Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 14: Unfair Treatment ---------------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 14/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido und Sanada x Yukimura / Andeutungen für Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und noch zwei schöne Pairs x3 Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: diesmal wieder etwas kürzer, aber dafür beeil ich mich mit dem nächsten kappi >_< „Aniki, ich gehe jetzt!“ Yukimura drehte sich zu seiner Schwester um, die gerade zu ihm ins Zimmer gestürmt war. Sie hatte wieder ihren besten Kimono an. Es war also wieder so weit. Sie würde zu ihrem Verlobten gehen. Yukimura lächelte. Er nickte und gab ihr ein Zeichen. 'Hai, viel Spaß.' „Bis nachher!“ Er hörte, wie die Tür geschlossen wurde, nachdem er sich wieder zu seinem Tisch gedreht hatte. Seine Schwester klang so fröhlich. Natürlich wusste er, wie sehr sie sich freute, wenn sie zu Sanada eingeladen war. Yukimura starrte auf seine Hausaufgaben, die er bis eben bearbeitet hatte. Wie gerne würde er immer noch bei Sanada eingeladen werden, doch er hatte sich geschworen seiner Schwester freie Bahn zu lassen, immerhin war er ja als potenzieller Kandidat nicht mehr geeignet. Dennoch würde es sicherlich nicht so schmerzen, wenn er Sanada einfach vergessen müsste, anstatt zu sehen, wie Sachiko mit ihm glücklich wurde. Natürlich wollte er sie glücklich sehen, aber Menschen können eben nicht immer das logisch Richtige tun, selbst wenn sie wissen, dass es besser wäre. Yukimura seufzte. Es würde wohl nicht besser werden. Vielleicht würde er Sanada ja ein Leben lang nachtrauern. Er stand auf und schaltete seinen CD-Player ein. Die richtige CD befand sich sowieso noch darin. Dann ging der Blauhaarige zum Fenster und schaute auf den Garten hinunter. Im Hintergrund begann leise Musik zu spielen. Sanadas Stimme war zu vernehmen. Wie lange war es her, dass Yukimura dessen Stimme direkt neben sich singen gehört hatte? Yukimuras Blick senkte sich traurig. Seine zwei einzigen richtigen Wünsche im Leben waren Sanadas Liebe und seine Gesangskarriere gewesen. Beides wurde ihm genommen. Für ihn blieb nichts übrig. Er durfte nicht singen und er durfte nicht mit dem Menschen zusammen sein, den er über alles liebte. Früher, als er noch ein Kind gewesen war, hatte er ab und zu deswegen geweint. Selbst heute war ihm noch manchmal nach Weinen zumute, doch er hatte sich geschworen stark zu bleiben. Seit er damals gesehen hatte, wie Sanada sich Sorgen gemacht hatte kurz vor seiner Operation, seitdem hatte er sich geschworen immer stark zu sein, damit sich andere nicht mehr um ihn sorgen mussten. Bei Yanagi hatte das nie etwas genützt, aber wenigstens hatte der andere irgendwann aufgehört seine Sorge übermäßig zu zeigen. Er schüttelte den Kopf. Hatte er nicht gerade vorhin noch gedacht, nicht mehr daran zu denken? Er drehte die Musik lauter, das würde auch nicht helfen zu vergessen, doch wenn er einmal Sanadas Musik anschaltete, war sowieso alles zu spät. Der Blauhaarige begann sich durchs Zimmer zu bewegen. Tanzen machte ihm Spaß, besonders zu so wundervoller Musik. Einmal hatte er das Gefühl ein Klingel gehört zu haben, aber er ignorierte es, mehr als der Postbote konnte es ja nicht sein. Er schloss die Augen und tanzte weiter. Auf einmal wurde das Klingeln heftiger, jetzt war es nicht zu überhören. Yukimura schaltete den Rekorder aus und lief zur Haustür. Hinter ihr stand Sanada, voll in traditioneller Montur. „Yukimura, wo bleibst du denn?