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Fair trade

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Fair trade

Vorwort:

Es ist wohl eher ein glücklicher Zufall, dass die Person, die diese Story bekommt, „Kizuna“ mag. Ich hatte seit längerem eine Idee für eine kleine Kizuna Story und das ich nun einspringen muss für den Zirkel der Fanfiction Wichtler, ist wohl Glück im Unglück. Es wird wohl nur eine, für meine Verhältnisse, kurze Story werden (darum auch keine Kapiteleinteilung wie ich es üblich tue). Dennoch hoffe ich, dass sie meinem Wichtel zusagt und zumindest ein wenig Freude bereitet. Immerhin soll sie hauptsächlich ihm gefallen.
 

~ Fair trade ~
 

Es war ein angenehmer Sommertag, als Ranmaru das letzte Kendo-Schwert in die dafür vorgesehene Haltung steckte. An so einem schönen Tag hatte er seine Schüler nicht länger als nötig im Dojo festhalten wollten und beschlossen, die Aufgabe des Aufräumens zu übernehmen. Der Lehrer trat ins Freie und genoss die sanfte Brise. Mit einer Wasserflasche in der Hand lies er sich auf der hölzernen Veranda nieder. Auch wenn es ihm schwer fiel und ihn anstrengte, so war er froh das er wieder unterrichtete. Viel zu lange war sein Leben in diesem Bereich leer gewesen und auch wenn er Enjoji über alles Maßen liebte, so konnte selbst er nicht diese Leere füllen. Aber er konnte helfen diese Leere nun wieder zu füllen, indem er Ranmaru in seinem Vorhaben unterstützte, wieder aktiver im Kendo zu werden.
 

Er hörte wie die Tür aufgeschoben wurde und drehte den Kopf über die Schulter nach hinten. Drei junge Männer in Anzügen waren eingetreten.
 

„Tut mir leid.“, sagte Ranmaru und stand auf, „Das Training ist für heute beendet. Oder sind sie daran interessiert dem Dojo beizutreten?“
 

„Sind sie der Sensei? Ranmaru Samejima?“, fragte einer der Männer und verbeugte sich knapp, wohingegen die anderen beiden hinter ihm stehen blieben und sich ein Stück tiefer verbeugten.
 

„Ja das bin ich.“, gab Ranmaru zurück, während er auf sie zuging, „Wie kann ich ihnen helfen?“
 

Noch ehe er es sich versah hatte der Vordermann ihm die Faust in die Magengrube gerammt. Die Luft wurde aus seinem Körper gerpresst und für einen Augenblick verließ seine Körperspannung ihn, doch bevor er auf die Knie sackte fand er sie wieder. Mit weichen Armen stieß er den Angreifer von sich weg und schleppte sich zum nächsten Schwertständer herüber, zog eines der Kendoschwerter und fuhr herum. Sein Atem war kurz, sein Puls schnell. Vor seinen Augen schwankte alles ein wenig, der Schlag hatte ihn ungewöhnlich stark mitgenommen. Seine Hände zitterten, aber er zwang sich dazu sich zu konzentrieren. Drei unbewaffnete Männer, er hatte sein Schwert. Zwar war er nicht mehr der „weiße Dämon“, der er einst war, aber er war gut genug um drei unbewaffnete Männer zumindest außer Gefecht zu setzen... er MUSSTE gut genug sein.
 

„Verflucht zäh.“, knurrte der Mann, welcher ihn geschlagen hatte, „Was willst du mit einem Schwert? Wehr dich nicht... dann ist es auch schneller für dich vorbei.“
 

Der Unbekannte kam auf ihn zu, unterschätze aber scheinbar Ranmarus Fähigkeiten. Mit einem kurzen Schritt nach vorne lies er sein Schwert herunterfahren, direkt auf den Kopf des Angreifers. Als dieser sich vor Schmerzen beugte setzte Ranmaru noch einmal nach. Dieser Schlag traf aber nicht den Schädel sondern den Hals und obwohl Ranmaru dies nicht beabsichtigt hatte, war es wohl besser so denn der Getroffene ging unweigerlich zu Boden. Seine zwei Kollegen stürmten bereits auf ihn zu und wollten ihrem Freund zu Hilfe kommen.
 

