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Haunted by the past

Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)
von

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Opfer und Täter

„Bedeutete es dir etwas?”, fragte Tony leise, als sie schließlich das Eiscafé gänzlich verlassen hatten. Ziva antwortete nicht, sah ihn nur kurz an. „Und was sollte das mit diesem ich schon?” Wieder bedachte ihn Ziva nur eines kurzen Blickes und anstatt zu antworten, ging sie einfach schweigend weiter vorwärts, während Tony ihr folgte.

„Hey!”, rief er ihr laut nach, seine Schritte immer mehr beschleunigend, weil er sonst nicht hinter ihr her käme, „Ich habe dich etwas gefragt!” Sie antwortete ihm nicht, sondern blieb mit einem Mal stehen, drehte sich zu ihm um, während er in sie hinein lief. Immerhin hatte er nicht mit ihrem Stoppen gerechnet – und dafür schalt er sich innerlich.

„Du hast etwas gefragt, ja.”, bestätigte sie ihm ruhig, blickte ihm lange Zeit in die Augen, „Doch was soll ich dir darauf antworten?” „Vielleicht die Wahrheit?”, fragte er unsicher. „Die Wahrheit also?”, wiederholte sie es als Frage formuliert. Er nickte. „Nun, dann beantworte mir zunächst zwei Fragen. Ich antworte dir dann auf deine.” Sie richtete ihren Blick von seinen Augen nun auf sein ganzes Gesicht. „Zwei Fragen?” Tony sah sie verwundert an. „Ja, zwei. Keine weiteren mehr von meiner Seite aus.” „Klingt ... nach einem fairen Handel.” „Ich handel nicht, ich biete dir etwas an.”, verbesserte sie ihn, „Und wenn du nicht willst, schweige ich eben.”

Tony überlegte. Vor allem, was sollte diese Geheimniskrämerei, die sie plötzlich begonnen hatte? Waren sie nicht sonst immer sehr gut miteinander ausgekommen? War ihr Verhältnis zueinander nicht immer wie bei besten Freunden und Geschwistern gewesen und hatte dennoch einigen Abstand benötigt, weil sie sonst nicht die Finger hätten voneinander lassen können? Hatte sie nicht ein wenig eifersüchtig ausgesehen, als er mit Jeanne eine Beziehung einging? Doch er hatte im Gegenzug nichts zu der ihren mit Sanders gesagt, hatte sich ein wenig für sie gefreut und sich Sorgen gemacht, weil er doch eben sterben sollte.

Nun schien alles darauf aus zu sein, dieses vorherige Verhältnis, diese vorherige Chemie zwischen ihnen zu zerstören und sie entweder gänzlich voneinander zu trennen, oder sie gänzlich zu einem zu machen. Letzteres war ihm natürlich um Längen lieber, aber dennoch störte ihn mit einem Mal diese ganze Veränderung. Er wollte, dass sie wie sonst miteinander auskamen.

„Deine Fragen.”, meinte er schließlich, hoffte, dass sein längeres Schweigen keinen seiner Gedanken verraten hatte. „Erstens: Was brachte dich zu deiner Aktion im Krankenhaus? Auch wenn dort die Direktorin war, hast du sie durchgezogen.”, stellte sie ihre erste Frage. Tony schluckte.

Was hatte ihn dazu gebracht? Nun, im Grunde hatte er gedacht, sie wahrscheinlich nicht mehr sehen zu können. Nie wieder. Dass das ein Abschied für immer gewesen war – oder ein vorläufiger für lange Zeit. Er hatte sich schließlich so sehr an ihre Nähe zu ihm gewöhnt, an ihre Scherze, ihre Schläge, Kopfnüsse – die ja sonst nur Gibbs ausführen durfte – und an ihre Stimme und ihren festnagelnden Blick. Und all das hielt er für verloren.

Als er seinen Blick wieder auf sie richtete, sah er, wie sie ihn abwartend anblickte. Sie hatte kein Wort gesagt, sondern ließ ihm seine Zeit, die er benötigte. Wieder etwas Neues von ihr, denn schließlich drängte sie ihre „Opfer” meist zu einer Antwort. Zu einer sehr, sehr schnellen Antwort. Doch ihm ließ sie seine Zeit.

