Das Leben in der Anderen von NanaSaintClair (Und nichts ist, wie es einmal war. [Kaoru&Die]) ================================================================================ Kapitel 8: Die Verzweiflung der Schuld -------------------------------------- Zuerst der Dank an die Schreiber der geilo Kommis: kyo_roshi, Kanoe, Alice9, Sakura_16, Maulwuerfchen, rukas_crevasse, Jukiko, Kao-, KyOs_DiE, MYM, DiEs_KyO, -Kaoru-, Bebechan, KatzeMorle, DEADBORN, myamemo, Marraskuu, Fresel, kikiyaku, SaKiTo_AkIra, Aya-chan60, streunertomate & zuzanaka! Daisuki da yo! Zum aktuellen Kapitel: Gewidmet meinem Kao - dem besten Kao seit Balisto Keksriegel. ^^ Thx fürs Pushen! Eeto... 6.540 Wörter! Blah und blubb. Ick hab einen Soundtrack zum folgenden Kapi: http://www.imeem.com/sanghamyers/playlist/F6kJmuPz/das_leben_in_der_anderen_music_playlist/ XD Viel Spaß beim Lesen! Preview aufs nächste Kapitel: Muss ich das jetzt echt erklären? Die hat einen Anfall von Reue, Kaoru wird von allen Seiten überrascht und der Rest der Bande will, dass Daiyana endlich Farbe bekennt. Kapitel Acht: Die Verzweiflung der Schuld Tief seufzend freute sich Die innerlich bereits auf Zuhause, was gleichbedeutend war mit Kaorus Zimmer. Der war hoffentlich nun fertig mit allen körperlichen Eingriffen an sich selbst und wartete schon auf Die! Der hatte den Abend nämlich mehr oder weniger unfreiwillig mit Toshiya verbracht. Zurück auf sein eigenes Zimmer hatte Die nicht gekonnt, weil er dort noch immer Kyo erwartet hätte. Also war Die in die Hotelbar geschlendert und hatte sich einen kleinen Martini als Auffrischung bestellt, als besagter Bassist antrabte und ihm Small Talk ans Bein klebte. Das hatte Die zwar nicht unbedingt gebuttert, aber die Einladung zum Essen kam ihm gerade recht, da er das wohl dank seiner Bauchschmerzen vernachlässig hatte. "Hab dich den ganzen Tag noch nicht gesehen," hatte Toshiya beiläufig bemerkt. "Nachdem du letzte Nacht doch mit Kaoru getanzt hast und so..." "Ja und?", hatte Daiyana unschuldig gefragt. "Der Ärmste hat doch sonst niemand, die sich mal mit ihm abgibt, so wie ich die Sache sehe." Daraufhin hatte Toshiya nur gegrinst und genickt. Hätte er des späteren Abends nicht noch mit irgendwelchen Heiratsanträgen zwischen seinen Zeilen angefangen, so würde Die jetzt auch nicht daran denken, wie gern er wieder bei Kaoru sein wollte. Der hatte zwar versucht ihn zu knutschen, aber war es ihm zu verdenken? Er stand doch sexuell gesehen ziemlich auf dem Schlauch und Die war eben heiß. Zumal Kaoru nach seiner Abreibung wohl nicht wieder auf solch einen dummen Gedanken kommen würde. Im Gegensatz zu Toshiya, der irgendwann unerträglich wurde, bis Die es nicht mehr aushielt. Es war zwar recht amüsant gewesen, aber er entschuldigte sich dann doch mit der Ausrede eine starke Migräne zu haben. Was gar nicht so gelogen war bei dem Gesülze, was der Bassmann so von sich gab. Gähnend schloss Die die Tür zu Kaorus Zimmer auf und knipste das Licht an. Da lag die Pflaume von Bandleader und schlief. Was ein armer Tropf, dachte Die und besuchte erst einmal das Badezimmer. Die Sache mit den Tampons ging ganz gut an, wie er meinte, auch wenn er noch immer einen starken Ekel empfand. Nach der üblichen Hygieneroutine schlüpfte Die dann in eines von Kaorus T-Shirts und kroch neben ihm ins Bett, denn leider hatte Die noch immer eine Abneigung gegen sein eigenes Zimmer, in dem sich seine Sachen befanden. Dort schien nämlich immer jemand aufzutauchen, dem man nicht unbedingt begegnen wollte und gerade jetzt war zumindest Toshiya einmal mehr angetrunken genug, schwachköpfiges Zeug zu versuchen. Ne, da war man mit Kaoru schon besser bedient und der pennte auch schon. Was gut war für Die, der noch immer ein schiefes Lächeln im Gesicht trug, wenn er sich den schlafenden Einfaltspinsel so ansah. Der konnte doch nun wirklich keinem Angst einjagen, nicht einmal nach dem Kuss-Unfall. Gerade beim Schlafen sah Kaoru immer wie ein kleiner Junge aus - trotz des Bartes - und einen Blick auf ihn hätte Die sicherlich noch gewagt, wenn er ihm beim Schlafen nicht den Rücken kehren würde. Sich das Kissen aufklopfend, legte sich Die ebenfalls hin, schmatzte zufrieden und schloss die Augen. So ein Tag voller Schmerz war eben sehr anstrengend und es dauerte nicht lange, da war Die auch schon im Land der Träume. Dass Kaoru neben Die aufwachen würde, hätte er wohl eher nicht erwartet nach dem, was am Vorabend geschehen war. Die Nerven hatte Kaoru verloren. In Gegenwart einer schönen Frau wurden seine Sinne geschwächt und er hatte sie geküsst. Das Problem war nur, dass diese Frau eigentlich ein Mann war und zwar Daisuke Andô, sein Kumpel und Mitgitarrist. Schicksal? Das war strittig, aber es durfte keinesfalls noch einmal vorkommen. Blöd war nur gewesen, dass es Kaoru nicht geschafft hatte sich anderweitig Erleichterung zu verschaffen, da es wiederum Die war, der währenddessen unaufgefordert ins Zimmer platzte. Danach war natürlich Schicht in Kaorus Schacht und ihm war nicht nur die Lust vergangen, sondern sein kleiner Freund hatte sich auch