Internetliebe von BlaXXuN (Liebe gibt es überall...) ================================================================================ Kapitel 7: Eingeständnisse in Sachen Liebe - oder: Der erste Regen ------------------------------------------------------------------ 7. KAPITEL Titel: Eingeständnisse in Sachen Liebe… Untertitel: …oder: Der erste Regen Teil: 7/11 Disclaimer: Die Charaktere gehören uns nicht, sondern nur die Idee... Naruto wird geschrieben von BlaX XuN ( http://www.fanfiktion.de/u/BlaX+XuN ) Sasuke wird geschrieben von Bimbe ( http://www.fanfiktion.de/u/Bimbe ) Beta: Wir korrigieren uns gegenseitig ^^ Legende: „blablabla“ - jemand spricht //blablabla// - Narutos oder Sasukes Gedanken (je nach Sicht) ########## - Sichtwechsel »blablabla« - Narutos SMS «blablabla» - Sasukes SMS -blablabla- - Kibas SMS (blablabla) - normaler Text während eines Chatlogs! (Nicht jedes Zeichen muss in jedem Kapitel vorkommen!) Wichtige Anmerkung: Ab jetzt gibt es eine Playlist zu unserer FF Internetliebe. Stellt sie euch als eine Art Soundtrack vor. Zu jedem Kapitel gibt es ein von uns aufgewähltes Lied, das hoffentlich zu dem jeweiligen Kapitel passt. Wir wissen, dass es mit der FF langsam auf das Ende zugeht, doch es kommen immer wieder neue Leser dazu, also… nun ja… Demnach werden die zwei Punkte ‚Link zur Playlist‘ und ‚Lied‘ nun zu jedem Kapitel hinzugefügt. Link zur Playlist: http://www.playlist.com/playlist/16918794763/standalone Lied: Love Hurts – Incubus Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Kapitel! Am nächsten Morgen konnte sogar Sasuke mal etwas ausschlafen… Er hatte mal keine Albträume und musste auch nicht so früh aus dem Hotel auschecken… Gegen 9 Uhr wachte er auf… Irgendwie fühlte er sich glücklich und zufrieden… Da BlueOcean ihn im gewissen Sinne auch noch bestätigt hatte, dass er lieber da bleiben sollte, wo er sich wohlfühlte und nicht wegen eines einzelnen Menschen – in diesem Fall seine Mutter – sein gesamtes Leben auf den Kopf stellen sollte, fühlte er sich richtig motiviert, das auch seinen Eltern, am nächsten Wochenende mitzuteilen… Nachdem sich der Uchiha geduscht hatte, schlüpfte er noch mal in den gestrigen Anzug und ging zum Frühstücken in den Speisesaal… Mit einer guten Laune, wie man ihn sonst eigentlich nicht dort sah – da er meist noch vom vorhergehenden Abend wütend guckte – aß er gemütlich sein belegtes Brötchen… Er strahlte sogar regelrecht den Kellner an, der sowohl das Essen brachte, als auch wieder abräumte… Ein glücklicher Gesichtsausdruck zierte Sasuke, als er wieder auf sein Zimmer ging, um dort alles zusammenzupacken – und anschließend das Hotel zu verlassen… #################### Es war etwa 10 Uhr, so genau wusste er das nicht, und er lag in seinem Bett, doch er schlief schon lange nicht mehr. Vor etwa vier Stunden, sollte es tatsächlich 10 Uhr sein, hatte er die Augen geöffnet, und seitdem starrte er an die Decke seines Schlafzimmers. Ihm ging viel durch den Kopf, doch wenn man ihn fragen würde, an was er denn die ganze Zeit dachte, so hätte er nicht antworten können, da ihm die Gedanken jedes Mal aufs Neue entglitten, sobald er sie zu fassen versuchte. Seufzend schloss er die Augen, versuchte die herumschwirrenden Gedanken zu vertreiben und setzte sich dann umständlich auf. Nachdem er auf der Kante seines Bettes saß, richtete er seinen Blick auf den blauen Himmel, den er durch sein Schlafzimmerfenster sehen konnte. Er sah ein paar Wolken, doch sie waren weiß und sahen weich aus – es würde also gewiss keinen Regen geben. Mit einem weiteren Seufzer stand er auf und ging in Richtung Badezimmer, in dem er sich duschte und sich die Zähne putzte. Nachdem er damit fertig war, ging er in die Küche, um sich eine Tasse Tee zuzubereiten. Als er nun also am Küchentisch saß und darauf wartete, dass das Wasser heiß genug wurde, konnte er seine Gedanken nicht mehr kontrollieren. Wieder wanderten sie zu dem vorherigen Tag, der so viel mehr gebracht hatte, als er es am gestrigen Morgen erwartet hatte. Nur mit Unbehagen dachte er somit auch an den vorherigen Abend, an dem Sasuke ihn befragt hatte, ob er denn umziehen sollte. Mittlerweile hatte er sich besser unter Kontrolle und hielt somit seine Gedanken davon ab, wieder auszurasten, doch es gelang ihm nur unter großer Anstrengung, denn schon allein der Gedanke, Sasuke könnte für immer verschwinden, war irrsinnig und es nicht wert, gedacht zu werden. Das Wasser brodelte mittlerweile, und Naruto goss sich das kochende Wasser in eine Tasse, in die er ebenfalls einen Teebeutel gab, und ließ den Tee ziehen. Es würde einige Minuten dauern, bevor er den Beutel wieder entfernen konnte, und während die dampfende Tasse noch auf dem Küchentisch stand, machte sich Naruto auf den Weg in sein Schlafzimmer, um seine Handys zu suchen. Das Alte hatte er schnell gefunden, da er noch am Abend eine SMS abgeschickt hatte, das andere musste er eine Weile suchen, doch dann hatte er beide und ging wieder zurück in die Küche. Dort nahm er sofort den Beutel aus der Tasse und warf ihn in den Mülleimer. Mit einem Löffel rührte er geistesabwesend in seiner Tasse, während er mit der anderen Hand eine SMS schrieb: »Hey! Treffen wir uns heute am Nachmittag wieder im Café? Naruto« Naruto musste nicht lange warten, da kam auch schon die Antwort: -Klar! Um drei.