Haunted by the past von BouhGorgonzola (Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)) ================================================================================ Kapitel 23: Die Drohung ----------------------- Ziva war noch immer aufgebracht, als sie neben Tony herging und beide zusammen das Kaufhaus verließen. Sie ärgerte sich darüber, dass sich die junge Frau einfach eingemischt hatte und für wen sich diese eigentlich hielt, sowie über den Mann, der kein bisschen Kooperation gezeigt hatte. Tony ließ ihr Fluchen über sich ergehen, er hatte sie noch nicht oft so erlebt und er wusste instinktiv, dass es besser war, sich aus der Sache raus zuhalten. „Warum hast du einfach nachgegeben?”, stellte er leise die Frage, die ihn schon, seit es geschehen war, brennend interessierte. Ziva, die gerade weiter darüber meckern wollte, was geschehen war, verstummte und sah ihn fragend an, fragte etwas ruhiger: „Wie meinst du das?” „Du hättest den Mann am liebsten umgebracht, das konnte man dir ansehen.”, erklärte Tony und sah sie dabei nicht an, sondern sah einfach nach vorne, „Auf mich hast du nicht gehört ... und dann kommt diese Frau, packt dich an und bringt dich dazu, den Mann einfach in Frieden zu lassen und zu verschwinden. Ich dachte, als sie dich anpackte, dass du ihr gleich eine verpassen würdest ... ” Ziva senkte den Blick, seufzte und meinte: „Ich weiß es nicht, Tony. Etwas in mir sagte mir, dass sie Recht hatte.” Tony verstand nicht, was sie damit sagen wollte, hakte aber auch nicht weiter nach. Der Fall, die Opfer, die Täter und all das Drumherum waren merkwürdig und schienen verrückt zu sein, da schien es ihm mittlerweile normal, dass auch die Ermittler langsam verrückt wurden und sich merkwürdig verhielten. Wobei es ihn mehr verwunderte, dass Ziva sich immer merkwürdiger verhielt und er immer ruhiger wurde. Es war ihm selbst aufgefallen, als er in den wenigen Minuten nach dem Vorfall im Kaufhaus darüber nachgedacht hatte. „Der Mann sah aus wie der, der mit Lenna MacDonald zusammen war, als wir sie sahen.”, meinte Ziva in das Schweigen hinein, dass die beiden begleitet hatten, während sie beide in ihre eigenen Gedanken versunken gewesen waren, „Aber was, wenn sie Recht hatte? Wenn das nicht der Mann gewesen war?” „Dann hat er jetzt einen Schock dank dir erlitten.”, versuchte Tony die Situation etwas positiver aussehen zu lassen. Dafür fing er sich einen bösen Blick von Ziva ein, die fort fuhr: „Wie viele Menschen, die Hebräisch verstehen, gibt es wohl in Deutschland?” „Wie meinst du das?” Tony war verwirrt. „Ich habe den Mann als einen Dieb bezeichnet und er hat es verneint. Er wusste, was ich meinte.”, erklärte Ziva und sah Tony an, „Also ... wie viele verstehen in Deutschland Hebräisch?” „Ich würde sagen, auf die Einwohnerzahl, die Größe des Landes und dessen Vergangenheit bezogen ... viele?”, antwortete er ihr unsicher, „Und wenn schon.” „Nein, ich bin mir sicher, dass das kein Zufall war.”, sprach Ziva aus, was Tony gerade hatte verneinen wollen. Ungefähr zwei Stunden später, sie beide hatten Ausschau nach dem Mann gehalten, der mit Lenna MacDonald durch die Gegend spaziert war, bekam Tony Hunger. Ziva hatte derweil beschlossen, dem Mann aus dem Kaufhaus zu folgen und sich von Tony getrennt, wobei sie beide aber in ständigem Kontakt via Handy blieben. Aufgrund dessen, dass er Hunger bekam, betrat Tony eine Bäckerei, um sich einen Doughnut zu kaufen. Als dieser mit dem Doughnut in der Hand die Bäckerei verließ, entdeckte er den Mann, den Ziva Asa Salomon genannt hatte. Er sah zu Tony herüber und Tony fragte sich, ob er auch beschattet wurde. Doch wenn dem so sei, und Tony war sich dessen nicht sicher, warum