Zum Inhalt der Seite

Haunted by the past

Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Rückkehr

Ziva war in einem kleinen Restaurant untergetaucht. Auch wenn die Leute sie mit großen Augen ansahen, sie selbst interessierten all die Blicke nicht. Solange sie niemand, außer der Bedienung, ansprach, war alles in Ordnung.

„Verdammt!”, fluchte Ziva, als sie in ihrer Tasche ihre Sachen untersuchte und feststellte, dass ihr Handy nicht mehr funktionierte, „Ich brauche es doch!”

„Dürfte ich Sie stören?” Ein alter Mann stand neben Zivas Tisch und lächelte sie sanft an. Ziva nickte und sah ihn fragend an. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich an Ihren Tisch setze?” „Nein.”, antwortete Ziva und sah wieder auf ihr Handy, „Nein ... ”

„Geht es Ihnen gut?” „Ja.”, antwortete Ziva, „Ich bin nur etwas kaputt.” „Was ist geschehen? Sie sehen aus, als wären sie bei dem Anschlag auf dem Marktplatz dabei gewesen.” „War ich.”, meinte Ziva, „Aber ich will darüber nicht reden.” „Mein Sohn kam dabei ums Leben.”, erzählte der alte Mann, „Ich weiß es.” „Waren Sie ... auch dabei?”, erkundigte Ziva sich und der Mann schüttelte lächelnd den Kopf: „Nein, aber er war der Mann, der die Rede gehalten hat.” „Mein Beileid.”, murmelte Ziva, steckte ihr Handy in ihre Tasche und suchte nach weiteren Gegenständen, die kaputt waren.

Sie fand ein Bild, welches Palmer gemacht hatte. Auf ihm waren Gibbs, McGee, Abby, Director Shepard, Tony, Ducky und sie abgebildet. Tony hatte sie geärgert und Ziva sah ihn deshalb böse an, während die Direktorin und Gibbs sich anlachten und Abby McGee Hasenohren machte. Ducky stand dort bei der Direktorin und Gibbs und sah aus, als habe er ihnen einen Witz erzählt, über den sie lachten. Ziva stiegen Tränen in die Augen.

„Alles okay mit Ihnen?”, erkundigte sich der Mann, als die Tränen auf das Foto tropften und Zivas Hände zu zittern begannen. Ziva antwortete nicht, sie versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. „Kann ich Ihnen helfen?”, fragte der Mann und Ziva schluchzte.

„Waren diese Menschen mit Ihnen dort?”, fragte er und Ziva schüttelte den Kopf, „Sind dieses Ihre Freunde?” Langsam nickte Ziva, dann sagte sie mit zitternder Stimme: „Sie ... sie s-sind meine ... m-meine F-Familie ... ”

Dieses war ihr in genau diesem Moment klar geworden. Auch wenn sie in Israel und Tel Aviv aufgewachsen war, zwischen all den Selbstmordattentätern und Märtyrern, gedrillt zum Töten, so war dieses nicht mehr ihr Leben. Sie hatte hier zwar ihren Vater und all ihre Erinnerungen an ihre Kindheit, dennoch war sie in Amerika zu hause. Ihre Familie waren ihre Kollegen, waren Director Shepard, Tony, Gibbs, McGee, Palmer, Abby, Ducky und all die anderen dort, nicht ihr Vater, der sie wieder zurück in ihr altes Leben führen wollte. Sie war erwachsen geworden und hatte herausfinden können, was richtig leben hieß.

Deshalb stand sie auf, sah den Mann dankbar an und sagte: „Danke, Sie haben mir wirklich sehr geholfen.” Damit stürmte sie aus dem Restaurant, einen verwirrten, alten Mann zurücklassend.
 

„Geh schon dran!”, flehte Ziva, „Bitte!” „Kein Anschluss unter dieser Nummer ... kein Anschluss unter dieser Nummer ... kein- ” Ziva legte auf, warf noch ein paar Münzen in das Münztelefon und wählte die Nummer von Cynthia, die sich auch fast sofort meldete.