- Der Blonde schrieb nicht mehr zurück, stattdessen griff er nach seinem alten Handy und fing ebenfalls an, eine SMS zu schreiben… »Hey! Wie geht’s? Was machst du so? Blue« Er fand die SMS idiotisch, doch er wusste nicht, was er sonst schreiben sollte, und so drückte er auf ‚senden‘ und wartete einfach darauf, dass eine Antwort kam. Währenddessen war sein Tee abgekühlt, und er nahm den ersten, vorsichtigen Schluck. #################### Der Uchiha stand schon wieder am Bahnhof, als er sein Handy checkte. Er hatte unterwegs noch nicht einmal bemerkt, dass eine SMS angekommen war… Wie auch? Es war überall laut! Mit einem freudigen Gesichtsausdruck sah er, dass BlueOcean ihm geschrieben hatte… «Hi! Sehr gut – und selbst?» Ja, gut ging es ihm wirklich! – So eine gute Laune hatte er schon lange nicht mehr gehabt! Er hatte sogar die Sache mit Naruto so weit nach hinten in sein Gedächtnis verschoben, dass er gar nicht mehr daran dachte… »Ja... geht so =)« Irgendwie machte er sich bei dieser Antwort ein bisschen Sorgen… Deshalb fragte er auch: «“Geht so“? Fehlt dir was?» »Nein, mir fehlt nichts ^_^ Also, was wirst du heute machen? Hast du endlich ein Date? XD« //Date? Wie kommt sie denn darauf?// Der Uchiha grinste. Das einzige Date, das er annehmen würde, wäre wohl eins mit ihr gewesen… Aber er kannte sie ja noch nicht einmal wirklich! – Er überlegte sogar schon, ob er sie mal nach ihrem Namen fragen sollte… Sie mit Blue anzureden war doch ein bisschen komisch… Aber da sie sich auch so nannte… Was sollte er da schon machen? «Momentan steh ich mal wieder auf dem Bahnhof… Wie kommst du denn jetzt auf ein Date? ^^°» »Wieder? Du reist ja wirklich viel... Naja, wir haben ja gestern viel darüber geredet. Außerdem musste ich feststellen, dass du dringend eine Freundin brauchst, wenn du mich schon mitten in der Nacht anschreibst ;) « Uh! DAS war ein Treffer! – Am liebsten hätte er ihr zurückgeschrieben, dass er mit Mädchen nichts anfangen konnte… außer mit ihr natürlich… Aber letzteres konnte er natürlich nicht an sie schreiben… und hätte er nur den ersten Teil geschrieben, hätte sie ihn womöglich noch für schwul gehalten! – Na, DAS musste ja nun auch wieder nicht sein! – Also hieß es: Geschickt einen Themenwechsel herbeiführen! «Naja… jetzt geht es halt wieder heimwärts… Ja, weil DU eins hattest! XD …ah, sorry… Warst mir nur als zweites eingefallen, die ich noch so spät hätte belästigen können! ;-) Da du demnach noch wach warst, konnte es ja nicht so schlimm sein, dass ich dich angeschrieben hatte, oder? ^^°» Endlich kam der langersehnte Zug an! //Na endlich! – Dachte schon, ich müsste hier übernachten!// Der Uchiha nahm seine Tasche, die er neben sich abgestellt hatte, und betrat das Zugabteil. Wie schon auf der Hinfahrt wurde die Tasche auf den Nebensitz abgelegt. Zufrieden ließ sich Sasuke auf seinen Sitzplatz plumpsen und zückte auch schon wieder sein Handy, um zu sehen, ob seine SMS-Partnerin ihm geantwortet hatte… Ach ja, die Fahrt konnte ja sooo lang werden… zumal der Zug gerade erst eingefahren und eine halbe Stunde Wartezeit eingeplant war… »Wow, das war ja eine lange Reise... ICH hatte keines, wie oft muss ich das denn noch sagen? Es scheint mir, als hättest du nur gerne eines... Ach, erst als Zweite? Wer war denn die glückliche Erste? Nein, es war nicht schlimm, sonst hätte ich dir das gestern schon geschrieben ^_^« //’Die Erste’ war Naruto… aber den konnte ich ja schlecht um Rat fragen…// Und jetzt fiel ihm auch wieder ein, warum… //Ach ja… Morgen sehen wir uns ja wieder…// Er seufzte auf. //Vielleicht sollte ich doch mal eine Liste mit Pro und Contras machen, in Bezug auf einen Umzug…// Doch schnell verwarf er den Gedanken wieder. //Ach Quatsch! – Ich bleib dabei! – Ich kann ja immer noch alles abstreiten, wenn er es wirklich wagen sollte, davon anzufangen! – Ich muss nur gefasst wie immer sein… Dann glaubt man mir schon…// Er betrachtete die SMS mit einem kleinen Lächeln. //Ich hätte gern ein Date? – Davon weiß ich ja noch nicht mal was! – Überhaupt scheint sie mir einreden zu wollen, dass ich unbedingt eine Freundin bräuchte…// Er seufzte auf und lehnte seinen Kopf an. //Tja… wer weiß… vielleicht brauch ich wirklich mal jemanden, mit dem ich über alles reden könnte…// In solchen Momenten erwischte er sich doch tatsächlich dabei, wie er sich wünschte, dass Itachi nicht einfach abgehauen wäre, sondern mal für ihn da wäre, wie es sich für einen anständigen Bruder gehörte! Der Zug wackelte und holte ihn somit aus seinen Gedanken zurück… //Ach ja… Sie wollte ja eine Antwort von mir…// «Na ja… ich geh ja sonst nicht raus… Da ist das schon okay, wenn ich mal alle paar Wochen länger weg bin… Fährst du denn nie weg?» Kaum hatte er die SMS abgeschickt, lehnte er sich wieder nach hinten, schloss seine Augen und dachte darüber nach, wie er sich am Montag, in der Schule verhalten sollte… Jetzt hatte er gerade die Zeit, um darüber nachzudenken – später, wenn er wieder zu Hause war, vielleicht nicht mehr… #################### Naruto fand an diesem Gespräch immer mehr gefallen. Hin und wieder hatte er versucht, den Schwarzhaarigen zu necken, doch dieser war nie darauf eingegangen, was er schade fand, doch er konnte ja schlecht etwas dagegen tun. Er hatte schon viel von Reisen gehört. Immer nach den Ferien schwirrten solche Erzählungen quer durch die Schule, und er schaffte es immer irgendwie, alle aufzuschnappen – oder zumindest die meisten. Saisonbedingt fuhr man entweder an den Strand oder besuchte Verwandte in der nächsten Stadt. Besonders die Strandtrips schienen immer spannend zu sein, während man über die Verwandtenbesuche immer nur gähnte. Wenn er dann von der Schwarzhaarigen im netten, knappen Bikini hörte, wusste er auch, wieso man diese den Verwandten bevorzugte. Bevor seine Gedanken abdriften konnten, schrieb er schnell die nächste SMS, bevor er damit begann, sein Mittagessen zuzubereiten. »Nein, ich fahre nie weg... ich wüsste auch nicht, wohin ich fahren sollte.