Plötzlich zu Dritt von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 9: Schule ----------------- Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, das ich Roxins Schuljahre meine, am Ende dieses Kapitels ist sie fast sechzehn, äußerlich, wohlgemerkt. Eigentlich ist sie erst sechs. Verwirrend oder? Macht nix, irgendwann spielt ihr Alter keine Rolle mehr, denke ich, aber was weiß ich schon, was Roxin vorhat. Viel Vergnügen beim lesen Eure night-blue-dragon ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 9 Schule Mokuba war inzwischen Vater eines süßen Jungen geworden, er bekam den Namen Leroy. Roxin war hin und weg von dem Kleinen. Die junge Familie bewohnte zur Zeit das Gästehaus, vorübergehend, wie sie immer wieder betonten. Seto hatte seinem Bruder die Leitung der Europäischen Niederlassung seiner Firma angeboten. Seine Frau und er nahmen das Angebot gerne an. Sie planten jetzt also den Umzug nach Europa, Roxin war etwas traurig darüber, doch die Aussicht, ihren Onkel, in den Ferien, dort besuchen zu können, tröstete sie. Zu dieser Zeit waren die Brüder viel in der Firma, auch dort war einiges vorzubereiten. Schließlich war der Tag des Abschieds da, Mokuba bekam noch letzte Anweisungen mit auf den Weg. Als letztes bat der junge Vater Joey „Pass gut auf meinen Bruder auf. Du weißt ja, er ist etwas anfällig für gewisse Geister“ er grinste dabei von einem Ohr zum anderen, das er sich mit den Worten einen mehr als missbilligenden Blick seines Bruders einhandelte störte ihn wenig. Zu seiner Nichte sagte er „Tust du mir den Gefallen und passt auf Joey auf, damit er auf Seto aufpassen kann?“ „Keine Sorge....“ meinte sie, setzte eine wichtige Mine auf „...ich werde auf beide gut aufpassen“ „Dann bin ich beruhigt“ Eine letzte Umarmung und Setos kleiner Bruder stieg mit seiner Familie in den Firmenjet. Roxin hatte für diesen Tag frei bekommen, nun saß sie wieder in der Schule und lauschte der Lehrerin. In der Pause versuchte Justin wieder, sie zu ärgern, nebenbei sei erwähnt, das er seine Wette damals verloren hatte. Das wurmte ihn immer noch, daher versuchte er bei jeder Gelegenheit, seine Mitschülerin zu triezen, wo es nur ging. Doch diese hatte nun ihren eigenen Weg gefunden mit ihm fertig zu werden. Ihm gegenüber und denen die sie nicht mochte, zeigte sie ihre kühle, manchmal auch arrogante Seite. Bei den Anderen hingegen, war sie die Liebenswürdigkeit in Person und für ihre Freunde würde sie alles tun. Sie hatten große Pause und Justin startete einen neuen Versuch „Hey Kaiba Zicke, wie ist das eigentlich, wenn man einen Mann als Mutter hat?“ Ihr Gesicht verschloss sich augenblicklich zu einer eisigen Maske. Inzwischen hatte sie mitbekommen, dass das Schwulsein ihrer Eltern, nicht von jedem toleriert wurde. Als sich die Gerüchte darüber verdichteten, fand Seto, das er reinen Tisch machen sollte. Nach Rücksprache mit Joey tat er es auch, er lud eine Reporterin ein, deren Arbeit er kannte und die einen guten Ruf genoss, und stellte sich ihren Fragen. Dieser Einblick in sein Privatleben, sorgte für einigen Wirbel in der, sogenannten, besseren Gesellschaft, doch das ließ ihn völlig kalt. Zumindest rein äußerlich, nur Joey wusste wie seine wirklichen Gefühle waren. Das alles lag noch nicht lange zurück, aber Justin fand, er hatte jetzt genügend Möglichkeiten, das schwarzhaarige Mädchen zu ärgern. Sie antwortete mit einer Gegenfrage „Struwwelkopf, wie ist das eigentlich, ohne Hirn leben zu müssen?