geweigert. War ihm auch nicht zu verdenken nach der Misere. Wenn sich Kaoru also an diesem Morgen Die so anschaute, dann wusste er nicht, ob er ihn hassen sollte oder lieber beschützen. Am besten beides, denn Schutz bedufte er nun nicht mehr nur vor den anderen, sondern auch vor Kaoru höchstpersönlich. Vor sich selbst graute dem Älteren nun schon und dagegen musste er etwas tun, bevor noch einmal so ein Unheil passierte wie die Sache mit dem Kuss. Dazu hatte sich bereits vergangene Nacht vorm Schlafen ein Plan gebildet und das Gute an diesem war, dass auch Die Augen machen würde, wie Kaoru denn sein konnte, ja, wenn er denn nur wollte. Hoffentlich jedenfalls. Mit Die konnte er zumindest so nicht weiterleben. Darum entfernte Kaoru zunächst einmal seinen Blick von der schlafenden Schönheit neben ihm und setzte sich auf um eine Zigarette anzuzünden. Schon lange nicht mehr hatte er so einen Tag begonnen. Jegliche Gedanken ans Aufhören waren wie weggeblasen. Wie sich die Zeiten doch ändern konnten. Mit einem leisen Grunzen erwachte kurz darauf auch Die und blinzelte gegen das einfallende Licht, in dem sich eindeutig ein Schatten befand, welcher auf die Größe von Kaorus Rücken passte. "Morgen Kao," nuschelte Die leise und lieblich, was man sich eigentlich nur hätte wünschen können, dass eine solche Frau am Morgen den Namen des Mannes, mit dem sie ihr Bett geteilt hatte, süß hauchend von sich gab. Nur leider wusste Kaoru allzu gut, dass das einfach Dies neu erworbene Morgenstimme war, die nichts Romantisches in sich trug. Also grummelte er zurück: "Morgen." Die verzog seine Schnute und streckte sich quietschend, bevor er ein Seufzen von sich gab. "Du bist ja jetzt schon ganz brummig. Dabei hab ich dich heute noch gar nicht geärgert." "Mmh," war Kaorus kurze Antwort, als er abermals an der Kippe zog. "Bist du sauer wegen gestern?" So schwer war es für Die nicht zu erraten, welche Laus dem anderen über die Leber gelaufen sein musste. "Tut mir leid, dass ich gelacht hab, weil du dir einen runtergeholt hast. Ist doch okay. Macht doch jeder. Naja, ich nicht, weil ich immer Weiber hatte, aber früher so als Teenager schon." Und damit ließ Kaoru seinen Kopf in seine Handfläche gleiten. Ging eine Entschuldigung noch eingebildeter auszudrücken? Schon klar, was Die sagen wollte. Er hatte Selbstbefriedigung nicht nötig. Kaoru schon. Na und? Dass da nichts dabei war, wusste Kaoru auch selbst. "Was denn? Bist du wegen was anderem sauer auf mich? Hätte ich nicht hier schlafen dürfen? Oder weil ich dich gestern in die Weichteile getreten hab? Du weißt warum. Sonst hätte ich das auch nicht gemacht und... und..." Was wollte er gleich wieder sagen? Die hatte es vergessen. Aber egal warum Kaoru nun bockte, es tat Die leid. Bockiger Kaoru war doof. Den wollte er nicht. Ob sich Die anders einkratzen konnte? Vielleicht mit einer Umarmung? Einen Versuch war es wert und deshalb krabbelte er schnell zu dem anderen hinüber und legte ihm von hinten die Arme um die Schultern. "Sei nimmer böse, Kao." Und da verließen selben auch schon die Nerven. Wie von der Tarantel gestochen löste Kaoru die Arme, die um ihn gelegt waren, und schnellte hoch um ein paar Meter Sicherheitsabstand zwischen sich und Die zu bringen. "Das geht so nicht," brach es aus ihm heraus, als er sich Die zuwand. "Ich bin nicht sauer auf dich. Es ist nur so, dass ich-ich..." "Ja?" Was war denn nur los mit Kaoru? Die verstand echt nur Bahnhof. Wieder seufzte der Leader lautlos. "Ich bin halt auch nur ein Kerl und ich brauche eben auch Dinge wie Sex. Solange du aber dauernd bei mir bist, kann ich den nicht haben." Ziemlich dumm schaute Die nun aus der Wäsche, während er versuchte das zu verarbeiten, was Kaoru gerade von sich gegeben hatte. Erst dann konnte er etwas erwidern. "Als ob du den sonst haben würdest..." "Umso schlimmer!" Das kam impulsiv heraus. "Ach so, du meinst...?" Systemüberlastung also. "Na, sieh mal. Das ist schwer da NICHT zu reagieren, wenn man eine Frau wie dich um sich hat. Schon gar nicht, wenn man seit Monaten nichts Weibliches mehr in seiner Nähe hatte." Ups, hatte er Letzteres jetzt laut zugegeben? Gut, darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. "Und was soll das heißen? Dass ich nicht mehr bei dir sein darf?" Was dann bedeuten würde, dass Die alleine übernachten musste und auf sich alleine gestellt war im Kampf gegen notgeile Bandkollegen und andere Bedürftige, denen sich Die doch niemals alleine erwehren konnte. Diese Gedanken erklärten in jenem Moment Dies verzweifelten Blick. "Nein. Ja. Ich meine... Nein. Du darfst bei mir sein und das sollst du ja auch. Ich bin dein Kumpel Kaoru und das will ich auch bleiben, selbst wenn das hier-", wobei Kaoru wild mit der Hand auf Die zeigte, "noch länger andauert." "Und was dann?" Je länger dieses Gespräch anhielt, umso mehr Falten bildeten sich auf Dies Stirn. Das war nicht gut. Außerdem hatte er ein mulmiges Gefühl im Bauch. "Sag nicht, ich muss es den anderen auch sagen. Die werden uns nicht glauben und Kao, das... das ist auch peinlich." "Ja, ich weiß. Sie würden es eh