Haunted by the past von BouhGorgonzola (Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)) ================================================================================ Kapitel 28: Die Organisation ---------------------------- Shalom an die, die auch "Vorworte" lesen! Es wäre eher on gewesen, ehrlich! Ich habe immerhin 3 Wochen Sozialpraktikum gehabt und neben Arbeitszeiten von 8-16h (gegen 17.30h zuhause) und Zeiten von 12-20h (gegen 21h zuhause) genügend Mittagspausen und auch noch Freizeit, am Pc etwas abzutippen. Mir kam nur zwischendurch etwas in den Weg ... ein kleines, sagen wir mal "persönliches", Problem. Hat mich ein wenig am Schreiben gehindert, um ehrlich zu sein. In diesem Kapi war bzw. ist eine Situation, die mir das auch nicht gerade leichter gemacht hat, aber hey(!), ich hab's geschafft. Na ja ... und damit nicht genug. Da ich die letzten Tage krank war und das Problem so gut wie erledigt ist, konnte ich in aller Ruhe schreiben. Und hier ist das Ergebnis :3 Bai, ~BouhGorgonzola Immer wieder, auf den letzten Metern zum Eiscafé, hatte er sich gesagt, dass nichts diesen Tag noch schlimmer machen könnte, als er schon war. Er war von einer alten Frau fast verprügelt worden, hatte sich Schimpftiraden anhören müssen, stundenlang in einem Einkaufscenter stehen müssen, weil ihre Zielperson sich dort Zeit ließ, war ohne Vorwarnung in eine Seitengasse gezerrt worden und hatte sich letzten Endes mit einem von Zivas Verflossenen herum ärgern müssen, hatte diesen zurechtgewiesen und erst nach alledem erkannt, dass dieser ihn hätte mit Leichtigkeit umbringen können. Nicht zu vergessen war, doch Tony zählte es nicht wirklich dazu, dass Abby von der Rolle gewesen und McGee verschwunden war ... oder gewesen war, je nachdem, ob er wieder aufgetaucht war, oder eben nicht. Ziva, die sich wieder weitgehend beruhigt hatte – in Tonys Augen fast schon eine Meisterleistung, denn es war nicht viel Zeit vergangen seit dem Zusammentreffen mit Asa Salomon, er schätzte es auf höchstens fünf bis zehn Minuten, da sie noch eine Weile auf der Stelle gestanden hatten – und wieder normal zu sein schien, ging weiter neben ihrem Partner her. Sie wollte nicht mehr so schnell wie möglich ins Eiscafé, jetzt war es ohnehin schon egal, ob sie zu spät, zu früh, pünktlich oder überhaupt erschienen. Außerdem waren sie schon zur Genüge aufgefallen. „Jetzt bleib mal auf dem Boden.” Sie war stehen geblieben und sah Tony kopfschüttelnd an. „Du bist nicht tot. Du bist nicht von dieser Frau geschlagen worden, weder mit der Hand, noch mit der Handtasche. Du hast ihre Standpauke überlebt ... ”, sagte sie, „Das Einkaufscenter hat dir doch Spaß gemacht, sei ehrlich! Und jetzt kannst du so viel Eis essen, wie du willst. Ich spendier dir etwas. Das wolltest du doch, oder?” Tony schüttelte den Kopf. Er war noch immer blass. „Mach dir nicht ins Hemd.” „Hose.”, verbesserte er sie automatisch. „Siehst du, geht doch wieder.”, wies sie ihn darauf hin, „Ich weiß, dass es Hose ist ... ich wollte sehen, ob es klappt.” „Du bringst mich noch ins Grab!”, jammerte Tony, „Schon damals, bei dem Undercovereinsatz ... du hast mich mit dem Kerl alleine gelassen! Der hätte mich umgebracht, hätte ich mich nicht wehren können! Und ... und in dieser Metallkiste! In diesem Container! Dein Schuss hätte mir das Licht ausknipsen können, ebenso diese Kerle, die uns dann da befreit haben!” „Du hattest an allem deinen Spaß, Tony.”, lachte Ziva, „Und du lebst noch.” „Nie wieder. Keine deiner spontanen Ideen. Keine deiner spontanen Aktionen.”, murrte er, „Keine Diskussionen mit einem bösartigen Israeli, der mich umbringen könnte, ohne dass ich es bemerke. Nie wieder alte Frauen anreden ... oder verrückte Frauen verfolgen.” Er zog eine