Ungewöhnliche Liebe von TheLittleFox ================================================================================ Kapitel 10: Total am Ende ------------------------- Als ich zu Hause ankam, waren alle Lichter aus. Ich schlich mich ins Wohnzimmer um zu sehen ob meine Mutter überhaupt da war. Doch anstatt meiner Mutter lag Sarah auf der Couch. Sie hatte sich mit einer Wolldecke zugedeckt und schien zu schlafen. Ich stellte mich leise neben sie und betrachtete sie. Sie hatte geweint. Aber warum? Ich seufzte und wollte sie gerade vorsichtig hochheben um sie in ihr Zimmer zu tragen, als sie die Augen öffnete und mich traurig ansah. „Mom ist bei Nicole… Sie sagte sie kommt erst morgen wieder“ flüsterte sie. Ich sah sie nur traurig an. „Und dich hat sie hier gelassen?“ Sarah nickte. Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. „Sie ist sauer Kia. Und sie hat wieder angefangen zu trinken. Wir waren kaum daheim, als sie den Gin aus dem Keller holte und ihn angefangen hatte zu trinken. Dann hat sie mit Nicole telefoniert und ist dann weg“ Sie gähnte. Ich setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm „Bist du mir auch böse?“ fragte ich flehend. Sarah sah mich im dunklen an. Das Licht der Straßenlaterne spiegelte sich in ihren Augen. Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin nur traurig dass du mir nichts gesagt hast…“ Sie lehnte sich an mich. „Ich konnte es nicht sagen Sarah. Ich… Nine und ich wollten es eigentlich geheim halten. Nur Kathy, Marc und Kay wussten davon…“ Ich schluckte. Sarah sah mich an „Kay hat uns davon erzählt. Mama wollte ihn schon eine klatschen, als er dann uns ein Foto auf seinem Handy von euch gezeigt hatte, wie ihr euch geküsst habt. Er meinte dass es schon seit Herbst oder so schon so ginge. Dass du dich immer mit Nine triffst und dass ihr halt zusammen wärt und so. Mom hatte dann versucht dich auf dem Handy zu erreichen. Aber du hast nicht abgenommen…“ – „Ja wie denn auch wenn ich einen Wettkampf habe?“ Ich seufzte. „Naya, das hatte Kay dann auch gesagt. Er meinte dann dass er uns einen richtigen Beweis geben will und hat uns dann mitgenommen zu deinem Schulfest. Und dann haben wir es ja selbst gesehen nach dem Kampf mit dem einen Jungen“ Sie gähnte wieder. Ich zitterte leicht. „Mama sagte wenn sie dich in die Finger bekommt, wird sie dich in eine Psychiatrie schicken wo sie dich wieder normal machen sollen. Sie meinte du wärst total verrückt…“ Ich verdrehte meine Augen. „Sie ist halt strengchristlich. Wobei, ich glaube sie dürfte demnächst auch mal wieder lange beichten gehen, denn sich betrinken ist in den Geboten auch nicht drin“ knurrte ich. Sarah sah mich erschrocken an. „Kia, es ist aber auch nicht gut sich darüber lustig zu machen“ Ich seufzte. „Außerdem, Mama hat schon Recht damit. Gott hat Mann und Frau erschaffen damit sie zusammenleben. Und nicht Frau und Frau oder so“ Ich musste niesen. Dann sah ich meine Schwester ärgerlich an. „Ja, Gott hat Mann und Frau erschaffen! Aber er ist derjenige der Entscheidet wer mit wem zusammen sein soll oder? Er schenkt uns unsere Gefühle oder etwa nicht?“ Sarah dachte einen Augenblick lang nach. Dann nickte sie. „Ja… Das stimmt eigentlich“ – „Also! Und Gott wollte also auch dass ich und Nine… also… dass wir uns halt ganz arg lieb haben. Er kann es nicht wollen und gleichzeitig sagen dass es verboten ist oder? Ich meine, dann verstößt er doch selbst auch gegen seine Gesetze oder?“ Sarah nickte. „Ja da hast du Recht“ Sie gähnte wieder. „Komm, du hast morgen Schule und es ist besser wenn du jetzt ins Bett gehst!“ Ich stand auf. Sarah blieb aber sitzen. „Was willst du jetzt eigentlich machen…? Ich meine… Mama verbietet dir ja dich weiterhin mit deiner Freundin zu treffen“ Ich zuckte zusammen. Dann drehte ich mich langsam um. Ich sah sie lange an „Kannst du mir etwas versprechen?“ Sarah nickte. Ich grinste sie leicht an. „Aber das bleibt unser Geheimnis okay?“ Sarah nickte wieder. „Ich… werde mich leider Mama widersetzten. Ich mag Nine zu sehr deshalb bleibe ich bei ihr. Aber bitte sag Mama davon nichts okay?“ Sarah nickte und sah mich ehrfürchtig an. „Und wie willst du das machen…?“ Ich zucke mit den Schultern. „Ich lasse Mama in dem Glauben dass ich mich mit Nine gestritten hätte und… dass wir keinen Kontakt hätten. Aber ich werde mich trotzdem mit ihr treffen und zwar mit Kathys Hilfe. Alles Klar soweit?