nie glauben und es ist auch nach wie vor besser so, dass es so wenig Leute wie möglich wissen. Nur du und ich, das ist schon genug. Ich dachte mehr so daran, naja, dass ich mir, also..." Es war ja so gar nicht Kaorus Art und schon den Gedanken auszusprechen fiel ihm schwer. Doch es musste sein! "Ich werde mir eine Frau suchen." "Hä?" Die hatte gedacht, das tut Kaoru schon sein Leben lang. "Wie jetzt?" "Na, eine zum... Du weißt schon." Die merkwürdigen Kopfbewegungen, die Kaoru machte, ließen ihn eher behindert wirken, aber halfen Die nicht auf die Sprünge. "Sex." "Oh. Du willst eine zum Ficken?" Das konnte man doch sagen. Man war doch erwachsen. "Quasi." Da war es raus. Diesmal schaffte es Die sogar nicht laut los zu lachen. Denn Kaoru machte ein verdammt ernstes Gesicht. Es war eigentlich gar nicht des Bandleaders Art solche Dinge zu tun und irgendetwas an der Ernsthaftigkeit der Aussage störte Die. "Für heute Nacht?" "Ja." Kurz und bündig antwortete Kaoru. "Muss ich da ganz allein bei mir drüben schlafen?" "Wäre empfehlenswert." "Hast du dafür die Kondome gekauft?" Warum Die gerade DAS nun jetzt in den Sinn kam, wusste er nicht. Doch er wusste, dass es ihn erleichtern würde, wenn Kaoru sie nicht in Zusammenhang mit sexuellen Vorhaben gekauft hatte, an denen Die hätte beteiligt sein müssen. "Nein. Das war wegen der Apothekerin. Lange Geschichte. Ist egal. Ich werde die Kondome heute Nacht aber benutzen. Also wenn du nichts dagegen hast, würde ich dich bitten in deinem Zimmer zu schlafen." Klare Ansage. Ja, ein Leader konnte eben auch anders. "Du meinst das ernst?" "Todernst." "Hmmm," überlegte Die kurz und grinste dann. "Geht klar." "Danke." Wohlgleich es selbstverständlich hätte sein müssen. "Wo willste denn eine abschleppen? Die Groupies sind weg wegen der ausgefallenen Shows." So war das mit den Mädels. Ohne Musik gab es auch keine Bandnutten. "Denen hab ich eh abgeschworen. Ich dachte mehr so an einen Club oder eine Bar." In dieser Stadt hatte Kaoru schon mehr Läden gefunden als Zuhause in seinem Heimatdorf. Also würde er doch auch noch eine nette Dame zum Flachlegen aufspüren können! So schwer konnte es auch wieder nicht sein. "Kann ich mit?" Alleine im Hotel warten wollte Die nämlich auch nicht. "Wegen mir. Aber halt Abstand." Der Typ machte Kaoru eben einfach nervös. "Alles klar!", strahlte Die und sah dem Abend entgegen. Wenigstens bekam er so wieder etwas Unterhaltung geboten. Und wen Kaoru dort klarmachte, konnte ihm doch eigentlich egal sein. Eigentlich... Sorgfältig bereitete sich Kaoru vor und Die ließ es sich nicht nehmen ihn dabei zu unterstützen. Gemeinsam steckten sie den Älteren in eine Hose, die nach Meinung von Trendsetter Die des Leaders Figur betonte. Ebenso wählte er ein Hemd, welches Kaorus Tattoos nicht gleich alle zum Vorschein brachte, da sie verschreckende Wirkung zeigen konnten. Nur als Die ihm auch die Haare ‚machen' wollte, weigerte sich Kaoru dann doch, ließ sich stattdessen von dem anderen gut eindieseln und den Bart stutzen. "Perfekt." Zumindest Die war zufrieden mit dem Endergebnis, als er Kaoru vor den Spiegel rückte. "Ja, gut. Dann können wir ja endlich los." Dass so ein Aufwand betrieben werden musste, störte Kaoru ein wenig, aber was das Abfangen von Mädels anging, so hatte nun mal Die die Nase vorn. Eine knappe Stunde später betraten sie einen Club mitten in Shibuya und aus den Lautsprechern dröhnte bereits Dies guter, alter Kumpel Fifty Cent, zu dem er die in seinen Lieblingsrock gekleideten Hüften bewegte. "Der Mann kennt dich," lachte er und stupste Kaoru an. "Go Shorty. Hol sie dir." "Die." Ein unbeeindruckter Blick heftete sich an die Frau neben ihm. "Wolltest du mich nicht alleine lassen, hm? Wie wär's? Jetzt wäre der richtige Moment." "Schon gut," schnaufte Die und zuckte mit den Schultern, bevor er seine Hüften in Richtung eines anderen Floors tänzelte und lieblich trällerte: "Ich sehe dich später, Ladykiller." Dass Die dies mit Spott sagte, musste man an dieser Stelle eigentlich nicht erwähnen. Sein Leben war grausam. Doch Kaoru fand sich damit ab, holte sich ein Bier an der Bar und nahm Stellung an der Tanzfläche ein. Nicht dass er tanzen wollte, nein, aber die besten Mädchen, die leichten, nicht die biederen, tanzten nun mal und zeigten ihre Reize. Schon nach ein paar Minuten fiel sein Augenmerk auf eine leicht blondierte Frau mit kurzem Rock und Tanktop. Sie hatte sogar Tattoos am Arm! Sie war perfekt. Wie sie ihren kleinen runden Hintern zur Musik bewegte, war besser als sich einen Porno anzuschauen. "Na, schon was gefunden?" Wo kam Die denn schon wieder her? Kaoru würde sich ja nun beschweren, wenn er denn die Augen von dem Tanzwunder hätte abwenden können. Er deutete lediglich mit der Bierflasche auf sie und grinste nickend. "Die da?", krächzte Die und hob eine Augenbraue. Sie würde eindeutig in sein Beuteschema fallen, aber war sie auch eine Frau für Kaoru? Der stand doch nicht auf solche Tanzmäuschen, oder etwa doch? Und wieso sah es so aus, als ob die Frau ihm heiße Blicke zusandte? Kaoru stand doch eigentlich nur da