Passing Through von MajinMina (Auf der Durchreise) ================================================================================ Kapitel 2: VI. Schnee im April oder: der Name eines Kindes ---------------------------------------------------------- A/N: Zu den Kanji von Kenshins Name(n): „Ken“ bedeutet Schwert, „Shin“ unter anderem „Glauben, Herz“ und „Ta“ bedeutet "Sonne". Passing through – Auf der Durchreise IV. Schnee im Apri oder... Viele Wanderer waren auf den Strassen, unter ihren Füßen knirschte beständig der Kies, dem Rauschen des Meeres ähnlich, wenn auch weniger entspannend. Zu den breit ausholenden, schreitenden Schritten stattlicher Männer mischten sich in kürzeren Abständen die kleineren und gezierten Fußschritte der Frauen und das fröhliche Getrappel kleiner Beinchen. Die Kinder rannten ab und an ein Stückchen voraus, kickten sich lachend ein paar Steinchen zu und wurden dann wieder von ihren Müttern eingesammelt, um nicht irgendwo unterwegs verloren zu gehen. Es herrschte größtenteils eine ausgelassene Stimmung. Viele Familien waren unterwegs, um rechtzeitig zur Kirschblüte die Städte hinter sich zu lassen und die weiße Blütenpracht im Kreise von Verwandten auf dem Lande zu genießen. Die Erwachsenen schwatzten fröhlich durcheinander, scherzten und freuten sich an der rings um sie herum wieder zu Leben erwachenden Natur. Das Grün der Blätter spitzte schon vorsichtig aus den Knospen. Doch ab und an war auch jemand ganz alleine unterwegs. Die Familien hielten sich meistens von diesen Leuten fern. Ihre Schritte waren langsam, bedächtig oder strauchelnd. Bei manchen verriet das grimmige Ausholen der Füße, dass man sie besser nicht zwischen ihnen und ihrem Ziel aufhalten sollte. Wieder andere gingen so langsam, als ob sie gar kein Ziel vor Augen und ein großes Gewicht auf den Schultern hätten. Zu diesen Leuten gehöre dann wohl ich, sprach ein rothaariger Vagabund in sich hinein, der sich am Straßenrand eine Weile niedergelassen und die Vorübergehenden beobachtet hatte. Mit einem Seufzer stand er auf, klopfte sich den Staub von seinen Hakama und trat aus dem Schatten des Baumes, der ihn vor den Blicken der Reisenden verborgen hatte. Er trat wieder auf die Straße und mischte sich sofort so unauffällig wie möglich unter die Menschen, doch er spürte trotzdem, wie ihn ab und an Vorübergehende mit kritischen Blicken musterten und ihre Augen kurz auf seinen Haaren und seinem Schwert hängen blieben. Himura Kenshin erwiderte die Blicke nicht – er sah nach unten auf den Kies zu seinen Füßen, als ob er die verschiedenen Steinchen besonders interessant finden würde. Seine verstaubten, mattschimmernden roten Haare ließ er sich absichtlich tief ins Gesicht fallen. Die letzte Stadt ist noch nicht weit weg – ich hätte mir denken können, dass auf dieser Straße so viel Betrieb ist. Warum bin ich nicht einfach durch den Wald gelaufen? Das Verlangen, einfach im Schatten der Bäume zu verschwinden wurde mit jedem misstrauischem Blick und mit jedem oftmals viel zu laut geflüstertem Wort über ihn stärker. So viele Jahre lang war er es gewohnt gewesen, wie ein Schatten zu existieren, kaum von anderen bemerkt und wenn, dann ignoriert – meist aus Angst und Abneigung. Das Getuschel über sein Aussehen war er von Geburt an gewöhnt, aber die Blicke, die sich oftmals wie Messerstiche in sein Herz bohrten, vor allem dann, wenn ihn einige der Reisenden erkannten und fast schon in panischer Hast an ihm vorübereilten – an diese Blicke würde er sich wohl nie gewöhnen. Schon wieder... denken die Leute, ich merke es nicht, wenn sie mich von der Seite anstarren? Kenshin schielte unter seinem roten Haarvorhang leicht zur Seite, um zu sehen, wer ihn diesmal so unverfroren schon seit über zwei Minuten anglotzte, entschlossen, die Blicke zur Abwechslung so unfreundlich wie möglich zu erwidern und damit loszuwerden. Überrascht stellte er fest, dass es ein kleiner Junge war, der hinter ihm hertrottete und der ihn mit offenem Mund die ganze Zeit über gemustert hatte. Der Junge drehte sich hastig weg, als er Kenshins