« «Eine kleine Reise, mit deinen Freunden?» Hn… ob er mit denen an den Strand wollte? Eher nicht. Oder vielleicht doch? Er hatte noch nie wirklich darüber nachgedacht, schon deshalb, weil es für ihn überhaupt nicht infrage kam. – Schließlich fehlte ihm das Geld, einfach so für ein paar Tage an den Strand zu fahren. Er brachte sich gerade einmal so durch, mit der vom Heim bereitgestellten Wohnung und dem monatlichen Geld – da blieb am Ende jedes Monats nichts für eine Reise übrig, möge sie auch noch so klein sein. »Nein... um ehrlich zu sein fehlt mir da das Geld, für eine Reise...« «Hmmm… und einladen lassen willst du dich wohl nicht?» Einladen? Was für ein Schwachsinn. Er brauchte keine Unterstützung – von niemandem! Er konnte sehr gut für sich alleine sorgen, kam gut mit dem Geld aus. Wenn auch nur knapp. Dass diese Wohnung in einem gefährlichen und heruntergekommenen Viertel lag, war nicht der einzige Grund, warum er so schnell wie möglich ausziehen wollte – er wollte sich nicht weiter unterstützen lassen. Davor musste er aber volljährig werden, musste sich eine Arbeitsstelle suchen, musste genug Geld verdienen… Es gab viel zu viele Dinge, die davor noch erfüllt werden mussten, um überhaupt näher darüber nachzudenken. Zuerst einmal musste er volljährig werden, und er konnte nichts dafür tun, dass diese zwei Jahre schneller vergingen. Also hieß es zunächst einmal warten. Manchmal fragte er sich, ob alles besser wäre, wenn ihn in den Jahren im Heim einmal jemand adoptiert hätte. Vielleicht wäre alles viel netter gewesen, wenn er in eine nette Familie gekommen wäre. Vielleicht hätte er ja dann einmal mit seinen Freunden eine Reise an den Strand machen können, um einer gut gebauten Schwarzhaarigen hinterher zu blicken. Vielleicht würde er sich dann auch nicht jedes Mal schämen, wenn einer seiner Freunde zu ihm kam… Vielleicht… zu viele „vielleicht“‘s – keine Realisierbarkeit dahinter. Der überlaufende Kessel und das Zischen des Wassers, als es auf die Herdplatte traf riss ihn aus seinen Gedanken und fluchend wischte er es von der heißen Platte. Danach schrieb er seine Antwort, auf die er fast vergessen hätte… »*lach* Nein danke!« «Was wäre so schlimm daran? Ich dachte, Mädchen mögen es, eingeladen zu werden? o.O» //Gute Frage//, dachte sich Naruto, während er den nassen Lappen ausgebreitet neben das Waschbecken legte. Mochten es Mädchen, eingeladen zu werden oder nicht? Er konnte sich diese Frage nicht beantworten, er hatte schließlich noch nichts mit Mädchen zu tun gehabt! Er konnte nur für sich selbst antworten, und er war definitiv zu stolz, um Almosen anzunehmen! »Tja, da hast du eben falsch gedacht. Ich denke, Frauen sind schon emanzipiert genug, selbst für ihre Kosten aufzukommen. Dasselbe bei Heiratsanträgen: Sollte ich einen Mann einmal wirklich lieben und ihn heiraten wollen, würde auch ich vor ihm auf die Knie fallen - ist doch dasselbe, oder? Außerdem ist es mir unangenehm, wenn Leute für mich Geld ausgeben...« //Ja, wie bin ich denn jetzt zum Heiraten gekommen?// Es war klar, bei einem Heiratsantrag würde er auf die Knie gehen – schließlich war er der Mann! Aber was würde er tun, wenn einmal eine Frau vor ihm einen Kniefall machen würde? Das wäre viel zu peinlich! Er konnte sich nicht vorstellen, JEMALS von einer Frau einen Heiratsantrag gemacht zu bekommen. Wie würde das denn aussehen? Das würde seinen Stolz als Mann überhaupt nicht gut bekommen… vermutlich würde er absagen… oder vielleicht doch nicht, kam auf die Frau an. //Abgesehen davon, dass ich mir derzeit überhaupt nichts mit einer Frau vorstellen kann…// Gespannt wartete er darauf, was Sasuke antworten würde. «*lach* na du bist ja lustig drauf! XD hmmm... also nimmst du nie Geschenke an?» //Natürlich nehme ich Geschenke an, aber doch keine Reisen! Das ist doch in einer ganz anderen Liga!//, dachte der Blonde sofort. Naruto hatte wirklich nichts gegen Geschenke, Geschenke waren klasse, besonders weil man meistens für Dinge, die man sowieso haben wollte, kein Geld ausgeben musste. Wer hatte denn nicht gerne Geschenke? »Aber doch nicht solche großen Geschenke. Wenn ich das jetzt in ein Geldgeschenk umdenken würde, wäre das doch viel zu viel...« «*haha* Ich hab mit "Reise" doch keinen mehrtägigen Urlaub in der Karibik gemeint!» Anscheinend liefen ihre Vorstellungen, was Geld anbelangte, weit auseinander. Wer dachte denn an so etwas? Naruto zumindest noch nie. Er konnte ja kaum von einem kleinen Trip an den Strand träumen – geschweige denn, in die Karibik! Auch wenn er sich die Summe nicht einmal vorstellen konnte – er wusste nur, dass es dort Palmen, blaues Meer und weiße Strände geben soll – klang alles ziemlich teuer. Demnach würde er es wohl nie im Leben sehen. Der Blonde schüttelte in Gedanken seinen Kopf, als er Reis auf einen Teller gab und damit zum Tisch ging. //Karibikreise… lächerlich… Ich werde die Karibik nie sehen, na und? Andere Menschen sind auch schon gestorben, ohne sie gesehen zu haben – ich werde das wohl… überleben…// »An so was denke ich ja auch gar nicht... trotzdem kostet ein kleiner Trip Geld... und das habe ich eben nicht, und ich will es mir auch nicht schenken lassen.« «hmmm... und was anderes aber schon?» Naruto fragte sich langsam, was dieses Gespräch bringen sollte, doch es war ein Gespräch mit Sasuke – er sollte sich freuen. Er tat es auch. Tatsächlich fühlte er sich glücklich, wie er in seiner kleinen Küche Reis aß und mit Sasuke SMS schrieb. Naruto hätte sich vor ein paar Tagen nicht vorstellen können, dass ihm SMS schreiben jemals so viel Spaß machen würde – schon gar nicht mit Sasuke! Es war eigenartig, wenn Naruto jetzt zurückdachte, so war Sasuke für ihn vor einer Woche noch ein Niemand gewesen, so hart das auch klingen mochte. Nun schien er… so viel zu sein. Mehr als Naruto in Worte fassen konnte. Er könnte ‚alles‘ sagen, aber das würde nicht passen. Sasuke war nicht alles, es gab viel neben ihm… aber er war um einiges mehr als noch vor einer Woche. Je länger er an dieses Gefühl dachte, das sich in ihm für Sasuke entwickelt hatte, desto fester wurde seine Erinnerung des Kusses – hier in dieser Küche… hier… genau hier… Seufzend schloss der Blonde die blauen Augen und fuhr mit seinen Fingerspitzen über seine Lippen… genau hier… Nach einem weiteren Seufzer öffnete er die Augen wieder und ließ seinen Blick zu seinem Handy wandern, das noch immer darauf wartete, dass er Sasuke eine Antwort schrieb. »Etwas Kleines, versteht sich.