und machte eine coole Figur. Er flirtete doch nicht mal richtig, wenn man mal von seinem leicht debilen Lächeln und diesem verwegenen Blick da absah. War das wirklich Kaoru, der hier neben Die stand? "Die, verpiss dich," murmelte Kaoru zwischen den Zähnen hindurch und trank von seinem Bier. Die Augen blieben an die Frau geheftet und so ein bisschen gemein fand Die das ja schon. Nur weil die dort ihren dicken Hintern durch die Geografie im Rhythmus zu Usher schwenkte, musste man doch nicht so mit seinem liebsten Lieblingsfreund umgehen! Machte Die so etwas? "Pff." Na, wegen ihm. Dann ging Die eben und suchte sich andere Freunde. Kaoru merkte das gar nicht, während er Augenkontakt mit der sexy Lady hielt, die sobald das Lied vorüber war, auf ihn zukam und lächelte. "Du schaust wohl lieber zu, hm?", fragte sie, den Kopf schief legend. Eigentlich war er jetzt schon hin und weg. "Kannst du es mir verübeln?" Kichernd schüttelte sie den Kopf und im gleichen Moment wusste Kaoru, dass er es noch draufhatte. Es war eben alles Einstellungssache. Er verriet gerade sein Vaterland, wurde seinen Prinzipien untreu und spielte Die-sein, aber welche Wahl hatte er als Mann mit Bedürfnissen? Richtig. Keine. "Magst du was trinken?" Natürlich mochte sie. Tanzen war immerhin anstrengend, also nickte sie. "Ein Bier wäre nett." Und Bier mochte sie auch! Was für ein Glück er doch hatte! Dabei sah sie nicht aus, als würde sie kalorienhaltige Getränke zu sich nehmen. Ihr Bauch war flach und durchtrainiert, soweit man das von dem kurzen Top her beurteilen konnte. Ihre Haut schimmerte leicht gebräunt und ein Hauch von Schweiß bedeckte ihn, ließ ihren kleinen Nabel noch anziehender wirken, als er sicher so schon aussah. Umgehend bekam sie ihr Bier serviert und Kaoru erhob seines. "Prost." Aus sicherer Entfernung beäugte Die dich Sache skeptisch. Also auf so eine stand Kaoru? Die hatte doch null Stil, geschweige denn Eleganz. Ihre Haare waren so billig aufblondiert, dass sie fast rot wirkten, und ihre Stiefel hatte sie bestimmt im Schlussverkauf geklaut. Am schlimmsten war das Top, welches sie trug, wodurch man klar und deutlich ihre Nippel sehen konnte. Wie nuttig war das denn? Und die wollte Kaoru also flachlegen, nur weil sie ein bisschen mit dem Hintern wackelte? Pah. Das konnte Die auch! Und er konnte es noch geiler, noch heißer und noch wirkungsvoller, wenngleich er sich auf das Niveau dieser Schlampe herunterlassen müsste. Aber das war es Die wert, nur um dieser billigen Tussi zu zeigen, wie so etwas richtig aussehen sollte! Dies bedufte jedoch der richtigen Musik, welche er sich beim DJ höchstpersönlich bestellte. Man bekam fast alles für ein Augenzwinkern heutzutage. Kaoru, pass auf! Hier kommt der Grund deiner feuchten Träume! Bei den ersten Klängen von Dies Xtina-Lieblingsscheibe schlug er auf der Tanzfläche auf, eroberte sich die Mitte und vertrieb damit gleich noch ein paar der hässlicheren Exemplare, die ihn eh nur störten. Und dann ging es los! Ja, der Trick war eben, die Hüften nicht nur nach links oder rechts zu bewegen, sondern auch nach vorn und hinten, so dass man einen handfesten Eindruck hinterließ. Die Arme waren entweder leicht hinter dem Rücken oder oberhalb des Kopfes zu schwingen, so dass das Dekolletee in Erscheinung trat. Mit den Haaren durfte man spielerisch improvisieren. Eigentlich macht es ziemlich viel Spaß und alle Augen richteten sich nach und nach auf Daiyana. Im Grunde hatte Kaoru Besseres zu tun als mit anzusehen, was Die gerade veranstaltete, doch als bereits der halbe Club auf die Tanzfläche stierte, schauten sogar Kaoru und dessen neue Bekanntschaft hin. Damit kamen aber auch Zweifel an seiner Wahrnehmungskraft, denn unklar war, ob die Verrückte dort wirklich Die war. Doch leider stellte sich dies nicht als Trugschluss heraus und Kaoru hatte alle Mühe, seine Augäpfel in den dafür vorgesehenen Höhlen zu halten. Es stellten sich ihm drei Fragen. Was zur Hölle trieb Die dort? Hatte der noch alle Tassen im Schrank? Und warum sah es so verdammt geil aus, was er da tat? Hier schuftete ein armer Bandleader hart, um seinen tropfenden Zahn zu stoppen und was tat die dafür verantwortliche Person? Dirty Dancing. Scheiße, war das heiß. "Kennst du sie?", fragte die junge Frau neben ihm und runzelte die Stirn. "Ne," flutschte es aus Kaorus Mund heraus, der sowieso gerade offen dastand. "Sicher nicht?", hakte sie nach und ließ ihren Blick immer wieder zwischen Kaoru und der Tänzerin schweifen. "Sie schaut dich doch dauernd an beim Tanzen." Aha. So einfach war das also. Nun gut, da hatte sie wohl recht und schweren Herzens wandte er den Blick von Die ab und zuckte mit den Schultern. Klar kannte er ‚sie', aber doch nicht so! "Ich kenn sie flüchtig. Sie ist Dies Cousine." Ganz cool also erwähnte er es fast beiläufig und versuchte noch einen Blick auf Daiyana zu erhaschen. "Die?" Sie kannte niemand, der so hieß. "Ja, einer meiner Bandkollegen." Sie kannte Die nicht? Wer kannte schon Die nicht? Das war doch mal was! Wenn sie Die nicht kannte, war sie ja fast schon anzusehen wie eine