Haunted by the past von BouhGorgonzola (Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)) ================================================================================ Kapitel 13: Gefühlsausbruch --------------------------- Währenddessen stand Tony vor dem großen Bildschirm, auf dem er die Phantombilder der Deutschen, sowie das Bild von Daniel Hermann hatte und diese betrachtete. McGee stand neben ihm und beobachtete Tony, unschlüssig, was er nun tun sollte. „Was ... bringt dir das, Tony?”, fragte er deshalb in die Stille hinein, die über dem Büro lag, da die anderen Mitarbeiter und Agents des NCIS schon Feierabend hatten, denn schließlich war es spät Abends. „Ich versuche zu ergründen, warum sie das getan haben.”, antwortete Tony und sah dabei ernst aus, „Diese Typen können sich doch nicht einfach an ihnen vergreifen!” „Tony, bist du sicher, dass es dir gut geht?”, wollte McGee beunruhigt wissen und Tony sah McGee genervt an, während er nickte, „Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass es nicht so ist ... ” „Ist es aber.”, zischte Tony, dann wendete er sich dem Bildschirm wieder zu und murmelte undeutlich einige Schimpfwörter, die er den lebenden Deutschen am liebsten an den Kopf geworfen hätte. „Wir dürfen uns nicht nur auf Abby und Ziva konzentrieren.”, meinte McGee ernst, „Wir dürfen Lenna MacDonald und Lisa Moore nicht vergessen, von denen noch immer jede Spur fehlt.” „Mag sein, aber wenn wir Abby und Ziva finden, dann finden wir auch die anderen.”, warf Tony ein, „Und die beiden sind wichtiger.” „Wir dürfen nicht darüber entscheiden, was wichtiger ist und was nicht, Tony.”, korrigierte McGee seinen Kollegen, „Wir sind dafür nicht zuständig. Für uns sind alle glei-” „Sind sie nicht!”, fuhr Tony ihn laut an und McGee starrte ihn fassungslos an, „Für dich vielleicht, Bambino, aber für mich nicht! Was gehen mich Lisa Moore und Lenna MacDonald in genau diesem Moment an, in dem zwei von uns ... in dem Ziva und Abby verschwunden sind? Sie sind in den Händen dieser Dreckshunde und die stellen wer weiß was mit ihnen an!” „Beruhige dich doch mal.”, versuchte McGee seinen Kollegen zu beruhigen, der allerdings nicht auf ihn hörte. „Wie soll ich alle als gleich behandeln, wenn ich manche von unseren Opfern, die noch leben, nicht einmal kenne, andere hingegen gut kenne?!”, fragte Tony McGee verärgert, „Ich bin eben auch nur ein Mensch und da ist es normal, dass ich Ziva und Abby vor Lisa Moore und Lenna MacDonald finden will!” „Aber das ist nicht richtig.”, meinte McGee, „Wir dürfen das nicht entschei-” „Vielleicht dürfen wir das nicht, aber es ist unmöglich!”, unterbrach Tony ihn laut und McGee wurde immer blasser, „Verstehst du das denn nicht?!” McGee schluckte und schüttelte den Kopf, dann sagte er leise: „Nein, denn ich versuche mich an die Regeln zu halten.” „Vergiss diese verdammten Regeln, McGee!” McGee sah Tony mit großen Augen an. „Sie stören hier nur und helfen uns auch nicht weiter.”, erklärte Tony und ballte die Hände zu Fäusten, „Wir müssen unseren Kopf anstrengen und jeden nur erdenklichen Weg gehen und benutzen. Da helfen keine Regeln. Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Für nichts anderes existieren sie.” McGee schüttelte den Kopf und widersprach ihm mit nervöser Stimme: „Nein, Regeln erhalten die Ordnung und weisen uns die richtige Richtung, To-” Tony schlug McGee ins Gesicht, der nicht früh genug auswich und die volle Wucht zu spüren bekam, dann Tony entsetzt ansah und fragte: „Was ist los mit dir?!” „Ihr versteht das alles nicht!”, knurrte Tony, dann holte er zu einem weiteren Schlag aus, den McGee abfing, was Tony noch wütender machte. „Tony, lass das!” McGee fing noch ein paar Schläge von Tony ab und wich einem aus, doch er blieb an der Ecke seines Schreibtisches hängen und verlor für einen Moment seine Deckung, so dass Tony wieder zuschlug und ihn