Im Schatten des Neumond von Phai8287 (Lass die Vergangenheit hinter dir...) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1-1 ------------------- Im Schatten des Neumond "Osuwari!!!" Ein Krachen hallte durch die Bäume von Inuyashas Wald, als der Namensgeber unsanft auf die Erde befördert wurde. „Ja sag mal spinnst du??!“ Vor dem niedergeschmetterten Hanyou stand, wie sollte es auch anders sein, Kagome Higurashi, die junge Frau aus der Zukunft. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und die Arme und Beine durchgestreckt. Wie immer trug sie auch ihre grün / weiße Schuluniform und man sah ihr an, dass sie vor Wut kochte. "Osuwari!!!", wiederholte sie sich. Inuyasha hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt aufzustehen, bevor er erneut mit einer übermenschlichen Wucht in den Boden gedrückt würde. "Was fällt dir ein, so etwas zu mir zu sagen???" Das lange schwarze Haar, loderte nur so, fast wie Feuer um sie. Denn er hatte ihr das Schlimmste angetan, was er hätte tun können. Der Hanyou richtete sich mühselig auf und funkelte sie verärgert an. Er konnte nicht verstehen, warum sich das Weib so anstellt. „Jetzt dreh hier mal nicht völlig am Rad!! Du siehst ja aus wie so ne Vogelscheuche!!“ "Osuwari! Osuwari!! Osuwari!!!" Zornig stampfte Kagome mit einem ihrer Füße auf. "Warum hast du das getan? Warum nennst du mich bei ihrem Namen?" „Rarr!!“, grollte der Silberhaarige, als er erneut aus dem Dreck kriechen musste. „Ich weiß nicht, wie mir das passieren konnte, schließlich war sie nicht so ein aggressives, brutales Weib!!“ "Nur damit du es weißt, ich gehe jetzt nach Hause, bist du dir überlegt hast dich bei mir zu entschuldigen!!!!" Demonstrativ drehte sich die Schülerin um und ging zum Knochenfresserbrunnen. Doch sie konnte nicht hinüber in ihre Zeit gehen, bevor sie dem Halbdämon noch ein gewaltiges "OSUWARI" da gelassen hatte. Kaum hatte Inuyasha sich wieder aus dem Dreck befreit schrie er ihr noch nach. „Vergiss es!!! Ich muss mich für gar nichts entschuldigen!!“ Doch Kagome hörte ihn schon nicht mehr. "Was hast du dieses Mal angestellt?", hörte er jetzt statt dessen die bekannte Stimme eines Mönches hinter sich. Miroku hatte nicht mitbekommen, warum sich das ungewöhnliche Duo dieses Mal gestritten hatte. Aber der markerschütternde Fluch von Kagome war bis zum Dorf herüber gehallt und er wollte sich zum einen etwas amüsieren und zum anderen seinen Freunden eventuell Beistand leisten. Sich den schmerzenden Rücken reibend knurrte sein Freund ihn an. „Die Frau tickt nicht richtig, da hab ich sie aus Versehen Kikyou genannt, na und??“ Seufzend ließ sich der Schwarzhaarige neben seinem Freund auf dem Boden nieder und sah sitzend in den Himmel. "Inuyasha, du darfst eine Frau niemals bei dem Namen deiner Ex nennen. So sind sie eben, sie wollen ihre Vorgänger übertreffen und so bekommst du sie nie rum!" Ob nun aus Wut oder aus Scham war nicht zu erkennen, aber Inuyashas Wangen färbten sich tatsächlich etwas rot. „Keh! Wer will das denn??“ Skeptisch zog sein Wegebegleiter eine Augenbraue hoch. "Ihr macht aber den Eindruck eines zukünftigen Paares!" Stur verschränkte der halbe Hund die Arme vor der Brust. „Unsinn!! Sie ist doch noch ein Kind!“ "Du bist auch nicht mehr als ein Kindskopf! Geh dich bei ihr entschuldigen und dann haben wir Ruhe!" Grinsend stand er auf und sah auf Inuyasha herunter. "Und bevor ich es vergesse, du solltest vor ihr zu Kreuze kriechen!" Leider hatte der Mönch seine Rechnung ohne den Stolz des Halbdämonen gemacht. „Ich denk ja gar nicht dran!! Ich bin ihr oft genug nachgelaufen!! Ich hab die Schnauze voll!! Sie soll kommen und sich bei MIR entschuldigen!!