Sephiroths Geheimnis 4 von Sahva (Ende und Anfang) ================================================================================ Kapitel 3: Fenrir ----------------- Wie lange sich beide ausgeruht hatten, konnten sie im Nachhinein nicht sagen. Für Sephiroth kam das Ausruhen einem richtigen Schlaf schon sehr nahe, wie er feststellte, als Cloud schließlich in seinen Armen erwachte. „Wie fühlst du dich?“, fragte er Cloud freundlich, als dieser wieder seine Augen aufschlug. „Sollte ich das nicht eher dich fragen? Du sahst vorhin ziemlich erschlagen aus.“, neckte Cloud seinen Freund mit einem Lächeln. „Ich konnte überhaupt nicht denken, als ich aufgewacht bin. Tut mir leid, dass ich dich so überfallen habe.“ Sephiroth legte seinen Zeigefinger unter Clouds Kinn, welches er ein wenig beschämt gesenkt hatte, und zwang ihn so sanft, wieder aufzusehen. „Es gibt nichts, rein gar nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest, Cloud, weder jetzt noch irgendwann sonst. Und ich kann nicht wirklich behaupten, dass mir das Ganze nicht gefallen hat.“ Sephiroth schenkte Cloud ein so sanftes und liebevolles Lächeln, dass Cloud richtig warm ums Herz wurde. Er war sich ganz sicher, dass er so etwas noch nie in dieser Intensität gespürt hatte und er war dankbar, dass er es konnte. Auch wenn der Preis für diesen Frieden sein altes Leben und seine Freunde war, die er tief in seinem Innern trotz allem vermisste. Sephiroth spürte diesen leichten Anflug von Kummer und er sah seinen Freund überrascht an. „Was ist los?“ Cloud brachte ein Lächeln zustande, das seine Augen nicht erreichte. „Ich bin jetzt so wahnsinnig glücklich, dennoch musste ich grade an die anderen denken. Ich kann sie nie wiedersehen, richtig?“, fragte er Sephiroth und sah im in die Augen. Sephiroth küsste auf die Nasenspitze. Das Cloud zuerst an andere dachte, bevor er an sich selbst dachte, war in seinen Augen typisch für ihn und er konnte sich auch nicht vorstellen, dass sich daran jemals etwas ändern würde. „Natürlich kannst du sie sehen, Cloud. Soll ich dir zeigen, wie?“, fragte er freundlich. Cloud konnte nur in Sephiroths grüne Augen starren, die jetzt so voller Wärme waren. Da ihm diese Worte die Sprache raubte, konnte er nur nickten. So stand Sephiroth von seinem Bett neben dem Kamin auf und trat an den Spiegel hinter seinem Schreibtisch. Vorsichtig berührte er den Rahmen des magischen Spiegels und dachte an Clouds Freunde. Sofort veränderte sich die Oberfläche. Was vorher leicht matt erschienen war und die Umgebung nicht wirklich spiegelte, wurde nun dunkel, um kurz darauf Bilder zu zeigen, ähnlich einer Art Fernsehen, wie Cloud staunend feststellte. Der Spiegel zeigte jeden seiner Freunde von Avalache kurz bei seinen derzeitigen Tätigkeiten: Cid reparierte etwas an der Highwind, Barret beaufsichtigte Marlene und Denzel, wie die beiden ihre Hausaufgaben in Tifas Schenke machten. Tifa sah den dreien mit einem freundlichen, aber traurigen Lächeln dabei zu, während sie Geschirr spülte. Nahe der Kasse konnte Cloud, der sich dem Spiegel staunend genähert hatte, eine Fotografie entdecken, welches die Freunde zeigte. Selbst Cloud war darauf zu sehen. Er kannte das Bild. Es war aufgenommen worden, bevor er von Tarabas geholt worden war, um Sephiroth aus dem Lager zurück zum Schloss zu bringen. „Sie wird noch eine ganze Weile brauchen, bis sie sich von deinem Tod erholt hat.“, kommentierte der Silberhaarige Tifas Gesichtsausdruck. „Sie hat dich sehr geliebt.“ „Ich weiß.“, stimmte Cloud zu und seufzte. „Aber es hat nicht sollen sein. Was ist mit Vincent?“ Das Bild veränderte sich wie aufs Stichwort und zeigte den Schwarzhaarigen allein. Wo dieser sich befand konnte nicht erkannt werden, nur dass sich um ihn herum scheinbar Dunkelheit befand. „Um Vincent mache ich mir Sorgen.