Die Soldatin von abgemeldet (Ein Mädchen kämpft um....) ================================================================================ Kapitel 7: sieben ----------------- >>Wir sollten den Feind direkt über den Wald angreifen« dröhnte Lassers Stimme an sein Ohr. Chaed hatte schon eine ganze Weile nicht mehr zugehört. Er dachte die ganze Zeit an Kommandant Jaron und vor allem an diesen Karan. Irgendwas stimmte mit dem jungen Soldaten nicht und irgendwie kam er ihm sogar bekannt vor. »Einen offenen Angriff würden wir nicht überleben, wir sind zweihundert Mann und keine Armee Lasser« zischte Chaed. Er hatte diesen Satz heute schon öfter gesagt, doch dieser verdammte Diplomat konnte einfach nicht nachgeben. »Wir sollten eine Handvoll Männer über die Berge schicken und sie heimlich in die Festung eindringen lassen« sagte Chaed gereizt. »Ich weiß, das sich ein Abfluss hinter den Mauern direkt in die Kerker führt, wenn wir bei Nacht eindringen können wir unbemerkt rein und wieder raus« fügte er hinzu. Lasser sah ihn giftig an und wandte sich dann an Maros. »Das würde viel zu lange dauern, die Gefangen brauchen unsere Hilfe sofort« sagte er. » Unsere Hilfe bringt ihnen recht viel, wenn wir getötet werden oder selbst im Kerker landen« fuhr Chaed auf. Maros sah immer wieder abwechselnd zu ihm und zu Lasser. Womöglich überlegte er welcher Vorschlag am besten geeignet wäre um eine gute Geschichte daraus zu machen, dachte Chaed. Er schlug mit der Flachen Hand auf den Tisch, so das einige Tropfen Wein aus ihren Gläsern sprangen. »Verdammt noch mal, Kommandant Maros, seht doch ein das es völlig sinnlos wäre offen anzugreifen« schrie Chaed und erst als der Kommandant ihn wütend ansah, merkte er das er vielleicht zu weit gegangen war. »Der Wein scheint mir nicht zu bekommen, mein Kopf schmerzt höllisch, wir werden diese Unterhaltung morgen Abend weiter führen« sagte der Kommandant plötzlich und fuhr sich mit den Fingern durch die Augen. Chaed wollte noch etwas sagen, doch Maros unterbrach ihn noch bevor ein Laut seine Lippen verlassen konnte. Kopfschüttelnd wandte er sich ab und verließ ohne ein weiters Wort das Zelt. »Ihr solltet euren Zorn besser im Zaum halten Hauptmann« sagte Lasser und stürmte an ihm vorbei. Chaed äffte ihm nach und warf ihm einen imaginären Stein hinterher. »Scheint nicht gut gelaufen zu sein darin, wie« fragte eine Stimme von der Seite. Erschrocken drehte Chaed sich zur Seite und sah Taroun an, der mit seinem Daumen auf das Zelt des Kommandanten zeigte. »Und wenn« fragte er gereizt und verschränkte die Arme vor der Brust. Taroun legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter und reichte ihm einen halbvollen Krug Bier. »Trinkt Hauptmann, dann geht es euch bestimmt bald besser« sagte er und grinste Chaed nahm den Krug und trank ihn in einem Zug leer. »Hilft nicht« sagte er und reichte seinem Freund den leeren Krug zurück. Taroun schob ihn regelrecht mit zum Feuer zu seinen Männern und reichte ihm einen eigenen Krug, randvoll mit Bier gefüllt. Er stieß mit ihm an und trank auch diesmal den Krug in einem Zug leer. »Du willst dich wohl betrinken, mein Freund« stellte Taroun fest und klopfte ihm auf die Schulter. »Ohja« grinste Chaed. Immer wieder füllten sie ihre Krüge mit frischen Bier und irgendwann begann die Welt vor Chaeds Augen anders auszusehen. Der Ärger im Zelt des Kommandanten war vergessen und nun war nur noch wichtig wer von ihnen beiden den größeren Turm aus Bierkrügen baute. Die andern Männer feuerten sie abwechselnd an. Allerdings kamen beide nicht sehr hoch, sie waren zu betrunken um ihre Hände noch richtig führen zu können. Irgendwann bemerkte Chaed nur wenige Meter vom Feuer entfernt eine junge Frau mit blonden Haaren. Eine der Trosshuren, sie starrte die ganze Zeit zu ihnen herüber. Chaed versuchte Taroun anzustoßen, doch sein Ellbogen ging ins Leere und er stolperte auf Taroun zu. Da sie beide nicht mehr sicher auf den Beinen waren, fielen sie unter lautem Gelächter in ihrer Bierkrugtürme, die darauf laut scheppernd zu Bruch gingen. »Chaed du Trottel, jetzt sind sie kaputt« jammerte Taroun und kämpfte sich mühsam wieder auf. Chaed blieb auf dem Boden, mit unterschlagenen Beinen sitzen und grinste ihn an. »Die Hure da drüben, starrt dich die ganze Zeit an« sagte er und zeigte mit ausgestreckten Finger auf die blonde Frau. Erschrocken, darüber das alle Blicke auf sie gerichtet wurden, eilte die Hure davon und Taroun hetzte ihr regelrecht hinter her. Chaed sah seinem Freund etwas verwirrt hinter her, schüttelte aber dann mit dem Kopf um den Gedanken los zu werden und kämpfte sich wieder auf die Beine. Sein Blickfeld verschwamm immer wieder und ihm wurde auf einmal übel. Mit letzter Willenskraft schleppte er sich, schwankend in sein Zelt und fiel wie ein Stein auf sein Lager. Er fand nicht einmal die Gelegenheit seine Kleider und die Panzer auszuziehen bevor er einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)