“ Sarah nickte wieder. „Okay! Aber das ist unser Geheimnis!“ Sarah salutierte. „Ich werde nichts sagen Master. Seras Victoria wird schweigen!“ Sie kicherte. Ich fing an zu lachen. „Du hast zuviel von deinen Hellsing-Mangas gelesen“ Ich nahm sie huckepack und trug sie die Treppen hoch. Dann legte ich sie ins Bett. Sie gab mir einen Kuss auf die Backe. Als ich die Tür schließen wollte, richtete sie sich wieder auf. „Kia? Was machst du jetzt noch?“ Ich drehte mich um. „Ich werde zu Nicole gehen und Mama holen“ Sarah legte sich wieder zurück. „Aber bitte nicht wieder streiten…“ murmelte sie. Ich nickte und schloss die Tür. Meine Mutter fand ich wirklich bei Nicole. Nicole sah mich mit einem traurigen Blick an als sie mich ins Wohnzimmer führte wo meine Mutter auf der Couch zusammengesunken dasaß und auf ein Glas starrte das noch halb gefüllt war. Ich nahm sie am Arm und half ihr auf. „Mama, komm wir gehen heim. Sarah hat auf dich gewartet“ Meine Mutter sah mich verwirrt an. Als sie mich erkannte, stieß sie mich weg. „Weg von mir! Du ungehöriges Kind. Jetzt muss ich mich schämen, weil ich ein Kind habe das… das… lesbisch ist und damit nicht normal!“ Ich richtete mich auf und wischte mir das Blut von den Lippen. Beim Sturz hatte ich mir auf die Zunge gebissen. Ich sah sie an. „Mama es tut mir Leid. Ich wollte das nicht. Komm jetzt, du hast getrunken“ Doch meine Mutter sah mich nur wütend an. „Ich werde das nicht akzeptieren! Niemals! Eher werde ich dich…“ – „In eine Psychiatrie schicken und mich dort züchtigen lassen ich weiß!“ Plötzlich schlug ich mir die Hand vor den Mund und starrte sie erschrocken an. „Pass auf was du sagst!“ schrie meine Mutter und holte aus. „Alexandra! Stopp das reicht!“ Nicole ging zwischen uns und hielt meine Mutter zurück. „Das reicht! Setz dich!“ Meine Mutter gehorchte und setzte sich. „Kia, warum tust du das nur?“ meine Mutter nuschelte und ich hatte Probleme sie zu verstehen. „Ich will nicht dass du mit ihr zusammen bist. Es hält nicht lange. Es ist verboten. Es ist unnatürlich…“ Ich kniete mich vor meine Mutter. „Mama… Ich… habe mich von ihr getrennt. Ich…“ ich schluckte. „Wir haben uns deswegen gestritten und sie meinte es wäre wirklich besser wenn wir uns trennen. Ich hm… Werde versuche ihr aus dem Weg zu gehen…“ Nicole und meine Mutter sahen mich misstrauisch an. „Das ging aber ziemlich schnell“ meinte dann Nicole. Ich zuckte mit den Schultern „Sie kam damit nicht so klar… Deshalb“ Meine Mutter sah mich mit glasigen Augen an. „Du bist ein gutes Mädchen Kia…“ Sie stand auf und nahm mich in den Arm. „Komm, wir gehen endlich heim. Ich hab morgen noch Schule…“ Meine Mutter nickte. Dann lief sie wankend zur Tür. Nicole begleitete uns und schloss hinter uns die Tür. Als wir daheim waren, brachte ich meine Mutter ins Bett und ging dann leise in mein Zimmer. Hinter meinem Bücherregal holte ich eine Zigarettenpackung hervor, setzte mich auf die Fensterbank und zündete mir eine an. Ich nahm einen tiefen Zug. Wie sollte das jetzt alles weitergehen…? Zwei Tage sollen wir weder reden, noch treffen. Und danach? Ich stieß den Rauch aus uns hustete leicht. Die Ferien fangen jetzt bald an und dann? Wir hätten uns jetzt noch so lange in der Schule sehen können. Eigentlich wollten wir in den Ferien verreisen… mit Kathy und Marc und nun? Oh man, ich verstehe die Welt nicht mehr… Was genau will ich? Will ich meine Familie zusammenhalten und Nine mit reinbringen? Unter anderem. Aber ich würde auch gerne mal endlich wegziehen. In eine Wohnung, zusammen mit Nine und bald vielleicht mal einen Hund holen… Davon hatten wir schon oft geträumt, beziehungsweise gesprochen. Ich drückte die fertige Zigarette aus und warf den Stummel auf die Straße. Ich werde Nine drauf ansprechen. Wir sind beide achtzehn. Wir haben genügend Geld. Ihre Mutter ist ja schließlich Chefin von einem großen Konzern und wir haben viel Geld von meiner Oma geerbt. Warum also nicht eine Zukunft zusammen aufbauen? Ich zog mich aus und legte mich ins Bett. Dann betrachtete ich einen Moment das Bild von Kathy, Nine und mir. Tya, dann muss Kathy nun ein wenig herhalten. Hoffentlich nicht für allzu lange. Ich kuschelte mich in die Kissen und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. 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