in der Magengegend traf. Ein Stockwerk höher standen Gibbs und Director Shepard am Treppengeländer und dachten noch immer über die nächsten Schritte nach, als sie die lauten Stimmen McGees und Tonys vernahmen. Ein Blick zu ihnen veranlasste beide, sich entsetzt anzusehen, um dann in einer Geschwindigkeit, bei der Sprinter nur neidisch werden konnten, die Treppen nach unten zu rennen, um die beiden Kämpfenden von einander zu trennen. „DiNozzo! McGee!” Gibbs packte Tony fest an dem einen Arm und versuchte, Tonys anderen Arm zu fassen zu bekommen, was ihm jedoch misslang, da Tony nach Gibbs schlug und dieser ausweichen musste und dabei den Arm ungewollt wieder losließ. Die Direktorin war zu McGee geeilt, der nicht wusste, ob er sich nun auf Tony stürzen und die Schläge rächen sollte, oder ob er Tony weiter ausweichen sollte. Sie brachte ihn dazu, sich zurückzuziehen und sie und Gibbs Tony beruhigen zu lassen. „Verdammt!”, schrie Tony wütend, „Lasst mich los!” Gibbs hatte wieder Tonys Arm gepackt und mithilfe der Direktorin, die Tonys anderen Arm zufassen bekommen hatte, konnten sie ihn an weiteren Schlägen hindern, doch nun wollte dieser die beiden treten. „Tut mir Leid, DiNozzo ... ”, murmelte Gibbs, „... aber das muss jetzt sein.” Er nahm eine Hand von Tonys Arm, dann schlug er mit der flachen Hand auf einen speziellen Punkt im Nacken von Tony und Tony sackte bewusstlos zu Boden. „Was war denn mit ihm los?”, wollte Director Shepard nach Luft ringend wissen, als sie Tonys anderen Arm losließ und sich den Schweiß von der Stirn wischte, den die ganze Anstrengung ihr dorthin gezaubert hatte. „Außer Rand und Band, würde ich sagen.”, meinte Gibbs kühl, „So langsam mache ich mir Sorgen um den Jungen ... ” McGee, der noch immer wie angewurzelt an der Stelle stand, an der er gestanden hatte, als die Direktorin ihn von einem Gegenangriff gebracht hatte, murmelte noch immer fassungslos: „Ich habe ganz normal mit ihm geredet, doch er ... er ... ” Es war unmöglich für ihn zu realisieren, dass Tony solch eine Kraft entwickelt hatte, um ihn, Tonys Kollegen, Timothy McGee, zu attackieren. Zwar hatte er gewusst, dass Tony relativ stark war, doch hatte er nicht damit gerechnet, diese Kraft irgendwann einmal am eigenen Leib erfahren zu müssen. Seufzend schüttelte er den Kopf und betastete die schmerzende Nase, auf die Tony ihn geschlagen hatte, während die Direktorin besorgt zu ihm sah und dann langsam zu ihm ging, ihn fragend: „Alles okay bei Ihnen, McGee?” McGee nickte langsam und betrachtete seine Finger, die er von der Nase nahm. Sie waren rot vom Blut, welches ihm aus der Nase lief. „Gebrochen.”, meinte Gibbs mit nur einem Blick auf McGee und dessen Nase, „Du solltest ins Krankenhaus fahren. Die flicken dich wieder zusammen.” „Aber ich kann hier doch nicht weg.”, widersprach McGee und bemerkte, dass das Atmen durch die Nase schmerzte und ihm Probleme bereitete, „Wir müssen doch die vier vermissten Personen fin-” „Nichts da.”, unterbrach Gibbs ihn streng, „Du fährst ins Krankenhaus und lässt die Nase richten.” McGee nickte, schnappte sich seine Jacke und ging, einen letzten, ein wenig verwirrten Blick auf Tony werfend. „Und wann wacht DiNozzo wieder auf?”, wollte die Direktorin von Gibbs wissen, als McGee verschwunden war, und warf einen Blick auf Tony, der noch immer reglos dort lag, wo er zu Boden gegangen war. „Kommt darauf an, wie gewohnt er das ist.”, meinte Gibbs und schüttelte den Kopf, „Kaum fehlt die Frau im Haus, fangen die Männer an, sich zu streiten.” Seufzend kniete er sich neben Tony und tippte ihn an der Schulter an und im selben Moment regte dieser sich wieder, schlug die Augen auf und sah Gibbs verwirrt an. „Was in aller Welt ... ”, murmelte er verwundert, während er sich langsam aufrichtete, „ ... mache ich hier auf dem Boden?” „Du wolltest schlafen.”, meinte Gibbs kühl und Tony sah ihn ungläubig