Haunted by the past von BouhGorgonzola (Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)) ================================================================================ Kapitel 16: Café au lait ------------------------ „Guten Morgen DiNozzo.” Officer Lillith Salomon kam aus dem Fahrstuhl auf Tony zu, der übermüdet vor seinem Monitor saß und auf diesen starrte. „Oh mein ... ! Haben Sie überhaupt geschlafen?” Lillith klang entsetzt. „Sie müssen doch nicht die vom Mossad nachahmen!” „Tue ich nicht.”, bekam sie Tonys Antwort zu hören, „Und geschlafen habe ich etwa zwei Stunden.” „Wo sind Special Agent Gibbs und die anderen?”, wollte Lillith wissen und Tony zuckte mit der Schulter: „Vermutlich noch im Bett oder zuhause.” Er gähnte. „Dort sollten Sie vielleicht auch wieder hin.”, meinte Lillith und setzte sich auf Zivas Schreibtischstuhl, „Ein oder zwei Stunden Schlaf sind nicht gerade viel für Leute aus diesem Land.” „Ich gehe nicht eher weg, bis dass wir die beiden gefunden haben.”, knurrte Tony, „Wie würden Sie das denn machen, wenn Ihr Partner verschwunden wäre?” Lillith antwortete nicht, sondern beobachtete ihn einfach nur. „Tony, da bist du ja!” McGee stieg aus dem Fahrstuhl aus. „Ich habe dich versucht, zu hause zu erreichen, aber du hast nicht abgenommen!” „Weshalb wolltest du mich erreichen, Bambino?” „Ich wollte ... fragen, wie es dir geht.”, antwortete McGee leise und sah dabei zu Boden. „Gut, nur etwas müde.” „Und hier beim NCIS warst du auch nicht.”, erklärte McGee, „Ich habe mir irgendwie ... ” „Sorgen gemacht.”, beendete Lillith McGees Satz, der nickte. „Hast du mich auf dem Handy angerufen?”, wollte Tony wissen und McGee nickte: „Dein Akku scheint leer zu sein, Tony.” „Weshalb machen sich alle Sorgen um mich?”, wollte Tony wissen, als er überprüfte, ob sein Akku wirklich leer war, „Verdammt! Wieso muss das Ding nur so kurzlebig sein?!” „Einfach häufiger aufladen oder einen neuen Akku kaufen.”, schlug McGee vor, doch Tony schüttelte den Kopf. „Vielleicht machen wir uns alle Sorgen um dich ... ”, vermutete McGee, „ ... weil wir wissen, wie sehr dich das Verschwinden von Ziva beschäftigt.” „Nicht mehr als Abbys Verschwinden dich.”, konterte Tony, „Wo kamst du eigentlich her? Deine Sachen hast du auf jeden Fall nicht bei dir, aber sie stehen hier auch nicht.” „Aus dem Labor.”, antwortete McGee leise. „Haben die Ermittlungen vom Mossad etwas ergeben?”, erkundigte McGee sich bei Lillith, die die beiden schweigend beobachtet hatte und nun nickte: „Ja.” „Wieso sagen Sie das nicht sofort?”, fragte McGee und sah Lillith ernst an, „So etwas hat doch oberste Priorität!” „Kann sein, aber bei uns im Mossad ist es ein wenig anders.”, antwortete Lillith und Tony fragte: „Was für Ergebnisse?” „Daniel Hermann reist nicht alleine. Er hat immer eine Frau bei sich, seit er in Amerika ist.” „So weit, so gut ... ”, seufzte Tony, „ ... aber genau das wussten wir vorher auch schon.” Etwa eine Stunde später, Tony war wieder einmal schlecht gelaunt, kam Gibbs ins Hauptquartier. Er bemerkte sofort, dass Tony schlecht gelaunt war, schickte McGee mit zwei Akten ins Labor und ging zu Lillith, besprach leise etwas mit ihr, bis sie sich erhob und Tony auffordernd ansah. „Wir gehen was trinken.”, sagte sie, „Komm mit.” „Ich will nicht.” „Bitte.” Tony sah sie verwundert an: „Bitte?” „Ja, bitte.” „Okay.” Er nickte, stand auf und wollte zu ihr gehen, doch sein Blick, den