“, gab Sephiroth zu. „Ich kann mir nicht helfen, aber wenn jemand in Zukunft unsere Hilfe benötigen wird, dann wird er es sein.“ Sofort drehte sich Cloud zu Sephiroth um und sah ihn erschrocken an. „Wie kommst du darauf?“ Sephiroth schüttelte leicht seinen Kopf. „Ich weiß es nicht. Es ist nur ein vages Gefühl, doch auf so etwas konnte ich mich immer verlassen. Meine Intuition hat mich noch nie im Stich gelassen.“ Er sah vom Spiegel weg und Cloud an. Sein Blick war ernst, was Cloud das Herz schwer werden ließ. „Aber wir können ihn ja im Auge behalten. Es hatte schon einen Grund, warum Tarabas mir diesen Spiegel überlassen hat. Falls er ihn jetzt nicht zurückhaben will.“ „Wieso sollte ich das?“, erklang mit einem Mal die freundliche Stimme des Dämonenkönigs im Raum. Cloud drehte sich erschrocken um, konnte aber niemanden sehen. Doch im nächsten Moment erschien der Besitzer dieser Stimme. Er trat einfach auf einem Schatten heraus, der sich am anderen Ende des Raumes an einer Wand befand und die Schatten schienen an seinem Körper herabzufließen wie sanftes Wasser. Entgeistert, aber dennoch fasziniert betrachtete Cloud dieses Schauspiel, was Sephiroth leise schmunzeln ließ. Er hatte bei Tarabas´ erstem Auftreten dieser Art in seiner Wohnung sicher ganz ähnlich reagiert. Auch Tarabas bemerkte Clouds Reaktion und lachte leise. „Wie? Der junge General weiß noch nichts von meiner Angewohnheit, einfach so aufzutauchen, Sephiroth?“ „Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihn vorzuwarnen.“, antwortete Sephiroth schmunzelnd. „Ihr lasst nach, mein Freund.“, meinte Tarabas schmunzelnd zu Sephiroth, dann öffnete er seine Hand. Aus dem Nichts heraus formte sich wieder etwas aus den dort erscheinenden Schatten und schließlich hielt er eine silberne Kette mit einer weiß schimmernden Schuppe in der Hand, die er dann Cloud reichte. „Dies ist ein Geschenk für euch, Cloud.“ Verwirrt nahm Cloud die Kette mit dem seltsamen Anhänger entgegen. „Danke.“, murmelte er nur und starrte wie gebannt auf die schimmernde Schuppe, die Seltsamerweise eine gewisse Eigenwärme zu haben schien. „Dieses Geschenk wurde euch gegeben, als ihr hier im Schloss ankamt, Cloud. Ich habe es erst einmal in Verwahrung genommen und eine Kette darum befestigen lassen.“ „Was ist das? Es ist ganz warm.“, fragte Cloud die beiden anderen Männer. „Das liegt daran, dass diese Kostbarkeit auch lebendig ist. So, wie auch der eigentliche Besitzer dieser Schuppe lebendig ist.“, erklärte Tarabas dem entgeisterten Cloud. Noch bevor Cloud die Schuppen entsetzt fallen lassen konnte, schloss Tarabas fest dessen Hand um die Schuppe. „Zieht euch erst einmal etwas über, dann begleitet mich bitte, Cloud. Dort, wo wir dann hingehen, werde ich euch alles erklären, was es mit der Schuppe auf sich hat.“, beruhigte der Dämonenkönig Cloud. Sanft legte Sephiroth Cloud seine Hand auf die Schulter. „Es erwartet dich nichts schlimmes, Cloud. Komm, im Bad liegt sicher schon neue Kleidung für dich bereit.“ Ergeben, aber doch verwirrt, folgte Cloud seinem Freund ins Bad, wo bereits auf zwei Stühlen frische Kleidung bereitgelegt worden war. „Wo kommt das denn her?“, fragte er überrascht und hielt sich ein weißes Shirt vor den Körper. „Das wirst du jetzt jeden Morgen hier finden können. Wir haben hier viele hilfreiche Geister. Und das meine ich im wörtlichen Sinne.“, schmunzelte Sephiroth, während er sich seine Hose anzog. Doch bevor er seinen Mantel überziehen konnte, trat Cloud hinter ihn und küsste ihn zärtlich auf den Oberarm. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich hier bin. Irgendwie habe ich Angst, dass ich schon bald wieder von dir weg muss.“, gestand Cloud leise. Sephiroth drehte sich zu Cloud um und nahm seinen Freund liebevoll in die Arme. „Uns wird niemand mehr trennen, dass verspreche ich dir.