Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt von sora-linn (Itasasu) ================================================================================ Kapitel 18: Chapter eighteen ---------------------------- So... Ich weiß, ich bin seeeeeehr spät dran... Und ich weiß auch, dass das nicht so sein sollte... Und ich hoffe, dass es nicht mehr passieren wird.... Und wenn ich vergessen haben sollte, einem von euch ein Dankeschön für die Kommiszu schicken, bedanke ich mich hier nochmal recht herzlich... T___T Ich bin schrecklich... erst lass ich euch so lange warten... und dann kommt auch noch so ein Kapitel! *Kuchen zum Besänftigen dalass* Ich hoffe, dass ich es jetzt schneller schaffe weiter zu schreiben, zumal das Ende ja nun wirklich naht... *seuftz* Naja... Ach: für alle, die den ganzen Tag (so von 16 Uhr an) nichts besseres zu tun haben, als vorm PC zu hocken, können sich ab jetzt bei sora-linn melden... ich mach ein neues RPG auf: Thema: Naruto! Wer lust hat, einfach einen Steckbrief von sich schicken, die Person angeben, die er spielen möchte und vielleicht einen Vorschlag,um was es gehen soll ;) Viel spaß dabei^^ Ganz liebe grüße, Rost _______________________________________________________ Es hatte nicht lange gedauert, doch genau, wie Itachi es sich gedacht hatte, war Fugaku nicht da gewesen. Itachi hasste es. Ein König, der sein Volk nicht unterstützte, hatte dieses Amt seiner Meinung nach nicht verdient. Itachi wusste, dass noch eine Nachhut kommen würde, die Verbündeten seines Verwandten, doch er rechnete damit, dass sie auch diese mit den bald ankommenden Truppen seiner Leute schlagen konnten. Nun ging es erst mal darum, die ersten Opfer zu zählen und sie aufzubahren. Sie würden sie, alleine schon, um sie ihren Familien wieder zurück zu bringen, mitnehmen. Sie würden niemanden, der nicht zur Unkenntlichkeit verstümmelt war, zurück lassen. Doch Pain hatte Itachi unter den Opfern noch nicht erkennen können. Alle, die noch kämpfen konnten, waren über den Kamm zurück gegangen und lotsten die nachkommenden Truppen um das Schlachtfeld herum zu ihren ausgespähten Punkten, an denen die Gegner mit ihnen zusammen treffen konnten. Die Gefangenen, die sie genommen hatten, oder diejenigen, die freiwillig aufgegeben hatten, waren weiter hinten im Lager untergebracht und wurden von denen, welche nicht mehr ganz so gut drauf waren, aber nicht bei den Leichen helfen wollten, bewacht. Itachi blickte auf das Schlachtfeld und seufzte. Dann ging er mit langen Schritten nach unten. Er würde weiter suchen. Er würde das ganze Schlachtfeld absuchen, bis er die Leiche des Orangehaarigen gefunden hatte. Und wenn es Tage dauern sollte. Er seufzte und ließ den Blick erneut schweifen. Nein, erkennen konnte er ihn von hier immer noch nicht. Die Opfer, welche sie nicht hatten retten können schafften sie in eine kleine Senke, die wohl irgendwann mal einen Fluss geführt haben musste, allerdings schon seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten kein Wasser mehr hatte. Lange konnten sie hier nicht mehr verweilen, es würde wahrscheinlich zu gefährlich werden, mit den ganzen Verwundeten. Sie sollten diese wohl erst einmal wegbringen, bevor sie die Leichen holten. Sie konnten es, falsch, ER konnte es nicht verantworten, dass noch mehr Menschen starben, nur weil er sich falsch entschieden hatte. Die Toten warteten, viele der Familien wollten ihre Krieger vielleicht auf dem Schlachtfeld begraben... er hatte da von so einem Brauch gehört... Kopfschüttelnd lief er zwischen den schon teilweise aufgereihten Leichen vorbei, doch noch immer war keine Spur von Pain zu sehen. Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter und als er sich umdrehte, blickte ihn Tobis orangene Maske an. "Wie ich sehe, hast du es ohne mich geschafft?" Itachi wusste, dass der Ältere unter seiner Maske grinste, doch sehen konnte er es nicht. Er nickte nur, die Frage war wohl überflüssig gewesen. "Wie läuft es im Schloss?" "Ganz gut... Dein Kleiner macht sich toll als König..." Diesmal grinste Tobi alias Madara wirklich. Das konnte man schon in seinem Tonfall hören. "Willst du mir sagen, dass er besser ist als ich?" Doch der andere zuckte nur mit den Schultern. "Wer weiß?" Itachi verdrehte die Augen. "Pain ist gefallen. Und Kakuzu habe ich auch noch nicht wieder gesehen..." Er senkte den Blick, ebenso wie Tobi. "Wir müssen die Leichen finden. Ich hoffe nur, dass wir sie vielleicht doch noch lebend finden. Ich kann weder Konan noch Hidan beibringen, dass sie tot sind." Wieder war es still zwischen ihnen. Meist brauchten sie keine Worte, um sich zu verständigen. "Das Schloss ist zumindest so gut wie sicher. Allerdings weiß ich nicht, was Sasuke noch vor hat. Er wirkte fest entschlossen, irgendetwas zu tun. Nur kann ich noch immer nicht in seinen Kopf blicken..." "Lass uns weiter suchen. Wenn es dunkel wird lassen wir die Kranken zurück gehen und die Gesunden kommen mit uns, die Truppen unterstützen. Habt ihr irgendeinen Plan?" "Natürlich?" Itachi hob eine Augenbraue und sah den Älteren fragend an. "Also?" Doch Tobi zuckte lediglich mit den Schultern. "Nichts?" "Madara, bitte!", wenigstens wusste Itachi, wie er ihn anreden musste, wenn seine Leute um ihn waren. Immerhin wollte er sich diese Chance auch nicht verspielen. Er bemerkte frühzeitig, wenn sich ein Tumult unter seinen Leuten ausbreitete, im Gegenzug dazu ließ er das ein oder andere Mal die Verfehlungen der Unterwelt durchgehen. "Na gut, weil du es bist..." Er beugte sich zu dem Jüngeren und spielte mit einer losen Strähne seines schwarzen Haares. "Mach dir keine Gedanken, meine Leute sind eigeweiht, du leider nicht~", flötete er gut gelaunt. "Und das werden wir auch nicht ändern~ weil ich meine Leute nämlich nicht hintergehen kann~", beendete er seinen Satz in komischem Singsang. Itachi verdrehte die Augen erneut. "Glaubst du, ich lasse meine Leute in ihr verderben rennen, wenn du einen Fehler gemacht hast?" Der Ältere schüttelte belustigt den Kopf. "Ganz und gar nicht~ Es hat nicht einmal was mit ihnen zu tun~ Vertrau mir, Kleiner, okay?" "Mir bleibt wohl nichts anderes über!" Er schnaubte, dann wandte er den Kopf ab. "Ich warne dich. Wenn etwas schief geht, bekommst du Probleme!" "Jaja, schon gut! Reg dich ab! Ich bin lieb!" "Wer´s glaubt..." "Hast du was gesagt?" Itachi wandte sich ab und ging. Auf diesen Kinderkram hatte er wirklich keine Lust. Wieder einmal maßlos überfordert ließ Sasuke sich auf einen Stuhl sinken und hielt sich die kühlen Finger gegen die Stirn. Er war fertig. Einfach nur fertig. Wie sollte er das nur weiterhin durchhalten? Wieder trat jemand auf ihn zu, ein erneutes Problem war aufgetreten. Er verdrehte die Augen und knurrte stumm, als ihn ein leichtes Tippen an seiner Schulter aufschrecken ließ. Anko grinste ihn gutgelaunt an. "Geschafft? Dabei hat der Tag doch gerade erst angefangen~" Sie lehnte sich zu ihm herunter und ließ die Finger über seine Wange streifen. "Hast du etwa nicht geschlafen?" Ihre Stimme klang spöttisch und genau das hatte sie auch damit bezweckt. "Na komm schon, wie willst du das denn durchhalten, wenn er Morgen immer noch nicht da ist? Es