er noch einmal durch das Hauptquartier hatte schweifen lassen, blieb an Gibbs hängen und er seufzte. „Nein.” „Ich habe nichts dagegen, DiNozzo.”, meinte Gibbs, „Jetzt setz dich endlich in Gang und folg ihr. Wann fragt dich eine Frau schon, ob ihr etwas trinken geht?” Tony nickte und folgte Lillith, die schon vorgegangen war, zum Fahrstuhl. „Wo wollen wir hin?”, fragte Tony und Lillith grinste geheimnisvoll, „Oder besser gefragt: Was genau wollen wir trinken?” „Wart ab.” „Ich will es aber vorher wissen.”, protestierte Tony, „Sonst bin ich allergisch oder so!” „Allergisch? In der Akte stand nichts, was mit dem Getränk zu tun hätte.” „Woher ... ”, wollte Tony fragen, „Ach ja!” Lillith lobte ihn grinsend: „Schlauer Junge.” Lillith öffnete die Tür zu einem Laden, dessen Namen Tony zwar bekannt vorkam, den er aber nicht zuordnen konnte. Darüber hinaus kam ihm die Einrichtung des Ladens bekannt vor, aber auch diese konnte er nicht zuordnen, außerdem bugsierte Lillith ihn zu einem Tisch am Fenster. „Ein ... Café?”, stellte Tony überrascht fest, „Hast du etwa wie der Boss eine Kaffeesucht?” „Nein.” „Das war seine Idee, oder?” „Nicht alleine.”, gab Lillith grinsend zu, „Ich gehe die Getränke bestellen.” „Aber du weißt doch gar nicht, was ich wi-” „Nein, ich weiß es nicht, aber überlass es trotzdem mir.” Lillith erhob sich und ging zu den Tresen. Tony sah ihr nach und überlegte, weshalb ihm dieses Café so bekannt vorkam, doch er wusste es nicht. Stattdessen gab er seufzend auf, als Lillith mit zwei dampfenden Tassen Kaffee zurück kam. Dankend nahm er ihr seine Tasse ab und stellte sie vor sich auf den Tisch, während Lillith einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. „Ich war hier schon einmal.”, meinte Tony und sah aus dem Fenster, „Ich weiß nur nicht mehr, mit wem und wann. Auch nicht, weshalb.” „Ich weiß.”, entgegnete Lillith, „Ich meine, ich weiß, dass du hier schon einmal warst. Ich weiß auch, mit wem.” „Wirklich?” Lillith nickte. „Woher?” „Ein bisschen raten hat noch keinem geschadet.”, meinte Lillith grinsend, „Aber ich gebe dir einen Tipp: Du hattest einen Apfelkuchen und die andere Person einen Kirschkuchen.” „Was hat das denn damit zu tun?”, fragte Tony, „Woher soll ich denn wissen, was ich wann und wo gegessen habe?” „Tja, so ein großes Erinnerungsvermögen ist schon klasse, oder?” Lillith trank noch einen Schluck ihres Kaffees. „Apfel ... ”, Tony überlegte laut, „Warum habe ich einen Apfelkuchen gegessen?” „Das musst du selbst wissen.” „Ich esse normalerweise doch Schokoladenkuchen oder Mamorkuchen!” „Zweiter Tipp: Es war ein besonderer Tag.” „Besonderer ... Tag?”, wiederholte Tony verwirrt, „Wie jetzt?” „Na ja, nicht so ein normaler Tag wie dieser hier.”, erklärte Lillith. „Kirschkuchen ... ”, murmelte Tony, „Apfelkuchen. Besonderer Tag.” „Genau.” „Ruhig, ich muss mich konzentrieren.”, zischte er und Lillith beobachtete ihn grinsend. „Ich war mit Ziva hier!” „Genau.” „An ihrem Geburtstag!” „Richtig.” „Aber woher weißt denn gerade du es?”, wollte Tony verwundert wissen, „Du warst doch nicht dabei ... und außerdem weiß doch keiner davon!” „Weil ich eine Art Freundin von Officer David bin.”, erklärte Lillith, „Sie hat am Tag darauf mit mir telefoniert und mir davon erzählt.” „Aber warum denn das?”, erkundigte Tony sich verwundert, „Das war doch nur ... normal?” „Das bleibt vermutlich immer Officer Davids Geheimnis.” Tony sah seufzend in