an, „Oder zumindest hast du das.” „Niemals, Boss!”, widersprach Tony entsetzt, „Das hat höchstens Ziva einmal gebracht!” „Mag sein, du auch.” Damit erhob Gibbs sich und sah die Direktorin an, die versuchte, nicht zu grinsen oder zu lachen. Tony hingegen stand nun auch wieder auf den Beinen, hielt sich aber den schmerzenden Nacken. „Au!”, murrte er, „Der Boden ist ziemlich hart.” „Gibbs Schlag auch.”, meinte die Direktorin, die diese Situation ziemlich lustig fand. „Schlag?”, fragte Tony verwirrt und Gibbs antwortete: „Du hast McGee angegriffen und ich habe dich zu Boden geschlagen. Das ist alles.” „Oh mein ... !” Tony war entsetzt. „Wirklich?” „Ja, DiNozzo.”, bestätigte die Direktorin. „Grund gütiger ... ”, murmelte Tony und Gibbs nickte. „Wo ist Bambino?”, erkundigte Tony sich und Gibbs antwortete: „Krankenhaus. Du hast ihm die Nase gebrochen.” „Habe ich?” „Ja.” „So etwas kann ich?” Tony sah Gibbs an, als wäre dieser der Weihnachtsmann. „Das ist echt ... ”, murmelte er erfreut über seine neu entdeckten Kräfte, „ ... wow! Damit kann ich mich an Ziva rächen!” „Lassen Sie es, DiNozzo.”, warnte Director Shepard ihn vor, „Sie könnte Sie mit nur einem Schlag töten.” Tony öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Gibbs unterbrach ihn: „Ja, das ist wie in einem deiner Filme.” Tony nickte schnell und grinste dabei breit, auch wenn ihm sein Nacken noch ziemlich schmerzte. „So können wir nicht arbeiten.”, fluchte Gibbs, dem gerade erst klar geworden war, dass ihm mit Ziva und Abby, die beide entführt worden waren, sowie mit McGee, der im Krankenhaus war, drei Leute fehlten. Darüber hinaus schien Tony noch immer neben der Spur zu sein, so dass dieser zum Arbeiten nicht zu gebrauchen war. „Dann schick DiNozzo auch nach hause und mach Ende für heute, Jethro.”, schlug die Direktorin Gibbs vor, doch dieser schüttelte den Kopf und widersprach: „Zwei unserer Leute wurden entführt, ein kleines Mädchen und Lisa Moore ebenfalls. Alles von den selben beiden Leuten ... und ich soll hier abbrechen und später fortfahren?” Director Shepard musste lachen und Gibbs sah sie daraufhin fast schon ärgerlich an und fragte verwundert: „Was ist daran bitte zum Lachen?” „Du klingst wie Ziva.” „Wie ... Ziva?”, fragte Gibbs und auch Tony sah die Direktorin fragend an. „Ja, wie Ziva, als sie darauf beharrt hat, doch noch nach Lisa Moore zu suchen, obwohl ihr einen anderen Fall hattet.”, erklärte die Direktorin, „Im Grunde seid ihr beiden euch ziemlich ähnlich.” Gibbs schüttelte seufzend den Kopf. „DiNozzo ... ”, begann der nach einigen Minuten des Schweigens schließlich, „ ... geh nach hause und gönn dir eine Pause.” „Aber Boss ... ”, widersprach Tony. „Nichts da.”, sagte Gibbs nun etwas lauter, „Ab nach hause.” „Wieso?”, wollte Tony wissen und Gibbs antwortete: „Du musst dich ausruhen. Du bist seit Stunden im Dienst und deine Nerven liegen blank, da zwei aus unserem Team entführt worden sind.” „Wenn du meinst ... ”, gab Tony leise nach, „ ... aber ich komme früh wieder!” „Mach was du nicht lassen kannst.”, murmelte Gibbs, als Tony seine Sachen schnappte und davon ging. Tony hielt sein Wort: Als Gibbs, der die ganze Nacht über gearbeitet hatte, mit einem neuen Kaffee zu seinem Schreibtisch zurückkehrte, saß Tony an seinem eigenen und arbeitete fleißig am Computer. Sich zwar wundernd, weshalb Tony schon so früh anwesend war, aber dennoch erfreut über dessen Arbeitseifer, setzte Gibbs sich an seinen Schreibtisch, trank einen Schluck Kaffee und sah dabei eher zufällig auf die Uhr auf seinem Monitor, die halb fünf anzeigte. „DiNozzo ... ?”, fragte Gibbs verwundert, stellte den Kaffee weg und schloss einen kurzen Moment die Augen, nur um sie wenig später wieder zu öffnen und feststellen zu müssen, dass er sich Tony nicht einbildete, „Was in aller Welt machst du schon so früh hier? Dienst beginnt doch erst viel später!” „Arbeiten, so