“ Dann küsste er ihn sanft. Clouds Augen waren ein wenig verhangen, als Sephiroth seinen Kuss beendet hatte und ihn so eigentlich wieder aufforderte, mit ihm allein zu sein. „Und jetzt zieh dich an. Es wartet schon jemand auf dich.“, trieb Sephiroth Cloud an. Dieser holte tief Luft, dann klärten sich seine Augen wieder und er drehte sich zu seiner neuen Kleidung um. „Wieso um alles in der Welt sind die Sachen denn weiß? So sieht man mich ja meilenweit.“, fragte Cloud kritisch, zog sich das weiße Shirt und die hellgraue Hose aber über. Die Sachen saßen, als wären sie allein für ihn geschneidert worden. „Du wirst gleich sehen, wieso Weiß eine gute Farbe für sich ist.“, antwortete Sephiroth schmunzelnd und schloss seinen Mantel. Dann drehte er sich zu Cloud um und half ihm, seinen eigenen Mantel anzulegen, der ungewohnt war mit seinen Schnallen und Schulterkappen aus Silber. Cloud stellte überrascht fest, dass die Hose und der Mantel aus sehr robustem, aber überraschend weichem Leder gefertigt waren und durch die Schnallen zwar fest an seinem Körper anlagen, er aber die größte Bewegungsfreiheit hatte, die er sich überhaupt vorstellen konnte. Außerdem waren die Sachen sehr bequem zu tragen. Sephiroth trat einen Schritt zurück, als er Cloud beim ankleiden geholfen hatte und lächelte stolz, als er seinen Freund so vor sich stehen sah. Cloud bekam da erst nichts von mit, weil er ebenfalls dabei war, die neue Kleidung zu mustern. „Du siehst toll aus.“, meinte Sephiroth leise, was Cloud sofort aufsehen ließ. Dabei viel Sephiroth zu seinem Vergnügen auf, dass Cloud leicht errötet war. „Wenn jemand das Maß sprengt, was gutes Aussehen betrifft, bist das doch wohl eher du als ich, oder?“, brummte er leise, dennoch freute er sich insgeheim über das Lob. Sephiroth erwiderte nichts weiter, sondern trat wieder auf Cloud zu und küsste ihn noch einmal. „Tarabas erwartet uns.“, erinnerte er seinen Freund, was Cloud wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren ließ. Er nickte schließlich, wie immer ein wenig benommen nach dem Kuss seines Freundes, dann folgte er Sephiroth zurück ins Wohnzimmer. Ein wenig beklommen folgte Cloud danach Sephiroth und Tarabas durch das Schloss. Er wusste gar nicht, wohin er zuerst sehen sollte, denn sowohl die Einrichtung dieses eigentlich einfachen Ganges war geschmackvoll und mit vielen Gemälden ausgestattet, als auch einige der Lebewesen, die ihnen begegneten, waren durchaus anders, als was Cloud jemals gesehen hatte. „Es gibt hier viele Lebensformen, die ihr noch nie gesehen haben könnt, Cloud. Einige werden euch sicher recht unheimlich vorkommen, doch ihr gewöhnt euch sicher schnell daran, hier auch das Unerwartete zu treffen.“, erklärte Tarabas dem sehr still gewordenen Neuling. Dann bog er vom Gang ab, durch einen großen Fensterbogen hindurch auf eine große Terrasse. Cloud folgte ihm gedankenverloren. Sein Gesicht erhellte sich aber, als er auf der Terrasse den weißen Drachen zusammengerollt liegen sah, den er bereits kannte. Dieser hob auch sofort seinen Kopf, als er Cloud erblickte und brummte ihn freundlich an. „Hey, dich kenne ich doch! Geht es dir gut?“ Cloud ließ Sephiroth und Tarabas ohne einen weiteren Blickkontakt stehen und ging schnurstracks auf den Drachen zu. So entging ihm, dass die beiden Männer zufrieden lächelten. Beim Drachen angekommen, senkte das edle Tier seinen Kopf und ließ sich von Cloud streicheln. Zufrieden schloss es seine Augen und genoss die Zärtlichkeiten. „Von ihm ist die Schuppe, die ich euch vorhin gegeben habe, Cloud.