wird wohl kaum besser werden!" Der Junge verdrehte die Augen und blickte schließlich zu ihr. "Ich schaff das schon! Ich will mich nur mal ein paar Minuten ausruhen..." Er brummte irgendwas und sah ihr dann in die Augen. "Hast du keine Aufgabe, die du erledigen musst?", grummelte er. Manchmal war ihre Art einfach nur... schrecklich. Er wusste nicht, wie er das aushalten sollte, wenn es so weiter ging. Natürlich machte er sich Sorgen um Itachi, immerhin war dieser mittlerweile schon vier Tage weg, aber er glaubte fest daran, dass es ihm gut ging, außerdem waren Gerüchte von ihrem Sieg auch bis zu ihm durchgedrungen. Die Verletzten würden wohl in den nächsten Tagen ankommen. Diese würden dann erzählen können, was an der Front geschah. "Meinst du, dass wir noch einmal Nachricht bekommen werden? Oder werden die nächsten Informationen mit den Verletzten kommen?" Anko zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, das werden wir dann ja wohl sehen..." "Na, vielen dank auch für die Hilfe...", murrte er #unzufrieden. Doch eigentlich wusste er, dass er sich auf sie verlassen konnte. Das hatte sie alleine schon an dem ersten Tag hier bewiesen und somit gezeigt, dass Tobi bei seiner Einschätzung nicht falsch gelegen hatte. Naja, er kannte sie wohl auch schon länger. "Vielleicht sollten wir uns darum kümmern, ein paar Zimmer vorzubereiten, um die Verletzten unterzubringen? Ich meine, wir können sie wohl nicht draußen auf dem Hof liegen lassen. Außerdem sollten wir aus den Leuten welche raussuchen, die Ahnung davon haben, wie man sich um Verwundete kümmert. Ein wenig Hilfe werden die Heiler des Hofes wohl brauchen und ich glaube kaum, dass Sasori Lust hat, das alles alleine zu machen, oder?" Sasuke verzog unwillig den Mund. Sie hatte ihn schon wieder auf etwas total Offensichtliches hinweisen müssen, irgendwie frustrierte ihn diese Tatsache. "Jaja... wahrscheinlich. Lass uns gehen..." Sie nickte grinsend. Sasuke seufzte und folgte der um ein paar Jahre Älteren schwerfällig. Er hatte wirklich nicht gut geschlafen, mittlerweile machten sich pochende Kopfschmerzen bemerkbar und zwischendurch ließen ihn kalte Schauer erzittern. "Du solltest gleich mit einem Arzt reden. Das ist wohl etwas zu viel Aufregung für dich, was?" Der Jüngere fragte sich, weshalb Anko so viel über das Geschehen im Schloss wusste. War das alles Tobi zu verdanken? Dennoch schnaubte er. Wen wollte sie hier rumkommandieren? Anscheinend hatte sie seine Gedanken gelesen. "Keine Sorge, ich kann es bloß nicht gebrauchen, dass du stirbst..." All das sagte sie mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Sasuke brummte leise, blickte sie genervt an und machte sich dann auf den Weg, um Sasori zu suchen. Er wusste, dass das Schloss mittlerweile mehr als gut geschützt war, und machte sich deshalb keine Gedanken mehr darum. Viel wichtiger war ihm momentan, mit dem Älteren zu reden. Er brauchte unbedingt antworten. „Ich denke, wenn du wirklich wüsstest, was draußen los ist, würdest du dich nicht so anstellen, oder?“ „Halt die Fresse und lass mich in ruhe.“, brummte Hidan auf die Frage des Blonden. „Hab ich dir irgendetwas getan? Oder ist dir eine Laus über die Leber gelaufen? Wenn du meckern willst dann lass mich in ruhe!“ Deidara sah es nicht ein, für etwas angeschnauzt zu werden, was er nicht verändern oder verhindern konnte. Erst recht nicht von Hidan.“Du hast ja wohl echt ein Rad ab!