wie ich es angekündigt habe, Boss.”, antwortete Tony, „Ich konnte nicht schlafen.” Gibbs nickte langsam und arbeitete schweigend weiter. „Hast du die ganze Zeit hier gearbeitet, Boss?”, fragte Tony. „Mhm.”, machte Gibbs als Antwort, den Blick nicht von dem Monitor wendend. „Schon etwas herausgefunden?” „Mhm.”, machte Gibbs wieder. Tony sah Gibbs mit schiefgelegtem Kopf an und grinste, dann fragte er: „Die Direktorin will dein Gehalt kürzen und sagte, du hast zugestimmt. Stimmt das, Boss?” Wieder machte Gibbs: „Mhm.” Tonys Grinsen wurde breiter, als er sagte: „Boss, du hörst mir gar nicht richtig zu!” „Mh?” „Ich sagte, dass du mir nicht richtig zuhörst, Boss.”, wiederholte Tony ruhig und Gibbs sah ihn an, nickte und meinte: „Kann sein, ja.” „Also, etwas herausgefunden?”, fragte Tony noch einmal und Gibbs antwortete: „Nein, nicht so wirklich. Das FBI ist noch immer nicht bereit zu einer Kooperation mit uns.” „Wieso wurde Daniel Hermann überwacht?”, erkundigte Tony sich und Gibbs erklärte ihm: „Weil er als Terrorist eingestuft worden ist.” „Und wieso hat man ihn dann erst ins Land gelassen?” „Weil man anscheinend seine Fähigkeiten als Computerspezialist braucht.”, seufzte Gibbs, „Aber ich weiß es nicht, DiNozzo.” Tony nickte langsam und wendete sich seiner Arbeit wieder zu, doch da klingelte sein Telefon und er nahm ab, wobei er Gibbs einen verwirrten Blick zuwarf: „DiNozzo?” Am anderen Ende der Leitung meldete sich Zivas Vater und zum ersten Mal in seinem Leben hörte Tony dessen Stimme: „David. Sie waren es, der angerufen hat, weil meine Tochter entführt worden ist?” „Ja.”, antwortete Tony, „Aber man sagte mir, dass es Sie nicht im Geringsten interessieren würde.” „Sie ist meine Tochter, Agent.”, fauchte Zivas Vater und Tony beeilte sich zu sagen: „Es tut mir Leid.” „Ich wollte mich erkundigen, wie weit Sie mit ihrer Arbeit kommen.” „Nun ... ”, begann Tony zögernd zu erzählen, da er eigentlich keine Informationen preisgeben durfte, da die Ermittlungen noch am Laufen waren, „ ... ich darf Ihnen keine Einzelheiten nennen, aber ich kann ihnen sagen, dass es ein kleines Problem ist, dass auch unsere Forensikerin entführt worden ist. Unser Computerspezialist, der den Job der Forensikerin hätte übernehmen können, hat eine gebrochene Nase und fehlt uns diese Nacht, so dass die Direktorin, die im Moment versucht, mit dem FBI eine Lösung zu finden, uns helfen muss. Special Agent Gibbs hat die Nacht durchgearbeitet und ich suche auch nach einer Lösung für all unsere Probleme.” „Ich wüsste gerne, ob Sie Fotos oder Phantombilder der Entführer haben.”, meinte Zivas Vater und Tony bejahte, „Dann schicken Sie diese auch an die israelische Botschaft in Ihrem Land. Ich werde sie bitten, einige Offiziere vom Mossad unter Gibbs' zu stellen, so dass er sie befehligen kann, bis meine Tochter gefunden worden ist.” „I-ich weiß nicht, ob Gibbs so etwas möchte ... ”, meinte Tony zögernd. „Wenn er bei Ihnen im Büro sitzt, fragen Sie ihn doch einfach, Agent DiNozzo.” „Boss?” Tony sah seinen Vorgesetzten fragend an. „Ja?” „Zivas Vater will uns einige Offiziere vom Mossad zur Verfügung stellen, die du dann befehligst.” „Meinetwegen. Sie sollen die Augen offen halten und uns nicht in die Quere kommen.”, stimmte Gibbs zu, „Je mehr, desto besser.” „Okay.”, stimmte Tony zu. „Sind Sie noch dran?”, fragte er Zivas Vater, „Gibbs hat zugestimmt. Sie sollen die Augen offen halten und uns nicht in die Quere kommen.” „Okay, ich werde später jemanden zu Ihnen schicken lassen, der das Team vorstellt und Ihnen eine Liste der Teammitglieder überreicht.” „Danke.” „Es ist für Ziva, nicht für Sie.” „Ich weiß. Gerade deshalb danke.” „Dann sind Sie also der ... ”, murmelte Zivas Vater, doch er unterbrach sich, verabschiedete sich und legte dann auf, ohne auch nur Tonys Verabschiedung abzuwarten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)