Only One Truth von Kio4578 (Site-Seeing - Part II) ================================================================================ Kapitel 52: Kapitel 51 ---------------------- Kapitel 51 „Er hat viel erzählt, aber ich habe ihm kein einziges Wort glauben können. Und ich glaube ihm auch jetzt noch nicht.“ „Was hat er erzählt?“ „Er sagte, er habe mitbekommen, wie ihr beiden euch über irgendwelche Bedingungen ausgetauscht hättet. Und als das alles klar war dann ging es wohl schon los. Er sagte mir, damals, dass er sich sicher war, dass du wie ausgewechselt warst. Er weiß nicht was passiert ist, aber als er nach euch gesehen hat, da…lag Genjo am Boden. Seine Waffe stak irgendwo in der Wand und du hast deine eben fallen lassen…das war alles.“ Er hatte ihr zugehört. „Er vermutete also, das ich ihn möglicherweise so schwer verletzt hatte das er daran gestorben ist.“ Stellte Seiichy fest. Es klang bitter. Kioko nickte nur leicht. „Und glaubst du das auch?“ fragte er sie. Kioko sah ihn an, dann lächelte sie und schüttelte den Kopf. Sie ging zu ihm und schmiegte sich an ihn. „Nein, ich habe es nie geglaubt, und ich werde es auch nicht glauben. Ich kenne dich, du weißt was du tust. Du würdest niemals einen Menschen schwerer als nötig verletzen. Du hast ganz sicher nichts mit seinem Tod zu tun.“ Seiichy, nun wirklich überrascht über ihre Reaktion sah sie verdattert an, bevor er sie ebenfalls festhielt. „Ist das dein Ernst?“ fragte er noch einmal nach, nicht sicher ob er sie richtig verstanden hatte. „Ja mein voller Ernst. Ich weiß das es die Wahrheit ist.“ „Ich danke dir.“ Erwiderte er bevor er sie wieder los ließ. Takuto, der gerade zurückkam, blieb verwundert im Türrahmen stehen, bevor er sich so lautlos wie möglich ein wenig aus dem Sichtfeld der beiden schob. Es war gut, das sie zu ihm gegangen war, aber irgendwie störte ihn das trotzdem ein wenig. Ärgerlich schüttelte er den Kopf. Kioko war schließlich seine Schwester. Als Kioko sich wieder aufrichtete sah sie ihn an. „Darf ich dir eine Frage stellen?“ „Natürlich.“ „Was ist denn nun tatsächlich passiert?“ Seiichy schüttelte leicht den Kopf und erzählte ihr, woran er sich noch erinnern konnte und was ihm der behandelnde Arzt später gesagt hatte. „Allerdings kann ich dir nicht sagen wie das passiert sein könnte.“ „Vielleicht hat er sich in seiner Dummheit selbst verletzt.“ Vermutete Kioko. „Das ist gut möglich…ich weiß es wirklich nicht mehr. Ich kann dir nur versichern, das es mein Katana nicht gewesen sein kann.“ „Wie meinst du das?“ „Man kann sie nicht benutzen. Mit meinen Waffen könnte man nicht mal ein Stück Brot zerschneiden. Ich habe sie immer stumpf schleifen lassen. Wenn man damit ein Seil durchbekam, dann nur weil es heiß gerieben war, sicher nicht weil die Klinge es durchschnitt.“ „Das hab ich nicht gewusst.“ „Das konntest du nicht wissen. Ich habe es nie erzählt.“ „War das dein persönlicher Protest?“ ´fragte sie vorsichtig. Seiichy schüttelte den Kopf. „Nein, ich hasse es…ich hasse diese Waffen…auch wenn sie keinen Schaden anrichten könnten…ich verabscheue sie einfach. Das ist der Grund wieso ich niemals diese Titel wollte. Ich könnte niemals eine Waffe führen die einen Menschen verletzt…nicht einmal wenn er es verdient hätte…“ fügte er noch hinzu. Nun war auch Takuto verwundert. Damit hatte er nicht gerechnet. Kioko sah ihn ebenfalls völlig perplex an. Scheinbar war das für alle neu. Was Sosuke dazu wohl sagen würde wenn er das gehört hätte? „Das habe ich nicht gewusst…das hätte ich niemals vermutet…“ murmelte sie leise. Seiichy sah sie dabei an. „Es gibt vieles von dem du noch nichts weißt Kioko. Aber das ist nicht wichtig. Manche Dinge sollte man auch besser nicht wissen.