“, brummte er verärgert und drehte sich auf dem Absatz um, um von diesem Irren wegzukommen. Aber so einfach wollte es ihm dieser wahrlich nicht machen. „Du kannst mich mal, Süßer~ Dein Sasoschätzchen ist nicht hier~ Er wird dich also nicht beschützen können~ Ich sehe schon, wie du zitterst~“ Der Silberhaarige lachte und ließ zwei Finger über den Rücken des Blonden wandern. Tatsächlich erschauderte er. Mit einem fiesen Grinsen zog Hidan den Anderen in seine Arme, drückte seinen Kopf ein wenig hoch und sah ihm in die schreckgeweiteten Iriden. Er liebte es, wenn sein Gegenüber seine Angst so offen zeigte. „Na komm schon, mein Süßer, was hältst du davon, wenn du mir zeigst, was deine hübsche Zunge noch so alles kann?“ Dem Satz folgte ein Kichern und Hidan ließ seine Hände zum Hintern des Blonden wandern. Dieser quiekte auf, begann, in seinen Armen zu zappeln und versuchte, nach ihm zu treten. „Wie frech du doch heute bist~“, säuselte er, beobachtete mit Genugtuung, dass der Blonde endlich seinen Wiederstand aufgab. Mit einem Kopfschütteln blickte er in die schimmernden Augen, küsste ihn dann verlangend und drückte ihn gegen eine Wand, nachdem er ihn dort hin dirigiert hatte. Er liebte es, diese Gewalt über jemand anderes zu haben. Er hasste es, wenn Kakuzu ihn anfasste. Und er konnte schreien, wenn er mal wieder Zeit verloren hatte. Wie konnte er denn wissen, dass in dieser Zeit nichts passiert war? Er konnte es jedes Mal nur hoffen, hatte gar keine andere Chance zu überleben, wenn er immer wieder nachfragte. Außerdem wäre das ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmte. Das konnte er nicht zulassen. Das letzte mal, dass er aufgewacht war, schien schon einige Zeit her zu sein. Zumindest in seinen Erinnerungen war noch ein Anderer König gewesen und wohl niemand hätte erlaubt, dass ein Kind den Platz einnahm. Jetzt konnte er sich da aber keine Gedanken drum machen. Er wollte das kleine Blondchen hier vor ihm und er würde bekommen, was er wollte! Allerdings zuckte er zurück, als die Tür mit einem Knall aufflog. „Hidan, nimm deine Griffel von ihm!“, ein knurren erscholl, als dieser dem Befehl nicht nachkommen wollte. Er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, mit dem Namen `Hidan´ angeredet zu werden. „Verschwinde, Hidan!“ Das Knurren wurde lauter und endlich ließ er los. „Wir sehen uns noch, Püppchen~“, hauchte er nah an Deidaras Ohr, bevor er verschwand. Sasori hatte schon vorher bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Deidara ließ sich nie so viel Zeit, wenn er ihn zu sich bestellt hatte. Und er wollte nicht wissen, was ihm dazwischen gekommen war. Mit gerunzelter Stirn hatte er sich auf den Weg zum Zimmer gemacht, in dem der Jüngere momentan die Unterlagen sichtete. Nun stand er vor dem zitternden Jungen und versuchte ihn zu beruhigen. Es war wirklich Gefährlich, Hidan alleine zu lassen, vor allem, wenn Kakuzu nicht da war, welchem es als einziges Möglich war, den Silberhaarigen zurück zu pfeifen. Auf jemand anderes hörte er ja nicht. „Hey, Deidara, er ist weg…“ Sasori hatte keine Ahnung, was er sonst sagen sollte. „Ich werde ihn einsperren, falls er das nochmal versucht, okay?“ Er beobachtete, wie sich der Jüngere auf die Unterlippe biss und dann zu ihm blickte. „Sasori… ich…“ Doch er schüttelte den Kopf, bevor er seinen Satz beenden konnte. „Hör mal, Deidara… Vielleicht solltest du in der nächsten Zeit bei mir bleiben… ich meine, nur, solange Kakuzu nicht zurück ist. Ich glaube, Hidan wird so etwas noch öfter versuchen.