“ Mit einem Kopfschüttelnd wandte sich Miroku ab. "Mach doch was du willst!" „Mach ich auch!!“ Der Mönch hörte nur noch wie der Halbdämon fluchend davon stapfte. Während er durch seinen eigenen Wald lief fluchte der Goldäugige unschön vor sich her, ohne auch nur ein gutes Haar an seiner Gefährtin zu lassen. Nach Stunden, als die Sonne bereits seit langem untergegangen war und Inuyasha weit entfernt von jeglicher menschlichen Siedlung war, stieg ihm ein bekannter Geruch in die Nase. Zu seinem Leidwesen, war er seltsam vertraut, überaus gefährlich, aber vor allem war es der Geruch eines Wesen, welches er jetzt am wenigsten gebrauchen konnte. „Na schöne Scheiße!“ Dem Hanyou war klar, dass es nichts brachte weg zu laufen, da sein Bruder ihn längst gewittert haben musste. Es brauchte noch etwas, bis sie sich endlich über den Weg liefen. Aber Inuyasha hatte Recht, Sesshoumaru hatte ihn bereits wahrgenommen. "Inuyasha...", grüßte ihn der über 900 Jahre alte Dämon wie immer überheblich und vor allem herablassend. "...du hier, ohne dieses Menschenweib?" Sein Halbbruder verzog das Gesicht. „Du ohne deinen Arschkriecher und das Gör unterwegs?!“ "Man merkt es sofort, denn ohne ihre Erziehung, bist du Ungehobelter denn je!" Fast unbeeindruckt drehte sich sein Bruder weg. Er hatte vor kurzem erst ein mystisches Geheimnis erfahren und er würde sich keines Falls dazu herablassen, dieses in Erwägung zu ziehen. „Als ob dich das auch nur ein bisschen was angehen würde!!“ Mit einem eingeschnappten Grollen drehte er seinem großen Bruder den Rücken zu, ihn geistig natürlich weiter im Blick habend. "Nun, du willst mein Halbbruder sein. Geboren aus dem Schoß eines sterblichen Weibes. Trotzdem solltest du dich zu benehmen wissen, zumindest höher gestellten Dämonen gegenüber! Also allen vollwertigen Youkai!" Sesshoumaru strich sich über den weichen Pelz der über seiner rechten Schulter lag und zupfte ihn so zurecht. „Ach halt doch deine Schnauze!!“ Seiner Meinung nach hatte Sesshoumaru keinerlei Recht ihm über Manieren Vorträge zu halten, hatte er ihn doch in der Zeit, wo er so was hätte lernen sollen im Stich gelassen. Der Hanyou hörte ein amüsiertes kurzes Kichern. "Sie hat dich also verlassen. Genau so wie in ihrem letzten Leben, anders ist deine Laune nicht zu erklären!" „Was weißt du schon!“, maulte sein Halbruder grummelig. „Das du etwas... nun sagen wir mal... anderes verdient hast. Ob es mir nun schmeckt oder nicht, in dir fließt auch das Blut MEINES Vaters! Du solltest es nicht weiter besudeln.“ Der Ältere zeigte deutlich den Stolz seiner Herkunft und sah ihn abwartend an. Mit negativem Erstaunen und blanker Wut sah Inuyasha zurück, als er zu ihm herumwirbelte. „Ach und DU kannst darüber urteilen, du arroganter Bastard???“ Zu seinem Erstaunen, hatte sein Bruder ihm schnell mit seiner dämonischen Peitsche eins übergezogen und dessen Augen wurden blutrot. "Du solltest darauf achten, was du von dir gibst! Mein Blut ist rein im Gegensatz zu deinem!" „Pass selber auf was du sagst!! Du bildest dir ein mir irgendwas über mein Leben sagen zu können, doch das Recht hast du vor langer, langer Zeit verloren!!!“ Richtig aufgebracht vor Wut wischte sein kleiner Bruder sich das Blut von der Wange und funkelte ihn an. „Also spiel dich hier nicht so auf!!“ Ein Lächeln zierte das Gesicht des Dämons und Jaken, sein kleiner Begleiter und Handlanger hatte Recht. Es war äußerst Selten, dass diese Geste bei Sesshoumaru zu sehen war und möglicher Weise genau so gefährlich. "Nun, ich schreibe dir weder etwas vor, noch spiele ich mich auf. Ich gebe dir lediglich einen Tipp wie es für dich leichter zu Leben ist." „Nun, ich brauche deine Tipps nicht! Ich weiß wie ich leben kann, ich hab es auf dem harten Weg gelernt!!