« «Was ist dann bei dir "klein"?» //Etwas völlig anderes als bei dir, wie mir scheint//, dachte Naruto, während er noch einen Löffel voll Reis aß. //Was sind kleine Geschenke? Nun ja… selbst schenken ist etwas anderes, als Geschenke zu bekommen… es kommt im Grunde darauf an, wer es ist und was dieser haben will…// »Öhm... keine Ahnung... von was für Geschenken reden wir hier eigentlich?« Während er auf die nächste Antwort wartete, blickte er einmal auf die Küchenuhr, die ein Uhr anzeigte – in zwei Stunden würde er sich mit Kiba im Kaffee treffen. Er stellte gerade seinen Teller ins Waschbecken, als sein Handy erneut vibrierte. «Na wenn dir ein kleiner Trip schon zu teuer ist, da frag ich mich halt, was für dich nicht teuer ist...» Langsam nervte ihn dieses Thema. Sie hatten eben verschiedene Einstellungen zu Geld, na und? Sasuke war reich, war doch klar, dass sie eine andere Vorstellung von Geld hatten. Er lebte von kaum etwas. Das konnte man bestimmt nicht mit Sasukes Lebensstil vergleichen. Seufzend tippte er die nächste Antwort ein und hoffte wirklich, dass sie dieses Thema nun beenden könnten. »Ich meinte eher Geschenke zu welchem Anlass... Ach, lassen wir das ^_^« ################### Dass Sasuke, als Uchiha, reicher war, als normale Schüler, war ihm schon selbst bewusst… Aber trotzdem gab er deswegen nicht übermäßig viel Geld aus. – Und für andere schon gar nicht! – Er hatte keine Freunde, die er je beschenkt hatte, geschweige denn, die ihm je etwas geschenkt hätten! – Er kannte sich einfach in der Beziehung absolut nicht aus! Von seinen Eltern bekam er monatlich Geld, um Miete, Kleidung, Schulbücher, Essen, etc. selbst zu kaufen. – Zu speziellen Anlässen wie Geburtstag, Weihnachten oder sonstigen Festtagen gab es dann noch mal Extra-Geld. – Doch ansonsten bekam er nichts. – Noch nicht einmal Blumen! – Natürlich fand er es okay, dass seine Eltern es ihm überlassen wollten, etwas zu kaufen, da jeder ja einen anderen Geschmack hatte… Aber andererseits machte es ihn auch ein bisschen traurig, dass sie sich noch nicht einmal die Mühe machen wollten, etwas über ihn herausfinden zu wollen… «Schenkst du deinen Freunden was zu Weihnachten oder anderen Festen? Oder nur zum Geburtstag? Oder eher gar nichts?» Dass ein Mädchen ihren Freunden Geld schenken würde, glaubte er nicht… Aber DASS sie ihnen etwas schenken würde, das dachte er schon… Aber vielleicht gehörte sie ja auch zu der Sorte Mensch, die auch nicht wusste, was sie Freunden schenken sollte und somit auch lieber gar nichts schenkte? – Er war mit Sicherheit so ein Typ! »Klar schenke ich meinen Freunden was zu Weihnachten und zu diesen ganzen Geschenketagen... Ich habe auch kein Problem damit, ihnen was zu schenken - sie sollen nur nicht MIR zu teure Geschenke machen!« Er musste schmunzeln. //Aha… Am liebsten verschenken, aber selbst nichts bekommen wollen, oder wie?// «Hmmm.... Wie vielen Leuten schenkst du denn immer so was? Ich meine, hast du viele Freunde, denen du etwas schenkst?» »Ich schenke vier Freunden etwas... Und du? Wie oft verschenkst du denn Dinge? Und an wie viele Leute? (Man kann den Spieß auch umdrehen *g*)« //Eigentlich… an gar keinen…// überlegte der Uchiha. Aber SO konnte er ihr das ja schlecht schreiben… Wie traurig war DAS denn, bitteschön? Er seufzte… Also hieß es mal wieder gute Miene zum bösen Spiel machen… «*lach* ganz ehrlich? Ich kann mich nicht erinnern, jemals jemanden etwas geschenkt zu haben… Na ja… Familie mal ausgenommen! ;-)» //Na ja… So ganz stimmt das ja nun auch wieder nicht… Eigentlich kauft meine Mutter meist etwas zum Anziehen für meinen Vater und ich beteilige mich daran… und ihr lasse ich meist einen teuren Blumenstrauß zukommen…// Genauso wenig, wie sich seine Eltern für ihn interessierten, interessierte er sich für sie… //War das eigentlich schon immer so?// Der Schwarzäugige dachte gerade ernsthaft darüber nach. – Doch er konnte sich wirklich an keine Zeit erinnern, in der es anders gewesen wäre… //Ob Itachi deswegen abgehauen ist?// Jetzt wurde er ein bisschen sentimental… Doch schnell holte sein Handy ihn in die Wirklichkeit zurück! »*lach* und mich so in die Zange nehmen...« «Hm? Wieso denn? Waren doch ganz normale Fragen... Tust ja gerade so, als ob ich dich verhören würde! XD» »Ist mir teilweise so vorgekommen ^_^« //Oh, weh… Dabei wollte ich ja eigentlich nur wissen, was man so verschenkt… Na ja, für sie musste es wohl wirklich wie ein Verhör geklungen haben…// Jetzt war er etwas geknickt… Denn im Endeffekt hatte es ihn keinen Schritt vorangebracht… Was SIE nun gern mochte, hatte er dadurch jedenfalls nicht erfahren können… Aber jetzt noch einmal mit dem Thema anzufangen, wäre wohl mehr als nur unhöflich gewesen! – So begriffsstutzig, dass er nicht merkte, dass ihr das Thema nicht mehr behagte, war er ja nun auch wieder nicht! «Ah, das tut mir aber leid! ^^ Und was hast du heut noch so Schönes vor?» »Ich treff mich wieder mit einem Freund *lach* Du?