Verlangen und Verleugnung von iome (Eine erotische HG/SS-Kurzgeschichte.) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- @Shadyra: Hey, nicht sauer sein, ich dachte ja nur, dass Du den neuen Teil der Bettgeschichten vielleicht nicht gesehen hättest. Zu dieser Geschichte zurück: Nein, niemand hat Hermine irgendwas untergemischt. Des Rätsels Lösung liegt wo anders. Zumindest arbeiten die beiden jetzt zusammen daran. @Arkansaw: Also das Hermine Snape nicht mag, hat sie ja auch nur gesagt, um ihm Widerworte zu geben und ihm zu zeigen, dass sie ganz anders ist, als sie bei den Übergriffen auf ihn war. Das verletzt Severus aber ein wenig und das ist doch schon mal gar nicht schlecht. 4. Kapitel Snape rekapitulierte schon eine ganze Weile die vergangenen Ereignisse und kümmerte sich nicht um Hermines geistigen oder körperlichen Zustand. Da sie zeitweise ganz ähnlichen Gedanken nachhing, ging dies einige Zeit lang gut, bis Hermine begann nervös im Raum umherzuwandern und sich bei ihr der Gedanke einschlich, wie ungemein sexy doch die Rückseite des Tränkemeisters war. Es schien Hermine seltsam, dass sie zu nachtschlafender Zeit an ihrem Arbeitsplatz stand, aber eigentlich war es ihr herzlich egal. Snapes Hintern war zwar von seiner obligatorischen Robe gedeckt, aber sie konnte seine Umrisse trotzdem erahnen. Ihr Blut geriet dadurch in Wallung und sie mochte dieses Gefühl. Vielleicht sollte sie ihn mal in den Allerwertesten kneifen. Dann würde er sicherlich damit aufhören einfach in der Gegend herumzustehen und sie zu ignorieren. Sie hatte dies noch nicht ganz zu Ende gedacht, als sie auch schon einen Schritt auf ihn zumachte und Snape Sekundenbruchteile später wie von der Tarantel gestochen zu ihr herumfuhr. Sein Gesicht war zu einer Maske aus Erschrecken, Zorn und Erstaunen verzerrt. In einem Moment wirkte er, als wolle er ihr eine Ohrfeige versetzen, im nächsten entspannten sich seine Gesichtsmuskeln und seine Züge verloren ein wenig von der übermäßigen Schärfe. Statt Hermine zu ohrfeigen, schob Severus sie einfach zu einem der Tische. Sie nahm das etwas anders auf, als er es meinte und wollte bereits wieder an seinen Knöpfen nesteln, aber er hielt ihre Arme fest, trat einen Schritt weg und sprach einen „Finite Incantatem“. Dummerweise nützte der Zauberspruch reineweg gar nichts und erst, als sie ihm schon wieder so nah war, dass er ihren warmen, wohlriechenden Atem auf der Haut seines Gesichts spüren konnte, begriff er, dass er in diesem Augenblick nicht weniger machtlos war, als schon zuvor am Tag. Hermines Hände hatten nun endgültig die Kontrolle über seine Kleidung erlangt und jeder Versuch, sie von sich zu schieben, endete nur darin, dass sie ihm lasziv zuhauchte, sie wisse, wie sehr er es wolle. Zweimal hatte sie damit heute Recht gehabt, doch diesmal war er eines Besseren belehrt und griff zu der einzigen Verteidigung, die ihm aller Wahrscheinlichkeit nach, Schutz vor dieser Art von Angriff bieten würde: Er zog seinen Zauberstab aus den Tiefen seines Ärmels, tarnte die notwendige Bewegung als Versuch, sich der Robe zu entledigen und schoss die Ganzkörperklammer auf sie ab, bevor seine wild gewordene Assistentin sich dagegen wehren konnte. In der nächsten Sekunde kippte Hermines Körper Snape entgegen und wurde dank seiner guten Reflexe, aufgefangen und langsam zu einem der Tische schweben gelassen. Vorerst war sie außer Gefecht und er würde nun die nötige innere Ruhe haben, um nach der Ursache ihres Verhaltens zu suchen. Zweifellos, da war er sich ganz sicher, hatte es etwas mit seinen Forschungen zu tun. Je öfter er nun erlebte, wie sich Hermine Grangers Verhalten von Hieb auf Schlag änderte, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass sie vielleicht an einer schizophrenen Neigung litt. Die hatte er nie zuvor bei ihr