“ "Weshalb du noch immer auf der Suche deines wahren Selbst bist! Inuyasha, du willst werden wie ich und doch hast du dir von zwei popeligen Menschenweibern diese Möglichkeit verwehren lassen und trotzdem stehst du noch immer allein da. Unser Vater wäre enttäuscht von dir, wenn er wüsste, dass du nach über 200 Jahren noch immer nicht wüsstest, was dich wirklich ausmacht!" Für den Youkai war diese Unterhaltung damit beendet und er schritt an seinem Bruder einfach vorbei. Wütend, aber auch verdattert sah Inuyasha ihm nach. „Wo… Woher willst du schon wissen, was ich will??!“ "Weil du mein H A L B - Bruder bist!" Noch immer zierte dieses Lächeln das Gesicht des vollwertigen Dämons. „Na und?? Das hat dich sonst auch nie geschert! Und ein ‚Bruder’ warst du mir eh nie!!“ Jetzt wollte Inuyasha das Gespräch seinerseits beenden. "Juckt es dich nicht? Diese gewaltige Kraft, das Ansehen und vor allem der Respekt den man unserem Vater entgegen brachte?" Sesshoumaru wusste, dass er ihn mit mindestens einem dieser Begriffe zum Stehen bewegen konnte, ohne sich selbst dabei zu bemühen. "Respekt den man dir niemals schenkte. Ansehen, dass du nie genossen hast. Aber vor allem Macht, die dir auf ewig verschlossen bleibt." Und tatsächlich bewegten sich Inuyashas Füße nicht weiter und seine Stimme war seltsam und beunruhigend ruhig: „Das ich von einigen dieser Dinge nicht mal richtig was weiß, hab ich doch auch dir zu verdanken, also was soll die Nummer hier?“ Doch er antwortete ihm nicht mehr, sondern ging seinen Weg weiter. Vielleicht könnte er ja doch eines seiner Ziele erreichen, ging ihm durch den Kopf, nach dem er Inuyasha genau dahin gebrachte hatte wo er wollte. Der Kopf des fast makellosen Körpers zuckte einen Moment und schüttelte diesen Gedanken schnell wieder ab. "Niemals!", befahl er sich selbst. Sein kleiner Bruder stand noch dort wo er ihn verlassen hatte und war überrumpelt, wütend und verwirrt. Dieses äußerst seltsame Gespräch verstand er nicht, spürte aber, dass etwas anders war als sonst und er wollte seine Antwort! Kurz entschlossen folgte er dem Mann, dessen Blut er teilte. „Hey! Ich lass mich nicht so leicht abwimmeln!!“ "Wenn du dieses intelligente Wesen bist, für das du dich hältst, solltest du einfach mal dein Hirn einschallten!" „Was soll das denn heißen?? Niemand kann aus deinem Gefasel schlau werden!! Weißt du überhaupt selbst, was du so von dir gibst??“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah griesgrämig drein. Aber Sesshoumaru verweigerte ihm noch immer die ersehnte Antwort. "Auch meine Zeit ist begrenzt, also geh weiter deinen Weg!" Er verschwand hinter einem der Bäume und war froh seinen Bruder nicht mehr sehen zu müssen. Die Verlockung wäre sonst unerträglich geworden. Doch sein Bruder ließ sich nicht abschütteln und blieb zu seinem Leidwesen in Hörweite. „Keh! Woher willst du wissen, das mein Weg nicht genau da lang geht, wo auch immer du lang gehst?!“ Die Finger seiner Hand zuckten bedrohlich und Gift tropfte aus seinen Nägeln. "Du hast noch ein Weib mit dem du kleine Splitter suchen willst!" „Noch nie was von Urlaub gehört??“, grollte er, nicht gewillt die unangenehmen Geschehnisse des Tages preis zugeben. Aufgebracht über sein eigenes Verhalten und die Versuchung die ihm Inuyasha vor die Füße legte, begann sein Bruder die weißen Reißzähne zu fletschen. "Du wirst mir nicht folgen!" „Ich will hier lang, vielleicht folgst Du ja MIR!!