„Du solltest gehen.”, antwortete er schließlich ein wenig leiser als sonst, „Du sagtest mir, du würdest gehen.” Sie nickte etwas. „Irgendetwas sagte mir, dass ich dich vielleicht nie wieder sehen würde ... und irgendwie begann ich, dich schon da zu vermissen – immerhin haben wir an vielen Fällen gemeinsam gearbeitet.”, fuhr er fort, „Ich weiß nicht, was genau mich da geritten hat, aber ich wollte es einfach. Ich wollte es in diesem Moment einfach tun, egal wer dort stand, egal wer dort war, egal wo wir waren.” „Du wolltest es also.”, meinte sie ruhig, „Irgendetwas sagte es dir und du hast gehorcht ... ” „So war es.”, bestätigte er, dennoch war er mit seiner Antwort nicht zufrieden. Sie entsprach nicht voll und ganz der Wahrheit: Er hatte schon dort ein Gefühl in sich getragen, dem er nur schwer nachgeben konnte.

„Und die zweite Frage?”, fragte Tony und sah sie fragend an. Was konnte sie noch wollen? „Du sagtest, du würdest auf mich warten wollen, weil wir Freunde sind und ich nahm es so hin.”, meinte Ziva, „Würdest du noch immer warten, wäre ich nicht schon vorher zurück zu euch gekehrt?” Tony nickte fast sofort. Er würde noch warten. Auf jeden Fall. „Auch, wenn ich in der Zwischenzeit nicht mehr die wäre, die ich vorher war?” „Das wäre eine dritte Fra-” „Tony.” Sie sah ihn mit einem ernsten Blick an, der keine Widerrede duldete. „Ich denke schon.”, antwortete er fast lautlos, „Denn immerhin würde ich nicht wissen, wie du später bist.” Sie nickte ein wenig.

„Bekomme ich nun auch meine Antworten?”, wollte er wissen. Sie sah ihn an, grinste und fragte dann: „Meintest du wirklich, ich würde es ernst meinen?” „Klar!”, antwortete er laut, „Du hast es so gesagt!” „Du bist wirklich ein Dummkopf.” „Du bist gemein.”, fauchte er gekränkt, dann sah er ihr noch breiter werdendes Grinsen, den Blick, den sie ihm zuwarf, „Das ist wirklich fies! Warum musst du mich immer so ärgern?!” „Weil sich das nun einmal so anbietet, Tony.”, entgegnete sie, „Und du wirst deine Antworten schon noch bekommen, keine Sorge.” „Jetzt?” „Frage eins wäre damit gestellt.”, meinte sie scherzend und er sah sie empört an.

Da war es wieder, dieses Gefühl. Das Gefühl der vertrauten Zweisamkeit trotz der Öffentlichkeit. Das Gefühl, das man hatte, wenn man jemanden gefunden hatte, mit dem solche Dinge Spaß machten, der einen verstand und sich um einen sorgte. Wenn man sich wie bei seiner Schwester oder seinem Bruder verhielt, wie bei dem besten Freund oder der besten Freundin. Wenn man alles um sich herum vergaß und scherzte, wenn niemandem solche Dinge ausmachten.
 

Zur selben Zeit war einige Häuserblocks entfernt in einer Lagerhalle ein Streit entbrannt. Eine junge Frau stritt sich mit einer weiteren auf Deutsch, wobei jedoch eine der beiden Frauen in ihren Schimpftiraden immer wieder ins Englische zurück fiel. Ein Mann lehnte an einem der Stützpfeiler, während die Frauen immer mehr dazu übergingen, handgreiflich zu werden. Dabei hielt sich jedoch die Frau, die immer wieder Englisch sprach, eindeutig mehr zurück als die andere.

„Da bin ich ... ” „Wurde auch langsam Zeit.”, meinte der Mann, der an den Stützpfeiler lehnte und die Frauen weiterhin beobachtete, „Die beiden bringen sich noch gegenseitig um.” „Und warum nicht aufhalten?” „Was weiß ich, wie ihr das bei euch in Israel regelt, aber hier lässt man den Frauen ihren Spielraum. Bei solchen Sachen sowieso.”