“ Der Blonde blickte zu Boden, nickte dann aber. Es sprach nichts dagegen, jetzt bei ihm zu bleiben, würde wahrscheinlich sogar besser sein. Außerdem wäre er dann nicht ganz so alleine, denn seitdem Sasuke Itachis Aufgaben ganz übernommen hatte, half dieser ihm auch nur noch selten beim Überprüfen der Unterlagen und dem ganzen Zeug, das sonst noch anfiel. Natürlich hatte Sasori sofort mitbekommen, was genau nicht mit seinem Freund stimmte. Er seufzt leise und zog den Jungen dann nah an sich. „Ich pass auf dich auf!“, versprach er leise, strich über die Arme des Jüngeren und lächelte ihn aufmunternd an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. Es ging so nicht mehr länger weiter, er musste das endlich so klären, dass es für beide Seiten gut war. „Sasori, hm?“ Vorsichtig blickte er aus seinen blauen Augen den Älteren an, wusste nicht genau, wie er ausdrücken konnte, was er sagen wollte. Er wartete also erst einmal ab, bevor er weiter sprach. „Ich… muss mit dir reden.“ Es war von Anfang an klar, dass der Rothaarige sich Zeit für ihn nehmen würde. Und genau das liebte er so an ihm… Liebe… irgendwie hatte er nie zu Träumen gewagt, dass dieses Wort mal auf ihn passen würde. Aber er wusste, dass es der richtige Ausdruck für seine Gefühle war. Ja, er liebte Sasori tatsächlich und deshalb musste er nun mit ihm darüber reden. „Worum geht es?“ Tief durchatmend beobachtete er, wie Deidara sich auf die Lippe biss und legte einen Finger auf diese. „Ganz ruhig.“ Das Schweigen, welches daraufhin den Raum erfüllte war so undurchdringlich, dass es schon unangenehm wurde. „Also?“ „Ich… muss wissen…“ Er schluckte und schloss die Augen. „Liebst du mich?“ Langsam und bedächtig nickte Sasori. Das war keine Frage, auch wenn er bemerkte, dass die Augen des Jüngeren danach eindeutig zu leuchten begannen. Weshalb auch immer… „Aber das war doch nicht die eigentliche Frage, oder?“ Abwartend sah Sasori ihn weiterhin an. „Nein… ich… es geht um… uns…, hm?“ Wie sollte man so eine Frage formulieren? Es war ja schon schwer genug gewesen, ihn überhaupt anzureden, und jetzt diese Frage zu stellen? Vielleicht würde Sasori ja wütend werden? Ihn bestrafen? Verlassen? Deshalb schüttelte er den Kopf. Er konnte ihn nicht fragen. Aber anscheinend hatte Sasori genau dies befürchtet und legte nun eine Hand an sein Kinn. „Deidara, du solltest mit mir reden, wenn dich etwas bedrückt. Ich finde es nicht gut, wenn du versuchst, mir alles recht zu machen und dich dabei völlig vergisst. Du bist mir wirklich wichtig.“ „Ich… danke, hmm. Aber…“ Verwirrt drehte er seinen Kopf weg, versuchte, von dem Älteren weg zu kommen. Er wusste nicht, was er machen sollte, wie er seine Ängste erklären konnte, ohne dabei lächerlich zu wirken. „Na komm schon, erzähl endlich, was los ist!“ „Warum hältst du dich zurück?“ Zuerst war sein Gegenüber verwirrt. Ziemlich verwirrt. Doch dann verstand er und mit einem Schlag verdunkelte sich sein Blick. „Haben wir nicht schon so oft darüber geredet?“ Niedergeschlagen nickte der Jüngere. Natürlich hatten sie das. Und ja, er kannte seine Gründe. Aber er konnte es immer noch nicht nachvollziehen… „Und weshalb fängst du dann jetzt wieder damit an?“ „Ich… es tut mir leid, Sasori…“ Er wirkte niedergeschlagen, hatte das Gefühl, dass er in letzter Zeit nur Mist baute. „Sag das nicht, du hast das Recht nachzufragen.“ Deidara hatte keine Ahnung, wie er Reagieren sollte. Sasori war irgendwie komisch… momentan… und er selbst wusste wirklich nicht, was er sagen konnte. „Ich möchte aber nicht, dass du unzufrieden bist, hmm…“ „Solange du hier bist bin ich nicht unzufrieden. Also denk da gar nicht erst dran, okay?