« «Ah ja… Also wieder ein Date, was keines ist, was? XD Na ja… bis ich zuhause ankomme, dauert es schon noch eine Weile… Dann werde ich ein bisschen Haushalt machen und mal sehen, ob noch was für die Schule ansteht. ^^» Er war sich ziemlich sicher, dass noch so etwas wie Hausaufgaben anstanden… Und dann brauchte er auch mal wieder was Ordentliches zu essen! – Das sauteure Restaurant-Essen war zwar etwas Feines… aber so richtig satt wurde er davon nie… Na ja, zu Hause konnte er sich ja etwas Sättigenderes machen… Immerhin hatte er vorher gut eingekauft! Doch ein bisschen wurmte es ihn schon, dass sie sich wieder mit jemand verabredet hatte… War er etwa eifersüchtig? Auf den Typen, der mit ihr die Zeit verbringen konnte… der sie richtig kannte? – Oder war er neidisch? Auf sie, weil sie so viele Freunde hatte, mit denen sie ihre Zeit verbringen konnte? »Bäh... Schule... erinnere mich nicht daran!« «Demnach steht bei dir auch etwas an? Na dann: viel Spaß bei deinem Nicht-Date und den HA! ;-)» »Haha!« Es war eigentlich schade, dass sie ihre Gespräche jetzt erst mal beendeten… Aber er konnte sie ja schlecht den ganzen Tag in Beschlag nehmen – zumal sie noch etwas vorzuhaben schien! «Wenn du mal wieder Zeit hast, kannst du dich ja mal wieder melden! Immerhin habe ich dich ja jetzt lange genug genervt! ;-)» Die Zugreise verging bisher wie im Flug für ihn… //Wenn man interessante Gesprächspartner dabei hat, ist das wohl auch so!// Er grinste und lehnte sich in den Sitz zurück. ################### Pünktlich verließ Naruto seine Wohnung, sodass er gemütlichen Schrittes in Richtung des kleinen Cafés gehen konnte, in dem Kiba und er sich trafen. Der Himmel wirkte düster und grau, während der Blonde durch die Gassen und Straßen ging, und schlug leicht auf sein sonniges Gemüt. Sein Gang wirkte weniger beschwingt und die Schultern spannten sich leicht an, als eine kühle Brise über ihn hinwegfegte, durch seine blonden Haarsträhnen fuhr und sie so noch unordentlicher werden ließ. Als er das Café erreichte, das natürlich geschlossen war, da es Sonntag war, war er zuerst da und musste sogar einige Minuten auf seinen Freund warten. Er musste grinsen, wenn er daran zurückdachte, wie verwundert sein Freund ausgesehen hatte, als er Naruto wartend vor dem Café stehen gesehen hatte. Nun standen sie einander gegenüber auf der Straße und besprachen, wo sie nun hingehen wollten. Das Café war ein angenehmer Treffpunkt. Es befand sich etwa gleich weit von Naruto und Kiba entfernt, man brauchte nur wenige Minuten zu Fuß zum nächsten Park oder in die Innenstadt. Sie entschieden sich dazu, in den Park zu gehen, auch wenn das Wetter nach Regen aussah. – Sie hofften einfach, dass es noch so lange halten würde, bis sie den Park wieder verlassen würden. Die Innenstadt wirkte wenig reizvoll an einem Sonntagnachmittag, an dem alle Geschäfte geschlossen hatten. So gingen sie also Richtung Park, in dem sie nach nur wenigen Minuten ankamen. Das Gras war grün und die Laubblätter präsentierten stolz ihre Baumkrone. Naruto und Kiba beschlossen, sich unter einen der alten Bäume zu setzen. Schon bald lehnten sie mit ihren Rücken am mächtigen Stamm des ausgewählten Exemplars und starrten in den Himmel. „Nun erzähl mal…“, unterbrach Kiba nach ein paar Minuten das angenehme Schweigen zwischen ihnen. „Was denn?“, fragte der Blonde. Er schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen, die auf seine Haut schienen und soeben durch die Wolkenbank gebrochen waren. Er dachte an seinen Kuss mit Sasuke. Sonnenschein und Vanille. Bildete er sich das ein, oder roch er gerade wirklich Vanille? Nein, wahrscheinlich nur Einbildung. „Na, von Sasuke“, meinte der Braunhaarige. Sofort verspannte sich Naruto. „Wie läuft’s?“ „Wie soll es denn laufen?“ Narutos Stimme klang nüchtern und erwartungsvoll zugleich – auch wenn er sich nicht unbedingt verstellen konnte, auf was er wartete. „Hast du ihn schon bald soweit? Du schreibt schon seit einer Woche mit ihm.“ „Hm…“, meinte der Blonde nur unbestimmt. Als er jedoch merkte, dass sein Freund eine Antwort erwartete, fuhr er fort: „Eine Woche noch…“ „Hm…“ War er denn verrückt geworden?! Eine Woche? Er hatte nicht genug Material, bei Weitem nicht! Im Moment sah es mehr so aus, als würde es peinlich für ihn werden – schließlich gab er sich ja als verliebtes Mädchen aus, das immer mal wieder versuchte, mit dem Uchiha zu flirten. Es würde nur für ihn zu einer Schmach werden – für niemanden sonst. Außerdem wollte er Sasuke nicht bloßstellen! Niemals! Schließlich war er… verliebt. Verliebt in Sasuke. Ja, verliebt, in einen Jungen… „Was hast du bisher?“, fuhr Kiba fort. Aus den Augenwinkeln konnte Naruto beobachten, wie Kiba die Gegend mustere und sich abwesend die Schultern rieb. Nach diesem Gespräch würden sie gehen, es war kühler geworden. „Nicht viel“, gab der Blonde nach einigen Sekunden zu. Überrascht blickte ihn sein Freund an. „Naja… ich weiß nicht genau, wonach ich fragen soll“, versuchte er die Situation zu retten. Kiba musste nicht lange nach einer Antwort suchen: „Erster Kuss, erster Schwarm, erstes Mal… so was halt.“ Narutos Herz blieb stehen. „Erstes Mal? Du glaubst echt, Sasuke hat schon mal… Sex gehabt?“, fragte er zögernd. „Wieso nicht?“, gab der Braunhaarige unbekümmert zurück. „So wie die Weiber ihm hinterher hecheln…“ „Nun ja… aber er scheint mir nicht der Typ für so was zu sein…“ „Stille Wasser sind oft tief.“ Mit diesen Worten stand Kiba auf und klopfte sich vor Narutos blauen Augen den möglichen Dreck von der Hose. Abwesend murmelte er: „Und nun lass uns gehen, ich frier mir noch die Eier ab.