Schloss von Oldershausen von abgemeldet ================================================================================ Leidendes Herz -------------- Ein Schrei durchbrach die Stille. Es wurde eiskalt und zog fürchterlich. Nahira schreckte aus dem Schlaf und sah sich um. Hatte sie das nur geträumt? Nein, da war es wieder! Nahira riss entsetzt die Augen auf. Sie sprang auf, riss das Fenster auf und sah wie gebannt raus. Raven, Laura, Nicky und Daisy wachten auf. „Was ist denn jetzt kaputt?“ Nicky rieb sich die Augen. „HANNES!“ brüllte Nahira. Die vier starrten sie an. Alle wurden sie weiß im Gesicht. Nahira drehte sich auf dem Absatz um, rannte nach draußen, stolperte, lief weiter. Ihre Gedanken überschlugen sich. HANNES! Sie rannte aus dem Schloss in den Park. „Hannes!“ Es war totenstill, Nahira keuchte, blieb stehen und wirbelte herum. Riku packte mit beiden Händen ihren Hals und drückte zu so fest er konnte. Nahira starrte ihn an. Das kann er nicht tun! dachte sie und trat zu. Riku, oder das was sie Riku nannte, taumelte zurück. Nahira krachte auf den Boden. Ihr Kopf tat weh, ihre Sinne spielten verrückt. Sie starrte ihn noch immer an. Sie fragte sich, ob er sie jetzt töten würde. „Riku“ grinste und trat einen Schritt auf sie zu. Nahira starrte noch immer. Sie musste Hannes finden, bevor es zu spät war! Riku trat noch einen Schritt näher und packte ihre Schulter. Er riss sie auf die Beine und verpasste ihr eine Ohrfeige. Nahiras Kopf flog zur Seite. Ja, er würde sie töten. Langsam sah sie ihn an. „Riku“ grinste plötzlich nicht mehr. Nahiras Augen ließen ihn erstarren. Sie waren eiskalt. Sie trat wieder zu und wieder. Riku wich zurück. In dem Moment hörte Nahira ein Wimmern und erkannte sofort Hannes. In nächsten Moment war der Hass in ihren Augen verschwunden. „Hannes!“ schrie sie und rannte dem Wimmern nach. „Rikus“ schritte wurden hinter ihr laut, aber es kümmerte Nahira nicht. Sie rannte weiter. Sie konnte Hannes sehen. Er lag auf dem Boden, die Augen geschlossen. Nahira stoppte. Ihr Herz raste. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet. „Hannes…?“ sie kniete neben ihm nieder und starrte ihn an. Er atmete nicht mehr… Nahira packte seine Schultern, schüttelte ihn, aber er atmete nicht mehr. „Hannes! Verdammt nochmal mach kein Scheiß! Hannes! HANNES!“ Nahira starrte ihren Freund an. „Nein…“ Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Stirn, bevor ihren Tränen auf sein Gesicht vielen. Ein Weinkrampf schüttelte ihren Körper. Er war also tot… Nahira schluchzte auf und ließ ihren Kopf auf seine Brust sinken. „Riku“ stand jetzt direkt hinter ihnen und starrte Hannes und die am Boden zerstörte Nahira an. In dem Moment ging die Sonne auf. Raven streichelte sanft Nahiras Rücken. Der Arzt sagte sie würde sich nie wieder richtig davon erholen. „Wann wird es ihr besser gehen?“ Donovan stürzte in den Raum. Schwungvoll packte er Nahira und hob sie vom Bett hoch. Raven starrte ihn an: „Was haben Sie vor?!“ „Nichts…“ ohne ein weiteres Wort verschwand er mit Nahira aus dem Raum. Verwirrt sah diese zu ihm auf. „Schon gut Kleines…“ Er trug sie in sein Büro und in das Zimmer dahinter. Donovan setzte sie auf seinem Bett ab und ging zum Schrank, dann hang er die Jacke seinen Anzugs weg und kam zu ihr rüber. „Wa…“ begann sie, aber Donovans Ausdrucksloses Gesicht machte ihr Sorgen. „Du stehst unter meinem Schutz, die darf nichts geschehen…“ „Warum?