Grimasse. „Nie, nie wieder!” Fast im selben Moment, in dem er den Mund wieder schloss, drängte Ziva ihn an die Häuserwand hinter ihm. Er war ihr schutzlos ausgeliefert, konnte sich aus ihrem leichten und dennoch bestimmendem Griff nicht befreien. Sie sah ihm tief in die blau-grün-braunen Augen, näherte sich langsam seinem Gesicht. „H-Hey!” Er sah sie an, wusste nicht, was er über diese fast schon plötzliche Wendung sagen sollte. Sollte er es einfach geschehen lassen? Vor allem ... Was sollte er geschehen lassen? „Ich sagte doch, keine spontanen Aktionen me-” Seine Worte gelangten anscheinend nicht an die Ohren seiner Partnerin. Diese unterbrach einfach seinen Redefluss, in dem sie seine Lippen mit den ihrigen versiegelte. Er, ihr noch mehr ausgeliefert als zuvor, zwischen seinen Gefühlen und dem, was er sich vorgenommen hatte, hin- und hergerissen, erwiderte den Kuss zunächst ein wenig unsicher, doch dann war es ihm egal, dass er ihr unterlegen war und er ließ sich einfach darauf ein. „Ich hätte zwar annehmen können, dass ihr ein Paar seid, aber dass es so ist, überrascht mich jetzt doch.” Eine weitere Stimme. Dieses Mal weiblich. Ziva löste sich fast ruckartig von ihm. Er schluckte, drehte den Kopf, sah dem Mädchen ins Gesicht, mit dem sie sich hatten treffen wollen. „Mich auch.”, murmelte er. Seine Gedanken schienen gerade Achterbahn und Gruselbahn zur selben Zeit zu fahren, sowie Eisfach im Kühlschrank und Backofen zugleich bewohnen zu wollen. „Also mich nicht.” Tonys und Fearnes Blicke glitten zur Israeli herüber, die diese drei Worte so ruhig ausgesprochen hatte, wie es nur irgendwie möglich war in solch einer Situation. Entweder war sie eine sehr gute Lügnerin ... oder sie meinte es wirklich ernst. An ihrem Blick konnte Tony es nämlich nicht erkennen. „Nicht?”, fragte Tony verwundert, allerdings lautlos, formte es nur mit den Lippen. Hatte er einen weiteren Schachzug seiner Partnerin übersehen? War es wieder einer dieser Tarnungen, die sie sich zugelegt hatte? So wie diese Ziva Dachash? Ziva sah ihn nicht an, sondern nur die Jüngere, die ein wenig nickte, allerdings nichts sagte. „Sind wir zu spät?”, wollte Ziva wissen, wechselte das Thema und sorgte dafür, dass die mittlerweile ein wenig angespannte Atmosphäre sich wieder zu entspannen begann. „Nein, aber ich sah euch von dort. Ich bin auch erst gerade gekommen.”, erklärte Fearne, „Er sieht mitgenommen aus. Was ist geschehen?” Letztere Bemerkung galt Tony, der nicht wusste, was er tun oder sagen sollte. „Einige kleinere Zusammentreffen mit Leuten, die er heute lieber nicht hätte sehen wollen.” „Nichts Schlimmeres?” „Er ist nicht verletzt oder so, alles noch dran.”, meinte Ziva, „Wobei ich nicht nachgesehen habe ... aber ich denke, die Frau beim Einkaufen hat ihm nicht wirklich die ... die Handtasche um die Ohren ge-... wie war das?” „Geschlagen oder gehauen.”, antwortete Tony. „Genau.”, bestätigte Ziva. Fearne schmunzelte, nickte dann wieder nur. „Dann lasst uns hineingehen.”, sagte sie ruhig und ging los. Tony und Ziva folgten ihr im geringen Abstand. Dabei warf er Ziva einen fragenden Blick zu. Er wollte wissen, was das vorhin zu bedeuten hatte. Es war keine ihrer Zielpersonen dort gewesen, vor Fearne mussten sie nicht so tun und Asa Salomon war weggegangen. Außerdem hätten sie vor ihm auch nicht so tun müssen. Was also hatte sie damit bezwecken wollen? Als sie schließlich in dem Eiscafé saßen, bestellt – Tony bekam eine riesige Portion Eis von Ziva spendiert – und einander schweigend angesehen hatten, begann Fearne schließlich: „Ich habe mich noch ein wenig über Daniel Hermann erkundigt.” Ziva nickte. „Er hat, laut meinen Quellen, viel mit einer gewissen Nora Hildebrandt, einem Torben Müller und einem Michael Thomas zu tun. Alle