Haunted by the past von BouhGorgonzola (Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)) ================================================================================ Kapitel 1: Verdammter Montag! ----------------------------- „Gibbs, wo ist Ziva?” Abby, die Forensikerin des NCIS, kam auf Gibbs zugerannt und stoppte vor ihm ab, sah ihn mit großen Augen an, während Gibbs zu ihr aufsah. „Vermutlich dort, wo auch DiNozzo und McGee sind.”, antwortete Gibbs und wendete sich wieder seinen Aufzeichnungen zu, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen, „Wenn es wichtig ist, dann hinterlass ihr doch eine Nachricht.” „Gute Idee, Gibbs!” Abby beugte sich über den Schreibtisch und drückte Gibbs einmal fest, bevor sie sich einen Stift und ein Blatt Papier schnappte, Ziva eine Nachricht schrieb und diese auf Zivas Schreibtisch legte. „Nichts zu tun?”, fragte Gibbs, der nicht von seinen Aufzeichnungen aufsah und Abby meinte: „Nun, nicht direkt. Ducky kommt erst gegen halb zehn, er hat vorher noch einen Termin.” „Wie kommt es, dass außer uns zweien fast alle jeden Montag zu spät kommen?”, fragte Gibbs, als Abby sich an seinen Schreibtisch lehnte und gelangweilt an die Decke starrte. Mit einem Piepton ging die Fahrstuhltür auf und aus dem Fahrstuhl heraus trat Timothy McGee, der Computerexperte des Teams, der häufig zusammen mit Abby in ihrem Labor am Computer arbeitete, Dinge rekonstruierte und Nachforschungen anstellte. „McGee, wo warst du?”, fragte Gibbs, der nur einmal kurz aufgesehen hatte, „Du bist schon über eine halbe Stunde zu spät!” „Tut mir Leid, Boss, aber die Straßen waren ziemlich dicht.”, antwortete McGee, hing seine Jacke über seinen Schreibtischstuhl und stellte seinen Rucksack unter den Schreibtisch, während er die Mütze auf diesen legte. „Wo sind die anderen?”, fragte er Gibbs und Abby anschließend, als er sich auf auf seinen Stuhl setzte und den Monitor seines Computers einschaltete. Gibbs antwortete mit einer Gegenfrage: „Ich dachte, du wüsstest das?” „Ducky hat einen Termin, der kommt gegen halb zehn.”, antwortete Abby schnell, „Was Tony und Ziva betrifft, bin ich allerdings überfragt. Ich muss Ziva noch dringend sprechen!” „Du musst Ziva sprechen?”, fragte McGee und sah Abby verwundert an, „Nichts gegen dich, aber seit wann musst du so dringend mit ihr sprechen, wenn es nicht mit einem Fall zu tun hat?” „Ich würde es dir sagen, wenn- ” Das erneute Geräusch der Fahrstuhltür unterbrach Abby und aus dem Fahrstuhl heraus kam Anthony DiNozzo, von den meisten Tony genannt. „Tony!”, rief Abby und lief auf ihn zu, umarmte ihn, während McGee ihr etwas eifersüchtig nachsah, „Wo ist Ziva?” „Woher soll ich das wissen?”, fragte Tony und sah Abby fröhlich an, „Du machst dir doch keine Sorgen, oder Abby? Um die musst du dir keine machen, mit ihren Ninjafertigkeiten macht sie jeden fertig.” „Nein, ich- ” Und wieder wurde sie unterbrochen. Dieses Mal von Gibbs, der sich räusperte, aufstand und Tony mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlug, dabei sagte: „Du bist auch über eine halbe Stunde zu spät. Wieso kommt ihr alle an einem Montag zu spät? Was würdet ihr machen, wenn wir Mittwoch oder Donnerstag hätten?” „Und auf das Wochenende freuen?”, scherzte Tony und fing sich dafür wieder einen leichten Hieb auf den Hinterkopf von seinem Vorgesetzten ein: „Ich will wissen, wo Ziva ist.” „Bin hier!”, ertönte die Stimme der Israelin vom Fahrstuhl, der gerade wieder mit dem Piepton aufging. Sie ging schnellen Schrittes zu den anderen aus ihrem Team, versuchte zu lächeln und meinte