Blick bemerkte doch der Schwertkämpfer konnte noch sehen, wie sein Gesicht vor Scham einen zartrosa Farbton bekam. Oje, hoffentlich habe ich ihm jetzt keine Angst eingejagt... Obwohl, wahrscheinlich besser so. Das letzte Kind, das mit mir Freundschaft schließen wollte, wurde von seinen Eltern anschließend geohrfeigt. Wehmütig erstickte Kenshin das beruhigende Lächeln, das er dem kleinen Jungen schenken wollte, sofort im Keim. Doch der schwarzhaarige Bengel wurde dadurch nicht abgeschreckt. Keine zwei Minuten später versuchte er erneut, vorsichtig Augenkontakt herzustellen. Er lief alleine, seine Familie war schon ein Stück voraus und tief in eine lautstarke Diskussion vertieft. Neugier siegte schließlich über die Schüchternheit und der Junge lenkte seine Schritte immer näher an den Rotschopf heran. Kenshin musterte ihn von oben herab und verzog keine Miene, doch dieses Mal hielt der Junge seinem Blick stand – fast schon herausfordernd funkelte er ihn zwischen seinen schwarzen Haarspitzen hindurch an, die ihm verwuschelt in der Stirn hingen. Jetzt konnte sich Kenshin ein kleines Lächeln doch nicht ganz verkneifen. Aufmunternd nickte er dem Jungen leicht zu, der offensichtlich nur auf dieses Zeichen gewartet zu haben schien und sofort den Platz an Kenshins Seite einnahm, als ob sie schon immer zusammen unterwegs wären. „Du hast ein Schwert!“ stellte der Junge, er mochte kaum älter als acht Jahre sein, fest. Seine Stimme war fröhlich und angenehm. Kenshin nickte. „Und rote Haare.“ Innerlich die Augen rollend, nickte Kenshin erneut. „Bist du auf der Flucht?“ Überrascht blickte Kenshin den Jungen an. „Wie kommst du denn darauf?“ Der Junge zuckte mit den Schultern. „Naja, du hast ein Schwert, also warst du mal ein Samurai. Und du hast Narben im Gesicht, also hast du mal gekämpft. Und deine Klamotten sehen so aus, als ob du die letzten Jahre irgendwo im Gebüsch geschlafen hättest.“ Kenshin schmunzelte. „Du bist aber ein guter Beobachter,...“ „Mein Name ist Shinta,“ stellte sich der Junge vor. -- ...der Name eines Kindes Das Lächeln in Kenshins Gesicht gefror. Schnell zwang er sich ein „Shinta-san, schöndichkennengelerntzuhaben,“ über die Lippen, nickte dem Jungen steif zu und heftete seinen Blick dann wieder auf den Kies, hoffend, dass seine abweisende Haltung das Gespräch jetzt beenden würde. Sein Herz, das gerade eben für eine Sekunde lang ausgesetzt hatte, schlug ihm jetzt schmerzlich laut in der Brust. Shinta... ein Namen, an den ich lange nicht mehr zu denken gewagt habe. Dieser Junge ist ungefähr so alt wie ich damals, als ich diesen Namen abgelegt und einen neuen bekommen habe... einen Namen, der besser zu einem Schwertkämpfer passt... Kenshins Miene verdüsterte sich, als er seinen Blick von den Kieselsteinen loslöste und die Familie des Jungen weiter vor ihm auf der Strasse beobachtete. Die Eltern, beide schwer bepackt mit Wandersachen, waren in ein lautstarkes Gespräch mit einigen Händlern vertieft, die einen Karren hinter sich herzogen. Neben der Mutter lief ein älteres Mädchen und sie hatte ihre kleine Schwester an der Hand, die ihr kaum bis zur Hüfte reichte. Als ich noch Shinta hieß, hatte ich auch einmal so eine Familie...wann habe ich das letzte Mal überhaupt an diese Zeit zurück gedacht? Lange in sich verschlossen gehaltene, verschwommene Bilder begannen sich gerade, in sein Bewusstsein zu drängen, als ihn plötzlich ein kleiner Ellebogen in die Seite stupste. Die unvermittelte Berührung ließ Kenshin unangenehm zusammenzucken. In aller Öffentlichkeit mit anderen Menschen zusammen auf einer Strasse zu reisen versetzte ihn nicht gerade in einen entspannten Zustand, eher das Gegenteil. Eigentlich rechnete er jeden Moment damit, erkannt und von jemandem in ein Scharmützel verwickelt zu werden – es wäre nicht das erste Mal, dass ihm das auf seiner inzwischen zwei Jahre andauernden Wanderschaft passiert wäre. Vor allem so nah an Kyoto... Sich ignoriert fühlend, bohrte sich ein spitzer Ellebogen in seine Rippen, fester diesmal. „Hey, träumst du?