bemerkt und das, obwohl er sie schon seit einer Ewigkeit kannte. Mit Unterbrechung waren es inzwischen wohl an die zwölf Jahre. Sicher, er hatte sich nie wirklich um sie oder einen anderen Schüler des Hauses Gryffindor gekümmert, doch DAS wäre ihm aufgefallen. Spätestens seit sie erwachsen war und für ihn arbeitete. Für Severus stand also außer Frage, dass hier ein Trank im Spiel war. Ein Trank oder eine Zutat. Irgendetwas hatte die junge Frau krank gemacht, hatte sie infiziert mit dem, was er bekämpfen wollte. Was nur konnte es gewesen sein? Er war doch stets bei den Experimenten anwesend, hatte jedes genau geplant, daran mitgearbeitet und die Resultate gesehen. Sie war krank, er aber nicht. Es musste etwas geben, das nur Hermine angefasst hatte. Wenn er doch nur herausfände, was es war! Snape ging noch lange in seinem Labor auf und ab. Hin und wieder sah er nach, ob Hermine noch unter dem Zauber stand, obwohl das sinnlos war. Hätte sich die Ganzkörperklammer gelöst, hätte er es gemerkt. Dann hinge sie wohl längst schon wieder an ihm und würde ihm die Sachen vom Leib reißen. Bilder von ungewohnter Faszination wanderten durch Snapes Gehirn, bei dem Gedanken, was sie wohl alles mit ihm machen würde, wenn er sie denn ließe. Nicht, dass diese Fantasien nicht sehr ansprechend gewesen wären, doch sie waren fehl am Platz. Vielleicht – aber wirklich nur vielleicht – würde er nach der Heilung mit seiner Assistentin darüber sprechen, ob ein Teil von ihr ihn nicht doch ein winziges bisschen anziehend fand. Aller Wahrscheinlichkeit nach, würde er aber keine Gelegenheit dazu erhalten. Sobald sie wieder nur noch eine einzige Persönlichkeit hätte, würde sie entweder vor Scham im Boden versinken, oder so schnell davonlaufen, wie sie nur konnte. Die Kündigung war der beste Beweis dafür. Erstaunt stellte Severus fest, dass er dies bedauerlich fand. Seine Gedanken wieder dem Hier und Jetzt zuwendend, fand er plötzlich Hermines Blick auf sich gerichtet. Sie hatte sich nicht bewegt, aber ihre Augen waren aus dem Zauber befreit, der langsam seine Wirkung verlor. Minuten danach war Hermine auch wieder in der Lage, sich verbal zu verständigen. Während Snape ständig mit großen Schritten an ihr vorbei stampfte, fragte sie leise: „Was habe ich getan, dass das hier nötig macht?“ Snape blieb vor ihr stehen. „Sie dürfen raten.“ „Schon wieder?“ Er schnaubte. „Ja, schon wieder. Und wenn ich es zugelassen hätte, würden wir es jetzt wahrscheinlich wie die Karnickel treiben. Oder aber ich hätte inzwischen meine Zunge ganz eingebüßt. Suchen Sie es sich aus!“ Ein reuevolles und zugleich ungläubiges Stöhnen war Teil von Hermines Antwort. „Professor, bitte sagen Sie mir, was hier vorgeht. Das bin doch nicht ich! Ich würde so was nie tun!“ „Wer weiß? Vielleicht ist ein Teil Ihrer Selbst da anderer Meinung. Immerhin hat Sie ja niemand gezwungen, sich mehrmals ungeniert an mich ranzuschmeißen.“ Noch ein Stöhnen. „Hören Sie doch bitte auf damit! Glauben Sie das macht mir Spaß? Ich liege hier auf einem Labortisch rum, kann mich nicht bewegen und weiß nur, dass ich langsam austicke. Müssen Sie es denn wirklich noch verschlimmern, indem Sie mich niedermachen?“ „Niemand hier macht Sie nieder, Miss Granger. Und im Übrigen macht mir das alles auch keinen Spaß. Um es mal klar auszusprechen: Ich bin auch nur ein Mann und wenn ich das noch länger mitmachen muss, kann ich für nichts mehr garantieren. Ansonsten spreche ich nur aus, was ich denke: Sie und ich arbeiten an einem Trank gegen Schizophrenie und zeigen nun Symptome, die sehr genau zu dieser Krankheit passen. Vielleicht will ein Teil von Ihnen wirklich Sex mit mir. Ein Teil, der jetzt nicht mehr mit dem Rest ihrer Persönlichkeit verknüpft ist.