“ Ein Fragezeichen leuchtete über ihren Kopf, doch eine entsprechende Frage, stellte sie nicht. Takuto war inzwischen wieder ins Wohnzimmer gegangen und wartete auf Seiichy. Der kam auch fast im selben Moment zu ihm. „Megumi hat mich vorhin gebeten, morgen mit ihr in die Schule zu gehen.“ Eröffnete er das Gespräch ohne aufzublicken. „Sie meinte es wäre wichtig. Bevor wir das letze mal gegangen sind, wurden wir darüber in Kenntnis gesetzt, das ein Weihnachtsfest geplant ist und eine Ehrenfeier, für die, die die Osaka-Meisterschaft, siegreich abgeschlossen haben.“ Erklärte er weiter. Seiichy hatte sich zu ihm gesetzt. „Ich verstehe, sollen wir zusammen gehen? Ich möchte noch einmal zu Sosuke, ich hab ein paar Fragen an ihn, außerdem möchte ich kurz ins Büro...“ Nun sah ihn der andre an. Er wirkte gelöster als am morgen, aber die Trauer in seinen Augen war geblieben. „Du hast mit Kioko gesprochen.“ Stellte er fest. Seiichy nickte. „Ja das habe ich.“ „Sie glaubt an deine Unschuld, so wie wir es alle tun.“ Schnell verschluckte er die restlichen Sätze die ihm noch auf der Zunge brannten, bevor er ihn leicht verlegen ansah. „Wen meinst du?“ Takuto sah weg. Schließlich atmete er noch einmal durch. Er musste es ihm sagen. „Sie hat auch mit Megumi gesprochen…und mit mir…“ fügte er dazu. „Warum denn das?“ „Das weiß ich nicht, deswegen muss ich nach ihr sehen…ich hoffe das sie damit nichts Falsches getan hat.“ Seiichy nickte nur leicht. „Es wäre schön wenn du mit gehen würdest…“ murmelte Takuto noch bevor er sich erhob. „Hältst du das für eine gute Idee?“ „Allerdings.“ Zusammen verließen sie das Haus, natürlich nicht ohne sich vorher zu versichern das Kioko auch ganz sicher drin bleiben würde, doch die war ziemlich müde und wollte sich ohnehin noch eine Weile ausruhen. Auf halben Weg blieb Takuto plötzlich stehen. „Was hast du?“ „Ich mache mir Sorgen…“ „Wegen was?“ „Ellis…“ war seine kurze Antwort. Damit hatte er ein ziemlich empfindliches Thema aufgerollt. „Sie ist nicht so dumm, das sie das nächstbeste tun wird, was ihr einfällt. Aber ich gebe dir Recht, mit ihr ist nicht zu spaßen und wir sollten ihre Anwesenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das sollten vielleicht auch Carlos und Spike erfahren.“ Stimmte er ihm zu. Sie gingen weiter. Schon bevor sie die Kreuzung erreicht hatten, kam ihnen Megumi entgegen. Auf die Entfernung konnte man nicht sagen ob sie erfreut darüber war, oder ob sie besorgt aussah. Mit Sicherheit aber, fühlte sie sich nicht besonders wohl. „Da seit ihr ja endlich! Ich hab mir schon Sorgen gemacht…es ist doch alles in Ordnung oder?“ Takuto nickte. „Und bei dir?“ „Ja, Shila kam eben vorbei und hat mir die Sachen aus der Schule gebracht. Sie ist aber schon wieder weg.“ „Wir sollen noch einmal zu Sosuke kommen.“ „Warum denn das?“ „Keine Ahnung, er hat es Kioko schon gesagt, Seiichy hat allerdings noch ein bisschen was zu erledigen und kommt dann wieder hier vorbei.“ Megumi nickte. „Spike und Carlos sind noch da oder?