Only one moment of joy von abgemeldet ((was das Leben zu bieten hat)) ================================================================================ Kapitel 5: Das Leben träumen statt den Traum zu leben ----------------------------------------------------- Ich öffnete die Augen, ich sah, dass Marc genau vor mir lag und mich anschaute. Dann rückte er näher und küsste mich. Etwas verwirrt blickte ich danach mit einem Fragezeichen über dem Kopf zu ihm. Was war denn jetzt los? Hatte ich irgendwas verpasst? Nicht dass es schlecht wäre, aber das war irgendwie … unglaublich! Ich zuckte zusammen, da ich wieder mit einem fliegenden Kissen geweckt wurde. Schade, aber war doch irgendwie klar, war nur ein Traum. Aber Marc grinste mich an als ob … ich schaute nach unten. Oops, ob, ähm, schlecht wenn man solche Träume hat und dann nur in Shorts auf ner Matratze liegt… „Hast du von mir geträumt?“ meinte Marc scherzhaft. Ich hätte ihm am liebsten eine ehrliche Antwort gegeben, aber ich sagte einfach nichts und machte mich schnell bereit für die Schule. Im Unterricht schien ich etwas weggetreten. „Mike! Jetzt pass auf, oder du fliegst raus!“, schrie Frau Stoffl mit ihrem beängstigenden Blick. Ich störte mich recht wenig dran. Denn ich war immer noch mit meinem Traum beschäftigt und hoffte natürlich insgeheim, dass es irgendwann mehr als nur ein Traum sein würde. Ich schielte zu Marc herüber und stellte mir vor, wie es sein könnte wenn wir zusammen wären…. „MIKE! Raus jetzt!“, hörte ich Frau Stoffl kreischen. Ich schüttelte kurz den Kopf um wieder etwas zu mir zu kommen und ging vor die Tür. Verträumt schaut ich dort aus dem Fenster und hätte das Läuten fast nicht mitbekommen. Aber als Marc plötzlich angerannt kam und fragte was denn los gewesen sei, meinte ich nur „Ist doch egal“, drehte mich um und ging Richtung Schulhof. Ich weiß nicht was mich mehr verwirrte, die Tatsache dass Marc mir hinterher lief, oder dass die Pause schon wieder zu Ende war. Ich konnte es wirklich nicht fassen, Marc lief MIR hinterher!!!! Vielleicht träumte ich ja wieder? DONG! Autsch…, in meiner Verwirrung war ich geradewegs gegen einen Pfosten gerannt, wundervoller Pfosten, war mal Beton, heute nur noch Sprühfarbe. Alle schauten mich dumm an, das spürte ich, aber es war mir plötzlich egal. Jedenfalls wusste ich jetzt dass es kein Traum war. Vorm Klassensaal musste ich mit ihm reden. „Mike, was ist denn heute los mit dir?“ „Kannst du dir das nicht denken?“ Er schaute mich nur verdutzt an. Ich verdrehte die Augen und meinte nur „Ich habe heute einfach einen schlechten Tag, ok? Sorry.“ Da kam auch schon wieder Frau Stoffl und blickte mich böse an. Ich schielte mit einem gelangweilten Blick zu Marc, welcher mir den selben Blick zu warf. Nach einem zehn minütigen Vortrag über Erdhörnchen, der mir eher wie zehn Stunden vorkam, stand ich einfach auf und wankte zu unserer Lehrerin um ihr irgendwie klar zu machen dass ich keine Lust mehr hatte. „Frau Stoffl? Mir geht’s nicht gut, kann ich vielleicht kurz raus?“ „Jaja, aber stell nichts an!“ Ich ging raus auf den Schulhof, setzte mich auf eine Bank und war wieder im Reich der Tagträume. Als ich auf die Uhr schaute bemerkte ich, dass die Stunde schon fast zu Ende war und ging wieder ins Klassenzimmer. Dort angekommen watschelte ich erneut zu Frau Stoffl: „Geht’s dir wieder besser?“, fragte sie mich mit boshafter Stimme. „Nicht wirklich….“, antwortete ich und spielte auf todkrank. „Dann geh besser nach Hause und leg dich in dein Bett!“ „Ja, das wird wohl das beste sein!“, ich holte meine Sachen und ging zu Marc nach Hause, seine Mutter schien nicht da zu sein, aber zum Glück hatte sie mir für alle Fälle einen Schlüssel gegeben, immerhin wohnte ich ja jetzt dort. Ich ging in Marcs Zimmer, warf meinen Rucksack in eine Ecke, packte meinen iPod aus und machte es mir auf meinem Bett bequem. Ich dachte nach…. Ich werde nie mit Marc zusammen kommen, diese Welt ist so unfair! Als ob mich jemand anderes interessieren würde, wobei… im Moment bin ich wohl so notgeil dass ich mit fast jedem würde… solange er menschlich aussieht und nicht wie ein Gesichtssalat! Aber dafür bin ich wohl wieder zu schüchtern, auch wenn man es mir nicht unbedingt immer anmerkt. Aber es laufen so viele coole, gutaussehende Kerle hier rum! Aber ich werde wohl ein Leben lang Single bleiben! Ich beschloss noch ein wenig durch die Stadt zu laufen. Aber nachdem ich tausende hübsche, stylische, coole, selbstbewusste (etc.) Boys gesehen hatte wars mir echt zu viel. Das kann nicht wahr sein! Sonst laufen hier die seltsamsten Gestalten rum und heute?! Ich will einen Freund haben!!! Das Leben ist doch eh nichts mehr wert und da ich mein Leben vermutlich als Single verbringen werde…. Zitternd ging ich wieder zurück zu Marc, ich sollte vllt anfangen es „zu Hause“ zu nennen, und stellte fest, dass er immer noch nicht da war. In meiner Laune konnte ich nicht anders, ich war durcheinander und konnte nicht mehr, es war mir alles zu viel, zu unfair, zu wertlos… Ich ging ins Badezimmer und durchwühlte alles bis ich dann eine Rasierklinge in der Hand hielt. Ich schaute das Ding an „und so ein kleines Teil kann das Leben beenden, is ja mal was!“, dachte ich mir….. Ich setzte an, ein Schnitt, langsam floss das Blut, immer schneller, als ich feststellte, dass es immer mehr blutete suchte ich nach einem Stück Stoff das niemand vermissen würde und ich fand was ich suchte, ich hielt es an die Wunde bis es aufhörte zu bluten. Dann hörte ich die Haustür. Entweder war es Marc oder seine Mutter, beides war zu diesem Zeitpunkt nicht gerade günstig. Ich stopfte das Stoffding in meinen Rucksack und schon stand Marc hinter mir. „Was war denn heute los mit dir? Ich mach mir langsam echt Sorgen!“, meinte er. Er machte sich Sorgen um mich? Irgendwie schien ich schon wieder zu träumen, aber bald merkte ich, dass das wirklich die Realität war. Nämlich genau dann, als Marc mir ins Ohr schrie was los sei… Halb taub warf ich ihm bloß einen bösen Blick zu und setzte mir meinen iPod wieder auf die Ohren und machte es mir im Bett bequem. Ich stellte fest, dass heute ein seltsamer Tag war, denn Marc krabbelte plötzlich auf mich und schaute mich böse an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)