Dem Zweiten erging es kaum besser als dem Ersten, denn auch er wurde von einem Schlag auf den Kopf erst einmal ausgebremst und wich fluchend einen Schritt zurück. Gegen den Dritten jedoch konnte Ranmaru sich nicht mehr schnell genug wehren und wurde hoffnungslos zu Boden gerissen.
 

Der, den der Dojoleiter als zweites niedergeschlagen hatte rappelte sich wieder auf. Anscheinend war ihr Anführer außer Gefecht gesetzt und würde so bald nicht mehr aufstehen.
 

„Du bist ein harter Knochen...“, keuchte derjenige, welcher nicht auf ihm lag um ihn mit seinem Gewicht am Boden zu halten, „Aber das werden wir dir schon austreiben.“
 

Ranmaru sah nur noch wie der Anzugträger seinen Fuß hob und in Richtung seines Gesichts hinabfahren lies, bevor es ihm schwarz vor Augen wurde.
 

***

Enjoji schob das Visier seines Motorradhelmes hoch und besah sich das Gebäude, welches sich hinter der angegebenen Adresse verbarg. Ein altes Lagerhaus, außerhalb der Stadt – was hatte er auch anderes erwarten können? Wenn er schon einen handgeschriebenen Zettel mit dem Emblem einer Yakuza Familie im Dojo fand, anstelle seines Geliebten, war es nur all zu offensichtlich das etwas nicht in Ordnung war. Und obwohl das ungute Gefühl in seiner Magengegend nicht loswurde, so hatte der Anforderung nicht die Polizei zu rufen Folge geleistet. Er hatte niemanden informiert.
 

Als er von der Maschine abgestiegen war zog er noch einmal den Zettel hervor. Zum fünften oder sechsten Mal überprüfte er nun die Adresse, nur um noch einmal fest zu stellen, dass er hier richtig war. Auch wanderte sein Blick noch einmal auf das Familienemblem, doch er kannte es nicht. Kein Wunder, er war schon so lange nicht mehr aktiv in der Unterwelt gewesen... nein, wirklich aktiv war er nie in der Unterwelt gewesen. Er wusste nicht welche Familien sich in der Stadt aufhielten oder wie groß sie waren und auch von den Fehden untereinander wusste er nichts. Enjoji hatte alles getan um sich von den Geschäften seines Vaters fernzuhalten. Er arbeitete selbst für sein Geld, er studierte... und dennoch war er mal wieder aufgrund der Taten seines Vaters in eine Situation geraten, auf die er hätte verzichten können.
 

Kaum da war er durch die Tür des Lagerhauses eingetreten, fühlte er den kalten, harten Stahl einer Pistole an seinem Kopf. Langsam hob er seine Hände.
 

„Schon gut, schon gut.“, antwortete er, „Ich bin nicht bewaffnet und ich bin allein. Also führt mich schon zu eurem Chef.“, fuhr er betont lässig fort, ganz gleich wie angespannt er innerlich war.
 

„Da hin.“
 

Der Gangster bedeutete Kei eine Richtung und folgte ihm, mit der Kanone im Anschlag. Immerhin konnte Enjoji die Situation nun ein Stück weit besser einschätzen. Während er vorbei an meterhohen Regalen ging und ein Büro ansteuerte, erblickte er aus den Augenwinkeln heraus immer wieder bewaffnete Anzugträger. Offensichtlich meinten sie es ernst. Sie waren keine kleinen Straßenyakuza. Allein anhand der Waffen, welche einige von ihnen mit sich trugen, war deutlich, dass sie sich auf ein ernstes Schussgefecht vorbereiteten.
 

Enjoji öffnete die Tür zu dem Büroraum mit einer Hand und fand eine Situation, ähnlich wie er sie erwartet hatte. Ranmaru kauerte gefesselt auf einem Stuhl. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass sie ihn zusammengeschlagen hatten... offensichtlich mehr als nötig war, um ihn gefügig zu machen. Auf seiner Stirn prangte eine Platzwunde welche über sein Gesicht geblutet und einige Haare miteinander verklebt hatte. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und eines seiner Augen von einem deutlich sichtbaren Bluterguss umgeben.
 