arbeiten bei der selben Computerfirma, zwei von ihnen waren mit Hermann in der USA.”, berichtete sie. Das war nichts Neues für Tony und Ziva, so dass Ziva das auch aussprach: „Das war uns schon bekannt. Noch etwas?” Fearne nickte. „Das FBI hat ihn als Terrorist eingestuft. Er gehört hier einer Organisation an, deren Namen mehr als schleierhaft ist. Keiner weiß etwas über ihre Absichten, ihre Taten und ihre Mitglieder. Anscheinend ist er nur ein Mitglied, hat keinen allzu hohen Rang dort. Hildebrandt und Thomas sollen ebenfalls in der Organisation sein.”, erzählte Fearne, „Allerdings hat keiner von ihnen einen höheren Rang als Hermann selbst.” „Eine Organisation ... ?”, fragte Ziva verwundert, „ ... was für eine?” „Wie gesagt, es ist sehr schleierhaft.”, antwortete Fearne, „Alles, was ich rausfinden konnte, war, dass ein Teil einen rassistischen Hintergrund hat, ein anderer Teil mit Drogen dealt und ein weiterer Teil aus Leuten besteht, die auf gewissen Bereichen Experten sind. Zu eben dieser letzten Gruppe gehören die drei, die ich vorhin nannte.” „Die Absichten sind also unbekannt?” „Ja.”, antwortete Fearne, „Für mich klingt es ein wenig nach der deutschen Mafia, aber es ist nicht wirklich bewiesen ... ” Sie wurde zunächst leiser, dann unterbrach sie sich, als die Bedienung Tonys Eis, Fearnes Milkshake und Zivas Kaffee auf den Tisch stellte. Als die Bedienung weggegangen war, fuhr sie fort: „Ich habe einen Bekannten bei der Bundesbehörde, die gegen diese Gruppe agiert. Er hat mir auch diese Details genannt, die ich nennen kann. Es ist nicht viel, aber was ich sage, stimmt zumindest.” „Fahr fort.”, meinte Ziva, einen Schluck ihres heißen Kaffees trinkend, „Und lass nichts aus. Es könnte vielleicht wichtig sein.” „Nun ... ” Fearne überlegte, wo sie beginnen sollte. „Es scheint so, als würde sich diese Organisation langsam in Bewegung setzen. Also mehr als zuvor.”, berichtete Fearne, „Seit Hermann mit Hildebrandt und Thomas in Amerika war, ist sie in Aktion getreten. Seit zwei der drei zurück sind, scheint die Organisation darum bemüht, sich mehr denn je selbst zu schützen, sich dennoch bekannter zu machen und ihre Ziele zu verwirklichen. Diese treten nun immer wieder in den Vordergrund.” „Und das wären ... ?”, fragte Tony, seinen Löffel wieder in sein Eis tauchend. „Geld, Macht ... All das, was nur irgendwie von Bedeutung zu sein scheint.”, beantwortete Fearne seine Frage, „Das, was die Mafia, die Waffenhändler, die Dealer, Zuhälter und andere wollen. Macht. Reichtum. Besitz.” „Aber all diese haben sich doch mit welchen verbündet. Die Mafia hat ihre eigenen Firmen und ihre eigene Polizei. Dealer arbeiten meist mit den größten zusammen ... und Waffenhändler manchmal sogar mit den Bundesbehörden.”, meinte Tony verwundert, „Und Zuhälter ... nun ... ich vermute mal, manchmal mit Schmugglern, Menschenhändlern und denen an den Grenzen, oder?” „Guter Gedankengang.”, lobte Fearne ihn, „Den hatte ich auch. Und ich kann bestätigen, dass diese Organisation auch Verbündete hat.” „Und welche?”, fragte Ziva, Fearne ernst ansehend. „In der Organisation selbst soll ein altes Mitglied einen gewissen Status erreicht haben, der fast unübertreffbar ist.”, berichtete Fearne weiter, „Das Interessante an der Sache ist, dass dieses alte Mitglied nicht aus Deutschland stammt, obwohl die Organisation doch in gewisser Weise einen rassistischen Hintergrund hat.” „Nicht aus Deutschland?” „Genau. Diese junge Frau soll aus Amerika kommen.” „Amerika? Junge Frau?” „Ihren Nachnamen weiß ich nicht, aber ihren Vornamen habe ich herausgefunden. Sie heißt Lisa.”, erzählte Fearne. Ziva warf Tony einen ungläubigen Blick zu. Dieser erwiderte ihn kurz. Amerika? Junge Frau? Lisa? Es gab zwar genügend Frauen mit diesem