Forbidden von -shiyuu (Tsu x Hizu [x Karyu?]) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Der Streit mit Hizumi hatte ihm wirklich zugesetzt und Besserung war noch nicht in Sicht. Er fühlte sich so schlecht, hatte nie mit ihm streiten wollen. Hatte er nicht alles getan um genau das zu verhindern?! Doch sein Plan schien nicht aufgegangen zu sein und das hatte er nun davon... Er war selbst verantwortlich für diese Situation. Hätte er mit ihm offen geredet, würden sie jetzt vielleicht normal miteinander reden können... Normal... Wie sehr er es doch vermisste, überhaupt mit ihm zu reden! Aber das war momentan einfach nicht drin; Hizumi ging ihm aus dem Weg, sah ihn nicht einmal an. Oder bildete er sich das nur ein? War er es vielleicht, der davonlief? War er es, der so feige war, und sich vor einer Aussprache drückte? Er wusste es nicht... Er wusste nur, dass er jetzt versuchen musste, die Gedanken an seine privaten Probleme zu verdrängen, schließlich mussten sie gleich auf die Bühne. Ein Glück, dass die Tour bald zu Ende sein würde; sehr viel länger hätte er das alles nämlich nicht mehr ausgehalten... Er versuchte wirklich, sich auf den Auftritt vorzubereiten, doch immer wieder schweiften seine Gedanken ab. Er konnte einfach nicht aufhören an Hizumi zu denken. Was war nun mit ihnen? Bald hätten sie ich zweijähriges Jubiläum, doch würden sie tatsächlich noch dazu kommen, es zu feiern? Er wusste es nicht, und diese Unwissenheit ließ ihn verzweifeln, trieb ihn beinahe in den Wahnsinn. Was sollte er denn bloß tun? Er liebte Hizumi doch und es schmerzte ihn, dass sie jetzt nicht miteinander sprechen konnten, und das, obwohl sie sich doch eigentlich so nah waren... Er seufzte und schloss kurz die Augen, versuchte sich etwas zu entspannen, denn in wenigen Augenblicken mussten sie auf die Bühne. Das alles half aber nichts. Hizumis bloße Anwesenheit schmerzte ihn. Er wollte ihm sagen, dass es ihm leid tat, wollte sich entschuldigen, ihn anflehen ihm zu verzeihen, doch ob er das alles auch sagen konnte, wenn er direkt vor ihm stand? Ob er dann wirklich den Mut dazu hatte? Bisher war Hizumi es immer gewesen, der sich bei ihm entschuldigt hatte, wenn sie Streit hatten. Aber bisher war es auch immer Hizumi gewesen, der Mist gebaut hatte. Natürlich hatte er ihm immer wieder sofort verziehen und wenn er daran dachte, was für Kleinigkeiten Thematik ihrer Auseinandersetzungen gewesen waren, konnte er nur den Kopf schütteln. Das war ja nichts im Vergleich zu dem hier. Das hier konnte nämlich ihre Beziehung zerstören, war bereits auf dem besten Weg dorthin. Er öffnete die Augen wieder. Ein kurzer Blick zur Uhr verriet ihm, dass er sich nicht länger drücken konnte. Also stand er auf und betrat den langen Flur, der zur Bühne führte. Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Doch warum? Er war doch sonst nicht aufgeregt... Mit Aufregung hatte das Ganze wohl aber nicht sehr viel zu tun. Gleich würde er mit Hizumi auf der Bühne sein. Und dass er ihn sah, war unausweichlich, schließlich stand der Dunkelhaarige ja beinahe direkt vor ihm. Er würde sich wieder sehr zusammenreißen müssen, bei seinem Anblick nicht sentimental zu werden und einfach loszuheulen... Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht mitbekam, dass er nicht mehr allein auf dem Gang war. Erst als er plötzlich am Handgelenk festgehalten wurde, merkte er dies und zuckte leicht zusammen. Er ahnte, wer das war und seine Vermutung sollte sich bestätigen. Als er sich umdrehte, stand Hizumi direkt vor ihm, besah ihn mit einem Blick, den er nicht so recht einordnen konnte... Er musste schlucken. Was wollte er bloß? Sie mussten doch auf die Bühne...! Aber das war für ihn wohl eher ein Vorwand. Warum war er nicht froh, dass Hizumi jetzt mit ihm reden wollte? Der Zeitpunkt sollte da doch eigentlich egal sein, Hauptsache sie taten es endlich! Schon fast eine Woche redeten sie nicht mehr miteinander, und jedes Mal, wenn er den anderen sah, fiel es ihm schwerer, sich ihm nicht einfach an den Hals zu schmeißen und lauthals loszuschluchzen. Doch jetzt, da Hizumi ihm so nahe war, fand er das beinahe beengend. „Ich muss mit dir reden...“ Ja, das konnte er sich denken. Reden mussten sie wirklich. Doch Hizumis ernster Tonfall ängstigte ihn ein wenig. Er wusste, dass das jetzt nicht einfach werden würde, vor allem da sein Freund einen ziemlich ungünstigen Zeitpunkt zum Reden gewählt hatte. Das schien er selbst zu wissen, denn immer wieder wanderte sein Blick in Richtung Bühne, von welcher so langsam die Rufe der Fans laut wurden. Doch dass die ihn jetzt nicht davon abhalten konnten, ihm wenigstens kurz zu sagen, was er auf dem Herzen hatte, das wusste Tsukasa nur allzu gut. Selbst Karyu und Zero, die sich auch gerade zur Bühne aufmachen wollten, konnten ihren Sänger nicht davon abbringen, sein Handgelenk loszulassen. Hizumi schickte sie beide schon mal voraus und sagte, dass sie gleich nachkommen würden. Karyu murrte zwar etwas rum, aber er wusste ja, dass sie Streit hatten und entschied sich dann scheinbar doch dafür, den beiden wenigstens einige Augenblicke zu geben, aber er konnte es nicht lassen, noch anzumerken, wie schlecht doch ihr Timing war. Dann waren sie beide allein. Tsukasa konnte die Rufe der Fans hören, die ihre Idole lautstark begrüßten. Zu gerne hätte er jetzt die verwunderten Gesichter gesehen, da sonst nie Karyu oder Zero als erstes auf die Bühne kamen. Aber die beiden schienen die Fans ganz gut allein zu unterhalten, denn deren Geschrei wurde immer lauter. Hizumi lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er den Griff um sein Handgelenk lockerte. Er ließ ihn dennoch nicht ganz los. Hatte er Angst, dass er weglaufen würde? Innerlich schüttelte Tsukasa den Kopf. Aber wenn er es sich recht überlegte, dann war das doch nicht so abwegig... „Was ist nun... mit uns?“, hörte er Hizumi dann nach einigen Augenblicken fragen und sah ihn jetzt wieder an. Sein Freund schien ziemlich durcheinander zu sein und er wusste, dass es ihm nicht unbedingt leicht fiel über solche Dinge zu sprechen. Er konnte schon sehr emotional sein, doch wenn es darum ging über Probleme zu reden, dann tat er sich grundsätzlich schwer. Dabei mochte Tsukasa es doch, wenn er so gefühlvolle Dinge sagte, auch wenn er es schon bevorzugte, wenn er ihm dann seine Liebe beteuerte und nicht mit ihm über ein mögliches Ende ihrer Beziehung redete... „Ist es aus?