„Cynthia ... !”, sagte Ziva erfreut. „Ziva?”, kam Cynthias erstaunte Antwort zurück, „Sie ... Sie leben noch?” „Ich muss dringend Director Shepard sprechen!” „Ich ... suche sie mal.”, meinte Cynthia und Ziva sagte: „Beeilen Sie sich ... ich rufe von einem Münztelefon aus an.”

Cynthia antwortete nicht darauf, doch schon wenige Sekunden später konnte Ziva die Stimme der Direktorin am anderen Ende der Leitung hören: „Ziva?” „Jenny!” „Wo bist du?” „In Tel Aviv.” „Wie geht es dir?” „Es geht.” „Was machst du?” „Ich will, dass du mich zurückholst.”, bat Ziva, „Ich kann nicht länger in Tel Aviv bleiben.” „Was genau ist geschehen?” „Eine Freundin von mir ist vor meinen Augen gestorben! Tausende Menschen sind umgekommen!”, erzählte Ziva aufgeregt, „Jenny, das ist nicht mehr meine Heimat!” „Ich sehe es ein.” „Hol mich bitte zurück!”, flehte Ziva, „Ich will nicht mehr in Tel Aviv bleiben!” „Ziva ... ich werde tun, was ich kann, verstanden?” „Jenny ... ich will nicht mehr! Ich will einfach nicht mehr!” „Ziva, ganz ruhig.”
 

Im Büro von Cynthia stand Director Shepard mit Tränen in den Augen am Telefon. Noch nie hatte sie ihre langjährige Freundin so verzweifelt gehört und dieses brach ihr fast das Herz.

„Ich hole dich zurück.” „Bitte mach schnell!” „Ich mache, was ich kann.” „Je- ” Die Leitung wurde unterbrochen und Director Shepard schrie schon fast in den Hörer: „Ziva? Ziva? Antworte! Ziva, was ist los?” Doch sie bekam außer einem Tuten keine Antwort.

„Cynthia, setzen Sie sich mit der amerikanischen Botschaft in Israel in Verbindung.”, befahl die Direktorin ernst, „Ein Verbindungsoffizier vom NCIS ist in Tel Aviv und muss so schnell wie möglich zurück nach Washington kehren. Außerdem kann es sein, dass sie in Lebensgefahr ist.” Cynthia nickte und Director Shepard stürmte aus dem Büro ihrer Sekretärin.
 

Gibbs sah auf, als der die schnellen Schritte seiner Direktorin sah. McGee war noch immer bei Abby, während Tony an seinem Computer saß und wütend auf der Tastatur herumtippte.

„Jethro, ich muss mit dir sprechen.”, sagte die Direktorin ernst, als sie bei Gibbs am Schreibtisch angekommen war, „Und zwar unter vier Augen.” „DiNozzo hört eh nicht zu.”, meinte Gibbs und Director Shepard drehte sich zu Tony um, der noch immer auf seinen Monitor starrte und etwas tippte, „Wenn du mir nicht glaubst, kann ich es dir auch zeigen.” Die Direktorin sah Gibbs fragend an.

„DiNozzo, geh runter zu Abby und McGee und sieh nach, was die beiden herausgefunden haben.”, sagte Gibbs laut, doch Tony sah ihn nicht einmal an, so dass Gibbs Director Shepard triumphierend ansah und leise fort fuhr, „Also, Jen, was willst du mir sagen?”

Director Shepard überlegte einen Moment, dann seufzte sie und sagte leise: „Ich werde Ziva aus Israel holen.” „Hat man ihren Leichnam geborgen?” „Nein, sie hat mich angerufen.” Gibbs sah sie verwundert an: „Tote können telefonieren?”