Vornamen in der USA, doch da sie an einem Fall arbeiteten, in dem eines der Opfer eben diesen Vornamen trug, war es doch wohl mehr als wahrscheinlich, dass mit dieser Lisa das Opfer Lisa Moore gemeint war. Das aller erste Opfer der Reihe und immer wieder Schlüssel zu den anderen. Auch zu den Zwillingen Lenna und Michelle MacDonald. Auch bei Jimmy Lee Cheston war es so gewesen. Und bei Ziva? In gewisser Weise auch. „Weißt du, wie sie aussieht?”, erkundigte Ziva sich leise. Fearne schüttelte den Kopf. „Kennt ihr sie etwa?”, fragte diese wiederum. „Sagen wir es mal so: Es könnte sein.”, antwortete Tony, „Kannst du dich auf die Frau konzentrieren? Sie ist von mehr Wichtigkeit als Daniel Hermann.” „Weshalb?” „Weil es sich um jemanden handeln könnte, hinter dem wir schon länger her sind, als wir ihn suchen.”, erklärte Tony, „Also?” „Gut.”, stimmte Fearne zu, „In Ordnung.” Ziva selbst schien ebenfalls ein wenig mehr an der Organisation, als an Daniel Hermann interessiert zu sein: „Welche Behörden sind hinter der Organisation her? Wenn Daniel Hermann schon als Terrorist eingestuft worden ist ... und in Deutschland nach der Organisation gefahndet wird ... ?” „Von denen in Deutschland nenne ich euch keinen Namen.”, erklärte Fearne ruhig, „Bezeichnet es als Geheimdienst, okay? Und in Amerika war es eine Kooperation zwischen FBI und CIA soweit ich weiß. Angeblich ist noch eine Behörde aus Frankreich, eine aus England und eine aus Israel, vermutlich der Mossad, daran beteiligt.” „Der Mossad?”, fragte Ziva, dann sah sie zu Tony und nickte, „Das würde ein wenig was erklären.” „Eh?” Fearne sah ratlos aus. „Schon gut.”, beeilte Ziva sich, ihr zu versichern, „Nicht wichtig.” „Nun, mehr wüsste ich allerdings auch nicht mehr.”, erklärte Fearne, „Außerdem müsste ich jetzt in die Universität zu einer Vorlesung. Danach soll ich in der Pathologie aushelfen und dann kann ich mich um euren Auftrag kümmern.” „Mach das.”, meinte Ziva, „Deine Vorgehensweise ist in Ordnung.” „Wie meinst du das?” „Du lebst dein normales Leben und nutzt nur deine Freizeit für so etwas. Unauffällig, weise.” „Nun ... eh ... Danke.” Fearne erhob sich, legte das Geld auf den Tisch und verließ das Eiscafé. „Was würde das erklären?”, fragte Tony. Er war zurück bei Zivas Worten, deren Wichtigkeit sie abgestritten hatte. „Dass Asa Salomon hier aufgetaucht ist.”, antwortete sie mit gedämpfter Stimme, „Sie sagte, dass der Mossad vielleicht hinter dieser Organisation her ist. Das hieße, er wäre nur durch Zufall auf mich gestoßen hier.” „Und verfolgt dich seither, klar.” Tonys Sarkasmus war eindeutig heraus zu hören. Sie seufzte. „Aber mal zu etwas Anderem ... ”, sagte er schließlich, nachdem er sich geräuspert hatte, „Was sollte das eben?” „Mh?” „Das draußen! Nach der Sache mit Asa. Als ich sagte, nichts Spontanes mehr.” „Was meinst du?” „Du hast etwas Spontanes getan, ohne mich ein zu weihen! War das eine neue Deckung? Und was sollte das danach?” „Ach das!” Ziva sah ihn an. Ihr Blick ruhte lange Zeit nur auf ihm, ohne dass sie weiter etwas sagte. „Also?” „Es war das, wonach es aussah.”, erklärte sie schließlich, löste ihren Blick von ihm. „Nach einem Kuss?” „Was stört dich daran?”, stellte sie die Gegenfrage, „Ich habe dich auch nicht gefragt, was das im Krankenhaus sollte.” „Das ... das war auch etwas Anderes, Ziva!”, widersprach Tony. „Nun ... da war die Rollenverteilung definitiv anders.”, meinte sie grinsend. „Nein! Die ganze Situa-” Er unterbrach sich, sah sie an. Sie schwieg und grinste ihn fast schon geheimnisvoll an, dann legte sie einfach noch ein wenig mehr Geld auf den Tisch, stand auf, nahm ihre Jacke und meinte schließlich: „Lass uns gehen. Wir haben noch eine Menge vor uns.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)