“ „Nenn mich nicht immer Struwwelkopf“ Seit jenen Morgen achtete er immer peinlich darauf, das seine Haare gekämmt waren, egal wie spät er dran war. „Gut, ich kann dich auch Hirnie nennen, das passt sogar besser“ „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“ „Du hast mich was gefragt? Mir ist gar nicht aufgefallen, das du das kannst....Hirnie“ Damit wandte sie sich ab „Komm Trixi, wir gehen, die Luft ist hier so schlecht“ das blonde Mädchen kicherte, sie genoss es, wenn Roxin Justin Paroli bot, das war schon lange überfällig. Dieser gab sich aber nicht zufrieden, er wollte sie aus der Reserve locken „Es heißt, das die Schwuchtel Wheeler, Kaibas Hündchen war, läuft er zu Hause immer noch mit einem Halsband rum?“ Seine Kumpels fingen an zu lachen, das stärkte ihn den Rücken „Vorlieben sollen ja erblich sein, suchst du auch ein Hündchen. Guck Mal Trixi ist blond, das passt doch. Ich hab noch ein altes Halsband, willst du es haben?“ Sekundenlang herrschte tiefstes Schweigen, Roxin drehte sich wieder zu ihm um. Zum ersten Mal blieb ihm sein Lachen im Hals stecken, der Blick den sie jetzt hatte, stand dem ihres Vaters in nichts nach. Plötzlich hatte Justin das Gefühl, als wenn tausend, heiße Nadeln in seine Haut stechen würden „Zieh über mich her, wenn du willst, aber lass meine Familie und meine Freunde zufrieden, sonst wirst du das noch bitter bereuen“ Wie klirrendes Eis klang ihre Stimme, mit einem herablassendem Lächeln entschärfte sie die Situation „ Mir scheint, du willst die Rolle des Hündchens haben.....“ sie ließ ihren Blick über ihn gleiten „......danke, aber du musst dir ein anderes Herrchen suchen. Ich habe keine Verwendung für dich“ damit drehte sie sich endgültig um, ging in ihr Klassenzimmer. Es tat ihr weh, wenn Ignoranten, wie Justin, sich über ihre Eltern lustig machten. In den nächsten Wochen verlor Justin wirklich die Lust daran, Roxin zu ärgern. Er verlegte sich darauf sie zu ignorieren, so wie sie ihn, damit kehrte etwas Ruhe in ihren Schulalltag ein. Der Direktor war erstaunt über das Durchhaltevermögen des Mädchens, das hätte er dem zierlichen Kind nicht zugetraut, als er sie kennenlernte wirkte sie sehr schüchtern. Scheinbar hatte sie das ganz schnell abgelegt, sie hatte sich zu einer selbstbewussten jungen Dame entwickelt. Schließlich war ihr erstes Schuljahr vorüber, in den Ferien flogen die Drei nach Europa um Mokuba, Patty und Leroy zu besuchen. Roxin war ganz aus dem Häuschen, sie freute sich auf ihren kleinen Cousin. Die Ferien gingen für ihren Geschmack viel zu schnell vorbei, sie hatte das Gefühl gerade erst angekommen zu sein und schon saßen sie wieder in der Maschine auf dem Rückflug. Sie stellte fest, das es bei vielen schönen Dingen so war, kaum hatten sie angefangen, waren sie auch schon wieder zu Ende. Das zweite Schuljahr lief ebenfalls Problemlos, bis auf die Streitereien mit Justin und seinen Freunden, doch die waren nie wirklich ein Problem für sie. Die KC war auch sehr erfolgreich, Joey war inzwischen wieder mit eingestiegen, da ihre Tochter vormittags aus dem Haus war, gab es keinen Grund mehr, nicht zu arbeiten. Sein Partner beauftragte ihn mit den Produkttests, das war für den Blondschopf die richtige Aufgabe, schnell hatte er sich alles angeeignet und leitete nun seine Abteilung mit Bravour. Zu beginn ihres dritten Schuljahres gerieten Justin und Roxin wieder aneinander, es ging um das Spiel Duellmonsters. Der Braunhaarige behauptete der beste Spieler zu sein, das Mädchen stellte dies in Frage „Wieso glaubst du der Beste zu sein, Hirnie?