„Ranma...!“
 

Bevor Enjoji mehr als nur einen Schritt auf ihn zugehen konnte, stoppte ihn das Klicken einer Pistole. Dieses Mal deutete sie allerdings nicht auf Kei, sondern auf Ranmaru.
 

„Keinen Schritt weiter.“, wies ihn derjenige an, welcher die Pistole hielt, „Ansonsten wird es sehr hässlich.“
 

Der Mann mit der Pistole konnte kaum älter sein als Enjoji, zumindest sah er nicht so aus. Die Brille die er trug und die nackenlagen Haare, welche glatt nach hinten gekämmt waren, machten ihn nur geringfügig älter, genau so wie der feine Anzug den er trug.
 

„Wer seid ihr?“, wollte Kei wissen, „Und was wollt ihr?“
 

„Wir sind die Shimano Familie.“, antwortete der Yakuza lachend, „Ich bin Shinji Shimano, Vize Kapitän der Familie. Wir wissen wer du bist, Kei Enjoji... wir wissen wer dein Vater ist.“
 

„Mit dem alten Knochen habe ich nichts zu tun, genauso wenig wie mit seinen Geschäften.“, unterbrach Enjoji sein Gegenüber, „Wenn es euch um etwas derartiges geht habt ihr den Falschen. Macht ihn los, lasst uns gehen und ich sehe die Sache als vergessen an.“
 

„Was wir wollen, ist das Gebiet, das dein Vater in dieser Stadt für sich beansprucht. Und wir wollen es zusammen mit seinem Kopf.“, erklärte Shinji, „DU sollst ihn uns bringen. Mehr verlange ich nicht. Solltest du dich weigern...“ Er steckte Ranmaru den Ansatz des Pistolenlaufes in Mund. Ranmaru leistete keinen Widerstand, er war bewusstlos. „…schieße ich deinem Freund in den Kopf. Sollten irgendwelche Leute, egal ob Polizei oder Leute deiner Familie oder wer auch immer, auf die Idee kommen dieses Lagerhaus zu stürmen um eine Befreiungsaktion zu starten, schieße ich deinem Freund in den Kopf.“
 

Enjoji ballte seine Hände zu Fäusten. Ja... wieder mal war er aufgrund der Geschäfte seines Vaters in Mitleidenschaft gezogen worden. Und wieder einmal war nicht er selbst es, sondern eine unschuldige Person... wieder Ranmaru. Genau wie damals, als man versucht hatte ihn zu überfahren. Damals hatte Keis Familienbande Ranmarus Leben zerstört, er würde dies kein weiteres Mal geschehen lassen, das schwor er sich.
 

„Ihr wollt also, dass ich meinen Vater für euch töte? Damit ihr sein Gebiet übernehmen könnt? Wer garantiert mir, dass ihr Ranmaru dann freilasst?“, wollte Enjoji wissen und verschränkte die Arme vor der Brust, „Ich weiß nichts über eure Familie und wenn ihr Unbeteiligte entführt macht ihr auf mich nicht den Eindruck einer ehrbaren Familie die ihr Wort hält.“
 

„Mehr als mein Wort kann ich dir nicht geben... und ich will es auch nicht. Du scheinst die Situation nicht zu verstehen. Wenn wir das Gebiet haben, haben wir weder Interesse an dir noch an deinem Freund... das einzige Interesse was wir im Moment an ihm haben ist als Druckmittel. Sobald diese Sache durchgestanden ist, ist er für uns nicht von Belang... und ich kümmere mich nicht um Dinge, die nicht von Belang sind.“
 