Der Mann, der gerade erst gekommen war, fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar und nickte. Er blieb ganz normal neben dem Mann am Stützpfeiler stehen und sah ebenfalls zu den beiden Frauen, während er gleichzeitig nach seinem Handy griff und einen Blick auf das Display warf, der allerdings so kurz war, dass er kaum zu registrieren war.

„Für die arbeite ich nicht mehr!”, fauchte die Frau, die kein Englisch benutzt hatte, „Sie spinnt!” „Beruhige dich, Nora.”, redete der Mann am Stützpfeiler beruhigend auf die Frau ein, „Sie ist in Umständen, da gehen die Hormone mit ihr durch. Ist ganz normal.” „Woher willst du was wissen, Daniel?” „Das sagt man doch immer so.”, antwortete Daniel ruhig, „Und könntet ihr nicht einmal aufhören, euch an die Kehle zu springen?”

„Irgendwelche Ergebnisse, Silas?”, fragte die junge Frau, die laut Daniels Worten schwanger war. Der Angesprochene schüttelte den Kopf, berichtete: „Ich bin zwei Leuten einer Behörde über den Weg gelaufen. Sie haben mich schon einmal in die Mangel genommen, ich musste aufpassen. Anscheinend haben sie sich mit diesem jungen, talentiertem Mädchen getroffen, dass uns auf den Spuren ist.” „Diese beiden ... ”, hakte die Frau nach, „ ... von welcher Behörde stammen sie?” „Mossad und Naval Criminal Investigative Service, kurz NCIS.”, antwortete Silas, „Ich weiß allerdings nicht, ob sie mich erkannt haben, Lisa.”

„Wie sahen die beiden aus?” Das war Nora, die dieses fragte. „Er ist brünett, ungefähr so groß, typisches Aussehen eines Mannes, der sämtliche Frauen will.”, erklärte Silas, „Sie hat schwarze Haare, braune Haare, israelischer Teint so wie ich ... ungefähr so groß. Ihre Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit sieht man ihr definitiv nicht an.” „Officer Ziva David.” Nora grinste. „Wir haben sie dort, wo wir sie haben wollten.”
 

Mittlerweile waren Tony und Ziva in eine Diskussion über ihre weitere Vorgehensweise vertieft. Tony hatte nicht vergessen, dass er ihr noch Fragen stellen durfte, die sie ihm beantworten würde, doch er hatte es vorerst beiseite geschoben, damit sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren konnten. Ihre Füße hatten sie fast automatisch zurück in Richtung Hotel gebracht und nun standen sie in der Lobby und diskutierten mit gedämpften Stimmen.

„Wir sollten der Direktorin unseren neuen Stand der Dinge berichten.”, meinte Tony leise und sah seine Partnerin mit einem Blick, der sie überzeugen sollte, an. „Und dann wird sie uns zwar weiterhin unterstützen, aber Gibbs einweihen.”, widersprach Ziva, „Wir haben einen Punkt in den Ermittlungen erreicht, in denen sie Gibbs einschalten muss! Es sind immerhin auch noch seine Ermittlungen, nicht nur die unsrigen.” „Ziva, selbst wenn ... er könnte uns nicht zurückholen!” „Könnte er.” Ihr Blick war ernst. Sehr ernst.

Er seufzte leise. Diesen Blick beherrschte sie wirklich gut und jeder ihrer Blicke war einzigartig. Sie hatte wirklich für alles einen Blick auf Lager und das bewunderte er. Manchmal fragte er sich, ob sie das auch gelernt hatte, oder ob es einfach so war, dass sie es konnte.

„So kommen wir nicht weiter.”, sagte er schließlich, riss sich von ihrem Blick los. Sie rollte mit den Augen. Wieder solch eine Reaktion, die zu der Situation passte. Er musste grinsen, sie sah ihn fragend an.