“ Er streckte dem Blonden sie Hand hin, der sie abwesend ergriff und mit Schwung hochgezogen wurde. Daran hatte er noch gar nicht gedacht! Hatte Sasuke schon einmal Sex gehabt? Nur weil er keine Freundin oder Gefühle für ein Mädchen hatte, schloss das den Sex ja noch nicht aus. Aber Naruto dachte einfach nicht, dass der Schwarzhaarige der Typ für so etwas war… oder etwa doch? Wie gut kannte er den Uchiha denn wirklich? Gar nicht! Er wusste nichts! Und während Naruto den Verstand verlor und verstört neben seinem Freund aus dem Park trottete, redete der irgendetwas von einem Test, den sie in der nächsten Woche wohl hatten… …und bemerkte nicht, wie Narutos Gesicht immer bleicher und die Züge seines Gesichts immer geschockter wurden… ################### Seit der Uchiha nicht mehr mit BlueOcean SMS ausgetauscht hatte, war ihm schnell langweilig geworden… Immer wieder fielen ihm die Augenlider zu, und sein Kopf rutschte an die Fensterscheibe. Letztendlich gab er es auf und dachte, dass er ruhig ein kleines Nickerchen machen könnte… Bis zu seinem Ankunftsziel dauerte es schließlich noch sehr lange… Erst jetzt starrten die weiblichen Passagiere den Jungen ungeniert an. Vorher wurde immer nur ein kurzer Blick riskiert, ob die schwarzhaarige Schönheit in ihre Richtung sah – doch das tat er nie! Stattdessen beschäftigte er sich nur mit seinem Handy… Doch das Lächeln, das er dadurch immer wieder auf seinen Lippen hatte, entschädigte die Mädchen dafür, dass er sie nicht beachtete. Verträumt beugten sich sogar einige der Mädchen über ihre oder ihrer Nachbars Sitze, nur um den Schlafenden jetzt ganz genau betrachten zu können – ohne dass dieser das mitbekam. Blasse Gesichtsfarbe… schwarze, glänzende Harre… ein paar Strähnen vom Pony, die ihm ins Gesicht fielen… fein geschwungene Wimpern… leicht rosige Lippen… der Mund ein Stück geöffnet… ein gleichmäßiges, langsames Atmen… – Kein Wunder, dass die weiblichen Passagiere alle hin und weg waren! Bei jeder Station, an der der Zug hielt, hatten die Mädchen die Befürchtung, dass ihr männliches Dornröschen durch das Ruckeln aufwachen könnte – doch das war nie der Fall. Sasuke döste die ganze Zeit vor sich hin und bekam nur gedämpft die monotone Stimme mit, die kurz vor jeder Station die Ansage machte, wo sie als nächstes halten würden. Kurz vor Konoha, richtete sich der Uchiha etwas auf, gähnte herzhaft und streckte sich. Kaum hatte er die Augen geöffnet, schon sah er, wie ihn unverhohlen einige Mädchen anstarrten – und wiederum andere beschämt extra beiseite sahen. Mürrisch wandte er sich seinen Sachen zu, die er kurz überprüfte. //Na, dann ist es ja kein Wunder, dass ich mich beobachtet gefühlt habe… Bei DEN ganzen Blicken…// Er hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte noch einmal. //Oh man… Hoffentlich komm ich an der frischen Luft wieder in die Gänge… sonst kann ich ja gleich ins Bett gehen, wenn ich zu Hause ankomme…// Bis zur Ankunft dauerte es noch ein paar Minuten – da Sasuke jedoch nicht in die anhimmelnden Mädchenaugen, die praktisch in jedem Winkel des Abteils waren, gucken wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als aus dem Fenster zu gucken. //Ganz schön trübe draußen… Nun ja… zumindest weiß ich jetzt, warum ich eingenickt bin… Das Wetter ist schuld…// Der Zug machte an seiner Endstation Halt und schon stieg der junge Uchiha aus… ################### Als sie wieder beim Café waren, brach der Regen über sie herein. Zuerst war es nur ein einzelner Tropfen, der auf Narutos Wange landete und langsam an ihr herabrann. Für den Blonden fühlte es sich an wie eine Träne – sah vermutlich auch genauso aus. – Rüde strich er sie weg und sah in den grauen Himmel, aus dem nun immer mehr Tropfen fielen, den Asphalt langsam dunkel färbten und die Leute in ihre Häuser zurückscheuchte. Naruto blickte fragend zu seinem Freund, der ebenfalls in den Himmel blickte, ein zweifelnder Ausdruck in den braunen Augen. Der Blonde wusste genau, was er dachte – würde das Wetter halten? Während sie noch an Ort und Stelle standen, wurden die Tropfen dicker und schwerer, der Himmel dunkler und der Asphalt um sie herum nasser. „Komm mit zu mir“, sagte der Blonde zu Kiba, der schon die Straße hinabblickte. „Das ist kürzer“, fügte er noch hinzu. Auch wenn ihr Weg zu dem Café etwa gleich war, Narutos Weg war um ein paar Minuten kürzer – und diese Minuten würden bei solchem Regen zwar nicht lebenswichtig, aber dennoch entscheidend sein. Er nickte mit dem Kopf in die Richtung seiner Wohnung, wobei nicht mehr alle Haare beschwingt mitflogen, da der Regen die weichen Haare schwer gemacht hatte. Einzelne Strähnen klebten bereits nass an seiner Stirn. Gemeinsam hetzten sie die Straße entlang, wurden immer schneller, während der Regen um sie immer dichter wurde. Eine Katze rannte über die Straße, den Kopf und Schwanz geduckt, preschte sie an ihnen vorbei und verschwand unter dem nächsten Auto so schnell, wie sie aus der dunklen Gasse aufgetaucht war. Mittlerweile rannten sie die Straße entlang, die Hände dürftig über ihre Köpfe gehalten, die Haare und der Saum ihrer Hosen durchnässt. Keuchend kamen sie vor der Haustür des Wohnblocks zum Stehen. Naruto zog mit nassen, zitternden Fingern seine Hausschlüssel aus der Hosentasche und öffnete die Tür. Die Beiden sprangen beinahe ins Innere das Gebäudes. Während sie die vielen Treppen hinaufgingen, hinterließen sie eine nasse Spur auf dem dreckigen Boden. In Narutos Wohnung angekommen, zog dieser sich zunächst die Schuhe, sofort darauf das durchnässe Shirt vom Körper. Er ging damit ins Bad, verteilte Schmutz und Wasser am Boden, und warf es dort in den Wäschekorb, der, wie er feststellen musste, leer war, da die meisten seiner Dinge in seinem Schlafzimmer verstreut waren. Er hörte Schritte, die hinter ihm zu stehen kamen. Ein nasser Fetzen Stoff flog über seinem Kopf hinweg und landete halb im Wäschekorb. Er drehte sich mit einem Grinsen auf den Lippen herum und meinte: „Guter Wurf!“ Als er neben Kiba in den Türrahmen trat, legte er eine Hand auf dessen nackte Schulter und zog ihn mit sich ins Schlafzimmer. Naruto ließ ihn mitten im Raum stehen, ging zu seinem Schrank und kramte zwei Shirts hervor. Eines warf er, als er sich umdrehte, dem Braunhaarigen zu, eines behielt er für sich und zog es über seine feuchten Haare. Als er das Grinsen auf den Lippen seines Freundes bemerkte, fragte er: „Was?