“ Deidara nickte. Dann lächelte er leicht und verschloss vorsichtig die Lippen des Älteren mit den eigenen. Es tat so gut, ihn zu spüren, ohne, dass da etwas hinter steckte. Mit einem zucken Schreckte Deidara auf und blickte in die besorgt aussehenden Augen seines Freundes. „Sasori, hm?“ „Du hast geschlafen. Ist der Boden nicht etwas zu unbequem?“ Ein müdes lächeln zierte seine Lippen: Deidara wusste sofort, dass er aus einem Traum geweckt worden war. Niemals würde Sasori so ruhig reagieren. Nicht, wenn er mindestens zum hundertsten Mal seine Bedenken vortrug. „Woran denkst du?“ Der Ältere runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass der Blonde sich ziemlich anders verhielt als sonst. „Nicht so wichtig, hm.“ „Geht es etwa schon wieder darum?“ Schuldbewusst nickte der Jüngere, es ließ sich ja doch nicht leugnen. „Was hältst du davon, wenn wir dieses Gespräch weiter führen, wenn Itachi wieder hier ist und wir nicht so unter stress stehen, okay?“ Er seufzte leise. Schon jetzt graute ihm vor diesem Tag. Wie sollte er ihm nur klar machen, dass er so lange warten würde, bis Deidara wirklich dazu bereit war. Je näher die Menschenansammlung kam, desto mehr schnürte es ihm die Kehle zu. Wie sollte er reagieren? Er hatte im Gefühl, dass irgend etwas nicht stimmte. Er konnte ein Zittern kaum noch unterdrücken und fühlte sich elend, bei dem, was auf ihn wartete. Er wusste einfach, dass was mit Kakuzu nicht stimmte und renkte sich den Hals fast aus bei dem Versuch, einen Blick auf die Kranken zu erhaschen. Nein, bisher hatte er den Älteren nicht entdeckt und auch die Anderen waren stumm, wollten nur endlich Gewissheit haben. Madara führte die Truppe an, neben ihm Itachi, der sich auf den Älteren gestützt hatte. Kakuzu war nirgends zu sehen. Was sollte er machen, wenn seine Vorahnung sich bewahrheiten sollte? Letzte Nacht hatte er einen Traum gehabt. Und dieser Traum steckte ihm jetzt noch in den Knochen. Sein Leben würde wahrscheinlich nicht mehr weiter gehen können ohne den Halt, welchen Kakuzu ihm bisher gegeben hatte. Bis jetzt hatten sie sich noch aufrecht halten können, glaubten daran, dass der Ältere überlebte, hatten jede freie Minute gebetet. Aber es schien aussichtslos zu sein. Kakuzu war tot. Eine andere Erklärung gab es nicht. Er musste tot sein, immerhin hatte er nicht eine Nachricht hinterlassen. Weshalb sollte er sich nicht melden, wenn er noch lebte? Mittlerweile konnte er die Gesichter der Anderen erkennen, zumindest etwas, konzentrierte sich ganz auf Itachi und versuchte ihm anzusehen, was er dachte. Aber natürlich konnte er es nicht erkennen. Wusste also weiterhin nicht, was passiert war. Sie sahen siegreich aus, aber es waren viele der Männer gefallen. Neben Itachi liefen zwei ältere Männer, wahrscheinlich die verbündeten Herrscher, aber diese Information brachte ihn nicht sonderlich weiter. Er wollte Kakuzu und nicht solche Kerle, die er eh nicht kannte! Mit einem Mal wurde ihm richtig schlecht. Was hieß hier nicht kennen? Zitternd wich er ein paar Schritte zurück, prallte gegen die Wand und tastete Blind nach der Tür. Er musste hier weg. Das durfte nicht sein! Sie konnten nicht hier sein! Kakuzu hatte sie alle umgebracht, sie konnte nicht entkommen sein! Er musste sich verstecken, bis ihm jemand half! Er verkrampfte sich, als einer der Anderen an die Oberfläche drängte. Vielleicht wäre es besser so, aber die Wut, welche der Andere ausströmte wäre nicht gut. Wahrscheinlich würde er den Mann umbringen. Das konnte er, trotz allem, nicht zulassen. Er war einer der Oberhäupter, hatte also jede Menge Leute um sich und würde Hidan töten lassen, egal, ob er es überlebte oder nicht. Also begann er, gegen den immer Stärker werdenden Druck zu kämpfen. Er musste Gewinnen, um ihrer aller Willen. Er durfte nicht verlieren, sonst würden sie sterben. Er war so in Gedanken gefangen, dass er kaum mitbekam, was um ihn herum passierte. Doch als die Tür aufflog und ihn nur knapp verfehlte, versteifte er sich unwillkürlich. Er wusste nicht, wer dort stand, aber er glaubte auch nicht, dass es ihn sonderlich interessieren sollte. Er konnte nur schlechte Nachrichten bekommen. „Hidan?