Of what we really are von alu (The worst part of you is me II) ================================================================================ Kapitel 8: Out to get you ------------------------- 8. Kapitel - Out to get you Auf einmal waren sie da, umzingelten ihn. Eine Horde von Dotterköpfen blockierte den Ausgang der Gasse und hatten ihre Waffen auf Fiesoduck gerichtet. Dieser stieß angesichts der ausweglosen Situation einen unflätigen Fluch aus und griff unter sein Cape. „Waffe stecken lassen“, befahl Eisenbeiß in einem kalten, ganz und gar nicht mehr umgänglichen Ton, während er selbst seine Pistole hervorzog und auf Fiesoducks Rücken richtete. Dieser verharrte in seiner Bewegung. „Eisenbeiß“, sprach er langsam, jedoch ohne sich umzudrehen. „Ja?“, antwortete dieser fragend und hielt seine Schusswaffe weiter auf ihn gerichtet. „Wann habe ich das letzte Mal eine Bitte erfüllt?“, fragte Fiesoduck leise und umschloss seine Knarre unter seinem Umhang. „Ähm…“, brummte Eisenbeiß anscheinend ernsthaft darüber nachsinnend. Fiesoduck wandte sich leicht zu ihm um und lächelte Zähne zeigend. „Noch nie“, beantwortete er seine Frage selbst, drehte sich blitzartig zu dem von den Dotterköpfen versperrten Gasseneingang herum und zog seine Waffen hervor. Jäh eröffnete er das Feuer. Die überrumpelten Dotterköpfe sprangen auseinander, den Gassenausgang ein wenig freigebend. Fiesoduck rannte los, schoss sich weiter den Durchgang frei und wich dabei den Kugeln der Dotterköpfe aus, die nun ebenfalls das Feuer auf ihn eröffnet hatten. Fiesoduck hatte sich fast zum Ausgang der Gasse durchgekämpft, als ein Geschoss sich in seine Schulter bohrte und ihn grob zu Boden riss. Eisenbeiß hatte ihn von hinten getroffen. Sofort hatten die Dotterköpfe ihn wieder umzingelt und traten den am Boden liegenden Fiesoduck, rissen ihn schließlich in die Höhe und hielten ihn fest. Eisenbeiß stolzierte seine Schwanzfedern schwingend die Gasse entlang zu den von seinen Gefolgsmannen festgehaltenem Fiesoduck und baute sich vor diesem auf. „Außerordentlich bedauerlich, mir auf diese Art deine Zustimmung sichern zu müssen“, sagte er kopfschüttelnd und drückte mit seiner Hand Fiesoducks Schnabel in die Höhe. Eisenbeiß’ schwarze Augen musterten den ihn mit trotzigem Blick begegnenden Fiesoduck angespannt. „F.O.W.L scheint sich auf ungewöhnliche Überzeugungstaktiken spezialisiert zu haben.“ „In deiner Situation würde ich es für ratsam erachten, deinen Schnabel nicht derartig weit aufzureißen“, entgegnete Eisenbeiß eisig und packte zur Unterstreichung seiner Warnung Fiesoducks Schnabel fester. „Wir werden uns jetzt ernsthaft unterhalten müssen.“ „Das bezweifle ich, Gockelchen“, knurrte Fiesoduck gefährlich und trat aus. Eisenbeiß’ Bein treffend zuckte dieser ärgerlich zusammen und ließ Fiesoducks Schnabel los. Nun weiter nach den Dotterköpfen austretend, kämpfte er sich frei und schlug zwei von ihnen gegeneinander, sodass diese bewusstlos auf den Boden sanken. Eisenbeiß hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und packte Fiesoduck am Kragen. „Das wirst du bitterlich bereuen, du…“, begann er, bevor Fiesoducks Faust ihn ins Gesicht traf. Doch statt wie von diesem Schlag geplant zurückzuweichen, biss Eisenbeiß zu. Fiesoduck stieß einen markenerschütternden Schrei aus, als Eisenbeiß’ scharfer Stahlschnabel sich in sein Handgelenk schnitt. Ein weiteres Mal gellend aufschreiend hörte er seine Knochen brechen. Erst als er Eisenbeiß weiter trat und letztlich in günstigem Winkel sein Schienbein traf, riss dieser seinen Schnabel auf und stöhnte, dabei ihn freigebend. Fiesoduck zog den blutigen Klumpen, der einst seine Hand gewesen war, aus Eisenbeiß’ blutverschmierten Schnabel hervor, trat ein weiteres Mal nach ihm und rannte los; rannte, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war. Eddie Erpel ließ vor Schreck seine violette Lieblingstasse fallen, als ein schmerzhafter Krampf seine Hand durchzuckte und schließlich kriechend dumpf verklang. Die Augenbrauen hochziehend blickte er auf die am Boden liegenden Scherben, deren Glasur sein besorgtes Gesicht spiegelte. Er ahnte Übles. Das Kehrblech aus der Abstellkammer holend trabte er in den Flur. Er hätte Fiesoduck nicht alleine ziehen lassen sollen. Die Entführung der sich nun „Verderblichen Vier“ nennenden Bösewichte hätte ihn schon früher überzeugen sollen. Fiesoduck musste etwas zugestoßen sein; seine Hand