“ Kenshin schaute hinab in das paar neugieriger, dunkler Augen des nun überhaupt nicht mehr schüchternen Jungen. „Und? Bist du nun auf der Flucht? Bist du ein Bandit?“ Der Junge nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund. Ganz schön mutig. Kenshin schüttelte den Kopf und seine Augen schauten abwesend in die Ferne. „Ich bin nur ein Vagabund, ein Rurouni,“ antwortete er. Er wollte es vermeiden, den Jungen noch einmal beim Namen nennen zu müssen. Er wollte überhaupt nicht mehr an diesen Namen erinnert werden. „Warum bist du ein Rurouni? Und wanderst du schon lange, Rurouni-san? Und wo wanderst du hin?“ „Hm,“ murmelte Kenshin als Antwort, von den vielen Fragen etwas überwältigt. „Hast du, bevor du Rurouni wurdest, im Krieg mit deinem Schwert gekämpft? Bist du deswegen ein Rurouni geworden?“ Überrascht zog Kenshin die Augenbrauen hoch. Ganz schön scharfsinnig für sein Alter. Der fragt seinen Eltern bestimmt auch Löcher in den Bauch... „Und du warst auf der Verliererseite.“ Diesmal keine Frage, sonder eine Feststellung. Ein sich noch ungewohnt auf seinen Lippen anfühlendes „Oro?“ rutschte Kenshin nun heraus. „Wie kommst du denn auf die Idee?“ Lässig zuckte der Junge erneut mit den Schultern. „So wie du ausschaust und wie du guckst... du siehst nicht fröhlich aus. Und Gewinner sehen normalerweise fröhlich aus, oder? Mein Vater war auch auf der Verliererseite, der hat auch so geschaut wie du, als er aus Kyoto zurückkam. Erst seit einem Monat kann er wieder lächeln. Mein Vater war nämlich Samurai, weißt du!“ Kenshin hörte den Stolz in der Stimme des Jungen. Seine Gedanken waren jedoch schon längst mit etwas anderem beschäftigt. Ein Samurai, aus gerechnet aus Kyoto? Und dann noch auf der Verliererseite, also ein Anhänger des Shogunats. Warum hab ich seine Anwesenheit nicht schon früher gefühlt? Kenshin kniff die Augen zusammen und betrachtete den Mann weiter vorne genauer. Er hatte eindeutig den trainierten Körper eines Schwertkämpfers, das konnte er aus der Entfernung sehen. Doch seine Ki? Sie war friedlich, an jeglicher Art Kampf desinteressiert Und er trug auch keine Schwerter an seiner Seite. Vielleicht hat er beschlossen, ein friedliches Leben zu führen? Egal, zum Glück habe ich dafür gesorgt, dass meine Ki so auffällig ist wie die eines Kaninchens ist. Sonst hätte er mich bestimmt schon bemerkt. Wenn er mich sieht, wird er mich sicherlich erkennen, und ob er dann noch so friedlich ist, wage ich zu bezweifeln. Vor allem, wenn er seinen Sohn in der Nähe meins Schwertes sieht... „Darf ich dein Katana mal sehen?" Perplex starrte Kenshin zu dem Jungen. Die Frage hatte ihn sichtlich überrascht. Der Junge zuckte erklärend die Schultern. "Ich hab noch nie ein echtes Schwert in den Händen gehalten. Mein Vater hat seine Schwerter seit der Revolution mit dem Friedensknoten versiegelt. Aber dein Schwert hat keinen Knoten. Darf ich’s anschauen? Ich will nämlich auch mal Kenjutsu lernen, auch wenn mein Vater es mir noch nicht erlaubt, weil er sagt, dass ich zu jung bin. Darf ich?“ Kritisch musterte Kenshin das Kind. „Ich weiß nicht, ob deine Eltern damit einverstanden wären. Du solltest sie fragen, ob-...“ „Mach ich!“ rief der Junge enthusiastisch und sprintete nach vorne. „...ob sie mit dir ein Dojo besuchen...“ beendete Kenshin den Satz hilflos und sah erschrocken dabei zu, wie der kleine Junge nach vorne auf seine Eltern zurannte und laut „Otou-chan, Okaa-chan!“ rief. Sekunden später drehten sich die Gerufenen zu ihrem Sohn um. „Was ist denn, Shinta-chan?“ rief die Mutter etwas ungehalten. „Otou-chan und ich unterhalten uns gerade mit diesen Kaufleuten.“ „Darf ich das Schwert von dem Rurouni mal anschauen?“ fragte Shinta atemlos und fuchtelte mit der Hand hinter sich. Die Familie blieb stehen. „Schwert?“ Mit ernstem Blick folgte der Vater der Handbewegung des Jungen. „Rurouni? Wo?“ „Bist du blind?“ rief Shinta und drehte sich um. Sein ausgestreckter Finger zeigte ins Leere. Mit großen Augen starrte der Junge dorthin, wo gerade eben noch der interessante Wanderer gewesen war. „Anscheinend bist du blind, Brüderchen,“ lachte Shintas große Schwester und das kleine Mädchen an ihrer Hand kicherte zustimmend. Doch sein Vater blieb ernst und kniete sich zu seinem Sohn hinab. „Ein Rurouni mit einem Schwert, sagst du?