“ „Weil ich das letzte Turnier gewonnen habe. Dich hingegen habe ich noch nie spielen sehen. Wahrscheinlich weißt du nicht mal, was für ein Spiel das ist“ „Ach, glaubst du, ja. Ich habe mich schon mit Yugi duelliert, außerdem brauche ich niemanden beweisen, das ich gut bin.“ „Soso, dann duellier dich doch mit mir, wenn du dich traust“ mit einem leichten Lächeln auf den Lippen meinte sie „Ich würde mich ja gern mit dir geistig duellieren.....“ sie sah ihn von oben bis unten an „.....aber wie ich sehe, bist du unbewaffnet“ Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, doch, wie so oft, wurde seine Erwiderung vom Beginn der Schulstunde abgewürgt. Aber in der nächsten Pause fing er wieder damit an „Was ist nun Kaiba Zicke, duellierst du dich mit mir oder nicht?“ „Nein, das wäre reine Zeitverschwendung“ „So siehst du das also, dann mach ich dir einen anderen Vorschlag“ „Du kannst denken? Ist ja ganz neu“ Der Direktor wurde Zeuge dieser Szene, er griff nicht ein, dazu gab es keinen Grund, aber er fühlte sich Jahre zurückversetzt. Was gerade zwischen den Kindern ablief, erinnerte ihn an Wheeler und Kaiba, die hatten sich auch immer so gestritten. Wer weiß, vielleicht wurde aus diesen beiden auch mal ein Paar. Justin ignorierte ihre letzte Bemerkung einfach „Dieses Jahr finden vierzehn Turniere statt, die teilen wir unter uns auf. Wer am Ende, die meisten Turniere gewonnen hat, ist eindeutig der bessere“ „Und du hörst dann auf mich zu nerven?“ er seufzte „Ja, ich höre dann auf dich zu nerven“ Sie überlegte kurz „Einverstanden, unter einer Bedingung.....“ „Von Bedingungen war nicht die Rede“ unterbrach er sie, ungerührt setzte sie ihr Satz fort „....du störst für die Dauer unseres Duells nicht den Unterricht. Tust du es doch, ist unser Deal geplatzt.“ Das musste er erst mal verarbeiten, sie wollte ihn an die Kette legen, das ging ihm gehörig gegen den Strich. Aber wenn das der einzige Weg war, ihr zu beweisen, dass er besser war als sie „Okay, ich bin einverstanden. Besiegeln wir es mit einem Handschlag“ Er hielt ihr die Hand hin, sie zögerte kurz, schlug dann aber ein. Seit diesem Tag war es in der Klasse ungewöhnlich ruhig, die Lehrer wunderten sich erst über Justin, vermuteten eine Krankheit bei ihm. Bis sie erfuhren, was der Grund war und das erstaunte sie noch mehr. Natürlich hatten sie auch alles mögliche ausprobiert, aber auf die Idee einer einfachen Wette wären sie nie gekommen. Jeder der Beiden arbeitete seine ausgeloste Liste der Turniere ab. Mit Ehrgeiz und Spaß duellierte sich Roxin in die Ränge der Besten, eigentlich kein Wunder, dachte sich der ein oder andere. Schließlich war sie Kaibas Tochter, da war es Selbstverständlich, das sie in seine Fußstapfen trat. Ein Duellant machte es ihr besonders schwer, der war richtig gut, da musste sie auch eine Niederlage hinnehmen. Aber bei ihrer nächsten Begegnung gewann sie. Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu, so kurz vor Ende bekamen sie überraschender Weise noch einen neuen Mitschüler, als der Direktor mit ihm herein kam, glaubte Roxin ihren Augen nicht. Neben ihm stand ein hochgewachsener Junge mit weißen Haaren, seine hellblauen Augen musterten die Klasse, bei Roxin blieben sie hängen. Ein freudiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, er grüßte sie mit einem leichten Nicken. Justin bemerkte es mit einigem Unbehagen, woher die sich wohl kannten? Dieser Junge war Roxins härtester Gegner, bei ihren Duellen, allerdings sah er dann ganz anders aus, außerhalb der Schule pflegte er sein Rockerimage. Sie konnte ihn noch nicht einordnen „Wie der wohl heißt?