“, erklärte Tarabas seinem neuen General, während er und Sephiroth nun auch langsam auf die beiden zukamen. Sofort sah verwirrt auf und hielt mit dem Streicheln inne, wurde aber gleich darauf vom Drachen daran erinnert weiterzumachen, indem dieser ihm einen leichten Stups mit der Nase verpasste, was Cloud leise zum lachen brachte. „Die edlen Drachen dieser Welt verschenken nur einmal eine Schuppe an ein anderes Wesen, welches nicht ihrer Art entspricht. Dieser Eisdrache hat sich dafür entschieden, dass ihr nun derjenige sein sollt, der ihn künftig reiten darf.“, erklärte Tarabas weiter. Er und Sephiroth waren nun neben Cloud angekommen und auch Sephiroth wagte es nun, vorsichtig seine Hand an den Hals des Drachens zu legen. Dieser behielt Sephiroth wachsam im Auge, akzeptierte die Berührung aber mit einem freundlichen Brummen. „Wie jetzt?“, fragte Cloud verwirrt und sah alle Anwesenden – einschließlich des Drachens – verständnislos an. „Sieh ihn einfach als dein eigenes Chokobo an, Cloud. Nur das er geringfügig größer ist.“, schlug Sephiroth mit einem Lächeln vor. Nun lachte Cloud aus vollem Hals. „Stimmt. Er ist wirklich geringfügig größer.“ Er streichelte weiter den Hals des Drachen, der sich liebevoll an seine Hand anschmiegte. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte er schließlich nach einer Weile sowohl den Drachen, als auch die beiden anderen Männer. „Er hat noch keinen Namen. Auf jeden Fall keinen, den wir aussprechen können. Da du sein erwählter Reiter bist, darfst du ihm einen geben.“, erklärte Tarabas freundlich. „Äh… ich bin nicht wirklich gut in so was.“, meinte Cloud kleinlaut. „Gib ihm doch einfach den Namen, der dir als erstes in den Sinn kommt.“, schlug Sephiroth vor. „Dann haben wir sicher zwei Sephiroths hier im Schloss.“, kommentierte Tarabas trocken, was die anderen Männer leicht erröten ließ. Er kicherte daraufhin leise, denn das war die Reaktion, die er erwartet hatte. „Du hast doch bereits einen Namen für mich.“, erklang mit einem Mal eine fremde männliche Stimme in Clouds Kopf. Dieser drehte sich sofort überrascht zum Drachen um und sah ihm in die blauen Augen. Dann schossen mit einem Mal die Erinnerungen an ihren gemeinsamen Flug, wie auch die Fahrten mit seinem Motorrad durch den Kopf und stellte noch einmal für sich fest, dass sich das Gefühl der Geschwindigkeit bei beiden ähnlich angefühlt hatte. Nun wusste er, was der Drache meinte. „Fenrir…“, murmelte Cloud leise. Der Drache hob mit einem Mal seinen Kopf in den Himmel und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. „Ein guter Name.“, meinte Tarabas lächelnd, während er den Drachen dabei zusah, wie dieser seinen neuen Namen und somit seine Verbundenheit zu Cloud in den schwarzen Himmel schrie. Was dann geschah, passierte so schnell, dass Sephiroth im Nachhinein immer wieder erbleichte, wenn er daran zurückdachte. Der Drache neben Cloud faltete mit einem Mal seine Schwingen auseinander, ergriff seinen Freund und warf ihn schwungvoll in die Höhe, während die anderen beiden Männer nur entsetzt zusehen konnten. Cloud drehte sich einmal mit einem Salto um seine eigene Achse, denn er wusste, was der Drache vorhatte, denn er konnte es in seinem Kopf spüren. Er befand sich noch in der Luft, dass sich Fenrir abstieß, seinen Reiter in der Luft auf seinen Rücken fallen ließ und mit ihm in die Luft entschwand, wo er allen anderen Luftbewohnern seinen neuen Partner vorstellen wollte. Der weiße Drache flog nur einmal mit mörderischem Tempo um das riesige schwarze Schloss und gewährte seinem neuen Reiter einen kurzen Einblick auf sein neues Zuhause. Und in der Tat konnte Cloud die Schatten anderer Drachen an sich vorbeirauschen sehen, die beide begrüßten. Obwohl Cloud einige Mühe hatte, sich auf dem Rücken des Drachen festzuhalten, genoss er den pfeilschnellen Flug mit allen Sinnen. Als sie schließlich wenige Minuten später wieder auf der Terrasse landeten, war Cloud aus vollem Hals am Lachen, so glücklich war er. „Das müssen wir noch mal machen.