sollte es so sein? Tonys Handy klingelte und Tony war fast schon dankbar für die Tatsache, etwas zu tun zu bekommen, damit es so aussah, als würde er nicht einfach nur nach jemanden Ausschau halten: „DiNozzo?” „Eine Spur von ihm?” Ziva. Er hatte es, ohne auf das Display zu sehen, ohnehin schon gewusst. „Nein.”, antwortete Tony und biss in seinen Doughnut, „Nichts. Alles total normal.” „Du isst doch nicht etwa schon wieder?!” Ziva hörte wirklich die kleinsten Dinge aus wenigen Worten heraus. „Ich habe eben Hunger!”, verteidigte Tony sich und sein Essen, „Und im Gegensatz zu dir überlebe ich nicht lange ohne.” „Ich hoffe, du denkst trotzdem an deine Arbeit.”, seufzte Ziva, die wusste, dass sie mit ihm eine ellenlange Diskussion über seine Essgewohnheiten führen könnte, würde sie weiter auf dem Thema herumreiten. „Dein Freund steht übrigens auf der anderen Straßenseite und beobachtet mich.”, meinte Tony, der wieder zu Asa Salomon herüber blickte, der ihn ebenfalls noch immer ansah. „Mein Freund?” „Asa Salomon.” „Ich sagte dir, er sei nicht mein Freund.”, sagte Ziva und hatte plötzlich eine Tonlage angeschlagen, die Tony nur sehr selten von ihr zu hören bekam: Trauer. „Soll ich ihn von dir grüßen?”, fragte Tony scherzend und Ziva antwortete schnell: „Lass die Finger von ihm! Du weißt nicht, was er will und wie er reagieren wird!” „Schon gut, schon gut.”, beruhigte Tony sie, „Ich wusste ja nicht, dass du so sehr um mich besorgt bist ... ” Ziva murmelte auf Hebräisch etwas, dann legte sie auf. Tony biss wieder in seinen Doughnut. Er hatte nicht vor, Asa Salomon zu sprechen. Vielleicht überlegte dieser ja auch nur gerade, sich etwas zu kaufen, was er essen konnte. Vielleicht aber auch wollte er Tony beschatten – aber wenn das stimmte, so war er an seiner Aufgabe gescheitert, denn Tony hatte ihn entdeckt. Langsam setzte Tony sich in Bewegung, schlenderte ein wenig durch die Straßen und blieb vor mehreren Schaufenstern stehen. Dabei besah er sich die dortigen Auslagen und überlegte, ob er McGee, Abby, Ducky, der Direktorin und Gibbs wohl Souvenirs mitbringen sollte. Nebenbei sah er aber auch durch die Spiegelungen in den Schaufenstern, dass Asa Salomon ihm folgte und noch immer beobachtete. Worauf wartete der Kerl bloß, dass er sich so offensichtlich zu zeigen gab? „Verdammt, ich könnte so viel anderes tun!”, fluchte Tony, als er zu einer Ampel ging und dort wartete, dass sie auf grün umsprang, so dass er die Straßenseite wechseln konnte, „Ich könnte außerdem irgendwann eine Familie gründen. Viele kleine DiNozzos ... Warum höre ich nicht einfach auf Ziva?” Die Ampel sprang um, er wechselte die Straßenseite und ging auf direktem Wege auf seinen Verfolger zu, der anscheinend so etwas in der Art erwartet hatte, denn er lehnte sich einfach an eine Straßenlaterne und blickte Tony ruhig entgegen. „Willkommen in Berlin, Agent DiNozzo.” Asa schien fließend Englisch sprechen zu können, so viel verriet Tony seine Stimme. Außerdem schien er länger in einem englischsprachigen Land gelebt zu haben, denn seine Aussprache war nahezu perfekt. „Special Agent.”, verbesserte Tony ihn fast schon automatisch, „Und Sie sind Officer Asa Salomon, richtig?” Sein Gegenüber nickte. „Wollen wir uns vielleicht für einen Kaffee und ein kurzes Gespräch setzen, Mister DiNozzo?” Tony fand Asas Charakter schon nach so wenigen Worten unausstehlich. „Nein danke.”, antwortete er. „Nun.”, begann Asa seelenruhig, „Nun ... ich will nicht lange um mein eigentliches Anliegen reden.” Er sah Tony an und grinste. Tony setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf und hoffte, diesen beibehalten zu können, während er mit Asa redete. „Ich weiß, dass Sie mit Officer David hier