Vampire, Dämonen und andere Katastrophen von Skeru_Seven ================================================================================ Kapitel 12: Dienstag [01] ------------------------- 13. Kapitel Für den nächsten Tag hatte Yumion mit Runael ausgemacht, sich vor der Schule zu treffen, aber Turai noch nicht einzuweihen, damit er nicht vor Aufregung die ganze Nacht aufblieb. Casayc hatte sich auch aus Rücksicht über Yumions derzeitigen Zustand nicht allzu sehr gefreut, dass er möglicherweise den Dämon los war, aber insgeheim fühlte er sich eindeutig verdammt glücklich. Am nächsten morgen holten Yumion und Casayc – der Vampir wollte unbedingt auch mal die Schule sehen – wie immer Turai ab und gingen zur Schule. Der Braunhaarige wunderte sich zwar ein wenig über Casaycs Anwesenheit, jedoch hinderte ihn die bekannte Müdigkeit an überflüssigen Fragen und außerdem traute er sich nicht wirklich. Wie lange brauchten die denn? Runael stand schon seit fast einer Viertelstunde vor dem Schuleingang und musste sich die neugierigen Blicke irgendwelcher Schüler gefallen lassen. Einige hatte er auch öfters mal im Park gesehen, aber zum Glück erkannte ihn keiner. Wäre unpraktisch, wenn Turai genau dann aufkreuzen würde, wenn ihn jemand darauf ansprach, dass er ihn nächste Woche auch mal durchnehmen durfte. „Man, kommt doch endlich mal bei“, murmelte er genervt und trat von einem Fuß auf den anderen. „Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit – okay, eher Lust.“ „Auf was hast du denn keine Lust?“, wurde er plötzlich von einem Mädchen angesprochen. „Was interessiert dich das?“, fragte er leicht gereizt. Warum mischten sich gewissen Arten von Mädchen gerne in Sachen ein, die sie nichts angingen? „Ich bin halt von Natur aus neugierig“, lächelte sie ihn an. „Wer bist du eigentlich? Du gehst hier nicht auf die Schule, stimmts?“ „Nein, zum Glück nicht.“ Sonst müsste er noch mehr von deiner Sorte ertragen. „Was willst du von mir?“ „Deine Handynummer.“ Als sie Runaels äußerst ablehnenden Gesichtsausdruck bemerkte, winkte sie schnell ab. „Nein, natürlich nicht. Einfach mich etwas unterhalten, ich hab eh nichts besseres zu tun und du auch nicht, zumindest siehst du so aus.“ „Und was würdest du tun, wenn ich keine Interesse habe, mit dir zu reden?“ „Dann hast du Pech, ich rede trotzdem mit dir.“ Wie aufdringlich durfte man denn sein ohne verhaftet zu werden? Und das schon am frühen Morgen, einfach unglaublich. Zu Runaels Glück erreichte sie die Freunde des Mädchens, worauf diese endlich mit ihrer Gemeinde an ähnlichen Mädchen verschwand. Kurz darauf stand auch schon Yumion vor seiner Nase, von Turai war nichts zu sehen. „Du bist ja wirklich gekommen!“, stellte der Blonde erstaunt fest. „Und das werde ich nicht noch einmal machen. Die Mädchen an eurer Schule sind mir ab jetzt unsympathisch.“ „Wieso denn?“ „Mich hat gerade so eine komische Tussi angequatscht und wollte mit mir reden, obwohl ich nicht wollte.“ Yumion bekam eine böse Vorahnung. „Stand sie bis eben noch hier?“ Runael nickte und Yumion musste einsehen, dass Runael gerade unfreiwillig Bekanntschaft mit Vaica gemacht hatte. „Wo hast du eigentlich Turai versteckt? Der sollte doch mitkommen.“ „Ich weiß, er und Casayc sind da hinten.“ Er deutete zu einem Baum auf dem Schulgelände, bei dem die zwei standen und sich anschwiegen. „Siehst du von hier aus, ob es auch der „richtige“ Turai ist?“ Runael nickte wieder einmal zur Bestätigung, packte unaufgefordert Yumions Handgelenk und zog ihn mit sich zu dem Baum. Turai fragte sich, warum er hier draußen mit Casayc – Woher kannte Yumion den denn? – stehen musste und sie nicht in den Klassensaal gingen. Wahrscheinlich eine neue Taktik Yumions, um den anderen zu entgehen. Endlich kam Yumion in Sicht und als Turai die Person erkannte, die den Blonden hinter sich herzog, begann sein Herz rasen. Was tat Runael hier an dieser Schule? Und wo hatte Yumion ihn aufgegabelt? „Hi Turai“, begrüßte ihn der Dämon und lächelte ihn an, als wäre nie etwas passiert. Der Braunhaarige konnte es immer noch nicht fassen und schaute Runael weiterhin in einer Art Schockzustand an. Wie war das nur möglich? „He, lebst du noch?“ Sanft legte Runael Turai einen Arm um die Schulter. „Du weißt ja, wer ich bin.“ „Natürlich“, murmelte der Jüngere und wusste in diesem Augenblick nicht, ob er lachen oder weinen sollte, vor allem hier auf dem Schulhof. „Dann ist ja gut.“ Demonstrativ zog er den Anderen noch ein wenig näher an sich, dabei die Blicke der umstehenden Schüler ignorierend. „Tut mir echt Leid, dass ich mich nicht gemeldet hab, aber ich dachte, es würde bei einem Treffen bleiben.“ „Ist schon okay.“ Natürlich war es das nicht, aber er wollte Runael nicht noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen machen. „Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber der Unterricht hat seit genau einer Minute begonnen“, meldete Yumion sich zu Wort. „Wir müssten dann los.“ „Ich bringe euch noch mit zu eurem Saal“, schlug Runael vor, der sich eigentlich nicht von Turai trennen wollte, aber aufgrund der vielen Schüler einsehen musste, dass es nicht anders ging, es wäre zu auffällig, an Turai zu kleben. Zu viert machten sie sich auf den Weg dorthin. Überall eilten andere, die ebenfalls später dran waren, an ihnen vorbei und einer davon schaffte es, direkt in Runael zu rennen. „He du Flasche“, knurrte er, „pass mal besser auf.“ „Machs doch selber“, antwortete dieser patzig, doch plötzlich schlich sich ein entsetzter Ausdruck auf sein Gesicht. „Was machst du denn hier?“ Zuerst verstand Runael nicht, was sein Gegenüber von ihm wollte, doch dann realisierte er es: es war dieser Junge aus dem Park neulich gewesen – und er trug sogar seine Jacke! Nun drehten sich auch die anderen drei um und Yumion fragte erstaunt: „Runael, woher kennst du Shura?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)