“ flüsterte Trixi ihr ins Ohr „Das ist Dante“ antwortete sie „Du kennst ihn?“ „Ja, von den Turnieren her, ich musste öfters gegen ihn antreten“ Die Mädchen in der Klasse waren gleich hin und weg von dem Neuen, der genoss es sichtlich, aber seine Augen suchten immer wieder den Blick von Roxin. Gern hätte er sich mit dem schwarzhaarigen Mädchen unterhalten, aber irgendwie kam er heute nicht dazu. Das lag wohl daran, dass jedes Mal, wenn er sich auf den Weg zu ihr machte, ihm entweder seine neuen weiblichen oder die männlichen Mitschüler in die Quere kamen. Da sie keine Anstalten machte mit ihm zu reden, ließ er es dabei bewenden, vorerst. Er war angenehm überrascht als er sie in seiner neuen Klasse erkannte, seit ihren Duellen, konnte er sie nicht vergessen. Sie hatte ihn mit ihrem Können, ihrer Leidenschaft und ihrem feurigen Temperament beeindruckt. Hatte sie auf anderen Gebieten genauso viel Feuer, dann wurde es bestimmt nie langweilig, hm, eigentlich dachte er nur an ein Gebiet. Im nächsten Schuljahr würde er es herausfinden, keine konnte seinem Charme lange wiederstehen, ein Lächeln hier, eine Geste von ihm da und sie schmolzen dahin, wie Schnee in der Sonne. Zur selben Zeit, irgendwo auf der Welt, in dem Arbeitszimmer eines Herrenhauses, reichte ein skrupelloser Privatdetektiv seinem Auftraggeber einen großen, braunen Umschlag. „Wie gewünscht habe ich alles zusammengetragen, dessen ich habhaft werden konnte. Auch die aktuellen Fotos sind dabei“ Sein Auftraggeber überprüfte den Inhalt, währenddessen sah er sich in dem Zimmer um. Es musste die Bibliothek des Hauses sein, die Regalen an den Wänden reichten bis unter die Decke. Sie waren alle mit alten Büchern vollgestopft. Außer dem Schreibtisch stand noch ein normaler Tisch in dem Raum. Auf diesen türmten sich diverse Bücher, er schielte auf die Titel, konnte aber nichts genaues erkennen. Nur eines war deutlich zu sehen, sie handelten alle von Drachen. „Gut das genügt fürs Erste.“ Er reichte dem Schnüffler nun seinerseits einen Umschlag, der inspizierte kurz den Inhalt „Okay, damit bin ich vorerst einverstanden. Sie wissen, für jede Aktualisierung bekomme ich die gleiche Summe.“ „Ja....ich hab’s nicht vergessen. Verschwinden sie jetzt.“ Er wandte sich zum gehen „Ich bringe sie lieber zur Haustür......sonst verlaufen sie sich noch und noch eins....“ der Hausherr sah auf den Detektiv „....kein Wort zu irgendjemanden, verstanden, kein Wort“ dieser nickte nur, nun verließen beide Männer das Zimmer. Auf dem Schreibtisch lag der Inhalt des braunen Umschlages, es waren hauptsächlich Fotos, von einem Kind in unterschiedlichen Altersstufen. Es handelte sich um ein und dasselbe Mädchen, man konnte es an den unwahrscheinlich dunklen, braunen Augen erkennen. Dazwischen lag die Kopie einer Geburtsurkunde und verschiedene Zeitungsartikel. Der Besitzer des Anwesens kam wieder herein, nahm ein Foto und betrachtete es „Wenn die Zeit da ist, Kleine, dann wirst du mir gehören und mir geben, was ich verlange“ er warf das Bild wieder zurück, setzte sich an die Bücher „Aber bis dahin ist noch Zeit, Zeit in der ich für dich alles vorbereiten werde....mein schwarzer Rotaugen Drache“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)