“ „Als du bei Hannes gelegen hast, hat der Geist bis zum Morgen bei dir gestanden und dich nicht angerührt. Irgendetwas ist an dir, was er nicht töten will…“ „Aber ich will ihn töten…“ sagte Nahira kalt. „Er soll verrecken… Wegen ihm ist Hannes tot!“ Donovan strich sanft durch ihr Haar. „Nichts da…“ sagte er gefährlich sanft. „Du wirst gar nichts tun…“ „W…“ Nahira starrte ihn an. Donovan grinste, beugte sich vor, aber Nahira wich aus. „Fassen sie mich nicht an!“ fauchte sie. Donovan lächelte. „Mhm… Wie du meinst… Aber egal. Du schläfst hier, bis ich weiß, was es mit diesem Geist auf sich hat. Morgen ist Hannes Beerdigung. Du solltest jetzt lieber schlafen…“ Nahira kroch ans Kopfende des Bettes, rollte sich zusammen und starrte in die Leere. Donovan legte sich zu ihr und kraulte ihre Schulter. „Besser?“ hörte sie ihn flüstern. Sie nickte. Wollte er sie wirklich nur wärmen oder war da mehr? Immer hin hatte er versucht sie zu küssen, aber Nahira hoffte es nicht und wenn es so war, würde sie ihn abweisen. Sie hatte nur die Rache im Sinn… Mit Tränen in den Augen stand Nahira vor dem Grab und konnte sich nicht rühren. Sie würde am liebsten zu ihm in dieses Loch springen, aber wer würde ihn dann rächen? Der Geist würde nicht gestoppt werden. Er würde weiter töten. Nahira nahm sich an diesem Tag vor, nie wieder zu weinen. Sie würde nicht ruhen, bis der Geist in der Hölle verreckte. Nahira warf eine Rose ins Grab, wandte sich ab und ging... Ein Monat verging, in dem wieder Ruhe einkehrte, auch wenn Nahira jeden Tag darauf wartete, das Donovan vergas, nachts die Tür ab zu schließen. Aber er vergaß es nie, er wollte sie entweder wirklich schützen, oder ihren Racheakt verhindern. Und außerdem kam er ihr immer näher, wodurch sie sich bedrängt, aber auch behütet fühlte. Es war ein seltsames Gefühl. Es war schon spät. Nahira schließ noch nicht, genau so wie Donovan, sie langen nur nebeneinander und sahen zur Decke. Donovan legte sanft seinen Arm um sie und sah sie an. „Warum schläfst du noch nicht?“ „Warum schlafen Sie noch nicht?“ „Ich warte immer bis du eingeschlafen bist, ich will sicher sein das dir nichts passiert, bevor ich einschlafe…“ „Aha…“ Nahira drehte sich weg. „Gute Nacht…“ Donovan lachte leise und folgte ihr, legte wieder seinen Arm um sie und fragte: „Bist du wirklich erst 16? Du… siehst viel älter aus...“ „Ja und Ihre Schülerin…“ entgegnete sie kühl und drückte ihn weg. Donovan grinste, dann meinte er: „Es muss ja niemand davon erfahren…“ „Ich empfinde nichts für Sie!“ Donovans Grinsen verschwand. Nahira viel in einen tiefen Schlaf. Sie träumte nicht, weder spürte sie wie Donovan aufstand und ging. „Wie?! Sie fühlt nichts?! Das glaube ich nicht!“ knurrte eine böse, tiefe Stimme. Donovan flüsterte darauf: „Aber sie empfindet wirklich nichts! Und für Riku wird sie auch nichts empfinden außer eine tiefe Freundschaft…“ „Ich werde den besetzten den sie am meisten liebt… Dann wird ihre Macht bis auf Minimum sinken und dann… Dann können wir sie ins Jenseits schicken. Zu ihrem kleinen Freund…“ Der Geist lachte und dieses Lachen hallte wie ein Donnerschlag durchs Schloss... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)