“ fragte er nach. Shinta nickte verunsichert. „Er war wirklich gerade noch da. Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Ich habe ihn gefragt, ob ich sein Katana...“ Shinta wurde grob nach hinten gerissen, als seine Mutter ihn an der Schulter packte. „Wie kommst du dazu, einfach fremde Männer mit Schwertern anzusprechen?“ schimpfte sie wütend. „Naa,“ beschwichtigte der Vater. „Shinta interessiert sich eben für die Samurai und es laufen nun einmal zur Zeit viele von ihnen durch das Land. Sie können sich noch nicht mit ihrem neuen Leben abfinden oder suchen Arbeit. Es verändert sich viel..." Seine Stimme verlor sich einen Augenblick und seine Augen schauten in die Ferne. "Trotzdem...“ Er blickte seinem Sohn jetzt ernst in die Augen. „...deine Mutter hat recht! Du kannst nicht fremde Reisende einfach so nach ihrem Schwert fragen. Du weißt doch gar nicht, was das für Leute sind. Wenn du unbedingt ein Schwert in den Händen halten willst, dann schauen wir, wenn wir daheim sind, mal bei einem Dojo vorbei.“ „Wirklich?“ Shintas Augen leuchteten. Sein Vater nickte lächelnd und klopfte ihm auf die Schulter. „Und was ist jetzt mit dem seltsamen Fremden?“ fragte die Mutter. „Hast du ihn dir nur ausgedacht, um deinen Vater endlich dazu zu bringen, dich Kenjutsu lernen zu lassen?“ „Nein!“ rief Shinta aufgebracht. „Er war wirklich da. Er war nett! Er hat gesagt, ich bin ein guter Beobachter!“ „So?“ lächelte der Vater. „Ja, weil ich nämlich gleich erkannt habe, dass er ein Samurai war,“ erzählte Shinta begeistert weiter. „Außerdem hatte er rote Haare. Und eine große Narbe im Gesicht wie ein X. Ich bin sicher, er hat schon in der Revolution gekämpft und... Aua!“ Mit großen Augen schaute Shinta in das kreidebleich gewordene Gesicht seines Vaters, dessen Hand sich plötzlich wie ein Schraubstock um seine Schulter geklammert hatte. „Was?“ stammelte die Mutter von hinten, ebenfalls blass im Gesicht. Die Kinder fühlten sofort, das etwas nicht in Ordnung war und die kleine Schwester Shintas brach in Tränen aus. „Was ist denn? Hab ich... Es tut mir leid!“ Shinta schaute ängstlich zwischen seiner Mutter und seinem Vater hin und her. „Ich werde nie wieder einen Fremden ansprechen! Ehrlich!“ Doch der Vater ignorierte ihn und starrte statt dessen die Straße hinauf und hinab. „Anata, lass uns weiterlaufen,“ drängte ihn seine Frau. „Im nächsten Dorf sind wir sicher.“ „Glaubst du, das ist ein Hindernis für ihn?“ zischte der Mann, seine Stimme hasserfüllt. „Glaubst du, jemand, der aus dem Nichts in Kyoto auftauchen und verschwinden konnte, kann das nicht auch ein einem kleinen Dorf?!“ „Jetzt mach den Kindern doch keine Angst!“ flüsterte die Frau beunruhigt. „Los, weiter geht’s!“ Sie fasste Shinta und seine große Schwester an der Hand und zog sie mit sich weiter die Straße entlang. Düster trottete der Vater hinter ihnen her, immer wieder einen Blick über die Schulter werfend. Seine rechte Hand verweilte dort, wo normalerweise die Griffe seiner Schwerter zu fassen gewesen wären. „Kennt Otou-chan denn den Mann, den ich getroffen habe?“ fragte Shinta leise mit großen, ängstlichen Augen seine Mutter. Die Frau drückte die Hand ihres Sohnes fester. „Ja, Shinta-chan, er kennt ihn. Besser gesagt, er hat von ihm gehört.“ „Haben sie sich schon einmal getroffen?" Die Mutter zuckte unmerklich zusammen. "Nicht persönlich, den Göttern sei Dank." "Wo?" Der Kies knirschte unter ihren Füßen, als die Mutter ihre Schritte beschleunigte. „Damals während des Bakumatsu. In Kyoto. Und jetzt sei ruhig und stell nicht weiter solche Fragen.“ Nach einer Weile begann sie erneut zu sprechen und ihre Stimme wurde etwas weicher. "Keine Angst, Shinta-chan. Die Sache hat nichts mit dir zu tun. Du trägst keine Schuld. Aber weißst du, dein Vater hat so lange gebraucht, um die Zeiten von damals hinter sich lassen zu können. Und nun ist er wütend, das der Rurouni ihn daran zurückerinnert hat. Bitte sprich nie wieder von ihm, hörst du?" Sie drückte Shintas Hand und der Junge schwieg nachdenklich einige Minuten lang. Dann jedoch begann er trotzdem eine letzte Frage zu stellen. „Ist er... gefährlich?