„Sie lebt und will unbedingt zurück nach Washington.”, berichtete die Direktorin ernst, „Ich habe Cynthia beauftragt, dafür zu sorgen, dass Ziva das nächste Flugzeug bekommt.” „Wäre es nicht besser, wenn sie von jemandem aus Tel Aviv abgeholt wird?”, fragte Gibbs und deutete mit einem Kopfnicken auf Tony, doch die Direktorin schüttelte den Kopf. „Nein.”, widersprach sie leise, „Aber er wird sie vom Flughafen abholen.” „Das wird ihm nicht gefallen.” „Wir sagen ihm einfach, dass eine neue Kollegin von ihm am Flughafen abgeholt werden muss.”, meinte die Direktorin mit einem Grinsen, welches Gibbs so liebte.

„Director Shepard?” Cynthia stand oben auf der Treppe. „Gegen zehn Uhr wird sie am Flughafen ankommen.” „Haben sie sie erreicht?” „Ja, sie sagten, sie sei gerade angekommen und habe ihren Ausweis vorgezeigt.” „Okay, ich werde einen der Agents beauftragen, sie vom Flughafen abzuholen.” „Kann ich noch etwas für Sie tun?” „Nein, danke, Cynthia.”

Director Shepard sah Gibbs an, der aufstand und zusammen mit ihr zu Tony ging, der sie noch immer nicht beachtete und einfach weiterarbeitete.

„Special Agent DiNozzo?”, fragte Director Shepard laut, doch Tony ignorierte sie. Gibbs stand mittlerweile hinter ihm und gab ihm eine harte Kopfnuss.

„Was soll das?!”, fauchte Tony seinen Vorgesetzten an und Gibbs antwortete ernst: „Die Direktorin spricht mit dir, DiNozzo.” „Wenn's sein muss ... ”, seufzte Tony und sah die Direktorin gleichgültig an, die ihm sagte: „Sie werden um zehn Uhr heute Abend eine Kollegin vom Flughafen abholen.” „Wie erkenne ich diese?”, fragte Tony und Director Shepard antwortete: „Sie haben ein Gespür dafür, vertrauen Sie mir. Punkt zehn Uhr, sie hasst warten.”
 

Tony war um kurz vor zehn am Flughafen. Dort lief er zwischen all den anderen Wartenden umher, die auf ihre Angehörigen warteten, welche ebenfalls mit dem Flugzeug kamen.

Wie sollte er eigentlich diese Kollegin erkennen, wenn die Direktorin sie nicht beschrieben hatte? Von wo kam sie her? Welches Flugzeug hatte sie eigentlich genommen? Und woher wusste die Direktorin, dass er sie erkennen würde? Hatte sie so viel Vertrauen in ihn?

Tony ärgerte sich. Einerseits wollte er die Fragen beantwortet haben, andererseits wollte er keine neue Kollegin haben. Nicht jetzt, so kurz nach Zivas Tod. Er konnte es nicht mit sich vereinbaren, eine neue Partnerin zu bekommen. Nach Kates Tod war es irgendwie anders gewesen als nach diesem jetzt ...

Eine Durchsage riss ihn aus seinen Gedanken, doch sie verkündete nur, dass der Flug nach Sydney, Australien, sich verspätete. So kam es, dass Tony wieder seinen Gedanken nach hing.

Wieso war Ziva bloß zurück nach Israel gegangen? Wieso hatte sie sich mit ihren Freunden auf einer Veranstaltung aufgehalten, obwohl sie doch gewusst hatte, dass dort Attentäter vermehrt vorkamen? Hatte sie es vielleicht so geplant, damit sie nicht mehr so leben musste, als Killer?

Die ersten Passagiere des Flugzeuges kamen nun auf die Wartenden und Tony zu, doch Tony, der sie nur kurz musterte, erblickte keine Frau, die für ihn als Kollegin in Frage kam. Er bemerkte außerdem, dass die meisten zu anderen gingen, oder von alleine den Flughafen verließen, doch noch immer standen dort einige bei Tony und warteten auf ihre Angehörigen.