“ Er sah ihn geschockt an. Doch was hatte er erwartet? Sie redeten seit Tagen nicht miteinander, nicht ein Wort hatten sie gewechselt! Konnten sie da überhaupt eine gemeinsame Zukunft haben? Er wusste es nicht, hoffte es doch aber so sehr... Er wollte ihn nicht verlieren, denn ohne ihn... Ohne ihn konnte er einfach nicht mehr. Das ging nicht mehr! Ohne ihn wäre er ein Nichts, ein Niemand! Er brauchte ihn doch so sehr... Er wollte etwas sagen, doch es gelang ihm nicht. Seine Stimme versagte einfach und Tränen stiegen ihm in die Augen. Er wollte doch nicht, dass es aus war, nein! Das durfte einfach nicht sein! Er liebte ihn doch so sehr... „W-was...?“, flüsterte er atemlos, und konnte nur mit Mühe ein Schluchzen verhindern, als Hizumi den Griff um sein Handgelenk nun gänzlich löste. Aus traurigen Augen sah er ihn an, wollte doch so gerne noch mehr sagen, ihm erzählen, was er fühlte, und es ihn auch spüren lassen... Doch er brachte keinen Ton mehr heraus. Er konnte jetzt einfach nichts sagen. Die Tatsache, dass Hizumi tatsächlich darüber nachgedacht hatte, ihn zu verlassen, schmerzte ihn einfach nur. Oder interpretierte er da schon wieder zu viel rein? Wahrscheinlich, so wie es immer war... Er schluckte und atmete einmal tief durch, doch er wandte den Blick ab, konnte ihn bei diesen Worten einfach nicht ansehen. „Warum fragst du mich das?“, sagte er mit zitternder Stimme und wurde mit jeder Sekunde, die verging, unsicherer. Aber Hizumi hatte anscheinend nicht vor, jetzt etwas zu sagen... „Schließlich...“ Der Sänger seufzte auf, doch noch immer konnte Tsukasa seinen Blick nicht heben, zu groß war die Angst davor, dadurch noch mehr Abweisung zu erfahren. „Tsukasa... du bist es doch, der mir aus dem Weg geht... Du läufst vor mir weg! ...Sag du es mir...“ Er sah ihn mit traurigem Blick an, doch Tsukasa sah zu Boden und schwieg. Was hätte er denn jetzt auch sagen sollen? Es stimmte ja... Er hatte sich davor gescheut, mit ihm darüber zu reden. Er war weggelaufen... Und er würde auch daran Schuld sein, wenn ihre Beziehung nun ein Ende fand... Er hatte immer mehr damit zu tun, seine Tränen zurückzuhalten, doch noch gelang es ihm. Er hatte Hizumi schon so sehr weh getan, da wollte er nicht auch noch vor ihm weinen, denn es war alles seine Schuld... Er wollte getröstet, in den starken Armes seines Freundes gehalten werden und gesagt bekommen, dass das alles nicht so schlimm sei, dass sie es schon schaffen würden, dass sie... ja, dass sie was? Er spielte sich selbst etwas vor. Es lag alles an ihm, und wenn er jetzt nicht bald den Mund aufbekommen würde, wäre wohl wirklich alles aus... Allein dieser Gedanke schockte ihn so sehr, dass ihm nun doch Tränen die Wangen runter liefen. Er senkte den Kopf noch mehr, wollte es vor ihm verbergen, doch sein Schluchzen verriet ihn. Schnell wischte er sich die Nässe von den Wangen. Wieder drangen die Rufe der Fans an sein Ohr, und wenn er daran dachte, sich ihnen gleich stellen zu müssen, wurde ihm ganz anders. Er sah bestimmt total verheult aus. Was sollten sie bloß alle denken? Dass er geheult hatte... Damit hatten sie dann ja auch Recht, aber er wollte das nicht, wollte sich so nicht der Welt zeigen. Es reichte, wenn seine Freunde wussten, wie es um ihn stand... Freunde... Konnte er sie alle überhaupt noch so bezeichnen? Hizumi war schon lange so viel mehr als bloß ein Freund, und auch Karyu war inzwischen mehr für ihn. Zero... War er noch sein Freund? Sicherlich... Aber über so etwas hatte er noch nie mit ihm sprechen können, noch nie... Und dass sich das jetzt plötzlich ändern würde, bezweifelte er. „Tsu...