“, meinte er zu Fenrir, als er ihm auf den Hals klopfte, bevor er sich an dessen Flanke herunterrutschen ließ. Sephiroth und Tarabas kamen bereits besorgt auf die beiden zugeeilt und Cloud musste sich erst ein wenig an Fenrir festhalten, als er wieder stand. „Alles in Ordnung?“, fragte Sephiroth fast panisch, als er sah, wie sein Freund sich bemühte, sein Gleichgewicht wiederzufinden. „Das war genial. Er ist unglaublich schnell. Mir zittern richtig die Beine.“, lachte Cloud den beiden Männern zu. „Wir werden beide üben, dann geht es dir nach einer Jagd besser.“, schlug Fenrir freundlich vor. „Das machen wir. Aber vorher muss ich erst noch ein bisschen zu Kräften kommen, bevor wir weitermachen. Gott, meine Beine fühlen sich an wie aus Gummi.“ Cloud holte ein paar Mal tief Luft, weil ihm jetzt im Nachhinein ein wenig schwindelig wurde, doch das legte sich sogleich wieder und er grinste Sephiroth an, der so weiß war wie ein Gespenst. „Darf er dich denn auch reiten?“, fragte Cloud Fenrir. „Sicher. Er ist dein Gefährte.“ Von dieser Antwort erleichtert sah er Sephiroth strahlend an. „Du musst das auch unbedingt einmal mitmachen. Fenrir ist der absolute Wahnsinn.“ „Ja, mein neuer Wahnsinn, wenn ihr zwei so weitermacht.“, murmelte Sephiroth, doch langsam bekam er wieder eine normale Gesichtsfarbe. „Wusstest du, was er vorhatte?“, fragte Tarabas neugierig. „Sicher. Es ging zwar sehr schnell, doch er sagte mir, was er vorhatte, bevor er mich warf.“, erklärte Cloud. „Dennoch bitte ich euch beide, euren jugendlichen Übermut zu zügeln, bis ihr euch aufeinander abgestimmt habt. Sonst bekommen hier einige Bewohner eine Herzattacke. Euer Gefährte eingeschlossen, Cloud.“, tadelte Tarabas die beiden, hatte aber ein Schmunzeln auf den Lippen. „Versprochen.“ Cloud versuchte zwar, zerknirscht auszusehen, doch er konnte ahnen, dass ihm das niemand wirklich abnahm. „Also haben wir jetzt einen überschäumenden General und einen jungerwachsenen Drachen im Schloss.“ Tarabas seufzte und sah Sephiroth bedauernd an. „Ich möchte nicht mit euch tauschen, mein Freund.“ „Ich werde mich dran gewöhnen müssen.“, gab Sephiroth trocken zu. „Tut mir nur einen Gefallen und lasst das Schloss ganz, wenn ihr euer Training vollzieht, Cloud. Das gilt auch für euch, Sephiroth. Wenn ihr zusammen trainiert, dann macht es bitte so, dass ihr die Einrichtung ganz lasst. Nicht wie beim letzten Mal, bitte.“ Damit verabschiedete sich Tarabas von den dreien und kehrte ins Schloss zurück. „Kannst du wieder allein stehen?“, fragte Sephiroth Cloud, nachdem Tarabas verschwunden war. Cloud nickte. „Geht schon wieder. Fenrir war so schnell, dass mir erst nachträglich schwindelig wurde.“ „Dir fehlt es auch noch an Kraft. Durch deine Erkrankung hast du viel von deinen Reserven eingebüßt, die erst wieder gefüllt werden wollen. Das war etwas zuviel dafür, dass du erst vor wenigen Stunden vom Tod aufgewacht bist.“, erklärte Sephiroth streng und sah auch Fenrir entsprechend an. „Das gilt auch für dich, Fenrir. Cloud braucht noch ein wenig Zeit, bevor ihr so etwas das nächste Mal machen könnt.“ Sowohl Cloud wie Fenrir senkten schuldgewusst ihre Köpfe. „Ja, General.“, meinte Cloud nur, doch Sephiroth konnte ein schalkhaftes Glitzern in den Augen seines Freundes sehen. „Ich sehe, uns stehen anstrengende Zeiten bevor.“, murmelte er leise zu sich selbst. „Ich reiße mich zusammen, versprochen.“ Cloud hatte sich an Sephiroths Seite gestellt und lehnte sich vertrauensvoll an ihn. Sephiroth musste sich eingestehen, dass es nichts Schöneres für ihn gab, als Cloud endlich einmal so gelöst und glücklich zu sehen. Man konnte richtig spüren, dass ihm die zentnerschwere Last, die immer auf seinen Schultern gelastet hatte, genommen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)