“, fragte der sichtlich gehetzte Sanada und vergaß deshalb tatsächlich die höfliche Begrüßung. Der Kleinere verstand nicht und machte es Sanada klar. „Alle warten auf dich.“ Gut, jetzt war Yukimura immer noch nicht schlauer. „Du musst deine Schwester doch begleiten, wenn deine Eltern nicht da sind.“ Erst in dem Moment dämmerte es dem Kleineren. Natürlich, seine Mutter hatte ihm mal erklärt, dass er seine Schwester begleiten müsse, sollte sie selbst verhindert sein. Das war wohl wegen des Alters seiner Schwester nötig. Das hatte er völlig vergessen, wahrscheinlich, weil es bis jetzt nie so gekommen war. Er gab seinem Freund zu verstehen, dass er nicht daran gedacht hatte und dass er einen Augenblick warten solle. Sanada wusste, dass Yukimura sich noch umziehen wollen würde. Verständlich, immerhin pflegte Sanadas Familie wie keine andere ihre Traditionen. „Yukimura, warte bitte!“ Es war aus seinem Mund, bevor er darüber nachgedacht hatte. Es war wichtig, dass Yukimura ebenfalls ordentlich gekleidet aufkreuzen würde, doch sie hatten keine Zeit. Sanadas Eltern waren schon schlecht gelaunt aufgrund Yukimuras Fehlens, wenn sie noch länger warten müssten, würde es auf jeden Fall unangenehm für den Blauhaarigen werden. Welches Übel würde schlimmer sein? „Das ist schon in Ordnung, komm jetzt bitte. Meine Eltern warten schon.“ Sanada hoffte inständig, dass er sich richtig entschieden hatte. Yukimura protestierte. Aber Sanada ließ sich nicht überreden. Auch wenn es sehr unhöflich war, nahm er Yukimura am Handgelenk und zog ihn praktisch aus dem Haus. Kleinere schaffte es gerade noch in seine Schuhe zu stolpern und seinen Schlüssel ein zu stecken. „Es tut mir sehr Leid, Yukimura“, entschuldigte sich Sanada, dem das Ganze ebenfalls sehr unangenehm war. Sein Freund seufzte und schüttelte den Kopf. Er wusste doch sowieso, dass er nichts gegen Sanada unternehmen konnte. Der Größere begann zu laufen, wollte er doch seine Eltern nicht noch länger warten lassen. Er zog Yukimura mit sich, wobei seine Hand irgendwann versehentlich vom Handgelenk zur Hand des Jüngeren rutschte. Keiner der Beiden unternahm etwas. Yukimura bemerkte nur, wie sein Herz pochte, als sie endlich ankamen, und er wusste genau, dass das nicht nur vom Laufen kam. Er zog seine Schuhe aus und folgte Sanada ins Wohnzimmer. Er verbeugte sich tief vor dessen Eltern, dennoch entgingen ihm die bösen Blicke, die er bekam, nicht. Er verbeugte sich ein zweites Mal als Entschuldigung, doch auch das schien Herrn und Frau Sanada nicht glücklich zu machen. Vorsichtig nahm er neben seiner Schwester Platz, die ihn ebenfalls merkwürdig ansah. Yukimura war ganz und gar nicht wohl in der Situation, in der er sich gerade befand. Die meiste Zeit verfolgte er die Gespräche am Tisch nicht oder nur desinteressiert. Wurde er doch sowieso komplett aus der Konversation ausgeschlossen. Eigentlich hatte es wirklich keinen Sinn für ihn hier zu sein, aber Tradition war eben Tradition. Er war sich auch der abwertenden Blicke, die Frau Sanada ihm ständig heimlich zuwarf bewusst, das hätte er sich auch gerne erspart. „Möchtest du nicht etwas dazu sagen, Yukimura-kun?