“ Als er keine Antwort bekam, sah Shinta hoch in das normalerweise entspannte Gesicht seiner Mutter. Ihre Augen blickten starr geradeaus und ihre Lippen waren bloß noch ein dünner Strich. -- Etwas atemlos manövrierte sich Kenshin lautlos durch das Unterholz und kam schließlich auf einer Lichtung zum Stehen. Gerade noch rechtzeitig... Der rothaarige Wanderer lehnte sich an einen Baumstamm und verschnaufte. Was wohl losgewesen wäre, wenn mich dieser ehemalige Samurai gesehen hätte? Sicherlich hätte er mich sofort erkannt. Wer weiß, wie er aus Angst um seinen Jungen reagiert hätte? Wütend rupfte Kenshin einen kleinen Zweig neben sich vom Baum. Ich hätte gleich von Anfang an abseits der Strasse wandern sollen, jetzt, wo so viele Menschen unterwegs sind. Überhaupt bin ich noch viel zu weit im Süden, dort, wo die meisten Menschen die Gesichten über den berühmtesten Patrioten aus Choshuu gehört haben. Kenshin schnaubte verächtlich (Kenshin snorted in disgust). Die Worte des Jungen kamen ihm wieder in den Sinn. "Und du warst auf der Verliererseite." Mit der Hilfe Hitokiri Battousais hatte Choshuu den Krieg gewonnen. Mit Hilfe seines blutigen Schwertes hatte er die alte, ungerechte Ordnung des Shogunats beseitigt. Sein Name, wenn auch gefürchtet, wurde von vielen mit Ehrfurcht ausgesprochen. Manche behaupteten sogar, ohne ihn wäre die Revolution gar nicht möglich gewesen. Er war nicht nur berühmt – nach seinem Verschwinden war er zur Legende geworden. Und dieser legendäre Attentäter sieht aus wie ein Verlierer. Jemand, der mit der neuen Meiji-Zeit nicht zurecht kommt. Und vielleicht ist es auch so... Kenshin hatte in den gut zwei Jahren, die er bereits durch Japan reiste, genug Menschen über den Hitokiri Battousai reden hören. Sein rätselhaftes Verschwinden nach der Schlacht von Toba Fushimi hatte die Legenden, die sich um seine Person rankten, nur noch mehr wuchern lassen. Die Meisten vermuteten, er wäre in der Schlacht ums Leben gekommen. „Besser so,“ hatte er mal jemanden kommentieren hören. „Ein Hitokiri wie er in einer neuen, friedlichen Zeit? Das ist unmöglich.“ Und ein anderer hatte geantwortet, „du hast recht. Jemand, der vom Blutvergießen lebt... der für das Töten lebt – er konnte die Vorstellung, das der Krieg bald vorbei sein würde, wahrscheinlich nicht ertragen... vielleicht hat er sich ja auch selbst getötet.“ Nicht, dass ich daran nicht gedacht hätte... Kenshin schaute auf den Zweig in seinen Händen. Die Blätter spitzten bereits jungfräulich aus ihren Knospen. Die Leute haben recht. Meine Unschuld und Seele habe ich in Kyoto geopfert, nur um für eine friedliche Zeit zu kämpfen. Bevor ich Tomoe traf, habe ich nicht einmal überlegt, was ich tun soll, falls diese Zeit einmal kommt. Ich habe immer damit gerechnet, dass ich bis dahin schon tot sein würde. Seufzend schaute Kenshin durch die noch kahlen Äste hindurch in den bewölkten April-Himmel. Um ihn herum zwitscherten bereits eifrig die Vögel, auf der Suche nach einem passenden Partner. Es herrschte Frühlingsstimmung, Aufbruchsstimmung. Doch innerlich fühlte Kenshin sich kalt und leblos wie der Winter. Es ist so schwierig, Tomoe...ich versuche zu leben, für dich. Und trotzdem werde ich in diesem neuen Zeitalter immer ein Fremder bleiben. Ich bin eine Kreatur des Krieges. Siehst du, selbst jetzt im Frieden kann ich nicht von meinem Schwert ablassen, auch wenn ich damit nicht mehr töte sondern versuche, zu beschützen, wie ich es dir geschworen habe. Was Shakku-dono zu mir sagte, ist wahr: Ich bin ein Krieger und hätte im Krieg sterben sollen. So jemand wie ich passt nicht in eine friedliche Zeit. Durch das Schwert leben und durch das Schwert sterben... Schnell versuche Kenshin, die bitteren Gefühle der Einsamkeit zu unterdrücken. Selbstmitleid würde ihn nicht weiterbringen, er hatte keine