“, drang Hizumis leise Stimme nun an sein Ohr, doch noch immer wagte er es nicht, ihn anzusehen. „Dachtest du, du kannst das ewig vor mir verheimlichen? Ich bin doch nicht blind!“ Noch immer Schweigen. „Verdammte Scheiße! Warum sagst du nichts?!“ Tsukasa zuckte leicht zusammen. Damit, dass er jetzt so laut werden würde, hatte er nicht gerechnet. Noch hatte er ihn so angeschrien, noch nie... Und auch war er noch nie so wütend gewesen... Tsukasa wusste das, und doch war er wie gelähmt. Er konnte sich vorstellen, wie sein Verhalten auf ihn wirken musste, aber es ging einfach nicht anders! Er war nicht dazu in der Lage, jetzt irgendetwas zu tun, am liebsten wäre er einfach auf der Stelle heulend zusammen gebrochen und hätte sich zusammengerollt und so den ganzen Abend verbracht. Mit Heulen. Und Selbstmitleid. Am liebsten würde er darin ertrinken, hoffen, dass so der Schmerz aufhörte, oder wenigstens gelindert würde... Ertrinken... In Selbstmitleid... Zu etwas anderem war er wohl nicht fähig. Er war einfach viel zu feige, egal um was es ging... „Ich... ich hab mit Karyu geredet...“, brach Hizumi wieder das Schweigen. Er war so überrascht von dieser Nachricht, dass er nun doch den Kopf hob und ihn ungläubig anstarrte. Warum hatte e mit dem Blonden geredet? Er hatte doch nicht etwa... Tsukasa biss sich auf die Unterlippe, rechnete bereits mit dem Schlimmsten... „Irgendetwas müssen wir schließlich dagegen tun...“ Ihm war auch sofort klar, an was sein Freund da gerade dachte, doch er wollte es nicht glauben. War Hizumi wirklich so einfach zu so etwas bereit? Aber... Warum fragte er sich das eigentlich? Vor knapp einer Woche hatte er genau das doch selbst erlebt... „Tsukasa, ich liebe dich...“ Diese Worte trieben ihm erneute Tränen in die Augen. Wenn er etwas wusste, dann war es das! Und er liebte ihn doch auch, so sehr... Warum konnte er ihm das jetzt nicht sagen? Warum konnte er es ihm nicht einfach zeigen und diese ganze Sache aus der Welt schaffen, wenn Hizumi ihm so einen solchen Vorschlag unterbreitete? Warum? „Ich liebe dich und ich will dich wegen so etwas nicht verlieren...“ Er spürte wieder, wie heiße Flüssigkeit seine Wangen benetzte. Er wollte ihn doch auch nicht verlieren! Das war wirklich das Letzte, das er wollte! Ohne ihn konnte er doch schon gar nicht mehr, ohne ihn wollte er auch nicht mehr. Er brauchte ihn ganz einfach! „Aber... Wenn du dir nicht helfen lässt hierbei, dann... dann wirst du mich vielleicht verlieren...“ Er sah ihn an, war unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Also hatte Hizumi wirklich über das Ende ihrer Beziehung nachgedacht. Diese Erkenntnis war so... so... Ja, was war sie? Schockierend? Überraschend? Vielleicht auch Unerwartet? Nein... das alles war es nicht. Er hatte schon die ganze Zeit Angst vor solchen Worten gehabt, und nun hatte er sie ausgesprochen. Sein Geliebter würde ihn vielleicht verlassen, ihn alleine lassen. So wie er es jetzt tat, nur dass er ihn dann nicht einfach nur alleine und heulend stehen ließ, sondern dass er ihn für immer zurücklassen würde. Das würde er einfach nicht verkraften können. Dazu war er viel zu schwach. Ohne ihn hätte doch alles keinen Sinn mehr... Er wollte bei ihm sein. Für immer. Und nun würde er vielleicht bald alleine sein. Für immer... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)