Jungfrau. "Ach so." Und damit war die Sache wohl gegessen, wie schön. "Sie legt sich aber ins Zeug, muss ich sagen. Steht sie auf dich?" Oder vielleicht war das Thema doch noch nicht vom Tisch. Trotzdem absurd. "Nicht, dass ich wüsste." Das wäre ja auch lächerlich. "Du musst halt wissen, sie ist ein bisschen durchgeknallt. Aber sie ist nun mal Dies Cousine und da zeigt man eben etwas mehr Verständnis." Und wieder einmal hatte sich Kaoru erfolgreich die Schlinge vom Hals gelogen. Darauf sollte er eigentlich einen trinken. Aber nicht hier, denn da wurde man von Leuten wie Die nur abgelenkt und unnötig unterbrochen. "Wie wär's, wenn wir woanders hin gehen? Wo wir uns besser unterhalten können." Es waren doch im Grunde wirklich dämliche Standardsätze, die Weiberhelden wie Die normalerweise benutzten. Solche, wie sie Kaoru eigentlich zu blöd waren, um sie selbst anzuwenden. Doch alles in allem konnte man nicht sagen, dass sie nicht auch zogen. "Klar. Und wohin? Wohnst du in der Gegend?" Das hätte man in Fachkreisen wohl Schritt Zwei genannt. Der Rest des Gespräches war eine Abfolge von Dingen, die man eben sagte, damit man sich letztlich wieder gemeinsam vorzugsweise in einem Bett wiederfand. "Wir sind im Hotel." "Cool. Dort kann man bestimmt netter reden als hier." "Sicher und was zu trinken gibt's dort auch." "Wie schön. Ich lass uns ein Taxi rufen." "Geht klar. Ich hol meine Jacke." Und so weiter. Gerade hatte sich Die nach dem Finale beim Publikum für den Applaus bedankt, als er plötzlich feststellen musste, dass er Kaoru und das Flittchen aus den Augen verloren hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich grün geärgert vor Neid um Dies geilen Körper und wie seine Feinmotorik auf der Tanzfläche wirkte. Darum hatte sie die Kurve gekratzt und Kaoru mitgenommen! Verdammtes Miststück aber auch, dachte sich Die und drängelte sich aus der Menge heraus, um den Club nach den beiden Verschollenen zu durchsuchen. Der Erfolg der Suche blieb jedoch aus und so langsam wurde er panisch. Es konnte doch nicht sein, dass sie beide gemeinsam gegangen waren! Das würde dann bedeuten, dass Kaoru es tatsächlich gemeistert hatte, eine Frau von sich zu überzeugen. Und DAMIT hatte Die verdammt noch mal überhaupt nicht gerechnet! Er hatte doch gedacht, dies hier wird ein lustiger Abend, an dem Kaoru wieder nur Pech haben würde und am Ende lägen sie beide wieder im Bett und Die müsste den anderen trösten. Mit den entsprechenden Witzen zwar, aber dennoch! Zu verstehen war das eben schwer, aber Die und Kaoru hatten doch so ein Ding miteinander, wo man halt einfach Vorrechte hatte. Nicht? Und am Ende kam Dies Spaß doch immer vor dem des anderen. Das war Gesetz. Jedenfalls hatte Die das geglaubt. Welchen Teddybären sollte er denn bitteschön knuddeln heute Nacht? So nicht, mein Freund. Bevor der eine Frau nagelte, wollte Die wenigstens noch wissen, ob sie es denn wert sein würde. Darum rief er sich schnellstmöglich ein Taxi und trat den Weg ins Hotel an. Was für ein Glück, dass er mittlerweile Kaorus zweite Keycard hatte und somit null Probleme, um ins Zimmer zu kommen. Was dort abging, erschreckte Die jedoch. Kaoru hatte es geschafft! Miki - so hieß die gute Frau - und er hatten im Hotelzimmer sogleich das Reden eingestellt und waren auf die Suche nach ihrer beider Mandeln gegangen. Umhin kam er nicht zu denken, dass das durchaus sehr nett war. Klar, sie würden jetzt wirklich nur Sex haben, das war von Vornherein klar, denn sonst hätte man sich VORHER näher kennen gelernt. Trotzdem beflügelte sie seine Hormone nicht auf die übelste Weise. Das Schöne an ihr war ihre Eigeninitiative, die sie ergriff, indem sie ihn rückwärts aufs Bett drückte, wenngleich sie dies auch sanft tat. Sie knabberte neckend an seinen Lippen und griente ihn verführerisch an, während sie ihm langsam die Hemdknöpfe öffnete. Ja, schlecht war so ein Leben nicht. Doch leider ging im nächsten Moment die Tür auf. "Hallo ihr beiden! Ich hole mir mal ein paar Sachen, gelle? Lasst euch nicht stören." Also mit so einem aufgesperrten Mund sah Miki nicht mehr ganz so sexy aus, aber wer im Glashaus sitzt... Kaoru fiel das Gesicht nämlich auch auseinander. Was zur Hölle tat Die da? Das war doch... die Höhe war das! "Bin gleich wieder weg, keine Bange!", plapperte Die fröhlich und kramte in seinen paar Sachen, die noch bei Kaoru herumlagen. Dass das fies war, wusste Die nur allzu gut. Vor allem, weil sich jede normale Frau nun fragen würde, was eigentlich die Sachen einer anderen bei Kaoru zu suchen hatten. Das gehörte aber alles zu Dies Spielchen. Wenn die Gute mit Kaoru ficken wollte, dann sollte sie wenigstens vorher fragen und zwar Die! Der hatte auf Zeit des Frauseins nämlich ein Anrecht auf die gesetzliche Vormundschaft des Super-Bandleaders! "Ja, das wäre schön." Kaoru jedenfalls schoss Die einen Blick zu, als wollte er ihn töten. Pah, und so wurde man behandelt als die Frau, die Kaoru letzte Nacht noch geküsst hatte. Ganz toll war das. Aber wenn er meinte, dann ging Die eben wieder und zwar in sein Zimmer, wo er sich aufs Bett fallen