„Weißt du, was ich die ganze Zeit schon überlege, seit wi- ”, begann sie, doch Tony unterbrach sie: „Was, wenn wir uns nicht einigen können?! Wir müssen Director Shepard informieren, Ziva!” „Tony, jetzt sei doch mal still!”, fuhr sie ihn an, „Ich wollte gerad-” „Wir müssen, Ziva!”, unterbrach er sie wieder. Sie schüttelte genervt den Kopf und fauchte: „Wir müssen nicht. Tony, lass uns noch einmal zu der Wohnung von Nora Hildebrandt. Wir ermitteln noch einmal auf eigene Fast, dann ... wenn wir heute Abend zurück sind, können wir noch immer die Direktorin kontaktieren.” „Gehst du bei dem Mossad auch so vor?” „Beizeiten.”, antwortete sie, „Nur noch zwei Fragen übrig von den dreien.” „Die gehörte nicht dazu!”, protestierte er, „Das war aus rein beruflichem Interesse!”
 

„Officer David?” Silas sah Nora fragend an. „Bestand unsere Aufgabe nicht darin, in der USA einige Computer so zu programmieren, dass wir von hier darauf zugreifen können?” „Unter anderem.”, antwortete sie und warf Lisa einen kurzen Blick zu, „Aber das trat in den Hintergrund, als unsere liebe Lisa einen Rachefeldzug startete und uns die Augen öffnete, dass wir das schaffen können, sowie den amerikanischen Behörden und dem israelischen Auslandsgeheimdienst einen Strich durch die Rechnung zu machen.” „Beidem?” „Ziva David arbeitet für den NCIS in Amerika, der wiederum eng mit der Navy zusammenarbeitet. Diese ist natürlich Teil der Regierung und Schutz des Landes und für die Sicherheit zuständig. Zudem arbeitet sie allerdings auch für den Mossad und ihr Vater ist niemand geringeres als der führende Direktor dessen. Ich dachte, du seist Israeli, Silas?” „Die Namen der Direktoren werden meist erst nach ihrem Abtritt bekannt.”, verteidigte Silas sich.

„Wir wollten sie schon vorher in unsere Gewahrsam bringen und hatten sie sogar schon, aber uns kam etwas dazwischen.”, berichtete Nora und warf Daniel einen verärgerten Blick zu, „Anscheinend meint sie allerdings, alles daran setzen zu müssen, das angebliche erste Opfer, Lisa Moore, zu retten.” „Angebliche ... erste ... Opfer?” „Sehe ich aus, als sei ich unfreiwillig entführt worden?” Lisa mischte sich in das Gespräch ein. „Nicht wirklich.”, bestätigte Silas, „Denn Entführungsopfer nehmen nur selten eine Führungsposition ein bei den Entführern.” „Sie an, Silas weiß darüber eine ganze Menge.”, sagte Daniel schließlich, „Oder muss man das in Israel wissen?”
 

Tony hatte nachgegeben, was seinen Plan anging. Immerhin hatte Ziva vorgeschlagen, sich später noch bei der Direktorin zu melden und zuerst noch ein wenig alleine zu ermitteln. Und weil er nachgegeben hatte, befanden sie sich auf den Weg zu Nora Hildebrandts Wohnung.

„Wenn sie nicht dort ist, was dann?”, fragte Tony leise, als sie sich so postiert hatten, dass sie die Haustür beobachten konnten und selbst nicht auffielen. „Sie wird irgendwann zurück zu ihrer Wohnung kehren müssen.”, antwortete Ziva ebenso leise, machte einen Schritt zur Seite, als eine Frau an ihnen vorbeiging und keine Anstalten machte, auch nur ein paar Zentimeter auszuweichen. „Und wenn sie selbst die Nacht nicht auftaucht?” „Warst nicht du es, der mal sagte, dass man es positiv sehen sollte?”, stellte sie ihre Gegenfrage. „Nun ... in gewisser Weise ... aber nicht ganz.”, wich er ihrer Frage aus und sie schüttelte den Kopf, wendete ihren Blick wieder zu der Haustür.

„Was liegt dir eigentlich so an Lisa Moore, dass du dich so in den Fall hinein kniest?”, erkundigte sich Tony, den Blick von der Haustür auf seine Partnerin richtend, die ihn nicht ansah. „Willst du das beantwortet haben?”, hakte sie nach, „Dann wäre das Frage zwei von drei.” „Ich sagte doch, dass das eine aus beruflichem Interesse war! Das hat damit nichts zu tun!” „Und das?” „Nun ... auch nicht. Es ist nur merkwürdig, du hast selbst in Amerika darauf bestanden, weiter nach ihr zu suchen.”, verteidigte Tony sich. „Ich kannte ihren Freund, mehr nicht.” „Das ist nicht alles, oder?” „Wenn du das wissen willst, werde ich dir aber wirklich eine deiner drei Fragen abziehen, Tony.” Er seufzte, nickte dann und schwieg vorerst.
 