andere Wahl, als nach vorne zu blicken. Und trotzdem... mit ihr wäre alles so viel einfacher gewesen. Du hättest mir zeigen können, wie ich leben kann... Du hast es schon einmal getan, in Otsu. Doch das war erst der Anfang. Wir waren doch erst am Anfang, bevor alles schon wieder vorbei war. Nicht einmal den Frühling haben wir zusammen erlebt. Im Winter hat alles aufgehört... Kenshin sank am Baumstamm hinab und ließ die schwarzen Gefühle wie todbringende Wogen über sich hereinbrechen, ihn hinwegspülen, ihn auswaschen – bis er schließlich nichts mehr in sich spürte außer einer angenehmen Leere. Er genoss diesen Zustand, saß einfach nur da, bis ihn schließlich die Zeit der Welt wieder einholte. Die Sonne stand bereits tief am Himmel als er endlich die Kraft fand, wieder aufzustehen und mit ein paar Bewegungen die Kälte aus seinen steifen Gliedern zu schütteln. Trotz Frühling war es hier im Schatten der Bäume doch ziemlich frostig. Verwundert stellte Kenshin fest, dass er noch immer den kleinen Zweig in den Händen hielt. Er steckte ihn in seinen Ärmeln und begann, sich seinen Weg durch das Unterholz zu bahnen. Kaum hatte er den lichten Waldrand erreicht, da begannen plötzlich kleine, weiße Flocken vom Himmel zu wehen und sich in seinen roten Haaren zu verfangen. Schnee?? Auch das noch! Das Aprilwetter ist wirklich unberechenbar. Eigentlich hatte ich vorgehabt, heute Nacht im Freien zu schlafen... Doch die Schneeflocken wurden immer dicker und bildeten schon bald eine kleine Schicht am Boden. Das schmerzliche Kribbeln in den kalten Füßen bewog Kenshin schließlich dazu, doch den nächsten Ort auf der Wanderstrecke aufzusuchen und sich dort in einer billigen Herberge ein Zimmer für die Nacht zu nehmen. Ein bisschen Geld hatte er noch einstecken, das würde für eine Übernachtung reichen... Doch als er gegen Abend durchgefroren und eingeschneit in dem größeren Dorf ankam, waren die meisten der Zimmer bereits belegt. Kenshin bekam zwar das Angebot, sich in Massenunterkünften mit mehreren Männern einquartieren zu lassen, doch er lehnte mit einem schüchternen Lächeln ab. Er würde in einem Raum voller Männer, die aus Kyoto kamen oder dorthin wollten, nichth eine Sekunde ein Auge zutun. Und gemäß dem unwahrscheinlichen Fall, dass ihn keiner erkennen und er einschlafen würde, könnte er immer noch einen der wohlbekannten Albträume haben und jeden durch seine Schreie erschrecken. Lieber als das würde er auf pieksenden Wurzeln schlafen, mit Schnee als Zudecke. Seine letzte Hoffnung war schließlich ein verlottertes Haus ganz in der Nähe des Ortsausgangs. Auf sein mehrmaliges Rufen hin öffnete schließlich eine zerlumpte, alte Frau die Tür, musterte ihn mit verkniffenem Gesicht und brachte ihn mit schlurfenden Schritten zu dem letzten, freien Zimmer des Hauses, nicht ohne schon im Voraus abzukassieren. Als Kenshin sein Zimmer betrat, wusste er auch, warum: der kleine Raum sah aus, als ob er noch nie saubergemacht worden wäre und, quasi als Bonus, roch es intensiv nach vergammeltem Fisch. Er verkniff er sich ein Naserümpfen und dankte statt dessen lieber der alten Frau, die noch einmal betonte, dass er froh sein konnte, überhaupt übernachten zu können, so heruntergekommen wie er aussah (Kenshins Augenbraue zuckte) und dass er nicht erwarten sollte, etwas zum Frühstück zu bekommen (Kenshins Magen grummelte protestierend), denn das Haus wäre hoffnungslos überbelegt. Kenshin ignorierte seinen brummelnden Bauch und begann mit einem Schulterzucken seinen Schlafplatz herzurichten. Er hatte schon mit weitaus leererem Magen und unangenehmer genächtigt, und für einen Rurouni war selbst dieses Zimmerchen schon Luxus. Mit einem Lächeln wärmte er seine gefrorenen Fußzehen an einem winzigen Kohlebecken. -- Das Kohlebecken war schon längst aus als Kenshin hoch schreckte. Nanu? Bin ich tatsächlich so tief eingenickt? Er rieb sich den Schlaf aus den Augen. Lautes Gelächter, das durch die dünnen Papierwände zu ihm herüberdrang, hatte ihn geweckt. Anscheinend herrschte im Nachbarzimmer ausgelassene Stimmung. Der Lichtschein