“ „Natürlich, Tante Kagumé würde sie niemals aus dem Haus lassen.“ „Gut.“ Takuto wandte sich an Seiichy und sah ihn noch einmal prüfend an. „Dann sehen wir uns später.“ „Bis dann.“ Dann war er verschwunden. „Wie geht´s ihm?“ griff Megumi das Thema wieder auf als sie im Haus waren. „Nicht so gut wie er tut.“ War Takutos Antwort. „Das hab ich mir schon fast gedacht.“ „Kioko hat es mir erzählt, ich meine das mit der Narbe und das mit Seiichy. Und sie hat mir auch von dir erzählt.“ Kam er auf dem Punkt. „Tut mir Leid, so hättest du es nicht erfahren sollen.“ Fügte er noch dazu. „Schon gut, es hat mich zwar ein bisschen erschreckt, aber ich glaube ohnehin nicht das er was damit zu tun hatte. Nicht Seiichy, dafür beherrscht er seine Waffen viel zu gut…und sich selbst auch.“ „Ja, da hast du Recht.“ „Solang er sich nicht erinnert…wird es vermutlich sowieso keiner erfahren…oder?“ Takuto ließ seinen Blick zu Boden gleiten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er ziemlich übermüdet aussah. „Was hast du?“ „Ne lange Nacht hinter mir Meg…“ Antwortete er. „Mach dir keine Gedanken darüber, Seiichy hat damit nichts zu tun. Seine Waffen können niemanden ernsthaft verletzen.“ Versuchte er sie von ihrer Musterung abzulenken. „Weißt du das sicher?“ „Ja er hat es mir ja selbst erzählt.“ „Was hat er dir erzählt?“ fragte Megumi plötzlich leicht alarmiert. „Alles…“ „Aber Kioko sagte doch…“ „Das war bevor er sich wieder erinnert hat…“ Nun sah sie wirklich erschrocken aus. „Er hat damit absolut nichts zu tun. Er lebte als er gegangen ist.“ „Ich wusste es! Ich hab es die ganze Zeit gewusst! Ich wusste das er das niemals getan haben kann!“ Takuto sah sie erschrocken an. Für einen Moment erinnert sie ihn an die verrückten Mädchen die Seiichy hin und wieder entgegenjubelten. Sie bemerkte seinen verschreckten Blick und musste grinsen. „Entschuldige Taku. Aber ich bin einfach nur unsagbar froh darüber.“ „Ich glaube das sind wir alle Meg. Aber noch etwas. Ich möchte, dass du dich nicht häufiger außer Haus aufhältst als es nötig ist. Solang diese verrückte noch frei draußen rumläuft hab ich keine ruhige Minute. Bitte versprich mir das.“ Sie nickte. „Ich verspreche es dir.“ Dann sah sie ihn an. „Wohin ist er eigentlich gegangen?“ „Er wollte ins Büro. Seiichy möchte eine Pause machen.“ „Eine Pause machen? Aber warum denn das?“ „Weil es ihm zu viel wird. Er muss für sich selbst erstmal wieder klare Verhältnisse schaffen, was in der letzen Zeit vorgefallen ist, kann er nicht mehr so leicht wegstecken wie bisher. Versuch ihn zu verstehen.“ „Natürlich…entschuldige das war dumm von mir…“ „Nein ist schon gut...ich werde in der nächsten Zeit auch kürzer treten müssen, die Verletzungen heilen nicht so gut wie sie es sollten. Aber das werd ich dem Trainer selber sagen.“ „Das wollte ich dir auch schon vorschlagen. Es ist soviel passiert…ich hab mich schon oft gefragt wie du das alles schaffst…du solltest viel besser auf die achten Taku…am Ende wirst du wirklich noch krank.“ Sie klang eindeutig besorgt. „Ich werd es versuchen.“ Er lächelte leicht. Bevor Megumi ansetzen konnte, klingelte es an der Tür. Die Geschwister gingen nach unten und waren einigermaßen überrascht, als sie Motoki sahen. „Motoki?“ fragte Megumi verblüfft bevor sie ihm die Tür frei machte. „Hallo ihr beiden, ich wollte nur kurz vorbei kommen und die Aufgaben bringen.“ Grüßte er sie. „Komm doch rein.