Tony hing weiter seinen Gedanken nach. Hatte Ziva sein Abschiedskuss etwas bedeutet? Ihm selbst war es einfach nur wie ein Abschiedskuss vorgekommen, er hatte sie schon einmal geküsst, auch wenn sie es eigentlich hatten spielen sollen. Es war damals bei ihrem Undercovereinsatz gewesen ... sie hatten ein Ehepaar dargestellt ... doch sonderlich viel hatte ihm dieser Kuss damals nicht bedeutet, ganz im Gegensatz zu dem Kuss, als er sich von ihr verabschiedet hatte: Er ging ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf.

Wieder kamen Passagiere, doch wieder sah Tony niemanden, den er als einen Agent des NCIS einschätzte. Die Wartenden wurden weniger, außer Tony standen dort nur noch ein Ehepaar mit zwei Kindern, einem Jungen und einem Mädchen, ein alter Mann und eine Frau in einem rotem Kleid, der Tony normalerweise Blicke zugeworfen hätte, die Ziva auf die Palme gebracht hätten.

Bei dieser Redewendung musste Tony grinsen. Auf die Palme gebracht ... Ziva hätte das wahrscheinlich wieder falsch verstanden und er hätte es ihr erklären müssen. Doch selbst dann wäre es ihr schwer gefallen, zu begreifen, was er ihr hatte erklären wollen, bis er schließlich aufgegeben hätte.

Noch ein paar Passagiere kamen, doch Tony war es Leid auch diese auf einen Agent zu untersuchen und hing weiter seinen Gedanken nach. Ein fataler Fehler, denn kaum dachte er wieder an die Einsätze mit Ziva, rief auch schon laut jemand seinen Namen.

Eine Stimme, ihm so vertraut und ihm dennoch völlig unrealistisch erscheinend, rief seinen Namen, riss ihn aus seinen Gedanken, forderte seine Aufmerksamkeit, zog seine Blicke auf sich, sorgte dafür, dass er sie völlig verwundert ansah und dachte, er träume.

„Ziva?”, rief er komplett überrascht aus, „Ich ... ich dachte d-du seist ... t-tot?!” Ziva grinste ihn an, strich sich mit der Hand eine Strähne aus dem Gesicht, ging mit ihrer Tasche langsam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen, so dass er genau sehen konnte, dass sie einige Kratzer im Gesicht, auf den Händen und an den Armen hatte und eine Platzwunde gehabt hatte, die man genäht hatte.

„Warum sollte ich tot sein?”, fragte sie mit gespielter Verwunderung, „Nur weil ich einige Tage nicht bei euch war?” „D-die Explosion ... dein Handy ... die vielen Leichen ... dein Vater ... d-d-du müsstest ... dürftest ... ”, war alles, was Tony heraus bekam. „Ich lebe.”, meinte Ziva, „Und ich bin wieder zurück.”



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-04-20T11:01:26+00:00 20.04.2008 13:01
freu, Ziva ist wieder da^^
Von:  Elsa
2008-04-01T15:08:53+00:00 01.04.2008 17:08
hab mir alles durchgelessen und finde echt, dass dies zu einen der besten ffs gehört die ich je gelesen habe. man konnte schon buchstäblich einen film im kopf ablaufen sehen...es war schon fast alles bildlich greifbar. du hast auch deutlich versucht die charakter der figuren so einzufangen wie sie wirklich sind. hut ab und ich freu mich schon auf das nächste kapitel ^^
Von:  Trudy
2008-03-29T20:26:50+00:00 29.03.2008 21:26
^^ das is gut "Tote können telefonieren?"
genial das kapitel...
tja sowas passiert halt wenn man seinen gedanken nachhängt und nicht das macht was man eigentlich tun soll. *g*
freue mich auf das nächste Kapitel
mach weiter so ^^ und sie heult auch nich mehr so oft :)
Von:  Youshino-chan
2008-03-29T15:57:00+00:00 29.03.2008 16:57
Wow das K.P ist einfachnur super!!
Wirklich Tony hat sich total daneben benommen und dann als er Ziva sah wirklich super!!
Ich freu mich schon auf das nähste K.P^^

Liebe Grüße Youshino-chan.


Zurück