“ Schneller als der Hanyou sah, war er am nächst besten Baum festgebunden. "Aber nicht in die Richtung in die ich muss!" Dann musste er seinen Bruder gehen sehen. „V… Vielleicht ja doch!“ Auch wenn Inuyasha wusste, dass das wohl die dümmste Idee war, auf die er hatte kommen können, dennoch folgte er seinem Bruder weiter, oder besser gesagt, jetzt erst Recht! Zu seinem Leidwesen musste er sich erst einmal von dem Baum befreien und als er seinen Bruder einige Zeit später wiederfand, stand dieser gedankenverloren vor einem Abgrund. Sein rechter Arm fasste dabei an seine linke Schulter. "Es kann nicht sein, dass du der einzige Weg bist!" Sesshoumaru war so in Gedanken versunken gewesen und Inuyasha hatte das Glück, das der Wind zu seinen Gunsten stand, dass der Dämon ihn nicht bemerkte. Inuyasha legte den Kopf schräg und versuchte sich den Sinn dieser Worte zusammenzureimen. „Selbstgespräche sind das erste Zeichen für Wahnsinn!“ Es war das erste Mal in seinem Leben, dass sich der Ältere erschreckte und so zuckte er. "Was willst du? Habe ich dir nicht befohlen in die andere Richtung zu gehen?!!" Diebisch über diesen kleinen Erfolg grinsend, schlenderte Inuyasha regelrecht näher. „Hab ich mir je was sagen lassen?“ Sich zur Ruhe zwingen müssend, sah Sesshoumaru ihn an. "Ich habe dich bis zum heutigen Tage am Leben gelassen. Doch ich habe einen Grund, dich nicht in meiner Nähe zu halten. Also verschwinde, bevor ich das Blut meines Vaters vergießen muss!" Mit solchen Aussagen kam er bei seinem sturen Bruder leider nicht sehr weit. „Keh! Bilde dir nicht zu viel ein, Arschloch!!“ Inuyasha war in diesem Augenblick nicht bewusst, wie sehr ihm sein Bruder durch diese Bezeichnung zum Dank verpflichtet war. Denn mit einem Schlag wusste dieser, dass er sein Ziel bestimmt auch ohne ihn erreichen würde. "Mach was du nicht lassen kannst." „Tu ich immer!“ Tagelang zogen sie durch das Land, immer darauf bedacht die Dörfer und Siedlungen der Menschen zu umgehen. Sesshoumaru hasste die Menschen über alles, vor allem weil sie der Grund für den Tod seines Vaters waren und er sich so niemals mit ihm hatte Messen können. Außerdem sprach der Youkai kein einziges Wort, weder zu Inuyasha, noch zu seinen Begleitern die sich nach einer Weile zu ihnen gesellt hatten. Sein kleiner Bruder machte sich die Reise angenehmer, in dem er Jaken piesackte und mit der kleinen Rin spielte, die leichter im Umgang war als Shippou. Der kleine gründe Dämon beobachtete die Brüder genau. Es war ihm nicht geheuer, dass sein Herr den Hanyou in seiner Nähe duldete. Er wusste zwar was das Geheimnis des großen Sesshoumaru war, aber er würde niemals vermuten, dass dieser sich darauf einließ. So sprach er den Flauschohrigen eines Tages an. "Warum folgst du meinem Herrn auf einmal?" Inuyasha saß im Gras einer blühenden Wiese und hatte sich seltsam ruhig, Blumen von Rin bringen lassen, aus denen sie nun einen Kranz für ihn machte. „Was geht dich das an, Froschgesicht?!“ "Nun ja, ähm..." Jaken warf einen eingeschüchterten Blick auf seinen Gebieter. "...ich hätte nie vermutet, dass mein Herr dich an seiner Seite respektiert. Das hat er weder bei mir getan, noch bei Rin." „Dulden ist wohl das eher geeignete Wort.“ Inuyasha bildete sich gewiss nicht ein, dass sein Bruder ihn respektierte. "Du irrst dich Inuyasha..." Weiter kam der kleine Gnom nicht, denn der mächtige Youkai war hinzugetreten und zwang ihn mit seinem Blicken zum Schweigen. "Bist du mich nicht endlich leid, Bruderherz?!" Der erwiderte seinen Blick ungetrübt. „Och, ich find es ganz nett.“ Dabei wuschelte er Rin durchs Haar. Für diese Antwort erhielt er einen schrägen Blick. "Dann bleibt dir nur die Wahl mit zu kommen, denn ich plane einen weiten Weg hinter mich zu bringen!" „Was für ein Glück du hast, ich hab die nächste Zeit nichts vor!