von Kerzen und der Geruch von Alkohol drang durch die Wand zu Kenshin hindurch. Kenshin atmete genüsslich ein. Besser als der Fischgestank... Anhand der Gespräche, die Kenshin nicht ohnehin kam, zu belauschen, stellte er fest, dass die Männer wohl Kaufleute waren, die aus Kyoto kamen und in Okayama ein Geschäft abschließen wollten. Kenshin wollte genau in die entgegengesetzte Richtung. Er hatte den Winter in einem kleinen Dorf auf der Insel Shikoku verbracht und wollte nun in den Norden Japans reisen. Leider kam er deswegen nicht drum herum, ab und zu auch die Hauptstraßen, von denen viele nach Kyoto führten, zu benutzen. Die Gedanken über die Kaufleute und Kyoto brachten Kenshin wieder zurück zum Nachmittag, wo er auf der Strasse die kurze Bekanntschaft des kleinen Shinta gemacht hatte. Jetzt, schlaflos im dunklen Zimmer auf dem Futon sitzend, das Schwert an die Schulter gelehnt, konnte er die Gefühle, die dieser Name in ihm hervorrief, nicht länger unterdrücken. Shinta... Zwar war der Name überhaupt nichts ungewöhnliches – er war beliebt und tausende Eltern nannten ihre Kinder so – aber es war auch nicht der Name allein, der Kenshin so erschüttert hatte. Es war das Kind, in dem Kenshin sich für einen Moment lang selbst hatte sehen können: offenherzig, schüchtern aber unbeschwert und vor allem – unschuldig. Er konnte sich erinnern, in längst vergangener Zeit auch einmal so gewesen zu sein. Leise flüsterte Kenshin den Namen in das Zimmer, doch er hörte dabei nicht seine eigenen Stimme, sondern die ferne Stimme seiner Mutter. Das war eine der wenigen Erinnerungen aus seiner Kindheit, die er sich bewahrt hatte: Die helle Stimme seiner Mutter, die von dem Wind über das Feld getragen wurde und sanft seinen Namen rief. Why does it make me so sad, to hear her calling that name? Is it her voice or the name itself? It’s just a child’s name anyway. A name doesn't define a person… or does it? Warum macht es mich so traurig, meine Mutter diesen Namen rufen zu hören? Ist es ihre Stimme oder der Name selbst. Es ist doch nur mein Kindername. Ein Name macht noch keine Person aus... oder doch? ... sind es Namen, die Personen ausmachen? Nichts verkörperte so sehr die Unschuld seiner wenn auch kurzen Kindheit wie sein erster, ihm von seiner Mutter verliehener Name. Traurig... ich kann mich an so wenig aus dieser Zeit erinnern. Alles ist verschwommen. Kein Wunder. Nachdem seinen Kindheit im gnadenlosen Sturm einer Hungersnot und der daraufhin einsetzenden Cholera-Epidemie vernichtet worden war, hatte er alle Erinnerungen tief in sich eingeschlossen, unerreichbar für die groben Hände der Sklavenhändler, ihre Schläge, ihre Demütigungen... In dieser dunklen Zeit hatte ich keinen Namen mehr... Eine Ware brauchte keinen Namen. Er war ein Niemand. Ein unbedeutender, schwacher, kleiner Junge, der nicht einmal die Leben der Mädchen retten konnte, die sich für ihn opferten. Doch nach dieser Nacht wurde alles anders. Er sah sich noch selbst dort stehen, in der untergehenden Sonne, die all die Holzkreuze rings um ihn in blutigem Rot erstrahlen ließen. Neben ihm warf die mächtige Gestalt eines Mannes einen langen Schatten. „Wie heißt du, Junge?“ „Shinta.“ „Kein angemessener Name für einen Schwertkämpfer. Von nun an heißt du Kenshin!“ „Ken...shin.“ Er gab mir einen neuen Namen... und ein neues Leben. Shinta war nicht vergessen. Shinta gab ihm die Kraft, um stärker zu werden, denn Shinta erinnerte sich noch gut an das Versagen aufgrund seiner eigenen Schwachheit und an das Gewicht der Körper, die er zu Grabe getragen hatte. Kenshin wurde stärker, er verschmolz mit dem kühlen Stahl zu einer Person. Und doch war es die kindliche Stimme Shinta, die aus ihm sprach, als er sich mit seinem Meister ein letzte Mal stritt und ihn schließlich verließ – um die Menschen mit seinem Schwert zu retten. Kenshin und Shinta stürzten sich in die blutigen Unruhen Kyotos. Die Unschuld Shintas wurde ausgenutzt um Kenshin zu einer tödlichen Waffe zu reduzieren. Das Resultat war mein dritter Name. Ein Name, der mich bis in die Ewigkeit