“ Das Grinsen wurde breiter, als der Braunhaarige in Richtung des Schreibtisches nickte: „Hast wohl aufgeräumt, was?“ Als sein Blick ebenfalls auf den Tisch und die darauf stehenden Sachen fiel, musste er auch grinsen, zuckte jedoch nur mit den Schultern. Gemeinsam verließen sie wieder das Zimmer und setzten sich an den Küchentisch. Naruto stand wieder auf, um Kakao zu machen, während sein Freund abwesend mit den Fingern auf die helle Tischplatte klopfte. „Zeig mal her, was du schon hast“, sprach er plötzlich zusammenhanglos in den Raum, als Naruto sich mit den Tassen in den Händen wieder an den Tisch setzte. „Was?“, fragte der Blonde verwundert. „Wie viel Material du schon von Sasuke hast.“ Naruto schluckte trocken. Das konnte er nicht machen, noch nicht. Er hatte es nicht überarbeitet, das würde peinlich werden. Schrecklich, sogar, wenn er an die Gespräche über seine Freunde nachdachte. Schnell nahm er einen Schluck seines Kakaos, um nicht sofort antworten zu müssen. Heiß rann das Getränk seine trockene Kehle hinab und verbrannte ihm die Zunge. Keuchend schnappte er nach Luft, ließ die kühle Regenluft, die durch das offene Fenster in dem Raum wehte, seine glühende Zunge betäuben. Langsam fing sein Gehirn wieder an zu arbeiten, als er den abwartenden Blick aus braunen Augen bemerkte, der auf ihm ruhte. „Also… das geht jetzt noch nicht…“, versuchte er sich herauszuwinden. „Wieso denn nicht?“ Kiba ließ nicht locker. Naruto verstand das, würde er auch nicht. „Da ist viel Müll dabei. Ich muss das Richtige erst raussuchen“, redete er schnell los und hoffte einfach, dass die Worte, die seinen Mund verließen, Sinn ergaben… den anderen von seiner Idee abbrachten… sein Herz wieder zum Schlagen brachte. Ganz einfach. Kein Problem. Einfach. Als der Braunhaarige seinen Blick abwandte, einmal in die Tasse blies, bevor er einen Schluck aus ihr nahm und Naruto wusste, dass es vorbei war, dass er wieder atmen konnte, sein Herz wieder schlagen konnte. Der Nachmittag verlief nach diesem kurzen Gespräch angenehm. Entspannt saßen sie in der Küche oder auf dem Sofa im Wohnzimmer, sahen fern oder unterhielten sich… oder schwiegen einfach nur, als sie darauf warteten, dass der Regen aufhörte. Als dies am späten Nachmittag der Fall war, verabschiedete sich Kiba von Naruto und verließ dessen Wohnung. Nachdem sein Freund ihn verlassen hatte, ging er in die Küche und räumte die Tassen weg. Danach ließ er sich im Schlafzimmer auf sein Bett sinken, schloss die Augen und legte sich auf den Rücken. Als er langsam abdriftete, dachte er an den Flyer, den er erstellen musste, an Sasuke und an Sex… ################### //Oh, man… das war ja sooo klar…// Kaum hatte Sasuke die Station verlassen, sah er, wie es in Strömen regnete… Natürlich hatte er schon kurz vor Fahrtende gesehen, dass es regnete… aber registriert hatte er das trotzdem nicht… Er hatte einfach nur ins Leere gesehen und dabei gehofft, dass BlueOcean ihm bald wieder zurückschreiben würde… Irgendwie tat es ihm gut, sich mit ihr zu unterhalten… und wenn es auch nur per SMS war… Es machte ihn schlichtweg happy! //Ob ich mich in sie verliebt habe?//, fragte er sich schon nach kurzer Zeit. //Ist das überhaupt Liebe, wenn man von einer völlig Fremden schon so abhängig ist?// Und Abhängigkeit konnte man das schon nennen, wenn man bedachte, dass er mehr über sie erfahren wollte… und praktisch jede Minute misste, in der sie nicht antwortete… Schnell rannte er durch den Regen. Einen Regenschirm hatte er nämlich nicht eingepackt! – Warum auch, wenn der Wetterbericht eigentlich nur von Sonnenschein berichtet hatte? Vollkommen durchnässt und frierend schloss er seine Wohnungstür auf. Die Schuhe waren schnell ausgezogen und mitsamt der nassen Tasche auf einen Scheuerlappen abgestellt. Sasuke selbst ging zuerst einmal in Richtung Bad… Dort angekommen zog er die nassen Sachen aus, die auf seiner Haut praktisch festklebten. Die Jacke ging ja noch halbwegs… aber bei der Hose war schon der Knopf sehr schwierig aufzubekommen, wenn einem die Hände zitterten vor Kälte! – Trotzdem schaffte er es – wobei seine Shorts auch gleich den Weg auf den Boden fand. Auch die Strümpfe waren im Nu ausgezogen… Aber das Hemd auszuziehen war für ihn momentan praktisch unmöglich! – Als er die vielen Knöpfe nur ansah, gab er es auf… Gerade, als er sich vornahm, auch mitsamt dem Hemd unter die warme Dusche zu springen, fiel sein Blick auf den Spiegel. – Er konnte nicht anders und musste laut lachen! Seine Haare hingen, durch die Nässe, total nach unten – ein paar klebten ihm im Gesicht. Das weiße Hemd war durch das Wasser total durchscheinend geworden und klebte an seinem ganzen Oberkörper fest – sodass man praktisch alles sehen konnte. Mit einem Kopfschütteln, einem Grinsen und dem Gedanken //DAS wäre wohl wirklich ein gefundenes Fressen für die Mädels//, stieg er schließlich unter die Dusche. Nachdem sich der Uchiha von außen etwas aufgewärmt hatte, schaffte er es auch, das Hemd aufzuknöpfen und es auszuziehen. Ein paar Minuten ließ er noch das warme Wasser auf sich einprasseln, bevor er schließlich wieder unter der Dusche hervorkam. Das Hemd legte er erst einmal zu den anderen durchnässten Klamotten auf den gefliesten Boden, bevor er sich seinen flauschigen Bademantel überzog. Anschließend ging er in die Küche und setzte sich einen Tee an, der ihn weiter warm halten sollte. //Ob sie heute noch zurückschreibt?//, fragte er sich. //Oh, ich muss ja noch auspacken!