Hätte sein Gegenüber keine Pistole, Enjoji würde einen Satz nach vorne machen und ihn vermutlich bis zur Bewusstlosigkeit würgen. Viele Dinge die er noch mit ihm anstellen würde gingen Enjoji durch den Kopf, aber der matt schimmernde Stahl der Pistole hielt ihn stets auf dem Boden der Tatsachen. Es tat ihm weh Ranmaru so zu sehen und obgleich seine Wut unbeschreiblich groß war, so hätte er am liebsten auch gleichzeitig geweint. Ranmaru damals im Krankenhaus zu sehen war schon schlimm gewesen, aber das hier war doch eine ganz andere Situation. Und auch wenn Enjoji an Ranmaru sehr viel mehr lag als an seinem Vater, so wollte er schlichtweg nicht seinen eigenen Vater umbringen – schon allein aus Prinzip nicht. Er hatte den Wegen eines Yakuza vor Jahren abgeschworen, auch für Ranmaru, er würde an diesem Schwur weiter festhalten. Darüber hinaus lies sich Kei nicht erpressen... nicht von irgendeinem dahergelaufenen Yakuza der meinte, seinen Geliebten entführen zu müssen.
 

„Du hast Zeit bis zum Sonnenaufgang morgen.“, erklärte Shinji mit finsterer Miene, „Danach hat dein Freund sein Leben verwirkt. Ich würde dir also raten, dich zu beeilen. Und sei dir sicher, dass ich ihn mit dem Wissen sterben lassen werde, dass DU ihn im Stich gelassen hast... und es wird kein schöner Tod. Dein Vater gegen deinen Freund... ein fairer Handel.“
 

Enjoji verengte seine Augen zu Schlitze und funkelte Shinji an.
 

„Du wirst dafür bezahlen, Ranmaru da mit hineingezogen zu haben.“, zischte er und machte auf dem Absatz kehrt, „Verlass dich drauf. Und mein Weg ist nicht der meines Vaters... das hier wird dich mehr kosten als nur einen Finger.“
 

***

Es war nicht mehr lange bis zum Sonnenaufgang, als ein schwarzer Wagen vor dem Lagerhaus vorfuhr. Enjoji stieg aus, sein Anzug teilweise mit Blut befleckt. Er öffnete den Kofferraum, hievte einen offensicht gut gefüllten Sack daraus hervor sowie einen kleinen Beutel. Bei beiden handelte es sich um blaue Plastikbeutel, deren Wand etwas dicker und undurchsichtig war. Grob stieß er mit einem Fuß die Tür zum Lagerhaus auf und wurde, wie schon zuvor, von dem Mann mit der Waffe empfangen.
 

Doch dieses Mal ging Enjoji einfach schweigend an ihm vorbei, ignorierte ihn vollends.
 

„Immer noch so viele Wachen.“, murmelte er vor sich hin, „Hey!“, rief er dann, offenbar eine Antwort von irgendwem erhoffend, „Wozu habt ihr hier überhaupt so viele Leute? Zwischen den Regalen drei, auf dem Rundgang oben vier... bewacht ihr eine Truhe voll Gold?“
 

Aber es antwortete ihm niemand. So wie schon die Eingangstür, stieß er auch die Tür zum Büro mit einem Fuß auf. Auf den ersten Blick konnte er sehen das Ranmaru inzwischen wieder bei Bewusstsein war und Shinji saß immer noch hinter dem verstauben Schreibtisch auf seinem Stuhl. Die Pistole aber hatte er auf dem Tisch abgelegt. Schnaufend warf Enjoji den großen, verschnürten Müllsack ab.
 

„Du hast es also wirklich getan?“ Shinji hob fragend eine Augenbraue. „Ich bin erstaunt. Ich hatte mit irgendeinem dummen Versuch gerechnet, deinen Freund zu befreien. Hervorragend.“
 

„Enjoji... du...“, keuchte Ranmaru leise und sah seinen Geliebten mit einem Blick an, welcher eine Mischung aus Vorwürfen und Enttäuschung darstellte.
 

Enjoji wusste wie Ranmaru war, er wusste wie friedliebend er war. Es war ihm klar gewesen, dass Ranmaru das verabscheuen würde, was er getan hätte. Aber Kei hätte sich sehr viel mehr verabscheut, wenn er es nicht getan hätte.
 

„Es musst sein.“, antwortete Enjoji kalt, „Lieber ihn als dich.“ Die Kälte wich aus seinem Blick, als er Ranmaru anschaute und wieder mit den Tränen zu kämpfen hatte. „Wenn du nur heil aus dieser Sache heraus kommst, war es das wert. Alles andere ist mir egal.“
 

„Ist das in seinem Beutel der Kopf?“, wollte Shinji wissen.
 