“ Wenigstens war es nur Madara. Aber ob das besser war, als die Kerle? Er konnte seiner Stimme nicht vertrauen, trat deshalb stumm hinter der Tür hervor und blickte den Älteren abwartend an. „Kakuzu ist tot.“ Er zuckte kurz, dann sackte er auf dem Boden zusammen. Es war, als hätten sie ihm den Grund unter den Füßen weggezogen. Und jetzt? Weiter ging es nicht. Sie hatten ihn gefangen und die Anderen konnten sich befreien. Mit einem weiteren zucken kam wieder leben in den Körper und er richtete sich wie eine Puppe auf. Ein sadistisches Grinsen zierte seine Lippen und mit einem Blick, der vor Genugtuung nur so troff, blickte er auf Madara, welcher sich schnell ein paar Schritte entfernte, bereit, jederzeit zuzuschlagen. „Hidan! Komm runter!“ Schneller als er gucken konnte, war der Jüngere los gestürmt, hatte das Zimmer hinter sich gelassen und rannte runter. Er würde sich jetzt erst mal mit den Kerlen unterhalten, beschloss er grinsend. Er war frei. Und das musste er ausnutzen. Vor allem jetzt. Niemand würde ihn stoppen können. Er beachtete das Chaos in seinem Inneren nicht, bemerkte es nur am Rande, aber es war nicht präsent genug um ihn wirklich zu stören. Kakuzu war tot und er würde alle Bluten lassen, die die Schuld daran trugen. Itachi ebenso wie diese Kerle, die das aus ihm gemacht hatten und jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Er bemerkte nicht einmal, wie Madara ihm folgte, im rennen die Wachen zusammen rief und sich darauf vorbereitete, ihn in die Kerker zu bringen. Aber wenn er sein Ziel erreicht hatte, konnten sie machen, was sie wollten. Es wäre egal. Absolut egal. Es zählte nur seine Rache und der Weg dorthin. Niemand würde überleben. Er bemerkte kaum, wie irre er sich anhörte, die Schreie in seinem Inneren, alles, was ihn an seine Zerrissenheit erinnern konnte, wurde vollkommen abgeschirmt, nicht einmal den Druck fühlte er mehr, den die Anderen normalerweise auf ihn ausübten. Sie konnten ihn nicht aufhalten! Jetzt musste er die Kerle nur noch finden, dann hätte er für immer seinen Frieden. Das hörte sich irgendwie gut an. Frieden. Das, was er früher gefühlt hatte, wenn seine Familie bei ihm war. Die sie umgebracht hatten. Der Kerl war einer seiner Peiniger. Er konnte förmlich hören, wie er sie abgeschlachtet, geschändet hatte. Es gab nur noch eins zu klären. Waren sie wirklich tot? Hatte er wirklich versagt? Oder waren sie noch am leben? Aber auch das würde die Strafe nicht mildern. Sie mussten Sterben. Ganz gleich, was für ihn dabei raus kam. Vor lauter anspannung zitterte sein Körper. Bald war es so weit. Bald würden sie sterben. Und Kakuzu würde gerächt werden. Durch seine Hand. Alles andere war egal. Es war nicht mehr wichtig. Er hatte sich mit seinem Tod abgefunden, solange er nur diese Kerle mitnahm. Und dann würde er zu Jashin kommen. Jashin würde ihn aufnehmen. Da war er sich sicher. Jashin wusste um seine treuen Anhänger. Und er würde auch Kakuzu bei sich aufnehmen. Immerhin gehörten sie zusammen. Er würde sie nicht auseinander reißen. Dessen war er sich sicher. Jashin war Gnädig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)