“ Forderte Takuto ihn auf. Der Blonde nickte und folgte ihnen nach oben. Er reichte ihm die Zettel und Takuto sah sie mit prüfendem Blick durch. Es war nichts wildes, das würde er schnell aufgeholt haben. „Danke das ist wirklich nett von dir.“ Sagte er. „Da ist noch was…“ begann er und sah zu Megumi. „Du kannst frei sprechen, es gibt nichts was sie nicht auch wissen darf.“ Er nickte. „Es geht um diesen Seiichy. Ich hab mich ein bisschen umgehört. Wisst ihr beide überhaupt auf wen ihr euch da eingelassen habt?“ Takuto sah ihn an, hinter Megumis Stirn sammelten sich Fragezeichen. Was wollte er damit andeuten?“ „Das kommt darauf an, wenn du mich daran erinnern möchtest das Seiichy eigentlich mehr im TV zu sehen ist als auf der Straße, dann ist mir das bewusst.“ „Nein darum geht es nicht. Weißt du aus welcher Familie er stammt?“ „Aber natürlich weiß ich das. Worauf willst du hinaus Motoki?“ fragte Takuto verunsichert. „Es gab 4 größere Clans hier. Aber inzwischen sind sie wild zerstreut. Den Hiasû-Clan, den Garísha-Clan, den Nakíuama-Clan und den Mokûra-Clan. Genjo Mokura war der den man den weißen Blitz nannte. Er ist vor ein paar Jahren gestorben. Aber sein Titel ist bisher unangefochten.“ Megumi sah ihn überrascht an. „Warum erzählst du mir das? Das weiß ich doch bereits.“ Erwiderte Takuto irritiert. Nun sah ihn Motoki irritiert an. „Du weißt davon? Und das sagst du so leicht? Takuto damit spaßt man doch nicht.“ „Wer sagt denn das ich spaße Motoki? Ich weiß wer er ist und ich weiß auch was sein Vater war, aber das ändert doch nichts daran, das er sich sicher nicht ausgesucht hat ausgerechnet dort zu landen.“ „Aber wieso hast du mir nie was davon gesagt?“ fragte Megumi ihn nur irritiert und auch erschrocken. „Warum sollte ich? Hattest du je das Gefühl Seiichy wäre gefährlich?“ „Nein, aber wenn das stimmt…“ „…ist es mir trotzdem egal. Versteh mich doch, es interessiert mich nicht. Meg willst du mir sagen, das du eher dem glaubst was in irgendeinem Archiv steht, als an das was du selbst über ihn denkst?“ Motoki sah ihn auf eine Weise an die eindeutig klar machte, was er davon hielt. „Warum nimmst du ihn so in Schutz?“ fragte er gerade heraus. Takuto antwortete nicht, auch Megumi schwieg sich aus. „Takuto, warum nimmst du ihn in Schutz?“ „Sag mir was dir das Recht gibt, dir ein Urteil über in anmaßen zu dürfen. “ Erwiderte er. „Aber…“ „Kennst du ihn etwa, Motoki? Kannst du behaupten das du ihn, auch nur ein bisschen, kennst?“ „Nein…“ „Dann urteile nicht über ihn…hörst du?“ Damit stand er auf und verließ das Haus. „Hab ich was falsches gesagt?“ fragte der Blonde irritiert. „Nicht nur etwas…alles Motoki…alles was du gesagt hast war falsch…“ Nun verstand er gar nichts mehr. „Aber…“ „Nein…sprich bitte nicht weiter…du machst es nur noch schlimmer. Wir sind nicht in Gefahr, zumindest nicht durch Seiichy, oder Sosuke oder sonstwen aus seiner Familie. Es ehrt dich das du dich um ihn sorgst, aber glaub mir, du würdest es nur noch schlimmer machen, wenn du ihn zwingst dir zuzuhören. Vertrau ihm einfach. Er weiß schon was er tut.“ Motoki sah sie an. War sie wirklich erst 16? „Warum bist du davon so überzeugt?“ „Weil ich weiß, das Seiichy es nicht zulassen würde. Keiner darf ihn anrühren oder ihm auch nur ein Haar krümmen…sonst sieht er rot…“ „Das klingt irgendwie so, als wolltest du mir erklären, dass er in ihn verliebt sei.