in Deutschland sind. Ich weiß von der gemeinsamen Tarnung und von den Ermittlungen, die Sie nichts angehen.”, begann Asa, „Und ich weiß von heute Morgen.” „Schön.”, sagte Tony und klang dabei kühler, als er klingen wollte, „Dann wissen sie viel.” „Ja.”, bestätigte Asa, „Officer David hat sich ziemlich gut im Griff gehabt. Sie lernt viel bei Ihnen.” „Mag sein, ja.” „Sie hat meiner Kontaktperson ziemlich eingeheizt.” „Kontaktperson?” „Ja, Kontaktperson.”, wiederholte Asa, „Meine Güte, Sie sind ziemlich schwer von Begriff, finden Sie nicht?” „Nein, eigentlich nicht.”, verneinte Tony, „Sie scheinen sich nur ungenau auszudrücken.” „Joshua Lyall ist meine Kontaktperson und Sie hatten Glück, dass seine Schwester eingegriffen hat.”, erzählte Asa, „Joshua kann sehr, sehr ... messukan werden.” „Was meinen Sie?” „Mister DiNozzo, er ist sehr gefährlich, das meine ich.”, erklärte Asa, „Joshua ist sehr katlanl und das heißt tödlich.” „Und weshalb lassen Sie ihn dann frei draußen herumlaufen?” „Warum lassen Sie Officer David selbes tun?”, stellte Tonys Gegenüber die Gegenfrage, die Tony verwirrte, so dass er ihn nur fragend ansah. „Auch sie kann sehr schnell töten. Schneller als Sie.” „Aber der Vergleich ist doch nicht das selbe!”, widersprach Tony, „Ziva ist eine von uns!” „Joshua in gewissen Dingen auch.”, sagte Asa geheimnisvoll. „Sie scheinen ja mit mir reden zu wollen.”, sagte Tony und sah Asa ernst an, „Warum?” „Ich will wissen, wo Officer David ist.” „Nicht bei mir, wie Sie vielleicht sehen.” „Ich bin nicht blöd.” „Nein, nur ... wie nannte Ziva es?”, meinte Tony und grinste, „Meschuga?” „Hüten Sie ihre Zunge, sonst ist sie schneller draußen, als Ihnen lieb ist.”, warnte Asa ihn kühl, „Wo ist sie?” „Um was geht es hier eigentlich?”, überging Tony seine Frage, „Wenn es um Ziva geht, will ich wissen, weshalb. Wir stehen dem Mossad nicht im Weg, wir geraten in keine größeren Schwierigkeiten und sind schon bald wieder weg.” „Es geht Sie nichts an, Mister DiNozzo.” Asa hatte seine Fassung wiedergewonnen. „Sie sollten eigentlich tot sein, wissen Sie das überhaupt?”, fragte Tony und sah Asa an, „Doch Sie sehen sehr lebendig aus. Und außerdem haben Tote kein Handy bei sich ... und Tote haben keine Kontaktpersonen oder Aufgaben vom Mossad. Höchstens vor ihrem Tod.” „Wissen Sie eigentlich irgendetwas von meinem Tod?”, fragte Asa ihn und Tony antwortete: „Nur, dass Sie zusammen mit Ziva ermittelt haben und ihr Hauptverdächtiger Sie erschossen hat und Ziva eben genau diesen.” „Dann wissen Sie gar nichts.”, meinte Asa, „Und das wird auch jetzt Ihr Ende sein.” „Sie drohen mir.” „Sehen Sie es als eine Warnung an.” „Und weshalb?”, fragte Tony, der ruhig klingen wollte. „Halten Sie sich aus dem Fall, der Vergangenheit und all den Dingen drumherum heraus. Und lassen Sie die Finger von Officer David.”, erklärte Asa und setzte ein Grinsen auf, „Wie gesagt, es könnte auch Ihr Ende sein.” Und damit ging er an Tony vorbei, sagte nur noch leise im Vorbeigehen: „Ich habe Sie gewarnt.” Tony blieb dort stehen, drehte sich nicht nach Asa um. Er stand einfach da und ließ sich das Gespräch durch den Kopf gehen. Weshalb sollte ihm Asa Salomon, einer vom Mossad, den er nicht kannte, überhaupt drohen? Und warum sollte er die Finger von Ziva lassen? Hatte er jemals etwas getan, was dagegen sprach? Nur langsam erwachte Tony aus seinem Erstarren. Er holte sein Handy aus der Tasche, wählte die Kurzwahl für Zivas Handy und wartete ab, dass sie ans Handy ging, was auch relativ schnell geschah: „Tony, was gibt es?” „Wir treffen uns im Hotel.”, sagte er kurz angebunden, legte auf und setzte sich in Bewegung, um zum Hotel zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)