ließ und die Kissen verkloppte. Dieser Arsch würde es tatsächlich heute Nacht treiben und zwar in ihrem Bett! War das die Möglichkeit? "Tut mir leid." Entschuldigend schaute Kaoru zu Miki auf, die wenig begeistert aussah. "Ich sagte ja, sie ist nicht ganz dicht." Zur bildlichen Darstellung kreise er den Zeigefinger an der Seite seines Kopfes. "Hat sie darum ihre Sachen bei dir?" Ganz verstehen konnte Miki das nämlich nicht. "Sie verstreut eben alles überall. Frag mal die anderen. Daiyana ist total krank im Kopf, glaub mir." Oh, das war böse und so ein bisschen hatte er auch ein schlechtes Gewissen darum. Doch der Zweck heiligte bekanntlich die Mittel und wenn es auch Die zugute kommen würde, wäre er schließlich nicht mit einer anderen Frau hier. Mal abgesehen davon war Miki wirklich eine ganz Süße. Ihr skeptisches Schmollen gefiel Kaoru allerdings nicht ganz so sehr und er begann zur Entspannung der jungen Frau einfach mal ihren Rücken zu streicheln. "Hey, denk nicht drüber nach. Mir geht's doch genauso wie dir. Nur steigt mir Die echt aufs Dach, wenn ich nicht nett zu seiner Lieblingscousine bin. Komm schon," probierte es Kaoru mit einem Lächeln und einem kleinen Kuss. "Sie ist doch jetzt weg. Wäre schade drum, wenn wir uns die Stimmung versauen ließen." Endlich fruchteten seine Worte. Warum sie dies nie bei seinen Freunden taten, war unklar. Glücklicherweise erwiderte Miki den Kuss, suchte mit ihrer Zunge nach seiner und streifte ihm das Hemd von den Schultern. Ihre Hände auf seiner Brust fühlten sich wahnsinnig gut an, erhitzten ihn von Innen heraus und er wollte ihre samtige Haut an seiner spüren. Dazu befreite Kaoru sie von ihrem Top und freute sich, als sie doch tatsächlich keinen BH darunter trug. Oh ja, endlich wieder Brüste. Im Zimmer gegenüber lief Die jedoch nervös auf und ab. Warum störte ihn das nur so, dass Kaoru da drüben mit einer Frau rummachte? Schön war sie doch nun wirklich nicht. Nicht so schön wie Daiyana jedenfalls, oder? Prüfend schaute Die in den Spiegel. Waren seine Brüste etwa zu klein oder warum konnte Kaoru einfach so von einer Frau zur nächsten springen? Das Ding war halt, dass er gestern noch Die geküsst hatte. Und warum? Weil er so eine extrem geile Frau war, auf die man eben nun mal scharf war. Nur warum kam Kaoru da so schnell darüber hinweg, hm? Er schwang doch immer so große Reden von wegen, dass er eine feste Freundin haben wollte und keine Fickgelegenheit. Er war doch der, der hier gerade all seine Grundsätze für ein Flittchen über Bord warf. Und das alles weil er auf Die scharf war? Sollte das nun Die ein schlechtes Gewissen machen oder was? Was erwartete Kaoru denn von ihm? Dass er mit ihm ins Bett ging? Sicher, als Frau würde Die schon lieber Kaoru haben wollen als einen der anderen, aber es ging trotzdem nicht. Zumal Die gerade seine Periode hatte und dabei fiel ihm ein, dass ein Badezimmerbesuch von Nöten war. Und die Tampons waren auch noch bei Kaoru. Welch Zufall aber auch. Als Die abermals ins Zimmer der beiden Turteltäubchen schritt, musste er schon aufpassen, dass ihm nicht die Kinnlade herunterfiel. Wohl zu deutlich konnte man sehen, über welchem Kaorus Körperteile sich die Gute gerade befand und versuchte, ihn aus der guten Jeans, - die Die ausgesucht hatte! - zu befreien. Ging es der noch gut? Kaoru gefiel das natürlich, so wie er auf die Ellenbogen gestützt die Sache betrachtete. Gott verdammt, Die begann die beiden zu hassen. Doch abermals legte er ein Lächeln auf und schlüpfte winkend ins Badezimmer. "Sorry! Hab meine Tampons hier vergessen!" Das war dann schon nicht mehr so ganz gut zu verdauern für Miki, die hoch schreckte und versuchte, ihre halbnackte Blöße zu bedecken. Als ob Die daran interessiert wäre!? Dennoch war es Miki unheimlich peinlich vor der anderen Frau und sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Gott sei Dank bemerkte dies auch gleich Kaoru, der Miki auf sich zog, um ihr leise ins Ohr zu flüstern. "Beachte sie gar nicht. Sie geht gleich wieder." Das wäre zumindest ersehnenswert für den Lead-Gitarristen. Was sollte er auch tun? Dass Die nun seine dämlichen Tampons hier vergessen hatte, war halt Pech. Verweigern konnte Kaoru ihm die nicht. Immerhin brauchte Die die Wattepfropfen und da biss die Maus keinen Faden ab. Geduldig wartete Kaoru also ab, bis Die fertig war, welcher sich extralange Zeit gelassen hatte im Badezimmer, dann aber doch einsehen musste, dass dies auch nicht weiterhalf. Niedergeschlagen verließ Daiyana das Zimmer, ein Lächeln den anderen zuwerfend und mit der Packung Tampons winkend. Ehre war zu bewahren. "Tampons? In deinem Badezimmer?" Miki war diesmal ein wenig mehr verärgert und das war auch verständlich. "Das... also..." Lügen war seine Spezialität, wenn es darauf ankam, aber irgendwann kam selbst Kaoru mal ins Stocken. "Klingt blöd, ich weiß. Ich hätte ihr nicht erlauben sollen, mein Badezimmer zu benutzen." Vielleicht bekam er es aber mit einem mitleiderregenden Blick wieder hin. "Geht sie hier ständig ein und aus?" Ein wenig schien es ja zu helfen Mikis Tonfall nach zu urteilen, aber Kaoru wäre es dennoch lieber, wenn sie das Thema einfach vergessen würden. Morgen dann würde er Die einfach töten und gut. "Nein. Sie ist ja normalerweise gar nicht da, aber Die hat sie eingeladen und..." Theatralisch seufzte er und ließ sich in die Federn sinken. Dann fuhr er eben die Emoschiene. "Er kümmert sich eher schlecht um sie und dann steht sie da und ich denke immer, ist schon okay. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich dich treffe..." "Dann?" Erkannte er da ein Lächeln auf ihren Lippen? "Dann hätte ich ihr vorher den Schlüssel fürs Zimmer abgenommen." Daran hätte er zwar auch so mal denken können, aber wer ahnte schon, dass Die solche Anwandlungen bekam? Nun gut, es war für Kaoru an der Zeit die Dinge hier wieder klar zu rücken, die Dominanz zurück zu erobern und zu zeigen, wer (leider noch immer) die Hosen anhatte. Grinsend drehte er sie beide um, beförderte Miki somit auf dem Rücken und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Lass uns nicht mehr über sie reden." Er nagte sachte an ihrem zarten Hals und raunte mit tiefer Stimme: "Lass uns lieber unanständige Dinge tun." Das erregte immerhin ein leiser Kichern von ihr. Die Stimmung war wieder aufgebessert und bevor sie noch mehr Zeit mit Reden verplempern würden, küsste Kaoru sie lieber schnell. Seine Hand fuhr ihrem schlanken Körper hinunter zu ihren Schenkeln, schob ihren Rock ein Stück nach oben, während sein Bein sich zwischen ihre drückte. Jetzt würde ihn nichts mehr aufhalten können. Da saßen sie nun auf dem Bett, Die und seine Tampons. Ganz alleine und verlassen. Das machte keinen Spaß. Spaß machte eigentlich nur, wenn man Kaoru und diese Frau beim Rummachen störte. Das war fein und es machte Freude, auch wenn Die hinterher jedes Mal ein wenig angesäuert war, weil er anscheinend nicht viel erreichte. Doch vielleicht war gerade das auch ein Trugschluss, denn je öfter Die in Erscheinung trat, umso langsamer kamen die beiden voran. Das war schon witzig. Besser als hier zu sitzen und Kaoru seinen Spaß haben zu lassen, war es allemal. Nicht, dass Die es ihm nicht gönnte, aber... er gönnte es ihm einfach nicht. Warum? Das wusste Die nicht, aber es war eben nun einmal so. Es pisste ihn an, dass Kaoru heute hier und morgen da rumknutschte und am Ende musste sich Die auch noch verkrümeln, nur weil Kaoru seinen Penis nicht unter Kontrolle hatte? Wo kamen sie denn da hin? Die war da ja vollkommen anders! Er behielt auch immer den Blick für die Realität, wie man erkannte. Nichts desto trotz wollte er nun mehr von dem Spaß und so ging er los um Kaorus Zimmer erneut aufzusuchen. Er musste nicht mal was sagen, als sich bereits der Kopf des Älteren hob und sich zu ihm umdrehte. Urgh, hing der ihr gerade über den Titten? Wie ekelig. "Ähm, also ich hab noch eine Kleinigkeit vergessen." Das schlug dem Fass den Boden aus! Kaoru reichte es nun aber! Was zur Hölle wollte Die denn nun schon wieder hier? Sie hatten eine Vereinbarung gehabt und irgendwann einmal war Kaorus Toleranzgrenze erreicht war. Also sprang er von seiner Lady ab, knöpfte sich die Hose zu und baute sich vor dem Mann im Frauenkörper auf. Das war der Moment, als sogar Dies Augen auf Tellergröße wuchsen. Oh oh. Was ging den jetzt ab? Kaoru war doch wohl nicht ernsthaft sauer, oder? War doch alles nur Spaß. Schnaubend schnappt Kaoru die angeblich verrückte Cousine von Die am Arm, zog sie aus dem Zimmer und stellte sie im Gang ab, bevor er sie anknurrte. "Was soll das dauernd? Geht's dir nicht gut? Bleib endlich auf deinem Zimmer! Das ist doch krank, was du hier machst. Versuchst du mich zu boykottieren? Bist du eifersüchtig?" Letzteres kam Kaoru nur so in den Sinn, weil er eben wusste, dass Die als Frau nicht mehr zum Zug kam. Vielleicht hatte er einfach auch ein sexuelles Defizit so ganz ohne Penis. Es konnte ja sein. Doch Eifersucht erschien Die nun wirklich als das Dümmste, was er jemals gehört hatte. Sein Blick verfinsterte sich. "Ich bin nicht eifersüchtig!" "Was soll das denn sonst? Bist du noch ganz dicht in deiner Birne?", fauchte der Dunkelhaarige. Aua, das tat weh. "Mann, ist doch nur Spaß." "Spaß?!" Wenn Die so weitermachte, würde Kaoru ihm glatt eine pfeffern. "Tickst du noch ganz? Sieh endlich zu, dass du dich auf dein Zimmer verpisst und lass mich in Ruhe!" "Och Kao." Hörte sich das quengelig an? "Lass stecken. Wenn du noch einmal dort drinnen aufkreuzt, hau ich dir eine rein. Ich schwör's!" Das war nun vielleicht wirklich etwas übertrieben, aber es stand Kaoru nun wirklich bis oben und darüber hinaus. Außerdem redete man unter Männern doch so! Da konnte Die aussehen, wie er wollte. Er war doch im Inneren einer und darum sprach Kaoru nun auch so mit ihm! Dem blieb übrigens gerade die Spucke weg. Das meinte Kaoru doch nicht ernst, oder? Doch das Nachfragen verlief im Sande, als dieser sich umdrehte und wieder auf sein Zimmer marschierte, die Tür hinter sich zu donnernd. Nach kurzem Zucken vor Schreck blieb Die also nichts anderes übrig, als sich seinem Schicksal zu ergeben und gesenkten Hauptes wieder in