“ Das klang noch verrückter als die Geschichte die er über die Clans gelesen hatte. „Ich gebe dir einen Rat. Vielleicht solltest du anfangen, genau daran zu glauben und das in deine Überlegungen einzubeziehen. Ich kann nicht für Seiichy sprechen und auch nicht für Takuto, sondern nur für mich, aber auch ich möchte dich bitten das einfach zu vergessen. Diese Geschichten haben nichts mit der Gegenwart zu tun. Was du gelesen hast oder auch nicht, ist nicht die Gegenwart in der wir leben. Es ist lange her und in Vergessenheit geraten, und genau da sollte es auch bleiben.“ War sie wirklich erst 16? „Gut, wenn du das sagst, werde ich nichts mehr dazu sagen.“ „Danke.“ „Eines noch.“ Sie sah ihn an. „Wo ist er?“ „Taku? Keine Ahnung, er ist raus gegangen.“ „Ist er zu ihm?“ „Das weiß ich nicht, vielleicht, vielleicht ist er aber auch wo anders hin. Ihm geht´s in letzter Zeit nicht so gut und er braucht einfach ein bisschen Ruhe. Du musst dir keine Gedanken über ihn machen, Taku ist vernünftig genug, um keinen Blödsinn anzustellen.“ „Es wird nicht viel bringen wenn ich versuche ihn zu finden oder?“ „Vermutlich nicht.“ „Würdest du ihm dann sagen, dass es mit Leid tut?“ „Ja, das kann ich ihm ausrichten. Ach ja...noch etwas…was du gestern beobachtet hast, hast du nicht gesehen.“ „Wie bitte?“ „Du hast mich schon verstanden Motoki. Sosuke sollte man besser nicht fordern, und wir haben uns dafür eingesetzt, das du nicht auch noch mal bei ihm antreten musst, also tu dir selbst einen Gefallen und denk nicht daran zurück.“ „Gut.“ Megumi nickte und lächelte traurig, dann ging sie mit ihm zur Tür und verabschiedete sich. Takuto hatte es satt. Schon wieder irgendwelchen wilden Geschichten. Er konnte es langsam nicht mehr hören. „Ein jeder hat doch das Recht auf eine Vergangenheit! Es kann doch niemand was für seine Herkunft! Warum kann es nicht ein einziges mal Ruhig bleiben?!“ murmelte er in sich hinein. „Weil das die Natur der Menschen ist. Sie fragen immer nach einem Warum…sie werden niemals damit aufhören.“ Takuto wirbelte herum. Er hatte nicht bemerkt, dass ihm jemand gefolgt war. „So..Sosuke!“ stammelte er. „Ich habe dich schon wieder unterschätzt. Scheinbar weißt du ja doch was du tust.“ „Was machst du hier?“ „Wonach sieht es aus? Nach einem friedlichen Spaziergang?“ Takuto schüttelte den Kopf. „Ich habe eine Frage an dich und ich erwarte eine vernünftige Antwort von dir.“ „Dann stell du eine vernünftige Frage.“ schnappte er. Über Sosuke´s Gesicht huschte ein Lächeln. „Wie gut kennst du meinen Bruder?“ „Gut genug um zu wissen was ihn beschäftigt.“ Antwortete er ungehalten. „Was hat er dir gestern erzählt?“ „Nichts was er dir nicht auch selber sagen könnte.“ „Gut, dann noch ein letztes…“ „Was?“ „Ich erwarte ihn und dich heut Abend auf dem alten Anwesen.“ „Wir sind bereits am Nachmittag dort, wenn du dich erinnerst.“ „Ich möchte mit euch allein sprechen.“ Damit verschwand er. Takuto sah ihn verdutzt hinterher. Was war denn das eben? „Warte! Warum soll ich auch mit?“ Sosuke drehte sich um. „Weil du der einzige bist, der es bisher fertig gebracht hat, das Seiichy auf ihn hört.“ „Wer sagt denn, dass ich ausgerechnet dir helfen werde?“ „Du sollst mir nicht helfen, du sollst nur zu hören, danach wirst du schon wissen was zu tun sein wird.“ er ging noch ein paar Schritte bevor er erneut stehen blieb. Inzwischen hatte Takuto ihn auch fast eingeholt. „Pass auf ihn auf.