schmerzte sicherlich nicht jäh aus heiterem Himmel. Doch bevor Eddie seinen bedenklichen Gedanken weiter nachsinnen konnte, ertönte schrill der Verbrechermeldealarm aus dem Wohnzimmer. Das Kehrblech ebenso wie die Tasse vorhin fallen lassend, zwängte er sich in die Kammer und streifte gewandt sein Kostüm über bevor er ins Wohnzimmer eilte, den als Plastikbanane in einer auf dem Tisch stehenden Obstschale getarnten Schalter betätigte und somit einen großen Bildschirm aus der Wand fahren ließ. Julius Ganter erschien auf der Bildröhre. „Darkwing Duck, ich bin erfreut, sie anzutreffen“, begrüßte er ihn. „Sie haben immerhin nach mir gerufen“, antwortete Darkwing galant und lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Welche Neuigkeiten hat S.H.U.S.H für mich?“ Julius Ganter berichtete ihm ohne große Umschweife, dass seine Agenten endlich herausgefunden hatten, wofür F.O.W.L sämtliche gestohlenen Materialen benötigte. Ganters Ausführungen folgend nahm Darkwings Gefieder einen selbst für ihn unnatürlich weißen Farbton an. F.O.W.L wollte das Projekt Torro Bulba wieder aufleben lassen. Darkwings Federn richteten sich unfreiwillig auf, als er den zur Maschine verwandelten Torro Bulba mit seinem wilden Blick an jenem steinigen Abgrund vor seinem innern Auge wieder auf sich zukommen sah. Und F.O.W.L wollte Fiesoduck ebenfalls zu einem solchen Monstrum machen. „…eine sehr kritische Entwicklung“, beendete Ganter seine Darstellung und ließ Darkwing in einem bedrückende Schweigen zurück. „Darkwing, was ist mit ihnen los?“, fragte er schließlich und sah Darkwing durch seine Brillengläser besorgt an. Einen Moment verharrte er. „Fiesoduck ist verschwunden“, beendete Darkwing schließlich das Schweigen und blickte Ganter ahnend an. Dieser begegnete seinem Blick mit großer Besorgnis. „Finden sie ihn, Darkwing“, sagte er fieberhaft, „und finden sie ihn schnell! Immerhin kennt er ihre wahre Identität und ich würde nicht wetten, dass er diese lange vor F.O.W.L verbergen kann.“ Fiesoduck taumelte durch die Allee, die Straße mit seinem dunklen Blut benetzend. Er hatte Eisenbeiß und die Dotterköpfe vorerst angehängt, war sich jedoch nicht sicher, wie weit er sie wirklich hinter sich gelassen hatte. Er blinzelte, die Schmerzen wurden langsam unerträglich. Er war froh, als seine Augen die „Knack & Back“ Bäckerei erblickten, denn nun wusste er, dass es bis zur Theodor-Erpelmann Brücke nicht mehr weit sein konnte. Sein Cape weiter fester um seine blutende Hand wickelnd schleppte er sich den Weg entlang. Darkwing hatte sich inzwischen auf seinen Rattenfänger geschwungen und düste die Straße entlang. Er wusste nicht wo Fiesoduck war, also fuhr er auf gut Glück durch die Stadt und hoffte, ihn irgendwo zu erspähen. Er hatte gerade die Kreuzung passiert, als die Hölle ausbrach. Erst zitterte die Erde nur ein wenig, bis sie schließlich stark erbebte und die angrenzenden Häuser zum Schwanken brachte. Darkwing bremste hart und schlitterte über die Straße, geradewegs auf einen Laternenpfahl zu. Er sprang von seinem Motorrad, ehe es gegen diesen krachte und rollte sich mit seiner Schulter ab. Über die Straße kullernd landete er auf dem Bürgersteig und betrachtete verstört den demolierten Rattenfänger, als hinter ihm der Putz des Gebäudes in kleinen Bröckchen auf ihn herab rieselte. Er sprang auf und erstarrte vor Schreck, als die Erde ein weiteres Mal erbebte, die Straße vor ihm aufriss und sämtliche parkende Autos verschlang. Ohne weiter zu zögern wandte Darkwing sich um und rannte los. Auch Fiesoduck hastete so schnell er konnte durch die Gassen. Er wusste nicht was plötzlich geschehen war, doch wusste er gewiss, dass es nicht ratsam war, lange hier draußen zu verweilen. Er zuckte zusammen als in der Straße, die er gerade noch durchquert hatte, ein Haus mit einem ohrenbetäubenden Krachen in sich zusammenstürzte. Das Letzte was er sah war eine riesige, aufwirbelnde Staubwolke. Er hustete laut und blickte mit tränenden Augen zum Nachthimmel, der einen gedrückten, roten Farbton angenommen hatte. Jetzt hatte er fast die Theodor-Erpelmann Brücke erreicht, auch wenn er es nicht für das Gescheiteste hielt, sich bei einem solchen Erdbeben in einem Brückenpfeiler zu verkriechen. Doch er hoffte inständig, dass Darkwing dort wäre. Ungestüm eilte er die Auffahrt der Brücke hinauf und ließ die zitternde Stadt hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)