//, fiel ihm auch sogleich ein, als er daran dachte, dass er das Handy glücklicherweise in seiner Reisetasche hatte – welche wasserdicht war! Schnell holte er sein Handy heraus – leider noch keine Nachricht von ihr. Seufzend packte er die anderen Klamotten und den Rest aus, der sich noch darin befand. Die Anziehsachen schmiss er frustriert ins Bad zu den anderen Klamotten, die schon verstreut auf dem Boden lagen, und ging, mit dem Handy in der Hand, in die Küche. Dort machte sich der Uchiha erst einmal den Tee, da das Wasser nun warm genug war, und legte auch sein Handy dort ab. Nach einem Schluck des warmen Getränks stellte er seine Tasse ab und ging in sein Schlafzimmer, um sich dort normale Klamotten anzuziehen – schließlich konnte er ja nicht die ganze Zeit nur im Bademantel herumlaufen! ################### Er erwachte wieder vom Prasseln der Regentropfen gegen seine Scheibe. Als er die blauen Augen aufschlug und aus dem Fenster blickte, sah er, dass der Regen wieder begonnen hatte. Der Himmel war grau und die Wolken dick und dunkel, während einzelne, schwache Bäume vom Wind gebogen wurden. Laub flog an seinem Fenster vorbei, und es sah immer mehr nach Herbst aus, als nach Sommer – kam jetzt die Regenzeit? Bevor er noch weiter darüber nachdachte, zog er die Vorhänge zu und legte sich wieder auf sein Bett, das angenehm warm gegen die Kühle der Glasscheibe war. Nachdem Naruto noch einige Minuten auf seinem Bett lag, fiel sein Blick auf das blinkende Handy auf seinem Nachttisch. – Offensichtlich hatte nicht nur der Regen ihn aufgeweckt. Schnell griff Naruto danach und erkannte, dass er eine weitere SMS bekommen hatte. Er freute sich schon auf eine weitere Nachricht von Sasuke, als er erkannte, dass es nur eine SMS mit seiner monatlichen Handyrechnung war, die er bald bezahlen musste. Seufzend schloss Naruto wieder die Augen und ließ sich zurück auf sein Bett sinken. Einige Minuten war es ruhig um ihn… und dunkel, nachdem das Licht seines Handydisplays erloschen war. Blind griff er nach dem Handy, und als er die blauen Augen wieder öffnete, war er kurzzeitig geblendet von der plötzlichen Helligkeit, die ihm entgegen strahlte. Schnell tippten seine Finger auf die Tasten, bevor er abermals seufzte, dieses Mal wehmütiger, und seine Augen wieder schloss… An: Uchiha, Sasuke » Ich mag dich « Sein Daumen ruhte auf der Senden-Taste und er war hin- und hergerissen, ob er sie wirklich drücken sollte. Sanft senkte sich sein Daumen, die SMS wurde gesendet und ein leiser Piepton erklang, als ihm sein Handy mitteilte, dass die SMS versendet worden war. Ich mag dich, hatte er geschrieben. Ich mag dich. Drei Worte. Nicht DIESE drei Worte, auch wenn sie in seinem Herzen standen, auch wenn sie sein Verstand schon akzeptiert hatte. ‚Ich mag dich‘ war nicht genug und dennoch mehr, als er ertragen konnte, denn Naruto wusste durchaus, dass er niemals so viel von Sasuke verlangen durfte, niemals so viel erwarten durfte. Er tat es, tat es und hasste sich dafür. Dafür, dass er diese SMS geschrieben hatte. Sie würde doch nur schmerzen. Und dafür, dass es leider nicht die Wahrheit war. Dass es nicht nur ‚mögen‘ war, was er für Sasuke empfand, sondern dass er, Naruto Uzumaki, verliebt war. In dieser SMS hätten andere Worte stehen müssen, sollen… würden nie da stehen… Andere Worte, die wahrer und zugleich verlogener gewesen wären. Es war richtig so. Richtig und falsch zu gleich. Und manchmal war das Falsche richtig und das Richtige falsch. Heute war es das Richtige gewesen, nur ‚Ich mag dich‘ zu schreiben, und dennoch war es falsch gewesen, diese SMS überhaupt abzuschicken… Ich liebe dich. ################### Sasuke hatte gerade die letzten Hausaufgaben fertig gemacht, als er beschloss, ins Bett zu gehen… //War ein anstrengender Tag…// Ab morgen würde wieder Normalität einkehren… Er würde normal zur Schule gehen, anschließend in seine Wohnung, um früh genug ins Bett zu kommen… kein unnatürlicher Stress mehr – nur der normale Alltags- und damit verbundene Schulstress… Der Uchiha gähnte und streckte sich kurz darauf. Dann packte er seine Schultasche, für die Fächer, die morgen anstanden, und räumte sein Geschirr weg. //Oh! – Ich hab mein Handy hier liegen lassen…//, stellte er fest, als er am Küchenschrank vorbeikam, auf dem er sein Telefon abgelegt und stattdessen mit einer Tasse Tee vorlieb genommen hatte. Er glaubte zwar nicht wirklich daran, dass sie ihm noch an dem Abend zurückgeschrieben hatte – aber er sah dennoch nach. Und tatsächlich stand da: EINE UNGELESENE NACHRICHT „Häh?!“, rutschte es ungläubig aus dem Schwarzhaarigen heraus, als er die Nachricht las. – Sie war erst vor ein paar Minuten angekommen. – Dementsprechend wäre es auch gut möglich gewesen, dass sie jetzt noch wach war… Kurz überlegte Sasuke, wie sie die drei Worte gemeint haben könnte… Sie hatten ja jetzt lange keine SMS miteinander ausgetauscht – und dann plötzlich so was! – Okay, mehr hätte ihn wohl ein ’Ich liebe dich’ geschockt… Doch in welchem Sinne hatte sie das ’Ich mag dich’ gemeint? – Er mochte sie auch… und gerade deswegen wollte er die Antwort darauf mit Bedacht wählen… Nicht, dass sie es missverstand! Mit dem Handy in der Hand, ging der Uchiha langsam zu Bett… Die Lichter hatte er im Vorbeigehen ausgeschalten – und ansonsten war er schon vor den Hausaufgaben bettfertig gewesen… Er legte sich aufs Bett und starrte weiterhin sein Handy an… Ihm fiel partout keine Antwort darauf ein, die er ihr jetzt hätte schicken können… Mit einem Aufseufzen legte er das Handy auf den Nachttisch und knipste das Licht aus. //Vielleicht fällt mir morgen etwas ein…// Ende des Kapitels Wieder muss ich mich für die lange Wartezeit von ganzen fünf Monaten entschuldigen. Es lag wieder ganz alleine an mir, blaxxi. Entschuldigung. Ansonsten hoffen wir, dass euch das Kapitel gefallen hat und mal schauen, ob das nächste schneller kommt... Ach ja: Was sagt ihr zur Playlist? Gute Idee, schlechte Idee? lg, Bimbe & BlaX XuN Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)