„Ja. Den Körper habe ich zerhackt, damit er leichter zu entsorgen ist. Der Kopf ist als Beweis noch ganz.“
 

„Wirf ihn herüber. Wenn du die Wahrheit gesagt hast, können du und dein Freund verschwinden.“
 

Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden warf er den Plastikbeutel locker aus der Hand herüber. Was Shinji nicht sah war, dass die Klavierseite, mit der der Beutel oben verschnürt war, bloß oben eine Schleife bildete und der Faden vom Beutel aus zu Enjojis Finger führte. Es war wie in Zeitlupe, da sah Enjoji wie durch die Spannung die auf dem Faden nun entstand, sich die Schleife öffnete und der Inhalt des Beutels Shinji offenbarte. Dieser riss die Augen auf, als er ein gutes Dutzend Handgranaten vor sich verteilen und schließlich auf den Boden fallen sah.
 

„Scheiße!“, brüllte er, packte so viele er konnte und warf sie aus dem Fenster des Büros, Enjoji dabei außer Acht lassend.
 

„Jetzt!“, brüllte Kei, schnellte nach vorne, verpasste Shinji einen harten Schlag und rammte ihn mit dem Unterarm gegen den Hals gedrückt gegen die Wand. Die Granaten ignorierte er. Natürlich waren sie nicht scharf... sie waren nicht mal mit irgendetwas gefüllt, das explodieren konnte. Shinji schaffte es, total überrumpelt, nicht sich aus dem Griff zu befreien mit dem Enjoji ihn an der Wand hielt. „Du hast einen Fehler gemacht als du Ranmaru damit hineingezogen hast... und dieser Fehler wird dir leid tun.“
 

Draußen knallte es plötzlich laut und Schüsse waren zu hören. Aus dem Augenwinkel heraus konnte Shinji erkennen das bewaffnete Personen das Lagerhaus stürmten. Es waren keine Polizisten, nein... es waren ebenfalls Yakuza.
 

„Ich habe dir gesagt ich spiele nicht nach euren Regeln... und ich habe dir versprochen das es dir leid tun wird... das du mehr als nur einen Finger verlieren wirst.“ Enjoji erhöhte den unangenehmen Druck auf den Hals seines Gegenübers ein wenig. „Du wirst in den Knast gehen und stehst von jetzt an unter unserer Beobachtung. Wenn du auch nur noch einmal ein krummes Ding drehst wird es dir richtig leid tun. Jetzt und für alle Zeit. Dein Zeiten als Yakuza...“ Er lies von Shinji ab und dieser sank nach Luft ringend zu Boden. „... sind vorbei.“
 

Ein Mann, offensichtlich jemand von der Enjoji Familie, kam in das Büro gestürmt.
 

„Boss, alles okay?“
 

„Ja, alles klar.“ Enjoji löste das winzige Mikrofon vom inneren seines Hemdkragens, warf es achtlos weg und machte sich dann daran Ranmaru loszubinden. „Kümmere dich um diesen Typen her. Er will der Polizei ein Geständnis machen.“, befahl er.
 

„Jawohl Boss.“
 

Der Mann packte Shinji grob und zerrte ihn wortlos weg. Und kaum da hatte Kei die Fesseln gelöst, stand Ranmaru leicht zitternd auf und fiel Kei um den Hals. Enjoji drückte seinen Geliebten erleichtert an sich und als wäre dieses bisschen Druck zu viel gewesen, gaben Ranmarus Knie nach. Kei jedoch konnte ihn halten. Ranmaru war bewusstlos und Enjoji hievte in sich auf den Rücken.
 

***

Als Ranmaru wieder zu sich kam fand er sich in seinem Zimmer wieder, das er nicht kannte. Aber er kannte den Ort an dem er sich befand augenblicklich wieder – es war ein Krankenhaus.
 