entschuldigend: „Ich habe jemanden beim Joggen getroffen.” „Das ist keine Entschuldigung, David!” „Aber wenn es doch stimmt ... ”, widersprach Ziva, warf ihre Jacke auf ihren Schreibtisch und legte ihren Rucksack darauf, „Außerdem war die Straße ziemlich voll.” „Ach, bei dir auch?”, fragten Tony und McGee wie aus einem Munde und Gibbs verdrehte die Augen, während Abby Ziva am Oberarm packte und mit sich mitschleifte. Im Labor ließ Abby die überraschte Ziva los und deutete auf ein paar Dinge, die sie auf dem Tisch ausgebreitet hatte, vor dem sie standen. Ziva sah zuerst Abby fragend an, die sie auffordernd ansah, dann besah sie sich die Dinge genauer. Es waren eine Uhr, eine Brieftasche, ein Kaugummipapier und eine Marke vom NCIS und Ziva fiel daran nichts besonderes auf, deshalb sah sie Abby fragend an und fragte zusätzlich noch: „Und? Was willst du mir damit sagen?” Abby deutete auf die Geldbörse und dann auf die Marke, dann erklärte sie: „Gehört einem gewissen Jimmy Lee Cheston. Sagt dir der Name etwas?” Ziva überlegte, schüttelte dann den Kopf. „Wie wäre es damit: Er versuchte das Rauchen aufzuhören und kaute deshalb ständig Kaugummi. Außerdem hat er die Uhr von einer gewissen Person bekommen, da er sich mit dieser Person angelegt hat. Er kam nämlich oft zu spät, aber danach nie wieder ... außer Freitag, da kam er nämlich gar nicht, fehlte unabgemeldet.” „Warte mal ... ”, murmelte Ziva, der ein Bild von einem jüngeren Mann mit dunkel braunen Haaren in den Kopf geschossen war, „ ... das ist der Typ aus Elliots Team! Ich habe ihm die Uhr geschenkt!” „Bingo.” „Und was soll das jetzt?” Abby sah Ziva etwas enttäuscht an, bevor sie ihr antwortete und dabei auf eine Akte neben den Sachen deutete: „Wir haben seine Leiche in der Nähe seines Hauses gefunden. In seiner Brieftasche war folgendes ... ” Sie öffnete die Brieftasche und holte ein Blatt Papier heraus, welches sie entfaltete und Ziva gab, die es überflog und erschrocken darauf starrte. „Er hat einen Brief an mich geschrieben?”, fragte Ziva und sah Abby verwundert an, „Aber wieso?” „Na ja, das wollte ich dich eben fragen.” „Abby, ich weiß nicht, was in deinem Kopf vorgeht, aber dachtest du wirklich, ich hätte eine Idee, warum er das getan hat?”, erkundigte Ziva sich und Abby schüttelte den Kopf, „Siehst du.” „Was soll Abby sehen?”, fragte eine Stimme hinter den beiden und beide drehten sich erschrocken um, denn weder Abby noch Ziva hatten bemerkt, dass die Direktorin hereingekommen war. „Jenny!”, rief Ziva überrascht. „Mrs Shepard!”, entfuhr es Abby, „Was machen Sie denn hier?” „Ich wollte sehen, wie Sie mit dem Fall vorankommen, Abby.”, antwortete die Direktorin. „Eigentlich ganz gut. Ich ... ”, begann Abby zu erklären, „ ... habe mir nur Zivas Rat geholt.” „Wieso ausgerechnet Zivas? Gibbs oder ich hätten doch auch helfen können.” „Das Opfer kannte Ziva.” Die Direktorin sah Abby überrascht an, dann Ziva und fragte schließlich, an Ziva gewendet: „Ist das wahr, Ziva? Kannte das Opfer dich?” „Ja.”, antwortete Ziva etwas kleinlaut. „Seit wann hat denn Gibbs Team etwas mit Special Agent Elliots Team am Hut? Gibbs und Elliot sind Todfeinde!”, fragte die Direktorin und sah Ziva durchdringend an, „Oder gibt es da etwas, was ich wissen sollte?” „Nein.”, antwortete Ziva, wich dem Blick der Direktorin, ihrer langjährigen Freundin, aus, „Ich habe mich mal mit ihm ... gestritten, das ist alles. Außerdem habe ich ihm diese Uhr geschenkt.” „Und worum ging es bei diesem Streit?” „Das ist doch schon ewig lange her, Jenny!” „Ziva!” Ziva wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Tony in das Labor kam und verkündete: „Ziva, Gibbs will uns alle oben im Büro haben. In fünf Minuten geht’s los, unser erster Fall in dieser Woche beginnt.” „Zweiter.”, sagte Ziva fast lautlos, folgte dann Tony, der aus dem Labot gegangen war langsam, blieb dann aber in der Tür stehen und sagte zu der Direktorin und Abby gewendet: „Ich werde mich um den Fall kümmern.” Damit verließ sie den Raum. „Was wollte Abby denn von dir?”, fragte Tony, „Das erste, was sie mich fragte, war ... wo du bist! Sonst begrüßt sie einen erst immer.” Er klang etwas enttäuscht, versuchte aber dieses mit einem Lächeln zu überspielen, während Ziva knapp antwortete: „Es geht um Agent Jimmy Lee Cheston.” „Der Typ, der ständig zu spät kam? Der aus Elliots Team?”, fragte Tony verwundert, „Was hat der mit dir zu schaffen?” „Eine Uhr ... ein Zettel ... ein Streit ... und er ist tot.”, berichtete Ziva und ging an Gibbs vorbei, der sie erwartete. „Tot?”, fragte Tony und grinste, „Aber nicht wegen deiner Ninjakünste, oder?” „DiNozzo, David, schnappt euch eure Sachen und dann ab zum Auto.”, sagte Gibbs ernst, „McGee fährt.” „Soll ich nicht fahren?”, fragte Ziva und sah Gibbs flehend an, während Tony leise hinzufügte: „Und uns alle umbringen?” Etwa zwanzig Minuten später war das Team um Special Agent Gibbs am Tatort, zu dem sie gerufen worden waren. Ducky, der Pathologe des NCIS', war schon dort und stand an einem Rettungswagen, in den gerade eine Frau auf einer Trage gehoben wurde. Gibbs ging sofort zu Ducky und sah diesen fast schon erwartungsvoll an. „Es ist selten, mal ein lebendiges Opfer zu haben, Jethro.”, sagte Ducky und klang dabei belustigt, „Wobei es doch ziemlich unsicher ist, ob sie wirklich überleben wird.” „Die Ärzte werden tun, was sie können, Ducky.”, sagte Gibbs aufmunternd, „Sag, was kannst du uns schon berichten?” „Ach ja!”, sagte Ducky, „Also, das Opfer ... das lebende Opfer, um dieses nur einmal zu betonen, heißt Lisa Moore, ist 31 Jahre alt und wohnte- ” Seine Worte gingen in Zivas Geschrei unter, die gerade einen der Sanitäter anschrie, der sie hatte abweisen wollen. Gibbs sah Ducky an, nickte diesem zu und ging mit einem Seufzer zu Ziva und dem Sanitäter, der in den Krankenwagen steigen wolle, doch Ziva hielt ihn fast krampfhaft am Ärmel fest. „Officer David, was in aller Welt ist los mit Ihnen?!”, fuhr Gibbs Ziva an, die noch immer den Sanitäter festhielt, obwohl Gibbs versuchte, ihren Griff zu lockern, „Nun lassen Sie los.” Langsam lockerte Ziva den Griff, ließ den Sanitäter dann ganz los, der sofort einstieg und versuchte, aus Zivas Reichweite zu gelangen. „Sie bleiben hier.”, sagte Gibbs, „Das dauert nur einen kurzen Moment.” Der Sanitäter sah zu dem Opfer und meinte ernst: „Aber beeilen Sie sich, ihre Chance ist gering.” „Was sollte dieser Aufruhr?”, fragte Gibbs und der Sanitäter berichtete: „Ihr Officer hat kurz nach dem Zustand unserer Patientin schauen wollen, dann ist sie irgendwie merkwürdig geworden und hat darauf bestanden, dass wir sie mitnehmen.” „Ist das wahr, Officer David?” „Ja.” „Wieso?” „Weil sie etwas mit einem anderen Fall von mir zu tun hat.”, antwortete Ziva kurz angebunden und Gibbs sah sie fragend an, doch Ziva sagte nichts mehr. „Nehmt sie mit.”, sagte Gibbs schließlich ernst zu dem Sanitäter, „Vielleicht wacht die Frau auf.” Der Sanitäter nickte, ließ Ziva einsteigen, schloss dann die Tür hinter ihnen und der Rettungswagen fuhr los, während Gibbs diesem nachsah. „Eh, Boss?”, fragte Tony zögernd, „Alles okay?” Gibbs sah Tony fragend an und meinte dann: „Sieh zu, dass du an deine Arbeit kommst, DiNozzo.” „Wird gemacht.”, stimmte Tony zu und fotographierte den Tatort, während McGee Ducky fragte: „Was genau ist geschehen und wie kommt es, dass wir zu einem Angriff auf eine normale Frau kommen müssen?” „Lisa Moore, Timothy, ist keine normale Frau.”, antwortete Ducky, „Sie ist die Freundin von Agent Jimmy Lee Cheston.” „Jimmy Lee Cheston?”, mischte Tony sich ein, der sich bei der Erwähnung des Namens an sein Gespräch mit Ziva erinnert hatte, „Der aus Elliots Team?” „Ja, DiNozzo, der.”, sagte Gibbs, der zum Auto des Teams ging, „Was ist daran so merkwürdig?” „Der ... liegt bei uns in der Pathologie.”, antwortete Tony, „Oder irre ich mich?” „Nein, du hast vollkommen Recht, Anthony.”, stimmte Ducky zu, „Er liegt bei uns in der Pathologie.” „Und wieso erfahre ich das erst jetzt?!”, fragte Gibbs ernst und sah Ducky ärgerlich an, „Sonst sagst du doch immer so viel, Ducky!” „Ich ... also ... ”, suchte Ducky nach einer Erklärung, „ ... weiß nicht.” „Gibbs, vielleicht sollten Sie sich das hier mal genauer ansehen!”, rief McGee, der sich wieder den Beweisen zugewendet hatte. Gibbs ging zu ihm und sah gemeinsam mit ihm auf einen Zettel, auf dem etwas stand. „Ja und?”, fragte Gibbs und klang etwas desinteressiert, was McGee verwunderte, „Ein Notizzettel von Lisa Moore.” „Mag sein, aber da steht Zivas Name drauf.”, erklärte McGee, „Officer Ziva David, Naval Criminal Investigative Service.” „Du hast Recht.”, gab Gibbs zu und betrachtete den Zettel genauer, „Das kommt zu Abby, ich fahre ins Krankenhaus ... und richtet der Direktorin aus, dass sie sich bei mir melden soll!” Im Krankenhaus saß Ziva am Bett der schlanken Frau Anfang dreizig mit dunklen Haaren, die Ziva ein wenig ähnelte. Lisa Moore hatte eine Menge Schmerzmittel bekommen und schlief nun, angschlossen an eine Menge Geräte, deren Namen Ziva im Moment nicht einfielen. Ziva mochte Krankenhäuser seit einem gewissen Zeitpunkt her eh nicht mehr. Gibbs klopfte an die Tür, öffnete diese und trat ein, während Ziva noch immer auf dem Stuhl saß, den Kopf auf die Hände gestützt, während die Arme auf dem Bett des Opfers standen. Ihr Blick war merkwürdig leer und zugleich sah sie nachdenklich aus, so dass Gibbs sich fragte, was mit Ziva los war. „Kommt sie durch?”, fragte Gibbs Ziva, die ihn noch immer nicht ansah, langam nickte und sagte: „Sie haben sie vorerst noch nicht operiert. Feststeht, dass sie keine inneren Verletzungen und Blutungen erlitten hat, so dass sie ihr einen Operationstermin am späten Nachmittag geben konnten. Im Moment ist sie mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln vollgepumpt.” „Ich dachte, Opfer solcher Angriffe werden immer sofort behandelt?”, fragte Gibbs verwundert und Ziva antwortete: „Nicht immer. Wenn sie eine Chance haben, dann nicht. Im Moment wird jemand mit einer Schussverletzung nahe des Herzens operiert.” „Hat der Arzt dir das erzählt?” „Nein, Tony.” Gibbs legte seine Hand auf Zivas Schulter, als Ziva die Worte gesagt hatte, denn sie hatten kühl und zugleich verletzt geklungen, so dass Gibbs sich ein wenig nützlich machen wollte, in dem er sie aufheiterte. „Ich hasse Krankenhäuser.”, meinte Ziva ernst und sah ihrem Vorgesetzten ins Gesicht, „Ehrlich gesagt, ich möchte nicht mehr hier sein ... aber ich muss. Direktor Sheppard wird ziemlich ärgerlich, wenn ich jetzt gehe.” „Ich kann dich ablösen.”, schlug Gibbs vor, doch Ziva hob abwehrend die Hand und seufzte: „Aber dann werde ich ihr nie die Fragen stellen können, die ich für meinen Fall benötige, Gibbs!” Gibbs sah