Couse I need you... von Ojo-sama (Weil ich dich brauche) ================================================================================ Epilog: Weil ich dich immer noch liebe... ----------------------------------------- Vielleicht denkt ihr jetzt: „Man, warum gibt’s kein Happy End?“. Da irrt ihr euch, es gibt eins. Drei Jahre später gingen ich und Kei-chan gemeinsam auf die gleiche Uni und studierten Kunst. Zu dieser Zeit kamen sehr viele Austausch Studenten und Professoren aus dem Ausland zu uns auf die Uni. Wieder war es ein schöner Frühlingstag, es war viel zu warm und wir liefen schon in kurzen Sachen herum. Wir waren nun beide 19 Jahre alt und lebten das ganz normale Uni-Leben mit allem was dazu gehörte. Doch an diesem einen Tag geschah ein kleines Wunder, ein wink des Schicksals um es genau zu sagen. Wir spazierten gerade die Buchen Allee entlang, als ich eine mir vertraute Stimme hörte. Ich drehte mich rasch um und sah hinter mir einen gutaussehenden Gaijin der sich mit einem der anderen Professoren unterhielt. Er hatte blondes Haar und blaue Augen. Außer dass er jetzt noch erwachsener Aussah als ich ihn in Erinnerung hatte, hatte er sich nicht sehr viel verändert. Kei-chan drehte sich zu mir und sah mich verwirrt an. „Kyo-chan? Stimmt was nicht? Du siehst aus als hättest du einen Geist gese…“ Er stockte als er meinem Blick folgte. Er war geschockt und ich hätte schwören können, dass er in diesem Augenblick lieber davon gelaufen wäre, anstatt zu bleiben. Er öffnete seinen Mund und es entwich ihm nur ein einziges Wort. „Adrian!“ Der angesprochene drehte sich zu uns und war ebenso geschockt. „Kyoko-chan! Kei-chan…“ Wir unterhielten uns nicht sehr lange zu dritt, ich verdünnisierte mich lieber ganz schnell um die beiden alleine zu lassen. Doch von Kei-chan weiß ich ganz genau, was passiert war. Sie saßen unter einer Trauerweide und sprachen über eigentlich eher belanglose dinge. Bis Kei-chan mut fasste und ihn auf Amerika ansprach. „Adrian, wie war es ihn den USA? Was hast du die letzten drei Jahre da gemacht?“, fragte er. Adrian schnaufte schwer ein. „Nichts! Ich habe eine Klasse voll mit Mädchen Unterrichtet und bin viel unterwegs gewesen. Hab ein paar Dinge angesehen und so weiter…“ „Und…“, begann Kei, „warum bist du wieder hier?“ Er sah Adrian in die Augen. Dieser schien überrascht über diese Frage zu sein. „Naja… um ehrlich zu sein hatte ich Heimweh…“, antwortete er. Kei senkte den Kopf. „Ach so…“ Schweigen. Jetzt hatten sie sich so lange nicht mehr gesehen und trotzdem hatten sie sich nichts zu sagen? Kei stand auf und wollte sich davon machen als ihn Adrian an der Hand packte und festhielt. „Wo willst du hin?“, fragte er ihn und sah ihn bestürzt an. „Ich gehe. Was soll ich sonst machen? Du hattest ein gutes Leben in Amerika und hast mich ja nicht gebraucht. Irgendwie logisch, dass du mich vergessen hast!“ Kei fing an zu Zittern während er immer lauter wurde. Er war wütend, enttäuscht und verletzt. Wie konnte er ihr versprechen vergessen? Wie konnte er IHN vergessen? Adrian resignierte. „ Ich habe dich nicht vergessen, Kei! Niemals! Was laberst du da eigentlich?!“ Kei-chan drehte sich schnell zu ihm um und blickte ihn wütend an. „Warum bist du nicht in Amerika geblieben? Warum bist du wieder her gekommen? Warum verletzt du mich schon wieder?! Warum… warum… kann ich dich nicht einfach aufhören zu lieben…“ Kei-chan brach in Tränen aus und schluchzte lautstark. Adrian sah ihn verwirrt an. „Weißt du… weißt du eigentlich wie oft ich an dich gedacht habe in den letzten Jahren? Wie oft ich mir gewünscht habe das das zwischen uns nie passiert wäre? Und jetzt? Verdammt… ich war kurz davor dich endlich zu vergessen… Kurz davor das alles endlich hinter mir zu lassen… und dann tauchst du auf und sagst einfach gar nichts außer das du Heimweh hattest! Was ist mit mir? Hasst du alles wirklich so schnell vergessen? Hast du unser versprechen den so schnell vergessen? Hast du mich einfach so in deinem Herzen sterben lassen…?“ Es war ganz still um die Beiden und nur das Schluchzen von Kei-chan war zu hören. Kei drehte sich um und wollte nun wirklich gehen, als Adrian einen Satz nach vorne machte und ihn von hinten umarmte. Er drückte ihn ganz fest an sich. Kei versuchte sich lautstark los zu reißen, aber Adrian ließ nicht eine Sekunde von ihm ab. „Hör auf! Lass mich los! Ich hasse dich… ich hasse dich…“ „Kei-chan…“, sagte Adrian und drehte ihn zu sich um. Er schüttelte Kei kurz so dass dieser ihn ansah. „Kei! Hör mir zu! Ich habe dich nie vergessen, weder unser Versprechen noch das was zwischen uns war! Ich habe jeden Tag an dich gedacht und mich gefragt ob es dir gut geht und ob ich dich je wieder sehe! Verdammt ich… ich liebe dich doch immer noch!“ Adrian hielt inne. Auch er war den Tränen nahe. Kei blickte zu ihm auf. Die Tränen kullerten ihm über die Wangen. „Ich liebe dich…“, sagte Adrian noch einmal. „Und ich will dich nie wieder alleine lassen, nie wieder!“ Tja, so lief das! Nach diesem Gespräch versuchten die Beiden einen Neustart und schafften es auch. Ganze drei Jahre, bis zum Ende des Studiums, blieben sie zusammen und zogen anschließend nach Osaka. Das ist jetzt auch schon wieder sechs Jahre her. Ich blieb in Tokyo und wurde Autorin, Malerin, und Manga-ka. Ich hab so gut wie alles schon ausprobiert. Adrian und Kei-chan sehe ich zwar nicht so oft, aber wenn wir uns sehen, haben wir uns immer viel zu erzählen. Ob das nun zu den üblichen Love-Stories zählt? Nun ja, die Entscheidung liegt bei ihnen. Ich habe diese letzten Jahre sehr genossen, denn mir ging nie der Erzähl- Stoff aus. Die Liebe ist ein kompliziertes Spiel. Ist das Gefühl zu stark besteht die Gefahr jemanden zu verletzten. Ist sie jedoch zu Schwach, kann es passieren, dass man sie vergisst, die Liebe. Und doch kehrt sie immer zu einem zurück, auch wenn es manchmal eine halbe Ewigkeit dauert. Ich bin stolz darauf so starke und liebenswerte Menschen zu meinen Freunden zählen zu dürfen. Und ich hoffe, dass die Liebe, egal in welcher Form und Farbe, bald uns alle so stark werden lässt und selbst soziale, moralische und weltliche grenzen vielleicht überwinden lässt. Das hoffe ich wirklich… The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)