verfolgen wird... Battousai. Diese Person war das Gegenteil von Shinta. Sie war die Personifikation von zerstörter Unschuld und missbrauchtem Idealismus. Sie war die dunkle Seite von Kenshin, nur noch das erste Kanji seines Namens –ein blankes Schwert, blutig, erbarmungslos, vernichtend – ohne das zweite Kanji, das Herz. In den zwei Jahren, seit denen er dieses verhasste Selbst tief in sich verschlossen hatte, kamen langsam die Erinnerungen und Gefühle aus der Zeit vor Kyoto wieder zurück. Sein Herz war gebrochen und lange Zeit zum Schweigen gebracht worden, doch es war nicht zerstört. Es heilte, wenn auch sehr langsam. Jeden Tag erinnerte er sich mehr an die Lehren seines Meisters und versuchte, nach ihnen zu leben. Vielleicht kann ich irgendwann wieder der Kenshin sein, zu dem mich mein Meister damals machen wollte. Ein freies Schwert, dass für die Unterdrückten kämpft – jedoch ohne zu töten. Doch bis dahin bin ich namenlos und auf der Reise. Auch wenn noch etwas von Shinta in ihm all das Blutvergießen überlebt hatte – er selbst würde nie wieder so sein können wie der kleine Junge, den er getroffen hatte. Die Schuld würde sich nie wieder von seinen Händen waschen lassen. Und nie würde er sich selbst vergeben können. Verlorene Unschuld kann nie wieder hergestellt werden. So, wie ich nie wieder die Stimme meiner Mutter rufen höre, so werde ich nie wieder Shinta sein können. So, wie ich nie wieder aus reinem Idealismus heraus bei Meister Hiko trainieren kann, so werde ich nie wieder Kenshin sein. So, wie ich nie wieder Menschen wie Müll aus dem Weg räumen kann, so werde ich nie wieder Battousai sein. Kenshins Finger glitten unbewusst in den Ärmel seines Gi. Er spürte das kühle Holz des Zweiges, den er aus dem Wald mitgenommen hatte. Als er ihn hervorholte, lächelte ihn das Grün der neuen Blätter selbst in der Dunkelheit der Nacht aufmunternd an.. „Ich bin Shinta! Bist du auf der Flucht?“ Lange genug bin ich vor mir selbst geflohen. Ich wollte all diese Namen und die Personen, für die sie stehen, hinter mir zurücklassen. Doch aus dem Nichts kann man nicht neu anfangen. „Nein. Ich bin nur ein Vagabund, ein Rurouni.“ Ich kann nichts, was ich einmal gewesen bin, leugnen. Und ich darf auch nichts davon tief in mir begraben. Shinta, Kenshin, Battousai... diese Namen zeigen mir nicht, wer ich bin oder war. Sie zeigen mir, wie ich sein kann und wie ich nie wieder sein möchte. Ich werde ein Rurouni bleiben, solange bis ich weiß, WER ich wirklich bin. „Und wohin wanderst du, Rurouni-san?“ Immer dorthin, wohin mich meine Füße tragen und wo Menschen meine Hilfe brauchen. Damit Shintas wie du mit offenen Augen und offenem Herzen und ohne Angst ihren Mitmenschen Löcher in den Bauch fragen können. Das Gelächter im Nachbarzimmer war langsam abgeklungen und einem lauten Schnarchen gewichen. Kenshin spürte, wie auch ihn die Müdigkeit wieder einholte. Die Augen fielen ihm langsam zu und er träumte zur Abwechslung einmal nicht von Blut und Tod, sondern von fallendem Schnee, der sich in fallende Kirschblüten-Blätter verwandelte. Und irgendwo aus der Ferne der Erinnerung oder der Zukunft sah er eine verschwommene Gestalt, die mit ausgebreiteten Armen auf ihn wartete und der Klang einer sanften Stimme wurde zusammen mit den im Wind wehenden Blütenblättern zu ihm herübergetragen. „Willkommen daheim, Shinta.“ -- Vielen Dank für’s lesen und kommentieren! Besonderen Dank an meine Reviewers, Inuyasha 22 und Carcajou In der Story finden sich ein paar Anspielungen ^^: -Kenshins Ki wie die eines Kaninchens bezieht sich auf die Kurzgeschichte „Think like a rabbit“ von Heather Logan. Unbedingt lesen! -Der Hinweis auf Kenshins versuchten Selbstmord bezieht sich auf meine Geschichte „ein neuer Weg.“ -Die letzte Zeile erinnert an den Movie „Reminiscense/ Sesshouhen“. Allerdings bevorzuge ich den Manga! (Achtung spoiler: Kenshin soll an einer Krankheit sterben? Blöööd!) Aber die Vorstellung, dass Kenshin in den Armen von Kaoru wieder zu „Shinta“ werden kann, mochte ich ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)