Tony und Ziva standen sich im wahrsten Sinne des Wortes die Beine in den Bauch. Bis einschließlich zehn Uhr nachts geschah nichts weiter Spannendes, was Nora Hildebrandt oder Daniel Hermann betraf. Auch meldete sich Fearne Lyall nicht – Tony war kurz im Hotel gewesen um das zu überprüfen.

Beiden knurrte der Magen und Ziva schickte sich an, Tony weg zu schicken, um etwas Essbares zu beschaffen, doch sie besann sich eines Besseren und meinte seufzend: „Normalerweise würde ich noch die ganze Nacht durchstehen und den Hauseingang bewachen, aber weil ich dir gesagt hatte, wir würden uns noch bei der Direktorin melden, denke ich, dass wir zurück zum Hotel sollten. Wahrscheinlich ist Nora Hildebrandt noch ins Nachtleben abgetaucht.” „Eingetaucht.”, korrigierte Tony sie fast automatisch, „Wobei ... abgetaucht geht glaube ich auch.” Sie kommentierte seine Verbesserung nur mit einem schwachen Lächeln, dann löste sie sich von der Stelle, an der sie für Stunden gestanden hatte und setzte sich in Bewegung, Tony neben ihr hergehend.
 

„Okay, der Plan ist soweit klar, oder?” Lisa sah die drei anderen an. Nora nickte, sie ernst und nicht gerade freundlich ansehend, während Daniel noch einmal einen Blick auf den Plan warf. Silas enthielt sich ganz einer Beurteilung des Plans, an dem sie gesessen hatten.

„Dann würde ich sagen, für heute wäre es das gewesen.”, sagte Lisa schließlich, „Und wir gehen wieder dem geregelten Leben nach, damit nichts auffällt.” Sie warf Silas einen Blick zu, der weiterhin schwieg. „Und mit dir müsste ich noch reden.” Dieser Satz galt ihm ebenfalls. Daniel und Nora erhoben und verabschiedeten sich, während Silas sitzen blieb und Lisa eines ruhigen, fast schon gelassenen Blickes bedachte.

„Du hast dich als ehrlich und engagiert erwiesen, aber seit du von unserem momentanen Ziel weißt, bist du schweigsam geworden. Was ist los?” „Nichts. Es ist ein großes Unternehmen mit mehr Gegenspielern als ich erwartet hatte.” „Du weißt, wir können uns keine Fehler und Leute erlauben, die nicht das tun, was man von ihnen verlangt. Also ändere dein heutiges Verhalten.” „Wird gemacht.”, meinte Silas, „Ich muss allerdings los, ich habe noch ein Treffen mit jemandem.”
 

Ziva und Tony waren mittlerweile im Hotel angelangt und hatten im dortigen Restaurant gegessen. Nun waren sie auf dem Weg hoch zu ihrem Zimmer, um kurz die Direktorin darüber aufzuklären, was sie nun wussten. Außerdem wollte Ziva noch einmal sichergehen, ob Fearne nicht doch eine Nachricht hinterlassen hatte.

„Ich glaub' es nicht.”, seufzte Tony, als sie auf dem Flur ankamen, auf dem das Zimmer lag, „Woher weiß der Kerl, welches Zimmer?” Sein Blick war fest auf den Mann vor der Tür ihres Zimmers gerichtet, der wiederum an der Tür klopfte. „Das werden wir gleich wissen.”, meinte Ziva leise.

„Was hast du hier zu suchen?” Ihre Stimme war lauter und ernst, sie ging schnellen Schrittes auf den Mann zu. Dieser drehte sich um, sah sie an und antwortete: „Ich wollte zu euch. Ich muss mit dir reden, Ziva.” „Asa, ich will nicht reden.”, sagte sie sauer, „Verschwinde, oder ich sorge dafür, dass du verschwindest.”