“ Er war sich selbst nicht mehr so sicher, warum er eigentlich zu Anfang mitgekommen war, aber er verspürte noch kein Verlangen zurück zugehen, außerdem wollte er wissen, was Sesshoumaru plante. Desinteressiert drehte sich der hohe Youkai um. „Ganz wie du meinst, aber ich werde keine zusätzlichen Pausen wegen dir einlegen! Rin sitzt auf Ah-Un...“ So ging er vor, nach dem das Kind auf dem zweiköpfigem Drachen saß. Inuyasha pendelte sich nach einiger Zeit zwischen seinem Bruder und dem Drachen aus, sodass er mit nur nach ein paar schnelleren Schritten bei Sesshoumaru sein konnte, sollte er das überhaupt wollen, natürlich. An den verschiedensten Orten machten sie regelmäßig für einige Tage Rast. Eine königliche und vor allem merkwürdig warme Aura ging dann von Sesshoumaru aus und er machte einen befreiten Eindruck. Inzwischen erreichten sie das Meer. "Sesshoumaru-sama war schon lange nicht mehr hier! Ich frage mich, warum er solch einen Umweg in kauf nimmt...", grübelte Jaken vor sich hin, als die ersten Sandkörner des Strandes unter seinen Füßen zu spüren waren. Der Bruder seines Herrn hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, denn das Meer hatte er zwar schon zu Gesicht bekommen, aber nie mit solch einem Strand und der Möglichkeit es wirklich zu genießen. Innerlich freute er sich wie die kleine Rin über diesen Anblick. „Er wird schon wissen, wo er hin will!“ "Sicherlich weiß mein Herr das. Sein Ziel lieg am anderen Ende des Landes!" Jaken bemerkte gar nicht, dass er mit Inuyasha sprach, so sehr verwunderte ihn das Verhalten der Hundedämons. Verwirrt aber auch tatsächlich neugierig blinzelte der ihn an. „Ach ja? Vielleicht will er hier ja, was weiß ich denn… Urlaub machen.“ "Es muss etwas mit seinem Bruder zu tun haben! Ich kann mir das einfach nicht anders erklären..." Erst jetzt bemerkte er, was er so in Gedanken laut von sich gegeben hatte und zuckte zusammen. Goldene Augen weiteten sich überdimensional. „Mit MIR?“ Schreiend lief der kleine aber alte Dämon davon. Zu seinem Glück war Sesshoumaru nicht in der Nähe, er hätte ihm vermutlich die schlimmsten Dinge angetan, wenn er gehört hätte, was er Inuyasha verraten hatte. „Bleib stehen elende Kröte oder ich ersauf dich im Meer!!“ Der Halbdämon eilte ihm grollend nach, verlor ihn aber zwischen den Steinen irgendwie aus dem Blick. "Du musst ihn entschuldigen. Er ist eifersüchtig, wenn Sesshoumaru-sama etwas macht, dass er nicht versteht." Es war selten, dass Rin ihre zarte Stimme erhob. Aber der Youkai und Jaken waren ihre Familie geworden und insgeheim hoffte sie, dass Inuyasha bald ganz zu ihnen gehören würde. Inuyashas Laune war nicht die beste, aber er konnte ihr nicht in das süße Gesicht knurren, so tätschelte er bloß ihren Kopf. „Mach dir keinen Kopf, Kiddo. Ist schon alles in Ordnung. Aber sag mal, wo ist das Ar… ähm mein Bruder denn?“ Das sehr junge Mädchen lächelte und streckte ihren Arm zudem ihren Zeigefinger aus. "Da ist er langgegangen." Er grunzte, als eine Art Dank und wollte nun eher seinen Bruder suchen, um ein paar Antworten zu bekommen. „Gut, ich werd ihn suchen, geh du nur spielen, aber pass am Wasser auf.