“, fragte Sanadas Mutter plötzlich. Der Blauhaarige schaute erschrocken auf, jetzt hatte er nicht aufgepasst. Es würde die Eltern ganz bestimmt nicht freuen, dass er erst zu spät, dann in Straßenkleidung kam und jetzt noch nicht einmal das Gespräch mitbekam. Er seufzte innerlich und machte sich daran, sich zu entschuldigen und zu erklären, dass er die Frage nicht verstanden hatte. Er bekam allerdings nur einen unverständlichen Blick. Er stoppte sofort seine Gestiken. Natürlich, Sanadas Eltern konnten ihn so nicht verstehen. Er griff in seine Hosentasche, da war nichts. Yukimura erstarrte. Er hatte in der Eile seinen Block zu hause liegen gelassen. Wie sollte er sich denn jetzt verständigen? „Yukimura-kun?“, fragte Frau Sanada, inzwischen ziemlich pikiert. Yukimura war ratlos, was er jetzt tun sollte. „Yukimura entschuldigt sich, dass er kurz nicht mitverfolgt hat“, ertönte plötzlich Sanadas Stimme. Der Kleinere schaute ihn dankbar an. Die Mutter war dennoch nicht zufrieden. „Woher willst du das wissen, Genichirou? Er hat den Mund doch nicht gar nicht aufgemacht.“ „Er hat es gesagt, Mutter, du hast ihn nur nicht verstanden.“ Yukimura konnte nicht fassen, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. Sanada lehnte sich niemals gegen seine Eltern auf. „Dann könnte er doch selbst mit mir reden.“ „Was soll das, Mutter? Du weißt genau, dass Yukimura stumm ist.“ Frau Sanada machte einen unerfreuten Laut und beließ das Thema dabei. Lächelnd wandte sie sich an Sachiko. „Wenigstens hat er noch so eine bezaubernde kleine Schwester wie dich, du wirst bestimmt...“ „Was soll das heißen?“, fiel ihr Sanada ins Wort, er klang wütend. „Genichirou! Misch dich nicht weiter ein“, befahl seine Mutter. Doch Sanada schien gar nicht daran zu denken ihr zu gehorchen. „Yukimura... Seiichi ist auch eine wundervolle Person.“ Yukimura war immer noch verwirrt, was da gerade passierte. Warum stellte sich Sanada plötzlich so gegen seine Mutter? „Genichirou, ich sagte, misch dich nicht ein.“ „Werde ich aber, solang du schlecht über Yukimura redest.“ Frau Sanada sah extrem sauer aus. „Das reicht! Das Treffen ist für heute beendet. Bring sie zur Tür, Genichirou!“ Mit den Worten dampfte sie wütend aus dem Zimmer. Sanada stand auf und reichte den beiden Yukimuras die Hände. „Entschuldige die bösen Worte meiner Mutter, Yukimura. Ich bin mir sicher, dass sie einfach nur einen schlechten Tag gehabt hat.“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf und lächelte den Größeren an. 'Schon gut. Vielen Dank, dass du mich in Schutz genommen hast.' „Das ist selbstverständlich.“ Der Jüngere nickte und drehte sich dann zu seiner Schwester. 'Tut mir Leid, Sachiko.' Sie zuckte mit den Schultern, ignorierte ihren Bruder ansonsten aber. Sanada begleitete die Beiden zur Tür. Sie verabschiedeten sich voneinander. „Ich werde es wieder gut machen, Yukimura“, versprach der Schwarzhaarige, bevor er die Tür schloss. Yukimura lächelte. ---- Yanagi ließ die Seiten langsam durch seine Finger gleiten. Er stand im Schlafzimmer vor dem Bücherregal, in seiner Hand eines von Inuis Notizbüchern. Kaidos. Seine Augen waren nur jeweils einen Schlitz weit geöffnet, doch seine Pupillen verfolgten alles, was auf den Seiten an ihm vorbei lief. Inui fand seinen Freund noch immer in dieser Position vor, als er eine Weile später das Zimmer betrat. Er stellte sich hinter den Braunhaarigen und hielt ihm seinen üblichen Kaffee vor die Nase. „Er hat sich sehr verbessert“, stellte er in den Raum. Yanagi nahm den Becher und nickte. „Das sind sehr interessante Daten.