“ Damit war er endgültig verschwunden und Takuto noch verwirrter. „Drehen hier denn jetzt alle durch?“ Kopfschüttelnd ging er weiter. Nach wenigen Minuten war er bei Seiichy. Wie nicht anders zu erwarten, war er noch nicht zurück, nur Kioko sah ihn überrascht an. „Taku? Du bist schon zurück? Wo ist denn Seiichy?“ „Ich glaube noch im Büro. Ich hatte gerade eine merkwürdige Unterhaltung.“ Begann her. Kioko sah ihn an. „Mit deiner Schwester?“ „Mit ihr auch ja, auch mit Motoki aber ich meinte Sosuke.“ „Sosuke?“ „Ja, er war draußen im Wald, gerade als ich auf dem Weg hierher war.“ „Was wollte er?“ „Mir mitteilen, das er Seiichy und mich heut Abend allein sprechen möchte und das ich auf ihn achten soll.“ Kioko sah ihn erst überrascht an. „Und das hat er gesagt?“ „Ja, ich dachte mir schon, dass dir das auch ziemlich merkwürdig vorkommen würde.“ „Eigentlich nicht.“Gab sie schließlich zu. „Wie meinst du dass?“ „Komm mit, ich möchte dir was zeigen.“ Sie führte ihn nach oben in ihr Gästezimmer und nahm ein Buch heraus. Es stellte sich heraus, dass es ein altes Fotoalbum war. Sie reichte es ihm während sie fortfuhr. „Sosuke war schon immer ein eigner Charakter, aber niemals ungerecht oder wirklich böse. Eigentlich hat er sich gut um uns gekümmert.“ Takuto hörte ihr zu während er in dem Album blätterte. Die Bilder passten ganz gut zu dem eben gehörten, aber so wirklich glauben konnte er es nicht. „Kann ich ganz offen zu dir sein?“ fragte sie während sie ihn ansah. „Natürlich, es gibt nicht mehr soviel was mich noch schocken könnte.“ Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht, dann fuhr sie fort. „Es war nicht einfach für ihn, wenn er als ältester von einem jüngeren übertrumpft wurde, doch er hat niemals etwas getan was einen von uns geschadet hätte. Seiichy war nun einmal besser als er, das weiß er und das akzeptiert er Kompromisslos, aber auf ihm lastet auch eine große Verantwortung. Als er den Clan übernahm, musste er viele…Bauställen und Ruinen beseitigen, das hat ihn mit der Zeit so werden lassen. Der Clan existiert inzwischen nicht mehr, Sosuke hat ihn aufgelöst und versucht nun möglichst alles vergessen zu lassen. Leider hat er dabei auch völlig vergessen, dass er nicht allein ist.“ Takuto hörte ihr zu. In der Tat sprachen die Bilder eine andere Sprache, als der Eindruck von ihm. „Das klingt ja fast so, als täte er dir leid.“ Stellte er fest. „Ja, weil ich weiß, das er nicht immer so war Takuto.“ „Aber wie kann man sich in so kurzer Zeit so verändern?“ „Nun, er musste schon für den Clan Verantwortung tragen, bevor Genjo starb. Ihm war gleichgültig wie er es fertig brachte, Hauptsache er würde sich keinen schlechten Ruf einhandeln. Sosuke…war keine 16 als er von ihm verlangte seine Geschäfte zu tätigen. Ich selbst war ja noch ein Kind und Seiichy nur wenig älter.“ „Schon gut, du musst dich mir nicht erklären, ich kann mir nicht erlauben ein Urteil zu fällen, ich kenne ihn nicht, nur verstehe ich ihn immer weniger, je öfter ich ihn über den Weg laufe.“ Kioko nickte. Takuto gab ihr das Album zurück. Dann schwiegen sie. „Vielleicht sollte ich wieder nach unten gehen, Seiichy müsste jeden Moment wieder hier sein.“ „Gut.“ __________________________ Thx für´s lesen *Plätzchen hinstell* LG Kio ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)