„Bitte, du musst mir zuhören, Ziva!”, bat Asa und sah sie bittend an, „Ich will weder dich, noch ihn irgendwie in der Arbeit beeinträchtigen noch aufhalten oder euer Vertrauen ineinander zerstören.” „Was willst du dann?”, mischte sich nun auch Tony ein, der Asa prüfend musterte, „Soweit ich weiß, will Ziva nichts mehr von dir.” „Darum geht es mir auch nicht!”, widersprach Asa. „Dann sag es.” „Können wir das drinnen besprechen?” Ziva warf Tony einen kurzen, fragenden Blick zu, dieser nickte zögernd und sie antwortete: „Also gut. Wir geben dir zehn Minuten.” Und damit schloss sie die Zimmertür auf und ließ ihn eintreten.
 

Im Zimmer sah der Israeli sich nicht einmal um. Er sah Ziva direkt an, begann sofort damit, was er hatte berichten wollen: „Ihr seid hinter Daniel Hermann und Nora Hildebrandt her, weil sie Lisa Moore entführt haben, richtig? Sie sollen dich und eure Forensikerin gefangen gehalten haben und du sollst einen ihrer Leute erschossen haben, während sie dich auch verwunden konnten.” Tony warf Ziva einen erstaunten Blick zu, während auf ihrem Gesicht nicht zu sehen war, ob sie Asas Geschichte bestätigte. „Sie wissen, dass ihr beide hier seid.”

„Mach mal halblang.”, mischte Tony sich in Asas Monolog ein, „Ich hätte da ein paar Fragen.” Er warf Ziva einen kurzen Blick zu, doch sie ging auf das Wort „Fragen” nicht weiter ein, so dass er ebenso wusste, dass sie auch welche hatte. „Woher weißt du, was wir hier tun?”, fragte er, „Und woher willst du all das wissen?” „Ich habe meine Quellen. Ich arbeite zudem für den Mossad.”, antwortete Asa und bedachte Tony eines ernsten Blickes, „Und ich bin in die Organisation eingeschleust worden.” „Also bist du hinter Ziva her!” „Nein. Dass ich euch traf, war reiner Zufall. Ich wollte euch eine Weile folgen und mit ihr sprechen, aber die anderen bemerken so etwas fast sofort. Ich wäre aufgeflogen.”, erklärte Asa.

„Sie wissen also, dass wir hier sind.”, sagte Ziva und sah Asa an, „Und du bist in ihrer Organisation. Gib uns einen Beweis.” „Einen Beweis?”, wiederholte Asa, „Fragt eure Informantin, dieses junge Genie, doch nach Silas Shamon. Sie wird durch ihren Kontaktmann in der Liste der Mitglieder auf einen treffen.” „Du weißt von i-”, begann Tony erstaunt, doch Ziva unterbrach ihn durch ein einfaches Handzeichen und fragte: „Okay, wir werden dem nachgehen. Aber wolltest du uns nur das sagen? Damit hätten wir auch so gerechnet.”

„Sie haben einen Plan entwickelt. Einen hinterhältigen Plan. Und eine Falle.” Tony sah seine Partnerin an, versuchte, ihre Reaktion darauf zu erkennen, doch kein einziger Muskel bewegte sich bei ihr, sie schien eine lebendige Statue geworden zu sein. „Einen Plan und eine Falle.”, sagte Asa noch einmal, „Sie wollen dich noch immer in ihre Finger bekommen, Ziva. Sie haben einen Köder ... Lisa Moore ... und sie werden versuchen, deinen Partner von dir zu trennen, so dass ihr auf euch alleine gestellt seid. Dann werden sie an beiden Stellen zuschlagen – und euch beide schnappen.” „Lisa Moore als Köder ... weil wir sie suchen und sie oberste Priorität hat, weil sie in Umständen ist.” „Und weil sie diesen Teil der Organisation leitet, Ziva.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-02-16T12:02:24+00:00 16.02.2009 13:02
Tolles kapi
mfg Hexe
Von: abgemeldet
2009-02-15T17:39:21+00:00 15.02.2009 18:39
okay, erste^^
*freu*
gutes kappi und sry das ich im letzten kein kommi hinterlassen hatte...abba manchmal vergess ich sowas...im allgemeinen!
ich fand das Kapitel gut^^
freu mich schon wenns weida geht^^


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