sein Zimmer zu schleichen. Fair war dieses Leben nicht. Es hatte sein müssen, dachte Kaoru gerade noch, als er zurück ins Zimmerinnere lief, denn was auch immer Die sich einbildete, Kaoru existierte doch nicht zu seiner Belustigung. Er hatte ihm doch die ganze Zeit geholfen und ja, es tat ihm durchaus leid, dass er sich vergessen hatte bei dem Kuss von gestern, aber eigentlich war das doch bereits geklärt, oder? Zahlte Die ihm das jetzt so Heim, indem er sie ständig unterbrach? Und apropos Unterbrechung... "Was ist denn...?" Mehr Worte kamen leider nicht aus Kaorus Mund heraus, als er Miki sah, wie sie sich wieder anzog, was gar keiner Fragerei bedufte. Sie hatte offensichtlich keinen Bock mehr. "Hör mal, Kaoru. Du bist echt nett und bestimmt wäre es auch eine richtig schöne Nacht geworden, aber ich sehe doch auch, was hier abgeht. Und das ist mir ehrlich zu blöd. Schade um den Sex, aber unter den Umständen nicht." Das sagte sie klar und direkt, dennoch nicht zu barsch, und machte es somit zur freundlichsten Abfuhr, die Kaoru jemals bekommen hatte. "Was denn für Umstände? Die, äh, ich meine, Daiyana kommt nicht mehr. Das hab ich ihr klar gemacht." Sie kannten sich keine drei Stunden und hatten die erste Auseinandersetzung. Das allein machte die Sache schon zunichte, bevor sie eigentlich richtig anfing. Trotzdem war Kaoru nun am Ende, stark verzweifelt und verstand die Welt nicht mehr. "Und wozu hast du das nötig? Ich weiß nicht, was zwischen euch läuft, aber klärt das unter euch." Sie lächelte fast traurig und küsste Kaoru, den ihre Worte mehr verstörten als diese Geste, zum Abschied. "Mach's gut." Dank seiner Verblüffung sagte Kaoru hingegen gar nichts, als sie das Zimmer verließ. Was zwischen euch läuft. Ja, nichts! Das ist doch der Punkt. Zwischen Kaoru und Daiyana KANN nichts laufen! Das wussten sie doch beide und darum gab es auch eigentlich nichts zu klären. Seufzend setzte sich Kaoru aufs Bett und ließ den Kopf in die Handflächen sinken. Warum nur musste alles so kompliziert sein? Kaoru würde doch noch nicht einmal auf eine Frau wie Daiyana stehen, wenn sie nicht Dies dämlichen Charakter hätte und er sie deshalb sympathisch fand. Darum verbrachte er Zeit mit ihr. Darum kam er in unangenehme Situationen. Darum versuchte er, sie zu beschützen. Doch es nützte alles nichts. Es war nicht zu ändern und auch wenn Kaoru diese Nacht keinen Sex haben würde, so könnte er sie vielleicht wenigstens allein und in Ruhe verbringen. Das war auch mal schön. Das hatte er lange nicht. Er vermisste Die auch nur ein ganz kleines Bisschen, weil sich Kaoru wohl schon zu sehr daran gewöhnt hatte, seine dumme Kartoffelnase morgens im Nacken oder der Brust stecken zu haben. Verdammte Gewohnheit. "Verdammte Gewohnheit," murmelte Die, als er sich abermals über sein Bett wälzte und einfach keine Position fand, in der er selig schlafen konnte. Überhaupt konnte er nicht schlafen, während er wusste, dass Kaoru es wahrscheinlich gerade mit dieser Schlampe trieb. Wenigstens konnte man nichts hören. Trotzdem lagerten sich Bilder in Dies Kopf ein, wie die beiden es sich gegenseitig besorgten. Abartig war das. Diese Frau hatte Kaoru verdorben. Er war wie ein Jogurt, dessen Haltbarkeitsdatum vor drei Jahren abgelaufen war. Schon klar, dass Kaoru auch vor ihr nicht mehr ganz frisch war, aber seitdem Die eine Frau war, zählte die Zeit eben neu. Da gab es Die und Kaoru - so wie früher halt. Bis auf den Unterschied, dass sie keine Weiber mehr abschleppten, weil die weder scharf auf Daiyana waren noch auf Kaoru. Das hatte Die jedenfalls gedacht, aber doch nicht, dass der es tatsächlich drauf hatte, wirklich eine erfolgreich klarzumachen! Wie hatte diese Katastrophe nur passieren können? Er war doch einer von den Guten gewesen. Zwar ein unglückseliger Tropf manchmal, aber doch jemand, der nicht so verdorben war wie Daisuke. Kaoru hatte Prinzipien und eine feste Meinung. Er war ein Held; Dies Held. Und jetzt? Es war Dies Schuld, dass Kaoru nun sich selbst und seine Überzeugung verkaufte. Weil er ihn getreten hatte. Und weil er ihn ausgelacht hatte. Vielleicht auch weil er ihn immerzu herum gescheucht hatte. Doch verstanden hatte es Kaoru wohl nicht, warum Die das machte. Er mochte den ollen Gnom eben. Warum sonst würde er ihn dauernd ärgern? Er war halt nicht so wie die anderen, die einem ständig auf den Keks gingen. Kaoru war etwas Besonderes. Seufzend steckte Die sein Gesicht ins Kopfkissen. Was für merkwürdige Gedanken er doch hatte. Wo sollte das noch hinführen? Warum nur wollte er nicht akzeptieren, dass sein Kuschelteddy nun womöglich gerade in einer anderen steckte? Wieso machte Die das alles so viel Kummer? Die Antworten lagen praktisch auf der Hand, doch Dies Hirn beschloss die Information vorerst nicht zu be- oder verarbeiten. Dies würde nämlich das Desaster komplett machen. Ende Kapitel Acht. Die Werbung: Community für deutsche Dir en grey Fanfics: http://community.livejournal.com/diru_germanffs/ mein Fanfic Account: http://sangha_ff.livejournal.com/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)