„Bleib liegen.“, hörte er eine vertraute Stimme, „Du hast eine Gehirnerschütterung... bleib liegen.“
 

Auf einem kleinen Stuhl saß Enjoji neben seinem Bett. Ranmaru durch die Gläser seiner Brille anschauend klappte er das kleine Buch in seiner Hand zu und legte es beiseite. Es musste etwas mehr Zeit vergangen sein, denn es war offensichtlich, dass Enjoji seine Kleidung gewechselt hatte.
 

„Du hast ihn also nicht getötet?“, wollte Ranmaru wissen, deutliche Erleichterung in der Stimme.
 

„Natürlich nicht.“, gab Kei zurück, „In dem Sack befand sich Schweinefleisch. Dem alten Knochen geht es gut... aber ich musste ihn in dieser Sache um Hilfe bitten. Nachdem ich ihm gesagt habe, dass jemand sein Gebiet einnehmen will, war das aber kein Problem mehr. Ich habe doch gesagt ich gehe nicht den Weg den mein Vater geht... oder dieses Schwein. Aber ich werde garantiert niemanden ungeschoren davon kommen lassen der etwas anrührt was mein ist.“
 

Enjoji grinste und Ran musste unweigerlich ebenfalls lächeln. Er beugte sich über das Krankenbett und gab Ranmaru einen Kuss auf die Stirn, innerlich immer noch bereuend, dass Ranmaru nur durch ihn in diese Lage gezogen worden war. Aber solange sie leben würden, würde diese Gefahr bestehen. Dennoch wusste Enjoji das er Ranmaru niemals loswerden würde, selbst wenn er ihn immer und immer zu seinem eigenen Schutz von sich stoßen würde. Ja... es war Liebe die sie füreinander empfanden. Und wenn es sein müsste, würde Enjoji wieder für Ranmaru kämpfen. So lange er stehen konnte, solange er seine Fäuste heben konnte, würde er kämpfen.
 

~ Ende ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JoeyB
2008-03-08T09:14:12+00:00 08.03.2008 10:14
Hi!

Danke für's Bescheidsagen ^-^
Und danke nochmal dafür, dass du eingesprungen bist und mir diese tolle FF beschert hast :D

Ich bin totaler EnjojixRanmaru-Fan und mag es ganz besonders, wenn Enjoji Ranmaru beschützen muss (das habe ich gar nicht in meine Liste geschrieben, oder? Glücklicher Zufall *gg*). Außerdem fand ich es toll, dass die Geschichte an einem Zeitpunkt angesiedelt ist, an dem Ranmaru fit genug ist, um wieder zu unterrichten. Für mich gehört er nämlich nicht nur zu Enjoji, sondern auch ins Dojo u.u

Und jetzt zur Geschichte an sich:
Das Konzept passt sehr gut in die Serie. Immer, wenn den beiden irgendetwas zustößt, hat es mit Enjojis Vater und den Yakuza zu tun, daher ist die Storyline gut nachvollziehbar und auch irgendwie... witzig? Nein, nicht direkt witzig. Eher typisch. Hm, mir fehlen gerade ein wenig die Worte - ich fand es jedenfalls gut *gg*
Vor allem hast du die Charaktere gut dargestellt. Dass Ranmaru sich gewehrt hat und dabei anfangs sogar ganz gut dastand, war realistisch, schließlich ist er Kendo-Profi. Trotzdem hatte er keine Chance gegen drei Leute auf einmal...
Aber dieser Shinji war krass drauf Oo" Zu verlangen, dass Enjoji seinen Vater umbringt..?! Ich habe auch nicht wirklich damit gerechnet, dass Kei das tatsächlich macht.
Aber ich finde es gut, dass sie den Typen am Ende nicht umgebracht, sondern der Polizei übergeben haben. Das hat viel mehr Stil *gg*

Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Es war ein klarer Handlungsstrang, mein Lieblingspairing und vor allem ein schönes Ende :D

Der einzige Kritikpunkt ist der, dass du hin und wieder Kommata vergessen hast. Aber das hat beim Lesen nicht besonders gestört und ist mir auch erst beim zweiten Lesen aufgefallen ^^"

Danke nochmal für die Geschichte!! *knuddel* *strahl*

Joey


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