die junge Israelin an. „Ich schicke Tony später noch einmal zu dir.”, meinte er, drückte noch einmal ihre Schulter mit seiner Hand und verließ dann den Raum, während Ziva ihm nachsah und dann die Augen schloss. Im Labor saßen Abby und McGee vor der Nachricht, die er McGee gefunden hatte. Sie verglichen die Schrift mit der des Briefes an Ziva, den man bei Agent Jimmy Lee Cheston gefunden hatte. „Schriftstärke und Schriftart stimmen überein.”, meinte McGee gerade, als Gibbs in das Büro kam, „Es könnte sich um den selben Verfasser handeln.” „McGee, gib mir das mal!”, meinte Abby grinsend und schob ihn von der Tastertur weg, tippte darauf herum, „Wir müssen Chestons Schrift, die wir im Archiv haben, mit der vom Brief vergleichen. Dann wissen wir, ob er wirklich der Verfasser war.” „Abbs, was gibt’s Neues?”, fragte Gibbs und stellte ihr einen Becher ihres Lieblingsgetränkes hin, aus dem sie sofort einen Schluck nahm. „McGee und ich untersuchen die Schrift des Briefes.”, erklärte Abby, „Tony hat außerdem, kurz nachdem du verschwunden warst, noch ein paar Geldscheine gefunden, die verstreut um den Tatort lagen. Ich untersuche diese nebenbei auf Abdrücke ... und Ducky will noch auf Ergebnisse vom Krankenhaus warten.” „Was für Ergebnisse? Lisa Moore wird erst am späten Nachmittag operiert!”, fragte Gibbs erstaunt und McGee antwortete: „Abby meint, Ducky wartet auf die Ergebnisse der Untersuchung. Er meint, es könne gut sein, dass sie vergewaltigt worden ist.” „Dann soll er im Krankenhaus anrufen!” „Hat er schon, aber die behaupten, es lägen noch keine Ergebnisse vor.”, berichtete Abby, „Gegen Mittag wären sie fertig, berichtete Ducky.” „Die lassen sich mit allem ganz schön Zeit!”, fauchte Gibbs, „Und das an einem Montagmorgen!” „Gibbs!”, rief Tony, der in das Labor gestürzt kam, in der Hand sein Handy, „Ich habe im Krankenhaus angerufen um mich zu erkundigen, wie das Befinden des Opfers ist und die haben behauptet, dass sie weg sei!” „Wie, weg?”, fragte Gibbs verwirrt. „Weg, nicht mehr anwesend, Boss.”, erklärte Tony und Gibbs gab ihm einen Schlag auf den Hinterkopf: „Das hätte ich jetzt nicht gewusst, DiNozzo! Ich wollte wissen, wie sie weg ist!” „Angeblich soll eine Mossadagentin in der Kleidung des NCIS sie mitgenommen haben.”, antwortete Tony, „Die meinten, die Agentin hätte behauptet, ihre Kleidung sei nur Tarnung gewesen ... und sie hat sich ausgeweist mit einem Ausweis des Mossad. Den Namen wussten sie allerdings nicht mehr ... ” „Dann fahr hin und versuch Ziva zu erreichen, DiNozzo! Muss man dir alles sagen?”, fragte Gibbs und Tony schüttelte den Kopf: „Schon unterwegs, Boss!” „Gibbs, sollte ich nicht lieber mit ... ?”, fragte McGee, doch Gibbs schüttelte den Kopf und Tony rannte aus dem Labor. Auf dem Weg zum Krankenhaus war es Tony egal, ob er nun während des Fahrens telefonieren durfte oder nicht. Er versuchte Ziva zu erreichen, doch diese nahm auch nach dem elften Klingelzeichen nicht ab. Irgendwie beunruhigte Tony das, obwohl er selbst nicht ganz so wusste, weshalb. „Nun geh doch dran ... !”, flehte er das Handy an, während er an einer roten Ampel stand, „Ich bitte dich, nimm ab!” Es wurde grün und er fuhr weiter, noch immer am Hoffen, dass Ziva abnahm. „Irgendwas stimmt da doch nicht!”, wurde es Tony klar, „Bitte lass es nicht Ziva gewesen sein, die das Opfer hat!” Er bremste stark vor dem Krankenhaus ab, schaltete den Motor aus, stieg aus dem Wagen aus, schmiss die Tür zu, schloss mit einem Druck auf seinen Schlüssen die Autotür ab und rannte die Stufen hinauf zur Eingangstür des Krankenhauses, die