“ Der erste Schluck Kaffee ran seine Kehle hinunter. Inui machte das Getränk immer so, dass man es bedenkenlos trinken konnte, ohne dass es zu kalt war. „Dennoch wird er nicht erwarten können, jemals an Seiichi heran zu reichen“, sagte Yanagi, seine Augen immer noch auf die Notizen fixiert. Der Größere begann dessen Schultern zu massieren, er lachte leise. „Die Wahrscheinlichkeit, dass er überhaupt jemals vorhatte, liegt bei gerade mal 1,6%.“ Vorsichtig nahm Inui seinem Freund das Notizbuch aus den Händen und verstaute es wieder im Regal. „Ich hab dir doch gesagt, dass er auch an dich nicht herankommen wird“, hauchte er Yanagi ins Ohr, während er auch den Becher des Kleineren weg stellte. Yanagi drehte sich zu ihm um, seine Augen wieder geschlossen, ein winziges Grinsen zog seine Mundwinkel in die Höhe. „Du bist zu sexbesessen, Sadaharu.“ Der Schwarzhaarige grinste richtig. „So was gibt es gar nicht.“ ---- Kikumaru hing gelangweilt auf seinem Stuhl. Schule war blöd, das Einzige, auf das man sich freuen konnte, waren die Pausen und die Proben. Und gerade war nicht einmal Kaido da, den er zu texten konnte. Er seufzte. Wirklich, welcher normale Mensch musste denn ausgerechnet in der Pause auf Klo gehen? Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach etwas, das ihn von seiner Langeweile ablenken konnte. Ihm fiel ein komisches, weißes Ding aus, das halb aus Kaidos Tasche lugte. Er nahm es an sich und besah es genauer. Ein Brief. Vielleicht war es ja ein heimlicher Liebesbrief? Kikumaru grinste. Mal sehen, wer der geheimnisvolle Empfänger war. Er öffnete den Brief und begann zu lesen. Hallo Momo, Der Umzug war nicht besonders stressig. Wir haben uns die Arbeit gut eingeteilt. Entgegen deiner Meinung HABE ich schon Leute kennen gelernt. Einige sogar. Sie sind alle sehr nett zu mir. Es hat wirklich nur Vorteile, dass ich hierher gezogen bin. Echizen vermisst mich? Das freut mich. Damit ist er wohl der einzige von euch, der ab und zu mal an mich denkt. Mach dir die Auswahl des Gitarristen nicht so schwer, du wirst kein zweites „Ich“ finden. Ich komme gut klar hier. Grüße, Kaido P.S.: Bitte hör endlich auf diesen Namen zu benutzen. Du weißt genau, dass ich ihn nicht mag, und als mein Freund solltest du das akzeptieren. Kaum hatte Kikumaru die letzte Zeile gelesen, riss ihm jemand das Papier aus der Hand. Er sah in Kaidos sehr, sehr, sehr wütendes Gesicht. „Was soll das?!“, fragte der Schwarzhaarige gereizt. „Nya, Kaido, entschuldige, ich...“ Kaido steckte den Brief wieder weg. „Fshuu! Spinnst du? Wie kommst du dazu meine Post zu lesen? Hast du kein Fünkchen Anstand?“, redete er gereizt auf den Rotschopf ein. Genau, als der sich entschuldigen wollte, klingelte es zur Stunde und Kaido setzte sich grummelig an seinen Platz. Wirklich, wie taktlos musste jemand sein, um fremde Briefe zu öffnen? Kaido hatte ihn nur mit zur Schule genommen, weil er nach der Schule noch Briefmarken besorgen musste. Jetzt hatte Kikumaru ihm richtig schlechte Laune gemacht. Der Ältere versuchte noch mehrmals während der Stunde sich zu entschuldigen, aber Kaido ignorierte ihn kaltherzig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)