“ Rin sah ihm noch grinsend nach und hopste dann zum Meer. Es war sehr aufregend für sie, da es ihr erstes Mal am Meer war. Währenddessen begann Inuyasha über die Felsen zu klettern, wobei er mit seinen nackten Füßen aufpassen musste, sich an einigen scharfen Steinen nicht zu schneiden. Nachdem er die Felsen überquert hatte und seinen Bruder am Rande einer grasbewachsenen Klippe sah, musste er sich einfach wundern, wie schnell Sesshoumaru die Entfernung zu ihrem ursprünglichem Ausgangsort überwunden hatte. Doch es war noch mehr geschehen. Ein grüner Schein umgab den überaus starken und doch sehr zarten Körper des Dämon und er sah ähnlich in die Ferne wie vor... inzwischen... Wochen, als der Hanyou sich ihm angeschlossen hatte. Für einen Moment stand Inuyasha nur da in irgendeiner seltsamen Weise überwältigt von diesem Anblick, doch mit roten Wangen schüttelte er den kopf, um diesen Gedanken los zu werden und trat mit festem Schritt auf den Älteren zu. "Du verstehst den Sinn meiner Worte noch immer nicht... und du verstehst die Bedeutung dieser Orte nicht... hab ich Recht?" Sesshoumaru sah ihn nicht an, wusste er dieses Mal doch schon länger, dass ihm sein Bruder gefolgt war. „Du machst dir doch einen Spaß draus in Rätsel zu reden und ich war noch nie hier, also woher sollte ich den Ort kennen??“ Er konnte nicht anders, als bei Sesshoumarus Worten giftig zu werden. "Dein Blut kennt ihre Bedeutung!" Der Schleier um den großgewachsenen Körper schwand, doch der Blick konnte sich nicht von der Ferne lösen. Inuyashas Stirn legte sich in Falten. „Warum erklärst du es mir nicht einfach, verdammt noch mal!!?“ "Weil ich nicht dein Babysitter bin. Die Aufgabe hat doch dieses Menschenweib übernommen!" Der Ältere der Brüder hatte schon verstanden, dass etwas zwischen Inuyasha und Kagome vorgefallen war und konnte sich diesen Spaß nicht entgehen lassen. Vor Wut schnaubend stapfte sein Halbbruder auf ihn zu. „Wenn du nichts Wichtiges zu sagen hast solltest du deine beschissene Klappe halten!!!“ Doch die Drohungen machten ihm nichts aus. "Ich erhebe meine Stimme ausschließlich nur, wenn es von Nöten ist!" „Keh!! Trotzdem kommt immer nur Scheiße aus deinem Mund!!“ "Der schwache Geist ist nur nicht in der Lage ihren Sinn zu verstehen!" Wieder wollte der Ältere Inuyasha stehen lassen und gehen. Doch der hatte anderes im Sinn und ging grollend auf ihn los. Zu seiner eigenen Verwunderung, wenn er sie denn bemerkte, ließ Sesshoumaru ihn an sich herankommen. Er wich Schlägen aus, gab seinerseits welche zurück. Doch wirklich gewalttätig wurde er dabei nicht. Noch nicht einmal der Gedanke sein zweites Schwert, Toukijin zu ziehen, kam ihm in den Kopf. Seinem Bruder ging es ähnlich, denn er hatte während des ganzen Handgemenges, nicht einmal nach Tessaiga gegriffen. Hin und wieder konnte der Ältere ein fröhliches Lachen noch nicht einmal unterdrücken und ihre Rauferei ging durch einen gekonnten Wurf von beiden auf der Erde weiter. Keuchend, doch seltsam euphorisch, landete Inuyasha auf seinem Rücken und sah in die so ähnlichen Augen seines Bruders, der über ihm thronte. Aber damit war es noch nicht vorbei und sie wälzten sich spielerisch auf dem Boden in ihrem Kampf. Kurze Zeit später konnte der Youkai seinen Halbbruder dann von hinten erwischen und biss ihm mit seinen Reißzähnen in eines der weichen Ohren. Es tat nicht wirklich weh, dennoch gab Inuyasha einen erschrockenen und seltsam keuchenden Laut von sich. Mit Entsetzen stellte der ältere Dämon fest, was er gerade getan hatte und befreite sich schnell aus diesem kindlichen Kampf. Genau so rasch änderte sich sein zuvor noch gelöster Gesichtsausdruck und wurde wieder unnahbar wie vorab. "Ich gebe dir noch einmal den Rat deinen Kopf zu gebrauchen oder die richtigen Fragen zu stellen!", somit wendete Sesshoumaru sich ab. Verwirrt, irritiert und voll mit Emotionen, die er nicht verstand sah sein kleiner Bruder ihm nach. Was war grade geschehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)