf, doch sie sagten kein Wort. Eine Stunde später, kam die erste Eule an ihrem Fenster an, mit einem Brief von Nikas Eltern, die davon erfahren und sich Sorgen gemacht hatten. Um sich die nächste Zeit zu beschäftigen hatte sie sich entschieden gleich zurück zu schreiben, dass es ihr gut ginge und alle heil wären. Chris hatte sich entschieden zu lesen, obwohl sie sich kaum auf ihr Buch konzentrieren konnte und Kathy ging nach einer Weile zu Danielle, Jeanette, Noreen und Melanie ins Zimmer, da sie über den Angriff reden wollte und ihr die Stille allmählich zu viel wurde. Nachdem Nika weiterhin so stur blieb und sowohl Chris als auch Kathy nicht leiden konnte und Lily schlief, wollte sie am liebsten selbst schlafen. Sie wollte sich nicht noch die Nachrichten von McGonagall anhören, die wahrscheinlich nicht einmal gut waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)