“ Hermine drehte den Kopf von ihm weg, was Snape verdeutlichte, dass er bald den Zauber würde erneuern müssen. Bis dahin würde er sie aber noch ein wenig ausfragen. Vielleicht konnte sich der gerade aktive Teil ihrer Persönlichkeit ja daran erinnern, ob sie mit etwas in Berührung gekommen war, dass er nicht angefasst hatte. Die Minuten verstrichen und Snape hielt nicht inne darin, Hermine nach den Experimenten auszufragen. Die Qual, sich mit dem auseinanderzusetzen, was mit ihr geschah, war der Neugier gewichen, woran es lag. Stück für Stück gingen sie und Snape jedes Experiment der letzten Woche durch, sprachen über Ungewöhnlichkeiten im Privaten, wie im Beruflichen, doch nichts brachte einen Hinweis darauf zutage, wie Hermines vermeintliche Schizophrenie hatte entstehen können. Der Morgen kam, der Vormittag verging, doch weder Severus, noch Hermine war etwas Entscheidendes eingefallen. Aus purer Verzweiflung beschoss der Tränkemeister die letzten Experimente zu wiederholen. Vielleicht fiele ihm dann etwas ein. Ihm oder Hermine. In den letzten Stunden hatten sie sich über so viele Dinge unterhalten, wie nie zuvor. Hermine hatte keinen einzigen Rückfall mehr gehabt und Severus hatte ihr deshalb den Zauberstab abgenommen und von einer weiteren Ganzkörperklammer abgesehen. Stattdessen war sein letzter Zauberspruch nur ein Beinklammerfluch gewesen und Hermine hatte es mit so etwas wie stoischer Ruhe hingenommen. Immerhin kam es wohl ihrem Ruf zugute, wenn sie keine weitere Gelegenheit erhielt, sich ihrem Arbeitgeber an den Hals zu werfen. Severus ließ gerade eine Unze gemahlenen Gänseschnabels in die aufwallende Flüssigkeit eines heißen Kessels gleiten, als Hermine bewusst wurde, wie anders er doch war, als sie ihn stets eingeschätzt hatte. Sie war sich immer sicher gewesen, dass hinter der rauen Maske bei ihm auch ein rauer Kern steckte, dass da ein Mann war, der jede Gelegenheit für sich nutzen würde, stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Aber so war er nicht. Er hatte sie nicht ausgenutzt, obwohl es an Gelegenheiten wirklich keinen Mangel gab. Er hatte keine Anstalten gemacht, ihr Vorwürfe zu machen und er hatte in den letzten Stunden so viel von sich erzählt, dass sie nun glaubte ihn besser zu kennen. Sie waren sogar zum Du übergegangen, was sich seltsam, aber doch vertraut anfühlte. Vielleicht, wenn dies vorbei wäre, gäbe es eine geringe Möglichkeit, ihm doch noch in die Augen sehen zu können. Dreimal wurde die nach Melasse riechende Flüssigkeit gegen den Uhrzeigersinn gedreht, bevor Snape sich vom Kessel abwandte und den Trank kochen ließ. „Erinnerst Du Dich nicht doch noch daran, ob Du eines der Experimente allein gemacht hast. Mit irgendetwas musst Du in Berührung gekommen sein. Etwas, dass ich nicht angefasst habe. Denk nach, Hermine!“ Mit den Ellbogen stützte sich Hermine auf ihre Beine, die sie nicht rühren konnte, und legte die Stirn in die Handfläche. Ihre offenen braunen Haare rutschten nach vorn und verbargen ihren resignierten Gesichtsausdruck. Sie war so unglaublich nah daran aufzugeben. Sie war müde, hatte Angst vor sich und um sich und keine einzige Idee mehr, was passiert sein könnte, geschweige denn, was ihr vielleicht hälfe. Ohne den Kopf zu heben sagte sie: „Nein, hab ich nicht und Du hast mich das heute bestimmt schon einhundert Mal gefragt. Bitte hör einfach auf. Bring mich meinetwegen ins St. Mungo, aber hör auf mich das zu fragen.“ Plötzlich hockte Snape vor ihr, schob ihr Haar weg, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte und forderte damit Hermines ganze Aufmerksamkeit. „Hör mir mal zu: Was immer Du auch abbekommen hast, werden wir finden. Und wenn wir es gefunden haben, entwickeln wir ein Gegenmittel. Du kommst nicht ins St. Mungo, oder zu irgendwelchen anderen Stümpern. Wir werden Dich heilen, hast Du verstanden?“ TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)