seinen Kaffee. „Das ist ja gar kein richtiger Kaffee!”, stellte er empört fest. Lillith nickte grinsend: „Das ist Café au lait. Eine Spezialität aus Frankreich, wenn ich mich nicht irre.” „Weshalb gerade Café au lait?”, erkundigte Tony sich und Lillith erklärte: „Er regt zum Nachdenken an, schmeckt und hält wach. Ich denke, all das könntest du gebrauchen.” „Ja.”, musste Tony zustimmen, „Du hast wohl oder übel Recht.” Eine Frau betrat das Café und Tony musterte sie einen Augenblick lang, dann wendete er seinen Blick von ihr ab und trank einen Schluck Kaffee, wobei sein Blick zu Lillith wanderte, die die Frau so beobachtete, dass Tony das nur mit mehreren Blicken bemerkte. „Wieso ... ”, fragte er im Flüsterton, „ ... beobachtest du sie?” „Das ist die Frau, die immer bei der Zielperson ist.”, gab Lillith ebenfalls im Flüsterton die Antwort. „Wirklich?” Lillith nickte. „Was macht die denn hier?”, wollte Tony leise wissen und Lillith zuckte mit der Schulter, dann stand sie auf und sah Tony kurz an: „Ich bin mal kurz weg.” Und mit diesen Worten ging sie mit raschen Schritten zu den Toiletten, wobei sie sehr nah an der Frau vorbeiging, was Tony noch mehr verwunderte. Er versuchte, während Lillith weg war, die Frau im Auge zu behalten und zwar so, dass sie es nicht bemerkte. Es dauerte nicht lange, als auch sie in Richtung Toiletten verschwand und Tony mit einem Seufzer seinen Kaffee weiter trank. Tony trommelte mit den Fingern leise auf der Tischplatte herum, während er auf die Rückkehr von Lillith und der Frau wartete, doch beide ließen sich nicht blicken, so dass Tony überlegte, ob er ihnen nicht vielleicht folgen sollte, doch da klopfte jemand von außen an die Fensterscheibe und Tony sah, dass Lillith es gewesen war, zerkratzt, blutend und von blauen Flecken übersät. Also stand Tony auf, schnappte sich seine und Lilliths Sachen und verließ das Café, um Lillith zu fragen, was geschehen war, während sie dort gewesen war und er auf sie gewartet hatte. „Was ist geschehen?”, fragte er sie, kaum war er draußen angelangt. Sie nahm ihm ihre Sachen ab und sah ihn dabei ernst an. „Wie ich gedacht hatte, kam sie.”, sagte sie schließlich, als sie ihre Jacke angezogen hatte, „Ich habe versucht, so normal wie immer zu sein, aber vielleicht wusste sie da schon, wer ich bin, denn sie hat mich nicht nur beim Namen angesprochen, sondern auch gleichzeitig ein Messer gezückt.” „Und Leute vom Mossad haben auch immer eines bei sich.”, vermutete Tony und Lillith schüttelte den Kopf: „Ich bin nicht Officer David, Tony.” Tony nickte und sah zu Boden. „Aber das heißt natürlich nicht, dass ich mich nicht doch verteidigen kann.”, ergänzte Lillith schnell, als sie Tonys Blick bemerkte, „Ich weiß nicht wieso, aber sie hat sehr schnell angegriffen, auch wenn ich nicht versucht habe, sie anzugreifen. Sie sieht mindestens so übel zugerichtet aus wie ich.” Tony musste grinsen: „Genial! Ihr vom Mossad seid im Nahkampf wirklich unschlagbar!” „Doch, wir sind schlagbar.”, seufzte Lillith, „Es ist nur eben nicht so besonders leicht.” „Wir sollten zurück zum NCIS und berichten, was geschehen ist.”, meinte Tony und sah Lillith an, „Dass sie von euch vom Mossad weiß, kann nichts Gutes zu bedeuten haben.” „Das ist noch nicht alles, was ich zu berichten habe.”, meinte Lillith und zwinkerte ihm geheimnisvoll zu, bevor sie ihm am Arm packte und losging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)