er passierte. Sofort steuerte er auf die Information zu, fragte die Frau am Schalter: „Anthony DiNozzo, NCIS. Ich bin wegen Lisa Moore hier.” „Wegen der verschwundenen Patientin?” „Ja.”, antwortete Tony, „Officer David war bei ihr, ist sie noch immer hier?” „Officer David?”, fragte die Frau und sah Tony fragend an, „Nie gehört.” „Die Frau auf dem Foto.”, sagte Tony ernst, öffnete auf seinem Handy ein Foto von Ziva, was er gemacht hatte, als sie an ihrem Computer im Büro gesessen und diesen beschimpft hatte. „Ja, ich erkenne sie wie- ”, begann die Frau, doch ein Sanitäter, der blutend in die Vorhalle kam, ließ sie sich unterbrechen. „Mack, was ist geschehen?”, fragte die Frau entsetzt. Mack, der Sanitäter, antwortete: „So eine verrückte Agentin vom Mossad hat versucht, den Krankenwagen zu stehlen. Sie hatte die Frau von heute Morgen dabei, die Frau, die zusammengeschlagen worden war.” „Sie hat dich dann so einfach verdroschen?”, fragte die Frau und Mack schüttelte den Kopf: „Nein, ich wollte ihr den Krankenwagen nicht überlassen und wir haben uns gestritten. Schließlich hat sie mich bewusstlos geschlagen und ich bin vor wenigen Minuten aufgewacht ... der Wagen war weg, sowie diese Agentin.” „Wie sah sie aus?”, mischte Tony sich ein, „Agent DiNozzo vom NCIS.” „Sie trug Ihre Kleidung, war ungefähr so groß wie sie, oder etwas kleiner ... hatte dunkle, lockige Haare und eine Kette mit so einem Stern.”, antwortete Mack und Tony hielt ihm sein Handy mit dem Foto von Ziva hin: „Diese Frau?” „Ja!” Tony seufzte und fragte: „Wo genau war das?” „Unten im Parkhaus. Wir Sanitäter benutzen einen anderen Fahrstuhl, der uns zu einem eigenen Parkhaus bringt. Parkplatz Nummer 36.” „Danke.”, sagte Tony, dann ging er zum Fahrstuhl und blieb verwirrt davor stehen, drehte sich um und fragte: „Wie geht der auf ... ?” Wenige Minuten später stieg Tony im Parkhaus aus dem Fahrstuhl und sah sich um. Den Parkplatz Nummer 36 fand er schnell, die Bluttropfen des Sanitäters führten ihn dorthin. Tony konnte sich richtig vorstellen, wie das Ganze abgelaufen war, Zivas Laune kannte er ja schließlich. Zögernd wählte er die Nummer von Gibbs und wartete darauf, dass sein Boss abnahm. „Gibbs.”, meldete sich sein Boss und Tony merkte, dass er nervöser war als sonst, als er Gibbs erklärte was geschehen war: „Ich bin im Krankenhaus. Die haben Ziva als Täterin identifiziert, außerdem kam ein ziemlich übel zugerichteter Sanitäter in die Empfangshalle, der Ziva auch als Täter erkannte. Er erzählte mir, dass sie mit dem Opfer einen Rettungswagen gestohlen hat. Der stand auf dem Parkplatz Nummer 36, falls das hilft.” „Abby wird sich darum kümmern.”, meinte Gibbs ernst, „McGee hat etwas über Lisa Moore in Erfahrung gebracht, was vielleicht wichtig für deine Suche nach Ziva und ihr sein könnte.” Tony klemmte das Handy zwischen seinem Ohr und seiner Schulter fest, kramte einen Stift und einen kleinen Notizblock hervor und sagte: „Schieß los!” „McGee hat herausgefunden, dass Lisa Moore schwanger war ... ist.” „Schwanger?” „Ja, DiNozzo.”, wiederholte Gibbs, „Schwanger. Mit Kind und alledem.” „Okay.”, sagte Tony, „Ihr meldet euch bei mir, wenn ihr Ideen habt, wo Ziva ist. Ich werde sie suchen gehen.” Im Hintergrund hörte er McGee rufen: „Wird ja nicht so schwer sein, bei ihrem Fahrstil muss mindestens ein Unfall passieren, wenn nicht sogar jemand verletzt werden ... !” Tony grinste und verabschiedete sich, dann klappte er sein Handy zu und ging auf die Suche nach Ziva ... und Lisa Moore. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)